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Fanfiction

Harry Potter und die Bruderschaft der Erben - Grün gegen Grau

von Seamus ODonnell

Grün gegen Grau?

Auf den Umschlägen prangte das Emblem des Ministeriums für Magie und der Absender war die Abteilung für magische Strafverfolgung. Ginny und Ron hatten einen fast schon panischen Gesichtsausdruck, während Hermine gelassen den Umschlag öffnete. Sie hatte schon eine genaue Vorstellung davon, was in dem Brief stand, denn als Muggelstämmige galt sie als Opfer von Voldemorts Schreckensherrschaft. Molly Weasley beruhigte Ron und Ginny, da ihr Mann sie schon über den Inhalt informiert hatte. Es war auch nichts bedrohliches, was in den Schriftstücken stand. Es war eine Einladung als Zeuge in den ersten Todesserprozessen, genauso wie die, die Harry schon erhalten hatte und sie mussten nur ein einziges Mal aussagen.

Die beiden Geschwister atmeten erleichtert auf und lasen sich die Briefe genau durch. Sie waren, wie Harry und Hermine auch, zum gleichen Termin geladen. Dies traf sich gut, denn so konnten alle 4 gemeinsam in die Winkelgasse und von dort aus ins Ministerium.

Es blieb keine Zeit mehr für einen Nachtisch, den keiner der Gruppe mehr geschafft hätte, so voll waren deren Bäuche. Gemeinsam mit Molly gingen sie zum Kamin um mit Flohpulver in die Winkelgasse zu reisen, doch diesmal achtete Harry darauf, dass er klar und deutlich sprach, damit er nicht wieder in einem anderen Kamin als gewünscht auftauchte. Die Reise endete direkt bei Madam Malkin, die ihren Laden schon so gut wie fertig hergerichtet hatte und nun auf die Rückkehr ihrer Kundschaft wartete. Sie hatte schon gemerkt, dass die Wappen auf den Umhängen für die Schüler sich geändert hatten, gewundert hat es sie aber nicht sehr. Alles war im Umbruch begriffen und warum sollte Hogwarts davon ausgenommen sein. Sie hörte das Feuer im Kamin laut knistern, drehte sich in die Richtung und sah, wie 5 Personen nacheinander aus der Feuerstelle traten. Erfreut begrüßte sie ihre ersten Kunden nach der Wiedereröffnung. Als Vorletzter traf Harry ein und Madam Malkin erkannte ihn sofort. Sie fiel ihm um den Hals und drückte ihn so fest sie konnte.

"Danke, dass du uns alle von Du-weißt-schon-wen befreit hast. Wir hatten alle große Angst und die Todesser haben uns so drangsaliert, dass wir Ladenbesitzer unsere Läden geschlossen hatten um nicht Ziel von den brutalen Schergen dieses Wahnsinnigen zu werden."

Obwohl Harry schon darauf vorbereitet war, dass viele Leute sich bei ihm bedanken würden, war es ihm sichtlich unangenehm im Mittelpunkt zu stehen. Er befreite sich mit sanfter Gewalt aus der Umarmung, während die anderen das Schauspiel grinsend beobachteten.

"Ich weiß, dass es schwere Zeiten waren und hoffentlich passiert so etwas nicht mehr so schnell wieder", entgegnete Harry, obwohl er wusste, dass da draußen noch Gefahren lauerten. "Leider habe ich nicht viel Zeit um darüber zu reden, wir müssen in einer knappen Stunde im Zaubereiministerium sein. Deshalb wäre es besser, wenn wir schnell unsere Einkäufe erledigen könnten, damit wir nicht unpünktlich sind."

Madam Malkin blieb nun nichts anderes übrig, als an die Arbeit zu gehen und fragte, welche Umhänge alle bräuchten. Harry machte den Anfang, weil er die längste Liste hatte. Er erhielt einen neuen Festumhang in rot mit goldenen Stickereien in Form des Gryffindorlöwen am Revers, zu dem Ginny ihm geraten hatte. Zusätzlich erstand er einen neuen Schulumhang und einen pflaumenblaufarbenen Umhang für den Zaubergamot, welcher zu tragen für alle Mitglieder Pflicht war wenn sie im Ministerium erschienen. Die anderen Jugendlichen erstanden ihre Umhänge, nur Ginny bekam von Harry einen tiefgrünen Festumhang aus feinster Seide geschenkt. Er passte sehr gut zu den roten Haaren seiner Freundin.

Kaum waren alle Einkäufe erledigt, begab sich das kleine Grüppchen auf den Weg zum Ministerium. Harry hielt Ginny an der Hand, als sie die Telefonzelle, die als Eingang diente, betraten. Ron nahm den Hörer ab und wählte 62442 und sagte, als er nach dem Anliegen gefragt wurde:" Harry Potter, Hermine Granger und Ron und Ginny Weasley als Zeugen vor dem Zaubergamot." Prompt sank die Zelle mit den 4 Personen hinab auf die Eingangsebene des Ministeriums, wo mehrere Auroren wachsam das Kommen und Gehen überwachten. Harry zog seinen neuen Umhang, welcher ihn als Mitglied des Zaubergamots auswies, an. In der Halle war die unsägliche Statue mit der Inschrift: Magie ist Macht entfernt worden und an der Stelle stand wieder die alte Skulptur

Dies hatte einen Vorteil für ihn. Er musste seinen Zauberstab nicht mehr registrieren, nachdem sein Name mit der Liste der Mitglieder abgeglichen worden war. Er bekam das silberne Z ausgehändigt und musste es sofort an seinem Umhang befestigen. Die anderen Drei mussten sich der Registrierung unterziehen, da konnte Harry nichts machen. Nur der Minister hätte die Befugnis gehabt einen Besucher sofort durchzuschleusen, doch Kingsley war zu sehr damit beschäftigt die Prozesse gegen Voldemorts Anhänger zu organisieren und das Chaos aus den Amtszeiten von Fudge, Scrimgeour und Thicknesse zu beseitigen. Zu viel war einfach liegengeblieben und nicht jeder Mitarbeiter konnte mit den zum Teil sehr delikaten Angelegenheiten betraut werden.

Kaum hatten alle die Prozedur hinter sich, kam der Auror Dawlish zu ihnen um sie zum Saal, in dem die Verhandlung stattfinden sollte, zu geleiten. Im Aufzug wurde kein Wort gesprochen, denn keiner der vier Jugendlichen hatte wirklich Vertrauen in Dawlish, dessen opportunistische Einstellung ihnen nicht behagte. Auf dem Weg zu dem Raum, in dem der Prozess durchgeführt würde, erinnerte sich Harry daran, wie er sich gefühlt hatte, als er hier erscheinen musste, weil er Dementoren abwehren musste während sein Cousin in seiner Nähe war. Es kam ihm wie gestern vor, dass Dumbledore ihn vor dem Gamot verteidigt hat und wie elend er sich während des Tribunals gefühlt hat. 'So muss es Draco auch gehen', dachte er sich und er überlegte sich, wie er Draco helfen kann. Vor der Tür zum Saal angekommen wurde Harry sofort eingelassen, während Ginny, Hermine und Ron vor der Tür warten mussten.

Im Saal herrschte großer Trubel, Pergamente wurde hin und her geschoben, und die anwesenden Zauberer und Hexen diskutierten heftig miteinander. Eine Gruppe Auroren stand bereit um im Notfall eingreifen zu können. Aus dem Pulk der Mitglieder des Gamots löste sich eine ältere Frau als sie Harry erblickte. Sie kam direkt auf ihn zu und stellte sich vor.

"Guten Tag, Mr. Potter. Ich bin Imelda Kingston. Wie ich sehe, haben Sie meinen Brief erhalten und Sie fragen sich jetzt sicher, wie Sie sich hier verhalten müssen. Es ist ganz einfach: Sie haben das Recht Fragen zu stellen und dürfen auch selbst aussagen was sie erlebt haben. Auch können Sie Vorschläge machen wie mit den Angeklagten im Falle eines Schuldspruchs zu verfahren ist. Des weiteren stimmen Sie über Schuld oder Unschuld eines Angeklagten ab. Es ist nicht so schwer wie sich die meisten es sich vorstellen, daher schlage ich vor, dass Sie ihren Platz einnehmen. Sie sitzen direkt neben mir und dem Minister. Falls Sie Fragen haben, können Sie sich jederzeit an einen von uns wenden."

"Vielen Dank für die Einführung in die Arbeit des Zaubergamots. Ich denke, es wird eine neue Erfahrung für mich jetzt auf der anderen Seite zu sitzen. Die Rolle als Angeklagter kenne ich ja bereits. Trotzdem habe ich einen Vorschlag zu machen, der etwas ungewöhnlich erscheint. Ich fände es besser, wenn die Malfoys ohne die anderen drei Todesser hier erscheinen. Das, was ich zu sagen habe, könnte für die Familie sehr nachteilig sein, wenn die noch freien Anhänger Voldemorts davon erfahren würden."

Erstaunt schaute die Hexe Harry an und fragte sich, ob sie etwas verpasst hätte. Sie wusste ja aus den Dokumenten, dass Draco und Harry erbitterte Feinde waren und dass Draco alles versucht hatte um Harry zu schaden. Trotzdem wollte sie versuchen Harrys Anliegen zu ermöglichen. Kurz nachdem Harry zusammen mit Imelda Kingston die ihnen zugewiesenen Plätze eingenommen hatten, kam Kingsley in den Raum. Er selbst wollte die Verhandlung leiten um so eine Richtlinie zu geben, nach der die Anhänger des dunklen Lords beurteilt werden sollten. Imelda Kingston flüsterte ihm sofort zu, was Harry vorgeschlagen hatte.

Kingsley bat um Ruhe und befahl, dass die Familie Malfoy hereingebracht wurde. Durch eine Öffnung im Boden kam ein größer Käfig herauf, in dem sich Lucius, Narcissa und Draco befanden. Sie sahen sehr jämmerlich aus. Die Kleidung war verdreckt und die Gestalten wirkten hoffnungslos und ungepflegt. Draco schaute umher und suchte nach Personen, die ihm helfen konnten. Er erblickte Harry und erstarrte vor Schreck, mit einer solchen Entwicklung hätte er nie gerechnet. Sein Erzfeind saß nun hier und würde über sein Schicksal und das seiner Familie entscheiden. Seine Angst wuchs nun zur Panik, denn das konnte wirklich nichts wirklich Gutes für ihn bedeuten.

Harry fixierte Draco und wartete darauf, dass er ihn ansah. Ihm war bewusst, dass die Situation sehr merkwürdig war. Draco war immer überheblich und selbstgerecht und nun musste er sich den Entscheidungen anderer unterordnen. Es war für den schwarzhaarigen Jungen klar, dass er nur eine Chance hatte das Kriegsbeil ein für alle Mal zu begraben. Dazu musste er ein kleines Risiko eingehen und seinen Freunden etwas in den Rücken fallen, so schwer es ihm auch fiel. Darüber zu reden hatte er nicht gewollt, weil er wusste, dass seine Freunde es nicht leicht aufnehmen würden. Der Überraschungseffekt, auf den er auch abzielte, war essentiell für den Plan den er im Hinterkopf hatte und eventuell würde mehr als nur eine beendete Feindschaft daraus erwachsen. Wenn er es schaffen könnte Narcissa und Lucius Malfoy auf seine Seite zu ziehen, dann wäre einiges gewonnen.

Ein unbekannter Mann begann die Anklage vorzutragen.

"Die Malfoys werden beschuldigt den Todessern angehört oder mit ihnen sympathisiert zu haben. Des weiteren haben sie Du-weißt-schon-wer und seinen Anhängern Unterschlupf geboten. Auch sind sie verschiedener Verbrechen an Muggel und Mitglieder der magischen Gemeinschaft verdächtigt."

Jedes Wort ließ die Familie, die dicht gedrängt im Käfig stand, zusammenzucken und als die Ausführungen abgeschlossen waren, ließen jeder von ihnen resigniert den Kopf hängen.

Nun wurde es ernst und Harry musste anfangen seinen Plan, den er sich in den vergangenen Tagen überlegt hatte, langsam aber sicher in die Tat umzusetzen. Er war sich unsicher ob es so klappen würde wie er es sich hoffte, doch es gab kein Zurück mehr. Die Familie Malfoy wurde gefragt: "Wollen Sie sich dazu äußern?"

Harry nickte Draco fast unmerklich zu um ihm zu signalisieren, dass es besser wäre, wenn sie etwas sagen würden. Draco hatte zu ihm hingeschaut und bemerkte die angedeutete Bewegung und den schon fast freundlichen Gesichtsausdruck auf Harrys Gesicht. Etwas Hoffnung keimte in ihm auf und er flüsterte seinen Eltern zu, dass sie absolut ehrlich sein sollten. Sein Vater konnte nicht glauben, was er da hörte und erwiderte energisch flüsternd:"Wieso sollten wir? Wir werden so oder so verurteilt und da macht das keinen Sinn." Ohne ein Wort zu verlieren deutete Draco auf Harry, der seine Geste wiederholte. Lucius verstand nun, dass er eine Person im Gamot hatte, die ihm einen Ausweg liefern könnte. Er wusste einiges über Harry und konnte ganz genau sagen, dass der Schulkamerad seines Sohnes ihn niemals verraten würde. Dies war die letzte Möglichkeit für seine Familie und ihn fast ungeschoren davonzukommen. Nun räusperte Lucius sich und fing an zu reden.

"Meine Familie und ich haben uns nicht so verhalten, wie es sich für Mitglieder der magischen Gemeinschaft geziemt. Ich gebe zu, dass ich mich dem dunklen Lord angeschlossen habe, weil ich dachte, dass die Gesellschaft besser dran wäre, wenn die Muggelstämmigen nicht aufgenommen würden. Doch eine Person hat mich eines besseren belehrt. Es entschuldigt mit keiner Silbe jedoch, dass ich mich, wenn zum größten Teil auch unfreiwillig als Helfer für die Pläne eines Größenwahnsinnigen einspannen ließ. Dafür möchte ich die Anwesenden um Verzeihung bitten. Ich sah mich im letzten Jahr dazu gezwungen dem dunklen Lord zu dienen um meine Familie zu schützen. Hätte ich nicht gemacht was er wollte, wären meine Frau und mein Sohn getötet worden. Zu meiner Verteidigung kann ich anführen, dass ich nie einen unverzeihlichen Fluch benutzt habe. Zur Zeit habe ich auch keinen Zauberstab, weil der dunkle Lord meinen benutzt hat und dabei ist er zerstört worden. Bei der Schlacht um Hogwarts habe ich nicht mitgekämpft. Nicht weil ich keinen Zauberstab hatte, sondern weil ich gesehen habe, wie das Ziel, welches der dunkle Lord am Anfang hatte, nur als Tarnung für abscheuliche Grausamkeiten am Ende diente. Dem wollte ich mich nicht länger unterordnen und habe mich aus dem innersten Kreis der Todesser zurückgezogen, denn die Anhänger dieses Subjekts waren nur Spielfiguren, die er opfern konnte und das auch machte, um seine Ziele zu erreichen. Ich möchte gerne den Schaden, der durch meine Taten angerichtet wurde, wieder gut machen und unterwerfe mich jeder Entscheidung, die heute und hier gefällt wird."

Während dieser Worte herrschte bei den anderen Anwesenden absolute Stille, nur eine Feder kratzte über Pergament und notierte alles Gesprochene.

Kingsley erwiderte einige Momente nachdem Lucius geendet hatte: "Sie geben zu, zu den Todessern gehört zu haben. Und doch sollen wir Ihnen glauben, dass sie sich von dieser Gruppe abgewandt haben? Sehe ich das richtig?"

"Das stimmt, Herr Minister. Ich würde mich auch freiwillig einem Verhör unter Veritaserum unterziehen um meine Ausführung zu bestätigen."

"Nun gut, das nehme ich erst einmal so hin. Wir werden darüber beraten und entscheiden und dann sehen wir weiter.

Ein Raunen ging durch die Reihen, denn es kam nur sehr selten vor, dass ein Magier freiwillig so etwas anbieten würde.

Im Anschluss wurde Narcissa gefragt ob sie zu den Beschuldigungen sagen wollte. Mit etwas zittriger Stimme fing sie an zu sprechen.
"Auch ich habe mich lange Zeit den Vorhaben von den Todessern und ihrem Anführer angeschlossen. Nur war ich nie Teil der Todesser und ich gebe zu, dass ich mich von den Versprechen von V... Vol... Voldemort habe blenden lassen. Heute verstehe ich, weshalb so viele Personen gegen ihn waren. Schon als mein Sohn das sechste Jahr in Hogwarts begann, war es mir klar, dass nichts Gutes auf uns alle zukommen wird, doch ich war zu schwach um mich dagegen zu wenden. Auch war mir die Gefahr für meine Familie bewusst, wenn ich mich auflehnen würde. Ich wusste nicht was der Auftrag meines Sohnes war, als er nach Hogwarts zurückkehrte, doch nachdem Dumbledore getötet wurde, hat er mir alles erzählt. Er sollte Albus Dumbledore töten, was er aber nicht konnte. Ich war schockiert als er mir das erzählte und dass Severus Snape den Schulleiter ermordet hat. Dies soll aber nicht die Schuld mindern, die ich auf mich geladen habe. Doch ich konnte wenigstens dafür sorgen, dass Mr. Potter nicht wirklich durch den Wahnsinnigen ermordet wurde und viele Leben gerettet wurden. Wie das möglich war, kann ich nicht erklären, aber es ist passiert."

Das war die Gelegenheit für Harry um seinen Plan umzusetzen.

"Ich schlage vor, dass wir Mr. Malfoy die Gelegenheit geben sollten sich dem Verhör zu unterziehen. So lange soll er aber hier im Ministerium bleiben. Das Verhör würde am besten durch den Minister und einer Person, der er vollkommen vertraut durchgeführt. Was Narcissa und Draco Malfoy angeht, so möchte ich sagen, dass Narcissa mir tatsächlich geholfen hat Tom Riddle zu besiegen. Sie hat es aus Sorge um ihren Sohn getan, was man also verstehen kann. Draco dagegen hat sich gegen seine Freunde Crabbe und Goyle gestellt, als die sich dunkler Magie bedient haben um Ron, Hermine und mich zu töten. Es bleibt eine gewisse Schuld übrig, die aber nicht so schwer ist, dass es dazu reicht die beiden nach Askaban zu schicken. Welche Strafe angemessen ist, kann ich nicht sagen, aber welche nicht angemessen ist jedoch schon."

Ein erstauntes Raunen ging durch den Raum und es kam zu kleinen Tumulten. Viele wollten die Familie Malfoy in Askaban sehen und da war ihnen jedes Mittel recht. Der Zaubereiminister erkannte jedoch was Harry im Sinn hatte und mittels des Sonorus rief er die Anstifter zur Ruhe.

"Mr. Potter, vielleicht haben Sie ja Recht, doch es ist nicht Ihre alleinige Aufgabe die Strafe festzulegen. Dennoch finde ich es bemerkenswert, dass Sie nicht nachtragend sind und ein gerechtes Urteil fordern. Da es wirklich Umstände gibt, die entlastend zu werten sind, schlage ich vor, dass Narcissa und Draco Malfoy sofort freigelassen werden. Sie werden aber unter Hausarrest gestellt bis wir zu einem Urteil über ihre Taten gelangt sind. Lucius Malfoy bleibt hingegen im Gewahrsam des Ministeriums bis zum Abschluss der Untersuchung. Wenn er wirklich dazu bereit ist uns zu helfen, wird ihm das angerechnet."

"Dürfte ich einen Vorschlag machen, Herr Minister?" fragte Harry.

"Um was für einen Vorschlag handelt es sich denn?"

"Wie wäre es, wenn Narcissa und Draco Malfoy in Hogwarts bleiben. Mrs. Malfoy könnte sich im Schloss nützlich machen und Draco sich auf das kommende Schuljahr vorbereiten, denn er hat ja das letzte Schuljahr nicht beendet und somit den UTZ nicht erlangt. Es erlaubt auch, dass die die Beiden unter permanenter Kontrolle sind und trotzdem Personen um sich haben mit denen Sie reden können. Ohne Kontakt in Malfoy-Manor zu sitzen dürfte nicht die beste Lösung sein, oder nicht?"

"In der Tat ist das eine gute Idee. In Hogwarts sind sie sicher aufgehoben und keiner kommt an sie so schnell heran."

Aufmerksam hatte die reinblütige Familie dem ganzen zugehört und alle drei waren nun positiver gestimmt als zu Beginn, weil Harrys Vorschlag vom Minister nicht abgelehnt wurde. Nun mussten sie nur noch die Entscheidung des Gamots abwarten. Draco nickte Harry sichtbar zu und dachte sich: 'Vielleicht habe ich ihm die ganze Zeit Unrecht getan. Mal schauen wie ich ihm das danken kann. Ich stehe nur ungern bei jemand anderem in der Schuld.'

Nun rief Kingsley den Gamot zur Abstimmung auf, nicht ohne auf die positiven Aspekte einer Aussage von Lucius Malfoy hinzuweisen und den Gamot auf die Verschwiegenheit in der Angelegenheit aufmerksam zu machen. Die Abstimmung über das Schicksal der Malfoys war denkbar knapp. nur 2 Stimmen mehr waren für das Vorgehen, welches Harry im Vorfeld im Sinn hatte und Lucius Angebot der Vernehmung unter Wahrheitsserum, als dagegen. Und so wurden die Malfoys aus dem Käfig geholt und Auroren begleiteten sie zu einem Seitenausgang, wo sie der weiteren Dinge harrten die auf sie zukommen würden.

Der nachfolgende Prozess gegen Selvyin, McNair und Yaxley dauerte zwei Stunden und Harry und seine Freunde berichteten, was sie über die 3 Anhänger Voldemorts und ihre Taten wussten. Auch andere Zeugen beschrieben die Grausamkeiten, deren Zeugen sie gewesen waren. Es gab keinen Grund dafür, dass Harry sich für die 3 Mörder und Sadisten einsetzen sollte. Er war in seinen Gedanken ganz woanders. Er überlegte, wie er seinen Freunden die Anwesenheit von Draco und seiner Mutter in Hogwarts erklären sollte. Die Suppe hatte er sich selber eingebrockt und er musste sie nun alleine auslöffeln. Doch er wusste auch, dass manchmal einige Sachen nicht gesagt werden durften um ein Ziel nicht zu gefährden. Und er verstand nun die Art und Weise wie Dumbledore vorgegangen war. Manche Informationen und Vorhaben sind zu sensibel um sie im Vorfeld öffentlich zu machen.

Bei der Abstimmung über die 3 Todesser war das Ergebnis einstimmig. Sie wurden schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft in Askaban verurteilt. Zum Glück hatten die Dementoren ihren Dienst dort wieder aufgenommen und nun galt Askaban wieder als sicher. Trotzdem wurden viele Auroren zur Bewachung des Gefängnisses abgestellt, damit wirklich niemand mehr von dort entkommen konnte. Die Vergangenheit hatte gelehrt, dass man sich auf die Dementoren nicht vollkommen verlassen konnte. Kurz nachdem das Urteil gefallen war, verschwand der Käfig mit den 3 Verbrechern, so konnte man sie jetzt getrost bezeichnen, wieder im Boden. Damit war die Verhandlung für heute beendet und die Leute verließen langsam den Saal. Keiner wagte es über die Malfoys zu reden, da allen bekannt war, dass mit dem neuen Minister nicht zu spaßen war. Als fast alle den Raum verlassen hatten, kam Kingsley zu Harry und sagte zu dem jungen Mann:

"Harry, du hast dich gut geschlagen heute. Nur solltest du nicht so vorschnell deine Meinung kundtun. Du hast gesehen, dass es hier rasch zu hitzigen Debatten kommen kann, wenn so etwas passiert. Du musst lernen diplomatisch vorzugehen um so die Unterstützung für deine Position zu sichern. Aber hier im Gamot hast du bewiesen, dass du nicht nachtragend bist und jedem, der offen und ehrlich ist, eine zweite Chance ermöglichst. Das hat am Ende den Ausschlag gegeben und ich denke, die Malfoys werden sehr glimpflich davonkommen. Es wäre wirklich gut, wenn Du dir Gedanken darüber machst, wie die Strafen für diese Familie aussehen soll. Lass mir eine Eule mit deinen Vorschlägen zukommen. Ich werde sehen, ob sich das, was Du dir ausgedacht hast, umsetzen lässt."

"Mache ich. Doch es kann ein paar Tage dauern, weil ich auch noch einiges anderes machen muss. Und ich will keinen Stress. Davon hatte ich bisher mehr als genug und mein Ziel ist es, endlich ein ruhiges Schuljahr zu erleben, ohne Angst vor Voldemort, Todessern oder irgendwelche andere Gefahren haben zu müssen." Harry wollte nicht mit der ganzen Wahrheit herausrücken, da das Ministerium immer noch überall undichte Stellen hatte und er fühlte, dass es besser wäre, wenn er dem Minister in einem persönlichen und vertraulichen Gespräch von allem berichten würde.

"Eine Frage habe ich noch. Wann werden Narcissa und Draco nach Hogwarts gebracht?

"Das wird noch 2 oder 3 Tage dauern. Ich kann mir vorstellen weshalb du fragst. Deine Freunde werden sicher wissen wollen, weshalb die Malfoys entlassen wurden. Ich werde Dir eine Eule mit der Erlaubnis mit ihnen darüber zu reden schicken. Vorher darfst du aber nicht mit ihnen darüber sprechen."

"Das versteht sich von selbst, Kingsley. Ich würde niemals etwas sagen, dass mir im Vertrauen mitgeteilt worden ist, das wäre erstens unhöflich und zweitens auch gefährlich. Ach, noch etwas. Wäre es denn möglich, dass ich mit den Malfoys kurz rede? Ich habe den Eindruck, dass ich etwas erklären muss und es ist besser, wenn das schon jetzt passiert."

"Natürlich. Du brauchst nicht zu fragen, obwohl ich das sehr anständig finde. Als Gamot-Mitglied hast du jederzeit das Recht die Personen, die sich im Gewahrsam befinden, zu besuchen und mit ihnen zu reden. Da brauchst du keine Erlaubnis."

"Vielen Dank, Kingsley. Dann werde ich mal mit Draco und Narcissa in Media Res gehen und etwas klarstellen. Und Du hast sicher auch noch einiges zu erledigen, oder?"

"In der Tat. Das Ministerium hat so viele Baustellen, dass meine Zeit wirklich begrenzt ist. Deshalb muss ich auch los. Viel Glück weiterhin."

Mit diesen Worten und einem festen Händedruck verabschiedete sich Kingsley Shacklebolt und verließ den Saal. Harry hingegen ging auf die Seitentür zu, hinter der die Malfoys verschwunden waren. Ohne sich mit Anklopfen aufzuhalten öffnete er die Tür und sah, dass Narcissa und Draco einerseits erleichtert wirkten, andererseits aber auch niedergeschlagen ob des erneuten Auseinanderreißen der Familie. Die Tür quietschte leicht, was Draco dazu brachte in die Richtung des Geräusches zu schauen. Er konnte es fast nicht glauben, dass sein Erzfeind - war er das wirklich noch oder doch eher ein Freund - dort stand und ihn und seine Mutter musterte.

Harry war etwas erschrocken, da Narcissa und Draco wirkten als ob sie um Jahre gealtert wären. Dieser Eindruck kam durch die befleckte Bekleidung und die ungekämmten Haare der zwei Personen. Auch schienen sie in den letzten Tagen nicht viel Schlaf abbekommen zu haben, so dick waren die Ringe unter ihren Augen. Vorhin im Gerichtssaal hatte er die Gesichter nicht richtig sehen können wegen der Entfernung und nun war er erschrocken darüber wie erschöpft und von Sorgen gezeichnet Menschen aussehen konnten. Er zückte seinen Zauberstab und sprach einen Reinigungs- und Reparaturzauber um zumindest die Kleidung der beiden in einen akzeptablen Zustand zu bringen. Narcissa schreckte auf, denn sie merkte wie ihr Kleid auf einmal wieder weich und glänzend wurde. Ihre Schuhe waren blank poliert und auch die Jacke hatte ihre alte Farbe wieder. Draco hatte noch seinen Schulumhang an, der vorhin zerrissen und schmutzig war. Nun sah er wieder aus wie neu und auch die restliche Kleidung war annehmbar. Das war vorerst das Einzige, was Harry für sie machen konnte. Alles weitere würde sich im Laufe der Zeit ergeben.

Er wollte nicht länger warten und sagte: "Guten Tag Mrs. Malfoy, Hallo Draco. Wie geht es?"

"Potter, was willst du von uns?" erwiderte der blonde junge Mann sehr abweisend.

"Wenn Du es genau wissen willst, dann will ich, dass Ihr ganz in Ruhe leben und euch von eurer Vergangenheit distanzieren könnt. Eventuell können wir auch endlich unsere Feindschaft beilegen und uns einfach akzeptieren. Ich zweifle daran, dass wir Freunde werden, aber Feinde müssen wir nicht sein. Ich wollte niemals, dass Deine Familie in Gefahr gerät oder Ihr in einem Gefängnis hocken müsst. Deshalb habe ich heute einen Schritt auf Euch, ganz besonders aber auf Dich zu gemacht, damit Du merkst, dass ihr von mir nichts zu befürchten habt. Auch solltest Du wissen, dass ich mich dafür einsetzen werde, dass Du deinen UTZ in Hogwarts machen kannst. Und damit es so kommt, werde ich einen Vorschlag an den Gamot richten, dass Du dich bewähren musst. Du wirst frei sein, darfst aber kein Verbrechen oder Vergehen begehen, sonst musst du nach Askaban. Als Auflage für dich würde ich eine Wiederholung des Schuljahres und ein Jahr Sonderkurs in Muggelkunde mit einer Prüfung, die Du mit Erwartung übertroffen oder Ohnegleichen bestehen musst, empfehlen. Es liegt ganz alleine bei Dir, was Du aus dieser Chance machst, wenn der Gamot so urteilt."

"Muggelkunde? Wieso sollte ich so etwas unnützes lernen?", entgegnete der junge Malfoy angewidert.

"Muggelkunde ist nicht unnütz. Glaub mir, die Muggel sind erfindungsreicher als du dir überhaupt vorstellen kannst."

"So ein Schwachsinn, aber wenn es mir hilft hier raus zu kommen, dann werde ich das machen. Dürfte ja nicht so schwer sein."

"Täusche dich nicht. Es wird garantiert ein neuer Lehrer nach Hogwarts kommen, der sich mit den nichtmagischen Menschen bestens auskennt. Und Du wirst lernen, dass alle Menschen gleich sind; sei es ein Mitglied der magischen Gemeinschaft oder nicht. Alle haben dieselben Hoffnungen, Träume, Ziele und Ängste. Das zu lernen wird dir schwerer fallen als du denkst. Ich bin bei Muggeln aufgewachsen und weiß, dass sie manchmal Angst vor dem Unbekannten haben. Doch oft sind sie offener für Neues als man denkt. Denk darüber mal nach wenn du im Unterricht sitzt."

Draco schüttelte ungläubig den Kopf. War er wirklich all die Jahre einem Irrglauben hinterhergerannt oder hat sein Gegenüber doch übertrieben? Er dachte an die Zeit zurück, in der er mit Harry gemeinsam die Schule besucht hatte und er erkannte, dass der junge Mann mit den grünen Augen, der nun vor ihm stand, ihn niemals angelogen hatte.

Narcissa hatte dem kleinen Disput zwischen den jungen Männern zugehört und merkte bei sich selbst, dass sie sich ändern musste um endlich Frieden finden zu können. Sie hatte in der Vergangenheit so viele Muggelgeborene und Halbblüter mit ihren Worten und Taten verletzt und das hatte ihr Herz hart und kalt wie Stein gemacht. Die Präsenz des Jungen, der ihr dabei geholfen hatte ihre Familie zu retten, machte es mehr als deutlich, dass es nur falsch gewesen war, dass sie sich immer nur ablehnend gegenüber nichtreinblütigen Zauberern und Hexen gezeigt hat. Eine Aura der Weisheit schien von dem Jungen auszugehen und sie zu umfangen, nein, es war mehr als nur umfangen. Es war wie eine Durchdringung, welche ihr all ihre Fehler der Vergangenheit aufzeigte und sie schaudern ließ. Tiefe Traurigkeit befiel sie und lautlos fing sie an zu weinen ob all der ungenützten Möglichkeiten, die sie in der Vergangenheit nur wegen ihrer Dummheit verpasst hatte.

Harry merkte, dass Draco eine harte Nuss sein würde, doch er hatte nicht vor aufzugeben. Um endlich Frieden zwischen den Häusern in Hogwarts herzustellen, musste er es einfach schaffen seinen hellblonden Widersacher zu einem Verbündeten zu machen. Sein Blick blieb immer noch auf Draco, als er im Augenwinkel bemerkte, dass Dracos Mutter anfing zu zittern und still zu weinen. Harry setzte sich neben sie und sprach sie an.

"Mrs. Malfoy, ich kann mir nur vorstellen was in Ihnen vorgeht. Ich sehe, dass Sie sich schämen und die Trauer wegen Ihrer Vergangenheit ist auch nur verständlich. Trotzdem sollten Sie versuchen nach vorne zu schauen und Vergangenes das sein zu lassen was es ist. Ändern können wir es nicht mehr aber wir alle haben es in der Hand wie die Zukunft aussieht. Und anstelle uns in kindischen Streitereien zu verlieren, wäre es zur Abwechslung mal vernünftig wenn wir zusammenarbeiten um eine wirklich gerechte und bessere Welt zu schaffen. Das kann aber nur geschehen, wenn wir alle endlich unsere Vorurteile loslassen und unbelastet jeden Menschen als das sehen, was er ist: ein Mensch. Wie wäre es denn wenn Sie sich als erste an diesem Ziel beteiligen? Es würde zwar auch Ihrer ganzen Familie zu Gute kommen, aber als allererstes uns allen." Diese Worte sprudelten nur aus Harry heraus und er konnte sich selbst nicht erklären, woher er diese Eingebung hatte. Doch er fühlte ganz tief in seinem Innersten, dass er nur durch Worte überzeugen konnte. Seine Taten in der Vergangenheit waren vielleicht legendär, doch gab es auch dunkle Kapitel, für die Harry sich zutiefst schämte. Gerade deshalb wollte er hier nicht aufgeben. Eine alte Familie wie die Malfoys würde im Streben nach einer offenen und gerechten Welt ein guter Partner sein. Bei Mrs. Malfoy war er sich sicher, dass er sein Ziel sehr nahe war, doch bei Draco und seinem Vater würde er noch mehr Ãœberzeugungsarbeit leisten müssen. Er ahnte aber nicht, dass sein größter Widersacher von einst schon jetzt bereit war ihn zu unterstützen. Umso überraschter war er, als der blonde junge Mann auf einmal um einiges höflicher das Wort an ihn richtete.

"Harry, ich weiß zwar nicht wieso Du dich ausgerechnet um meine Familie bemühst, doch ich denke, dass Du deine guten und ehrlichen Gründe hast. Das Du uneigennützig handelst, hast Du schon oft genug gezeigt und ich glaube Dir wenn Du uns Deine Hilfe anbietest. Daher möchte ich Deinen Vorschlag annehmen und ich glaube, dass meine Mutter auch an dem, was du im Sinn hast, mitwirken wird. Was meinen Vater angeht, so wird er nicht gegen Dich arbeiten, denn er weiß genau, dass er in deiner Schuld steht. Gleiches gilt auch für mich, denn Du hast mir das Leben gerettet als Crabbe seinen Fluch nicht mehr unter Kontrolle hatte."

"Ganz uneigennützig ist das, was ich im Sinn habe, nicht. Anfeindungen, Angriffe und Aufregung hatte ich mehr als genug und ich möchte wirklich ein einziges Mal in Ruhe leben können. Ich gebe Dir ein Versprechen, Draco. Wann immer Du das Verlangen hast mit jemandem zu reden, dann kannst Du dich an mich wenden. Vielleicht werde ich nicht sofort Zeit haben, aber ich werde mir immer Zeit für Dich nehmen."

Erstaunt betrachtete der einzige Nachkomme der Malfoys sein Gegenüber. Er sah, dass Harry des Kämpfens müde war. Er konnte es verstehen, denn auch er selbst war erschöpft. Am Morgen nach der Schlacht um Hogwarts hatten Auroren ihn und seine Eltern ins Ministerium geschafft und dort zusammen mit anderen Todessern in den Kerkern eingesperrt. Die anderen Anhänger Voldemorts hatten die ganze Zeit so einen Lärm gemacht, dass an Schlaf kaum zu denken gewesen war. Da er nicht länger mit wenig Schlaf auskommen wollte, musste er einfach noch eine Frage loswerden.

"Harry, weißt Du, wann wir hier raus kommen?"

"In 2 oder 3 Tagen ist es so weit. Bis dahin werdet Ihr aber zu Eurem Schutz in anderen Räumen untergebracht. Du kannst das auch Deinem Vater sagen, denn sein Angebot eines Geständnisses unter Veritaserum dürfte den anderen Todessern nicht behagen. Sag ihm auch, dass er alle Anhänger von Voldemort...", bei diesem Namen schauderte Draco, "hier im Ministerium nennen soll. Es darf keine Geheimnisse mehr geben."

"Das wird er niemals machen. Ich kann versuchen, dass er die Namen freiwillig nennt, aber ich bin mir sicher, dass er nicht alle preisgeben wird."

Harry war etwas irritiert, denn das Angebot von Malfoy senior war sehr eindeutig, oder hatte er sich da doch getäuscht. Er beschloss Kingsley einen Brief zu schicken um ihn vorzuwarnen. Er hatte trotzdem keinen Zweifel daran, dass Draco alles in seiner Macht stehende versuchen würde seinen Vater zu einer wirklich vollständigen Aussage zu bewegen.

"Ich vertraue in Deine Überredungskunst und darauf, dass Du erfolgreich sein wirst. Nun muss ich leider gehen, denn ich habe noch ein kleines Treffen mit dem ehemaligen Schulleiter." Harry hatte extra diese Worte gewählt, um zu sehen wie Draco oder Narcissa reagieren würde.

Die Reaktion kam prompt in Form von ungläubigen Erschrecken. Beide wussten nicht, dass Severus Snape überlebt hatte.

"Snape lebt? Wie ist das möglich?", kam es aus Narcissa Malfoys Mund.

Harry erwiderte: "Tom Riddle hat Professor Snape unterschätzt. Es ist doch ein Zeichen eines Slytherins, dass man für alle erdenklichen Situationen vorsorgt. Genau das scheint unser ehemaliger Direktor gemacht zu haben. So kann man sagen, dass Riddles Arroganz und Unwissenheit ihm zu guter Letzt das Genick gebrochen hat. Seien Sie froh, dass es so gekommen ist, denn Professor Snape könnte alle Angaben von Ihnen bestätigen, falls er gefragt wird. Nun wird es aber Zeit für mich zu gehen. Wir sehen uns in Hogwarts, Mrs. Malfoy, Draco."

Harry verabschiedete sich von der Familie Malfoy und ging wieder zurück zu seinen Freunden, die schon ungeduldig auf ihn warteten. Sie wollten unbedingt wissen weshalb sie nur gegen die 3 anderen Todesser aussagen mussten und nicht gegen die Malfoys.

Als Harry endlich zu seinen Freunden stieß, überfielen sie ihn mit Fragen. Sofort musste er einschreiten, da er sein Wort gegeben hatte nichts preiszugeben, solange er nicht die Erlaubnis vom Minister hatte.

"Hört bitte zu, ich darf Euch nichts erzählen, denn es ist geheim was im Saal passiert ist. Ohne Erlaubnis von Kingsley werde ich auch nichts sagen, also hört bitte auf mich zu löchern. Wenn die Zeit reif ist, werde ich alles mitteilen, aber jetzt nicht. Es tut mir wirklich leid, doch mein Wort werde ich halten."

Die 3 anderen jungen Leute waren sichtlich enttäuscht, doch wussten sie auch ganz genau, dass es keinen Sinn machte weiter zu bohren um auch nur den kleinsten Hinweis zu erhalten. Es blieb ihnen nichts anderes Übrig als sich in Geduld zu üben. Daher machten sich alle auf den Weg zurück nach Hogwarts, wo auf Harry ein schon lange überfälliges Gespräch wartete, welches so einige Fragen der Vergangenheit beantworten, aber auch neue Fragen aufwerfen sollte.


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