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Fanfiction

"Broken Destiny" oder Was tust du nur mit mir? (zensierte Ausgabe) - Ein verhängnisvoller Morgen

von niobe87

Es war ziemlich dunkel, als ich die Straßen entlang ging. Zudem war es kalt. Bitterkalt. Ich sah meinen Atem in kleinen weißen Wölckchen vor mir aufsteigen. Meine Finger froren mir halb ab, als ich meine Zigarette rauchte. Ich ging noch ein Stück weiter und bog hastig um eine Ecke. Es war wohl die kälteste Julinacht, die ich je erlebt hatte. Warum das so war, wusste ich nicht.
Ich ging so schnell es nur ging und war fast am Rennen. Das Haus meiner Familie kam in Sicht. Hastig trat ich die Zigarette aus und öffnete, als ich angekommen war, leise die Haustür. Sie knarrte ein wenig. Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel in der Garderobe und konnte noch einen Blick auf meine geröteten Wangen und Nase werfen, als auch schon meine Mutter vor mir stand.
„Spatz, wo kommst du denn her? Es ist doch schon so spät.“, sagte sie verschlafen.
„Ich war doch noch bei Lucy, Mama. Sie hatte doch Geburtstag.“, antwortete ich ihr.
„Ach ja, stimmt. Hab ich ganz vergessen.“, nuschelte sie einigermaßen verwirrt.
„Ist gut. Bin doch jetzt da. Du bist noch ganz verschlafen“, sagte ich ihr und streichelte ihre Wange, „geh wieder ins Bett, Mutti. Ich geh auch gleich. Ich trink nur noch einen Schluck.“
„Okay, Schatz. Bis morgen. Du kannst ja ausschlafen.“
Ich lächelte ihr noch einmal zu, bevor sie im Schlafzimmer verschwand. Ich ging in die Küche und nahm mir ein Glas aus dem Schrank. Leise füllte ich etwas Mineralwasser hinein. Ich schlurfte zum Tisch und setzte mich auf einen Stuhl. Spike lag ausgestreckt in seinem Körbchen und grunzte leicht, als ich ihn kraulte. Scully würde sicher in meinem Bett liegen und schnarchen.
Ganz plötzlich überkam mich ein komisches Gefühl. Ich wusste, dass ich etwas Wichtiges vergessen hatte. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus und ich sah mich in der Küche nach irgendeinem Indiz um, das mir eventuell weiter helfen konnte. Ich sah einen Brotkorb, noch vom Abendbrot, Gläser und Teller, die sauber vor sich her glänzten, die Ringe meiner Mutter, die sie nachts immer abnahm, das Radio, dass an der Wand angebracht war, diverse Zettel und Kugelschreiber, ein Buch meines Vaters, das vor dem zu Bett gehen immer las, einen großen Kalender für das nächste Jahr, unser Fernseher....Moment mal....das Buch...mein Buch...in meinem Zimmer....DAS BUCH....
Ich knallte das Glas auf den Tisch und flitzte in mein Zimmer.
Es war recht klein, aber dennoch gemütlich. Ich sah mich um. Da auf dem Bett lag es. Ich sprang drauf und wollte es greifen, als ein Jaulen mich zu Tode erschreckte. Scully. Ich riss die Decke vom Bett und sah meine Hündin schon hervor klettern.
„Hey Süße, alles ok?“, fragte ich sie, als ich sie streichelte. Zum Glück fehlte ihr nichts. Ich schien nur auf ihrer Pfote gelandet zu sein und sie hatte nur einen Schock bekommen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, wollte ich ihr die Decke über schmeißen, als ich aber die Decke vom Boden hoch hob, spürte ich einen heftigen Widerstand. Ich ließ los und hörte ein dumpfes Pochen, welches ich als Spike identifizierte. Er hatte sich doch tatsächlich die Decke geschnappt und wollte sie fort ziehen, als ich sie hoch heben wollte.
Hunde.
Dann griff ich endlich nach dem Buch.
„Immer gibt es Ärger, wenn du mir in den Sinn kommst.“, sagte ich spielerisch zu dem Buch und glitt mit meinen Fingern über den Einband.
Oh, nein. Ich redete tatsächlich mit einem Buch. Dieser Gedanke versetzte mir einen leichten Stich. Ich hatte dieses Buch erst vor ein paar Tagen bekommen. Es wurde direkt um Mitternacht geliefert.
Ich lehnte mich an die Wand, schlug es auf und las.
„Harry zog mühsam seinen Tarnumhang aus dem Koffer und versuchte dabei...“

„Schatz!? Stehst du jetzt bitte endlich auf. Du musst in einer halben Stunde am Gleis sein!“, brüllte meine Mutter aus der Küche.
Ich zuckte zusammen und öffnete die Augen. Ich war doch tatsächlich in meiner Leseposition eingeschlafen. Ich rieb mir meinen schmerzenden Nacken und beugte mich nach vorn. Mir tat alles weh.
Langsam stand ich auf. Ich schleppte mich in die Küche.
„Warum weckst du mich um halb 11? Ich wollte doch ausschlafen.“
„Ausschlafen? AUSSCHLAFEN? Du musst zum Gleis, falls du das vergessen hast.“, schimpfte meine Mutter.
„Gleis? Welches Gleis?“, fragte ich verwirrt. Ich dachte nach. Ich hatte heute keinen Termin oder ähnliches. Ich musste zu keinem Gleis.
„Welches Gleis? Ich bitte dich...Jetzt mach dich endlich fertig oder du schaffst deinen Zug nicht mehr. Mach hinne!“, schimpfte meine Mutter weiter und jagte mich aus der Küche.
Ich wusste partout nicht, wo ich mit einem Zug hinfahren sollte. Hatte ich vielleicht doch einen Arzttermin oder so? Aber meine Mutter sagte gestern Nacht doch, dass ich ausschlafen könne. Versteht sie etwa, bis halb 11 schlafen als Ausschlafen?
Als ich vor meinem Zimmer ankam, sah ich einen großen Koffer in der Ecke stehen.
„Mama, was soll ich mit dem Koffer?“, brüllte ich.
„Soll das ein Scherz sein? Hör endlich auf mit dem Blödsinn oder du fährst nicht.“, antwortete sie mir.
Ich schüttelte den Kopf. Was war denn hier los?
Ich trat vor den Koffer und öffnete ihn. Und die Kinnlade fiel mir runter.
In dem Koffer lagen unter anderem Umhänge, ein Kessel, Handschuhe aus einem komischen Leder, irgendwelche schlibbrigen Teile, die glatt Augen hätten sein können und eine kleine längliche Schachtel.
Ich wollte nach der Schachtel greifen, erwischte dabei aber die Augendinger und sie kullerten herum und verteilten eine Art Schleimspur auf die ganzen anderen Dinge im Koffer. Ich kippte fast aus den Latschen, als ich näher hinsah. Das waren wirklich Augen.
Ich packte ein Taschentuch und wickelte die Augen ein. Dann schmiss ich sie in den Papierkorb.
Endlich konnte ich die kleine Schachtel aus dem Koffer nehmen und öffnete sie.
Da drin lag ein Stück Holz mit Griff. Super Scherz, dachte ich mir.
Ich nahm das Holz aus der Verpackung und sah es an. Als ich ihn gegen das Licht halten wollte, um ihn richtig sehen zu können, brachen grüne Funken daraus hervor. Erschrocken drehte ich mich zu meiner Mutter, die in der Tür erschien.
„Wenn du das nochmal machst, setzt es was. Du weißt, dass du außerhalb der Schule nicht zaubern darfst.“, sagte sie scharf.
„Zaubern? Bist du übergeschnappt? Ich kann doch mit einem Stück Holz mit eingebauter Wunderkerze nicht zaubern, ein schöner Scherz.“, sagte ich säuerlich. Ich hatte echt gedacht...
„Wieso Scherz? Wieso Stück Holz? Das ist dein Zauberstab, du warst vor ein paar Tagen doch noch ganz stolz drauf. Ich finde es nicht gerecht, dass du jetzt so darüber sprichst, wo ich doch so viel Geld dafür ausgegeben habe. Hast du jetzt keine Lust mehr auf Hogwarts?“
Mein Bauch fing heftig an zu kribbeln, meine Beine zitterten, ich spürte, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Meine Mutter hatte keines der Bücher gelesen, sie konnte unmöglich diesen Namen kennen.
„Hogwarts?“ Meine Stimme bebte.
„Ja, Hogwarts. Die Schule, die dich aufgenommen hat, weil du magische Kräfte hast.“
„Aber, aber...ich kann mich nicht erinnern...“, Ich war dermaßen verwirrt.
„Schatz, ich weiß du bist nervös, aber du schaffst das schon. Das ist nicht wie all die anderen Sachen, die du unbedingt machen wolltest und dann nach einer Woche wieder aufgegeben hast. Pack das jetzt alles wieder ein. Ich mache dir Frühstück, dann geht’s dir besser.“ Und sie wuselte aus dem Zimmer.
Ich kniff mich in den Arm. Es tat weh, also war dies wohl kaum ein Scherz. Als ich mir den Arm rieb, viel mein Blick auf einen Umschlag. Ich nahm ihn aus dem Koffer, öffnete ihn und las den darin enthaltenen Brief.


HOGWARTS-SCHULE FÃœR HEXEREI UND ZAUBEREI

Schulleiter: Albus Dumbledore
(Orden der Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst.
Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. D. Zauberer)

Sehr geehrte Miss Anderson,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Ihrem Antrag wurde stattgegeben. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Ihr erstes und zugleich sechstes Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin


Ich runzelte die Stirn. Ich durfte nach Hogwarts. Gleich ins 6. Schuljahr? Gab es so etwas überhaupt? Es war schon verwirrend, dass ich an eine Fantasieschule sollte, aber gleich noch 5 Klassen überspringen?
Ich beschloss meine Mutter zu fragen.
„Mama? Ich versteh immer noch nicht, dass sie mich aufgenommen haben. Und gleich ins 6. Schuljahr...“, fragte ich, als ob mich das Verhalten der Zauberer wunderte.
„Tja, Schatz. Ich weiß, dass du sehr ehrgeizig bist, wenn es um Dinge gehen, die dir liegen. Und du hast die Zaubergemeinschaft einfach überzeugt, als du vor Ihnen diese ganzen komplizierten Zauber ausgeführt hast. Sie sagten doch noch, dass sie noch nie jemanden so spät nach Hogwarts geschickt hätten, aber du hast es geschafft. Du scheinst alle diese Grundlagen schon gekannt zu haben. Ich weiß nur nicht woher das auf einmal herkam...“ Sie grübelte kurz, dann zuckte sie die Schultern.
„Auch egal, du hast es geschafft und ich bin so stolz auf dich.“ Sie strahlte mich an.
Ich erwiderte das Lächeln nur halbherzig und tapste zurück in mein Zimmer.
Da stand also dieser Koffer mit diesen ganzen Sachen und diesem Zauberstab und diesem Brief. Mein Kopf hämmerte, aber langsam schien der Gedanke in mein Gehirn zu sickern. Er erfüllte mich mit einer ungetrübten Glückseligkeit und ließ mich grinsen und wie ein Ping-Pong-Ball durchs Zimmer hüpfen. Ich griff zu dem Buch, sah es glücklich an, blätterte vergnügt durch die Seiten und warf es noch in den Koffer. Es war unmöglich, aber wahr. Obwohl ich immer noch auf diesen Jemand wartete, der „April, April“ rief. Da dieser jemand nicht kam, zog ich mich an, frühstückte mit meiner Mutter und wir machten uns auf den Weg zum Bahnhof King‘s Cross.
Ich verabschiedete mich von ihr, lief zielstrebig auf die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 zu und blickte wenige Augenblicke später auf den scharlachroten Hogwartsexpress. Dies alles war so schnell gegangen, dass ich mich bis heute nur sehr verschwommen an diesen Schicksalsmorgen erinnere.

Da stand ich also. Auf dem legendären Gleis, dass ich nur aus Filmen kannte. Dampf quoll aus dem Schornstein des Zuges. Viele Menschen, Schüler, sowie deren Eltern, tummelten sich auf dem Gleis und schwatzen vergnügt.
Ich zog meinen Koffer durch die Menschenscharen und stieg in den Zug. Es sah alles so echt aus. Ich fand ein leeres Abteil, setzte mich und atmete tief durch. Dann war ein lauter Pfeifton zu vernehmen, was wohl bedeutete, dass der Zug jede Sekunde abfahren würde. Also zog ich meine Jacke aus und schleuderte sie mitsamt Koffer auf die Gepäckablage.
Dann klopfte es.
„Entschuldigung, ist hier noch frei?“
Ich blickte zur Tür. Da stand er.
Meinen Augen weiteten sich um, glaube ich, das doppelte. Ich war unfähig zu sprechen.
„Ja, ich bin Harry Potter und würde mich jetzt gern setzten. Wenn du also nichts dagegen hast...“
Immer noch konnte ich nichts sagen. Ganz im Gegenteil, mir war mal wieder die Kinnlade heruntergefallen und ich musterte den Jungen vor mir von oben bis unten. Er sah gut aus. Strubbeliges Haar, grüne Augen und ausgesprochen angespannte Gesichtszüge, angesichts meines erstarrten Selbst.
Eine Aura war um ihn zu spüren, die mich erbeben ließ.
Ich blickte wieder in seine Augen und bekam einen finsteren Blick zu sehen. Dann wandte Harry sich um und wollte gehen. Ich riss mich zusammen.
„Entschuldige bitte. Natürlich kannst du dich setzen. Und-“, ich blickte über seine Schulter, „deine beiden Freunde auch, wenn sie wollen.“, sagte ich freundlich.
„Danke.“, sagte er und lächelte nun endlich.
Ich erwiderte und half die ganzen Koffer ins Abteil zu schleppen.
„Danke.“, keuchte ein blondes Mädchen, dass ich als Luna identifizierte.
Wir packten auch diese Koffer nach oben und ich setzte mich, während die anderen ihre Jacken ablegten.
„Wie heißt du?“, fragte mich Luna.
„Oh, ich bin Alex. Alex Anderson. Und ihr?“, sagte ich ein wenig eingeschüchtert.
„Ich bin Luna“, sagte Luna.
„Und ich Neville.“, sagte Neville.
„Mich kennst du ja nun schon.“, sagte Harry.
Ich lächelte stumm vor mich hin. Ich konnte schließlich nicht verraten, dass ich sie schon kannte. Das waren Zauberer und nach den Büchern, glaubten sie ja, hinter eigenartigen Dinge, steckt meist etwas böses.
„Ich hab dich hier noch nie gesehen. Bist du neu?“
„Ja, bin ich.“
„Aber du bist doch viel zu alt für die 1. Klasse. Du bist doch keine Elf mehr.“, warf nun Neville ein und blickte etwas nervös, als ich ihn anblickte.
„Ja, ich bin 16. Ich mache hier jetzt das 6. Schuljahr.“, sagte ich höflich.
„Also bist du von einer anderen Schule hier her gekommen? Welche denn? Durmstrang, Beaubeauxtons?“, fragte Luna. Langsam ging mir das Gefrage auf die Nerven.
„Ähm...nein...ich fange komplett neu an. Ich war auf noch gar keiner Schule.“ Plötzlich brach eine dröhnende Stille ein. Selbst Harry, der bis eben aus dem Fenster gestarrt hatte und gegrübelt hatte, sah mich an.
„Du warst noch nie auf einer Zauberschule? Wie...wie kommt es dann, dass du jetzt hier bist?“, wollte Neville wissen.
„Ich...ich hab eine Prüfung vor der Zaubervereinigung abgelegt und sie meinten, ich wäre geeignet.“
„Wow.“, pfiff Neville.
„Dann musst du ja echt gut sein. Das gab es doch bisher noch gar nicht. Du hast bestimmt die Gene deiner Eltern geerbt.“, sagte Luna erstaunt.
„Nein, meine Eltern sind Muggel.“, sagte ich kopfschüttelnd.
„Das wird Hermine aber freuen“, sagte Harry lächelnd. Die anderen beiden grinsten auch. Aber ich, als Schauspielerin schon immer gut gewesen, fragte: „Wer ist Hermine?“
„Oh, das wirst du schon sehen. Da kommt sie.“, sagte Harry weiterhin grinsend.
Hermine Granger und Ron Weasley stürmten ins Abteil.
„Wenn der Imbisswagen sich nur mal beeilen würde, ich verhungere noch“, sagte Ron, „Hi, Neville, hi, Luna. Weißt du was?“, sprach er weiter und beachtete mich überhaupt nicht.
„Malfoy macht keinen Vertrauenschülerdienst. Er sitzt bloß in seinem Abteil mit den anderen Slytherins rum, wir...“ Er stoppte und wandte sich mir zu. „Wer bist du denn?“, fragte er ganz offen und verwirrt.
„Ich? Ich bin Alex. Alex Anderson. Und wer bist du denn?“, fragte ich zurück.
„Ich bin Ronald Weasley, Vertrauensschüler, Autoritätsperson und...“
„....gerade mächtig arrogant. So bist du doch sonst nicht.“, beendete ich den Satz für ihn.
Erst als alle mich anblickten und versteinert waren, wusste ich, dass ich was Falsches gesagt hatte.
„Ich...ähm...woher weißt du wie ich bin? Kennen wir uns?“, fragte Ron verwirrt.
Ich blickte zu Harry. Er sah mich argwöhnisch an.
„Ich? Dich kennen? Nein. Aber ich habe dich vorhin auf dem Bahngleis gesehen und auch reden hören. Da hast du, naja, anders geklungen. Netter.“, sagte ich und hoffte.
„Da hab ich mit Hermine gesprochen.“, sagte er und wurde plötzlich rot.
Stille.
Es schien gewirkt zu haben. Alle wurden wieder normal. Hermine stellte sich mir vor. Luna und Neville plauderten miteinander und Ron saß ein wenig schreckhaft in der Ecke.
Wieder sah ich zu Harry. Er blickte stur aus dem Fenster. Ich wusste, was er dachte. Er dachte an Malfoy und dass er keinen Vertrauensschülerdienst mehr machte. Er biss sich auf die Lippen. Er schien mit Ron und Hermine reden zu wollen. Aber anscheinend nicht vor Luna und Neville. Und schon gar nicht vor mir.
Dann kam die Einladung zu Slughorn.
Beide, Neville und Harry, gingen aus dem Abteil. Mir kam ein Gedanke. Ich stürzte hinterher.
„Hast du auch eine Einladung?“, fragte Neville mich, als ich die beiden auf dem Gang stoppte.
„Nein, aber ich muss kurz mit dir reden Harry.“, sagte ich zu ihm gewandt. Er sah mich verdutzt an folgte mir aber in eine ruhige Ecke.
„Was gibt’s denn?“, fragte er, wieder einmal argwöhnisch.
„Pass auf. Wenn du von Slughorn kommst, bitte, tu mir den Gefallen und komm gleich zurück ins Abteil.“
„Was? Warum sollte ich denn woanders hingehen?“
„Bitte, vertrau mir. Geh nirgendwo anders hin.“ Und leise flüsternd fügte ich hinzu: „Und schon gar nicht in das Abteil der Slytherins.“
Der Blick war zu erwarten, die Reaktion allerdings auch.
„Woher weißt du, dass ich...“
„Das ist doch egal. Vertrau mir, geh nicht dort hin.“
Er blickte mir direkt in die Augen. Ich wusste nicht, ob er verstand und auch nicht, ob er auf mich hören würde, aber diesen Blick würde ich nicht vergessen.
Ich ging zurück ins Abteil und wir fuhren weiter Richtung Hogwarts.
„Wo warst du?“, fragte Luna.
„Auf dem Klo.“, sagte ich.
Ich schwieg die restliche Fahrt vor mich hin und als Neville und Ginny das Abteil ohne Harry betraten, ahnte ich böses. Doch ich konnte mir nichts anmerken lassen. Ich wusste nicht, warum ich all dies für mich behielt, aber ich wusste auch, dass es nicht gut aussehen würde, wenn ich die ganzen Sachen aus dem Buch ausplaudern würde.
Wir stiegen aus dem Hogwartsexpress aus, nachdem wir unsere Umhänge angezogen hatten und der Zug mit einem kräftigen Ruck zum Stehen kam. Harry war nicht bei uns. Aber ich wusste, wo er war und wer ihn finden musste.
Tonks, natürlich mit mausgrauen Haaren und sehr zerrüttet kam in mein Blickfeld. Ich rannte auf sie zu und sagte ihr, in welchem Abteil sie Harry finden würde. Verdutzt ließ ich sie stehen und rannte weiter zu den Kutschen, die düster im Wind schaukelten.
Wir stiegen ein und fuhren auf Schloss Hogwarts zu. Es war genauso wie ich es mir vorgestellt hatte und noch besser. Natürlich kannte ich alle Wege, die Harry kannte und so machten mir die Wege zum Schloss oder in die Eingangshalle keine Probleme. Als die anderen mich fragten, woher ich denn wüsste, wo ich hin müsste, sagte ich, dass ich einfach nur hinterher laufe und außerdem den Lageplan Hogwarts in dem Buch „Geschichte Hogwarts“ gesehen hatte. Hermine strahlte mich an.
Auch die Große Halle, die Haustische und das Essen kannte ich. Dennoch war ich erstaunt. Nicht nur, weil ich es so spielen musste, sondern weil es einfach ein gigantisches Erlebnis war, die ganzen Speisen auftauchen zu sehen. Vorher war allerdings die Auswahl des Sprechenden Hutes. Dummerweise musste ich mich bei den Erstklässlern einreihen, denn ich war ja noch keinem Haus zugeteilt wurden.
Natürlich wollte ich auf alle Fälle nach Gryffindor. Schon allein, um Harry helfen zu können, war es mir wichtig. Als Professor McGonagall aber meinen Namen ausrief und mich nun alle Leute anstarrten (selbst die, die noch nicht bemerkt hatten, dass eine 16-Jährige unter den ganzen Knirpsen war), war mir nicht ganz wohl. Ich wagte zu bezweifeln, dass ich nach Slytherin kommen würde. Allerdings wollte ich auch nicht unbedingt nach Hufflepuff. Das Problem war, dass ich ja gleich ins 6. Schuljahr gekommen war, was natürlich enormes Talent aufwies. Aber auch nach Ravenclaw wollte ich nicht wirklich.
Ich setzte mich also auf den wackeligen Stuhl und wartete auf Professor McGonagall, die mir den Hut aufsetzte. Es war so ruhig geworden, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
Das Phänomen des Sprechenden Hutes war mir sehr wohl bekannt, aber dass er doch so leise flüsterte und überlegte, war mir nicht bewusst gewesen.
„Na, wo willst du denn hin, Kleine?“, fragte mich der Hut.
„Gryffindor, bitte.“, dachte ich.
„Aber ich sehe viel Talent und Ehrgeiz bei dir. Du könntest auch nach Ravenclaw.“
„Gryffindor, bitte.“, dachte ich wieder.
„Für Slytherin bist du wohl zu ehrlich und zu offen. Nein, du besitzt fast keine Eigenschaften eines wahren Slytherin.“
„Gryffindor, bitte.“, ich flehte den Hut an.
„Warum willst du unbedingt nach Gryffindor?“
„Ich muss Harry helfen.“
„Hm...wie edel...nun ja, ich glaube ich schicke dich nach-“
„GRYFFINDOR“, rief der Hut laut in die Große Halle hinein.
Ich wurde bejubelt von den Gryffindors, ausgebuht von den Slytherins, aber dennoch war ein leises Flüstern unter dem Gejohle zu hören.
Warum, erfuhr ich von Hermine.
„Der Sprechende Hut hat sehr lange bei dir gebraucht. Das ist nicht üblich. Nur...naja...bei Harry hat er auch so lange gebraucht....Wo ist der eigentlich?“
„Keine Ahnung.“, log ich und zuckte mit den Schultern.
Die restliche Wahl des Sprechenden Hutes lief weiter, der ich, obwohl es unglaublich verblüffend war, nicht ganz zuhören konnte, denn mein Blick wanderte zum Lehrertisch. Ich sah Sprout und auch Slughorn. In der Mitte saß Albus Dumbledore, der wie es immer beschrieben war, eine Aura um sich trug, die Harrys bei weitem noch übertraf. Es versetzte mir einen Stich, als ich mir vorstellte, wie er schon in ein paar Monaten auf dem Gras liegen würde und alle um ihn herum weinten...
Harry kam herein gestürmt. Ich sah ihn nicht an, weil ich wusste, dass er es nicht wollte und grüßte ihn ganz normal. Auch wenn sein Gesicht blutverschmiert war.
Doch ich spürte, wie sein Blick an mir haften blieb, als er sich setzte. Ich wusste, dass er sich fragte, woher ich das alles wusste.
Wieder sah ich zum Lehrertisch. Da saß Snape.
Fetthaarig und griesgrämig wie immer. Doch ich wusste alles über ihn, was er schon getan hatte, was er noch tun würde und dass Harry ihm durch ein Buch vertrauen würde.
Dafür würde er büßen müssen.


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