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Scars will fade but never leave: Der Neuanfang - Kapitel 4

von Victoria Morelli

Heute war der Tag. Der Tag an dem ich nach Hogwarts fuhr. Und ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viel Angst gehabt. Ms. Hunter, eine Mitarbeiterin hier im Heim, brachte mich heute zum Bahnhof. Aber erst in ein paar Stunden. Es war gerade halb fünf, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Ich lag in meinem Bett, starrte an die Decke und halte meine Stofftiere fest im Arm. Mein Herz klopfte jetzt schon, als wäre ich einen Marathon gerannt. Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief durch, dass ich nicht wieder eine Panikattacke bekomme. Ich habe schon zwei Mal eine bekommen.

Nachdem ich mich ein bisschen beruhigt habe, stand ich auf und zog mir schnell ein paar Socken an. In der Nacht wurde es immer richtig kalt hier. Ich stand auf und musste mich zuerst einmal am Bett festhalten, damit mir nicht die Beine unter dem Körper zusammenklappten. Ich atmete noch einmal durch und sagte dann leise zu mir selbst: „Reiß dich zusammen Mackenzie. Du hast schon schlimmeres überlebt.“
Ich ließ das Bett los und ging langsam zu meiner Kommode. Ich habe dort ein Outfit für heute hergerichtet. Eine schwarze Leggings, ein schwarzes langärmeliges Leibchen und einen rot-schwarz karierten Schal. Dazu hatte ich meine schwarzen Converse, die ich von einem Mädchen hier nachtragen durfte, weil sie ihr schon zu klein waren. Sie waren ziemlich abgetragen, aber besser als nichts. Dazu zog ich meine dunkelgrüne Jacke an, die so ziemlich jedes Mädchen in meiner Größe hier bekommen hat.
Ich zog mich schnell an und nahm dann meine Sachen und schlich in den Waschraum. Es war noch alles dunkel. Nicht mal die Köchin war wach. Ich putzte mir schnell die Zähne und wusch mir mit kaltem Wasser das Gesicht. Dann ging ich zurück in mein Zimmer und packte meine Toilettsachen in den Koffer. Als nächstes legte ich meine Stofftiere unter mein Gewand, damit sie, wenn ich in Hogwarts meinen Koffer aufmachte, keiner sieht.
Als letztes packte ich meine Holzschachtel mit meinen Rasierklingen und den Pflastern ein. Ich war gestern noch einmal shoppen. Ich weiß nicht, dass macht echt Spaß. Ich habe mir neue Klingen und neue Pflaster gekauft. Dazu einen Rucksack, ein Portemonnaie, eine Jeans, einen Pullover und Haargummi. Und den Schal den ich heute trug. Ich schaute mich noch einmal um und bemerkte, dass meine Bürste noch auf meinem Nachtschränkchen lag. Ich nahm sie, bürstete mir schnell noch die Haare und packte sie dann in meinen Rucksack. In diesem Rucksack habe ich meine Brieftasche mit meinem restlichen Geld, einen Pullover, falls mir kalt wird, zwei Äpfel, die ich gestern vom Abendessen mitgenommen habe, meinen Zauberstab und ein Buch, dass ich von der Heimleitung bekommen habe. Es hieß Tribute von Panem und war ziemlich dick. Ich habe noch nicht angefangen es zu lesen, aber die Leiterin hat jedem Kind ein Buch zum Schulbeginn geschenkt. Aber in den Ferien habe ich mehr in meinen neuen Schulbüchern gelesen. Alles was da drin stand, klang echt spannend, aber auch furchtbar schwer und kompliziert. Ich freute mich darauf alles zu lernen. Wenn ich überhaupt aufgenommen werde. Ich glaubte noch immer, dass ich dort nicht reinpassen würde. Und wenn doch, werde ich so oder so keine Freunde finden. Wer wollte schon mit jemanden wie mir befreundet sein. Ich war das Kind, mit dem die Eltern ihren Kindern verboten zu spielen. Das Kind, das alte Klamotten trägt. Das Kind, das keine Familie hatte und im Heim lebte. Das Kind, das misshandelt wurde, sich ritzte und sich nicht traute zu essen. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und setzte mich auf mein Bett. Bis das Frühstück begann, war es noch eine halbe Stunde. Warum aß ich eigentlich nicht? Alle anderen machten es doch auch. Und hier sagte auch keiner, dass ich Essen nicht wert war. Onkel Robert hat mir das immer gesagt und mich verprügelt, wenn er mich erwischt hat, wie ich mir was genommen habe. Aber er war jetzt nicht hier. Er konnte mich nicht schlagen. Aber es war einfach so schwer, zu essen, ohne an ihn zu denken. Wenn ich einen Bissen aß, hörte ich ihn schreien. Wenn ich einen Teller leer aß, kam mir alles bei dem Gedanken an ihn fast wieder hoch. Wenn er wieder rauskommt und mich dann holen kommt, und merkt, dass ich gegessen habe, wird er mich noch mehr verprügeln als sonst. Aber Mr. Longbottom und die Männer bei der Polizei haben versprochen, dass er nicht so bald rauskommt.

Ich stand auf und schaute auf die Uhr, die über meiner Tür hing und sah, dass es schon sechs Uhr war. Ich ging also hinaus und hörte schon die ersten Kinder im Waschraum. Ich ging die Treppe hinunter und in den Speisesaal, wo die Köchin und ihre zwei Gehilfen schon das Frühstück herrichteten. Unter der Woche gab es in der Früh entweder Cornflakes oder Porridge und dazu Orangensaft. Am Wochenende gab es Toast mit Marmelade oder Bohnen und Tomaten und zum Trinken Kaffee, Tee oder Kakao. Ich ging hinein und grüße die drei. Sie kannten mich schon, weil ich immer half. Ich nahm einen Stapel Schüssel und trug sie zu den Tischen. Das machte ich ungefähr sechsmal. Danach legte ich die Löffel dazu und zum Schluss die Gläser. Ich trug zu jedem Tisch zwei Krüge Orangensaft. Dann gab mir die Köchin zwei Krüge mit Milch, die ich neben die drei verschiedenen Müsli stellte und danach holte ich die Zuckerdose und stellte sie neben das Porridge, das noch dampfte.

„Mackenzie, komm einmal her.“, rief Maja, eine der Küchenhilfen, aus der Küche. Ich lief schnell hinein und sah sie bei einem Tisch stehen und das Mittagessen für alle richten. Immer wenn Schule war, gab es für alle dasselbe. Eine Semmel mit entweder Schinken, Käse oder Wurst, entweder einen Apfel oder eine Banane, ein Joghurt, eine kleine Packung Chips oder was anderes zum Knabbern, etwas Süßes und eine Flasche Wasser. Sie fragte mich, ob ich ihr helfen konnte, die Sachen einzupacken und ich nickte. Ich holte die braunen Papiertüten, in die alles reinkam, und platzierte sie alle auf dem Tische. Es gibt zurzeit 53 Kinder hier, also öffnete ich 53 und stellte sie alle auf den Tisch. Als erstes legte ich überall die kleine Süßigkeit hinein. Dann die Äpfel und Bananen und dann die Chips. Dann holte ich die Plastiklöffel und warf in jede Tüte einen Hinein. Dann stellte ich das Joghurt in die Tüte. Während Maja noch die ganzen Semmeln richtete, trug ich ein 6er-Pack Wasser nach dem anderen in das Foyer und stellte sie alle auf den Tisch, auf den immer das Mittagessen gestellt wurde, sodass sich jeder eine Tüte und eine Flasche nehmen konnte. Danach ging ich zurück in die Küche und verpackte die Semmel in Frischhaltefolien und legte sie in die Tüten. Als das fertig war, trug ich mit Maja alle Tüten hinaus und stellte sie auf den Tisch.

Wir waren um ca. 7 Uhr fertig und dann kamen schon die ersten Kinder und holten sich ihr Frühstück. Ich beschloss auch etwas zu essen, nur damit ich was zu tun hatte und nicht zu viel nachdachte. Ich nahm meine Schüssel und schüttete ein paar Cornflakes und Milch hinein. Dann ging ich wieder auf meinen Platz und aß es langsam weg. Als ich fertig war, war der Speisesaal schon voll. Ich goss mir ein Glas Saft ein und trank auch das langsam. Nachdem ich alles ausgetrunken habe, trug ich mein Geschirr zur Geschirrrückgabe und begann dann, die Sachen der anderen wegzuräumen. Als ich damit fertig war und auch die Tische abgewischt habe, ging ich zu Mrs. Leicester. Sie saß wie gewohnt in ihrem Büro an ihrem Computer. Als ich sie kennen lernte, wirkte sie gemein und unfreundlich, aber so schlimm war sie eigentlich nicht.

„Mrs. Leicester. Wann soll ich heute fertig sein, wenn Ms. Hunter mich zum Bahnhof bringt?“, fragte ich und sie schaute auf.
„Ähhh, ich würde sagen, dass ihr spätestens um 9 hier wegfährt. Es fahren ja nur du, Stefan, Laura und Sophia. Der Zug der anderen drei fährt um 10, dann musst du halt dort eine Stunde warten. Ich gebe dir ein bisschen Geld, dann kannst du dir dort etwas zum Trinken und Essen kaufen. Ich hoffe ihr wisst alle in welchen Zug ihr steigen müsst, denn ich glaube nicht, dass Ms. Hunter irgendwo einen Parkplatz bekommen wird. Sie wird euch nur vor dem Eingang rauslassen.“, erklärte sie.
Ich nickte und bedankte mich und ging wieder in mein Zimmer.

Ich hatte noch ein bisschen mehr als eine Stunde, bis ich fertig sein musste. Ich legte mich auf mein Bett und schaute an die Decke. Ich bemerkte, dass ich das ziemlich oft tue, aber was sollte ich hier sonst tun. Aus Langeweile holte ich mir aus meinen Koffer eines meiner Schulbücher. Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Ich begann zu lesen. Es klang alles so unwirklich und einfach magisch.
Um viertel vor Neun packte ich das Buch zurück in meinen Koffer und schloss ihn. Dann schaute ich mich noch einmal in dem Zimmer um, ob ich wohl nichts vergessen hatte. Das einzige, das noch auf meinem Bett lag, war mein Rucksack und meine Jacke. Ich zog sie an und schulterte meinen Rucksack. Dann nahm ich den Koffer und schleppte ihn hinunter. Das schwere Teil die Treppe hinunter zu bringen, war nicht einfach. Als ich endlich unten war, sah ich Maja schon auf mich warten. Wir haben uns in den letzten Wochen echt gut verstanden. Ich stellte meinen Koffer neben der Türe ab und ging zu ihr. Sie umarmte mich und ich umarmte sie zurück.

„Bis nächstes Jahr, oder kommst du an Weihnachten nach Hause?“, meinte sie.
„Ich glaube nicht. Ich bleibe wahrscheinlich dort. Außer es ist schlimmer als hier, dann komme ich über die Ferien.“, lachte ich.
„Also, hier ist dein Mittagessen. Einmal Semmel mit Käse, kein Schinken oder Wurst, ein Erdbeerjoghurt, eine Banane, weil du schon zwei Äpfel hast, Salzchips und ein Schokoriegel. Ich habe geschaut, dass du die Sachen bekommst, die du am liebsten hast. Und hier zwei Flaschen Wasser. Du hast eine lange Zugfahrt vor dir.“, erklärte sie. Sie drückte mir alles in die Hand und ich verstaute es schnell in meinem Rucksack, weil ich die anderen drei schon von oben kommen sah. Dann umarmte ich sie noch einmal und ging mit meinem Koffer hinaus. Dort wartete schon Ms. Hunter mit dem Auto. Es war ein Minivan. Sie half mir, meinen Koffer in den Kofferraum zu tun. Während sie noch auf die anderen wartete, setzte ich mich schon ins Auto. Ich überprüfte noch einmal, ob ich meine Fahrkarte in meiner Brieftasche hatte. Ja, sie war drinnen und auch der Brief. Wer weiß, vielleicht brauchte ich den ja noch einmal. Ich steckte das Portemonnaie zurück hinein und stellte auch sicher, dass mein Zauberstab in dem Rucksack war. Dann stiegen auch schon die anderen Kinder ein. Stefan setzte sich neben mich und Laura und Sophia setzten sich in die dritte Reihe. Die Fahrt zum Bahnhof war leise. Keiner sagte ein Wort. Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde bis wir beim Bahnhof Kings Cross vor dem Eingang standen. Ms. Hunter stellte das Auto in irgendeiner Einfahrt ab. Dann drehte sie sich zu uns um.

„Also, hier sind für jeden von euch 10 Pfund von Mrs. Leicester. Damit ihr euch während ihr wartet, etwas zum Essen oder Trinken kaufen könnt.“, sagte sie und reichte uns allen einen Zehn-Pfund-Schein.
„Okay, ihr wisst alle in welchen Zug ihr steigen müsst?“ Wir nickten alle und stiegen dann aus. Ms. Hunter stieg auch aus und half uns die Koffer aus dem Kofferraum zu heben. Da meiner der letzte war, ging ich hinter den anderen dreien her. Also eigentlich gingen die alleine weiter. Sie besuchten alle auf dieselbe Schule. Ich seufzte und drehte mich noch einmal um. Ms. Hunter sah das und winkte mir zu. Ich winkte zurück und ging dann schnell in den Bahnhof. Bei einer Bank stellte ich kurz meinen Koffer ab und stellte meinen Rucksack auf die Bank. Ich öffnete ihn und holte meine Brieftasche heraus. Ich stopfte die 10 Pfund hinein und holte die Fahrkarte heraus. Ich werde zuerst nach dem Bahnsteig suchen und dann vielleicht etwas zu trinken kaufen gehen. Ich schaute mir die Karte genauer an. Gleis 9 ¾. Sowas gibt es? Ich zuckte mit den Schultern, setzte mir den Rucksack wieder auf dem Rücken und griff meinen Koffer. Dann ging ich weiter und folgte den Hinweisschilder Richtung Gleis 9 und 10. Okay, hier gab es ein Gleis 9 und ein Gleis 10 aber kein Gleis 9 ¾. Während ich den ganzen Bahnsteig einmal nach oben und dann wieder zurück marschierte, schaute ich mich nach weiteren Hinweistafeln um, aber nirgendswo stand etwas von diesem Gleis. Während ich so dahin ging, sah ich einen Bahnhofangestellten, aber ich traute mich nicht ihn zu fragen. Ich ging also weiter und kam zu einem kleinen Coffeeshop. Ich ging hinein und schaute mich um. Es roch nach Kaffee und Kuchen. Ich stellte mich in der kurzen Schlange an und holte meinen Geldbeutel heraus. Einfach nicht an Onkel Robert denken. Ich las mir kurz durch, was die alles verkauften und als ich an die Reihe kam, bestellte ich eine Heiße Schokolade zum Mitnehmen. Sie kostete 2,50 £. Ich reichte der Frau den genauen Betrag, den ich aus meinem Kleingeld herausgezählt hatte. Wenig später bekam ich meinen Kakao und ich ging wieder hinaus. Ich setzte mich auf eine Bank, die zwischen Bahnsteig 9 und 10 stand und stellte meinen Rucksack neben mich. Es konnte ja nicht so schwer sein, dieses Gleis zu finden. Vielleicht musste ich gleich wie bei der Winkelgasse und auf irgendwelche Steine auf einer Wand klopfen. Aber es gab so viele Wände hier, da würde ich nie die richtige finden. Und ich konnte auch hier nicht meinen Zauberstab rausholen. Genau das hat Mr. Longbottom vergessen zu erwähnen. Er hat mir so viel erzählt, aber dieses kleine Detail hat er vergessen. Und es schien zurzeit das wichtigste zu sein. Ich versuchte mich zu erinnern, ob er nicht doch etwas gesagt hat, aber ich konnte mich einfach nicht erinnern. Ich schaute wieder auf die Uhr und jetzt war es schon halb elf. Wahrscheinlich war das doch alles nicht echt und er wollte mich nur verarschen. Ich nahm einen Schluck von meinem Kakao, der jetzt ein bisschen abgekühlt war, gerade so, dass man ihn trinken konnte. Plötzlich stieß mich jemand an und ich fiel nach vor und von der Bank.

„Au“, murmelte ich und stand auf.
„Es tut mir leid- warte du bist doch die eine, die wir in der Winkelgasse getroffen haben, Mackenzie oder?“
Ich nickte und schaute auf. Da erkannte ich Albus und hinter ihm stand sein Bruder James.
„Hi.“, sagten beide wie aus einem Mund.
„Ähh Hallo.“, meinte ich und schaute auf dem Boden. Ich hob meinen Rucksack auf, der auch auf den Boden gefallen war, und stellte ihn wieder auf die Bank.
„Tut mir leid. James hat mich geschubst und dann bin ich gegen dich gefallen.“, sagte Albus.
„Kein Problem.“, murmelte ich und schaute auf den Boden. Ich halte nicht gerne Augenkontakt, Onkel Robert hat mich deswegen immer angeschrien, wenn ich ihn in die Augen geschaut habe, ohne dass er mich dazu aufgefordert hat.

„Willst du nicht zum Zug oder warum sitzt du hier so rum?“, fragte James.
„Ohh ähm, ich ähh weiß nicht wie man dahin kommt.“, murmelte ich und wurde rot.
„Ja sag das doch gleich. Komm mit unsere Eltern sind da vorne.“, meinte Albus und lächelte mich an. Ich seufzte erleichtert auf und nahm meinen Rucksack und meinen Koffer. Dann ging ich ihnen schnell hinterher und sah ihre Eltern und Schwester schon bei einer Wand stehen.

„Dad, Mum. Ihr könnt euch doch noch an Mackenzie erinnern, oder? Sie weiß nicht wie man zum Zug kommt.“, sagte James und nahm seinem Vater den Kofferwagen ab.
„Hallo Mackenzie. Du musst einfach nur auf die Mauer da zu rennen.“, erklärte Mrs. Potter, „Schau, James, geh du zuerst und zeig es ihr.“ Er nickte und schaute sich um. Als keiner her sah, lief er los und plötzlich war er weg. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Es ist nicht schwer. Du kannst als nächstes gehen. Lauf einfach drauf los. Es wird nichts passieren.“, sagte Mr. Potter.
Wie es soll nichts passieren? Das ist eine Mauer! Aber ich nickte und schaute, dass niemand im Weg stand. Ich hoffte ich kam da auch durch. Ich atmete tief ein, machte meine Augen zu und lief los, den Koffer hinter mir herziehend. Ich wartete auf den Aufprall, aber er kam nicht. Ich öffnete meine Augen langsam und sah, dass ich auf einem Bahnsteig war.
„Woah.“, sagte ich und schaute mich mit offenem Mund um.
„Ziemlich cool was?“, sagte James auf einmal hinter mir. Ich konnte nur nicken.
„Geh einfach zu einem Wagon und steige ein. Der Zug fährt um Elf.“ Dann war er auch schon weg. Ich setzte mich in Bewegung und wanderte den Bahnsteig entlang. Ich konnte nur ganz langsam gehen, weil so viele Menschen hier herum standen. Als ich das Ende des Zugs schon sehen konnte, wurden es immer weniger Menschen. Ich entschied mich für ein Abteil, das noch ziemlich leer aussah und stieg ein. Was leichter gesagt war als getan. Diesen schweren Koffer hier herein zu heben war nicht einfach. Ich versuchte ihn hochzuheben, aber er bewegte sich keinen Zentimeter.

„Soll ich dir helfen?“, fragte plötzlich eine Stimme und ich schaute auf. Vor mir stand ein Mann mit roten Haaren und einem Grinsen im Gesicht.
„Ja bitte.“, murmelte ich und schaute wieder auf den Boden. Er hob mir den Koffer ohne Schwierigkeiten in den Zug und dann sogar auf das Gepäckfach. Hinter ihm stand ein kleiner Junge, auch mit roten Haaren und mit vielen Sommersprossen.
„Danke, Sir.“, sagte ich.
„Kein Problem. Komm Hugo. Die anderen warten am Bahnsteig.“, sagte er zu dem Jungen und sie gingen hinaus.

Ich setzte mich auf einen Sitz und stellte meinen Rucksack auf den neben mir. Ich trank den Rest Kakao aus meinem Becher, der inzwischen schon fast kalt war, und schaute dann aus dem Fenster.
Dort hing eine riesige Uhr. Es war fast Elf, das heißt, wir fahren gleich. Ich war so aufgeregt. Was mich dort wohl erwarten wird. Sind dort auch andere, die nicht wussten, dass sie Hexen oder Zauberer waren? Hoffentlich finden die anderen mich nicht komisch. Und hoffentlich sind sie nett. Was wenn mich keiner mag? Ich werde wahrscheinlich die Schlechteste in allem sein und alle werden sich über mich lustig machen.

„Entschuldigung, ist hier noch frei?“
Ich schreckte auf und schaute zur Tür des Abteils. Dort stand ein rothaariges Mädchen und hinter ihr noch einige andere, die ich nicht erkennen konnte. Ich nickte schnell und stellte meinen Rucksack auf den Boden. Sie nickte denen hinter sich zu und kam herein. Und überraschenderweise kamen hinter ihr Albus und James und dann noch ein rothaariger Junge. Hinter ihnen stand ein älteres Mädchen mit weißblonden Haaren.
„Hi Mackenzie. So sieht man sich wieder. Alles klar?“, fragte James und ich nickte schnell.
Sie kamen alle herein und James, Albus und der andere Junge verstauten ihre Koffer im Gepäcksfach.
„Ich geh dann mal zu meinen Freunden. Au Revoir.“, sagte das blonde Mädchen und verschwand.
Als sie alles fertig verstaut haben, setzten sie sich. Das rothaarige Mädchen setzte sich neben mich und die drei Jungs mir gegenüber.

„Hi, ich bin Rose. Das ist Fred und die beiden kennst du anscheinend schon.“, stellte sich das Mädchen und den rothaarigen Jungen vor.
„Ähh, ja. Ich bin Mackenzie.“, murmelte ich und wurde rot.
„Kommst du auch in die Erste, Mackenzie?“, fragte der rothaarige Junge, Fred.
„Ja.“, sagte ich wieder.
Warum werde ich nur immer so eingeschüchtert, wenn ich mit Fremden rede?
„Und in welches Haus willst du? In welchem waren deine Eltern?“, fragte er weiter.
Oh nein.
„Ähh, ähhm. Ich ähh weiß nicht. Ich-“, begann ich, aber Albus unterbrach mich.
„Sie ist muggelgeboren, Fred.“
„Oh, sorry.“, murmelte dieser.
Ich nickte und schaute wieder aus dem Fenster.
Die anderen begannen sich zu unterhalten, aber ich hörte nur zu. Sie redeten über Hogwarts, aber die Hälfte verstand ich so oder so nicht.
Irgendwann verstummten sie alle und James meinte, dass der Süßigkeitenwagen käme.
Die anderen kauften sich alle was weiß ich was das war. Solche Süßigkeiten habe ich noch nie gesehen. Als die anderen ihre Süßigkeiten verdrückten, holte ich meine Jause heraus. Ich aß zuerst die Semmel und dann die Banane. James wollte die Chips haben, also isst er sie jetzt. Ich wollte sie ja so oder so nicht.

Jetzt fühlte ich mich voll. Wenn Onkel Robert das wüsste, würde er mich sofort wieder bestrafen. Nur bei dem Gedanken an ihn, bekam ich eine Gänsehaut. Ich zog meine Ärmel ein Stückchen weiter über meine Hände und hörte den anderen weiter beim Reden zu.
Irgendwann, als es schon dunkel war, sagte Fred, dass wir bald da sein werden und uns unsere Uniformen anziehen sollten. Während die Jungs im Abteil blieben, gingen Rose und ich in die Toiletten und zogen uns dort um. Zum Glück! Sonst hätte noch irgendjemand irgendwelche Narben oder so gesehen. Als wir dann wieder im Abteil saßen, wurde ich so richtig nervös. Ich glaube, Albus und Rose waren auch ein bisschen nervös, aber sicher nicht so wie ich. Ich holte ein paar Mal tief Luft. Dann wurde der Zug auch schon langsamer und es kam eine Durchsage, dass wir all unsere Sachen im Zug lassen sollten, da sie für uns hinein gebracht wurden. Beim Austeigen meinte James auf einmal: „Viel Glück ihr drei! Ich hoffe ich sehe euch in Gryffindor.“, dann gingen er und Fred lachend weg.

Ich ging Albus und Rose einfach hinten nach, da ich keine Ahnung hatte, wo ich hingehen musste. Plötzlich stand ein riesiger Mann vor uns.
„Hi Hagrid.“, sagten Rose und Albus gemeinsam. Dann drehte sich Rose zu mir um und sagte: „Er ist echt cool. Sieht zwar ein bisschen gruselig aus aber er ist voll nett. Du musst mal mitkommen, wenn wir ihn besuchen. Und sein Unterricht soll auch cool sein.“

Ich nickte nur und folgte ihnen. Der Riese führte uns zu einem See, wo ein paar kleine Boote auf uns warteten. Er meinte, dass wir alle einsteigen sollten, also stieg ich mit Rose und Albus in ein Boot. Zu uns setzte sich noch ein schwarzhaariges Mädchen. Als alle eingestiegen sind, fuhren die Bote von selber los.
Ein paar Minuten später rief Hagrid, dass wir jetzt gleich Hogwarts sehen werden. Und schon tauchte ein riesiges Schloss vor uns auf. Es sah echt voll cool aus. Ich merkte, wie ich es mit offenem Mund anstarrte. Ich machte ihn schnell zu, aber ich war nicht die einzige, die so fasziniert war.

Dann stießen wir schon an ein Ufer, wo ein kleiner Mann mit langem weißen Bart wartete.
„Danke Hagrid. Erstklässler, ich bin Professor Flitwick. Kommt mit, kommt mit.“ Er ging los Richtung Schloss und wir stolperten ihm alle hinterher. Wir kamen in eine riesige Eingangshalle, wo wir stehen blieben und sich Mr. Flitwick auf eine Stufe stellte, damit wir ihn alle sehen konnten.

„Also in ein paar Minuten werdet ihr da in die Große Halle hineingehen und euren Häusern zugeteilt werden. Es gibt Ravenclaw, Gryffindor, Hufflepuff und Slytherin. Also, macht euch bereit und stellt euch in einer Reihe hintereinander auf. Als sich alle fertig hingestellt hatten, gingen wir mit Professor Flitwick an der Spitze in diese Halle. Dort standen vier lange Tische, an denen schon die anderen Schüler saßen. Ganz vorne war ein Tisch, der ein bisschen erhöht war. Dort saßen die Lehrer. In der Mitte saß eine streng wirkende Frau mit grauen Haaren. Vor dem Großen Tisch stand ein dreibeiniger Stuhl und auf diesem lag ein alter Hut. Als wir alle vor dem Stuhl standen und es ruhig wurde begann der Hut zu singen. Er sang über die vier Häuser und dass alle zusammenhalten müssten. Als er fertig war, klatschten alle. Dann holte Professor Flitwick eine Rolle heraus und sagte: „Ich werde jetzt eure Namen aufrufen. Dann kommt ihr hier her, setzt euch auf den Stuhl und ich setzte euch den Hut auf. Der wird dann entscheiden, in welches Haus ihr kommt.“

Ich atmete erleichtert durch. Zum Glück mussten wir nicht irgendeine Prüfung bestehen.
„Alba, Sophie“; rief Professor Flitwick und ein Mädchen mit braunen Zöpfen ging nach oben und wurde dann in das Haus Hufflepuff eingeteilt.
Nach einiger Zeit, die mir wie nur wenige Sekunden vorkam, rief Professor Flitwick „Hyland, Mackenzie.“
Mit zitternden Knien ging ich zum Stuhl und ließ mich nieder. Dann setzte mir Professor Flitwick auch schon den Hut auf und ich sah nichts mehr.
„Ahhh, eine Muggelgeborene.“, sagte plötzlich eine Stimme.
„Wo stecke ich dich hin. Du bist sehr freundlich und hilfsbereit, Hufflepuff wäre gut für dich. Nein, das passt nicht. Du hast schon viel durchgestanden in deinem Leben.“
Woher wusste der das jetzt?
„Hmmm, ich glaube ich stecke dich nach….

GRYFFINDOR“, rief er dann laut in die Halle hinaus.

Der Tisch ganz auf der Seite begann zu klatschen und ich gab Professor Flitwick den Hut zurück und setzte mich dann an den Tisch.
Das erste wäre geschafft. Und es war nicht so schlimm wie ich gedacht hatte. Ich atmete tief durch und schaute jetzt gleich viel beruhigter zu, wie die anderen aufgeteilt wurden. Rose und Albus kamen beide auch nach Gryffindor, was cool war. Dann kannte ich wenigstens schon jemanden. Das Mädchen, das mit uns im Boot gesessen war, kam nach Ravenclaw.

Als alle auf ihre Häuser aufgeteilt wurden, trug Professor Flitwick den Hut und den Stuhl weg und die streng aussehende Frau mit dem Hut stand auf.

„Willkommen Erstklässler und guten Abend Schüler. Ich hoffe es wird wieder ein erfolgreiches Jahr werden. Arbeitet brav und ihr werdet belohnt werden. Und jetzt wünsche ich euch allen einen guten Appetit.“
Dann setzte sie sich wieder und als ich mich wieder dem Tisch zuwendete, waren die ganzen Teller und Platten gefüllt mit Essen. So viel Essen auf einmal habe ich noch nie gesehen. Und ich war nicht mal hungrig. Alle anderen schlagen schon hinein. Also nahm ich mir eine Kartoffel aus der Schüssel und schnitt sie auf. Ich begann langsam zu essen. Als ich mit der fertig war, legte ich mein Besteck weg. Die anderen schauten mich verwundert an, sagten aber zum Glück nichts. Was hätte ich da auch sagen sollen. Ich schaute weiterhin auf meinen Teller, weil ich die anderen nicht anschauen wollte, denn dann würden sie vielleicht doch etwas fragen.

Als alle fertig gegessen haben, verschwand das ganze Essen und wurde durch verschiedenste Desserts ersetzt. Während die anderen sich wieder mit den Torten und Keksen den Bauch voll schlugen, rührte ich nichts an. Ich habe heute einfach schon so viel gegessen. Das reichte eigentlich für mehr als eine Woche. Als dann auch alle Nachspeisen vom Tisch verschwanden, standen plötzlich ein Mädchen und ein Junge vor uns und meinten, dass sie Vertrauensschüler wären und uns zu unseren Gemeinschaftsraum führen würden. Also standen alle Erstklässler auf und ich tat es ihnen gleich. Wir folgten den beiden und kamen wenig später vor einem Portrait mit einer fetten Dame an. Alle starrten es an, als sie plötzlich sagte: „Passwort?“ Also habe ich mir das vorher doch nicht eingebildet, dass die Bilder reden konnten.
Der Junge sagt ihr das Passwort, welches Hasenohr lautete. Das Portrait schwang zur Seite und ich sah einen Durchgang. Wir gingen durch und dann zeigte uns das Mädchen unseren Mädchenschlafsaal. Ich sah schon meinen Koffer vor einem Bett liegen. Ich ging darauf zu und setzte mich erstmal. In meinem Schlafsaal waren noch drei andere Mädchen. Rose natürlich, die zufälligerweise ihr Bett neben meinem hatte. Dann noch zwei andere. Ein Mädchen mit braunen Haaren und ein anderes mit schwarzen Haaren.
Wir gingen alle nacheinander in das Badezimmer und zogen uns unsere Pyjamas an. Dann unterhielten wir uns noch kurz.

Das Mädchen mit den schwarzen Haaren hieß Sarah Hunt und das andere mit den braunen Haaren hieß Eleanor Bertrand. Sarahs Eltern waren beide Zauberer und Eleanors Eltern auch, aber sie sind aus Frankreich hergezogen, als sie sieben war. Ich erzählte ihnen nur, dass ich muggelgeboren war, nicht, dass meine Eltern tot waren. Aber sie fragten auch nicht. Wenig später gingen wir schlafen. Als es sich so anhörte, als würden sie alle schlafen, schlich ich zu meinem Koffer und zog meine Kuscheltiere heraus. Dann ging ich wieder ins Bett. Ich drückte sie an mich und schlief zum ersten Mal in meinem Leben glücklich ein.



Sorry, dass es so lange gedauert hat, bis dieses Kapitel kam. Ich habe zur Zeit echt viele Schularbeiten und Tests und dann auch noch Matura-Vorbereitungskurse für nächstes Jahr. Also könnte es sein, dass es mit dem nächsten Kapitel auch ein bisschen dauern könnte. Ich hoffe das hier gefällt euch jetzt, es ist das längste Kapitel, das ich je geschrieben habe. Also, wenn es euch gefällt, ich würde mich sehr über Kommentare freuen. Bis bald.


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