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Fanfiction

"Broken Destiny" oder Was tust du nur mit mir? (zensierte Ausgabe) - Der Umbruch

von niobe87

Die nächsten Tage verbrachte ich allein.
Harry ließ mich tatsächlich in Ruhe, obwohl er mich ab und zu ansah, doch er sagte nichts und fragte mich auch nichts mehr. Natürlich war das für alle das Beste und ich hatte es ja so gewollt, aber trotzdem ging es mir nicht wirklich gut dabei. Ich war die ganze Zeit allein und unterhielt mich nur selten mit jemandem. Ich aß allein, ich schleif allein, ich lernte allein.
Im Unterricht war ich zwar immer noch sehr gut, obwohl ich nicht wusste warum, aber sonst war ich einsam. Niedergeschlagen verbrachte ich Tag um Tag. Ich wollte zu meiner Mutter, zu meinen Freunden, einfach nach Hause. Ich wusste nicht, wie ich das machen sollte und so blieb mir nichts anderes übrig, als jeden Tag durchzuhalten. Allein und für mich.
Dann am Samstag nach unserer Auseinandersetzung, als ich vom Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors kam, hörte ich drei bekannte Stimmen.
„Es ist fünf vor acht, ich geh jetzt besser, sonst komm ich zu spät zu Dumbledore.“, hörte ich Harry sagen.
„Ooooh! Viel Glück! Wir warten auf dich, wir wollen hören, was er dir beibringt!“, stieß Hermine hervor.
„Hoffentlich läuft’s gut.“, sagte Ron, und die beiden sahen Harry nach, der durch das Portraitloch verschwand.
Harry fing also heute mit dem Unterricht bei Dumbledore an. Also lief die Geschichte wieder wie normal.
Ich ging durch den Gemeinschaftsraum, durch das Portrait und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Dumbledore! Er wusste, was ich machen sollte. Er war immerhin der klügste Zauberer, den ich kannte. Und selbst wenn er es nicht richten konnte, hatte ich wenigstens die Chance mich jemandem anzuvertrauen.
Ich lief zurück durch das Portrait, durch den Gemeinschaftsraum und zurück in meinen Schlafsaal. Ich holte meinen Koffer unter dem Bett hervor und wühlte darin. Dann zwischen Pergament und Unterwäsche fand ich es. Das 6. Buch. Harry Potter und der Halbblutprinz.
Ich schnappte es und lief in den Gemeinschaftsraum, wieder durch das Portrait (Hermine und Ron dachten sicher, dass ich durchgeknallt war) und in Richtung Wasserspeier.
„Säuredrops!“, sagte ich laut und der Wasserspeier erwachte zum Leben. Ich sprang auf die Stufen und kam schließlich vor Dumbledores Büro an. Es herrschte Stille. Harry und Dumbledore waren sicher noch im Denkarium. Also setzte ich mich vor die Tür und wartete. Dann irgendwann konnte ich Stimmen hören.
„Was ist mit dem Mädchen in dem Waldhaus passiert? Merope oder wie sie hieß?“, fragte Harry aufgebracht.
Eine Weile lauschte ich den Stimmen und wartete gebannt darauf, dass Harry die Bürotür öffnete und ich endlich mit Dumbledore reden könnte.
„Sir, wie genau -?“
„Zu spät, Harry! Du wirst die Geschichte ein andermal hören. Gute Nacht.“
„Gute Nacht, Sir.“
Ich hörte Schritte und die Tür öffnete sich. Verblüfft blickte mich Harry an, aber ich öffnete die Tür weiter, so dass Dumbledore mich sehen konnte.
„Guten Abend, Sir.“
„Oh! Guten Abend.“, gluckste Professor Dumbledore. Ich überlegte, warum er so belustigt drein blickte und sah zu Harry, der mich wie ein Gespenst ansah. Jetzt musste auch ich lächeln.
„Harry würdest du bitte gehen. Ich habe etwas mit Professor Dumbledore zu besprechen.“
Dann knallte ich ihm die Tür vor der Nase zu. Zum Schutz und weil ich wusste, dass Harry lauschen würde, belegte ich ihn mit dem Muffliato.
„Professor Dumbledore! Ich muss...“
Aber Dumbledore hob die Hand und gebot mir damit Schweigen.
„Ich würde zuerst gern Ihren Namen erfahren. Immerhin sind Sie zu einer ungewöhnlichen Zeit beim Schulleiter und belegen zudem noch einen Schüler mit einem Zauber, damit er nicht lauscht.“
Mir klappte der Mund auf.
„Nun, ihr Name?“
„Ich...ich bin Alex Anderson, Sir.“
„Ah! Sie sind also die Schülerin, die es durch die Prüfung gleich ins 6. Schuljahr nach Hogwarts schaffte.“
„Genau, Sir. Aber es ist so...nun, also ich...naja, ich...“
„Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen und Sie finden nicht die richtigen Worte.“, sagte Dumbledore weise.
Er hatte vollkommen recht. Ich wusste weder wo noch wie ich anfangen sollte ihm zu erklären, was los war. Bevor ich noch einmal richtig über die ganze Sache nachdenken konnte, sprudelten die Worte nur so aus meinem Mund.
„Ja, es ist schwierig. Also“, ich holte tief Luft, „ich weiß alles, Sir.“
„Dann müssen Sie sehr weise sein.“
„Nein, so war das nicht gemeint.“, sagte ich ohne Umschweife, „ Ich weiß, von der Prophezeiung, von den Horkruxen und von Voldemorts Geschichte. Ich weiß, was passiert ist, als Harry damals den Irrgarten verließ und wie Sirius gestorben ist. Ich weiß, wie Harry den Stein der Weisen retten konnte, was geschah, als er in der Kammer des Schreckens war und wie er Sirius vor dem Kuss des Dementors bewahren und zur Flucht verhelfen konnte. Ich kenne einfach jedes Detail aus Harrys Leben.“, schloss ich.
„Mich würde interessieren, woher Sie das alles wissen.“, sagte Dumbledore und schaute mich über die Gläser seiner Halbmondbrille ernst an.
„Das Ganze, Harrys ganzes Leben, ist eine Geschichte. Eine Geschichte geschrieben von einer Autorin namens Joanne K. Rowling. Sie hat bis jetzt 6 Bücher geschrieben. Je eins für Harrys Schuljahre. Das erste hieß Harry Potter und der Stein der Weisen. Das zweite Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Das dritte Harry Potter und der Gefangene von Askaban, das vierte hieß Harry Potter und der Feuerkelch, das fünfte Harry Potter und der Orden des Phönix und das sechste Harry Potter und der Halbblutprinz. Es folgt noch ein letztes siebentes Buch, dass endgültige Ende. Das Buch, das erklärt, ob Voldemort oder Harry die letzte Schlacht gewinnt. Alles, was Harry erlebt, jede Einzelheit, sei es wenn er bei Ihnen ist, oder wenn er mit Ron und Hermine spricht, alles steht in diesen Büchern. Joanne K. Rowling hat sich Harrys ganzes Leben und sein Umfeld ausgedacht. Sie schreibt schon ewig an diesen Büchern.“
Dumbledore schien einen Moment sprachlos.
„Wer kennt diese Bücher?“
„Alle.“, sagte ich aufgebracht. Ich verstand nicht, wie Dumbledore eine so unpassende Frage stellen konnte. „Verstehen Sie nicht? Das alles hier. Ihr Büro, die ganze Schule, diese ganze magische Welt und Sie. Das ist alles erfunden. Es existiert alles nicht. Alles ist Fiktion.“
„Und ich nehme an, Sie haben mir da ein Exemplar von diesen Büchern mitgebracht?“
„Ja genau.“
Ich nahm das Buch in die Hand und blätterte es durch.
„Dieses hier. Das ist -“, mir stockte der Atem, „unglaublich.“
Ich blätterte noch weiter in dem Buch. Es waren nur ein paar Seiten beschrieben. Das halbe Buch war leer. Und auf diesen Seiten stand nicht die Geschichte, die sich Jo ausgedacht hatte, sondern eine völlig neue. Da stand mein Name und all die Sachen, die ich Harry erzählt hatte. Es war, als wäre ich ein fester Bestandteil dieses Kassenschlagers. Die Geschichte schien sich selbst umzuschreiben. Verblüfft blickte ich auf die letzten Zeilen, die geschrieben wurden. Als sich auch schon neue Zeilen hinzufügten. Da stand:
„Harry legte sich auf sein Bett, in Gedanken noch immer bei Alex. Was hatte sie nur bei Dumbledore zu suchen? Und warum hatte sie ihn mit dem Muffliato belegt? Was durfte er nicht hören? Und woher kannte sie diesen Zauber überhaupt? Er verstand das alles nicht. Langsam drehte er sich auf die Seite und schlief fast sofort ein.“
„Oh mein...Das gibt es nicht.“ Ich blickte auf.
„Professor, das Buch schreibt sich neu.“
„Das Buch?“
„Ja, hier sehen Sie.“ Ich reichte ihm das Buch und er blickte es aufmerksam an. Er blätterte rum und las ein wenig.
„Das ist faszinierend. Das würde bedeuten, dass dies alles gar nicht wirklich passieren würde. Das Voldemort nicht echt wäre. Das nie soviel Schrecken passieren würde.“
„Ja, aber, vestehen sie nicht? Sie wären auch nicht echt.“
„Oh, das macht nichts, solange solche Greultaten, wie Voldemort sie begangen hat, nicht geschehen, ist es ein geringes Opfer, dass ich nicht existiere.“
Ich bewunderte ihn für seinen Optimismus und dankte ihm das er mir glaubte. Trotzdem verstand ich nicht, dass er mich nicht weiter ausfragte. Vielleicht verstand er es nicht. Vielleicht war es auch noch nicht in sein Gehirn gedrungen. Oder er glaubte mir nicht.
„Alex, ich weiß, Sie verstehen nicht, warum ich dem so entspannt entgegen wirke.“, sagte er, als ob er meine Gedanken lesen konnte, „aber Sie müssen verstehen, dass kein Leben lebenswert ist, wenn im Umkreis solch schreckliche Taten geschehen. Ich denke Sie wissen um die Taten Voldemorts?“
„Natürlich, Sir.“
„Dann müssen Sie begreifen, dass es besser so ist, wenn alles nur Fiktion ist. Natürlich kenne ich Bücher, auch wenn ich nicht real bin. Aber ich, der den Tod nie fürchtete, fürchte auch meiner Selbst nicht, denn eine unreelle Welt ist besser als eine Welt mit einem Tyrannen, wie Voldemort einer ist.“
Obwohl ich Dumbledore noch nie so offen mit einem anderen Schüler als Harry hatte reden hören und ihn gleichzeitig auch noch nie so verschlossen gesehen hatte (schon gar nicht mir selbst gegenüber), begriff ich, was er mir sagen wollte. Ich verstand es und ich verstand, warum er alles so gelassen nahm.
„Aber Sir, ich nun ja....ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin. Ich bin nicht aus dieser Welt. Ich bin ein Mugg-...eine reale Person. Ich kann diese Bücher lesen, ich habe sie alle in meinem Schrank stehen. Es ist unmöglich, dass ich hier sein kann. In diesem Buch.“
„Hm...ich verstehe deine Lage.“ (Seit wann hatte er angefangen, mich zu duzen?)
„Ich kann mir vorstellen, wie es ist in so etwas zu geraten. Verwirrend, verzweifelnd und an den Kräften und Nerven zehrend. Aber ich glaube, es war vielleicht so etwas wie deine Mission hier aufzutauchen und uns davon in Kenntnis zu setzen, dass alles nur eine Geschichte ist.“
Das war eine derart eigenartige Sichtweise, dass ich nicht umhin kam, ein wenig zu lächeln.
„Ja, es scheint ungewöhnlich zu sein. Witziger Weise. Aber ich denke du hast der magischen Gemeinschaft und vor allem mir einen großen Gefallen getan. Ich kann dir nur danken.“
„Sir, aber was soll ich jetzt tun? Ich mag diese Geschichte wirklich, aber ich möchte nach Hause.“
„Was vollkommen verständlich ist. Nun, ich denke, sie sollten sich auf den Weg zu der Autorin dieses Buches machen. Vielleicht kann sie Ihnen weiter helfen. Zumindest würde ich dies tun.“
„Ja, genau. Danke, Sir. Genau das werde ich tun.“
„Und Alex. Ich finde Harry sollte es erfahren. Egal, was dann mit der Geschichte passiert, ich würde es ihm erzählen. Er verdient es. Immerhin ist es ein Buch über seine Gedanken und sein Leben.
„Ja, Sir, ich werde es ihm erzählen.“
„Würdest du mir dieses Buch vielleicht für diese Nacht borgen. Du bekommst es natürlich so schnell wie möglich zurück, aber ich würde es mir gern näher ansehen.“
„Natürlich, Sir.“, sagte ich glücklich.
Ich dankte ihm noch einmal und ging Richtung Tür, als mir etwas einfiel. Ich drehte mich um.
„Sir?“
„Ja, Alex?“
„Mich würde da noch etwas interessieren.“
„Ja?“
„Nun, ich bin mir nicht sicher. Aber Sie wissen, was Draco Malfoy vor hat?“
„Ich denke, es zu ahnen.“
„Und auch, was Snape getan hat?“
„Professor Snape. Ja, ich weiß es.“
„Dann, also mich würde interessieren, ob das Ende dieses Buches...nun ja...geplant war.
„Du denkst, wir hätten uns abgesprochen oder werden es noch tun?“
„Naja, ja, Sir das denke ich.“
„Wie kommst du darauf?“
„Es deutet alles daraufhin. Die Tatsache allein, dass Sie Harry gelähmt haben oder dass Sie es...naja...solange heraus gezögert haben...bzw. haben werden.“
Er gluckste erneut und wandte sich wieder dem Buch zu.
Mit einem glimmenden Blick auf das Buch, wandte ich mich von ihm ab, ging zur Tür und öffnete sie.
„Gute Nacht, Sir.“
„Gute Nacht, Alex.“

Das Buch lag am Morgen danach neben mir auf dem Kopfkissen.
Zweifellos musste ein Hauself es gebracht haben.
Ich griff es mir und blätterte. An einer Stelle hielt ich inne.
„Harry merkte in seiner Wut überhaupt nicht wie nah er ihr gekommen war. Als er sich dieser Sache bewusst wurde, blickte er ihr tief in die Augen und ein Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus. Was bedeutet das nur? Er verstand nicht wie er ihr so nahe kommen konnte und wie es überhaupt zu dieser Situation gekommen war. Sein Gehirn arbeitete ziemlich langsam. Er spürte wie ihr Atem schneller wurde und dachte auch ihr Herz schneller schlagen zu hören. Unwillkürlich blickte er auf ihre Lippen. Sie sahen weich und samt aus. Irgend etwas bewog ihn dazu sich ihrem Gesicht ein klein wenig zu nähern. Auch sie schien diesen Gedanken gefasst zu haben und rückte näher an ihn.
„Harry!“, hörte er eine vertraute Stimme. Verwirrt sah er sich um und sah Ron....“

Als ich zu Ende gelesen hatte spürte ich die Röte in meinem Gesicht und mein Herz schlagen.
Das Buch schrieb seine Gedanken auf. Ich würde wissen, was er fühlte, wenn er mir sehr nahe war.
Ich blätterte weiter.
„Ihm schwirrten so viele Sachen im Kopf herum. Warum hatte sie ihn so angeschrien? Immerhin wollte er Antworten, er verdiente sie, nachdem sie so mit ihm umgegangen war. Es hatte ihm ziemlich weh getan, was sie ihm alles an den Kopf geworfen hatte. War er wirklich so arrogant? Konnte sie ihn wirklich nicht leiden? Er hatte gedacht, dass sie ihm so nahe gekommen war, hätte sie nicht kalt gelassen, doch er schien sich zu irren. Sie zeigte ihm mit keinem Wort oder Blick, dass sie nur ein paar Stunden zuvor zusammen an eine Wand gepresst standen. Ihm wurde heiß, als er daran dachte.
Er stand auf und ging zum Fenster. Eine Weile überlegte er hin und her, ob er sie suchen sollte. Aber wusste nicht, wo er anfangen sollte und auch nicht, was er ihr sagen sollte.
Er wusste auch nicht, ob sie das alles überhaupt ernst gemeint hat, was sie gesagt hatte und dachte auch einige Tränen in ihren Augen glitzern zu sehen, als sie geflüchtet war, als würde sie das alles sehr viel Mühe kosten.
Dann sah er sie. Sie saß gedankenverloren am See und blickte einige Male hin und her. Sie schien verzweifelt und traurig. Warum wollte sie ihn nicht in seiner Nähe?...“

„Puh“, machte ich. Es hatte ihn verletzt, was ich gesagt hatte. Und er wollte mich suchen. Und es wurmte ihn, dass ich ihn anscheinend nicht in meiner Nähe wollte.
Diese ganzen Gedanken versetzten mir einen Stich. Ich hatte ihm weh getan. Das tat mir alles so leid.
Ich schwor mir, mich zu entschuldigen und machte mich sofort, nachdem ich mich angezogen hatte, auf den Weg ihn zu suchen. Ich wollte ihm alles erzählen.
Im Gemeinschaftsraum war er nicht, also war er sicherlich schon beim Essen.
In der Großen Halle angekommen, suchte ich den Gryffindortisch ab, aber ich konnte ihn nirgends entdecken.
Ich setzte mich erst einmal und aß. Ich überlegte hin und her, wie ich es ihm erzählen sollte. Immerhin Dumbledore wollte es so. Und wann hatte Dumbledore sich jemals geirrt? Dies war eine ausgezeichnete Gelegenheit, um endlich wieder offen mit Harry reden zu können. Es war mir sehr schwer gefallen, nicht mit ihm zu reden oder ihm zu nahe zu kommen. Es war immerhin Harry Potter. Aber auch weil so faszinierend war und eine so starke Persönlichkeit hatte, schätzte ich ihn. Er hatte schon so viel durchmachen müssen und war durch seine Aufgaben gewachsen und gereift. Ich hatte ihn aufwachsen sehen und hatte mit ihm gelitten und mit ihm gejubelt. Ich kannte sein Leben und seine Gedanken wie meine Westentasche. Und das machte ihn so anziehend für mich. Ich mochte ihn wirklich. Mir kam der Gedanke, ob ich vielleicht ein bisschen für ihn schwärmte und schon schlug mein Herz ein wenig schneller und es begann wieder zu kribbeln. Es war ein schönes Gefühl an ihn zu denken.
Aber ich wusste nicht, ob er dasselbe fühlte. Ich schien ihm immerhin nicht unegal zu sein, das hatte mir das Buch verraten, aber mochte er mich, oder empfand er nur reine Neugier, wenn er mich sah?

Ich ging wieder zurück in den Gemeinschaftsraum. Vielleicht schlief er ja noch?
Ich setzte mich in einen Sessel am Kamin und wartete darauf, dass er aus dem Schlafsaal kroch.
Aber er tauchte nicht auf.
Ich probierte derweil ein paar Zaubersprüche, um mir die Zeit zu vertreiben. Der Wasserzauber funktionierte ganz gut, auch wenn ich fast das ganze Feuer im Kamin löschte. Auch Aufrufezauber klappte, aber als ich mich an den Schwebzauber versuchte, kam Harry allein durch das Portraitloch geklettert.
„Harry! Ich wollte -“, fing ich aufgeregt an, vergaß aber das tonnenschwere Buch, dass ich versuchte in der Luft zu halten.
Alles ging fürchterlich schief.
Als ich merkte, dass das Buch im Sturzflug auf ihn zu sauste, versuchte ich mich wieder zu konzentrieren, aber ich schaffte es nicht, das Buch aufzuhalten. Harry konnte es gerade noch rechtzeitig mit einem Schlenker seines Zauberstabes, abwehren. Aber es traf ihm heftig ans Ohr. Ich wollte schnell zu ihm, um mich zu vergewissern, ob alles in Ordnung war, aber ich schwenkte meinen Zauberstab zu schnell, denn das Buch flatterte auf einmal wie ein Vogel durch den Raum. Ich hatte es irgendwie geschafft, dem Buch Flügel zu verpassen und es flog aufgeregt im ganzen Raum umher, immer wieder auf Harry zu, der es wegscheuchte. Geduckt lief er durch den Raum und schlang die Arme über dem Kopf. Als ich es dann tatsächlich mit Finite Incantadem schaffte, dem Buch die Flügel zu entreißen, klatschte es mit einem lauten Klong auf Harrys Kopf, der dies nicht hatte kommen sehen, weil seine Augen von seinen Armen bedeckt waren.
Das Buch fiel auf den Boden und blieb reglos liegen. Harry allerdings auch.
„Oh nein, oh nein, oh nein....“, flehte ich. Ich rannte zu ihm und sah, dass das Buch ihn glatt ausgeknockt hatte. Zitternd blickte ich mich um. Am Besten, ich würde ihn in sein Bett legen. Ich wusste, dass er ungern wegen einer solchen Lappalie (die ich verzapft hatte) im Krankenflügel landen würde. Also probierte ich es noch einmal mit dem Schwebzauber. Er erhob sich langsam und blieb ruhig neben mir in der Höhe. Ich ließ ihn zum Schlafsaal schweben, öffnete die Tür und hielt Harry neben mir in der Schwebe, als ich zu seinem Bett ging. Dann versuchte ich ihn sachte auf das Bett zu legen, allerdings war ich ja noch nicht so gut bei diesem Zauber und er krachte aus voller Höhe auf das Bett. Zum Glück war es weich.
Dann untersuchte ich ihn und besah mir seinen Kopf. Ein kleines Rinnsal von Blut lief ihm am Kopf herunter. Ich erinnerte mich an den Zauber, den Tonks nach Harrys „Unfall“ im Hogwarts-Express benutzte, um seine Nase zu heilen. Nachdem ich ihn ausgesprochen hatte, schien Harry zu sich zu kommen. Er zuckte erst kurz, dann blinzelte er. Er schlug die Augen auf.
„Hat das Buch mich erwischt?“
„Sonst würdest du wohl kaum in deinem Bett liegen.“, sagte ich schuldbewusst und grinste verlegen.
„Was hast du denn nur gemacht?“
„Ich hab nur ein paar Zaubersprüche ausprobiert. Es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst.“
„Na, jetzt hör aber auf. So schlimm war es auch wieder nicht. Ich lebe ja noch. Außerdem hatte ich schon schlimmere Verletzungen.“
„Ich weiß.“, sagte ich leise.
„Wirst du mir irgendwann erzählen, woher du dass alles weißt?“, sagte er, seufzte und setzte sich auf.
„Natürlich. Aber erstmal musst du liegen bleiben und dich schonen.“
„Quatsch. Mir geht’s gut.“
„Nichts da. Hinlegen.“, sagte ich streng, fasste an seine Schultern und drängte ihn mit sanfter Gewalt wieder dazu, sich hinzulegen.
Er blieb liegen und ich machte mich auf den Weg aus dem Schlafsaal, damit Harry Ruhe hatte.
„Bleibst du?“, fragte er und ich drehte mich wieder zu ihm um.
Sein Gesicht hatte ein leicht rosane Färbung, aber seine Augen funkelten.
Ich dachte rasch nach. Ich konnte nicht bleiben, das würde in einem Fiasko enden. Aber er wollte das anscheinend. Vielleicht wollte er ja auch bloß jemanden zum reden. Oder eine Schulter zum Anlehnen.
Okay, dachte ich, okay. Reden und aufpassen, dass er im Bett bleibt.
Ich nickte langsam. Allerdings kam ich nicht umhin, seinen glühenden Blick zu erwidern.
Da es mir zu gefährlich war, mich direkt auf sein Bett zu setzen und es mir auch unhöflich schien, ging ich zum Fenster und blickte eine Weile auf den Himmel. Dann nach einer unendlichen langen Minute des Schweigens, dachte ich Harry wäre eingeschlafen und drehte mich langsam um.
Aber er blickte mich ungehindert an und dieses Funkeln in den Augen machte mich wahnsinnig. Wie konnte er mich nur so ansehen? Konnte er mir statt dessen nicht einfach die Klamotten vom Leib reißen?
Was dachte ich denn da?
Das war eine ungewöhnliche Situation, einfach so da zu stehen und ihn anzusehen. Ich wusste nicht recht, ob ich etwas sagen sollte oder es lieber bleiben lassen sollte. Also lächelte ich.
Die ganze Situation brachte mich etwas in Verlegenheit.
„Ich wollte dich etwas fragen.“, sagte Harry nach einer Weile.
Nicht schon wieder eine Frage, dachte ich. Harry schien zu erahnen, was ich dachte und sagte rasch:
„Nein, nicht so eine Frage. Ich wollte wissen, ob du mich wirklich für arrogant hältst und mich nicht leiden kannst.“
Autsch. Das war ein Messerstich. Das wollte er also. Wissen, ob er noch gut da steht. Ich lächelte gezwungen und drehte mich wieder Richtung Fenster.
„Natürlich nicht. Wie könnte ich? Nachdem, was da im Gang passiert ist und überhaupt wie alles andere gelaufen ist.“, sagte ich und blickte stur aus dem Fenster.
„Das habe ich nur gesagt -“
„Danke. Das reicht mir.“, sagte er leise und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Und Wärme, die sanft über meinen Nacken strich. Er stand hinter mir. Direkt hinter mir. So nah, dass ich, als ich meinen Kopf leicht drehte, seine strubbeligen Haare sehen konnte. Ich fühlte seine Hand an meiner und einen Augenblick später hatte er mich auch schon herum gerissen und in seine Arme geschlossen. Dann umfasste er meine Taille und zog mich noch näher an sich heran.
Mein Herz schlug mir von einer Sekunde zur anderen bis zum Hals. Das hatte ich nicht erwartet. Mein Magen überschlug sich, mein Atem wurde schneller, mein Gesicht wurde heiß und ich konnte nicht aufhören, diese Augen mit dem glühenden Blick anzusehen. Er machte keine Anstalten seinen Blick von mir abzuwenden oder sich gar zu bewegen. Er hielt mich einfach fest und schien zu warten. Seine Arme hatten mich fest und fordernd umschlungen, doch es tat gut, so geborgen zu sein. Sein Griff war eisern, ich konnte weder vor noch zurück. An ihn gepresst, spürte ich die eine Hand an meiner Hüfte, die andere irgendwo an meiner Wirbelsäule.
Fragen über Fragen überschlugen sich in meinem Kopf.
Konnte ich es wagen, Harry Potter zu küssen? Ihm die Klamotten vom Leib zu reißen? Mit ihm zu schlafen?
Mein Gehirn schien auszusetzen.
Ich war unfähig zu sprechen. Ich wollte nicht sprechen. Ich wollte fühlen. Es war mir egal, wie unmoralisch es war, ihn auszuziehen und ihn zu berühren oder darauf zu warten, dass er sich endlich bewegen würde, damit wir unsere wildesten und intimsten Gedanken ausleben konnten.
(zensiert)
Ich hatte keine Ahnung, wo das alles enden sollte. Es war nicht meine Art, so schnell zur Sache zu gehen, aber das war mir so was von egal, wahrscheinlich weil es Harry war und ich ihn zu kennen glaubte. Also, warum lange, tiefgründige Gespräche führen, wenn ich ihn jetzt sofort haben konnte und er halb nackt vor mir stand? Und er sah unglaublich gut aus.
(zensiert)
Ich hielt es kaum aus, so vor ihm zu stehen, wo doch seine Lippen so nah waren. Es war unerträglich.
„Also, wenn du mich jetzt nicht sofort küsst -“
Aber ich kam nicht einmal dazu zu Ende zu sprechen, da umfasste seine warme Hand schon meine Wange und zog mich so nah an sich, dass nur noch Millimeter zwischen unseren Lippen lagen.
„Was tust du nur mit mir?“, hauchte er, so dass ich seinen heißen Atem auf meinen Lippen spürte.
„Alles was du willst.“, antwortete ich und berührte dabei leicht seine Lippen. Ich spürte wie seine Beine leicht einsanken.
„Sie bekommen doch nicht etwa weiche Knie, Potter?“, sagte ich leise, näherte mich ihm noch einen Millimeter weiter und strich mit der Hand über seinen nackten Oberkörper.
Er atmete scharf ein und ich schob meine Hand weiter entlang seiner Hüften zu seinem Rücken. Ich fuhr mit meinen Fingerspitzen über seine Wirbelsäule bis zu seinem Hals und streichelte dann seine Wange. Die Hand auf meiner Wange wurde immer wärmer und ich spürte die Spannung, die sich in Harrys Körper aufbaute.
Er konnte nicht mehr länger warten und holte mich so nah an sich heran, dass unsere Lippen sich trafen und wir uns küssen konnten. Es war der leidenschaftlichste Kuss, den ich je bekommen hatte. Unsere Münder verschlagen einander und seine Zunge war so sensibel und doch fordern, dass ich mich völlig in diesem Kuss verlor. Immer wieder strich sie über meine Lippen und dann wieder über meine Zunge. Unsere Zungenspitzen trafen einander so oft, dass ich mich kurz von ihm löste, um Luft zu holen, er mir aber nicht viel Zeit ließ und sofort wieder begann, seine Zunge auf meiner tanzen zu lassen.
Wo hatte er das nur gelernt?
(zensiert)
Er löste sich von mir, erhob sich leicht und legte sich dann neben mich. Er zog mich an seinen Oberkörper und küsste mich auf die Stirn.
„Danke, dass ich so etwas erfahren durfte.“, hauchte er.
Ich küsste seinen Hals.
„Danke, dass ich so etwas mit dir erfahren durfte.“
Wir schliefen beide mit einem Lächeln auf den Lippen ein.


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