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Fanfiction

Harry Potter und die Bruderschaft der Erben - Erhellende Abendessen

von Seamus ODonnell

Leider immer noch nur 2 Reviews. Gefällt euch meine Geschichte nicht? Dabei wurde sie schon von über 750 Leuten gelesen.
Mehr als Kapitel nach Kapitel veröffentlichen kann ich nicht machen.

Bitte seid doch so nett und schreibt, was ihr von meiner Geschichte haltet, sonst kann ich mich nicht verbessern.








Erhellende Abendessen

Noch als die vier jungen Menschen auf dem Weg nach Hogwarts waren, tauchte eine Gruppe dunkel gekleideter Gestalten vor der verfallen aussehenden Hütte, in der sie sich schon früher immer getroffen hatten, auf. Auch heute hatten sie wieder Masken auf, nur der Mund war bei allen diesmal nicht bedeckt. Das spärliche Licht, welches noch durch das dichte Blätterdach des Waldes dringen konnte, ließ gerade noch den Weg zur Tür erkennen, alles andere wirkte grau und nicht gerade einladend. Die Schritte knirschten auf dem Kiesweg als die Figuren sich zum Eingang begaben. Mit einem Kratzen und Quietschen öffnete sich die Tür wie von Geisterhand um der Gruppe Einlass zu gewähren. Was die Personen nicht merkten, waren ein Paar schwarze Augen, die jeden ihrer Schritte beobachteten. Der Mann, dem diese Augen gehörten, stand im Schatten eines hohen Baumes und konnte dank seines nachtschwarzen Umhangs nur sehr schwer entdeckt werden. Kaum waren alle Gestalten im Inneren der Hütte verschwunden, löste sich der Mann aus dem Schatten und verschwand mit einem leisen Plopp.

Im Inneren hatte sich noch immer nichts geändert, nur die Staubschicht auf den Möbeln war verschwunden und es roch nach verführerischem Essen. Der große Tisch im Speisezimmer war fast schon festlich gedeckt und die Personen, die gerade das Haus betreten hatten, nahmen an der Tafel Platz. Im Kamin prasselte ein kleines Feuer und spendete ein wenig zusätzliches Licht. Die Fackeln an den Wänden brannten nur mit kleinen Flammen, das Licht von ihnen reichte gerade mal so um den Raum so weit zu erhellen, dass man nicht über Gegenstände stolpern musste. Es herrschte eine angespannte Stimmung, die gegensätzlicher zur gedeckten Tafel nicht sein konnte. Der Grund für die Anspannung war allen Anwesenden bekannt, obwohl niemand es laut auszusprechen vermochte. Das sollte sich aber sehr schnell ändern. Der als Mr. A bezeichnete Mann trat ein und nahm seinen angestammten Platz am Kopfende ein. Ohne lange zu zögern fragte er ganz direkt:"Gibt es irgendwelche Fortschritte zu vermelden?"

Mrs. H, die den Auftrag hatte entweder Hogwarts oder den Orden des Phönix zu infiltrieren, schüttelte den Kopf und holte tief Luft.

"Leider nein. So lange in der Schule kein neuer Schulleiter vorhanden ist, kann ich dort keine Bewerbung hinterlassen. Der Orden ist auch viel zu aktiv um im Moment dort einzudringen. Die Mitglieder sind immer noch unterwegs um die Anhänger des Irren, den wir auserwählt hatten um Potter zu beseitigen, aufzuspüren. Auch muss gesagt werden, dass alle Mitglieder unter dem Schutz des Ministers stehen und somit unantastbar sind. Es braucht noch etwas Zeit bis endlich Bewegung in die Sache kommt."

"Das ist nicht Ihre Schuld, Mrs. H. Die Möglichkeiten für Ihr kühnes Vorhaben sind wahrlich rar gesät und ich bin zuversichtlich, dass Sie die erste Chance ergreifen werden, wenn sie dann einmal auftauchen sollte. Das soll aber nicht heißen, dass eine ruhige Kugel geschoben werden kann. Wir müssen es schaffen an diesen Gegenstand zu gelangen. In der letzten Woche habe ich versucht dieses Objekt zu identifizieren, leider ohne Erfolg. Es gibt keinen Ansatz an dem ich anfangen kann. Hat jemand der Anwesenden eine brauchbare Information?"

Alle Personen am Tisch schüttelten den Kopf und ein Mann erwiderte: "Wenn wir die Prophezeiung nicht kennen, dann können wir lange suchen. Sie haben sie uns vorenthalten und erwarten nun, dass wir, ohne den Wortlaut zu kennen, etwas finden. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Eher kommt Tom Riddle wieder bevor wir auch nur einen kleinen Schritt vorwärts kommen."

Der Kopf des Anführers drehte sich abrupt zu dem Mann und die Augen fixierten den Sprecher wie eine Tiger seine Beute. 'Ganz unrecht hat der Mann ja nicht, doch wem kann ich trauen?', dachte er sich. Er hatte das Gefühl, dass ein Verräter in den eigenen Reihen wäre, Beweise dafür hatte er aber nicht. Was er nicht erahnen konnte, war, dass der Verrat nicht aus Absicht begangen wurde. Es war nur ein falsches Wort in ein falsches Ohr gewesen, was die Gefahr der Enttarnung dieser Organisation bedeuten konnte. Davon hatte der Anführer aber keinen blassen Schimmer, doch er wusste genau, dass ein Geheimnis nur so lange geheim blieb, wie es nur eine Person gab die davon wusste. 'Wenn zwei Menschen ein Geheimnis teilen, dann ist es meist kein Geheimnis mehr.', schoss ihm durch den Kopf. Und trotzdem war ihm sehr deutlich bewusst, dass er jemanden einweihen musste um an das lang ersehnte Ziel zu gelangen. Das war etwas, worüber er in Ruhe nachdenken wollte. Doch anderen zu vertrauen hatte er nie gelernt. Schon in der Kindheit wurde ihm nur Misstrauen entgegengebracht und das zeigte sich jetzt auch bei ihm. Er war von Misstrauen zerfressen.

Die Spannung im Raum war für jeden fühlbar und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Gewitter entlud. Dazu kam es aber nicht, denn der Mann am Kopfende sagte zu den Vorwürfen ganz ruhig: "Vielleicht hat Mr. G ja recht mit dem, was er hier vorgetragen hat. Ich werde darüber nachdenken und meine Entscheidung treffen. Bis dahin möchte ich aber, dass Sie alle weitersuchen. Der einzige Hinweis, der allen bekannt ist, ist, dass die Familie Potter etwas damit zu tun hat. Also versucht alles, um die Vergangenheit der Potters in Erfahrung zu bringen. Aber halten Sie sich bedeckt und kein Wort zu irgendjemanden. Hat denn jemand noch etwas zu sagen?"

"Wie sollen wir vorgehen? Im Ministerium herrschen strenge Kontrollen und man kann sich nur in einem sehr kleinen Teil frei bewegen. Dort an Hinweise zu kommen ist zur Zeit fast unmöglich."

Mr. A war erstaunt, dass die Sicherheit so schnell so verstärkt wurde. Er hatte damit gerechnet, dass es viel länger dauern würde, bis es so weit kommt.. Nun musste er seine Pläne wirklich überdenken, zu viele Hindernisse wurden ihm durch die Ereignisse der vergangenen Tage in den Weg gelegt. Er wusste nicht was er sagen sollte, also schwieg er einen Moment um sich sammeln zu können.

"Das ist tatsächlich ein großes Problem. Auch darüber werde ich mir Gedanken machen müssen. Also hat sich die große Besprechung, die ich geplant hatte, erledigt. Da sollten wir zum gemütlichen Teil des Abends übergehen und ein gemeinsames Mahl einnehmen."

Es herrschte Zustimmung bei den anderen Beteiligten und so wurden die ersten Gerichte aufgetragen. Während des Essens schwiegen alle, denn sie fragten sich, was genau sich abspielte. Dass Mr. A sich so zugeknöpft zeigte, war sehr ungewöhnlich. Normalerweise würde es Anschuldigungen hageln, wenn etwas nicht so läuft wie er es will und heute ist genau das nicht passiert. Ähnlich nachdenklich zeigte sich Mr. A. Er grübelte darüber, ob er wirklich richtig liegen würde in der Annahme, dass seine Pläne nicht mehr geheim wären. Er war fest entschlossen dies zu ergründen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die größte Frage jedoch, die sich ihm stellte war die, wem er bedingungslos vertrauen konnte. Er wusste es einfach nicht. Die passende Lösung zu finden würde nicht einfach werden.

~*~


Noch während die ominösen Personen zusammensaßen, war es in Hogwarts an der Zeit für das Abendessen. Molly Weasley war wieder nach Hogwarts zurückgekehrt, da der Fuchsbau noch immer nicht sicher war. Die ersten Abwehrzauber waren wieder errichtet worden, aber die Anhänger Voldemorts hatten im Haus wie die Vandalen gewütet. Alles wieder in Ordnung zu bringen würde noch einige Tage dauern. Sie bekam jede erdenkliche Hilfe von ihrer Familie, trotzdem sah sie noch kein Licht am Ende des Tunnels. Daher war sie froh sich ausruhen zu können und in geselliger Runde mit der Familie und Freunden zu speisen. Sie wusste genau, dass Hogwarts wieder ein sicherer Ort war, doch die Erinnerung an die Schlacht mit den Todessern ließ sie immer noch schaudern. Umso schöner war es für sie zu sehen, dass nichts, aber auch wirklich nichts mehr an die Tragödien, die sich hier abgespielt haben, erinnerte. Vor der großen Halle traf sie auf ihre Familie, nur Arthur war noch nicht angekommen, da er immer noch viel zu tun hatte um das Chaos in seiner Abteilung zu beseitigen. Dort hatten muggelfeindliche Kräfte alle Akten zerrissen oder verbrannt und nun musste er sich um die zum Teil grausamen Zauber kümmern, mit denen viele Muggel zu kämpfen hatten, ohne einen Hinweis darauf zu haben wo er hin musste.

Zusammen mit ihren restlichen Kindern erwartete sie die Rückkehr von Ron, Ginny, Hermine und Harry, denn auch sie brannten darauf zu erfahren, welches Urteil über die Malfoys gefällt worden war.
Die vier Freunde traten nacheinander aus einem der vielen Kamine in Hogwarts. Sie fanden sich in der Nähe der Eulerei wieder, wo Harry sich von seiner Freundin mit einem sanften Kuss verabschiedete. Er wollte nicht zu spät bei Severus Snape erscheinen, dies gebot einfach der Anstand. Auch von Ron und Hermine verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zur Kammer des Zaubertränkelehrers. Die drei anderen jungen Personen begaben sich während dessen auf den Weg zur großen Halle. Sie wussten nicht was sie später sagen sollten, wenn die Sprache auf ihren ehemaligen Schulkameraden und seine Eltern kommen sollte.

Der schwarzhaarige junge Mann indes näherte sich der Treppe zu den Kerkern, wo Professor Snape seine Unterkunft hatte. Auf halben Wege begegneter er Minerva McGonagall, die ihn aufhielt.

"Guten Abend, Mr. Potter. Ich habe Sie schon gesucht", sprach sie ihn an und zeigte eines ihrer seltenen Lächeln. "Ich wäre bereit das Amt der Direktorin zu übernehmen, wenn es denn noch vakant ist."

Über die Nachricht war Harry nicht erstaunt, denn er hatte es im Gefühl, dass Professor McGonagall mit einigen antiquierten Zuständen in Hogwarts aufräumen wollte. Und in welcher Position ginge das besser als in der des Schulleiters.

"Guten Abend, Professor. Es freut mich zu hören, dass Sie zu dem Schritt bereit sind. Ich werde nachher, wenn ich bei Professor Snape fertig bin, eine Eule ans Ministerium schicken."

Etwas erstaunt schaute die Lehrerin den jungen Mann an und fragte: "Sie haben sich schon jetzt Nachsitzen bei Professor Snape eingehandelt?" Die Frage war natürlich nicht ernst gemeint, denn im Moment was Harry kein Schüler von Hogwarts.

Harry musste laut lachen. So kannte er seine Hauslehrerin nur selten. "Nein, Professor, ich will ihm den Posten als ihr Stellvertreter nahelegen. Sei es auch nur für ein Jahr. Er verdient es etwas Zeit zu haben um sich über seine Zukunft Gedanken zu machen. Und hier in Hogwarts kann er das besser als irgendwo anders."

Zustimmend nickte die Lehrerin. Sie wusste genau, dass Snape nicht gerne Lehrer war aber in anderen Berufen niemals Fuß fassen konnte. Dazu war er zu sehr im Kampf gegen Riddle und der Tätigkeit als Spion für Dumbledore beschäftigt gewesen.

"Ich schätze Severus Snape als Kollegen. Er ist äußerst fähig in vielen Bereichen und er ist ein Organisator, der seines gleichen sucht. Deshalb ist es eine wirklich gute Idee, wenn er als Stellvertreter mit den gleichen Rechten und Pflichten wie der Schulleiter arbeiten würde."

Das Snape ein durchorganisierter Mensch war, wusste Harry schon lange. Dies war auch der Grund dafür, dass er ihm den Posten anbieten wollte.

"Vielen Dank für diese Einschätzung, Professor McGonagall. Wenn ich darf, würde ich sie gerne an Professor Snape weitergeben."

"Aber natürlich dürfen Sie das, Mr. Potter. Nun sollten Sie aber los, denn wie ich Professor Snape kenne, wartet er nicht gerne. ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben und einen schönen Abend", verabschiedete sich die baldige Direktorin von Harry, um ihr Abendessen in der großen Halle einzunehmen.

Harry setzte nun seinen Weg fort und je näher er an Professor Snapes Quartier kam, umso heftiger schlug sein Herz. Was würde ihn erwarten? Würde Snape wieder so abweisend sein wie all die Jahre zuvor? Er hatte Angst davor, dass Snape sich wieder einigeln und alle Menschen um ihn herum als belästigend finden würde. Während ihm diese Gedanken im Kopf umherkreisten, erreichte er die Tür von seinem Lehrer und Helfer im Kampf gegen Voldemort. Nun wurde es ernst und Harry klopfte an die Tür.

Kaum war das letzte Pochen verklungen, wurde die Tür geöffnet und Professor Snape stand da und wirkte abgekämpft und müde. Die letzte Woche hatte von ihm sehr viel abverlangt. Die Dämonen der Vergangenheit hatten ihm jede Nacht Albträume beschert und an erholsamen Schlaf war nicht zu denken gewesen. Harry hatte dies am Morgen nicht bemerkt, da es bei Snape immer sehr dunkel war. doch jetzt, wo der Gang hell erleuchtet war, konnte der Lehrer die Erschöpfung nicht mehr verbergen. Dennoch sah man eine Erleichterung als er Harry erblickte. Das Verlangen danach, die Vergangenheit hinter sich lassen zu können brodelte in ihm wie ein Vulkan und Harry verdiente eine Erklärung für sein ablehnendes Verhalten. Er hatte den ganzen Tag überlegt, wie er seinen anstehenden Besucher willkommen heißen würde und war zum Schluss gekommen, dass eine sehr persönliche Anrede vielleicht doch der beste Einstieg zu dem Gespräch sein würde.

"Guten Abend Harry, komm doch rein", so begrüßte der um Jahre gealtert wirkende Mann seinen Besucher.

Ob der persönlichen Anrede erstaunte Harry wusste erst nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte und erwiderte leise: "Guten Abend Professor Snape. Danke, dass Sie mich empfangen. Ich freue mich wirklich, dass Sie und ich uns endlich einmal aussprechen können. Zuviel ist in der Vergangenheit schiefgelaufen zwischen uns und darüber wollte ich unbedingt mit ihnen reden."

Der Lehrer bat Harry rein und zum ersten Mal in seinem Leben sah der junge Mann, wie der Mensch, der ihm sehr oft das Leben sehr schwer gemacht hatte, eigentlich lebte. Es war alles sehr warm und freundlich eingerichtet, was aber der Zweckmäßigkeit keinen Abstrich machte. Am Eingang war eine Garderobe aus auf Hochglanz poliertem Kirschbaumholz mit einem Vorhang aus feinstem roten Samt und im angrenzenden Beriech, der als Wohnzimmer diente, stand ein Sofa mit einem Bezug aus schwarzem Leder direkt vor einem dazu passenden Tisch aus Holz mit einer Platte aus schwarzem Marmor. Beides stand etwas Schräg zum Kamin, in dem ein kleines, wärmendes Feuer brannte. Neben dem Kamin gab es Regale, auch aus Kirschbaumholz, auf dessen glänzender Oberfläche sich das Licht des Leuchters, der in der Mitte des Raumes von der Decke hing, spiegelte. In den Regalen standen hunderte Bücher, deren Titel Harry nicht erkennen konnte. Auf der linken Seite gab es eine Tür, die verschlossen war. Harry nahm an, dass dort das Schlafzimmer war, es interessierte ihn aber auch nicht weiter. Am Kopfende des Raumes stand ein kleiner, schon gedeckter Tisch mit zwei bequem aussehenden Stühlen. Ãœber dem Tisch hing ein Bild, dessen Inhalt Harry überraschte. Es war ein Bild, das auf Muggelart gemalt worden war und es zeigte seine Eltern und ihn als Baby. Damit hatte er niemals gerechnet und langsam näherte er sich dem Tisch.

'Wieso hängt hier ein Bild von mir und meinen Eltern?', fragte er sich. Severus Snape merkte die Überraschung bei seinem ehemaligen Schüler und es war endlich Zeit, die ganze Wahrheit zu offenbaren.

"Du fragst dich sicher, weshalb das Bild hier hängt. Nimm doch Platz, dann erkläre ich Dir alles."

Ohne ein Wort zu verlieren, setzte sich Harry auf einen der Stühle, nachdem er seinen Umhang abgelegt hatte.

"Es wäre nett, wenn Du mich nicht unterbrechen würdest. Es fällt mir sehr schwer darüber zu reden, doch es ist an der Zeit Dir eine Erklärung zu geben", fing der Tränkemeister an.

"Es war in meinem letzten Jahr als Schüler hier in Hogwarts, um genauer zu sein kurz vor den ZAG-Prüfungen. Ich wusste, dass ich bei Lilly nach dem Vorfall, als ich sie Schlammblut beschimpft hatte, keine Chance mehr hatte. Damals war Dein Vater auch nicht gut auf mich zu sprechen, denn er wusste bereits, dass ich ein Todesser war. Trotz all dem bekam ich von Deiner Mutter immer wieder eine mitleidigen Blick zugeworfen. Da merkte ich, dass ich einen falschen Pfad eingeschlagen hatte.

Dies ist aber mir erst nachdem ich Riddle den Teil der Prophezeiung, den ich mitbekommen habe, mitgeteilt hatte, wirklich bewusst geworden. Ich wusste es nicht genau, wer gemeint war, doch ich hatte eine Ahnung, dass die Prophezeiung Deine Eltern betraf. In dem Moment bin ich zu Albus Dumbledore gegangen, wie Du wahrscheinlich schon weißt. Damals entschloss ich mich dazu alles zu unternehmen um zumindest Deine Mutter zu schützen.

Daher begann ich damit, eine bessere Beziehung zu Deinen Eltern aufzubauen. Von James bekam ich immer wieder eine Abfuhr, doch Lilly war da sehr viel offener und empfahl mir einen anonymen Brief an James zu schreiben, in dem ich ihm alles mitteilen sollte. Das habe ich auch getan und das war wirklich eine gute Entscheidung. Als James den Brief gelesen hatte, sagte Deine Mutter von wem der Brief war. Da nun Dein Vater in alles eingeweiht war, kam er zu mir und entschuldigte sich für all die Schandtaten und Streiche, die er mir gegenüber begangen hatte. Er versprach zudem, dass er Sirius, der wirklich unausstehlich war zu der Zeit, von weiteren Aktionen abhalten würde. Dieses Versprechen hat er auch gehalten und so wurden wir zwar nicht wirklich Freunde, aber wir respektierten uns.

Auch mit Deiner Mutter verstand ich mich wieder besser, obwohl all unsere Treffen nur im Geheimen stattfinden mussten. Wären Riddle oder Malfoy dahintergekommen, wäre ich tot gewesen. Als dann Deine Eltern geheiratet hatten und mir Deine Mutter mitgeteilt hatte, dass Sie ein Kind erwartete, bin ich sofort zu Ihnen. Damals versprach ich Ihnen, alles in meiner Macht stehende zu machen um Dich zu schützen. Wie sich zeigte, war mein Bestes nicht gut genug und der Wahnsinnige hatte Deine Eltern ermordet. Das Bild, was hier hängt, bekam ich von Lilly geschenkt. Sie hatte kurz nach Deiner Geburt ein Foto von euch allen machen lassen und das diente als Vorlage für das Gemälde. Das war das erste Mal, dass ich etwas von Dir gesehen hatte. Kurz nachdem ich das Bild erhalten hatte, besuchte ich euch und du kamst sofort auf mich zugekrabbelt und wolltest auf meinen Schoß. Den Abend werde ich niemals vergessen. Es war sehr harmonisch und entspannt trotz des Krieges, der draußen herrschte.

Ich merkte, dass es ein unverzeihlicher Fehler war, mich jemals mit den Todessern eingelassen zu haben. An dem Tag habe ich einen unbrechbaren Schwur geleistet um Dich zu schützen. Wenige Tage später ist es dann passiert und ich war zutiefst schockiert. Es war, als ob meine Welt in Scherben lag und als dann Albus mir gesagt hat, dass Du noch lebst, konnte ich es nicht glauben. Ein kleines Kind hat geschafft, was andere Zauberer und Hexen nicht erreichen konnten. Riddle war weg und die Todesser mussten in der Versenkung verschwinden. Es war einfach unglaublich."

Der ehemalige Todesser war außer Atem, so viel Kraft hatte ihn dieser Monolog gekostet und er war noch lange nicht fertig. Als Harry eine Frage stellen wollte, hob er die Hand um anzudeuten, dass er noch einiges hatte, das er sich von der Seele reden musste.

"Als Du dann nach Hogwarts kamst und ich Dich in der großen Halle gesehen habe, war mir klar, dass ich weiter für den Schutz sorgen musste. Das und meine Tätigkeit als Spion unter den Anhängern von Voldemort standen in einem Widerspruch, der nicht hätte größer sein konnte. Ich musste Dich schützen und dabei Informationen über Dich liefern. Die einzige Lösung, die mir eingefallen ist, war die, dass ich Dich nicht besser kennenlernen durfte. So habe ich für mich die Entscheidung getroffen, Dich durch mein Abwertendes und zugegeben auch unfaires Verhalten auf Distanz zu halten, obwohl es mir jedes Mal das Herz brach.

Dein Okklumentikunterricht bei mir in deinem fünften Schuljahr habe ich dazu benutzt, Dir auch eine andere Seite Deines Vaters zu zeigen und um Dich weiter von mir fern zu halten. Deine Nähe war für mich einfach unerträglich, weil sie mir mein Versagen immer wieder vor Augen geführt hat. Du kannst Dir aber sicher sein, dass es niemals meine Absicht war Dir zu schaden. Und nun, da endlich die Bedrohung vorbei ist, kann ich Dich nur um Verzeihung bitten und darauf hoffen, dass Du meine aufrichtig gemeinte Entschuldigung annimmst." Nun, da alles, was in der Vergangenheit passiert war, offengelegt wurde, atmete Severus erleichtert aus.

Harry vernahm wie der Klang der Stimme des Mannes, der sein Leben mehr als einmal für ihn riskiert hatte, verstummte. Schweigend saß er und blickte auf den Mann vor ihm, der in sich zusammengesackt war. Bei beiden liefen Tränen die Wangen herab. Harrys Gedanken fuhren Achterbahn und er konnte nicht begreifen, was Severus Snape ihm gerade eröffnet hatte. Es wär ein einfaches für ihn gewesen, seinen Lehrer weiterhin zu hassen, doch die Worte des gebrochenen Mannes, der nun vor ihm saß, ließen das nicht zu. So offene und ehrliche Worte war er von Snape nicht gewohnt und er fühlte, dass die Bitte um Verzeihung ehrlich gemeint war. 'Er macht es mir sehr schwer', schoss es ihm durch den Kopf. 'Einerseits möchte ich ihn hassen und andererseits ihm verzeihen. Er hat seine Ziele aufgegeben um mir zu helfen und das ist ein gewaltiges Opfer. Er hat aber auch mir das Leben zum Teil zur Hölle gemacht. Er ist ein Mensch voller Widersprüche und trotzdem ist Ehrlichkeit eine seiner größten Stärken.' Durch die Erkenntnis blieb nur eine Möglichkeit, auch wenn sie nicht die Leichteste war.

"Natürlich verzeihe ich Ihnen, Professor Snape. Und versagt haben Sie nicht, sonst wäre ich ja nicht mehr hier. Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, was Sie alles durchgemacht haben um mir zu helfen. Aber eines müssen Sie mir verraten. Wieso wusste Sirius von all dem nichts?"

"Deine Eltern hielten es für Angebrachter, wenn dies unter uns bliebe. Mir war das auch sehr recht.", erwiderte Snape mit leiser Stimme. In ihm keimte die gleiche Zuversicht wie heute Morgen auf, wenn auch nicht ganz so stark. Irgendetwas schien anders zu sein. 'Vielleicht ist es das Thema unseres Gespräches. Ist ja auch nicht leicht zu verdauen', dachte er sich.

"Das kann ich gut verstehen. Sirius war ja nicht gerade Ihr Freund und hätte meine Eltern für verrückt erklärt oder einen Fluchbrecher auf sie angesetzt."

Da musste Snape leicht lachen. Harry hatte es auf den Punkt gebracht. Lachen war etwas, was Severus Snape nur selten machte, umso befreiender war es für ihn, endlich mal wieder lachen zu können. Harry schmunzelte, weil das Lachen von Severus auch für ihn befreiend wirkte. Eine große Anspannung fiel von den beiden in diesem Moment ab und machten den Weg frei für das weitere Gespräch.

Doch zuerst wollten sie etwas essen, denn beiden hing der Magen in den Knien und es rumorte kräftig. Da Harry nicht wusste, was sein Lehrer gerne aß, ließ er Snape etwas bei einer Hauselfe bestellen. Der Lehrer hatte einen guten Geschmack, wie der junge Mann feststellen musste. Es gab als Vorspeise eine Minestrone. Während sie die Suppe aßen, gestand Harry, dass er besorgt gewesen war wegen des Abendessens.

"Ich wusste nicht, was mich erwarten würde und war deshalb etwas nervös. Ihre Erklärung für Ihr Verhalten in der Vergangenheit fand ich aber als sehr hilfreich. Nun verstehe ich Sie besser und muss nun auch gestehen, dass ich Ihnen so einige Male am liebsten den Tod gewünscht habe. So wie Sie sich verhalten haben, gab es für mich nichts, was Sie mir wirklich sympathisch gemacht hat. Ich konnte ja nicht ahnen, dass da so viele Geheimnisse verborgen waren. Für meine manchmal übertriebenen Reaktionen möchte ich mich nochmals entschuldigen. Wenn ich zurückblicke, haben Sie mir viele kleine und sehr nützliche Hinweise gegeben."
"So, habe ich das? Das musst Du mir näher erklären."
"Sie haben mir zum Beispiel gesagt, dass ich lernen muss meinen Mund zu halten. Das habe ich gemacht und konnte dadurch das erreichen was jetzt eingetreten ist. Es herrscht mehr oder weniger Frieden und Riddle darf nun vergammeln."

Wieder schmunzelte Snape, denn das der dunkle Zauberer nun das Zeitliche gesegnet hatte, war auch sein Ziel gewesen. Doch wusste er im Moment nichts mit seiner neugewonnenen Freiheit anzufangen.

"In der Tat. Dieser selbsternannte dunkle Lord ist nun dort, wo er hingehört. Es drängt sich mir aber die Frage auf, was ich nun machen werde?" entgegnete Snape.

Das waren die Worte, die Harry hören wollte. Er fing an zu erzählen, was in der letzten Woche alles passiert war, nur die Episode mit der Prophezeiung ließ er aus. Gespannt hörte sein Gegenüber zu und je länger Harry sprach umso erstaunter und sprachloser wurde Severus. Er hätte mit allem gerechnet, doch nicht damit. Es war ihm nicht entgangen, dass alle Schäden der Schlacht innerhalb kürzester Zeit verschwunden waren und das Schulwappen nun anders aussah. Nun wusste er auch wieso das passiert war. Er bemerkte auch, wie unangenehm dies Harry zu sein schien. Er würde, falls dies bekannt würde, mal wieder im Mittelpunkt stehen und das war noch nie sein Ziel gewesen, was er sehr gut nachvollziehen konnte.

Als Harry geendet hatte, musste Snape einfach fragen, was das für ihn bedeuten würde.

"Darüber wollte ich mit Ihnen sprechen. Wie Sie ja jetzt wissen, habe ich das Recht einen Schulleiter vorzuschlagen. Ich habe Professor McGonagall gefragt und sie ist bereit dieses Amt zu übernehmen. Ich würde gerne sehen, dass Sie den Posten des Stellvertreters mit den gleichen Rechten und Pflichten zu übernehmen. Professor McGonagal würde es auch gerne sehen, wenn Sie annehmen würden. Sie schätzt Sie als Organisator und Kollegen", antwortete Harry sofort.

Snape überlegte kurz und stimmte zu.

"Ich nehme das Angebot gerne an. Hogwarts ist für mich genauso ein zuhause wie für Dich. Hast Du denn noch weitere Vorschläge für die Zukunft der Schule?"

"Ich dachte mir, es wäre gut, wenn aus jedem Haus ein Mitglied zum Schulsprecher ernannt wird. Alle vier müssen zusammenarbeiten und das die Vertrauensschüler sollten auch gemeinsam für Ordnung sorgen. Was den Unterricht angeht, habe ich keine Vorschläge. Das ist ein Gebiet, von dem ich keine Ahnung habe. Wenn Sie einen Vorschlag haben, besprechen Sie diesen doch mit Professor McGonagal. Ich werde mich da nicht einmischen."
"Eine sehr intelligente Idee. So könnte man die Feindschaft zwischen den Häusern beseitigen. Und was den Unterricht angeht, so ist es eine gute Entscheidung von dir, dass Du dich nicht einmischen willst. Und dass Du die Schule beenden willst, ist eine sehr gute Entscheidung von dir. Es gibt Dir Zeit mal in Ruhe über Deine Zukunft nachzudenken. Du hast eine große Last zu tragen, aber es gibt wirklich niemanden, dem ich zutrauen würde diese Last tragen zu können."

"Vielen Dank, Professor. Ich hoffe, dass es wirklich so kommt. Soll ich Professor McGonagal sagen, dass Sie das Amt übernehmen werden oder wollen Sie das machen?"

"Ich mache das. Es ist wirklich nicht nötig, dass Du dich mit meinen Angelegenheiten belasten musst. Um eines möchte ich Dich bitten. Nenn mich Severus, aber nur wenn wir unter uns sind."

Das Angebot nahm Harry nur zu gerne an, denn er wollte, dass alle Menschen in seinem Umfeld ihr Glück finden würden. Und wenn das Du für Severus ein Bestandteil seines Glücks war, so wäre es ein einfaches, wenn auch ungewohntes, ihm dies zu geben.

Während des weiteren Mahls sprachen die zwei ehemaligen Gegner in einer entspannten Atmosphäre miteinander und es wurde beiden klar, dass keiner der Männer so einfach ohne den anderen leben konnte. Die Vergangenheit hatte eine sehr starke Verbindung kreiert. Es gab eine magische Verknüpfung zwischen den zwei Männern, die endlich ohne große Geheimnisse und gegenseitigen Anfeindungen miteinander umgehen konnten. Nur das Geheimnis der Prophezeiung war für Severus noch unbekannt, doch Harry hatte vor, ihn sehr bald darüber einzuweihen.

Am Ende des Abends verabschiedete sich der sonst so verschlossen und abweisend wirkende Lehrer von Harry sehr freundlich. Harry begab sich auf den Weg zur Eulerei, wo er seiner neuen Eule - sie hatte noch keinen Namen - einen Brief für den Minister mitgeben wollte.

Auf dem Weg dahin war keine Menschenseele zu sehen und es tat gut, endlich auch mal alleine zu sein um über alles nachdenken zu können. Er band den Brief an den Fuß des Vogels, der sofort davonflog. Lange blickte Harry hinterher und versank in Gedanken. Er merkte nicht, wie jemand hinter ihm die Treppe heraufkam und erschrak als sich eine Hand sanft auf seine Schulter legte.


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