von Nico Robin
Langsam öffnete Hermine ihre Augen.
Die letzte Nacht war für sie wie verschwommen, das einzige was sie noch wusste war, dass sie jemanden kennen gelernt hatte, der ihr bekannt vor kam…und…der anscheinend noch neben ihr lag.
Langsam drehte sich Hermine um und sah, wer da neben ihr war. Erschrocken riss sie die Augen auf und wich etwas zurück.
Nein das konnte jetzt nicht wirklich wahr sein oder etwa doch?
Naja, zwar hatte sie Harry nur selten ohne Brille gesehen, da er sie ja nie abgenommen hatte, zumindest nicht in ihrer Gegenwart. Doch sie war einmal mit ihm zusammen und sie kannte diesen Mann besser, als sie es wahrscheinlich jeder andere tat.
Langsam kamen die Erinnerungen der letzten Nacht zurück.
Es war eine atemberaubend mit Harry und er verbrachte, zu Hermines Verwunderung, den Rest der Nacht mit ihr in einem Bett.
Doch die große Frage, die ihr auf der Seele brannte war, was machte er nur hier?!
Also sie sich gerade umgezogen hatte und gehen wollte hörte sie es hinter sich rascheln und blickte etwas zaghaft in seine immergrünen Augen, die sie verschlafen ansahen.
"Wo willst du hin?", fragte er sie in einem sanften Ton.
"Ich wollte uns etwas zu essen und Kaffee holen", log sie.
In Wirklichkeit wollte sie wissen, ob Rachel auch hier war.
„Nein, das willst du nicht. Du suchst etwas, nur ich weiß nicht was es ist", antwortete er und konnte seine Augen nicht von ihren wenden.
"Wie kommst du denn darauf?", fragte sie ihn leicht verunsichert.
"Deine Augen. Sie haben dich verraten", entgegnete er ihr schmunzelnd.
"Mist", dachte sich Hermine. Er hatte sie durchschaut. Wieder mal.
Hermine wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Auf der einen Seite, konnte sich Harry nicht an sie erinnern, aber auf der anderen Seite, konnte er in ihren Augen sehen, wenn sie log. Und das konnte wahrlich nur Harry.
Verzweiflung breitete sich in ihr aus. Spielte er nur mit ihr oder was sollte sie von dem ganzen halten? War dies die Rache dafür, dass sie ihn damals zurückgelassen hatte?
Sie entschloss sich, es ruhig angehen zu lassen und abzuwarten, in welche Richtung dies noch gehen sollte.
Sie setzte sich zu ihm, legte eine Hand auf seine und sah ihm liebevoll in die Augen.
"Erzähl mir etwas über dich, bitte", sagte sie sanft und drückte leicht seine Hand, um seine Nähe noch etwas länger zu spüren.
"Was willst du wissen?"
"Naja...wie du heißt, wäre kein schlechter Anfang", sagte Hermine schmunzelnd. "Und was du so machst. Bist du vielleicht verheiratet oder geschieden...so was in der Art halt."
„Naja ich heiße Harry Potter und bin 27. Ich lebe normalerweise in London und ja, ich bin verheiratet. Doch so wie es scheint, nicht mehr lange!"
Verwundert über seine letzte Bemerkung, hackte Hermine etwas nach.
"Wieso nicht mehr lange?"
"Ich möchte dich nicht damit langweilen", sagte Harry.
"Das tust du nicht. Ich würde es wirklich gerne wissen", entgegnete sie ihm lächelnd und hoffte inständig, dass er weiter reden würde.
"Nun, genau genommen befinde ich mich gerade in meinen Flitterwochen. Meine Frau jedoch interessiert sich mehr für andere Männer, als für mich und treibt es, seitdem wir hier angekommen sind, mit jedem Kerl, der ihr über den weg läuft", antwortete er verbittert.
"Oh...verstehe und deshalb wolltest du gestern etwas Spaß mit mir haben…", sagte Hermine und wandte sich von Harry ab.
"Nein. Denk das bitte nicht. Nur weil meine so eine Frau so ist...ich bin nicht so", sagte er hastig und fasste Hermine an die Schultern, um sie zu sich zu drehen.
"Das meinte ich doch nicht. Ich meinte nur, dass du dich sehr einsam gefühlt haben musst."
Harry nickte und sah zärtlich in ihre Augen.
"Jetzt bist du dran, mir etwas von dir zu erzählen", sagte Harry und grinste sie an.
"Ich bin Hermine Granger. Bin auch 27. Ich war verheiratet und ich habe wunderschöne neunjährige Tochter. Naja, eigentlich gibt es nicht so viel, was ich dir erzählen könnte."
Während Hermine erzählte, konnte Harry seine Augen nicht von ihr nehmen. Diese Frau faszinierte ihn seit dem ersten Augenblick, als er sie sah.
Auch überkam ihn das Gefühl, dass er sie kannte. Es bestand eine Vertrautheit zwischen ihnen, die er sich nicht erklären konnte und die er vorher nie so intensiv spürte, wie bei ihr.
Hatte er sie gestern wirklich das erste Mal gesehen?
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