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Fanfiction

Luciana Bradley und der Orden des Phönix - Welcome to Hogwarts

von Picadelly

Um halb zwölf drang vom Gang ein lautes Geklirre und Geklapper herein und eine Frau mit Grübchen in den Wangen schob die Tür auf. Ihr stockte der Atem bei dem Anblick, der sich ihr bot: Luciana hatte ihre Füße auf den gegenüberliegenden Sitz abgelegt und missbrauchte den kleinen Klappmülleimer unter dem Fenster als Aschenbecher. Ein Falke saß mit feuchtem Federkleid auf dem Polster neben ihr und zerhackstückelte einen großen Klumpen Roast Beef. Die Decke, der Boden und sämtliche Wände des Abteils waren übersäht mit kleinen, angetrockneten Schaumspritzern.

„Möchtest du … vielleicht etwas vom Wagen?“, erkundigte sich die Frau nach einer kleinen Pause und lächelte dabei angestrengt.

„Nein, danke.“

Luciana wunderte sich, wie schnell man doch im höheren Alter und mit etwas zu viel Masse auf den Rippen, ein schaukelndes Zugabteil verlassen konnte - wenn man nur wollte.

Keine fünf Minuten später ging die Waggontür wieder auf - oder vielmehr - sie wurde aufgerissen. Zwei schlaksige Jungen, etwa in ihrem Alter, mit hochroten Köpfen, passend zu ihrer Haarfarbe, kauerten sich kichernd rechts und links von der Tür auf den Boden.

„Wir sind …“, sagte der eine stockend, „nicht hier …“, endete der Andere, vollkommen außer Atem. Und schon im nächsten Moment wurde die Tür wieder aufgeschoben. Bevor ein Junge, der Luciana ziemlich bekannt vorkam, seinen gebleichten Blondschopf durch die Tür schieben konnte, sprang sie auf und deutete mit erhobenem Zeigefinger Richtung Gang.

„Raus!“, bellte sie. Wie war es nur möglich mit einem relativ neutralen Gesichtsausdruck eine derartige Arroganz widerzuspiegeln? Egal wie unmöglich das schien, der Typ da vor ihr hatte genau das ziemlich gut drauf.

Doch der Schleimkopf (Luciana hatte ihn mittlerweile als den Begleiter der Gordon Kopie aus dem Schwarzmagiergeschäft identifiziert) hatte die beiden Jungs schon entdeckt.

„Das hagelt Strafarbeiten, Weasleys!“, zischte er mit einem gönnerhaften Grinsen.

„Ich sagte: RAUS!“, keifte Luciana und machte einen Schritt vorwärts.

„Ich bin Vertrauensschüler, ich darf bleiben wo ich will“, erwiderte der Junge; sein Grinsen - man mochte es kaum glauben - wurde noch eine Spur überheblicher. Oh ja, diese Sorte Mitschüler hatte sie besonders gerne, aber trotzdem war es gut zu wissen, dass sich gewisse Charaktertypen sowohl in magischen, als auch nicht magischen Lehranstalten gleichermaßen wieder fanden. Und die verstanden erfahrungsgemÃ¤ß am besten folgende Sprache:

„ICH TRET DIR GLEICH MEINEN FUSS SOWEIT IN DEINEN VERSCHISSENEN VERTAUENSSCHÃœLERARSCH, DASS DU OHNE PROBLEME AN MEINEN ZEHENNÄGELN KAUEN KANNST!!“

Es war wohl mehr Azrael, der den Knaben zur Flucht bewegte, als er sich mit einem Kreischen auf ihn stürzte.

„Das wär aber nicht nötig gewesen …“, sagte der eine Junge, links von der Tür, der sich zusammen mit dem anderen wieder vom Boden aufrappelte. Zwillinge, schoss es Luciana durch den Kopf, kaum voneinander zu unterscheiden.

„Ich bin Fred und das ist George.“

Luciana schüttelte ihre angebotenen Hände.

„Trotzdem danke für deine Hilfe“, sagte George darauf.

„Du hast uns vor Strafarbeiten bei Filch gerettet, wir sind dir was schuldig“, meinte Fred.

„Was habt ihr denn verbrochen?“

Fred zog eine lange, fleischfarbene Schnur aus seiner Hosentasche, an dessen Ende sich etwas befand, was verdächtig nach einem Ohr aussah.

„Langziehohren. Unsere Erfindung. Wenn du eins haben willst, du könntest es zum Sonderpreis bekommen“, sagte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

„Wir haben damit die Slytherins ein wenig … belauscht …“ „ … nur haben die Wind davon bekommen … vielleicht sollten wir den Ohren wirklich Tarnfarben verpassen“, schloss George.

Auf der restlichen Fahrt blieben die Zwillinge in Lucianas Abteil und berichteten ihr über die Seite des Lebens in Hogwarts, die es wohl niemals in einem Buch nachzulesen gäbe.

Sie gaben ihr Ratschläge mit auf den Weg, die ihrer Meinung nach lebensnotwendig waren. Sie beinhalteten Dinge wie:
„ … wenn Filch um die Ecke kommt, oder sein Biest von einem Katzenvieh, dann lauf um dein Leben, egal ob du was angestellt hast, oder nicht. Sollte dir Snape nach der Sperrstunde begegnen und es besteht keine Chance mehr zu fliehen, dann wirf dich auf den Boden und stell dich tot.“

Davon kamen noch dutzende weitere ?Regeln' hinzu, eine absurder als die andere. Was ihre ?Vorfreude` auf das kommende Schuljahr nicht gerade steigerte, denn die Schulleitung schien noch nicht ganz am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts angekommen zu sein.

Auf die Frage, warum Luciana erst im fünften Schuljahr die Zauberschule besuchte, reagierte sie etwas ausweichend - sie hatte früh in ihrem Leben lernen müssen, dass es sich bei ihrem Zuhause und ihren Paten um höchst … exotische Lebensumstände handelte (selbst für Zauberer-Verhältnisse) und die meisten Menschen, denen sie in der Vergangenheit davon erzählt hatte, entweder davon ausgegangen waren, sie würde sich die verrücktesten Geschichten ausdenken oder man hatte sie fortan wie die Pest gemieden. Es war auch nicht nötig viel von sich preiszugeben, denn die Erlebnisse der Zwillinge hätten wahrscheinlich noch für etliche Stunden Gesprächsstoff gesorgt.

Als sie fast am Ende ihrer Zugfahrt angelangt waren und die Landschaft draußen in der Dämmerung nur noch Berge aufwies, öffnete sich die Abteiltür und Lee Jordan, ein guter Freund von George und Fred (wie Luciana aus ihren Erzählungen entnehmen konnte), betrat das Abteil um ihnen mitzuteilen, dass es an der Zeit wäre, ihre Roben anzulegen.

Luciana beschloss das riesige, schwarze Ungetüm von einem Kleidungsstück in ihrem Koffer erst dann anzulegen, wenn sie ausdrücklich dazu aufgefordert wurde. Was hoffentlich niemals geschehen würde.

George und Fred verließen das Abteil, um ihr Gepäck zusammenzusuchen. Auch Luciana bewaffnete sich mit ihrem Koffer, verkleinerte den Vogelkäfig mit einem Wink ihres Zauberstabs und stopfte ihn in ihren Rucksack. Azrael machte es sich währenddessen auf ihrer Schulter bequem.

Der Zug kam zum Stehen und die Schüler strömten in Scharen aus den Abteilen.

Es ging nur langsam zu den Türen, da sich die Massen erst einzureihen versuchten und dies, wie bei so ziemlich jeglicher Art Fortbewegung in dieser Größenordnung, in einem Chaos endete. Kaum, dass Luciana es irgendwann endlich vollbracht hatte den Zug zu verlassen, bekam sie fast einen Hörsturz, als ihr eine hysterische Frauenstimme „Erstklässler hierher in eine Reihe, bitte! Erstklässler zu mir!“ ins Ohr kreischte. Sie unterdrückte das Bedürfnis, der Dame ihren Koffer durchs Gesicht zu ziehen und folgte den Zwillingen quer über den winzigen Provinzbahnhof zu einer unbepflasterten Straße.

Dort standen rund hundert Kutschen, vor denen Pferde angespannt waren. Pferde? Als Luciana etwas näher kam, sah sie keine Pferde. Eher pferdeähnliche Kreaturen, die einem Bild von den vier apokalyptischen Reitern ähnelten, das in der Bibliothek bei ihr Zuhause hing. Sie sahen aus, als hätten sie das übelste Stadium von Unterernährung erreicht - ihre Haut klebte an ihren Skeletten und es war problemlos möglich, jeden einzelnen Rippenbogen zu zählen. Dies erinnerte sie stark an eine mumifizierte Leiche, die Gabriel einmal für eine historische Fakultät obduziert hatte. Ihre Köpfe hatten etwas von einem Drachenschädel und genau wie ein Drache besaßen sie Flügel. Die Wesen waren schwarz wie die Nacht und schienen sich nicht ein bisschen von der umherwuselnden Schülerschar aus der Ruhe bringen zu lassen.

„Kommst du?“ Fred nahm ihr Gepäck ab und verschwand damit in einer der Kutschen. Luciana strich kurz über die Nüstern des Tieres und folgte ihm. Es dauerte nicht lange und die Kutschen setzten sich allesamt knarrend in Bewegung, ganz als ob die seltsamen Wesen selbst bemerkt hätten, dass nun alle Schüler in den Kabinen Platz genommen hatten. Ein kurvenreicher, schmaler Weg führte sie immer weiter einen Berg hinauf, bis Luciana, durch das Fenster zu ihrer Rechten, die ersten Schemen eines riesenhaften Schlosses erkennen konnte. Das Gebäude war mehr in die Höhe, als in die Breite gebaut worden und ragte an der höchsten Stelle des Berges in den Abendhimmel.

Kurze Zeit später erreichten sie ein riesiges und reich verziertes, zweiflügliges Eisentor. Nachdem sie dieses passiert hatten, waren immer und immer mehr Details des Bauwerks zu erkennen. Es war groß. Es war sogar verdammt groß. Aus aberhunderten kleinen Fenstern drang Licht in die Dunkelheit, was dem Gesamtbild fast so etwas wie ein Skyline-Panorama verlieh. Luciana gab es bei Nummer sechsundzwanzig auf die vielen Türme des Schlosses zu zählen. Ob es für das Riesen-Teil wohl so etwas wie Touri-Stationen mit roten ?Sie befinden sich hier` Markierungen gab?

Nach einer gefühlten Ewigkeit (Fortbewegungsmittel ohne jegliche Federung und Holzbänken als Sitzmöglichkeit boten wirklich null Komfort) hielt die Kutsche mit einem lauten Ächzen - Azrael wäre dabei beinahe von ihrer Schulter geplumpst.

Luciana griff nach ihrem Gepäck, doch George und Fred schüttelten ihre Köpfe.

„Kümmern sich die Hauselfen drum.“

Das Einreihungschaos vom Zug begann vor der Treppe zum Portal hinauf von neuem. Nachdem sie es endlich geschafft hatten die Stufen hinauf zu gelangen, betraten sie die große (hier war wohl alles groß) Eingangshalle, von der aus eine unheimlich protzige Marmortreppe in die oberen Stockwerke führte. Luciana folgte den Stufen mit ihrem Blick nach oben, aber diese schienen irgendwie gar nicht enden zu wollen … wo war bitte die Decke dieser Halle abgeblieben?

Zu ihrer Rechten öffnete sich eine riesige Flügeltür, worauf der Strom von Schülern sich wieder in Bewegung setzte und sie mit sich drängte. Doch ganz durch die Tür kam sie nicht. Ein mächtiger Ruck an ihrem Arm hielt sie zurück, dessen Ursprung in einer älteren Frau lag, schlank und mit strengem Blick, die sie mit zusammengekniffenen Augen über ihre Brillengläser hinweg ansah. Der Spitzhut auf ihrem Kopf passte wie die Faust aufs Auge.

„Miss Bradley?“, stellte die Frau unmissverständlich fest und zog sie von der Tür weg. Luciana nickte bloß. Das reichte anscheinend, denn schon im nächsten Moment deutete die Frau mit einer kurzen Handbewegung an ihr zu folgen. Sie führte Luciana in einen kleinen Nebenraum der Eingangshalle, der nichts weiter beinhaltete, als einen Schreibtisch, auf dem ein schmutziger, alter Spitzhut lag, der schon an einigen Stellen geflickt war und aussah, als ob er einen ziemlich muffigen Gestank absondern würde. Das Zimmer wurde nur spärlich von einigen Kerzen beleuchtet, die haltlos im Raum schwebten.

„Ich bin Professor McGonagall, die stellvertretende Schulleiterin“, stellte sich die ältere Dame, ohne weitere Umschweife, vor. „Der Schulleiter und ich waren der Meinung, es sei besser für Sie, Sie einem Haus zuzuordnen, ohne das übliche Beiwohnen der gesamten Schüler und Lehrerschaft. Sie müssen nicht mehr Aufsehen erregen, als unbedingt notwenig.“ McGonagall verlieh ihrem letzten Satz einen bedeutungsschweren Unterton, ganz als würde sie nicht nur von ihre Einschulung sprechen.

„Setzen Sie sich auf den Stuhl, Miss Bradley. Ich werde Ihnen den sprechenden Hut aufsetzen, der Sie einem Haus zuteilen wird.“ Der Hut auf dem Tisch begann zu wackeln, ein Riss nahe der Krempe tat sich auf, so groß wie ein Mund.

„Es gibt Hufflepuff, Ravenclaw, Gryffindor und Slytherin.“ McGonagall nahm den Spitzhut vom Schreibtisch. „Jetzt schauen Sie mich nicht so an, sondern setzten Sie sich, wir haben nicht viel Zeit!“

Luciana tat wie ihr geheißen und setzte sich, etwas unsicher, auf den Stuhl. Azrael sprang bei dem Anblick des sich nähernden Hutes von ihrer Schulter und nahm stattdessen auf ihrem Schoß Platz.

Kaum, dass sie saß, hatte sie auch schon den Spitzhut auf dem Kopf, der langsam aber sicher über ihre Augen rutschte und wundersamer Weise nach rein gar nichts roch.

„Mmmmhhh …“, brummte der Hut in ihrem Kopf.

Jaaay, ich höre fremde Stimmen!

„Du scheinst das hier alles nicht sehr ernst zu nehmen“, brummte die Stimme weiter und eine ganze Weile danach herrschte Stille, in der sie angestrengt versuchte, an rein gar nichts zu denken - eine magische Narrenkappe mit Freikarte zum Einlass ihres Hirns; so viel zum völkischen Irrglauben die ?Gedanken seien frei`.

„Nein, lieber nicht …“, kam es dann und laut sprach der Hut in den Raum:

„Gryffindor!“

McGonagall nahm ihr den Spitzhut wieder vom Kopf und sah dabei alles andere als begeistert aus.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Das Schloss war noch größer und unübersichtlicher, als Luciana zu Anfang angenommen hatte. Nachdem sie von McGonagall den Auftrag bekommen hatte, sich sofort ihre Schuluniform anzulegen und ?den Vogel anderswo hinzuschaffen`, war sie zu den Kutschen zurückgekehrt, die sie allesamt leer vorgefunden hatte. Woher sollte sie jetzt wissen, wo ihre verdammte Schuluniform abgeblieben war?

Dann wollte sie sich, zur Beruhigung, eine Zigarette in der Eingangshalle anstecken - doch kaum, dass sie ihre Zigarettenschachtel aus der Innentasche ihres Mantels gezogen hatte, war ein Mann mit grimmigen Gesichtszügen, zerschlissener Kleidung und lichtem Haar aufgekreuzt, der ein Affentheater um die Schachtel in ihrer Hand machte. Die Katze, die zwischen seinen Beinen saß, bestätigte Lucianas Vermutung, dass es sich hierbei um den berüchtigten Hausmeister Filch handeln musste.

Nach diesem Ereignis rannte sie nun schon eine ganze Weile planlos im Schloss umher, auf der Suche nach einer Damentoilette. Zunächst versuchte sie sich ein paar prägnante Bilder, die überall an den Wänden hingen, zu merken - das stellte sich aber als ein unmögliches Unterfangen heraus, weil es sich bei den Motiven meist um menschliche Personen handelte, die andauernd von Nachbarbild zu Nachbarbild liefen und dabei sogar ganze Stockwerke wechselten.

Im zweiten Stock, im letzten Korridor, wurde sie fündig. An einer Tür, an dem ein Defekt Schild angebracht worden war, prangte das eingravierte Zeichen einer Mädchentoilette.

Im Innern der Toilette sah es ziemlich trostlos aus. Der Raum war in Dunkelheit getränkt, nur ein paar Kerzen, die noch nicht ganz heruntergebrannt waren, erleuchteten einen riesigen, gesplitterten Spiegel, unter dem sich eine Reihe angeschlagener Waschbecken entlangzogen. Unter Lucianas Schuhsohlen sammelte sich Feuchtigkeit. Die Holztüren der Kabinen waren zerkratzt, die Farbe an ihnen war fast vollständig abgeblättert. Ein Schlaraffenland für jeden in-der-Schule-Raucher.

„Was willst du hier?!“

Luciana ließ vor Schreck ihre Kippe fallen.

„Lumos!“

Ihr Zauberstab erhellte den Raum, sie konnte allerdings keine Menschenseele erkennen.

„Ich bin hier drüben …“, sagte die Stimme, die einen recht nervigen Tonfall hatte, aus der Richtung der letzten Kabine in der Ecke. Bevor sich Luciana der Holztür auch nur mehr als zwei Schritte genähert hatte, flog ein menschenähnliches Etwas heraus, das aussah, als wäre es nichts weiter als ein Hologramm. Es war der Geist eines Mädchens mit schmollendem Mund, zwei Zöpfen rechts und links und einer Brille auf der transparenten Nase.

„Warum bist du nicht unten bei den Anderen, DIR DEN BAUCH VOLLSCHLAGEN?!“

Das erklärte, warum das Mädchen ein Geist war und nicht, wie vorgesehen, einfach tot. Völlig verbittert und zickig, schloss Luciana.

„Ich rauch nur kurz eine - dann werde ich mir den Bauch vollschlagen.“

Die nasse Zigarette am Boden war unbrauchbar, also zündete sie sich eine Neue an.

„Du darfst hier nicht rauchen, das geh ich PETZEN!“, kreischte der Geist triumphierend und hatte plötzlich ein fröhliches Grinsen auf dem Gesicht.

„Tu das.“

Den Tobsuchtsanfall des Mädchens überhörte Luciana gekonnt und verließ die Toilette, nachdem sie dem Geist ihre heruntergerauchte Zigarettenkippe durch den Kopf geschnipst hatte.

Der Weg zurück zur Eingangshalle war leicht zu finden, nachdem sie einmal das große Treppenhaus erreicht hatte. Die Tür zur großen Halle, wo laut McGonagall das Festessen stattfand, stand geschlossen vor ihr.

Sie stieß die beiden großen Flügeltüren auf; zu ihrem Bedauern mit etwas zu viel Kraftaufwand, da die beiden Holztüren mit einem lauten Knall gegen die Steinwand schlugen. Ohne diesem weiter Beachtung zu schenken, betrat Luciana die große Halle.

Offenbar hatte sie eine Rede unterbrochen, da an dem großen, hufförmigen, von einem Podest erhöhten Lehrertisch am Ende der Halle, eine weibliche Person ihren Redeschwall unterbrochen hatte und sie nun über die Distanz hinweg fixierte.

Luciana schritt, auf der Suche nach einem freien Platz, durch den Mittelgang der vier großen Tische, an dem die Schüler saßen. Ganz rechts trugen die Schüler schwarz-rote Umhänge, links der Tisch daneben schwarz mit gelb, daneben schwarz und blau und ganz links trugen die Schüler schwarz-grüne Roben (die farbliche Kennzeichnung der Uniformen beschränkte sich, glücklicherweise, auf das Innenfutter der Umhänge, die Krawattenfarben und einem dezentem Zierstrich am unteren Rand der Pullover, Pullunder und Cardigans; ansonsten hätte es hier ausgesehen, wie bei einem Mitarbeiterausflug des Disneylands).

Ringsherum starrten die Schüler sie an, manche sogar mit offenen Mündern (dabei hatte sie Azrael zur Umgebungserkundung in einem der Gänge fliegen lassen).

„Sie sind zu spät, Miss Bradley“, bemerkte die Frau (wenn man das so nennen konnte), welche gerade ihre Rede unterbrochen hatte, mit lauter Stimme, die, wie Luciana fand, ganz und gar nicht zu ihrem Aussehen passen wollte.

Sie war blass, hatte ein ausgeleiertes Gesicht und einen viel zu breiten Mund. Ihre großen Augen schienen aus ihren Höhlen zu quellen. Dieses Weib war von Kopf bis Fuß mit Hässlichkeit gestraft. Wie um diese Tatsache noch zu unterstreichen, hatte sie ihre Lockenpracht extra kurz geschnitten und (Luciana traute ihren Augen nicht) - ein rosa Haarreif hielt sie zusammen. Zur Krönung trug sie eine flauschig-rosa Strickjacke über ihrem Umhang. Dieses visuelle Gesamtpaket stellte eine ernsthafte Gefährdung des Augenlichts dar.

„Ich werde unverzüglich Ihren Eltern schreiben und ihnen dies berichten“, schnatterte die fehlproduzierte Ausgabe einer verstümmelten Barbiepuppe mit zuckersüßer Mädchenstimme und setzte ein Lächeln auf, als hätte sie Luciana gerade herzlich zum Geburtstag gratuliert.

„Sie kennen meinen Namen?“, fragte Luciana und tat ganz überrascht.

„Selbstverständlich. Ich habe Ihre Akte gelesen“, sprudelte ES. Luciana hatte soeben beschlossen diese Person ES zu taufen, was, wie sie fand, wie Arsch auf Klositz passte.

„Wenn Sie meine Akte gelesen haben, warum sagen Sie dann, dass Sie meinen Eltern schreiben, obwohl Sie doch genau wissen müssten, dass meine Eltern tot sind?“, entgegnete Luciana mit einem Lächeln, das dem von ES in Nichts nachstand, wäre da nicht der mörderische Ausdruck in ihren Augen gewesen.

Ein Murmeln ging durch die Halle, rechts und links von ihr steckten vereinzelte Schüler ihre Köpfe zusammen. Gerüchteküche in unter einer Minute in Gang gesetzt, das musste ein neuer Rekord sein.

„Das muss mir glatt entfallen sein … dann werde ich Ihrem Vormund schreiben“, sagte ES siegessicher.

„Wenn Sie das Bedürfnis haben …“
Das Dauergrinsen verschwand aus dem Gesicht von ES. Das Murmeln nahm zu.

„Ich werde Ihnen unverzüglich zehn Punkte abziehen, wenn Ihr Haus Punkte gesammelt hat. In welchem Haus sind Sie?“, erkundigte ES sich; ihre Stimme hatte den Klang von Honigsirup angenommen.

„Gryffindor“, antwortete Luciana prompt. An dem Tisch rechts von ihr erhoben sich einige Stimmen zum Protest. Damit wäre wenigstens die Frage nach ihrem Sitzplatz geklärt.

„Das werde ich mir merken. Zehn Punkte Abzug von Gryffindor sobald Punkte vorhanden sind, wegen unverschämter Antwort.“ ES grinste wieder. ES war anscheinend ganz schön sadistisch.

„Wegen was?“

„Weitere fünf Punkte Abzug wegen Widerworte.“
Das Grinsen von ES wurde noch breiter.

„Ach du Scheiße, ich bin in einem Zuchthaus gelandet …“, nuschelte Luciana auf deutsch, laut genug, dass es jeder hätte verstehen können, wäre es englisch gewesen.

„Das wären dann weitere fünf Punkte Abzug von Gryffindor, wegen Beleidigung einer Lehrkraft.“

Mittlerweile hatten sich gleich mehrere Schüler vom Gryffindor Tisch erhoben und bedeuteten ihr mit wilden Gesten ihre Klappe zu halten.

Luciana verkniff sich daher jedes weitere Widerwort (und davon hätte sie einige parat gehabt) und schüttelte stattdessen nur leicht ihren Kopf.

Sie setzte sich an den Gryffindor Tisch, an den einzig freien Platz, ganz am Ende, in der Nähe des Lehrertisches, von welchem aus einige Augenpaare nicht eine ihrer Bewegungen unbeobachtet zu lassen schienen.

„Wo war ich stehen geblieben?“, fragte ES dann, überlegte kurz und fuhr fort. „Ah ja … chrm chrm … Gehen wir also voran in eine neue Ära der Offenheit, der Effizienz und der Verantwortlichkeit …“ War sie bei einem Festessen anlässlich des neuen Schuljahrs oder auf einer verdammten Bundestagsversammlung gelandet? Dasselbe schien sich McGonagall oben am Lehrertisch auch zu denken, wenn ihre missmutig verkniffenen Gesichtszüge ein Indiz dafür sein konnten.

„ … die verboten gehören“, endete ES kurze Zeit später.

Der Mann neben ihr, der in der Mitte des Lehrertisches saß, klatschte. Er hatte einen sehr langen, weißen Bart, freundliche blaue Augen, die aufmerksam hinter seinen halbmondförmigen Brillengläsern aufblitzten und eine große Adlernase. Er trug ein dunkellila Gewand mit silbernen Sternen besprenkelt, passend dazu einen Spitzhut. Das musste der Direktor, Albus Dumbledore, alias das ?ganz hohe Tier`, sein.

Die Lehrer applaudierten zaghaft mit; einige schlugen ihre Hände aber nur ein zweimal aneinander und auch unter den Schülern gab es keinen sonderlich euphorischer Applaus. Bei dieser Gelegenheit nahm Luciana den Lehrertisch etwas genauer in Augenschein.

Rechts von dem Schulleiter saß ES, daneben Professor McGonagall, deren Mund mittlerweile nur noch einem dünnen Strich glich, daneben saß eine mollige Hexe mit lockigem, grauem Haar, die ein nettes Gesicht hatte. Daneben lugte ein ziemlich kleiner Zauberer gerade mal über die Tischkante. Ganz am rechten Ende des Tisches saß die Frau, die Luciana vor dem Zug beinahe ihr Trommelfell zum reißen gebracht hatte und - das war doch … links neben Dumbledore saß der ach so gesprächige und mindestens genauso freundliche Mann aus der Nokturngasse, der Luciana, mehr oder weniger bereitwillig, geholfen hatte. Auch heute trug er seine Gewänder ganz in schwarz, sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen unfreundlich und beinahe angeekelt. Im nächsten Augenblick schaute er Luciana direkt ins Gesicht. Ertappt wandte sie sich ab.

„Ich danke Ihnen vielmals, Professor Umbridge, das war eine höchst aufschlussreiche Rede“, sagte Dumbledore, verbeugte sich vor ES und dann - zwinkerte er Luciana zu. Sie erwiderte darauf ein schiefes Schmunzeln. Er erhob wieder seine Stimme und fuhr mit irgendwelchem Quidditsch-Kram fort - ihre Aufmerksamkeit verebbte schließlich ganz.

Nachdem Luciana sich dazu aufgerafft hatte, mit dem Mann ganz in schwarz einen kleinen Wer-kann-am-längstem-dem-anderen-in-die-Augen-starren-Kampf auszufechten, bemerkte sie erst etwas später, dass Dumbledore die Feier aufgelöst hatte. Was ihre Vermutung bestätigte, dass sie sehr wohl den Höhepunkt des Abends, das Essen, verpasst hatte. Um sie herum erhoben sich die Schüler, der Mann und sie schauten gleichzeitig weg. Unentschieden.

„Erstklässler!“, kreischte ein Mädchen neben ihr, als sich Luciana durch die Reihe der Schüler gequetscht hatte. Heute war definitiv nicht ihr Tag.

„Hey, Luciana!“ Fred winkte ihr von der Tür aus zu, neben ihm standen George und Lee Jordan. Alle drei grinsten sie an.

„Da hast du ja gleich eine Freundschaft geschlossen …“, sagte George und deute auf ES, die gerade den armen Professor Dumbledore volllaberte.

„Hättest mal Snapes Blick sehen sollen, göttlich!“, meinte Fred und zusammen betraten sie die Eingangshalle.

„Ist das der Typ mit den schwarzen, längeren Haaren?“, sagte Luciana.

„Haare? Du meinst wohl den Fettspender an seinem Kopf“, sagte Fred darauf.

Auf der Treppe, die in die oberen Stockwerke führte, kam ihnen Azrael entgegen. Er watschelte die Stufen hinunter, zwischen den Beinen der Schüler im Zickzack und sprang Luciana auf den Unterarm.

„Na mein Kleiner, hast du die Decke in dem Laden hier gefunden?“ Sie streichelte ihm über seinen Kopf, was er mit einem Gurren quittierte, welches mehr einer Taube, als einem Greifvogel gleichkam.

„Also ist er das?“, hakte sie dann noch einmal nach.

„Jaaa …“, sagte Fred in einem unheimlichen Ton, „ … aber leg dich lieber nicht mit ihm an, er kann ernsthaft mies werden und schickt dich für Strafarbeiten oft zu Filch, “, „wenn ihm selbst nichts einfällt, was seiner Meinung nach ekelhaft genug wäre …“, endete George.

Die drei Hausgenossen führten sie einige Stockwerke nach oben, durch zwei versteckte Türbögen, die hinter Wandteppichen oder auseinandergleitenen Wandtäfelungen versteckt lagen, bis sie in einem Gang vor dem Bildnis einer total fetten Frau mit einem rosa Seidenkleid stehen blieben. Vor diesem Bild standen noch einige andere Gryffindors in einem Grüppchen zusammen.

„Mimbulus mimbeltonia!“, sagte ein Junge, der etwas älter zu sein schien als Luciana. Mimbu was? Das Porträt schwang zur Seite, wie eine Tür und dahinter kam ein rundes Loch zum Vorschein.

„Merk dir das Passwort, ohne lässt die Fette Dame dich nicht rein“, bemerkte Lee, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr an den Wortlaut erinnern. Sie kletterten durch den Eingang in ein rundes, großes Turmzimmer. Dort standen mehrere Sessel, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben mussten, dazu waren noch wacklige, alte Tische vorhanden. Die Teppiche, die etwas unkoordiniert auf dem Boden verteilt waren, schienen auch schon bessere Tage gesehen zu haben. Alles war in dem dunklen Rotton gehalten, welchen Luciana bei dem Wappen der Gryffindors gesehen hatte und der sich an den Uniformen ihrer Hauskameraden wiederfand; selbst die riesenhaften Teppiche an den Wänden waren rot und mit altertümlichen Löwen und Mustern aller Art versehen. In einem Kamin prasselte ein Feuer, welches den Raum in ein sanftes Licht tränkte.

Einige Schüler stiegen gleich die steinernen Treppen hinauf, die sich am Ende des Raumes rechts und links in die Höhe säumten, andere nahmen direkt die besten Plätze vor dem Kamin ein.

Auch Luciana ließ sich in einen besonders weich aussehenden Sessel fallen.

Das Porträtloch öffnete sich erneut. Herein traten zwei Jungs, von dem der eine einen vor Anstrengung ganz roten Kopf hatte. Er sah sehr schüchtern aus und war ein wenig pummelig. Der Andere hingegen war recht schlaksig - wahrscheinlich war er in kurzer Zeit sehr schnell gewachsen, was in seinem Alter (Luciana schätzte ihn auf fünfzehn oder sechzehn) ein weitverbreitetes Phänomen unter Jungs war. Er hatte schwarze, unbändige Haare und auf seiner Stirn prangte eine blitzförmige Narbe - die allerdings auch ein Branding sein konnte. Zudem schien er gerade sehr genervt zu sein. Mit einer Handbewegung wünschte er George und Fred eine gute Nacht und verschwand auf einer der Treppen. Die beiden Zwillinge pinnten derweil einen Zettel an ein schwarzes Brett. Luciana erhob sich, um dieses ein wenig genauer in Augenschein zu nehmen und setzte Azrael auf der Armstütze des Sessels ab.

„Was wird denn das?“, fragte sie George und Fred, schob ihren Kopf zwischen den beiden hindurch und betrachtete das eben aufgehängte, kleine Werbeplakat.

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(Leider müssen wir darauf hinweisen, dass die Bewerber sämtliche Tätigkeiten auf eigene Gefahr ausüben.)

„Eins muss man euch ja lassen … von Marketing-Strategie versteht ihr was“, staunte Luciana nicht schlecht, den Blick immer noch auf den Text vor ihr gerichtet.

Bis in die Nacht hinein berichteten ihr George und Fred von allerhand eigener Erfindungen, von Süßigkeiten, die einem die Zunge anschwellen ließen, bis hin zu sogenannten ?Nasch-und-Schwänz-Leckereien`, die gerade in einer empfindlichen Testphase zu stecken schienen (daher die Anzeige) und dem Konsumenten ein paar Freistunden mittels Krankheitssymptomen einbringen sollten. Die beiden machten zudem nicht den Eindruck, diesen großen Aufwand lediglich als Freizeitbeschäftigung anzusehen - vielmehr schienen sie auf eine Geschäftsidee hinzuarbeiten, die sich in Lucianas Ohren sehr lukrativ anhörte, sollten die Produkte auch nur annähernd so gut sein, wie die Zwillinge sie anzupreisen wussten. Kurz vor Mitternacht verabschiedeten sich die drei in ihre Schlafsäle (wo sich ihrer befand, wurde ihr von Fred verraten - der Tag wäre wirklich in einer noch größeren Katastrophe geendet, hätten sich die beiden Rotschöpfe nicht in ihr Zugabteil verirrt).

Über eine Wendeltreppe ging es in den Turm des Mädchenschlafsaales des fünften Schuljahres, den sie durch eine Holztür betrat.

In dem runden Zimmer standen sechs Himmelbetten, neben denen jeweils eine einfache Kommode platziert war. Bei diesem Raum hatte man sich, zum Glück, die viele rote Farbe gespart. Wie im ganzen Schloss waren die Wände massiv gemauert, nur der Boden war von einem dunkelroten Teppich bedeckt. Das einzige freie Bett stand genau neben ihr, an dem Ein- und Ausgang. Auf den anderen fünf Schlafplätzen saßen Mädchen in ihren Schlafanzügen, die sich aufgeregt unterhalten hatten und gleichzeitig verstummt waren, sobald Luciana einen Fuß in den Raum gesetzt hatte.

„Hallo“, sagte eines von ihnen, nach einem Moment des betretenen Schweigens, welches im Schneidersitz auf dem Bett in der Mitte Platz genommen hatte und sie etwas schüchtern anlächelte. Ganz sicher war Luciana gerade das Gesprächsthema gewesen, so wie die anwesenden Personen ?unauffällig` um sich schauten und jeden Blickkontakt mit ihr vermieden.

„Das ist Hermine Granger …“, begann sie die Vorstellungsrunde und deutete auf ein Mädchen mit lockigem (eher krausem), braunem Haar und braunen Augen. Sie hatte ein sehr aufmerksames Gesicht. „Das ist Lavender Brown …“, diese sah sehr durchschnittlich aus, „Ich bin Eloise Midgen, aber alle nennen mich Elly“, kam es von einem schüchtern dreinblickenden Mädchen, die das Gesicht voller Akne-Pickel hatte, „Fay Dunbar“, stellte sich dann ein weiteres kurz und knapp vor, dunkelblondes Haar, mit aufgeschlossenem Gesicht, „ … und ich bin Parvati Patil“, endete das Mädchen, die mit ihren rosa Plüschpantoletten und passendem Pyjama den Anschein eines potenziellen Modeopfers machte. Alle fünf schauten sie erwartungsvoll an.

„Bradley. Luciana Bradley“, beruhigte Luciana ihre Neugier. Ohne ihnen weitere Beachtung zu schenken, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihr Gepäck, das neben dem freien Bett platziert worden war. Azrael machte sich gerade an die Arbeit einen Schlafplatz auf ihrem Kopfkissen plattzutreten.

Seelenruhig packte sie ihre Sachen aus und verstaute sie in der Kommode - soweit es der begrenzte Stauraum zuließ. Es dauerte nicht lange, bis ihre Zimmergenossinnen die Gelegenheit ergriffen und mit Fragen versuchten mehr über ?die Neue` in Erfahrung zu bringen. Nach der fünften einsilbigen Antwort von Luciana schien selbst das Patil-Mädchen eingesehen zu haben, dass sie, zumindest an diesem Abend, nicht mehr Informationen aus ihr herausbekommen würde.

Luciana hatte in ihrer gesamten Schullaufbahn Probleme mit Gleichaltrigen gehabt, insbesondere mit den Weiblichen. Wenn man den Großteil seines Lebens beinahe ausschließlich von exzentrischen, meist männlichen, Erwachsenen umgeben war, senkte dies die soziale Umgangskompetenz mit pubertierenden Mädchen um ein Vielfaches, die (ihrer Erfahrung nach zu urteilen) sowieso nicht viel mehr zu besprechen hatten als Jungs, ihr Aussehen und natürlich das Wichtigste: Lästereien über andere Mädchen.

Mit diesem Problem würde sie sich heute nicht mehr herumschlagen müssen, denn mit einem Verweis auf die späte Stunde machte Granger der Pyjama-Party ein Ende und eine nach der anderen Kerzen auf den Nachttischchen erloschen.

Bevor sich Luciana selbst schlafen legte, platzierte sie noch ihren Zauberstab auf das Tischchen neben ihrem Bett und ihre Walther PPK schob sie unter ihr Kopfkissen - in unmittelbarer Reichweite.


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Meine größte Angst ist es, dass man mich immer mit meiner Rolle identifiziert. Ich möchte noch andere Dinge tun.
Emma Watson