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Fanfiction

Zeitenwechsel - Ein traumhaftes Zwischenspiel

von Seamus ODonnell

Dieses Kapitel ist relativ ereignisarm, wenn man von den ganzen Gesprächen absieht. Es wird einiges erklärt und auch, welches Ziel diese Zeitreise hat.

Kapitel 5 Ein traumhaftes Zwischenspiel

Am nächsten Morgen trafen sich die vier im Gemeinschaftsraum um gemeinsam zum Frühstück in der großen Halle zu gehen. Sie lachten laut über den Streich, den sie Malfoy gespielt hatten und jeder gab sein bestes um das erschrockene Gesicht Malfoys zu imitieren. Sie sprachen so laut darüber, dass die älteren Mitschüler das mitbekamen und sorgten dafür, dass diese Geschichte wie ein Lauffeuer durch die Gänge und Korridore verbreitet wurde. Vor der großen Halle trafen sie auf Draco und Harry fragte scheinheilig mit einem zynischem Grinsen: „Mr. Malfoy, sie waren gestern so schnell weg. Mussten sie ihre Unterwäsche wechseln nach dem Schreck oder war es ihre Feigheit, die sie davonlaufen ließ?“
Draco sah sich um und fand seine Leibwächter nicht. Er versuchte Harry und seine Freunde zu ignorieren und ging in die große Halle. Er kam aber schneller wieder raus als er reingegangen war, denn mittlerweile wusste fast jeder Schüler, was gestern passiert war und viele kicherten oder lachten, als sie ihn sahen. Das war zu viel für ihn. In den letzten Tagen hatte er mehr einstecken müssen als er ausgeteilt hatte. Fast tat es Harry leid, dass Draco sich dem Spott seiner Mitschüler und auch einigen Hauskameraden ausgesetzt sah, aber auch nur fast.
Im Unterricht bei Snape war es sehr ruhig. Severus machte seinem Namen mal wieder alle Ehre und verlangte viel von seinen Schülern. Harry stöhnte innerlich darüber, weil die Arbeit an den geforderten Tränken sehr anspruchsvoll war. Der Brauprozess war einfach, aber die Vorbereitung dauerte ewig. Er hörte, wie Stößel in Mörsern gerührt wurden, wie Messer andere Zutaten in kleine Stücke schnitten und so manches leises Fluchen von seinen Mitschülern über Fehler, die sie machten. Harry half dieses Mal Ron dabei, dass er einen Trank fehlerfrei herstellen konnte. Er erklärte seinem rothaarigen Freund, wie er Fehler vermeiden konnte und zeigte ihm, wie er es machte. Heute stand ein leichter Schlaftrank auf dem Plan, der aus acht verschiedenen Zutaten bestand, die alle vorbereitet werden mussten. Mit dem Messer konnte Harry ja dank seiner Erfahrung in der Küche der Dursleys sehr gut umgehen, was auch Snape bemerkte. Die Wurzeln waren alle sehr gleichmäßig geschnitten und fanden in den Augen des Lehrers Anerkennung. Bei anderen Schülern aber zischte er wütend, dass sie besser arbeiten müssen und ließ die zum Teil sehr schief geschnittenen Zutaten mit einem Wisch mit dem Zauberstab verschwinden. Neville machte seine Arbeit gut und auch Hermine hatte keine Probleme den Anweisungen zu folgen.
Harry war dabei seine letzte Zutat dem Kessel zuzuführen, als er sah, dass Ron neben ihm die Falsche griff und nur durch beherztes Eingreifen konnte Harry eine Kesselexplosion verhindern. „Pass auf, Ron! Du hast eine Zeile übersprungen. Hak immer alle Punkte ab, die du erledigt hast und dann erst kannst du den nächsten Punkt abarbeiten!“
„Danke, Mann. Ich muss wirklich lernen mich zu konzentrieren. Das Fach liegt mir einfach nicht.“
„Kein Ding, Ron. Aber Zaubertränke ist nicht so schwer. Du musst nur lernen.“
Ron hakte nun die Punkte der Anweisung ab, die er schon erledigt hatte und arbeitete jetzt konzentrierter weiter. Auf einmal gab es einen Knall und aus Seamus Kessel drang dichter lila Rauch, der alle um ihn herum einhüllte. Snape, der gerade bei den Slytherins kontrollierte, fuhr wütend herum. „Finnigan, nachsitzen heute Abend direkt nach dem Abendessen bei mir! Seien sie pünktlich.“
Harry hatte nur kurz nach hinten geschaut, als Draco mit gezücktem Zauberstab auf seinen Kessel zielte und ein Evanesco rief. Harrys Kessel war auf einmal leer und die Arbeit der ganzen Stunde war weg. „Mr. Malfoy, vielen Dank, dass sie mir beim saubermachen helfen wollten, aber das war wohl etwas zu früh. Ich war noch nicht fertig“, war sein einziger, vor Hohn und Abneigung triefender Kommentar zu Dracos Aktion.
„Potter, das warst du doch selbst. Crabbe und Goyle werden das bezeugen.“
Snape sah Harry an und verlangte von ihm nun: „Mr. Potter, geben sie mir ihren Zauberstab! Mr. Malfoy, ihren auch!“ Harry reichte seinen Stab ohne zu zögern an Snape, während Draco noch zögerte. „Wird's bald! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ Draco übergab jetzt auch seinen Stab und wartete ab was passieren würde. Snape nahm nun seinen Stab, richtete ihn auf Harrys Stab und vollzog den Prior Incantato. Es tauchte nur ein Lumos-Zauber auf, sonst aber nichts. Bei Dracos Stab aber erschien der Evanesco, als er der gleichen Prozedur unterzogen wurde. Snape drehte sich zu Harry und reichte ihm seinen Stab, bevor er sich an Draco richtete: „Malfoy, Strafarbeit! Fünf Rollen Pergament über korrektes Benehmen im Allgemeinen und speziell im Unterricht bei mir, abzugeben bis Montag beim Frühstück! Sie werden den Trank für Mr. Potter zu Ende brauen. Die Punkte dafür werden ihm zugesprochen. Ach ja, bevor ich es vergesse. 15 Punkte von Slytherin.“
Die restlichen Slytherins im Raum zogen scharf die Luft ein. Es war sehr selten, dass Snape seinem Haus Punkte abzog, aber jetzt war es passiert. Wütend blickten sie Draco an. Harry bekam das mit und schüttelte nur den Kopf um zu sagen, dass eine Rache an Malfoy es nicht wert ist, obwohl er selbst Draco liebend gern verflucht hätte. Seine Mitschüler verstanden sofort was er meinte. Draco war sichtlich geschockt. Von den Vertrauensschülern in seinem Haus konnte er sich nachher was anhören, das wusste er schon jetzt.
Snape stand nun bis zum Schluss neben Draco und sorgte dafür, dass der Trank auch gelang, denn er hatte gesehen, dass Harrys Ansatz fast perfekt gewesen war. Als dann endlich die letzten ihre Proben abgegeben hatten, forderte er als Hausaufgabe drei Rollen Pergament über Schlaftränke, ihre Inhaltsstoffe und deren Wirkung. Der Rest des Schultages verging quälend langsam, aber letztendlich war er doch geschafft. Nach dem auch alle Hausaufgaben erledigt waren suchte Harry Hermine, Ron und Neville um sein Versprechen einzulösen und ihnen zu erklären, was er angeblich vermutete.
„Hört mal. Ich war am 31. Juli in der Winkelgasse, zusammen mit Hagrid. Wir sind zu Gringotts um Geld für mich zu holen und Hagrid sollte was aus dem Verlies nehmen, in das später eingebrochen wurde. Ich vermute, dass dieser dreiköpfige Hund das bewacht, was Hagrid aus dem da abgeholt hat. Zumindest ist das die einzig logische Erklärung für mich.“
Hermine überlegte eine Weile und hielt sich mit einem Kommentar zurück. Ron hingegen war nicht so zurückhaltend und tat seine Meinung kund. „Das ist es. Anders kann es wirklich nicht sein. Aber wieso kümmert dich das, Harry?“
„Du hast gesagt, dass man schon sehr verrückt oder ein schwarzer Magier sein muss um bei den Kobolden einzubrechen. Genau das ist aber passiert und derjenige, der das gemacht hat, ist nicht gefunden worden. Und findet ihr nicht, dass es hier so einige verdächtige Personen gibt?“
Ron gab darauf mal wieder seinen Vorurteilen statt. „Wenn du mich fragst, dann ist es Snape. Er ist wirklich gruselig.“
„Professor Snape, Ron!“ Harry musste sich zusammenreißen um nicht aus der Haut zu fahren. „Und nein, ich glaube, besser gesagt, ich bin mir sicher, dass er das nicht war. Professor Snape kann sehr gefährlich sein und deshalb würde ich nie im Leben mit ihm kämpfen wollen. Aber ich habe ihn schon vor Schulbeginn kennengelernt und da war er ein sehr zurückhaltender und trotzdem relativ freundlicher Mensch. Er war mit meiner Mutter befreundet und soweit ich weiß, hat sie ihr Vertrauen nicht so leicht vergeben. Das mache ich auch nicht, dass ist ein Teil ihres Erbes an mich. Ãœber was ich mit Professor Snape gesprochen habe, werde ich sicher nicht reden, denn das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Ich werde aber nicht akzeptieren, dass man schlecht über ihn redet, nur weil man ihn nicht mag.“
Ron fuhr Harry zornig an: „Das sagst du nur, weil er dich nicht anfährt im Unterricht. Bist ja auch so ein Streber wie Hermine.“ Hermine fuhr erschrocken auf. Es erinnerte sie an die Zeit in ihrer alten Schule, wo jeder sie so beschimpft hatte. Sie wurde wütend, aber im Vergleich zu Harrys Zorn, der nach der Zaubertrankstunde nicht abgeflaut war, war das ein Ventilator im Vergleich zu einem Orkan.
Für Harry war das der vorletzte Strohhalm, der ihn vor einer Explosion bewahrte, nach der Aktion von Draco im Unterricht. Gefährlich leise machte er seinem Zorn Luft. „Noch ein falsches Wort, Ron, nur ein falsches Wort und dann werde ich das mit dir machen, was ich eigentlich für Malfoy vorgesehen habe. Ich fluche dich dann ins nächste Jahrtausend. Das glaubst du nicht? Du kannst mir glauben. Ich würde nicht zögern das zu machen, auch nicht bei meinen Freunden, wenn sie sich nicht so benehmen wie es sich gehört. Entschuldige dich bei Hermine und zwar sofort!“ Die zischende Stimme von Harry machte Ron etwas Angst, was ihm aber das Fürchten lehrte, waren die grünen Augen, die wirkten als ob sie brannten.
Was Harry nicht wusste, war, dass magische Kraft, die er aus der Zukunft mitgebracht hatte, sich nur langsam mit der bereits in dem Körper vorhandenen vereinte. Jetzt war der Zeitpunkt, an dem dieser Vorgang abgeschlossen wurde und das machte Harry schnell reizbar, wie jetzt Ron zu seinem Leid erfahren musste.
Ron stotterte vor Angst etwas unverständliches und schnellte die Treppe zu den Schlafsälen rauf.
„So ein Idiot. Er muss endlich mal lernen, dass es Zeiten gibt, wo man besser die Klappe hält“, meinte Neville. „Ich gehe mal hoch und rede mit ihm. Und du beruhigst dich besser.“ Er stand auf, folgte Ron und man hörte aus der Richtung der Schlafsäle nur eine Tür schlagen.
Harry atmete heftig und sein Zorn wallte immer wieder auf. Hermine versuchte ihm dabei zu helfen sich zu beruhigen. „Sieh mich an, Harry! Du darfst dich nicht so aufregen. Ron ist noch nicht so erwachsen wie du und weiß nicht, wie es ist, angegriffen und beleidigt zu werden. Du und ich wissen das aber und würden das nicht anderen antun.“ Ihre ruhige Stimme beruhigten Harry etwas und er versuchte sich zu entspannen. Langsam fiel die Wut etwas von ihm ab. Er war über sich erschrocken. Normalerweise hatte er sich fast immer unter Kontrolle und ließ seinen Emotionen keinen freien Lauf. Das konnte er sich nicht erlauben, dafür stand einfach zu viel auf dem Spiel.
„Ich weiß nicht, was auf einmal los war. Es ist einfach über mich gekommen und ich war wirklich kurz davor Ron in tausend Teile zu zerlegen. Er geht mir manchmal auf die Nerven mit seiner Art“, hisste er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Es fiel ihm schwer zu entspannen und daher beschloss er die Zeit bis zur Sperrstunde auf dem Schulgelände zu verbringen, um sich abzureagieren. Hermine wollte nicht alleine bleiben und ging mit ihm.
Gemeinsam spazierten sie schweigend über das Schlossgelände. Für Hermine war es ein seltsames Erlebnis, denn sie hatte das Gefühl, dass Harry und sie nicht wirklich viele Worte brauchten um sich zu verständigen. So etwas hatte sie bisher noch nie erlebt. Harry spürte auch das gleiche und er empfand, dass Hermine sein Anker war, der ihn in seinem Weg bestärkte, dabei auch verhinderte, dass er zu weit von seinem Weg abglitt und auch mal wieder auf den Boden holte, wenn er sich über etwas aufregte. Langsam verflog seine Wut zur Gänze und er beruhigte sich. Erst nach einer halben Stunde fand er wieder Worte und bedankte sich bei seiner Freundin. „Danke, dass du für mich da bist. Ohne dich wär ich eben explodiert.“
„Du musst dich nicht bei mir bedanken. Du hast schon viel für mich getan, da bin ich froh, dass ich auch mal etwas zurückgeben kann.“
„Was denkst du? Wird Ron sich ändern oder bleibt er so ein Hitzkopf, der zuerst redet und dann erst nachdenkt?“, wollte Harry wissen.
Hermine zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Er könnte richtig gut sein, wenn er sein Hirn richtig nutzen würde, anstelle es andauernd für Schach, Quidditch und sonstigen unwichtigen Dingen zu gebrauchen. Zumindest hat er sich bei uns etwas Gutes abgeschaut. Er macht seine Hausaufgaben noch am gleichen Tag und schiebt sie nicht auf die lange Bank. Ist ja schon ein Anfang.“
Harry schmunzelte. Er erinnerte sich an sein erstes Jahr und wie Hermine schon damals hinter Ron und ihm her war wegen der Hausaufgaben. Es war wirklich ein Fehler gewesen, dass er damals nicht mehr Sorgfalt an den Tag gelegt hatte. Dieses Mal lief es besser. Wen sollte es auch wundern, bei dem, was ich gemacht habe, dachte er sich. Aber er konnte die freie Zeit, die er dadurch dazugewonnen hatte, nutzen um neue Formen der Magie zu lernen.
„Stimmt. Ich glaube wir sind für ihn ein schlechtes Vorbild. Aber wenn er nicht anfängt erwachsen zu werden, dann wird er irgendwann den Anschluss verlieren. Das macht mir Bauchschmerzen. Ich habe den Eindruck, dass es hier gefährlicher ist, als es der erste Eindruck zulässt und wenn Ron so hitzköpfig reagiert, kann das schnell ins Auge gehen.“
„Wie kommst du darauf? Der kleine dreiköpfige Hund im dritten Stock ist doch ein netter Spielkamerad für Kinder“, erwiderte Hermine bissig.
Harry lachte laut auf. „So kenne ich dich nicht. Da hast du mir eine Seite von dir verschwiegen, die mir aber gefällt.“
Hermine grinste ihn an. „Auch ich verrate nicht alle meine Geheimnisse.“
Sie gingen, nachdem sie das Ufer des schwarzen Sees erreicht hatten, wieder zurück in Richtung Schloss.
„Sag mal, Harry, wieso nennst du Draco nur bei seinem Nachnamen und dann auch noch so förmlich?“
„Wenn ich ihm die Ehre erweisen würde, ihn zu duzen und seinen Vornamen zu verwenden, würde ich ihn näher an mich heranlassen und das will ich einfach nicht. Ich halte ihn so auf Distanz und bleibe höflich und korrekt. Ich habe nämlich etwas vor mit ihm, falls ich seinem Vater mal begegne und da soll ich nicht wegen schlechtem Benehmen schon bekannt sein. Ich halte mir hier einige Optionen offen, die ich eventuell nutzen kann.“ Harrys dachte sich, dass dies ein Grund war, aber bei weitem nicht der wichtigste. Es ging um den Zugang zum Lestrange Verlies bei Gringotts und dafür musste das Oberhaupt der Malfoys irgendwie ruhig gestellt werden. Dies konnte aber nur passieren, wenn er entweder tot oder anderweitig verhindert war. Dafür hatte sich Harry einige Strategien zurecht gelegt, aber Draco auflaufen zu lassen und ihn vor seinem Vater wegen seines schlechten Benehmens bloßzustellen und trotzdem nicht die Schuld der Erziehung durch die Eltern zu geben, war ein erster Schritt dahin.
„So kann man das auch machen. Du lässt wohl so gut wie nichts an dich heran, oder?“
„Ich versuche es zumindest. Sich aufzuregen ist nur Energieverschwendung und bringt einem nichts. Dies habe ich in den letzten Jahren gemerkt. Man hört sich was an und entscheidet ob man darauf eingehen will oder nicht. Meist gehe ich nicht wirklich darauf ein, bei Malfoy ist es mir aber ein Spaß ihn vor allen in die Schranken zu weisen.“
„Das habe ich gemerkt. Und es ist wirklich amüsant, wie du ihn auflaufen lässt und dann im gleichen Moment kaltstellst. Ich könnte das nicht so machen.“
„Das kann jeder lernen. Mir haben meine Konzentrationsübungen dabei geholfen und es wird immer leichter mit der Zeit.“
„Konzentrationsübungen? Ich habe dich schon mehrfach im Gemeinschaftsraum beobachtet und das sah eher wie Meditation aus.“
„Ist es auch. Das hilft dabei Stress abzubauen und den Geist zu sortieren. Es hat eine positive Nebenwirkung. Man kann dadurch seinen Geist verschließen und kein anderer kann in die Gedanken eindringen. Stell dir das wie einen Schutzwall um deine Gedanken und Erinnerungen vor.“
„Hört sich interessant an. Gibt es dazu ein Buch? Ich würde das auch gerne können.“
„Ja, sogar hier in der Bibliothek. Diese Kunst zu lernen ist aber nicht leicht. Ich glaube aber, da du so gut organisiert bist, dürfte es dir nicht so schwer fallen wie mir. Ich habe erst alle meine Erinnerungen und all mein Wissen sortieren müssen, bevor ich wirklich einen Fortschritt gemacht habe.“
Auf dem Weg zum Schlossportal sahen sie Professor Snape am Wegesrand stehen. Harry hatte da eine spontane Eingebung.
„Hermine, entschuldige mich mal kurz, bitte. Ich möchte einen Moment mit Professor Snape unter vier Augen reden.“ Er ließ seine Klassenkameradin stehen und ging mit schnellen Schritt zu seinem Zaubertranklehrer.
„Guten Abend, Professor Snape. Ich hätte da eine Frage an sie.“
„Mr. Potter, ihnen auch einen guten Abend. Ich hoffe, dass es nicht um meinen Unterricht geht. Ich erwarte nämlich, dass meine Schüler sich alles selbst aneignen um zu bestehen.“
„Nein, Professor. Es geht darum, dass ich immer wieder ein Gefühl habe, als ob jemand in meine Gedanken eindringt. Ist das möglich oder kann ich mich da täuschen.“
Skeptisch blickte Severus Harry an. Es war, nach seinem Wissen selten, dass ein junger Mensch die Kunst der Okklumentik ansatzweise beherrscht. Was er hier hörte, war für ihn sehr unwahrscheinlich, aber es weckte seine Neugier.
„Es ist möglich, dass ein Zauberer in ihre Gedanken eindringen kann. Dass sie das Gefühl haben, dass jemand bei ihnen im Kopf herumwühlt, ist etwas, das ich an ihrer Stelle dringend beobachten würde. Notieren sie sich das Datum, Uhrzeit und die anwesenden Personen, wenn sie das Gefühl haben. Danach kann man sehen, ob es da Zusammenhänge gibt. Ob es da was gibt, werde ich gerne überprüfen. Danach sehen wir weiter.“
„Gibt es nicht eine Möglichkeit, dass ich mich dagegen schützen kann?“
„Den gibt es, aber je jünger ein Mensch ist, um so schwerer ist es, die Kunst der Okklumentik zu lernen. Aber wer so methodisch arbeitet wie sie oder ihre kleine Freundin Ms. Granger, der dürfte nicht viele Probleme selbst in jungen Jahren damit haben.“
„Vielen Dank für die Zeit, die sie mir geschenkt haben, Professor Snape. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Abend.“
Immer so höflich und zurückhaltend und trotzdem direkt, bemerkte Snape. Wirklich seltsam. Eine so komplexe und widersprüchliche Persönlichkeit war ihm noch nie untergekommen und es machte ihm irgendwie Spaß zu sehen, wie einer seiner besten Erstklässler hier vom vernachlässigten Einzelgänger zu einer zuvorkommenden, hilfsbereiten und willensstarken Person heranwuchs.
„Guten Abend, Mr. Potter. Sehen sie bitte zu, dass sie schnell in ihr Haus kommen. Gleich ist Zapfenstreich.“
„Machen wir, Professor.“ Er drehte sich zu Hermine, die in einigen Metern Entfernung auf ihn wartete und rief: „Kommst du? Sonst sind wir zu spät und kriegen eine Strafe.“ Schnell liefen sie die Stufen zum Gryffindorturm rauf und erreichten das Portrait der fetten Dame just in dem Moment, als die Uhr anfing zu schlagen. Sie schlüpften schnell in den Gemeinschaftsraum, wo sie sahen, dass Ron mit Dean und Seamus Zauberschach spielten, Fred und George zusammen über irgendetwas brüteten und andere ihrer Hauskameraden an ihren Hausaufgaben arbeiteten. Es war ein friedliches Bild, wobei es Harry störte, dass die älteren Schüler sich weigerten den Jüngeren bei den Hausaufgaben zu helfen. Gryffindor scheint wirklich nur aus Einzelkämpfern im schulischen Bereich zu bestehen und darüber wollte er mal mit Percy und den anderen Vertrauensschülern sprechen.
Harry gähnte. Der Tag war anstrengend gewesen und er verabschiedete sich von Hermine mit einer sanften Umarmung. Sie war verdutzt, denn sie kannte Harry so nicht. Obwohl erst etwas mehr als zwei Wochen vergangen war seit sie hier im Schloss waren, hatte sie ihn bisher als einen sehr reservierten, dabei aber nicht schüchternen Menschen erlebt. Öffentliche Gefühlsausbrüche waren nicht sein Ding. Heute hatte sie aber direkt zwei davon miterlebt und das verwirrte sie.
Harry war mittlerweile in seinem Schlafsaal und hatte sich umgezogen. Als er auf seinem Bett lag, gingen ihm einige Sachen durch den Kopf, die ihn noch eine ganze Weile wach hielten. Erst als wirklich Ruhe im Gemeinschaftsraum eingetreten war und im ganzen Schloss Stille herrschte, schloss auch er seine Augen und schlief ein. Was in der Nacht mit ihm dann passierte, war absolut unglaublich. Zuerst dachte er, es wäre nur ein Traum, doch dazu war es viel zu realistisch.
Eine Stimme in seinem Kopf rief Harry zu sich. Er machte die Augen auf und sah in seinem vermeintlichen Traum eine sanfte grüne Hügellandschaft vor sich. Um ihm herum waren einzelne, niedrige Mauern aus Natursteinen, grüne Hecken und Büsche. Das Gras der Felder war grün und überall blühten die Blumen. Es war ein sehr friedliches Bild und er fühlte sich sicher. Er drehte sich um, als die Stimme, eine sanfte Frauenstimme, die ihm aber völlig unbekannt war, ihn erneut rief. Schnell hatte er eine Person entdeckt, die in einiger Entfernung von ihm stand. Er wollte schon loslaufen, als er einen Augenblick später schon vor ihr stand. Dies wunderte ihn, denn appariert war er nicht.
„Harry Potter. Endlich bist du hier.“
Harry sah sich die Person vor sich an. Sie trug einen blauen Umhang mit Kapuze, die sie tief ins Gesicht gezogen hatte. Ihr Antlitz war für Harry nicht zu erkennen. „Wo bin ich? Ist das ein Traum oder ist das Realität? Und wer sind sie?“, fragte Harry irritiert.
„Wir sind in deinem Kopf, was aber nicht heißt, dass es nicht wirklich ist. Das hast du ja schon mal so ähnlich erlebt. Wer ich bin, werde ich dir später sagen. Was für dich wichtiger sein sollte, ist jedoch, dass ich dir diese Zeitreise ermöglicht haben. Du magst dich fragen weshalb ich das getan habe. Die Erklärung ist sehr einfach, obwohl die Hintergründe sehr komplex sind. Du wurdest von allen Seiten missbraucht und niemand, der dazu in der Lage war, hat dir geholfen deinen eigenen Weg zu finden. Man hat dich absichtlich unwissend gehalten und das ist etwas, was ich nicht gutheißen kann. Oder um es in der modernen Sprache auszudrücken, kann man sagen, dass man dich nach Strich und Faden beschissen hat und ich stinksauer darüber bin. So viel dazu. Was Dumbledore mit dir gemacht hat, war genauso schlimm wie das, was Riddle getan hat. Schickt dich in den Tod, ohne dich darauf vorzubereiten oder zu sagen, dass es doch nicht das Ende ist. Eine richtig niederträchtige Aktion, die sich Dumbledore da erlaubt hat. Niemand außer deiner engsten Freunde hat dir wirklich vertraut und dich unterstützt. Doch diese Unterstützung wäre gerade so wichtig für dich gewesen. Die einzige Person, die sich für dich eingesetzt hatte, war der Lehrer, den du am meisten verabscheut hast, auch wenn die Gründe für seine Hilfe nicht in deiner Person lagen, aber das weißt du bereits. Ich habe mit Freude gesehen, dass du über deinen eigenen Schatten gesprungen bist und ihn näher an dich herangelassen hast. Du kannst dafür wirklich stolz auf dich sein.“
„Dann ist Severus Snape mein einziger Verbündeter, neben Ron und Hermine, dem ich bedingungslos vertrauen kann, nicht wahr?“
„Das stimmt fast. Ron wird immer einen Zweifel an dir hegen und seine Eifersucht auf deinen vermeintlichen Ruhm steht ihm immer wieder im Weg. Hermine dagegen steht immer an deiner Seite. Sie ist sehr intelligent und hat keine Angst davor, auch mal die Regeln so zu brechen, dass sie, wenn sie erwischt werden sollte, streng bestraft werden könnte. Du bist fast so intelligent wie sie und ich habe mit großer Genugtuung bemerkt, dass du vieles, was in deiner Vergangenheit passiert war, jetzt deutlich besser machst. An deiner Stelle würde ich mein Vertrauen anstelle von Ron eher Neville Longbottom, Padma Patil, Ernie MacMillan, Susan Bones, Blaise Zabini und Daphne Greengrass schenken. Ihnen kannst du immer und bedingungslos alles anvertrauen. Sie werden dir folgen, welchen Weg du auch einschlägst.“
„Und was ist, wenn ich auch mal auf die dunkle Seite der Magie wechseln würde um mein Ziel zu erreichen?“
„Dunkle Seite der Magie? So ein Schwachsinn. Nicht die Magie ist dunkel, sondern die Intentionen mit der sie benutzt wird. Ein Schwebezauber kann töten und ein Imperius ein Leben retten. Es gibt nur einen wirklich schwarzen Fluch und das ist der Crutiatus. Er ist wirklich nur zum quälen da. Der Avada Kedavra ist auch nützlich. Geschaffen wurde er zur Jagd und wurde auch zur Erlösung todkranker Menschen mit unbeschreiblichen Schmerzen eingesetzt, wenn es keine Behandlungsmöglichkeit mehr gab. Hättest du den gegen Riddle eingesetzt, wärst du kein Mörder gewesen.“
„Doch, denn auch Voldemort war oder besser gesagt ist ein Mensch“
Weshalb denkst du so? Er hat das wertvollste Gut, das jeder Mensch besitzt, bis zur Unkenntlichkeit verkrüppelt und damit alle Menschlichkeit verloren. Er ist also nichts weiter als ein gefährliches Tier, vor dem die Welt geschützt werden muss. Aber nicht er alleine war für all die Gräuel verantwortlich. Seine Unterstützer, im aktiven und auch passiven Sinn, sind das eigentliche Problem und sie handeln meist im Verborgenen. Ich kann nicht sagen, wer dazugehört. Ich weiß es einfach nicht.“
„Also liegt es an meinen Freunden und mir, dies herauszufinden und zu beseitigen, nicht wahr?“
„In der Tat. Aber es reicht nicht, alleine die Unterstützer auszuschalten. Wie du selbst schon erkannt hast, ist das Ministerium ein Haufen inkompetenter und korrupter Idioten. Wenn du wirklich was erreichen willst, musst du erst die Korruption beseitigen und dann das Ministerium Stück für Stück auseinandernehmen.“
„Nichts leichter als das!“, erwiderte Harry sarkastisch. „Ist ja in nur fünf Minuten erledigt.“
Die Frau im blauen Umhang schüttelte den Kopf. „Nicht so zynisch, Harry. Du musst erst wissen, was du zu lernen hast und das ist nicht wenig. Vor allem die moralischen Bedenken, die dich zögern lassen werden, musst du meistern.“
Harry war nun vollkommen irritiert und fand keine Worte mehr. Welche moralische Bedenken, fragte er sich. Und was sollte er sonst noch lernen? Er hatte sich doch schon ein volles Pensum gegeben.
„Harry, ich kann sehen, was du denkst. Du hast wirklich ein strammes Programm geplant und das ist lobenswert. Du hast dir sogar die richtigen Gedanken gemacht, aber du sattelst das Pferd mit deinem Vorgehen von hinten auf. Es kann so funktionieren, wie du es dir gedacht hast. Es macht jedoch alles viel schwerer, weil du die Reihenfolge verkehrt gewählt und einige Sachen aus dem Blick verloren hast.“
„Was habe ich nicht bedacht?“, wollte Harry nun wissen.
Die Antwort darauf kam prompt. „Du solltest dir bewusst sein, dass der Kampf, den du da vor hast, gefährlicher als der Kampf gegen Voldemort ist. Um diese unselige Strukturen der Gesellschaft von innen heraus zu zerstören, musst du bereit sein, auch mal kaltblütig jemanden vorsätzlich zu töten. Schockiert? Wäre ich an deiner Stelle auch, wenn ich so ein freundlicher und hilfsbereiter Mensch wäre wie du. Ich sage dir aber die absolute Wahrheit, so schrecklich sie auch ist.“
Harry zuckte zusammen. Der Gedanke daran, jemanden zu ermorden, verursachte ihm Ãœbelkeit. Er konnte sich das nicht vorstellen. Wie sollte er danach noch seinen Freunden in die Augen schauen.
„Der Gedanke an so etwas ist schwer, ich weiß das aus eigener Erfahrung. Es geht aber manchmal nicht anders. Das soll aber nicht bedeuten, dass du einfach losziehen sollst und alle und jeden umbringen kannst. Es sollten schon gute Gründe für ein solches Vorgehen vorliegen, sonst bist du nicht besser als Voldemorts Anhänger. Es kann aber passieren, dass du während deines Kampfes gegen die abartigen Auswüchse in der magischen Welt auch mal einen unschuldigen Menschen umbringen musst. Darauf werde ich dich vorbereiten. Es dient einfach dazu deine Tarnung aufrecht zu erhalten.“
Nun war Harry endgültig fertig mit den Nerven und nickte nur noch.
„Ich zeige mich dir erst heute, weil heute die magische Energie, die du aus der Zukunft mitgebracht hast, mit deinem magischen Kern verschmolzen ist. Ab heute bist du ein sehr mächtiger Zauberer, was nicht einfach für dich sein wird. Aber um dir zu helfen, werden ich dir jede Nacht, während du schläfst, Wissen in allen Bereichen der Magie vermitteln, bis auf Wahrsagen. Darin war ich nie gut. Am Ende des Schuljahres wirst du mehr wissen als die meisten Zauberer und Hexen. Was du von dir aus lernen solltest, sind die Stammbäume der wichtigsten Familien der magischen Welt, deren Verwandtschaftsverhältnisse untereinander und die Verhaltensweisen der reinblütigen Familien. Und ich erwarte von dir, dass du dir einen zweiten Zauberstab besorgst. Aber keinen von Ollivander, weil die mit einem Ortungs- und Kontrollzauber versehen sind, durch die die Angestellten im Ministerium feststellen können, ob du gezaubert hast. Wende dich an Borgin & Burke's und sage dort, dass du einen unortbaren Stab brauchst. Wenn man sich weigert dir einen zu verkaufen, verlange Burke zu sprechen und sag ihm, dass er seine Vorlieben lieber sein lassen soll, wenn er nicht schnell im Grab enden will. Mr. Burke wird wissen was du meinst und sich schnell auf einen Handel einlassen. Es kann aber passieren, dass dir ein sehr mächtiger und dunkler Stab gegeben wird. Das macht aber nichts, denn es ist nur zu deinem Besten.“
„Und wann soll ich das machen? Vor dem nächsten Sommer komme ich hier nicht raus.“
„Du weißt wie. Du kennst die Karte der Rumtreiber und es gibt einen Geheimgang, der nicht darauf verzeichnet ist. Er befindet sich im sechsten Stock im Gang, der direkt unter dem Gang, der zum Raum der Wünsche führt, ist. Dort steht eine Rüstung, die den Schild in der rechten Hand hat. Dort ist der Eingang. Passwort für den Zugang ist Melis est fidelis semper. Der Gang führt zum Waldrand direkt am Rand von Hogsmeade. Von dort aus kannst du apparieren.“
Harry war nun total erschlagen von all dem, was auf ihn eingeprasselt war. „Ich mache das. Vorher muss ich aber noch zu Gringotts, Geld holen.“
„Dann mach das. Es wird dich dort noch eine kleine Ãœberraschung erwarten, von der keiner was weiß, außer den Dumbledore und mir. Du wirst es dort erfahren. Du gehst morgen?“
„Ja, natürlich. Es ist wichtig, nicht wahr? Eine Tarnung wäre nicht schlecht, oder? Sonst falle ich auf.“
„Auch dafür ist schon gesorgt. Es gibt in dem Gang einen Vorrat an Tränken, die immer wieder durch frisch gebraute ersetzt werden. Darunter ist auch Vielsafttrank und auch Haare von Personen, die nicht der magischen Welt angehören. Das Schloss nimmt von jedem Trank, der hier gebraut wird, einen kleinen Teil weg und lagert ihn dort. Sich magisch anpassende Kleidung ist auch vorhanden. Bei Mr. Burke musst du arrogant bis zum geht nicht mehr sein. Achte darauf.“
„Werde ich machen. Darf ich denn jetzt wissen, wer du bist?“
„Ich sage es dir jetzt. Aber bitte sei nicht zu schockiert.“
Sie nahm die Kapuzen ab und Harry konnte nun das Gesicht sehen. Es erinnerte ihn an die Bilder von seinem Vater. Dann sah er die Bilder aus dem Spiegel Nerhegeb vor seinen Augen. Konnte das möglich sein? Alles war möglich in der Magie, wieso denn auch nicht das.
„Du bist meine Großmutter? Die Mutter von meinem Vater?“
„Nicht richtig. Ich war seine Tante, Rebecca Potter. Ich habe auch gegen Voldemort gekämpft und leider dabei verloren. Es ist Tradition, dass immer ein Mitglied der Potter-Familie als Schutzpatron für alle Nachkommen dient. Ich bin im Moment dieser Schutzpatron und um dich auf lange Sicht zu schützen, stelle ich dich vor diese Herausforderung. Wenn du in diese bigotte Welt einmal eingetaucht bist, wirst du sehen, weshalb es besser so ist, wenn du diesen bis ins Mark verdorbene Teil der magischen Welt Stück für Stück eliminierst.“
Sie ließ diese Worte eine Weile wirken, bevor sie fortfuhr. „Um es dir etwas einfacher zu machen, habe ich nicht nur schlechte Nachrichten für dich. Durch die Seelenwanderung hat sich etwas ergeben, dass selbst ich nicht vorhersehen konnte. Ich weiß, dass du der letzte Horkrux warst.“
Harry schluckte heftig bei den Worten. Als er dann endlich begriffen hatte, dass über den Zustand in der Vergangenheit gesprochen worden war, wurde er neugierig. „Was meinen sie mit ich war ein Horkrux?“
„Da du deine jüngere Seele aus deinem Körper gedrängt hast, hast du gleichzeitig auch das Fragment der Seele von Riddle, dass sich in deinem Kopf festgesetzt hatte, auch entfernt. Es ist weg und kommt auch nie wieder. Du musst dich nicht umbringen lassen um ihn endgültig zu vernichten.“
„Wenigstens etwas Gutes. Dass mir der Rest nicht sonderlich gefällt, dürfte ihnen wohl klar sein. Aber wieso haben sie mich für diese Aufgabe ausgesucht. Es gab sicher bessere Kandidaten dafür.“
„Nur einer war besser geeignet und der wurde von Riddle ermordet. Du hast das Verbrechen selbst gesehen. Ich habe aber auch gesehen, dass du, wenn die Umstände es erfordern, auch mal die Gesetze ignorierst um ans Ziel zu kommen. Und du bist stärker als du denkst, sehr viel stärker. Du musst es nur erkennen. Aber Ich erkenne auch an, dass es eine schreckliche Arbeit wird, die da vor dir liegt. Ich verlange sehr viel von dir ab und werde den Preis dafür niemals zurückzahlen können.“
Harry überlegte eine Weile. War er wirklich dazu bereit? Konnte er wirklich jemanden ohne mit der Wimper zu zucken töten? Auf einmal ging ihm ein Licht auf. Er war dazu bereit, denn Quirrell musste beseitigt werden. Dies hatte er ja schon bedacht und es war ihm relativ egal gewesen. Nun kam Harry eine Idee, die er jetzt vortrug.
„Wenn ich das mache, wäre es nicht gut, wenn ich mich als ein neuer dunkler Lord bei den Todessern und seinen Unterstützern vorstelle und ihre Gefolgschaft verlange? Damit meine ich aber nicht, dass ich einfach sage: Hallo, hier bin ich und ich führe euch jetzt an. Es muss subtiler sein. Dazu muss ich aber auch bereit sein auch die Unverzeihlichen zu benutzen und auch die Freude am Quälen zu zeigen, was mir bei den Typen nicht schwer fallen dürfte.“
„Du denkst mit, das gefällt mir. Du hättest gut in mein Haus in Hogwarts gepasst. Du musst wissen, dass nicht alle Potters in Gryffindor waren. Ich war in Ravenclaw und dort wärst du wirklich gut aufgehoben gewesen. Aber ja, du hast da den richtigen Pfad erkannt. Du kannst jedoch erst in deinem zweiten Schuljahr damit anfangen, es wäre sonst verdächtig. Bis dahin musst du üben und lernen.“
„Da fällt mir noch etwas ein. Da ich kein Horkrux bin, kann ich wohl kein Parsel mehr, oder?“
„Doch, das kannst du. Du hast die Fähigkeiten von Riddle übernommen, weil die Magie in dem Seelenteil von ihm von dir aufgenommen wurde. Nur dieser Splitter seiner Seele ist weg.“
„Wie konnte das passieren?“
„Du musst dir bewusst werden, dass bei magischen Wesen die Seele an die Magie gebunden ist und nicht andersherum. Dadurch werden magische Fähigkeiten immer bis zum Tod erhalten bleiben, auch wenn die Seele schon den Körper verlassen haben sollte, wie zum Beispiel durch den Kuss eines Dementors. Der Körper und der magische Kern bleiben erhalten, nur die Seele ist verloren.“
„Das verstehe ich jetzt. Ich habe immer gedacht es wäre genau verkehrtherum. Was werden sie mir als erstes beibringen?“
„Du hast mit Okklumentik angefangen und diese Nacht werde ich dir alles darüber vermitteln. Vielleicht schaffen wir auch die Verwandlung des eigenen Körpers. Es passiert so, dass du trotzdem schläfst und nichts merkst. Wenn du aufwachst, wird sich das neue Wissen bemerkbar machen. Keine Angst, es wird nicht schmerzhaft sein.“
„Wenigstens etwas. Was wird aus mir, wenn ich die Aufgabe erledigt habe? Werde ich danach noch immer der selbe Mensch sein?“
„Nein, Harry, das wirst du nicht. Die Menschen werden Angst vor dir haben. Du wirst in den Augen vieler ein Schwarzmagier sein, obwohl das Unsinn ist. Schwarzmagier sind eine Erfindung des Ministeriums. Niemand ist wirklich nur schwarz- oder weißmagisch. Wir sind alle grau, manche dunkler als die anderen, aber immer noch grau. Es ist deine Aufgabe, den Menschen die Angst vor dir zu nehmen. Sei gerecht, lass Gnade walten, falls du in einer Position bist in der du über Menschen richten musst und sei immer ein positives Vorbild. Ich denke, dass reicht für heute. Bitte mach das, was ich dir aufgetragen habe. Es ist wirklich sehr sehr wichtig für dich und alle, die du in deinem Herzen trägst. Nur so kannst du sie retten und vor schlimmen Schicksalen bewahren. Wir verlassen diesen Ort jetzt. Spätestens wenn ich dir alles gegeben habe, was es an Magie zu wissen gibt, sehen wir uns hier wieder.“
„Eine Bitte habe ich noch.“
„Welche denn?“
„Kannst du Hermine genau das gleiche geben wie mir? Es wäre mir wirklich wichtig. Sie ist mir absolut wichtig.“
Seine Großtante schaute ihn durchdringend an. „Harry, spricht da dein Herz oder dein Verstand? Das wirst du wohl noch rausfinden müssen. Ich sehe aber auch, dass du ihr vorbehaltlos vertraust. Deshalb werde ich deiner Bitte Folge leisten. Sie wird auch im Schlaf lernen. Nimm sie morgen mit und lass sie auch einen zweiten Stab kaufen. Jetzt lass deinen Geist ruhen, ich kümmere mich um den Rest. Wir werden uns garantiert wiedersehen, deshalb sage ich: Bis bald.“
„Danke für die zweite Chance. Ich verspreche, dass ich versuche alles besser zu machen.“
Kaum hatte Harry den letzten Satz gesagt, wurde wieder alles schwarz um ihn herum und er schlief wieder normal.
Als er am nächsten Morgen wieder aufwachte, fühlte er sich kurz etwas schwindelig. Das Drehen in seinem Kopf verschwand sehr schnell wieder und er leerte seinen Geist unbewusst. Es war ein befreiendes Gefühl für Harry. Er hatte endlich Kontrolle über seine Emotionen und war in der Lage Emotionen gezielt zu zeigen oder auch nicht, ganz so wie es ihm passte. Er ging ins Bad und während er duschte, dachte er noch lange über seinen Traum nach. Konnte das die Wirklichkeit sein? Er dachte an Okklumentik und das Wissen darüber strömte an seinem inneren Auge vorbei. Er wusste alles darüber und konnte es anwenden. Es war also wahr, was seine Großtante Rebecca ihm gesagt hatte. Sein Herz machte einen Sprung. Manchmal hatte er doch Glück und die passende Unterstützung. Er zog sich schnell an und ging in den Gemeinschaftsraum. Er wartete dort auf Hermine, die nicht lange nach ihm den Raum betrat. Sie wirkte nachdenklich.
„Guten Morgen, Hermine. Gut geschlafen?“, fragte er sie einigermaßen gut gelaunt.
Sie grummelte etwas unverständlich: „Es geht so. Ich hatte einen sehr seltsamen Traum.“
Harry konnte sich denken, worum es in diesem Traum gegangen war. „Lass mich raten. Du hast im Traum eine Frau getroffen, die dir gesagt hat, dass sie dir alles an Wissen über Magie zukommen lassen will.“
Hermine machte vor Schreck die Augen weit auf. „Woher weißt du das?“
„Ich hatte einen ähnlichen Traum, der aber noch viel heftiger war. Du hast in dem Traum meine Großtante Rebecca gesehen. Sie hat mir einiges erklärt, was ich aber nicht hier und jetzt mit dir diskutieren kann. Wir haben heute etwas zu erledigen.“
„Wir? Wieso wir und nicht du alleine?“
Ernst antwortete Harry auf ihre Frage. „Weil ich meine Großtante darum gebeten habe, dass sie dir das gleiche Wissen wie mir zukommen lässt. Sie hat mir dafür aufgetragen, dir etwas zu besorgen, das du als sehr nützlich ansehen wirst. Aber dafür musst du mit mir kommen.“
„Wohin gehen wir denn?“
„Das erzähle ich dir später. Erst sollten wir frühstücken. Kommst du mit? Ich haben einen Mordshunger.“
Gemeinsam gingen sie an diesem Samstag zum Frühstück in der großen Halle, wo schon alles bereit stand. Es war noch keine Person zu sehen und darüber waren beide froh. Sie aßen schweigend, jeder für sich den eigenen Gedanken nachhängend. Eine halbe Stunde später waren sie schon auf dem Weg hinaus, als die ersten anderen Schüler in die Halle strömten. Es war eine Gruppe Zweitklässler, die herumalberten und dabei kicherten. Sie nicht beachtend gingen Harry und Hermine in die Eingangshalle. Harry flüsterte Hermine ins Ohr: „Bitte folg mir in den sechsten Stock. Wir sollten jetzt gleich los, dann fällt es nicht auf, wenn wir für ungefähr zwei Stunden nicht im Schloss sind.“
Hermine nickte schweigend und folgte Harry auf dem Fuß. Auf dem Weg war niemand zu sehen, selbst Snape ließ sich nicht blicken, worüber beide froh waren, jeder aber aus einem anderen Grund. Vor der Rüstung, die Harry beschrieben worden war, blieb er stehen und sagte das Passwort. Der Sockel glitt lautlos zur Seite und gab den Zugang zum Geheimgang frei. Harry ging voraus und sah nach einigen Metern eine Tür, die von alleine aufging. Dahinter war ein Raum, an dessen Wänden jede Menge Schränke standen. Hermine trat nun auch ein.
„Wo sind wir hier?“
„Wir sind hier in einem geheimen Raum, in dem jede Menge Zaubertränke gelagert werden. Hier sind auch Anziehsachen, wenn man sich tarnen will. Am besten wäre es, wenn wir uns umziehen und dann weitergehen.“
Harry öffnete einen der großen Schränke und fand dort drin Frauenkleider. „Hermine, der Schrank dürfte deiner sein.“
Er suchte nun weiter und fand nun Umhänge, Hosen und alles, was ein Mann normalerweise trug.
Es suchte sich sehr elegante Sachen raus und schlüpfte hinter die Tür, durch die er eingetreten war, um sich dort umzuziehen. Als er die Kleidung anlegte, schrumpfte sie auf seine Größe. Hinter der Tür hörte er Hermine erschrocken aufschreien. Sie schien auch gemerkt haben, dass die Kleider sich anpassten, dachte Harry grinsend. Er klopfte an und fragte, ob er eintreten dürfe.
„Ja, komm rein.“
Harry sah Hermine mitten im Raum stehen. Sie hatte auch teuer aussehende Kleidung angezogen und sah für Harry passend gekleidet aus. Jetzt schaute er schnell durch die restlichen Schränke und fand nun einige große Ampullen mit Vielsafttrank und Haare, die in Behältern mit Fotos darauf gelagert waren. Hermine trat zu ihm heran und schaute sich alles genau an. Sie erkannte den Trank, da sie schon das ganze Buch für Zaubertränke durchgelesen hatte und sie wusste nun, was Harry vorhatte. Es war ihr etwas mulmig zu Mute, denn das, was Harry anscheinend machen wollte, würde zu einem Schulverweis führen, wenn es entdeckt werden sollte. Trotzdem war sie sich irgendwie sicher, dass niemand was herausfinden würde, so sehr vertraute sie ihm. Sie sah sich die Fotos an und entdeckte eines einer Frau, die ungefähr 16 oder 17 war. Das war perfekt für sie. Sie entnahm ein einzelnes Haar aus der Schachtel, nachdem sie eine Phiole mit Vielsafttrank geöffnet hatte, und ließ es dort hineinfallen. Es zischte einmal kurz und der Trank nahm eine himmelblaue Färbung an. Harry hatte sich für einen jungen Mann entschieden, der auch ungefähr in dem Alter war und machte das gleiche wie Hermine. Er verschloss die Ampulle wieder und steckte sie wieder ein. Hermine schaute ihn etwas skeptisch an, folgte aber seinem Beispiel.
Harry ging nun auf eine Öffnung zu, die zum Gang nach Hogsmeade führte. Seinem Stab vor sich haltend, den er mit einem Lumos zum Leuchten gebracht hatte, führte er Hermine sicher durch den Gang und sie hatten nach ungefähr fünfzehn Minuten den Ausgang erreicht. Sie waren hinter dem Eberskopf herausgekommen und atmeten begierig die frische Luft ein. Im Gang hatte es nach Moder gerochen und beide waren froh diesem Gestank entkommen zu sein.
„Jetzt sollten wir den Trank schlucken. Aber nur einen kleinen Schluck, denn ich weiß nicht, wie lange wir brauchen werden und wir sollten wirklich für alle Fälle noch eine kleine Reserve haben.“
„Dann mal los. Wohin geht es denn von hier aus?“
„In die Winkelgasse zuerst und dann in etwas dunklere Bereiche. Aber keine Angst, ich beschütze dich mit meinem Leben“, meinte Harry mit einem Augenzwinkern. Jeder von ihnen nahm einen kleinen Schluck und sie verwandelten sich in andere Personen. Harry sagte danach zu Hermine: „Nimm meinen Arm, wir müssen jetzt los.“
Sie griff seine linke Hand und Harry apparierte sie beide direkt vor Gringotts. Sie gingen die Stufen zum Portal empor und zwei Kobolde öffneten ihnen den Zugang zum Inneren der Bank. Harry ging zu einem der Schalter, wo er erst einmal skeptisch beäugt wurde. Harry ließ sich nicht davon nicht stören. „Guten Morgen, Ich würde gerne mit Griphook sprechen. Es geht um die Potters.“
Der Kobold ihm gegenüber schnarrte unfreundlich: „Einen Moment!“
Es dauerte nicht lange und Griphook tauchte auf. „Was ist ihr Begehren?“
„Guten Morgen, Griphook. Bitte erschrecken sie nicht, aber ich bin Harry Potter. Ich musste mich tarnen um hierher kommen zu können. Mögen ihre Hallen immer mit Gold gefüllt werden.“ Die formelle Begrüßung auf Koboldart verfehlte seine Wirkung nicht.
Griphook sah ihn erstaunt an und die unfreundliche Art fiel von ihm ab. „Und mögen ihre Geschäfte bei uns immer von Erfolg sein, Mr. Potter. Natürlich müssen sie sich tarnen, denn sie sind ja eigentlich in der Schule. Was führt sie zu uns?“
„Es gibt eine kleine Angelegenheit von größter Wichtigkeit. Es handelt sich dabei um meine Großtante Rebecca Potter.“
„Ah ja. Das ist natürlich etwas, das keinen Aufschub hat. Es geht um das Familienverlies der Potters und nicht ihr Ausbildungsverließ. Das Familienvermögen dürfen sie aber erst mit 17 übernehmen.“
„Gilt das auch für einen Zeitreisenden?“, fragte Harry flüsternd, damit Hermine, die ein paar Schritte hinter ihm stand, nichts hören konnte. Darüber wollte er mit ihr erst morgen reden.
„Sie meinen, sie kommen aus der Zukunft? Das lässt sich feststellen.“ Griphook holte einen seltsam geformten Stein unter dem Tresen hervor und legte ihn vor Harry hin. „Legen sie ihre rechte Hand darauf!“, befahl er und Harry folgte der Anweisung. Der Stein fing an zu leuchten und Griphook nickte bedächtig. „Mr. Potter, ihr Alter wurde auf 18 Jahre bestimmt und ihre Identität bestätigt. Sie dürfen jetzt das Familienvermögen verwalten, wenn sie wollen.“
„Wie groß ist mein Vermögen?“
„Nach der letzten Zählung waren es 12 Millionen Galleonen.“
Harry riss erstaunt die Augen auf. Damit hatte er nicht gerechnet und musste kurz überlegen, was er machen sollte. Dann kam ihm eine Idee.
„Ich lasse die Verwaltung vorerst bei Gringotts. Sie haben hier immer gute Arbeit geleistet und ich vertraue ihnen. Was ich jetzt unbedingt brauche, ist Geld und Zugriff auf mein Vermögen auch in der Muggelwelt. Bitte tauschen sie dafür 20.000 Galeonen in Pfund um und lassen sie das Muggelgeld in meinem Verließ. Von diesem Geld sollen meine Abhebungen in der Muggelwelt beglichen werden. Es ist nur eine kleine Vorsichtsmaßnahme für mein Wohl.“
Griphook machte sich ein paar Notizen und sagte dann: „Sehr wohl, Mr. Potter. Um Geld in der Muggelwelt abzuheben, wird Gringotts ihnen eine Karte wie für die Muggel zukommen lassen. Dafür brauchen wir aber noch eine kleine Formalität. Sie müssen eine Geheimzahl angeben.“ Griphook nahm ein Formular, dass sich von alleine ausfüllte. Nur das Feld mit der Geheimzahl blieb leer. Er reichte Harry eine Feder und forderte ihn auf, die gewählte Zahl dort einzutragen. Harry erkannte, dass es sich bei der Feder um eine Blutfeder handelte. Hier war die Nutzung keine Folter, sondern eine Form der Legitimation war. Er trug eine Zahl ein und merkte dabei einen Schmerz auf seinem Unterarm, der aber schnell wieder verschwand. Griphook nahm das Pergament entgegen und damit war der Teil abgeschlossen.
Wie viel Geld wollen sie jetzt haben?“
„1000 Galleonen sollten reichen. Muss ich dafür noch mit in mein Verließ?“
„Nein, Mr. Potter. Seit dem Einbruch sind Besuche der Verließe vorher anzumelden. Ich hoffe, sie verstehen das. Sie bekommen das Geld hier und wir nehmen uns den Betrag dann aus ihrem Vermögen.“
„Verständlich und es geht ja auch schneller. Zeit ist Geld, wie die Muggel sagen. Ist wohl was Wahres dran.“
Griphook grinste und ließ seine spitzen Zähne blitzen. Er reichte Harry einen Beutel mit der geforderten Summe und wünschte dann noch erfolgreiche Geschäfte, was Harry gerne erwiderte. Insgesamt hatte alles nur 10 Minuten gedauert. Er nahm Hermine an der Hand und sie verließen die Kobolde schnell wieder um bei Borgin & Burke's ihre Einkäufe zu erledigen.
Hermine schauderte, als sie das Geschäft betraten. Auch Harry fühlte sich im ersten Moment unwohl, besann sich aber an die mahnenden Worte seiner Großtante. Er ging zum Verkäufer und sprach ihn mit seinem arrogantesten Tonfall an.
„Ich suche Mr. Burke.“
Der ältlich wirkende Mann schaute ihn forschend an. „Was wollen sie von ihm und wer sind sie?“
„Ich bin nicht hier um lange Reden zu halten. Entweder Mr. Burke taucht auf oder er kann ein gutes Geschäft vergessen.“
Auf einmal reif jemand aus einem der Hinterzimmer: „Ebenezer, lass gut sein. Ich komme schon.“
Eine Tür flog auf und ein schmierig aussehender Mann kam zu Harry.
„Was kann ich für sie tun, Herr...? Wie war noch der Name?“
„Namen sind Schall und Rauch und hier nicht von Belang, Mr. Burke. Meine Begleitung und ich brauchen nichtortbare Zauberstäbe.“
„So etwas haben wir nicht. Gehen sie wieder!“
Harry zog eine Augenbraue hoch. „So? Sie haben das nicht? Ich glaube, ich sollte sie an ihre gefährliche Freizeitbeschäftigung erinnern. Sie wird sie schnell ins Grab bringen.“
Burke wurde schneeweiß im Gesicht und begann nun zu flüstern.
„Bitte kein Wort mehr. Ich habe, was sie suchen. Folgen sie mir bitte ins Hinterzimmer.“
Hermine und Harry folgten Burke in eines der Zimmer und schauten sich um. Überall lagen längliche Schachteln wie bei Ollivander herum.
„Sie sehen, dass ich eine kleine Auswahl hier habe. Welche Hand ist ihre Zauberhand?“
„Rechts“, erwiderte Harry mit gelangweilter Stimme die Frage.
Hermine sagte das gleiche, nur nicht ganz so arrogant. Ihre Unsicherheit hatte sie noch nicht ganz verloren.
Burke vermaß nun die Hand und den ganzen Arm bei beiden und suchte dann in seiner Sammlung nach einigen Schachteln. Er reichte Stab nach Stab an beide und es dauerte 25 Minuten, bis Harry seinen Stab gefunden hatte. Burke war nicht begeistert von der Wahl, konnte aber nichts dagegen machen.
„Eibe und Lethifoldhaut, fünfzehn Zoll. Er sollte wirklich für besondere Zauber benutzt werden. Der Stab ist sehr gefährlich.“
„Keine Angst, das wird er wirklich sein für meine Feinde.“
Hermine war mittlerweile auch erfolgreich und bekam einen Stab aus Trauerweide und Mantikorstachel, zwölfeinhalb Zoll lang.
„Haben sie noch einen Wunsch, meine Herrschaften?“
„Wenn sie schon fragen. Da wäre noch etwas. Wir brauchen Stabhalter, die gegen Aufruf- und Entwaffnungszauber geschützt sind. Am besten aus Drachenhaut und magisch an den Körper und Stab anpassend.“
„Da habe ich zwei schöne Exemplare.“
„Dann können sie jetzt sagen, sie hatten sie. Ich nehme beide.“
„Sehr gerne, mein Herr. Sonst noch einen Wunsch?“
„Nein, das war es.“
Burke ging nun selbst hinter den Tresen und rechnete kurz. „Das macht dann 375 Galleonen, mein Herr.“
Harry zählte das Geld ab und steckte seinen Beutel wieder weg. „Bitte. Es war sehr angenehm mit ihnen Geschäfte zu machen.“
„Ja, mein Herr. Beehren sie mich bald wieder.“
Harry schnappte sich Hermine und die Einkäufe und verließ mit schnellen Schritten das Geschäft. Kaum vor der Tür apparierte er mit ihr zusammen wieder nach Hogsmeade und sie machten sich auf den Weg zurück ins Schloss. Sie nahmen den Geheimgang, den sie beim Verlassen benutzt hatten. Sie hatten den Raum mit den Tränken und der Kleidung kaum erreicht, als die Wirkung des Tranks nachließ. Erst jetzt nahm Hermine allen Mut zusammen und wollte wissen, was das ganze Theater sollte.
„Bitte unterbrich mich nicht. Ich werde dir alles ganz genau erklären, nur nicht jetzt. Wir sollten erst einmal wieder zurück in den Gemeinschaftsraum um unsere Abwesenheit zu verdecken. Aber du solltest deinen neuen Stab an einer Stelle deines Körpers festmachen, der nicht so schnell berührt wird. Bitte trag ihn immer bei dir, wenn du deinen Schlafsaal verlässt. Mit dem Stab kannst du ungestraft in den Ferien zaubern. Es liegen nicht die Ortungs- und Kontrollzauber des Ministeriums auf ihm. Damit kannst du dich sogar ungestraft verteidigen, ohne dass jemand was davon mitbekommt. Die Welt der Hexen und Zauberer ist gefährlicher als du denkst und ich will nur wissen, dass du sicher bist.“
Hermine nahm die Worte erst einmal so hin. Zu viele Fragen schwirrten ihr im Kopf umher. Harry verschwand wieder hinter der Tür und zog sich um. Er legte den Stabhalter an seinen linken Oberarm direkt unter der Achselhöhle an und steckte seinen Ersatzstab dort rein. Hermine zögerte erst etwas, überlegte kurz und zog sich dann auch um. Sie hatte überlegt, wo sie ihren Stab festmachen sollte und kam auf eine Stelle, wo bisher noch nie ein Fremder sie berührt hatte. Dort war ihrer Meinung nach der Stab am besten aufgehoben. Sie gesellte sich zu Harry, der hinter der Tür auf sie wartete. Sie nahm seine Hand und drückte sie. Dass sich jemand so viele Gedanken um ihre Sicherheit machte, war ihr zwar nicht unbekannt, aber dies war bisher nur ihr Vater gewesen. Sie fand Harrys Besorgnis sÃ¼ß aber auch beunruhigend. Wo war sie hier rein geraten? Harry hatte ihr nur wenige Hinweise gegeben, die keinen wirklichen Schluss zuließen. Sie musste also warten, bis er ihr alles erklärte.


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Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
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