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Fanfiction

Dumbledores Armee ~ Einer für alle, alle für einen - Kapitel I

von Sunset-Dawn

Titel: Dumbledores Armee - einer für alle, alle für einen

Autor: Sunset-Dawn

Disclaimer: Die Charaktere und Handlungsorte gehören unumstritten J. K. Rowling, ich borge sie mir nur aus.

Inhalt: Das siebte Jahr aus Nevilles Sicht.

~○~●~○~●~○~●~○~●~○~●~

SEVERUS SNAPE ALS SCHULLEITER VON HOGWARTS BESTÄTIGT

Severus Snape, langjähriger Lehrer für Zaubertränke an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, wurde heute zum Schulleiter ernannt, als wichtigste einer ganzen Reihe von personellen Veränderungen an der altehrwürdigen Schule. Nach dem Rücktritt der früheren Muggelkundelehrerin wird Alecto Carrow den Posten übernehmen, während ihr Bruder Amycos die Stelle des Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste einnimmt.
>Dies ist eine willkommene Gelegenheit für mich, die großen Traditionen und Werte unserer Zaubererwelt hochzuhalten<, sagt Lucius Malfoy, ein einflussreicher Schulbeirat und Haupt der altreinblütigen Familie Malfoy, zu unserem Reporter des Tagespropheten. >Schon lange habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, unsere Traditionen zu wahren und doch Änderungen herbeizuführen, ohne die ich mein Kind nicht ruhigen Gewissens nach Hogwarts gehen lassen könnte. Ich werde mithelfen, eine bessere Welt für uns Zauberer zu schaffen.<
Auch Professor Carrow bestätigt, dass solche Maßnahmen schon lange nötig gewesen wären. >Ich bin erleichtert, dass die Zauberergemeinschaft endlich erkannt hat, wie schlecht es um sie steht. Durch die neuen Gesetze kommt eine neue Era auf uns zu. Wir müssen die Welt zum Besseren bekehren. In dem neuen Pflichtfach Muggelkunde wird die nächste Generation mehr über diese Art lernen und Irrglaube ausgelöscht. Unsere neue reinblütige Generation wird erzogen und zu ihrer Zeit die Macht ergreifen. Die Zauberer werden über diese Welt herrschen.<
Sosehr wir Madame Carrow auch zustimmen, müssen wir doch erwähnen, dass sich trotz der Leiden, die uns die Muggel bereits zugefügt haben, u.A. die Hexenverbrennung im Mittelalter (siehe Seite 5), immer noch einige Zauberer, Halbblüter als auch Reinblütige, auf die Seite der Muggel stellen. Diese Zauberer sind Blutsverräter und sollen, ebenso wie Schlammblüter, auf der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei nicht mehr unterrichtet werden. Um auch alle Verräter zu finden und angemessen zu bestrafen, ruft das Ministerium für Magie alle vollwertigen Hexen und Zauberer auf, alle bekannten muggel- und schlammblüterfreunblichen Hexen und Zauberer zu melden. Für alle Hogwartsschüler wird ein Test nach magischem Blut durchgeführt werden, damit Sie Ihre Kinder sicher nach Hogwarts schicken können, ohne dass sie von Schlammblütern und Blutsverrätern bedroht werden."
Hier stoppte Neville Frank Longbottom mit dem Lesen und sah zu seiner Großmutter. Augusta Longbottom saß mit verschränkten Armen am Küchentisch und hörte ihrem Enkelsohn aufmerksam zu.
"Es wird immer schlimmer", meinte sie kopfschüttelnd und nahm die Zeitung von Neville entgegen.
"Das wird schlimm werden, in der Schule", entgegnete dieser nur und nahm sich einen Toast. "Aber ich muss meine Ausbildung beenden, ansonsten kann ich nicht kämpfen. Und das werde ich."
"Ja, aber nicht jetzt", meinte Augusta lächelnd. "Du bist deinem Vater unglaublich ähnlich, weißt du das? ... Bist du sicher, dass ich dich nicht Zuhause unterrichten soll?"
"Nein, Omi. Das ist mein UTZ-Jahr, das ist wichtig. Außerdem brauchen wir auch Leute, die Informationen aus der Schule besorgen. Und es wäre ziemlich auffällig, würde ich plötzlich nicht mehr nach Hogwarts gehen.
Omi, kannst du Kontakt zum Orden des Phönix aufnehmen?"
Augusta Longbottom seufzte. Ihr Enkel ließ nicht mit sich reden. "Also gut. Hestia Jones war eine gute Freundin deinner Mutter. Sie ist ein bekanntes Mitglied im Orden des Phönix."
"Könntest du ihr bitte dieses Päckchen geben?"
Neville reichte ihr einen schweren Umschlag aus Pergament und ein kleines, eingepacktes Päckchen. "Es ist sehr wichtig."
"Natürlich", sie blickte ihren Enkel an. "Du machst das schon. Und jezt komm, wir müssen nach Kings Cross. Es ist schon fast elf."
Die beiden standen auf, nahmen Nevilles Koffer und verließen das Haus. Dort nahm Augusta ihren Enkel an der Schulter und apparierte. Mit einem leisen Plopp waren sie beide verschwunden.

Auf Bahnsteig 9 3/4 am Bahnhof Kings Cross herrschte Hochbetrieb. Allerdings nicht wie sonst mit vielen lauten Stimmen und Kinderlachen, sondern mit Menschen, die sich durch die Menge bahnten und nach Freunden suchten, ob sie dieses Jahr wieder nach Hogwarts kämen, oder sich, trotz der neuen Schulpflicht, drückten, bei ihren Familien blieben und dort Unterricht bekamen, oder gar schon gestorben waren, waren es Muggelstämmige, Halbblüter oder Blutsverräter.
Neville sah einen kleinen Jungen weinen, der anscheinend seinen Freund gesucht und nicht gefunden hatte. In der Nähe entdeckte er Seamus Finnigan, einen Klassenkameraden, und winkte ihm kurz zu. Als Seamus ihn sah, kam er auf ihn zugerannt und fragte, sobald er nah genug war, dass nicht jeder mithören konnte, ob er Dean Thomas, Seamus besten Freund, gesehen habe.
"Nein, ich bin gerade erst angekommen", antwortete Neville. "Aber glaubst du wirklich, dass er kommt?" Dean war als Muggel aufgewachsen, sein Vater hatte seine Mutter verlassen, als diese schwanger geworden war. Und Dean wusste nicht, ob er somit Halbblut oder muggelstämmig war.
"Ich weiß es nicht", meinte Seamus. Er schien verzweifelt, was Neville ihm nicht verübeln konnte. "Eines Tages habe ich einfach keine Antworten mehr auf meine Briefe bekommen. Aber er kann doch nicht einfach weg bleiben, es ist viel zu gefährlich da draußen!"
"Du vergisst, dass es für ihn als Muggelstämmigen in Hogwarts noch gefährlicher ist. Hier draußen kann er sich verstecken, in Hogwarts sind die neuen Lehrer und Snape. Das sind allesamt bekannte Todesser", erinnerte Neville ihn flüsternd.
"Du hast Recht", seufzte Seamus. Ich schau mal wieder weiter. Bis dann."
"Ja, bis später." Neville wandte sich wieder seiner Großmutter zu.
"Das war Seamus, ein Klassenkamerad von mir. Er hat Dean, seinen besten Freund, gesucht. Dean ist muggelstämmig."
Augusta nickte. "Komm, steig ein, mein Lieber, es ist besser, nicht allzu lange hier draußen zu bleiben."
Und sie hatte Recht. Überall stiegen schon die Schüler in den Hogwarts Express und die Eltern verschwanden. Anscheinend wollte niemand zu lange auf so öffentlichen Plätzen bleiben.
Neville wuchtete seinen Koffer ins Innere des Zuges und stieg dann wieder aus, um sich von seiner Großmutter zu verabschieden.
"Tschüss, Omi."
"Mach's gut, mein Kleiner, pass auf dich auf."
"Mach ich schon, Oma. Pass du nur auf. Und vergiss das Paket nicht."
"Mach ich nicht. Und viel Glück."
Sie küsste ihn auf die Wange, umarmte ihn noch einmal, und dann stieg Neville auch schon in den Zug. Die Türen schlugen zu und ein Pfiff ertönte, als der Zug losfuhr und schon bald in den grauen Regenschnüren verschwand.

Als der Zug losfuhr, nahm Neville seinen Koffer und ging sich ein Abteil suchen, was jedoch nicht sonderlich schwer war, da viel weniger Kinder zur Schule gingen. Gleich am Ende des ersten Wagons saß Luna und las im Klitterer. Neville öffnete die Tür und trat ein.
"Hallo Luna. Darf ich mich setzen?"
Luna blickte auf und sagte mit ihrer verträumten Stimme: "Hallo Neville. Klar, komm rein. Es ist nicht gut, zu dieser Zeit draußen zu bleiben."
Neville wollte sie nicht darauf hinweisen, dass sie sich eigentlich in einem Zug befanden und er deshalb nicht in unmittelbarer Gefahr "draußen" stand, und trat einfach ein.
"Es sind viele Klempfende Kämpfinger da draußen", stellte Luna nach einer Weile fest. "Die setzen sich in den Gehirnen der Menschen fest und lassen sie nur noch an Krieg denken. Die wollen dann nur noch kämpfen und denken nicht an die Verluste, die sie dann erleiden. Aber wenn sie fertig gekämpft haben, sind sie nicht stärker und mächtiger, wie erhofft, sondern viel schwächer und ärmer dran. Daran sind die Kämpfinger schuld. Sie beherrschen die Menschen, ihre Gefühle und Gedanken. Es ist schrecklich."
Neville glaubte nicht, dass diese Wesen daran schuld waren, allerdings musste er Luna in den restlichen Bereichen zustimmen. Da draußen herrschte Krieg. Und Krieg gab nicht; keine Macht oder Stärke, sondern er nahm. Er nahm das Glück, die Hoffnung und die Träume. Für ihn wurden unschuldige Leben geopfert und Familien zerstört. Er dachte an seine Eltern ... so etwas hatte niemand verdient. "Jah, ja, du hast Recht, Luna. Das ist es alles nicht wert ..."
Sie waren bereits etwa 15 Minuten gefahren, als die Abteiltür aufging und Ginny eintrat.
"Ein Glück, dass ihr hier seid. Ich habe schon gedacht, ich muss alleine reisen. Aus meiner Klassenstufe sind fast keine mehr da und Ron, Harry und Hermine sind ja auch nicht da."
"Hallo Ginny. Schön, zumindest dich zu sehen." Neville lächelte sie an und sie zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln, auch wenn es eher wie eine Grimasse aussah.
Neville half ihr, den Koffer ins Gepäckfach zu heben und sie setzten sich wieder hin.
Erneut kam Stille über das Abteil. Es war eine drückende und laute Stille, die gerade zu ihre Ohren einzuhämmern schien. Sie war bedrohlich und zeigte, wie nah der Krieg eigentlich war. Jeden Tag konnten Familie und Freunde überfallen, entführt oder getötet werden.
"Ich mache mir solche Sorgen um sie", platzte Ginny dann heraus, als die Stille gerade unerträglich zu werden schien.
Die anderen beiden sahen auf.
"Es war vor einem Monat, als Bill und Fleur geheiratet haben. Mitten auf der Hochzeit sind Todesser aufgetaucht und" - sie schluchtste auf.
"Ich will nicht grausam sein", unterbrach Neville, dem eine weinende Ginny mehr Angst machte als die drückende Stille. Er hatte das Mädchen noch nie weinen sehen, was wiederum deutlich machte, wie sehr der Krieg sie alle beeinträchtigte. "Ich weiß, wie viel es helfen kann, mit Freunden über Probleme und Sorgen zu reden. Aber hier kann uns jeder zuhören."
"Du hast Recht, 'tschuldigung", murmelte Ginny. Dann schwang sie ihren Zauberstab. "Muffliato."
Auf Nevilles und Lunas fragende Blicke hin, erklärte sie: "Den hat H- Harry mir gez-zeigt. Er bewirkt, dass wir - wir nicht gehört werden, jedoch anders als beim Stillezauber, hören können, was draußen passiert."
Neville hörte aufmerksam zu, doch Luna schien interessierter darin zu sein, was denn nun nach der Hochzeit geschehen war und fragte auch nach. "Was ist denn genau nach der Hochzeit passiert? Dad und ich sind ja rechtzeitig wegappariert."
"Du warst dabei?" Nun wollte auch Neville mehr erfahren.
Luna nickte nur und deutete Ginny, weiterzuerzählen.
"Naja, dann sind eben die Todesser gekommen, die haben irgendwie unsere Schutzzauber durchbrochen. Und - und dann haben einige gekämpft und die anderen sind wegappariert. Ich - ich habe es vom Fenster aus beobachtet, Charlie hat mich ins Haus gedrängt. Naja, irgendwann war es vorbei und alle, die noch da waren, sind ins Haus gekommen, aber Harry, Ron und H- Hermine waren weg. Und ich weiß nicht, wo sie sind und - und wie es ihnen geht. Und -" Sie schluchtste wieder auf.
"Ist ja gut", meinte Neville beruhigend, auch wenn er wusste, dass das nur leere Worte waren. Auch er hatte Angst um seine Freunde bekommen, wollte sich jedoch Ginny zuliebe nichts anmerken lassen. "Wenn sie sie erwischt hätten, hätte das doch bestimmt im Tagespropheten gestanden. Natürlich, es ist schwer, sich vor den Todessern und womöglich Du-weißt-schon-wem selbst zu verstecken, aber Harry ist im Moment die wahrscheinlich meistgesuchteste Person im Land, da hätte der Tagesprophet bestimmt erwähnt, dass sie zumindest in der Sache Erfolg gehabt haben. Aber selbst heute in der Früh ist noch immer nichts dergleichen drin gestanden."
"Du liest diesen Blödsinn noch? ", pfauchte Ginny ihn nun plötzlich an und Neville machte vor Schreck einen Satz rückwärts.
"Es ist gut zu wissen, was der Feind denkt", meinte er nach dem ersten Schreck. "Hat Hermine mal gesagt."
Doch das war anscheinend das Falscheste gewesen, was er hätte sagen können, denn nun fing Ginny endgültig an, loszuweinen.
"Hey, Ginny", meinte Neville unbeholfen. "Sie haben sie nicht erwischt. - Nicht bis jetzt, und das ist etwas Gutes. Sie werden sie dann auch nicht in nächster Zeitfinden. Hermine ist die schlaueste Hexe der ganzen Schule, sie weiß bestimmt einige Schutzzauber - auch schwierige. Harry ist Du-weißt-schon-wem schon oft entkommen und auch Ron ist nicht ganz wehrlos. Er war schließlich auch im Ministerium dabei und hat gegen Todesser gekämpft; und nicht nur im Ministerium, auch bei einigen anderen von Harrys Abenteuern. Zusammen sind sie das goldene Trio, sie schaffen das schon."
"Das ist es ja auch nicht, was ich meine", widersprach Ginny schwach. "Im Gegenteil, Remus Lupin hat erzählt, dass er sie etwa zur Hälfte des Monats gesehen hat und -"
"- Professor Lupin?", unterbrach Neville nun etwas verwirrt. "Was hat der denn damit zu tun?" Von seinem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte er seit Ende des dritten Schuljahres nichts mehr gehört, wenn man das kurze Treffen nach dem Kampf in der Mysteriumsabteilung im fünften Schuljahr nicht mitrechnete. Und auch da war er direkt nach dem Kampf verschwunden. Und nun, da er nachdachte - in der Nacht, in der Dumbledore starb, hatte er da nicht auch mitgekämpft? Und beim Begräbnis eben dessen hatte er ihn dich auch gesehen, oder nicht? Doch ihm war immer noch nicht klar, was der Professor mit alledem zu tun hatte.
"Er ist Mitglied im Orden des Phönix und war ein guter Freund von Harrys Dad", beantwortete Ginny ihm seine Fragen. "Aber der Orden vermutet, dass Dumbledore Harry bevor er starb eine Aufgabe hinterlassen hat. Eine Aufgabe, die selbst er nicht geschafft hat, und dass das ganze mit der Prophezeiung zu tun hat. Und Harry hat das fast bestätigt und - und - ich hab' so Angst um ihn. Was, wenn er es auch nicht schafft? Was, wenn auch er st-" Sie brach ab, unfähig, den Gedanken weiterzuführen.
"Das wird nicht geschehen", versicherte Neville ihrmit so viel Zuversicht, wie er aufbringen konnte. "Harry ist nicht der Typ, der einfach den Löffel abgibt und sich denkt, machen halt die anderen weiter."
Mit dem bösen Blick, den Ginny auf ihn abschoss, hatte er jedoch nicht gerechnet.
"Natürlich ist er das nicht", pfauchte sie ihn an und Neville bemitleidete kurz den Mann, der sie später einmal heiraten würde. Auch wenn dieser schon eine gewisse Form in seine Gedanken hatte. Armer Harry ...
"Das ist ja das Problem. Sollte irgendjemand Hilfe benötigen, wird er sofort handeln, ohne sich auch nur einen Plan zurechtzulegen. Und das bringt ihn ja gerade erst in Gefahr."
"Ja, aber überlege mal, Ginny. Sein Instinkt hat ihn schon oft gerettet und wird es bestimmt auch noch oft tun. Die drei werden das schon schaffen."
"Also ich stimme Neville zu", meinte Luna mit ihrer verträumten Stimme. "Weißt du, Ron, Hermine und Harry sind viel weniger anfällig auf Klempfende Kämpfinger, als die meisten anderen Leute, die ich kenne."
"Klempfende Kämpfinger?", fragte Ginny verwirrt nach und Neville seufzte tief. Er wollte gar nicht wissen, was genau es mit diesen Tieren auf sich hatte.
"Ja", antwortete Luna jedoch schon. "Das sind flauschige Dinger, fast wie Knuddelmuffs. Allerdings haben sie sehr scharfe Zähne, und wenn ihnen etwas nicht gefällt, oder sie gestreichelt werden wollen, dann schnappen sie zu. Und sie beißen und sind gefährlich. Aber das hilft ihnen nicht sonderlich gut, wenn sie Streicheleinheiten haben wollen. Ich mein, stell dir mal vor, du streichelst da ein Tier und auf einmal ist dein Finger weg."
"Klingt nach der Sorte von Tier, um die sich alle reißen würden", kommentierte Neville trocken.
"Nun, zumindest Hagrid war sehr interessiert", meinte Luna.
Ginny gluckste ein wenig, und dann etwas mehr, bis sich das Glucksen zu einem Lachen entwickelte. Und dann lachte sie los, laut und vergnügt. Und nach einer Weile stimmte auch Neville ein und sogar Luna lächelte verträumt. Und für den einen Moment schienen die Angst und der Kummer, die der Krieg mit sich gebracht hatte, nicht zu existieren.
"Danke, Luna", meinte Ginny, als sie sich wieder gefangen hatte. "So gut habe ich lange nicht mehr gelacht."
"Gut", meinte Luna erfreut. "Jetzt sind die Kummerlinger wieder weg."

In diesem Moment brach draußen ein Tumult aus und einige Flüche flogen den Gang entlang.
"Was ist da denn los?", rief Neville entsetzt und sprang auf. Ginny und Luna taten es ihm gleich. Draußen am Gang standen vier Slytherins und gingen auf ein Hufflepuff-Mädchen los, dass Neville sofort als Hannah Abbott erkannte. Diese hatte sich noch rechtzeitig einen Schutzschild aufgebaut, doch dieser begann bereits zu flackern, unter der Masse an Flüchen, denen er standhalten musste.
Neville schob die Abteiltür auf und rief, noch ohne, dass er registriert hatte, was er tat, hinaus. "Werdet ihr wohl aufhören?! Vier gegen eine. Das ist erbärmlich. Selbst euch Slytherins hätte ich mehr zugetraut!"
"Dann hilf ihr doch, wenn du glaubst, dass du es kannst. Ach, Verzeihung. Ich hatte vergessen, mit wem ich spreche. Longbottom kann ja nicht mal seinen eigenen Zauberstab richtig halten. Da braut ihr euch lieber schon mal einen Heiltrank. Aber lasst das lieber nicht Longbottom machen, sonst fliegt euch bloß der Kessel um den Kopf." Na super! Das war Draco Malfoy. Derjenige, der Dumbledores Tod herbeigeführt hatte. Nunja, sie fuhren gerade zu Dumbledores Mörder, also - ein Fluch schoss direkt an ihm vorbei.
"Werdet ihr wohl aufhören? !" Er trat nun endgültig auf den Gang hinaus. Aus dem Augenwinkel registrierte er, wie Hannahs Schutzschild sich auflöste und sie erschöpft an der Wand herunter rutschte. Anscheinend hatte sie sich bereits einen harten Kampf geliefert.
"Du bist allein. Du glaubst doch nicht, dass du - ausgerechnet du - gegen uns kämpfen kannst? Und noch dazu ganz allein", höhnte Malfoy.
"Sieh dich vor, was du sagst, Frettchen. Er hat letztes Jahr auch gegen deine Todesserkollegen gekämpft. Dolohow hat er sogar besiegt." Ginny war ebenfalls auf den Gang getreten.
Malfoy, der schon bei "Frettchen" wütend geblickt hatte, richtete nun seinen Zauberstab auf Ginny.
"Ich würde an deiner Stelle aufpassen", meldete sich nun auch Luna zu Wort. "Hier schwirrt ein Kämpfinger herum und du scheinst mir sehr anfällig zu sein."
"Oh", lachte ein Junge hinter Malfoy - Neville glaubte, er hieß irgendetwas mit Nott -, "das Weasley-Mädchen, Loony Lovegood und der Langarsch. Wie lieb. Glaubt ihr wirklich, ihr könntet gegen den Dunklen Lord ankommen?"
"Wenn wir müssen!", antwortete Ginny. "Harry ist irgendwo da draußen und kämpft. Und ich werde ihn sicher nicht verraten. Denn so lange es das Böse gibt, solange wird es Widerstand geben."
Ein dritter Junge, der sich bisweilen noch im Hintergrund gehalten hatte, hob nun seinen Zauberstab. "Wirst du wohl still sein, Blutsverräter!"
"Lass es", sagte nun Malfoy. "Sie sind es nicht wert. In der Schule werden sie es schon noch bereuen, sich schlecht gegenüber des Dunklen Lords geäußert zu haben. Gehen wir." Und er drehte sich um und ging gefolgt von den anderen in ein Abteil. Fast durch die Tür drehte er sich noch einmal um. "Das ist das schlechte an Gryffindors. Sie wagen nicht, ihren Gegnern in den Rücken zu schießen." Dann schloss Malfoy hinter sich und den anderen die Tür.
Neville wandte sich an Hannah. "Geht's dir gut?" Er reichte ihr seine Hand. Die Blonde nickte, ergriff die Hand und stand auf.
"Ja, ich war auf dem Weg von der Toilette zurück, als sie mich von hinten angriffen. Dank der DA Stunden habe ich mich wehren können, aber sie waren halt zu viert. Danke, dass ihr mir geholfen habt."
"Ist doch klar", antwortete Neville. "Willst du in unser Abteil? Es ist zu dieser Zeit nicht sicher, sich auf den Gängen herumzutreiben. Aber das hast du ja gesehen."
Sie nickte wieder. "Wenn ich darf, gerne."
"Natürlich darfst du", meinte nun Ginny. "Komm rein."

Bis es dunkel wurde saßen sie einfach nur da und redeten. Über Harry, was er wohl machte, über Hogwarts, wie es wohl sein würde, ohne Dumbledore und mit Snape als Schulleiter, über den Widerstand, oder einfach nur, wie es wohl als UTZ-Schüler sein würde. Doch dann wurde der Zug plötzlich langsamer.
"Irgendwie habe ich gerade ein déjà-vu", meinte Hannah. "Was ist denn jetzt los? Wir sind ganz bestimmt noch nicht da."
"Ich habe keine Ahnung", antwortete Neville besorgt. "Allerdings hoffe ich, dass nicht wieder Dementoren kommen, wie im 3. Jahr." Er schüttelte sich, als er sich an deine Begegnung mit diesen Wesen in den Sommerferien erinnerte, als er mit seiner Großmutter in der Winkelgasse einkaufen gewesen war. Er hatte sich mit einem Patronus verteidigt, allerdings war ihm der immer schon schwer gefallen und seine Erinnerungen an das letzte Schuljahr waren unangenehm aufgefrischt worden.
"Wir können alle den Patronus", meinte Ginny unsicher.
"Das sind keine Dementoren", stellte Luna mit unüblich normaler Stimme fest.
Und sie hatte Recht. Stimmen drangen in ihr Abteil und kurz darauf öffnete sich die Tür. Vor dem Abteil standen einige Leute in langen Umhängen. "Wir haben den Befehl, das Abteil zu durchsuchen", sagte ein Mann mit Vollbart. "Es ist für Ihre eigene Sicherheit."
Die anderen hinter ihm (zwei Männer und eine Frau, alle unbekannt für Neville) drängten vor und begannen sich überall umzusehen. Einer murmelte etwas, das verdächtig nach "Homenum revelio" klang.
Bisher waren die vier verwirrt und auch etwas eingeschüchtert herumgestanden, doch als diese Leute - Neville fiel einfach kein besseres Wort für sie ein - diesen Zauber mehrfach benutzten, wurde Neville langsam klar, wonach - oder besser nach wem - sie suchten und, ob er wollte oder nicht, es machte ihn wütend.
"Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass er sich hier versteckt. Was haltet ihr Idioten eigentlich davon, Du-weißt-schon-wen zu jagen statt Harry?!"
Er hörte, wie seine Freunde scharf die Luft einzogen und ein kleines Stückchen in seinem Verstand sagte ihm, dass er zu weit gegangen war. Es war gefährlich, das Ministerium zu beleidigen und sich gleichzeitig offen zu Harry Potter zu bekennen, doch Neville kümmerte es nicht. Trotzig verschränkte er seine Arme vor der Brust, als er den Fremden wütend entgegenblickte. Er war wütend und die Worte waren ohnehin schon aus seinem Mund gepurzelt, ohne dass er sie hätte stoppen können. Doch nun meldete sich sein Verstand wieder zu Wort und er bekam ein sehr mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Jetzt musste er umbedingt schauen, dass er das Problem nicht nur noch vergrößerte.
"Wie heißt du?", fragte der Vollbärtige in die entstandene und spannungsgeladene Stille hinein. Anscheinend, merkte sich Neville mental, war er der Anführer dieser Gruppe. Das war immer gut zu wissen.
"Neville. Neville Frank Longbottom", antwortete Neville. Auch er wusste, dass es jetzt nicht klug war, sich zu weigern. Das würde nur noch mehr Probleme bringen.
"Reinblut?", wollte der Mann wissen. Die vier im Abteil starrten ihn an.
"Spielt keine Rolle", antwortete Neville verärgert. Jetzt bloß nicht auszucken, Longbottom. Bloß nicht auszucken. Bloß keinen Ärger suchen, bevor das Jahr überhaupt erst begonnen hat.
"Reinblut?", wiederholte der Mann ärgerlich.
"Ja", antwortete Neville mit möglichst ruhiger Stimme.
"Nun, dann wollen wir doch mal ein Auge zudrücken", sagte der Mann, nun schon mit viel freundlicherer Stimme, und zwinkerte ihm, wie er anscheinend hoffte, väterlich zu.
Neville schnaubte innerlich. Sei jetzt einfach ruhig, Longbottom. Sag jetzt nur nicht, was du denk-
"Und wenn ich muggelgeboren wäre, was wäre dann?"
"Neville, bitte", hörte er Hannah leise neben ihm aufstöhnen und Neville schalt sich für seine mangelnde Beherrschung. Er wusste, wenn er festgenommen werden würde, würden auch seine Freunde ziemliche Probleme bekommen.
Der Fremde jedoch schien Neville falsch verstanden zu haben, denn er lächelte ihn an und meinte: "Keine Angst, die Schlammblüter bekommen schon noch, was sie sich verdient haben." Dann wandte er sich an seine Kumpanen: "Kommt, gehen wir. Hier ist niemand mehr."
Und sie wandten sich um und gingen zum nächsten Abteil.
"Was sollte das denn?", fragte Ginny sobald sie wieder allein waren. Neville sah dass sie nur schwer ihre Wut zurückhalten konnte. "Ich meine, - erst machen sie Harry schlecht und dann auch noch so was! Glauben die etwa - ?!"
"Ist doch eh klar, oder?", fragte Luna. "Das Ministerium wurde infiltriert." Als alle sie ansahen zuckte sie nur mit den Schultern. "Mein Dad hat einen Bericht darüber geschrieben. Und er meint auch, dass man als erstes Harry helfen muss."
"Darf ich mal sehen?", erkundigte sich Ginny und Luna gab ihr eine Ausgabe des Klitterers. Die Schlagzeile lautete: "Ministerium von Sie-wissen-schon-wem übernommen?"
Sie warteten schweigend bis Ginny sich den Artikel durchgelesen hatte, dann sah die Rothaarige beeindruckt auf. "Der ist ja richtig gut, Luna."
"Danke", meinte die Blonde. "Dad hat lange überlegt, ob er ihn so lassen soll, hat sich aber letztendlich dafür entschieden. Ich habe auch noch andere Ausgaben da - wollt ihr schauen?"
"Ja, gerne", meinte Hannah und Luna gab ihr eine Ausgabe mit der Schlagzeile "Der zweite Krieg - wie wird es enden?"
"Ich doch bitte auch, Luna", meinte Neville. Luna reichte sie ihm und Neville begann zu lesen.

Die große Frage: Kämpfen oder Flüchten?

Seit Sie-wissen-schon-wer wieder an der Macht ist, haben viele Muggelstämmige und ihr Familien beschlossen, ins Ausland zu fliehen. Viele stellen sich täglich die Frage: Ist es sicher hierzubleiben? Kann ich es riskieren, das Leben meiner Familie auf's Spiel zu setzen und zu kämpfen? Einige Leser haben uns ihre Meinungen und Ansichten zu diesem Thema dagelassen.
> Ich für meinen Teil werde kämpfen<, meint der 45-jährige Mr. C. aus London. > Meine ganze Familie gehört dem Widerstand an und hält Harry Potter die Treue. Sollte es so weit sein, werden wir kämpfen. <
Trotz des Mutes Vieler gibt es auch einige, die mit ihren Familien zu fliehen beschlossen haben. > Ich bin muggelstämmig und habe drei kleine Kinder <, sagt ein anonym bleibender Leser. > Ich habe keine Wahl. Ich will meine Kinder nicht gefährden, ich werde fliehen. Dennoch bewundere ich alle Widerstandskämpfer für ihren Mut und wünsche Harry Potter alles Gute. <
So verständlich die Wahl zu fliehen auch ist, gibt es doch einige, auch Jugendliche und viele junge Erwachsene, die kämpfen. Der vom 20-jährigen Lee Jordan geführte Radiosender PotterWatch berichtet auch über Ereignisse, die der Tagesprophet oder andere öffentliche Medien verschweigen. Damit wird er zwar bereits öffentlich erfolgt, gibt jedoch allen Widerstandskämpfern Hoffnung. Auch Mitglieder vom Orden des Phönix sprechen allen in Interviews Hoffnung zu.
Kämpft! Gebt nicht auf! Helft Harry Potter!
Denn nur wer aufgibt hat schon verloren!

Neville schlug die Zeitschrift zu. "Die sind wirklich gut", meinte er, als er die nächsten Artikel durchblätterte.
"Ja", antwortete Luna. "Daddy hat gesagt, wenn der Tagesprophet jetzt nichts Gescheites mehr berichtet, dann müssen wir das machen. Die Welt hat die Wahrheit verdient."
Die restliche Fahrt diskutieren sie über die verschiedensten Artikel und legten ihre Meinungen dazu aus, so dass Neville, als er in der Kutsche nach Hogwarts saß, fast wieder das Gefühl bekam, dass nur Hogwarts einem geben konnte. Das Gefühl von Schutz und Geborgenheit. Das Gefühl, das der Krieg ihnen allen genommen hatte.


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz