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Fanfiction

"Broken Destiny" oder Was tust du nur mit mir? (zensierte Ausgabe) - Viel zu nah

von niobe87

Am nächsten Tag bekamen wir die Stundenpläne und da McGonagall mir sagte, ich könne alles wählen, was ich wolle, nahm ich dieselben Fächer wie Harry, die mir nur noch zu gut im Gedächtnis waren. Als Harry von seinen Fächern hörte, sah er mich wieder durchdringend an, schien sich aber zu freuen, dass er vielleicht doch ein Auror werden könnte.
Nach einer Freistunde ging es gleich zu Snape. Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Ich unterhielt mich gerade mit Hermine, als er eintrat.
Alles in mir verkrampfte sich, als ich ihm direkt in die Augen sah.
Du mieser kleiner....
Neben mir ballte Harry die Hände zu Fäusten.
„Bleib ruhig, Harry. Ich weiß, was du denkst, aber er hat die Stelle nun mal bekommen. Du solltest dich konzentrieren, heut wird’s echt schwer..“
Nach ein paar Minuten stellten wir uns zu zweit auf und übten Zauber ohne sie auszusprechen.
Ich wusste, was passiert, also drängte ich Ron flugs weg und Harry musste mich als Partner akzeptieren.
Wir fingen an zu probieren, wobei Harry sich abmühte und ich nur da stand und wartete. Ich fragte ihn, ob er noch lange brauchen würde, aber er blickte mich nur finster an.
„Jetzt mach dir doch nicht’s draus. Ich weiß, du hasst ihn, aber überleg doch mal, wie es endet, wenn man gegen so einen wie Snape arbeitet?“
Dann kam Snape und wollte uns an Harry beweisen, wie ein guter ungesagter Zauber funktioniert. Harry war noch von meinen Worten geschockt, seine Hand zuckte zwar, aber ich war schneller.
„Geh beiseite Harry! Protego!“
Mein Fluch war stärker als ich es erwartet hatte und Snape flog gegen ein Pult und richtete sich danach drohend auf.
„Es war nicht ihre Aufgabe den Zauber abzuwehren...ah...wen haben wir denn da? Sie kenne ich ja gar nicht? Sie müssen Alex Anderson sein.“
„Genau die bin ich.“, erwiderte ich kalt.
„Macht es Ihnen was aus, Potter die Abwehr zu überlassen? Das ist etwas, dass er nämlich nicht beherrscht. Oder vielleicht finden Sie es auch toll, ihm helfen zu können? Fühlen Sie sich ihm dann mehr verbunden? Oder wollen Sie nur ein bisschen Ruhm haben?“, sagte er glatt.
Ich blitzte ihn an.
„Nun, nein.“, sagte ich, „ich bin keineswegs an Ruhm oder dergleichen interessiert, nur war ich schneller und hab sie dran gekriegt.“
Diesmal blitzten seine Augen.
„Das war also Absicht, Miss Anderson?“, sagte er leise.
„Genau. Volle Absicht, so wie es volle Absicht ihrerseits war, Harry anzugreifen. Deswegen habe ich ihm ja auch geholfen. Außerdem war ich zugegebenermaßen meine Schuld. Ich habe ihn abgelenkt.“
„Oh und wie das?“
Ich verschränkte meine Arme.
„Ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht aufregen soll, nur weil ein Idiot wie Sie Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten darf, Sir.“
Totenstille.
„50 Punkte Abzug für Gryffindor und Nachsitzen für Sie, Miss Anderson. Und das an ihrem 1. Tag, in ihrer 1. Stunde. Sie machen Potter Konkurrenz.“
„Ich denke, Sie werden sich das noch einmal überlegen müssen, Sir.“, sagte ich liebenswürdig.
„Wie bitte?“
„Sind Sie sich denn wirklich sicher, dass sie das tun wollen?“
„Ganz sicher.“ Er nahm mich scharf ins Auge, als ob er nicht glaubte, dass ich ihm so widersprach.
„Würden Sie darauf einen Unbrechbaren Schwur geben?“
Die Klasse folgten dem Gespräch mit offenen Mündern, aber nun schienen einige von ihnen nervös und unruhig.
Snape dagegen erbleichte. Er schien zu verstehen, was ich ihm sagen wollte.
„Was fällt Ihnen ein so mit mir zu reden?“, zischte Snape, „Sie werden nach der Stunde hier bleiben und mir ihr Verhalten erklären müssen!“
Denkste, du willst doch nur wissen, woher ich das alles weiß...
„Wenn Sie das wünschen, Sir.“, sagte ich gelassen.
Keine Ahnung, was ich tat, aber ich würde es ihm nicht leicht machen.
Trotzdem hielt ich die restliche Stunde den Mund und überlegte hin und her, was ich Snape alles ins Gesicht schleudern könnte. Ich merkte nicht einmal, dass Harry mich die ganze Zeit ansah.
Plötzlich läutete die Glocke. Ich erschrak und packte langsam meine Sachen ein.
Snape wartete bis alle verschwunden waren und trat mit schnellen Schritten auf mich zu. Er griff um meine Handgelenke.
„Woher wissen Sie von dem Schwur?“, schrie er mich an.
„Lassen sie mich los!“, brüllte ich. Dann entwand ich eine Hand seinem Griff und fasste an seinen linken Unterarm und kratzte ihn.
„Ah...Sie dummes Gör.“
„Na, das muss weh tun, wenn man am Dunkeln Mal gekratzt wird.“
„Woher wissen Sie, dass ich...?“
„Ich weiß alles über Sie, Snape. Von dem Schwur, den Sie geleistet haben, dem Dunklen Mal und, was wahrscheinlich das Schlimmste ist, welche Tat Sie begehen werden. Und das werde ich sicherlich nicht zu lassen.“
Snape starrte mich an. Er schien zu begreifen, dass ich kein dummes Gör war.
„Wer hat dich geschickt? War es der dunkle Lord selbst?“
„Ja, klar. Als ob ich zu Voldemort gehören würde.“, sagte ich kalt. „Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern gehen. Sollten Sie sich weigern mich durchzulassen, verhex ich Sie. Ich bin nicht umsonst gleich ins 6. Schuljahr gekommen.“
Ich ging schnellen Schrittes auf die Tür zu. Als ich sie geöffnet hatte, drehte ich mich noch einmal zu dem erstarrten Snape um.
„Ach ja, Sie werden die 50 Punkte Abzug zurücknehmen und das Nachsitzen ebenso. Sollten Sie sich weigern, werde ich Sie auffliegen lassen. Und, Snape, ich werde nicht zu Professor Dumbledore gehen, sondern ich werde es Harry erzählen. Der wird Ihnen das Leben zur Hölle machen, da können Sie Gift drauf nehmen.“
Ich trat aus dem Raum, schmiss die Tür zu und lehnte mich an sie. Ich atmete tief durch.
Puh, hoffentlich würde das keine Folgen haben...„Was wirst du mir erzählen?“
Ich öffnete die Augen und drehte leicht den Kopf. Mein Herz fing an zu rasen.
Harry stand lässig mit einem Fuß an der Wand angelehnt und blickte mich an.
„Warum bist du hier?“, fragte ich bebend.
„Ich wollte mit dir sprechen!“, sagte er.
Mit mir?„Hast du alles gehört, was ich gesagt habe?“, fragte ich erschrocken.
„Bruchstücke. Dass du Snape am Dunklen Mal gekratzt hast, war offensichtlich, als er aufschrie. Dass du ihn verhexen willst, hab ich auch gehört und dass du keiner von Voldemorts Leuten bist auch, was mich ungemein beruhigt.“, sagte er ernst und ohne jede Spur von Erbarmen.
„Hast du etwa geglaubt, ich würde zu Voldemort gehören?“
„Nein, eigentlich nicht. Aber was willst du mir erzählen?“
„Das erfährst du, wenn es soweit ist.“, sagte ich.
„Gut, dann sag mir, warum du weißt, was passiert!“ Er wurde argwöhnisch und seine Augen blitzten.
„Warum ich weiß...“
„Was passiert, ja.“, sagte er, „Du wusstest, was mir im Zug passieren würde, du wusstest, was ich in Snapes Unterricht dachte und du weißt alles über Snape, das hast du selbst gesagt.“
Oh, nein. Das hatte er also auch gehört. Ich war in gewaltigen Schwierigkeiten.
„Ich...ähm...kann es dir leider nicht sagen. Tut mir Leid Harry.“, sagte ich kurz angebunden und machte mich auf den Weg in die nächste Stunde. Weit kam ich allerdings nicht, denn Harry stoppte mich und, obwohl ich mich wehrte, drückte mich gegen einen Wand und stemmte seinen Arm gegen sie, so dass ich nicht entkommen konnte.
Er war mir sehr nah. Viel zu nah. Mein Herz schlug heftig und dass nicht nur, weil er nicht locker ließ.
Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.
„Woher weißt du, was alles passiert?“, fragte er kalt.
Es tat mir wirklich Leid, es ihm nicht sagen zu können und doch schockte mich die eisige Kälte, die in seiner Stimme lag.
„Frag mal Trelawney, die ist doch gut in solchen Dingen.“
Da ich nur auf seine Kinnpartie sah, erkannte ich, dass er sich ein Lachen verkniff.
„Woher weißt du von Trelawney?“
Oh Mist. Das hatte ich nicht bedacht.
„Hör zu Harry, es tut mir echt Leid, aber es geht nun mal nicht. Noch nicht.“
Jetzt blickte ich ihn aufrichtig an. Er schien zu verstehen, dass es mir nicht leicht fiel, diese Worte auszusprechen, auch wenn er diese Dinge sicherlich gern aus mir rausgepresst hätte.
Eine Sekunde lang (oder war es eine Stunde) sahen wir uns direkt in die Augen und Harry bemerkte erst jetzt, was mir von vorn herein schon klar war.
Wir beide an eine Wand gepresst, er den Arm knapp über meiner Schulter, ich heftig atmend.
Ich spürte, dass Verlangen in mir, ihm über die Wange zu streicheln, ihn zu berühren, ihn zu küssen.
Ich unterdrückte es, indem ich kurz zur Seite blickte.
Als ich ihm wieder ins Gesicht sah, fiel mein Blick auf seine Lippen, wie sie weich und zart vor mir glänzten. Wieder blickte ich in diese verblüffend grünen Augen.
Ich wollte etwas sagen, aber das war einfach nicht möglich. Mein Kopf schien von einem Nebel erfasst worden zu sein, der es mir unmöglich machte auch nur Ansatzweise zu denken.
Sein Gesicht kam meinem immer näher und ich spürte wie auch er schneller atmete. Anscheinend dachte er das selbe wie ich und wollte es zudem noch auf einen Versuch ankommen lassen.
Jetzt konnte ich seine Nasenspitze spüren, wie sie mein Gesicht leicht berührte. Trotzdem blickten wir uns immer noch an. Unsere Lippen waren sich gefährlich nahe, ich konnte schon die Wärme seiner fühlen und war drauf und dran meine Augen zu schließen und mich in seine Arme fallen zu lassen, als...
„Harry!“
Flugs wandten wir uns um.
Schnelle Schritte waren im Gang zu hören. Ich dachte an Ginny, die mir die Hölle heiß machen würde, tauchte unter Harrys Arm weg und verwandelte mich in einen Sessel.
„Harry!?“ Es war Ron. „Kommst du jetzt endlich. Die nächste Stunde fängt gleich an.“
„Ja, bin schon unterwegs.“, sagte Harry, der hastig seine Tasche zerissen hatte, um eine Ausrede zu haben.
„Nanu? Warum steht ein Sessel mitten im Gang?“, fragte Ron verdutzt. Er gluckste kurz und ließ sich dann auf mir fallen.
Ich verkniff mir ein Schmerzenslaut und riss mich zusammen. Harry war erstarrt.
„Ist ja voll cool.“ Er stand zum Glück wieder auf. „Naja. Komm wir müssen los.“
„Okay.“
Hastig rannten beide von dannen und ich verwandelte mich zurück. Am Ende des Ganges, den Ron schon verlassen hatte, drehte Harry sich noch einmal um. Er blieb kurz stehen und sah mich an. Ich konnte und wollte nichts sagen und blickte stumm zurück.
„Kommst du jetzt endlich???“, rief Ron.
Dann verschwand Harry um eine Ecke.

Langsam machte ich mich auf den Weg zu Zaubertränke.
Ich versuchte meine Gedanken zu klären. Aber der Ausdruck in Harrys Gesicht, als er merkte in welche Situation wir gerutscht waren, ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
Eigentlich dürfte er diesen Gesichtsausdruck gar nicht haben.
Er sollte sich doch laut Buch nach und nach in Ginny verlieben. Er sollte sich weder für eine Cho Chang noch eine Romilda Vane und schon gar nicht für eine Alex Anderson interessieren. Und erst recht nicht zu diesem Zeitpunkt.
Ich schien alles kaputt zu machen. Was würde passieren, wenn er sich nicht in Ginny verlieben würde? Wenn er sich statt dessen (bei dem Gedanken schoss mir das Blut in den Kopf) in mich verlieben würde? Durfte das überhaupt geschehen?
Nein, eigentlich nicht.
Immerhin war das Joanne K. Rowling’s Geschichte und nicht meine. Sie hatte sich die Geschichte um Harry Potter ausgedacht, aufgeschrieben und es zu einem riesigen Erfolg gemacht. Millionen von Fans lasen die Bücher, fieberten mit ihrem Helden und bejubelten Jo um ihr Talent.
Es war doch gar nicht möglich eine aufgeschriebene Story zu verändern oder in sie zu tauchen, in ihr mitzuspielen, die Charaktere hautnah zu erleben und sie gar zu verändern.
Wie konnte das nur geschehen?
Tausende Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Aber am Schlimmsten war, dass ich es nicht verstand. Wie konnte man in einem Buch sein? Und warum war ich eigentlich hier?
Ich verändere den Ablauf der Story doch automatisch, allein durch mein Auftauchen, dachte ich panisch.
Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Alles war so verwirrend.
Aber vielleicht deutete ich alles auch nur falsch. Ich hatte mich schon öfter bei solchen Dingen verrannt.
Natürlich konnte ich nicht abstreiten, dass ich für Verwirrung bei Harry gesorgt habe. Aber eigentlich dürfte sich doch nichts verändern. Es konnte sich ja alles noch einrenken. Ich musste nur Abstand zu allen halten. Mich nicht mit ihnen unterhalten, nicht mal in ihrer Nähe sein.
Sie dürfen noch nicht mal einen Gedanken an mich verschwenden, überlegte ich.
Das war es! Genauso musste ich es machen. So konnte ich die Geschichte wahren und mich vor irgendwelchen Folgen, die das alles hier nach sich zogen, schützen.
Und außerdem: Nur weil Harry mich an die Wand gepresst hatte und sein Gesicht dem meinem immer näher kam, musste das nicht gleich heißen, dass er irgend etwas für mich empfand.
„Nicht jeder ist so wie du.“, ermahnte ich mich streng.
Nein, dieser Gedanke war gerade zu lachhaft...

Als ich unten bei den Kerkern ankam sah ich Harry, Hermine und Ron schon davor stehen. Harry hatte eine Pergamentrolle in der Hand, die nur von Dumbledore sein konnte. Er fing also bald mit dem Unterricht an.
Aber würde die ganze Geschichte noch so weiter laufen oder würde ich Harry davon abhalten zu den Unterrichtsstunden zu gehen?
Ich stellte mich ein wenig abseits. Ich wollte die Drei nicht in ihrem Gespräch unterbrechen, aber Hermine rief: „Hey Alex. Komm doch her.“
Denkste.....Nichts mit Abstand halten...
Also schlurfte ich langsam zu ihnen rüber, bedacht darauf den Boden anzustarren.
„Na? Freust du dich schon auf deine erste richtige Zaubertrankstunde?“, fragte mich Hermine.
„Ähm...ja...klar.“, brachte ich hervor.
Ich sah zu Harry. Unsere Blicke trafen sich und es schien zu blitzen und zu knistern, so angespannt war dieser Moment zwischen uns. Sein Blick war unergründlich. Es schien Verwirrung, Verlegenheit aber auch Neugier zu enthalten. Ich schaute schnell wieder weg.
Slughorn öffnete die Tür, nachdem sie kurz mit Ernie geplaudert hatten und ließ uns eintreten.
Die Stunde verlief eigentlich wie schon bekannt. Hermine zählte die Zaubertränke in den Kesseln richtig auf und dann bekamen Harry und Ron ihre Bücher. Ich überlegte, ob ich Harry Snapes Buch wegnehmen sollte. Aber bis auf den Umstand, dass Harry Malfoy mit diesem schrecklichen Sectumsempra belegen würde, war ja nichts so Schlimmes an ihm. Außer die Tatsache, dass es Snape gehörte.
Und ich musste Abstand halten. Diese Worte wiederholten und wiederholten sich wie eine Schleife in meinem Kopf.
Mehr Sorgen machte ich mir zudem über die Sache mit den Zaubertränken. Ich hatte keine Ahnung davon. Irgendwelche Zutaten in einen Kessel zu kippen hörte sich leicht an, aber ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Lust mich dann selbst anzufackeln oder so.
Aber immerhin hatte ich ja diese „Prüfungen“ bestanden, die mir den Weg nach Hogwarts ebneten. Also warum nicht mal was Riskantes probieren?
Da ich den Sud der lebenden Toten schon aus dem 6. Band kannte, brauchte ich immer nur kurz ins Buch schauen, um eventuelle Unklarheiten zu beseitigen. Zudem wusste ich ja was in Snapes Buch stand. Von daher erledigte sich das von selbst. Ich dachte so verbissen daran, nicht mit Harry oder den Anderen zu sprechen, dass ich mich um so mehr auf den Trank konzentrierte.
Tatsächlich war ich nicht nur besser als Harry, sondern auch noch schneller, so dass mein Trank am Ende fast perfekt war.
Slughorn flippte fast aus vor Freude. Harry, Ron und Hermine flippten auch aus...allerdings nicht vor Freude.
Slughorn achtete nicht auf sie.
„Meine Güte. Sie sind ja ein Naturtalent. Wie heißen Sie meine Liebe?“
„Alex...Alex Anderson, Sir.“, sagte ich leise.
„Sind sie zufällig mit den Sally-Andersons verwandt? Die es schafften, Drachen einzufangen und sie zu zähmen, damit sie Kartoffeln schneiden und das Feuer für ein würziges Fondue liefern können?“
Ehe diese Worte in mein Hirn drangen, antwortete ich: „Oh nein, ich stamme von Muggel ab, Sir.“
Slughorn schien ein Licht aufzugehen. Er blickte von mir zu Harry und wieder zu mir.
„Oho! Eine sehr gute Freundin von mir ist muggelstämmig und sie ist die Beste in unserem Jahrgang! Ich nehme an, das ist diese Freundin, von der Sie sprachen, Harry?“
„Nein!“, sagte ich verzweifelt, „nicht ich, das ist Hermine.“
Und es wurde wieder einmal still. Ich verfluchte mich für meine große Klappe und blickte auf meinen Kessel, um Harrys bohrende Blicke nicht ertragen zu müssen.
Slughorn schien nichts zu merken, eilte nach vorn und überreichte mir das Fläschchen Felix Felicis. Währenddessen tuschelten die anderen. Mit offenem Mund nahm ich ihm das Fläschchen ab und packte es in meine Tasche.
So war das nicht geplant gewesen. Schon wieder hatte ich mich verplappert, ich hatte Harrys Glückstrank und absolut keinen Plan, was ich machen sollte. Wie sollte ich es nur schaffen die Drei in Ruhe zu lassen, wenn ich all ihre Fächer belegte. Wie konnte ich nur so dumm sein. Ich hatte so viel Zeit damit verschwendet in Harrys Nähe zu sein, dass ich vergaß besser nicht in seiner Nähe zu sein.
Als alle ihre Taschen packten, war ich schon aus der Tür und auf dem Weg zur großen Halle. Ich hatte nicht wirklich Hunger, aber ich wollte mir das Schauspiel des vielen Essens nicht entgehen lassen, obwohl ich mich langsam daran gewöhnte.
Auf halber Strecke holte mich Hermine ein. Im Schlepptau Ron und Harry.
„Wow“, sagte sie, „das war wirklich gut. Wie hast du das so schnell hinbekommen?“
„Oh...ich....also...der Trank kam in den Prüfungen für Hogwarts dran. Daher wusste ich, was ich machen sollte.“, log ich.
„So ein schwerer Trank kam in den Prüfungen? Dann musst du ja unglaublich gut sein.“, sagte sie anerkennend.
„Nun ja, ich hab halt viel gelernt.“, sagte ich verlegen.
„Ich hab Hunger.“, sagte Ron.
Mir blieb nichts anderes übrig , als mich von Hermine bequatschen zu lassen und mit ihr einen Platz zum Essen zu suchen. Als wir endlich einen gefunden hatten, setzten wir uns und aßen. Sie wandte sich von mir ab.
Hermine nahm jetzt Harry wegen des Buches in die Mangel. Er wehrte sich vollen Herzens, aber als auch noch Ginny hinzukam, merkte man, dass es für ihn aussichtslos schien, das Buch weiterhin zu verteidigen. Im Grunde war es schon unfair, wenn auch gut gemeint, aber sie konnten ja nicht wissen, was noch passieren würde und dass dieses Buch am Ende nicht mehr ganz so wichtig sein würde.
Es klatschte und riss mich aus meinen Gedanken.
Harry war das Buch runter gefallen. Wie in Trance und ohne recht nachzudenken beugte ich mich nach vorn um es aufzuheben und spürte eine warme Hand.
Harry griff zur selben Zeit nach dem Buch wie ich. Eine peinliche Röte stieg mir ins Gesicht, als ich meine Hand etwas zu langsam wegnahm. Er sah erst zu mir, aber das Buch schien ihn momentan mehr zu interessieren als mich.
Gut so, dachte ich, vergiss mich.
Er war nun in das Buch vertieft. Er schien zu lesen, dass dieses Buch dem Halblutprinzen gehört.
Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Gedankenverloren starrte ich auf dieses Buch.
Zu spät merkte ich, dass Harry das sah und das Buch zuschlug.
In anzusehen fiel mir schwer, aber ich überwand mich und sah in seine Richtung.
„Weißt du -“, setzte er an, aber ich schüttelte den Kopf und nickte zu Hermine, die immer noch mit Ginny hin und her überlegte, was dieses Buch beinhaltete.
Langsam stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Gryffindorturm.
Ich war verzweifelt und niedergeschlagen. Natürlich fand ich es schon überraschend, dass Harry etwas mit mir besprechen wollte, obwohl er sonst nur mit Hermine und Ron über wichtige Dinge sprach, aber ich verfluchte mich, dass ich es einfach nicht schaffte, mich den Dreien zu entziehen. Allerdings war es auch sehr schwierig sich dem Helden Harry Potter persönlich und seinen zwei besten Freunden zu entziehen.
Kurz vor dem Portrait der fetten Dame klopfte mir jemand auf die Schulter.
Ich hob den Kopf und blickte wieder in die tiefgrünen Augen Harrys.
Er murmelte der fetten Damen das Passwort zu und bugsierte mich in ein Turmzimmer, dass ich als seinen Schlafsaal identifizierte.
Er ließ mich an der Tür stehen und irgendwo in meiner Magengegend begann es zu kribbeln, als er sich auf sein Bett setzte.
„Weißt du von wem dieses Buch ist?“, fragte er ernst ohne große Umschweife.
„Ich...“, stotterte ich, aber er unterbrach mich.
„Natürlich, weißt du es. Du weißt so ziemlich alles, oder?“
„Nein...also, ich weiß, dass muss verwirrend für dich sein, aber -“
„Natürlich ist es das. Ich meine, was erwartest du von mir? Du kreuzt im Zug auf und sagst mir, ich soll nicht in das Slytherin-Abteil gehen. Danach habe ich eine gebrochene Nase. Und du wusstest das...“
„Aber warum hörst du auch nicht auf mich.“, sagte ich verzweifelt.
„Dann wusstest du, was in Snapes Unterricht passiert, schleuderst einen Fluch auf ihn und kommst ohne die geringste Strafe davon....“
„Ja, aber ich hab doch nur versucht...“
„Dann befolgst du die Anweisungen nach diesem Buch, die du gar nicht kennen dürftest und bekommst dafür den wahrscheinlich begehrtesten Trank der ganzen Schule...“
„Naja, der kam doch aber...“
„Und außerdem kennst du denjenigen der dieses Buch beschrieben hat.“, schloss er aufgebracht.
„Ja, na und? Du doch auch.“, sagte ich hitzig.
„Ich? Was meinst du damit? Wem gehört es? Wer bist du überhaupt und warum bist du hier? “
„Also ich finde...“
„Es ist mir ehrlich gesagt egal, was du wie findest. Ich will Antworten.“, schrie er mich an.
„Jetzt hör mal zu Harry: 1. Brauchst du mich nicht anschreien. Meine Ohren funktionieren bestens. 2. Wäre es furchtbar nett, wenn du mich mal ausreden lassen würdest, denn das tue ich auch und zudem ist das ziemlich unhöflich, auch wenn du dich momentan nur schwer zügeln kannst. Und 3. habe ich dir bereits gesagt, dass ich dir nichts sagen werde und wenn du mich mit einem Fluch belegen würdest. So und zum Schluss möchte ich dir nur noch sagen, dass du mich in Ruhe lassen solltest. Das ist das Beste für dich und mich und außerdem kann ich deine Art nicht leiden. Du bist mir viel zu arrogant.“
Ich spürte wie meine Augen feucht wurden und rannte aus dem Schlafsaal. Als ich durch das halbe Schloss und durch das Portal gerannt war, kam ich ins Freie und konnte endlich durchatmen. Ich setzte mich an den See und überlegte.
Das, was ich gesagt habe, mag ungerecht gewesen sein, aber ich hatte es nur getan, um ihn von mir fern zuhalten. Er durfte mir nicht näher kommen und ich ihm nicht. So konnte die Geschichte wieder seinen normalen Lauf nehmen. Außerdem gingen mir seine Fragen allmählich auf die Nerven. Natürlich durfte man das nicht von einem Helden wie ihm sagen, aber mir fielen bald keine Ausreden mehr ein, um ihn abzuwimmeln.
Es war nicht gerade nett gewesen, wie er mich angebrüllt hatte und wie er überhaupt mit mir umgegangen war, aber man musste ja auch ihn verstehen. Immerhin hatte ihn das alles verwirrt und aufgewühlt und er dachte womöglich noch ich sei von Voldemort persönlich geschickt worden.
Bei dem Gedanken musste ich lachen. Ich ein Todesser...eine irrsinnige Vorstellung.


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