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Fanfiction

The Hidden Hero - Viertes Schuljahr; Ausgestoßener; Die erste Aufgabe

von Thorrus

Kapitel Sechzehn – Viertes Schuljahr; Ausgestoßener; Die erste Aufgabe

Als Dumbledore Mark Twists Namen von dem Pergament las, dass der Feuerkelch ausgespien hatte, saß Harry völlig still. Der Schock ließ ihn an Ort und Stelle festfrieren. Er hatte ein seltsames Surren in den Ohren und fühlte sich plötzlich wie ihn einem Traum. Die Große Halle schien komprimiert, als ob er sie aus großer Entfernung sah.

„Mark Twist!", rief Dumbledore lauter und sah ihn diesmal direkt an. Nachdem er leicht in den Rücken geschubst wurde, stolperte Harry auf die Füße und ging durch die Halle. Die Feindseligkeit im Raum stieg, während er lief.

Er hörte Gemurmel wie: „Betrüger!", „Cedric Diggory ist der Hogwartschampion!", „Wie hat er seinen Namen in den Kelch bekommen?" „Schlammblut!"

Harry benötigte seine ganze Fassung, nicht auf die Beleidigungen zu reagieren, während er vorbeikam. Als er vorne angekommen war und vor dem Direktor stand, fühlte er die Augen aller Schüler auf sich, die sich in seinen Hinterkopf bohrten. Er blickte den Schulleiter an, ein stummes Flehen um eine Erklärung. Dumbledore starrte zurück, mit wachsenden Anzeichen von Wut in den Augen.

„Mark, folge den anderen Champions bitte in die Kammer", wie er ihn kalt an.

Harry versuchte, Fassung zu bewahren, als er aus der Halle ging. Er atmete langsam aus dem Mund aus und zwang sich, sehr gerade zu stehen. In den Augen der Schüler und Lehrer, die ihn beobachteten, deuteten das gehobene Kinn des Jungen auf Arroganz hin, und seine scheinbare Ruhe schien auf eine Gewissheit, die davon kam, dass er damit gerechnet hatte, dass sein Name aus dem Kelch kommen würde, hinzuweisen.

Nachdem Harry den Raum betreten hatte, in dem Viktor, Fleur und Cedric warteten, sahen sie ihn verwirrt an. „Bist du 'ier, um uns eine Nachrischt zu überbringen?", fragte Fleur.

Harry schüttelte den Kopf, erklärte aber nichts. Bevor die anderen Champions weitere Fragen stellen konnten, hörten sie, wie die Lehrer den Raum betraten. Harry drehte sich um und sah sich dem Schulleiter von Durmstrang, Igor Karkaroff, der Schulleiterin von Beauxbatons, Madame Maxime, Professor Dumbledore und den Professoren Snape, McGonagall und Moody gegenüber. Die Ministeriumsbeamten, Crouch und Bagman, bildeten den Schluss. Alle sahen ihn mit unterschiedlichen Ausmaßen an Wut oder Verärgerung an.
Professor Dumbledore sprach zuerst. Obwohl er nicht schrie, konnte Harry sehen, dass er sich im Zaum hielt, um seine Ruhe zu bewahren. „Wie bist du an der Alterslinie vorbeigekommen, Mark? Und wie hast du den Kelch überlistet, dass er dich als weiterer Champion wählt?"

Hinter sich hörte Harry Cedric sagen: „Der Kelch hat Mark auch als Champion gewählt?"

Harry ignorierte Cedrics Kommentar und antwortete Dumbledore. Er sah ihm geradewegs in die Augen und sagte klar und deutlich: „Ich habe meinen Namen nicht in den Kelch getan. Ich möchte nicht in diesem Turnier teilnehmen. Jemand anderes muss meinen Namen hineingetan haben. Ich war es nicht."

Dumbledore betrachtete Harrys Gesicht aufmerksam, sprach aber nicht. Madame Maxime schnaubte ungläubig. „Natürlisch lügt er."

Karkaroff stieß hervor: „Ist das deine Art, zwei Champions für Hogwarts zu haben, Dumbledore?"

„Ich mochte nicht, dass Mark teilnimmt, Igor", erwiderte Dumbledore.

Barty Crouch erhob das Wort. „Wir haben keine Wahl. Sobald der Kelch einen Champion ausgewählt hat, ist der betroffene Zauberer verpflichtet teilzunehmen."

„Warum haben Sie es getan, Mark?", fragte Professor McGonagall eindringlich. „Wissen Sie nicht, wie gefährlich das Turnier ist?"

„Harry wandte sich zu seiner Hauslehrerin. „Ich… hab… meinen… Namen… nicht… hineingetan!", formulierte er langsam.

Es gab eine kurze Stille, in der ihn jeder anstarrte. Er blickte durch den Raum und stellte fest, dass ihm keiner glaubte. „Ich lüge nicht!", seine Stimme begann, sich zu erheben.

„Warum würde irgendjemand sonst deinen Namen in den Kelsch tun?", wollte Fleur wissen.

„Ich weiß es nicht!"

„Man bräuchte einen mächtigen Zauberer, um den Kelch zu verwirren", sinnierte Moody. „Ich denke, dass sie Twists Namen unter einer vierten Schule hineingetan haben, um sicher zu stellen, dass er der einzige in dieser Kategorie wäre…"

„Ich werde eine Beschwerde an das Zaubereiministerium und die Internationale Zauberervereinigung schicken", drohte Karkaroff.

„Sie müssen tun, was Sie für richtig erachten, Igor", meinte Dumbledore. „Nun jedoch scheint es, als ob wie mit vier Champions fortführen müssen."

Aber Dumblydor", begann Madame Maxime.

„Falls Sie eine andere Idee hätten, würde ich sie gerne hören", bot der Direktor an.

Als niemand reagierte, rief Barty Crouch die anderen Champions und erklärte, dass die erste Aufgabe am 24. November stattfinden würde, und ihren Mut testen solle. Aufgrund des zeitraubenden Trainings würden sie von den Jahresendprüfungen befreit werden.

Dann durften Harry und die anderen Champions gehen. An der Tür der Kammer drehte der Junge sich zu den Erwachsenen im Raum um, und sagte gepresst: „Ich habe meinen Namen NICHT in den Kelch getan. Das war jemand anderes. Ich weiß nicht wer und ich weiß nicht warum, aber ich glaube nicht, dass sie es getan haben, weil sie mich so sehr mögen!" Und ohne eine Antwort abzuwarten setzte er seinen Weg zum Gryffindorturm fort.
Als er zurück zu seinem Schlafsaal wanderte, fragte sich Harry, wer seinen Namen in den Kelch getan haben könnte. Er war so sehr von diesen unerwarteten Ereignissen geschockt, dass sein Gehirn träge war.
Vielleicht würde er morgen klarer denken können. Oder Ron und Hermine könnten ihm dabei helfen, es herauszufinden. Er glaubte nicht, dass irgendjemand seine Identität herausgefunden hatte, und der Kelch hatte nicht den Harry Potters Namen ausgespuckt. Bedeutete das, dass derjenige, der seinen Namen hineingetan hatte, Mark Twist, dem Muggelgeborenen, schaden wollte? Wenn ja, warum? Um ihn zu töten, oder bloß, um ihm Schwierigkeiten zu bereiten?

Mark Twist hatte Voldemort daran gehindert, den Stein der Weisen in seinen Besitz zu bringen und Tom Riddles Tagebuch und den Basilisk, den es kontrolliert hatte, zerstört. Könnte jemand seinen Namen aus diesem Grund in den Kelch getan haben? Oder war es etwas Alltäglicheres?

Hasste ihn jemand, wie zum Beispiel Draco Malfoy, nur, weil er ein Muggelgeborener war? Aber es schien so unwahrscheinlich, dass ein Schüler hätte herausfinden könne, wie man den Feuerkelch austricksen konnte. Wie Professor Moody festgestellt hatte, hätte das nur ein sehr mächtiger Zauberer schaffen können.

Morgen, versprach er sich selbst, würde er eine Liste aller Erwachsenen in der Schule schreiben, und vielleicht auch einiger Siebtklässler. Er würde die Sache logisch und gründlich angehen. Er würde die Motive eines jeden unter die Lupe nehmen und herausfinden, wer vielleicht seinen Namen in den Kelch tun wollte.

Harry zögerte vor dem Portrait zum Gryffindorgemeinschaftsraum. Nachdem er tief Luft geholt hatte, um sich zu stählen, gab er der Fetten Dame das Passwort und trat ein. Der Raum wurde von den anderen Gryffindors gefüllt. Die Stille war ohrenbetäubend. Sie sahen ihn alle nur an, wartend. Harry holte tief Luft und sagte deutlich: „Ich habe meinen Namen nicht in dem Kelch getan."

Ein paar der Schüler sahen wütend ob seines Abstreitens aus. Fred ignorierte ihn und meinte: „Du hättest uns erzählen sollen, dass du kandidiert hast."

„Wie hast du es geschafft, ohne einen Bart zu bekommen?", fragte George und beäugte ihn irritiert.

„Ich habe nicht…"

„Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee war, Mark",
stellte Hermine ernst fest. „Cedric ist richtig beliebt und die Leute werden wütend sein, dass du ihm etwas von seinem Rampenlicht stiehlst."

„Ich habe nicht…"

„Ich weiß, dass du ein wirklich guter Schüler bist, aber glaubst du wirklich, dass ein Viertklässler eine Chance gegen einen Siebtklässler hat?", fragte Neville.

„Ich habe nicht…"

„Du hast dich immer darüber beschwert, dass die Leute dachten, du wärst ein Dunkler Zauberer, wo du doch Parsel gesprochen hast und so. Warum das hier?", fragte Ron in einem wütenden Ton.

„Ich sag's euch doch die ganze Zeit, ich habe meinen Namen nicht darein getan!", schrie Harry so laut er konnte. Endlich waren die anderen Gryffindors still. Sie starrten ihn alle nur an, bis einige von ihnen ohne ein Wort zu sagen weggingen. Die meisten senkten den Blick und weigerten sich, seinem zu begegnen. Sie glaubten ihm nicht!

„Ron!", rief Harry. „Du glaubst mir doch bestimmt? Ich hätte so was nicht getan, ohne es dir zu sagen."

„Ja, das hab ich auch gedacht. Aber ich hätte auch gedacht, dass du mir erzählt hättest, dass Harry Potter ein Betrüger war, letztes Jahr. Du hast das auch geheim gehalten, oder? Vielleicht kenne ich dich nicht so gut, wie ich gedacht hab."

„Ich kann das hier nicht glauben!", schrie Harry. „Jemand legt meinen Namen in den Kelch, wahrscheinlich, um mich zu töten, oder zumindest ernsthaft zu verletzen. Und anstatt zu versuchen, mir zu helfen, herauszufinden, wer das ist, beschuldigst du mich, ein Lügner zu sein!"
Ein paar ihrer Klassenkameraden hörten dem Gespräch der zwei Jungs aufmerksam zu, gaben aber vor, zu lesen, oder miteinander in den Ecken des Raumes zu reden.

Harry konnte jedoch ihre Blicke fühlen, wenn sie dachten, er würde nicht bemerken, wie sie in seine Richtung sahen.
Hermine, die immer noch neben Ron stand, versuchte, die Jungen zu beruhigen, warf aber unbewusst mehr Öl ins Feuer. „Warum beruhigen wir uns nicht alle? Morgen sprechen wir mit Dumbledore, dass er dich aus dem Turnier ziehen soll. Schließlich bist du minderjährig. Es ist wirklich gefährlich – Leute kommen so oft um. Keiner würde es dir übel nehmen, dass du es dir anders überlegt hast."

Harry starrte sie giftig an. „Ich überlege es mir nicht anders! Ich hab es mir überhaupt nicht überlegt! Ich habe meinen Namen nicht in den Kelch getan!" Und er stürmte die Treppen hoch in sein Schlafzimmer, wo er sich auf sein Bett ward und die Vorhänge zu zog. Er tat so, als würde er schlafen, als die anderen schließlich zu Bett gingen, aber er lag noch Stunden wach und blickte an die Decke. Er hatte sich noch nie so allein in Hogwarts gefühlt. Und kaum zu glauben, dass er sich bloß Stunden vorher nie glücklicher gefühlt hatte.

Die dunkle Abgrenzung erinnerte ihn an seinen Schrank in Privet Drive. Damals, oft hungrig oder in Schmerzen aufgrund von Prügel, die er erhalten hatte, hatte er sich ganz allein in der Welt gefühlt. Er hatte märchenhafte Träume gesponnen, von Eltern, die ihn aus seiner Gefangenschaft retten würde. Sie würden ihm sagen, dass er ein Prinz wäre, gefangen genommen von einem schrecklichen Bösewicht, verkauft an die verräterischen Dursleys, die sich als seine Verwandten verkleideten, um ihn auszutricksen. Diese Träume waren auf eine Art und Weise wahr geworden, als er erfahren hatte, dass er der vorbestimmte Held der Zaubererwelt war.

Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bevor er von den bewundernden Massen aufgenommen werden würde, dafür, dass er die Welt von Voldemort befreit hatte. Er klammerte sich an diesem Glauben mit einer fast schmerzhaften Intensität. Es musste wahr sein. Es konnte kein Fehler sein. Seine Mutter hatte gewusst, dass er ein Held sein würde. Er würde alles tun, um das zu einer Realität zu machen. Er hatte sich damit begnügt, zu warten, sicher in dem Wissen, dass er den Dunklen Lord irgendwann töten würde. Er war zwar nicht unbedingt glücklich gewesen, seine Identität verstecken zu müssen, aber er hatte gewusst, dass es eine notwendige Maßnahme war. Und es hatte irgendwie romantisch gewirkt. Der Prinz – inkognito. Aber er hatte nicht erwartet, ein Ausgestoßener in seinem eigenen Königreich zu sein.


--



Die nächsten paar Tage waren elend für Harry. Es schien, als ob die ganze Schule wütend auf oder enttäuscht von ihm war. Ron war so verärgert, dass er es vermied, Zeit mit Harry zu verbringen. Nur Ginny Weasley gab sich Mühe, ihm zu zeigen, dass sie noch sein Freund war. Sie saß bei Mahlzeit neben ihm, und sprach von belanglosen Dingen. Harry wusste, dass sie in ihn verknallt war, weil er sie gerettet hatte, als sie von Tom Riddle besessen war. Was auch immer der Grund war, Harry war froh, jemanden zu haben, der bereit war, Zeit mit ihm zu verbringen, ohne ihm anklagende Blicke zu senden (wie Hermine) oder ihn mit Fragen zu überhäufen, wie er seinen Namen in den Kelch bekommen hatte (wie Fred und George) oder ihn einfach zu beleidigen (wie fast alle anderen in der Schule!).

Der Unterricht war ein Alptraum. Ron wollte nicht mehr neben ihm sitzen. Er versuchte, so zu tun, als ob es ihm nichts ausmachen würde, allein zu sitzen, aber er glaubte nicht, dass es ihm irgendjemand abnahm. Die Lehrer waren schnippisch mit ihm. Professor Sprout war besonders kalt, was, so dachte Harry, zu erwarten war, weil sie Diggorys Hauslehrerin war. Aber die anderen Lehrer waren auch streng mit ihm, weil sie dachten, dass er Dumbledore nicht gehorcht und seinen Namen in den Kelch gelegt hätte. Indem er lernte, kurz zu warten, bevor er antwortete, konnte Harry sein Temperament unter Kontrolle behalten.

Er hatte in den Sommerferien etwas Übung darin gehabt, sich auf die Zunge zu beißen. Der Restaurantbesitzer, in dem er ein Kellner war, war ein selbstwichtiger Mann, der seine Arbeiter heruntermachte, wenn er gestresst war. Er machte es an anderen Zeiten wieder gut, indem er versuchte, nett zu sein. Einer der Gründe, warum Harry jeden Sommer immer wieder willkommen geheißen wurde, war, dass das Restaurant eine schwere Zeit hatte, Angestellte zu behalten, weil der Besitzer so eine schwierige Art hatte.

Unter den Lehrern akzeptierte nur Hagrid Harrys Wort, dass er seinen eigenen Namen nicht in den Kelch getan hatte. Hagrid fragte sich, wer den Namen des Jungen stattdessen in den Kelch gelegt hatte, und neigte dazu, zu glauben, dass es ein Scherz eines anderen Schülers war, der außer Kontrolle geraten war. Zwar stimmte Harry nicht mit Hagrids Erklärung überein, aber er wusste, dass er die Loyalität des Wildhüters ihm gegenüber nie vergessen würde.

Harry blieb weiterhin argwöhnisch gegenüber den Erwachsenen um ihn herum. Jemand hatte seinen Namen in den Kelch getan. Er war nicht von allein da hinein gelangt! Mit seiner vielen Zeit, jetzt, da er ein Ausgestoßener in der Schule war, verbrachte Harry Stunden in der Bibliothek damit, jeden Erwachsenen auf seiner Liste zu recherchieren. Die Liste beinhaltete die Namen aller Lehrer von Hogwarts, mit dem Direktor ganz oben. Auf der Liste standen außerdem Madame Maxime und Igor Karkaroff. Um sicher zu gehen hatte Harry die Namen der Ministeriumsbeamten, die am Abend, an dem sein Name aus dem Kelch geflogen kam, anwesend waren, Barty Crouch und Ludo Bagman, dazugeschrieben.
Als Trimagischer Champion war ihm Zutritt in die verbotene Abteilung der Bibliothek gestattet. Er wälzte durch Geschichtsbücher und suchte nach irgendwelchen Hinweisen, die helfen könnten. Er wusste, dass Madam Pince, die Bibliothekarin, ihn argwöhnisch ansah. Er vermutete, dass sie seine Aktivitäten Dumbledore berichtete.

Harry hatte von seinem ersten Tag im Hogwarts-Express an, als er Dumbledores Zaubererkarte in seinem ersten Schokofrosch, gewusst, dass Dumbledore für seine Arbeit in der Alchemie mit Nicolas Flamel, für die Entdeckung der zwölf Verwendungen von Drachenblut, und für seinen Sieg über den Dunklen Zauberer Grindelwald bekannt war. Jetzt las Harry jedes Buch und jeden Artikel, den er über den Direktor finden konnte. Er fand zwar nicht viel an interessanten Informationen, aber er war sehr von den historischen Berichten über seinen Kampf mit Grindelwald beeindruckt.

Harry hatte natürlich gewusst, dass Voldemort nicht der erste Bösewicht auf der Welt war. Aber irgendwie brachte es ihm die Wahrheit bedeutungsvoller zu Bewusstsein, wenn er über einen seiner Vorgänger las. Er fragte sich, ob Dumbledore auf dieselbe Art und Weise gedacht hatte, dass es sein Schicksal war, Grindelwald zu besiegen, wie es sein, Harrys, Schicksal war, Voldemort zu übertrumpfen. Vielleicht hatten sie mehr gemeinsam, als er gewusst hatte. Er wünschte sich, dass mehr über Dumbledores persönliches Leben in den Büchern stände.
Harry fand Grindelwald selbst eine faszinierende Person. Er hatte Macht nicht durch Drohungen, sondern durch Versprechungen, die Welt zu verbessern, gewonnen. Grindelwald hatte gepredigt, dass Zauberer über den Muggeln ständen und es am besten für die Muggel an sich wäre, wenn die Zauberer regieren würden. „Für das Größere Wohl." Es war Harrys erste Auseinandersetzung damit, wie man durch politische Manipulation statt durch Gewalt herrschte.

Letztendlich hatte die Zaubererwelt den wahren Schrecken von Grindelwalds Plan, die Zauberer über den Rest der Welt herrschen zu lassen, erkannte. Dann hatte Dumbledore Grindelwald besiegt, und war als Held gefeiert worden. Harry lächelte in verbissener Zufriedenheit. Er würde am Ende auch als Held gefeiert werden.

Es war schwer zu glauben, dass Dumbledore derjenige war, der Harrys Namen in den Kelch getan hatte. Warum hätte er das tun sollen? Ja, Harry vertraute Dumbledore nicht. Aber nicht, weil er dachte, dass er böse wäre. Im Gegenteil – Dumbledore hatte sich als Führer der Opposition gegen die Mächte der Dunkelheit herausgestellt. Aber Dumbledore lagen nicht unbedingt Harrys Interessen am Herzen.

Was war mit den anderen Erwachsenen? Angeblich sollte Igor Karkaroff während Voldemorts erster Schreckensherrschaft ein Todesser gewesen sein. Das machte ihn auf jeden Fall zu einem Hauptverdächtigen. Aber überraschender Wese gab es auch Gerüchte, dass Severus Snape ein Todesser wäre! Whoa! Harry schwor, ein Auge auf diesen beiden Herren zu haben. Er würde niemandem völlig vertrauen (nicht einmal Hagrid), aber er verdächtigte niemanden von ihnen ernsthaft. Schließlich war es schwer vorzustellen, dass Barty Crouch, Ludo Bagman, oder die Professoren Moody, McGonagall, Sprout Flitwick oder die anderen Lehrer seinen Namen in den Kelch getan hätten.

In der Zwischenzeit fingen viele Schüler auf Drangen Draco Malfoys an, Anstecker mit dem Aufdruck „Ich bin für CEDRIC DIGGORY – den WAHREN Hogwarts-Champion". Wenn sie an Harry in den Gängen vorbeikamen, oder wenn die Lehrer im Unterricht nicht hinsahen, würden sie auf den Anstecker drücken, und „TWIST STINKT" würde darauf leuchten. Harry versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie niederschmetternd er das fand.

Ein paar Tage vor der ersten Aufgabe wurde Harry mit den anderen Champions in einen kleinen Klassenraum gerufen. Zuerst wog Ollivander ihre Zauberstäbe. Dann nahm der Tagesprophet ein paar Bilder. Der Reporter, Rita Skeeter, verbrachte die meiste ihrer Zeit damit, mit Viktor und Cedric zu flirten. Harry war dankbar, dass die ganze Prozedur glatt über die Bühne zu gehen schien. Er begriff jedoch, dass er viel zu optimistisch gewesen war, als der Tagesprophet ein paar Tage später ankam.

Die Zeitung trug den Titel „Verdrehtes Trimagisches Turnier"(1), mit einem kleineren Untertitel: „Muggelgeborener stiehlt Rampenlicht der Champions". Ihm rutschte das Herz in die Hose, als er den Artikel zu lesen begann.

Hogwarts scheint ein Brutbett der Täuschung und des Betrugs zu werden. Wer kann vergessen, dass Hogwarts erst letztes Jahr den Schwindler, der behauptete, Harry Potter zu sein, beherbergte? Und jetzt wurde das hoch angesehene Trimagische Turnier von einem Muggelgeborenen, Mark Twist, unterwandert, der auf ungeklärte Weise seinen Namen in den Feuerkelch legen konnte. Er tritt gegen die legitimen Champions an: den berühmten Sucher Viktor Krum für Durmstrang, die liebliche Anwärterin aus Beauxbatons, Fleur Delacour, und unser eigener Cedric Diggory, dessen Vater ein Ministeriumsbeamter an. Leser fragen sich vielleicht, wie dieser Muggelgeborene in der Lage gewesen sein könnte, den Feuerkelch an der Nase herumzuführen, unter Albus Dumbledores eigener Nase. Vielleicht haben seine Gegner Recht damit, dass Dumbledore senil wird.
Klassenkameraden Mark Twists haben berichtet, dass der Junge ein Parselmund ist, eine Fähigkeit, die bekanntermaßen ein Zug Dunkler Zauberer ist, darunter am berühmtesten Du-weißt-schon-wer. Der Junge wird auch mit der mysteriösen Flucht Sirius Blacks letztes Jahr, dem bekannten Mörder, in Verbindung gebracht. Wir bitten das Ministerium ernst, ein wachsames Auge auf dem Trimagischen Turnier zu haben. Mit einem solchen Konkurrenten in seiner Mitte können wir nur hoffen, dass die Champions nicht in Gefahr sind.


Harry zerknüllte die Zeitung in seiner Hand und warf sie in den Kamin. Er war überrascht, zu fühlen, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Wie konnte er zulassen, dass ein solcher Giftstift ihn verletzte? fragte er sich selbst. Was sollte er tun? Er war derjenige, der in Gefahr war, und trotzdem beschuldigte ihn diese schreckliche Reporterin, eine Gefahr für die anderen Champions zu sein. Er! Harry Potter! Er war der Held! Oh, wie er sich wünschte, dass es jemanden gäbe, dem er sich anvertrauen könnte.

Harry fragte sich, ob er allen sagen sollte, dass er wirklich Harry Potter war. Mit Sicherheit würde diese Feindseligkeit aufhören. Sie würden dem Jungen-der-lebt glauben, oder? Sie würden begreifen, dass er seinen Namen nicht in den Kelch getan hatte. Aber Voldemort erlangte wieder mehr Macht. Er wusste es. Seine Narbe kribbelte jetzt fast die ganze Zeit. Wenn er als Mark Twist in Gefahr war, würde er das noch mehr als Harry Potter, oder?

Lass mich nur erst die erste Aufgabe schaffen, dachte er. Ich entscheide danach. Falls sich das nicht verbessert, rede ich mit Dumbledore. Ich erzähl ihm, wer ich wirklich bin, und lasse ihn entscheiden, ob ich mit meiner Maskerade weitermachen soll. Nachdem er die Entscheidung gemacht hatte, war Harry überrascht, dass eine neue Ruhe über ihn gekommen war. Einen Plan zu haben machte den ganzen Unterschied, dachte er.
Das Wochenende vor der ersten Aufgabe flüsterte Hagrid Harry im Unterricht zu, ihn nachts zu treffen, und zu versuchen, nicht gesehen zu werden. Nachdem er ihn wie gebeten getroffen hatte, führte Hagrid den Jungen versteckt zu einer Lichtung, um ihm die Drachen zu zeigen, die für die erste Aufgabe vorbereitet wurden. Es war offensichtlich, dass Hagrid dachte, die vier Biester wären prachtvoll, aber Harry fühlte nichts außer gewaltiger Angst. Er zwang sich, sich zu konzentrieren, als Hagrid Rons Bruder, Charlie, befragte, der einer der Männer war, die sich um die Drachen kümmerten. Charlie erzählte Hagrid, dass er dachte, die Trimagischen Champions müssten nur an den Drachen vorbeikommen, nicht gegen sie kämpfen. Harry fragte sich, ob er dankbar sein sollte.

Er stolperte von der Lichtung weg. Er kehrte in einem solchen Nebel zum Schloss zurück, dass er sich fragte, wie er dorthin gekommen war, als er zur Eingangstür hochsah. Er erinnerte sich überhaupt nicht an seinen Weg von dem Drachenlager zurück.

Ein paar Schüler wanderten außerhalb des Schlosses herum und genossen die laue Nacht. Ein paar Gruppen drehten Harry absichtlich den Rücken zu, als er vorbeikam. Ein Jung spuckte sogar auf den Boden bei seinen Füßen, deutlich mit dem Wunsch, stattdessen auf Harry zu spucken. Harry starrte den Jungen verblüfft an, sein Blick verschwommen. Aber er wurde von dem tiefen Rollen einer Stimme abgelenkt, die er als die Viktor Krums erkannte.

Als er in die Richtung der Stimme sah, erkannte er die drei Champions, wie sie zusammen hockten und redeten. Es war fast, als ob seine Gedanken sie aus leerer Luft erscheinen lassen hatte. Harry ging mit fahrigen Schritten zu ihnen. Als sie ihn bemerkten, verhärteten sich ihre Augen und Fleurs Mund spitzte sich missbilligend. Harry wurde kurz an seine Tante Petunia erinnert.

„Drachen", keuchte er. „Die erste Aufgabe ist, an einem Drachen vorbeizukommen. Einer für jeden von uns." Er bemerkte kaum ihre geschockten Blicke, gefolgt von ängstlichen, bevor er sich umdrehte und wegstolperte.
Er änderte seine Meinung darüber, das Schloss zu betreten. Er dachte nicht, dass er in dem Moment mehr Feindseligkeit aushalten würde. Stattdessen ging er zum dunklen See, unbesorgt über die Ausgangssperre. Als er näher kam, fing er an zu laufen; als ob er dadurch seiner Angst entkommen könnte. Er kam am See nach Luft schnappend an. Sein Keuchen wurde zu einem Brechreiz. Er fiel auf seine Knie und übergab sich hinter einem Stein nahe am Wasser. Es dauerte eine Weile, sich wieder zu beruhigen. Aber schließlich halfen die leisen Wellen des Wassers am Rand des Sees und die milde Luft, ihn zu beruhigen. Er wischte sich die Nässe aus dem Gesicht, ob Tränen oder Schweiß, wusste er nicht.

„Hör auf", sprach er sich streng zu. „Du willst ein Held sein, oder? Und doch läufst du beim ersten Test vor Angst davon! Du siehst Viktor, Fleur oder Cedric auch nicht hier, oder? Nein. Die haben auch Angst, aber die kommen zurecht."

„Ja", sagte eine kleine Stimme in seinem Kopf. „Aber sie sind drei Jahre älter und sie haben sich ausgesucht, in diesem Turnier zu sein."

„Aber ich bin derjenige, der als Retter prophezeit wurde", erinnerte er sich. „Wie soll ich Voldemort entgegentreten, wenn ich zu einem kriechenden Baby werde, sobald ich einen Drachen sehe? Habe was Stolz, man!"

Die Kälte des Bodens sank in seine Knochen. Widerwillig stand er auf und machte sich auf den Weg zurück zum Schloss. Er wandelte den Zauber, der sein Aussehen veränderte, so ab, dass Mark Twists Gesicht nicht geschwollen oder fleckig war. Er wollte nicht, dass irgendjemand wusste, dass er besorgt gewesen war. Es war spät. Er kam nicht an vielen Schülern vorbei, und die, die er traf, ignorierte er.

Er traf auf Professor Moody, der ihn aufmerksam ansah. Harry fragte sich, ob der Professor erkennen konnte, dass er geweint hatte. „Alles okay, Twist?", fragte Moody freundlich.

„Ja, Sir", antwortete Harry leise und machte sich daran, weiter zu gehen.

Moody legte eine Hand auf die Schulter des Schülers, um ihn zu stoppen. „Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, Junge, wann immer Sie wollen. Warum kommen Sie nicht mit mir mit, und wir reden darüber, was Ihnen bevorsteht? Nichts ist jemals so Furcht erregend, wenn man seine Sorgen mit jemandem teilen kann."

„Danke, Professor", sagte Harry ruhig. Er war von seinen eigenen Schauspielfähigkeiten erstaunt. Innen drin fühlte er sich danach, zu schreien: „Helfen Sie mir!" Aber außen behielt er einen geraden Blick bei, und log: „Mir geht es gut. Aber ich bin müde. Ich gehe besser ins Bett." Und mit einem winzigen Schulterzucken entfernte er Moodys Hand und ging weiter den Gang entlang. Er wusste, dass Moodys Augen ihm folgten, bis er um die Ecke ging – vielleicht sogar danach.

Wie er sich wünschte, er könnte sich dem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste anvertrauen. Aber er konnte niemandem vertrauen.


--


Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, beobachtete Harry die anderen Champions unauffällig. Wie kamen sie mit den Neuigkeiten zurecht, dass sie Drachen bekämpfen müssten? Zwar schienen sie ein wenig stiller und blasser als normaler, aber keiner von ihnen benahm sich anders, so weit Harry das erkennen konnte. „Sicher", dachte er ärgerlich, „Cedric hat wahrscheinlich eine Menge Zauber, die er benutzen kann. Fleur wird einfach ihr silbernes Haar zurückwerfen und den Drachen zu ihrem Liebessklaven machen. Und Krum wird wahrscheinlich einfach an dem Drachen vorbeifliegen."

Harry erstarrte. Warte! Das war eine gute Idee! Er könnte auch am Drachen vorbeifliegen. Wäre das erlaubt? Könnte er einen Besen nehmen? Er würde Madam Hooch fragen müssen, ob er einen ihrer Schulbesen ausleihen könnte. Vielleicht könnte er ein paar von ihnen ausprobieren, um zu sehen, welcher am schnellsten war.

Ungeduldig, endlich anzufangen, stand er abrupt von Tisch auf und ließ das meiste seines Frühstücks unberührt. Er bemerkte die neugierigen Blicke, die er von den anderen Schülern und Lehrern bekam, nicht. Er verbrachte den Rest des Tages damit, seine Flugkünste zu üben. Es war eine willkommene Pause von dem unnachgiebigen Stress, unter dem er gestanden hatte. Als Harry in die Luft stieg, fühlte er sich, als ob eine große Last von seinen Schultern genommen wurde. Er wünschte sich, er könnte für immer fliegen.

Er blickte in die Entfernung, an den Hügeln, dem dunklen See, und dem Verbotenen Wald vorbei. Was würde er nicht dafür geben, einfach diesen Besen nehmen zu können und weiter zu fliegen. Er würde in eine Welt fliegen, wo sie noch nie von einem Trimagischen Turnier, Voldemort oder Harry Potter gehört hatten. Er würde dort ein neues Leben starten und eines Tages eine Frau und Kinder haben. Er würde jeden Tag zu einer Arbeit in einem Büro pendeln, wo jeder sich über den Chef beschwerte. Er würde das langweiligste Leben führen – es wäre wundervoll!

„Twist!" Aus seinen Tagträumen gerissen blickte Harry nach unten. Madam Hooch deutete ihm, nach unten zu kommen. Überrascht erkannte er, dass es spät geworden war. Er hatte das Mittagessen verpasst, und wenn er sich nicht beeilte, würde er auch noch das Abendessen verpassen. Nicht, dass er damit ein zu großes Problem hatte. Er hasste es, die Große Halle zu betreten, und die Welle der Abneigung gegen ihn gerichtet zu spüren.

Er kehrte zur Erde zurück und dankte Madam Hooch, dass sie ihn die Schulbesen benutzen lassen hatte. Er fragte, ob er einen für Dienstag reservieren könnte, dem Tag der ersten Aufgabe. Sie versicherte ihm, dass das in Ordnung ginge; sie sah neugierig aus, fragte aber keine Fragen.
Harrys Schritte wurden langsamer, als er der Großen Halle näher kam. Nach der Freude des Fliegens konnte er es nicht ertragen, sich seinen Klassenkameraden entgegenzustellen, und das bekannte Zusammenziehen in seinem Magen zu spüren. Aber er wurde langsam hungrig. Er hatte sehr wenig beim Frühstück gegessen, und überhaupt kein Mittagessen. Er erinnerte sich vage, dass Fred und George einmal erwähnt hatten, wie man die Küche betrat, also entschied er sich, sein Glück stattdessen mit den Hauselfen zu versuchen.

Harry vermied es, in die Augen der anderen zu sehen, als er in den Gängen an ihnen vorbeiging. Von Zeit zu Zeit sah er das Leuchten von einem Anstecker mit „Twist Stinkt" darauf. Die Gänge wurden immer verlassener, als er sich dem Eingang zur Küche näherte. Er erinnerte sich an die Anweisungen der Zwillinge und kitzelte eine Birne in dem Bild einer großen Obstschüssel. Sie kicherte und verwandelte sich in einen Türgriff. Harry drückte den Griff hinunter und trat langsam ein.

Dutzende von Hauselfen eilten umher und bereiteten die Abendmahlzeit vor. Harry sah erstaunt um sich. Er hatte nicht gewusst, wie ausgedehnt die Küche war. Ein riesiger Kamin nahm fast eine ganze Wand ein. Töpfe und Pfannen hingen überall. Vier lange Holztische, platziert genau unter den vier Haustischen darüber, in der Großen Halle, waren hoch mit Essen bestapelt, dass darauf wartete, durch die Decke zu ihren Zwillingstischen darüber geschickt zu werden. Das Brummen von Aktivität füllte den Raum.

Harry begann, aus dem Raum herauszugehen. Er war gerade so beschäftigt, er hatte kein Recht, die Elfen zu stören. Aber bevor er gehen konnte, hörte er eine bekannte hohe Stimme seinen Namen rufen. „Mark Twist! Sir!"

Und, zu seiner Überraschung, da war Dobby! Der Elf, der seltsam in nicht zueinander passender, aber sauberer Kleidung, strahlte ihn an. Harry erkannte, wie sehr er es vermisste, dass Leute ihn mit Wärme in den Augen ansahen. „Hi, Dobby. Was macht du denn hier?"

„Dumbledore hat mich angestellt, Sir! Dobby ist ein freier Elf, und Dobby will jetzt bezahlt werden. Es war schwer, Arbeit zu finden, aber Dumbledore hat gesagt, Dobby kann hier arbeiten. Dobby kriegt eine Galleone die Woche und einen Tag frei im Monat!"

„Das hat Dumbledore angeboten?", fragte Harry missbilligend. Es klang nicht sehr fair.

„Nein, Sir. Dumbledore hat Dobby zehn Galleonen die Woche und freie Wochenenden angeboten. Dobby musste ihn runterhandeln. Dobby ist ein freier Elf, aber Dobby will nicht zu viel. Er mag Arbeit lieber. Dobby hat gehofft, Sie zu sehen, Sir. Dobby wollte ihnen wieder danken, dass Sie ihn befreit haben!"

„Oh, kein Problem, Dobby. Keiner verdient es, misshandelt zu werden. Ich weiß das."

Dobby sah Harry aufmerksam an. „Ja", sagte er langsam, „Dobby denkt, dass Sie das wirklich wissen, Sir." Es gab eine unangenehme Stille.

„Aber warum sind Sie hier, Sir?", fragte Dobby schließlich.

„Ich kann zu einer anderen Zeit wieder kommen. Ich wusste nicht, wie beschäftigt es hier zur Abendessenzeit sein würde. Ich hab bloß Hunger und ich hatte gehofft, ich könnte hier vielleicht ein wenig zu essen bekommen. Ich… ich wollte heute Abend nicht in der Großen Halle essen."

Dobby beäugte ihn wissen, und Harry fragte sich, ob die Hauselfen über die vier Champions Bescheid wussten. Wahrscheinlich. Aber Dobby zumindest schien ihm das nicht vor zu halten.

„Dobby wäre geehrt, Ihnen Essen zu bringen, Sir. Bitte Warten Sie hier einen Moment. Dobby wird sofort zurück sein."

Und nur kurze Zeit später drückte Dobby ein großes Sandwich in Harrys Hände und gab ihm eine Tasche voll von Nachtisch für danach.

„Danke, Dobby. Ich schätze das sehr", sagte Harry dankbar.

„Immer, Sir. Mark Twist ist hier immer willkommen. Sie sind ein großer Freund der Hauselfen."

Harry lächelte und schluckte schwer. Nach dem ganzen Hass, der neulich auf ihn gerichtet war, war es herzerwärmend, den Blick der Verehrung auf Dobbys Gesicht zu sehen. Harry ging schnell aus dem Raum, bevor er sich lächerlich machte, indem er weinte. „Ich werde noch zu einer Gießkanne, wenn ich nicht
aufpasse", dachte er. „Ein einfaches Danke von Dobby, und ich bin kurz davor, loszuheulen. Erbärmlich."

Aber Harrys Laune besserte sich erheblich, nachdem er Dobby gesehen hatte. Er konnte den weiteren Spott der anderen Schüler in den nächsten Tagen ignorieren, indem er sich daran erinnerte, dass sie ihn eines Tages mit Verehrung ansehen würden, wie Dobby.

Jetzt, da er sich etwas besser fühlte, änderte Harry seine Angehensweise, wie er mit seinen Widersachern umging. Wann immer jemand ihn beleidigte, würde Harry dem Schüler direkt in die Augen sehen, Kinn angehoben, mit einem ruhigen Ausdruck im Gesicht. Er würde kein Wort sagen, aber im Stillen seinen Leitsatz wiederholen: „Ich bin ein Held – dein Held. Eines Tages wird es dir Leid tun, dass du mich so behandelt hast." Die meisten Schüler fanden Harry Verhalten erschreckend, und der Junge bemerkte ein Nachlassen in der Anzahl von Beleidigungen, die ihm zukamen.

Draco Malfoy war wie immer eine Ausnahme. Als Harry ihm direkt ins Gesicht sah, nachdem Draco seinen Anstecker mit „Twist Stinkt" leuchten lassen hatte, hatte Draco ihn herausgefordert: „Was ist los, Twist? Hast du was zu sagen?"

„Nein", antwortete Harry ruhig. „Ich habe dir nichts zu sagen."

Draco war erzürnt, dass er so gleichgültig abgewiesen wurde. „Ich freue mich schon darauf, zuzugucken, wenn du dich zum Deppen machst, Twist. Was auch immer die erste Aufgabe ist, die anderen Champions werden dich im Staub kriechen lassen – wo du hingehörst!"

Harry weigerte sich, zu antworten, starrte Draco aber weiterhin ruhig an. So aus der Fassung gebracht, tat der andere Junge so, als hätte Pansy Parkinson ihn herbei gewunken, und ging davon. Harry bemerkte, dass Professor Moody ihn beobachtete. Um weiteren Versuchen seines Lehrers, mit ihm zu sprechen, vorzubeugen, zog er sich schnell zurück.

Der Tag der ersten Aufgabe dämmerte hell und klar. Harry wachte sofort hellwach auf, erinnerte sich aber nicht gleich daran, warum er diese vage Furcht verspürte. Als die Erinnerung zu ihm zurückkam, spürte er sein Blut in seinen Adern erfrieren und seine Knochen sich auflösten. Er wartete, bis seine Mitbewohner den Raum verlassen hatten, bevor er aus dem Bett kletterte. Er wollte nicht, dass sie ihn zittern sahen.

Mit dem Entschluss, dass er sich beruhigen musste, übersprang Harry das Frühstück, um wieder am dunklen See zu sitzen. Er fragte sich, ob er jemals wieder bei diesem See sitzen würde. Vielleicht würde dieser Tag sein letzter sein. Vielleicht würde der Drache es schaffen, ihn zu töten. „Nein!", sagte er wütend und rappelte sich auf.

„Ich werde heute nicht sterben. Ich weiß nicht mal, warum ich überhaupt Angst habe. Ich muss Voldemort töten. Wer auch immer meinen Namen in den Kelch getan hat, hat falsch gedacht, wenn er glaubt, dass mich irgendwas aufhalten wird. Ich werde Voldemort töten – es ist mein Schicksal!"

Und, nachdem er seine Wut als Brennstoff für seinen Mut genutzt hatte, machte Harry sich auf den Weg zum Stadion, wo die erste Aufgabe abgehalten werden würde. Er schweifte kurz ab, um den Besen, den er benutzen wollte, aus der Schulbesenkammer zu nehmen, und lehnte ihn außen dagegen. Er hoffte, dass er seinem Kommando gehorchen würde, wenn die Zeit gekommen war. Nachdem er ihn ein letztes Mal getätschelt hatte, betrat er das Zelt, in dem die Champions darauf warten sollten, dass die erste Aufgabe begann. Die anderen Champions waren schon da.

Ludo Bagman rief die Champions zusammen und erklärte, dass sie alle ein goldenes Ei zurückholen sollten, dass in ein von einem Drachen beschütztes Nest gelegt worden war. Jeder Champion griff in eine Tasche und zog ein Modell des Drachen heraus, dem er oder sie entgegentreten würde. Jedes Modell besaß eine Nummer, die anzeigte, in welcher Reihenfolge sie dran wären. Harry würde der letzte sein, gegen den Ungarischen Stachelbuckel, den angriffslustigsten der Drachen. Er wusste, dass ihn jeder im Zelt aufmerksam beobachtete, um zu sehen, ob er es schon bereute, seinen Namen in den Kelch getan zu haben. Er gab sich Mühe, dass sein Gesicht einen gleichgültigen Ausdruck beibehielt. Er würde ihnen nicht die Genugtuung geben, zu sehen, dass er Angst hatte.

Auf seine Nummer zu warten gehörte zu den schwersten Dingen, die Harry je hatte tun müssen. Er konnte nichts sehen, aber er konnte die Kommentare hören, als die anderen Champions ihren Drachen gegenüber traten. Harry fragte sich, ob er schreiend aus dem Zelt laufen würde, wenn er dran war.

Endlich hörte er den Pfiff, der signalisierte, dass es Zeit war. Das Signal traf ihn wie ein Schlag, obwohl er gerade die letzte Stunde damit verbracht hatte, auf diesen Moment zu warten. „Ich bin ein Held. Ich bin ein Held", wiederholte er im Stillen.

Langsam betrat er das Stadion. Die Menge war ein Verschwimmen von Farben. Da waren so viele Leute, und er war zu verängstigt, um irgendjemanden, den er kannte, zu erkennen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Er konnte nicht sagen, ob das Publikum buhte oder jubelte. Er war froh – er glaubte nicht, dass er in dem Moment mit Buhrufen zu Recht gekommen wäre.

Da, vor ihm, war der Ungarische Stachelbuckel. Er war riesig! Er öffnete seinen Mund zu einem Brüllen und stieß Feuer daraus. Harry war von der Anzahl messerscharfer Zähne wie gebannt – jeder einzelne so groß wie ein ausgewachsener Mann. Die Kreatur schwang ihren Schwanz und Harry bemerkte die Stacheln, die darauf hervortraten. Mit trockenem Mund und stark schwitzenden Händen hob Harry seinen Zauberstab und sagte in einer schwankenden Stimme: „Accio Schulbesen!"
Nach einer kurzen Zeit des Wartens, die Harry wie eine Ewigkeit erschien, kam der Besen durch die Luft gesaust, um vor ihm zu schweben. Er musste seine Handflächen an seinem Umhang abwischen, damit sie trocken genug waren, den Schulbesen zu fassen. Dann stieß er sich mit einem Tritt ab.

Fast augenblicklich fühlte Harry den bekannten Nervenkitzel, den ihm Fliegen immer bescherte. Er konnte es schaffen! Er konnte das! Er musste den Drachen nur dazu bringen, zu Seite zu gehen, und er würde das Ei schnappen können. Vorsichtig manövrierte er die Kreatur mit einer Reihe von komplizierten Sturzflügen und Ausweichmanövern von dem Nest weg, und konnte den Drachen so von dem Ei weglocken. In einer überraschend kurzen Zeit brachte Harry seinen Besen in einen steilen Fall, zog im letztmöglichen Moment hoch, um am Nest vorbeizurauschen und das Ei zu fangen. Sobald er sicher war, dass er aus der Reichweite des Drachen verschwunden war, landete er leicht und hielt das Ei hoch, so dass es alle sehen konnte.

Er konnte nicht anders, als vor Erleichterung breit zu grinsen. Und jetzt, da der Schalter in seinem Hirn wieder Ton durchließ, realisierte er, dass er Jubel hörte. Auch wenn alle dachten, dass er seinen Namen in den Kelch getan hatte, waren sie beeindruckt. Er hörte, wie Bagman, der kommentierte, sagte: „Große Güte, der Junge kann fliegen! Haben Sie das gesehen, Mr. Krum? Was für eine Performance!"

Professor McGonagall, die gekommen war, um ihn abzufangen, als er vom Besen stieg, sagte gerade: „Das war ausgezeichnet, Twist!" Und dann brach aus ihr hervor, als ob sie nicht anders könnte: „Sind Sie sicher, dass Sie sich das mit dem Quidditchteam der Gryffindors nicht noch einmal überlegen?"

Harry lächelte und schüttelte den Kopf. Er sah sich im überfüllten Stadion um, gefüllt mir jubelnden Menschen. Das ist es!, dachte er ausgelassen. Das ist es, wie es sein wird, wenn ich Voldemort endlich besiege. Nur wird es dann noch besser sein! Sie werden für mich jubeln, und alle werden mich lieben. Das ist es, wo ich sein soll!
Der Jubel brach ab, als die Punkte der Richter verlesen wurden. Harry hatte die zweitbeste Punktzahl erreicht; es hätte ihn nicht gekümmert, wenn er letzter gewesen wäre. Er war einfach so glücklich, dass es vorbei war.
Und das Beste war, dass Ron und Hermine wieder seine Freunde waren. Hermine kam auf ihn zu gerannt und warf ihre Arme um seinen Hals. „Oh, Mark! Du hättest getötet werden können!"

Ron war dicht hinter ihr, sein Gesicht bleich. „Das war verdammt cool, Kumpel!", hauchte er. „Ich denke, dass du verrückt warst, deinen Namen in den Kelch zu tun, aber vielleicht hast du echt eine Chance, zu gewinnen. Ich… Ich werde dich anfeuern!"

Harry wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er hatte seine Freunde so sehr vermisst, er wollte nicht mehr mit ihnen kämpfen. Es war offensichtlich, dass zumindest Ron ihm nicht glauben würde, dass er seinen Namen nicht in den Kelch getan hatte. Aber wenigstens war er deswegen nicht mehr wütend. Ron war scheinbar bereit, Freunde zu sein, auch wenn er dachte, dass Harry ihn belogen hatte.
Hermine hatte ihren Freund fertig umarmt und trat zurück. „Es tut uns Leid, dass wir nicht für dich da waren, Mark. Wir waren wütend auf dich, aber jetzt nicht mehr. Wir wollen nur, dass du das hier in einem Stück durchstehst!"

Ron fügte hinzu: „Nein. Ich will, dass er gewinnt!", und lächelte Harry an. Dieser begriff, dass das meiste war, was er als Entschuldigung bekommen würde.

Er schluckte seine Enttäuschung, dass sie immer noch glaubten, er wäre ein Lügner, herunter, und lächelte zurück und sagte: „Hierbei bin ich Hermines Meinung. Ich will hier nur lebend rauskommen!"

Ron klopfte ihm auf den Rücken und Hermine umarmte ihn noch mal. Es fühlte sich so gut an, seine Freunde zurückzuhaben.

Harry zeigte demjenigen, der seinen Namen wirklich in den Kelch getan hatte, geistig einen Finger. „Hah!", dachte er siegesgewiss. „Ich hab die erste Aufgabe geschafft. Du hast mich nicht umgebracht oder bloßgestellt, wenn das dein Plan war."

Gott sei Dank fand die zweite Aufgabe nicht vor Februar statt!


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
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