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Fanfiction

The Hidden Hero - Erstes Schuljahr, Eingewöhnung

von Thorrus

[style type="bold"]5. Kapitel – Erstes Schuljahr; Eingewöhnung[/style]

Harry lebte sich schnell in Hogwarts ein. Er fand seinen Weg durch die Burg nach nur einem oder zwei Tagen, in denen er von den gewundenen Gängen verwirrt war, ohne Probleme. Die anderen Erstklässler benötigten eine paar Wochen, bis sie sich so gut zurecht fanden.

Harry fand sich auch schnell in einer Routine, was seine Schularbeiten betraf, wieder. Die meisten seiner Fächer waren interessant, aber man musste viele Hausaufgaben erledigen. Von seinen Lehrern war Professor Snape der einzige, der nicht nett war. Er war der Lehrer, den Harry am ersten Abend bemerkt hatte, der so mürrisch schien. Es war offensichtlich, dass er Kinder nicht mochte, und Harry wunderte sich, warum er Lehrer geworden war.

Harry lernte besonders viel für Snapes Zaubertränkeunterricht, damit er nicht unvorbereitet wäre, sollte er ihm eine Frage stellen. Snape genoss es, Schülern schwere Fragen zu stellen, und die, die die Antworten nicht wussten, bloßzustellen. Harry wusste, dass er Snapes Respekt hatte, wenn auch widerwillig, da der Lehrer ihn in der Klasse größtenteils in Ruhe ließ. Stattdessen freute er sich daran, den armen Neville zu piesacken, der furchtbar in Zaubertränke war, und daran, Hermine Granger anzuschnauzen, die zu aggressiv war, was ihren Eifer, sich selbst zu beweisen, betraf. Harry erledigte seine Hausaufgaben gewissenhaft, bereitete die Zaubertränke im Unterricht sorgfältig vor und antwortete nur auf Fragen, wenn Snape ihn direkt ansprach.

Harry war fest entschlossen, so viel wie möglich über die Zaubererwelt zu lernen, und das so schnell wie möglich. Ron beklagte seine Veranlagung, an den Abenden und Wochenenden zu lernen, anstatt Zaubererschach oder ein anderes Spiel zu spielen. Aber nichts könnte Ron mehr schockiert haben, als dass „Mark" es ablehnte, Sucher für Gryffindors Quidditch Team zu sein.

Die ganze Aufregung wurde davon verursacht, dass Draco Malfoy so ein Trottel war. Die Erstklässler aus Gryffindor und Slytherin sollten zusammen Flugunterricht nehmen. In der allerersten Stunde hatte Neville Longbottom sich zu schnell vom Boden abgestoßen und die Kontrolle über seinen Besen verloren, wodurch er fiel und sein Handgelenk brach. Madam Hooch hatte Neville in den Krankenflügel gebracht, nachdem sie der Klasse streng befohlen hatte, auf keinen Fall das Fliegen auszuprobieren, während sie weg war. Draco hatte Nevilles Erinnermich entdeckt, das aus Nevilles Umhang gefallen war, als er mit dem Boden zusammengekracht war.

„Seht", meinte er zur Klasse und hielt das Erinnermich über seinen Kopf. „Es ist dieses blöde Ding, das Longbottoms Oma ihm geschickt hat."

Harry trat vor und verlangte: „Gib das her, Malfoy."

Draco grinste ihn höhnisch an. „Sprichst du mit mir, Twist? Ich höre nicht auf [style type="italic"]Schlammblüter[/style]!" Der Slytherin ignorierte das erschreckte Luftholen der anderen Schüler, als er das schmutzige Wort benutzte. „Ich glaube, ich werde es irgendwo hinlegen, damit Longbottom es sich holen kann – wie wär's mit – auf einem Baum?"

Draco bestieg seinen Besen und schwebte schnell über den Schülern, die ihn einfach nur beobachteten. Ohne nachzudenken griff Harry seinen Besen, stieg auf, stieß sich ab und erhob sich in die Luft. Es war offensichtlich, dass der Slytherin nicht erwartet hatte, dass er in der Lage sein würde, ihm zu folgen. Jedoch war Draco nicht bereit, zuzulassen, dass ein [style type="italic"]Schlammblut[/style] ihm sagte, was er tun sollte. Er flog in Kreisen, um seinem Verfolger auszuweichen. Aber egal, wie abrupt er die Richtung wechselte, Harry folgte ihm und es war klar ersichtlich, dass er das Erinnermich bald aus Dracos Hand nehmen könnte. Um diese demütigende Niederlage zu verhindern, nahm der blonde Junge die Kugel, warf sie weit und hoch, und sagte: „Dann fang es doch, wenn du kannst!" Nachdem er den Ball geworfen hatte, flog er zurück auf den Boden und stieg zwischen seinen Hauskameraden ab.

Harry sah zu, wie das Erinnermich hoch in die Luft flog. Er richtete seinen Besen in die Richtung aus, in der es wieder herunterfallen würde, und ging in einen Sturzflug über. Mit dem Wind im Gesicht, der sein Haar gegen seinen Kopf wehte, fühlte Harry sich frei wie noch nie zuvor. Das war das aufregendste Erlebnis seines Lebens! Er wünschte, er könnte für Stunden fliegen. Er richtete seine Augen, die aufgrund des grellen Sonnenscheins verengt waren, auf das Erinnermich und setzte ihm nach. Das machte Spaß! Er riss seinen Besen herum, um den Ball abzufangen, beschleunigte genau, fing die Kugel mit Leichtigkeit und fing seinen Sturz vielleicht einen Meter vor dem Boden ab. Er stieg mit Leichtigkeit ab.

Harry hatte jedoch kaum Zeit, triumphierend zu grinsen, ehe er zu seinem Schreck sah, dass Professor McGonagall auf ihn zugestürmt kam. Ihr Kiefer war angespannt und ihr Gesicht blass. Oh oh!

Der Junge stand still, ohne sich zu bewegen, als der Leiter seines Hauses näher kam. Die anderen Schüler sahen atemlos von ein paar Metern weiter zu. Dracos Augen funkelten und er grinste einfältig und gehässig. Harry sah Dracos höhnischen Ausdruck aus den Augenwinkeln und beschloss, dass er ihm nicht die Genugtuung geben würde, Nervosität zu zeigen. Allerdings wäre es offensichtlich für alle, die nah genug standen, dass er sich Sorgen machte, da seine Augen ihn verrieten.

„Twist!" sagte Professor McGonagall. „Das war wohl das hervorragendste Stück Flugkunst, dass ich je gesehen habe. Natürlich durftest du gar nicht auf dem Besen sein, und ich möchte dich nie mehr fliegen sehen, ohne dass ein Lehrer dabei ist. Aber als Leiter des Hauses Gryffindor, wäre ich nachlässig, wenn ich mich hier nicht auf das Wichtigere konzentrieren würde. Du bist vorherbestimmt, Sucher zu sein! Ich werde dich jetzt sofort zu Oliver Wood bringen. Auf Harrys verwirrten Gesichtsausdruck hin erklärte sie: „Wood ist der Kapitän der Gryffindormannschaft."

Sie drehte sich um, um ihn zu Oliver Wood zu führen und ihm vorzustellen, aber Harry hielt sie auf. „Es tut mir Leid, Professor. Aber ich versteh nicht. Was meinen sie damit, dass ich vorherbestimmt sei, Sucher zu sein?"

Harry war sich undeutlich bewusst, dass die anderen aufgeregt miteinander tuschelten und dass Draco wütend aussah. Aber er konzentrierte sich auf Professor McGonagall, die sich wieder zu ihm umgedreht hatte. „Natürlich, Twist. Ich vergaß, dass du muggelgeboren bist und das nicht wissen kannst. Quidditch, wie du vielleicht gehört hast, ist eine unserer Lieblingssportarten. Hier in Hogwarts hat jedes Haus eine Mannschaft und sie treten jedes Jahr gegeneinander an, um den Quidditchpokal zu gewinnen. Ein Sucher spielt eine Schlüsselrolle im Team. Gryffindor braucht dieses Jahr einen neuen Sucher, und du bist offensichtlich dafür bestimmt, dieser Sucher zu sein. Du wärst der jüngste Spieler in einem Jahrhundert, aber du bist ganz klar ein Naturtalent! Und was für ein Talent!"

Dracos Mund verzog sich in Abscheu und Neid. Die anderen Schüler hörten mit großen Augen dieses überschwängliche Lob.

Harry hatte tatsächlich von Quidditch gehört. Es war außerordentlich beliebt in der Schule. Aber Harry wusste, dass eine Sportmannschaft eine Menge Training erfordern würde, und er wollte nicht so viel Zeit für etwas anderes als sein Studium verwenden. Er war auch besorgt, zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er konnte mit einem schnellen Blick auf die anderen Schüler, die schamlos seinem Gespräch lauschten, erkennen, dass er schon mit Ehrfurcht (und in Dracos Fall zunehmender Abneigung) betrachtet wurde. In der Person Mark Twists hatte Harry nicht hervorstehen wollen. Das letzte, was er wollte, war, Aufmerksamkeit zu erregen. Und unglücklicherweise befürchtete er, dass er schon Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, als sein Name so unerwartet auf der Schülerliste erschien.

Harry meinte leise: „Es tut mir Leid, Professor. Aber ich habe kein Interesse daran, in der Mannschaft zu sein."
Stille herrschte scheinbar eine Ewigkeit. Dann füllten Ausrufe des Bestürzens seitens der Gryffindors die Luft. Rons Schrei: „Bist du verrückt?", war so laut, dass es einfach über den Protest der anderen zu hören war. Professor McGonagall starrte Harry geschockt an. Sie hatte offensichtlich nicht erwartet, dass irgendein Schüler die Möglichkeit ablehnen würde, Sucher zu spielen. „Aber… aber…" stotterte sie. Sie holte tief Luft und erlangte ihre Fassung wieder. „Aber [style type="italic"]warum nicht[/style]?"

„Ich glaube, dass so eine Mannschaft zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, Professor. Ich bin mehr daran interessiert, meine Noten aufrecht zu erhalten, als Sport zu betreiben."

Professor McGonagall war wie vor den Kopf gestoßen, aber noch nicht bereit, aufzugeben. „Andere Schüler waren auch in der Lage, Schule mit Sport zu vereinen, Twist."

„Ich hab nicht das Gefühl, dass ich das auch könnte, Ma'am. Wie Sie wissen bin ich muggelgeboren und ich glaube, dass ich viel aufholen muss, um zu ein paar meiner Klassenkameraden aufzuholen. Vielleicht nächstes Jahr. Aber dieses Jahr würde ich mich gerne auf meine Arbeit konzentrieren."

„Ich verstehe." Professor McGonagalls Augen waren vor Schock und Enttäuschung geweitet. „Nun, wenn das deine Entscheidung ist…"

„Ja, Ma'am, das ist es."

„Du möchtest nicht noch einmal darüber nachdenken?" fragte sie hoffnungsvoll.

„Nein, Ma'am", antwortete Harry fest.

„Nun gut. Ich bin enttäuscht." Sie drehte sich um, um zurück in die Burg zu gehen, sah aber noch einmal über ihre Schulter zurück. „Ich hoffe auf nächstes Jahr, Mark Twist", versprach sie. „Klasse, Sie sind entlassen. Ich werde Madam Hooch sagen, dass ich euch gehen gelassen habe. Es scheint, dass sie aufgehalten wurde, und es hat keinen Sinn, dass Sie noch weiter hier bleiben." Das gesagt, schritt Professor McGonagall zurück in die Burg.

Die Slytherins folgten und Draco sah feixend zu Harry. Er murmelte leise: „Angeber!"

Aber Harry beachtete Draco nicht. Er war zu beschäftigt damit, die wütenden Gryffindors abzuwehen; „Wie konntest du?" „Bist du bekloppt?" waren unter den Fragen, die ihm entgegen geworfen wurden.
Ron jammerte: „Zum Lernen! Gibt Quidditch auf, um zu lernen!"

Hermine sprach dazwischen: „Nun, ich bewundere dich dafür, Mark."

„Passt zu dir!" schnaubte Ron verächtlich.

„Hey, hey!" Harry musste seine Stimme erheben, um über die anderen Schüler gehört zu werden. „Es tut mir Leid, aber ich habe mich entschieden. Ich werde kein Quidditch spielen."

Die Gryffindors akzeptierten Harrys Entscheidung widerwillig und machten sich auf, ihr Grummeln ließ langsam nach, als sie sich der Tür näherten. „Ich hoffe, du weißt, was du tust", warnte ihn Ron.

„Das tue ich", versprach Harry.

Obwohl er es gegenüber Ron oder jemand anderem nicht zugeben konnte, war Harry gar nicht so ruhig, was seine Entscheidung, nicht Quidditch zu spielen, betraf, wie er vorgab. In seinem Inneren betrauerte er die verlorene Gelegenheit. Er wusste, dass er es geliebt hätte. Zu fliegen! Von allen bejubelt zu werden! Er konnte den Triumph nach einem gewonnenen Spiel fast schmecken. Aber es war gefährlich. Das wusste er. Er musste sich unauffällig verhalten. Er musste sich aufs Lernen konzentrieren. Nur so konnte er überleben. Er unterdrückte seine Tagträume von gewonnenen Spielen, bei denen er zum Entzücken der jubelnden Fans in der letzten Sekunde für den Sieg sorgte, rücksichtslos. Stattdessen zwang er sich, fast als Strafe, den Rest des Tages in der Bibliothek zu verbringen und die Geschichte der Goblinrebellionen zu lernen.

Er hätte sich geärgert, wenn er erfahren hätte, dass seine Ablehnung, der Gryffindormannschaft beizutreten, gerade die Aufmerksamkeit anzog, die er vermeiden wollte. Dumbledore hatte gehört, wie Professor McGonagall beim Mittagessen an dem Tag beklagte, dass Mark Twist sich geweigert hätte, ihrem Team beizutreten. „Kannst du dir vorstellen, dass irgendjemand die Sucherposition ablehnen würde?" fragte sie Professor Sprout.

Bevor diese mehr tun konnte, als mitfühlend mit der Zunge zu schnalzen, mischte sich Dumbledore ein. „Es tut mir Leid, euch zu unterbrechen, Minerva. Aber habe ich richtig gehört, dass du Mark Twist gebeten hast, Sucher für Gryffindor zu sein und er es abgelehnt hat?"

„Das stimmt, Albus!" bestätigte Professor McGonagall, froh, einen anderen teilnahmsvollen Zuhörer gefunden zu haben. „Du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Naturtalent der Junge ist! Ich glaube nicht, dass ich jemals einen besseren gesehen habe. Es war seine erste Flugstunde und er war praktisch eins mit diesem Besen! Aber als ich ihm erzählt habe, dass ich ihn als Sucher haben wollte, sah er geschockt aus und sagte dann, Danke, aber er wolle in der Schule keinen Sport betreiben."

„Hat er einen Grund angegeben, warum er das nicht will?" hakte Dumbledore nach.

"Ja. Er meinte, dass er mehr Zeit dem Lernen widmen wolle. Nun ja, als sein Lehrer konnte ich ihm schlecht sagen, nicht mehr zu lernen, oder?"

Dumbledore gab nur ein „hmm" als Antwort, und musste nicht mehr sagen, da Professor McGonagalls Aufmerksamkeit wieder von Professor Sprout beansprucht wurde und die zwei Lehrer über ein anderes Thema diskutierten. Allein mit seinen eigenen Gedanken dachte Professor Dumbledore wieder einmal über diesen seltsamen Jungen, Mark Twist, nach. Das war ein sehr ungewöhnlicher elfjähriger Junge, der eine solche Ehre ablehnen würde. War seine Entschuldigung, mehr lernen zu wollen, ein Vorwand? Oder hatte er die Wahrheit gesagt? Wenn es die Wahrheit wahr, warum war er so lernbegierig? Sogar ein Ravenclaw hätte sofort zugesagt, wenn er die Gelegenheit hätte. Was für ein ungewöhnlicher Junge!

Als die Wochen vorübergingen, merkte Harry, dass er gerne lernte. Es war zufrieden stellend, einen Zauberspruch zu meistern oder einen perfekten Zaubertrank zu brauen, und die Hausaufgaben waren nicht so einschüchternd, wenn er sie sich auf die ganze Woche verteilte. Er hatte keine Angst davor, in irgendeiner Stunde aufgerufen zu werden, weil er normalerweise die Antwort wusste.

Er freundete sich etwas mit Hermine Granger an, die auch oft in der Bibliothek lernte. Mit Harry als Stoßdämpfer taute Ron langsam auf, was sie betraf. Allerdings genoss Ron es nicht, seine Abende so fleißig wie Harry und Hermine zu verbringen und freundete sich mit Seamus und Dean an, mit denen er abends oft Spiele in der Ecke des Gemeinschaftsraumes spielte.

In der Bibliothek untersuchte Harry heimlich jegliche Bücher, die er über Harry Potter finden konnte. Die Bücher bestätigten, was er von Hagrid und den Weasley erfahren hatte. Interessanterweise erwähnten die Bücher nicht die Prophezeiung, von der seine Tante ihm erzählt hatte. In [style type="italic"]Bemerkenswerte Magische Namen Unserer Zeit[/style] stieß Harry unerwarteter Weise auf ein Bild seiner Eltern. Er hatte die Seite umgeblättert, und da war es. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand in den Bauch geschlagen. Da. Zu ihm hoch lächelnd. Seine Eltern, die einen Baby Harry hielten.

Das Foto war offensichtlich kurz vor ihrem Tod gemacht worden. Sie sahen so jung aus. Seine Mutter – Harry berührte das Bild ehrfurchtsvoll – sie war so hübsch. Und sein Vater! Mit denselben dunklen, unordentlichen Haaren, wie Harry sie hatte. Und er trug auch eine Brille!

James sah so glücklich aus. Mit seinem Arm um Lilys Schultern gelegt, blickte er geradewegs in die Kamera und lächelte breit – so stolz auf seine kleine Familie. Baby Harry schwang mit einem unschuldigen Lächeln seine Fäuste durch die Luft.

Als er die glückliche Gruppe ansah, fühlte Harry die Bedeutung von allem, das er verloren hatte. Mit einer zitternden Hand fuhr er die Gesichter seiner Eltern nach. Es rang ihm all seine Willensstärke ab, das Buch zu schießen und wieder auf das Bibliotheksregal zu stellen. Wenn er gedacht hätte, dass er damit durchkommen könnte, das Foto aus dem Buch zu reißen, hätte er es ohne zu zögern getan. Er machte sich jedoch darum Sorgen, dass Madam Pince einen Zauber auf die Bücher gelegt hatte, die sie warnten, wenn sie auf irgendeine Art und Weise beschädigt wurden.

Stattdessen stellte sich Harry damit zufrieden, Flourish und Blotts zu schreiben, um das Buch dort zu bestellen. In der Woche, bevor es ankam, besuchte er die Bibliothek täglich, um das Foto anzustarren. Sobald seine eigene Kopie geliefert wurde, riss er die Seite aus dem Buch und trug das Foto überall in einer versteckten Tasche seines Umhangs mit sich herum.

Das Jahr verging schnell, mit nur ein paar aufregenden Momenten. Irgendwie gelangte beim Halloweenfest ein Troll in die Burg. Er wurde letztendlich von den Lehrern gestoppt, aber sein übel riechender Gestank blieb noch einige Wochen und gab den Schülern viel zu reden. Professor Snape war anscheinend im Kampf mit dem Troll verletzt worden, ad ein paar Schüler bemerkten, wie er nachher ein paar Tage lange humpelte. Der eine, der mutig genug war, Professor Snape zu fragen, wie er die Verletzung bekommen hatte, musste jedoch dafür Nachsitzen, dass er so neugierig war, und so wusste es niemand genau.

Harry achtete darauf, sich selbst immer mal wieder Briefe zu schicken, angeblich von seinen Eltern. An Weihnachten, welches er in Hogwarts verbrachte, schickte er sich auch noch ein paar Geschenke. Es war eine seltsame Erfahrung – Geschenke zu öffnen, die er sich selbst gekauft hatte, vorzutäuschen, überrascht und glücklich zu sein. Aber niemand war misstrauisch, was das Wichtigste war.

Harry verbrachte viel Zeit mit Hagrid. Nachdem er sich mit einem weiteren Schüler, der von einem Stipendium abhängig war, angefreundet hatte, lud Hagrid ihn samstags of auf einen Tee in seine Hütte ein. Manchmal begleiteten ihn Ron oder Hermine, und die drei merkten, dass der Wildhüter ein sehr freundlicher, heiterer Mann war. Sie waren allerdings sehr erschrocken, als sie herausfanden, dass Hagrid einen Drachen ausgebrütet hatte. Hermine hatte darauf bestanden, dass sie es Dumbledore erzählten und ihn fragten, was sie tun sollten, und nach vielen Diskussionen stimmten Harry und Ron ihr widerwillig zu.
Eines Tages, kurz nachdem sie von ‚Norberts' Existenz erfahren hatten, traten die drei Kinder nach dem Mittagessen an Professor Dumbledore am Lehrertisch heran. Harry tippte Hermine an und sie schluckte und trat nach vorne, mit den Jungs zu beiden Seiten. „Professor Dumbledore, Sir."

Professor Dumbledore hatte gesehen, wie die drei zu ihm kamen und lächelte freundlich. „Ja, meine Liebe? Kann ich dir helfen?"

„Ja, Sir. Könnten wir vielleicht kurz mit Ihnen sprechen? Es gibt da etwas, dass wir mit Ihnen besprechen möchten… privat, wenn Sie nichts dagegen haben, Sir."

Überrascht hob Dumbledore eine Augenbraue. „Natürlich. Folgt mir bitte." Er stand auf und führte die drei aus der Großen Halle. Sie folgten ihm schweigend, ein paar Korridore entlang, bis sie zu einer Türöffnung kamen, die von einem Steingreif bewacht wurde. Dumbledore hob seine Hand zur Statue und sie sprang beiseite, wodurch sei eine gewundene Steintreppe dahinter enthüllte. Die Stufen begannen, sich nach oben zu bewegen, wie ein Korkenzieher, bis sie die Etage erreichten, auf der Dumbledore sein Büro hatte.
Nachdem er sich höflich hereingewinkt hatte, bedeutete Dumbledore ihnen mit einer Geste, sich auf die Stühle vor seinem Tisch zu setzen. Als er scheinbar erkannte, dass seine Gäste sich wohler fühlen würden, wenn er sich auch hinsetzte, nahm Dumbledore hinter seinem Tisch Platz. Die Kinder waren zu nervös, um Dumbledores angebotene Zitronendrops anzunehmen.

Hermine räusperte sich und sagte: „Danke, Professor, dass Sie hier mit uns sprechen. Es gibt da eine heikle Angelegenheit, über die wir mit Ihnen reden müssen."

Ihr Mut ließ sie anscheinend ihm Stich, weil sie nicht zu wissen schien, wie sie fortfahren sollte. Als die Stille sich unangenehm ausdehnte, ergriff Harry das Wort. „Wir haben einen Freund, Direktor, der etwas… Unkluges… getan hat, und wir würden ihm gerne helfen, die Situation gerade zu biegen. Aber wir wollen sicher sein, dass er dafür nicht in Schwierigkeiten gerät. Wenn wir Ihnen genauer von diesem Problem erzählen, würden Sie uns helfen, ohne unseren Freund zu bestrafen?"

Dumbledore sah Harry nachdenklich an. „Wer ist euer Freund?"

Harry blickte zu Hermine und Ron hinüber, die nichts sagten. „Es tut mir Leid, Sir, aber ich kann es Ihnen nicht sagen, bis Sie uns versprechen, dass er keine Schwierigkeiten bekommt."

„Ist dieser ‚Freund' in Wahrheit einer von euch?"

„Ich kann nicht ja oder nein sagen, Sir, bis Sie uns Ihr Wort geben, diese Person nicht zu bestrafen."
„Ich kann ein solch umfassendes Versprechen nicht geben, auch wenn ich eure Besorgnis berücksichtigen werde, bevor ich eine Strafe entscheide. Nun, sagt mit bitte den Namen eures Freundes."

„Ich fürchte, dass kann ich nicht tun, Sir." Harry stand auf, um zu gehen. „Vielen Dank für Ihre Zeit, Sir, aber ich denke, wir werden selber herausfinden müssen, was zu tun ist."

„Setzen Sie sich, Mr. Twist." Harry setzte sich widerwillig. „Ich fürchte, als Direktor dieser Schule muss ich darauf bestehen. Erzählt mit bitte, wer etwas getan hat, dass offensichtlich gegen die Regeln ist. Wenn ihr es mit nicht erzählt, werde ich leider keine andere Wahl haben, als euch nachsitzen zu lassen."

Harry ignorierte das überraschte Keuchen seiner Freunde und starrte den Direktor vor Wut erblasst und mit Funken sprühenden Augen wütend an. „Es tut mir Leid, Sir. Aber es gibt nichts, dass ich Ihnen zu sagen haben."

„Auch, wenn ich dir erzählen würde, dass du von der Schule geschmissen wirst" Dumbledore sah den Jungen vor sich ernst an.

Harrys Zorn verschwand. Ihm wurde kalt, und sein Mund drucken. Er atmete geschockt aus. „Nein!" hörte er Hermine sagen.

„Wir erzählen es ihnen", sagte Ron.

Aber Dumbledore hob eine Hand, um Hermine und Ron zum Schweigen zu bringen. „Ich würde es gerne von Mr. Twist hören", meinte er leise.

Harry hatte angefangen zu zittern. Er war froh, dass er saß, weil er sich nicht sicher war, dass seine Beine ihn aufrecht halten würden. Wenn er von der Schule geschmissen wurde, musste er zurück zu seiner Mietswohnung. Zurück, sich um jede Mahlzeit sorgen zu müssen, und so einsam zu sein, dass er glaubte, daran zu ersticken. Aber er konnte Hagrid nicht verraten. Er konnte einfach nicht. Was für ein Mensch war Dumbledore? Warum hatte er jemals gedacht, ihm vertrauen zu können? Weil er blöderweise auf Hermine und Ron gehört hatte, darum. Sie hatten ihn überzeugt, dass der Direktor wissen würde, was zu tun sei und Hagrid beschützen würde. Sollte er Dumbledore erzählen, dass Hagrid einen Drachen hatte? Dumbledore mochte Hagrid. Vielleicht wäre alles in Ordnung. Aber was, wenn Dumbledore entschied, dass Hagrid endgültig zu weit geschritten war? Was, wenn er Hagrid erzählte, dass er Hogwarts verlassen müsste?
Harry öffnete seinen Mund und versuchte zu sprechen. Er benötigte ein paar Anläufe, aber schließlich war er in der Lage, heiser zu erwidern: „Es tut mir Leid, Sir. Aber ich kann es Ihnen nicht sagen."

Dumbledore nickte ernst. „Ich schätze Ihre Loyalität, Mr. Twist. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich den Übeltäter nicht bestrafen werde. Sie dürfen fortfahren."

Die drei Schüler brauchten ein paar Momente, um zu verarbeiten, dass Dumbledore scheinbar doch nicht beabsichtigte, Harry von der Schule zu werfen. Harry war so überwältigt, dass Hermine nach einem Blick in sein Gesicht entschied, dass sie weiter sprechen sollte. „Es ist Hagrid, Sir. Er hat einen Drachen ausgebrütet und versteckt ihn in seiner Hütte."

Damit hatte Dumbledore nicht gerechnet. Seine Augen flogen auf und begannen nach einer Minute mit unterdrückter Heiterkeit zu funkeln. „Verlasst euch auf Hagrid, zu versuchen, einen Drachen zu verstecken." Er war eine weitere Minute still und schloss dann: „Danke, dass ihr mit davon erzählt habt. Ich werden mit Hagrid sprechen und ein anderes Zuhause für den Drachen finden."

„Vielen Dank, Sir", meinten Ron und Hermine gemeinsam. Harry schwieg.

Er war unglaublich erleichtert, nicht von der Schule zu fliegen. Aber er war verwirrt. Warum hatte Dumbledore versucht, ihm Angst einzujagen? Und warum ausgerechnet ihm? Dumbledore hatte nicht versucht, Hermine oder Ron dazu zu kriegen, ihm zu erzählen, wen sie beschützten. Es war, als ob Dumbledore Harry testen würde, und nur Harry allein. Es war ein sehr grausames Spiel, das der Direktor mit ihm gespielt hatte. Harry dachte, es würde Tage dauern, bis sein Herzschlag wieder in einem regelmäßigen, ruhigen Rhythmus schlug.

Als Ron und Hermine aufstanden, um zu gehen, folgte Harry pflichtbewusst. Aber kurz bevor er aus der Tür heraustrat, rief Professor Dumbledore ihm nach: „Mr. Twist. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne einen Moment lang mit Ihnen reden." Als Ron und Hermine an der Tür zögerten, richtete der Direktor sich an sie: „Macht euch keine Sorgen, euer Freund wie sich in einer Minute zu euch gesellen."
Ron und Hermine hatten keine andere Wahl, als das Büro zu verlassen, nachdem sie ihrem Freund einen alarmierten Blick zugeworfen hatten. Harry setzte sich hin, sein Herz schlug wieder auf unangenehme Art und Weise. Würde er jetzt doch in Schwierigkeiten geraten?

Dumbledore sah den Jungen an, der so steif in dem Stuhl vor ihm saß. Es war sehr ermutigend, dass er sich geweigert hatte, einen Freund zu verraten.

„Mr. Twist, es tut mir Leid, dass ich Sie gebeten habe, ein Geheimnis zu verraten. Ich entschuldige mich für das kleine Schauspiel, dass wir gespielt haben, aber, um ehrlich zu sein, wollte ich etwas mehr über Sie erfahren. Sie sehen, ich bin mir bewusst, dass Sie den Zwillingszauberstab zu Lord Voldemorts besitzen." Harrys Mund fiel offen. Er hatte diesen plötzlichen Themenwechsel nicht erwarten. Und Dumbledore hatte Voldemort Namen gesagt. Alle anderen verwiesen zum Dunklen Lord als ‚Du Weißt Schon Wer' oder ‚Er-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Darf'.

„Ja. Mr. Ollivander schrieb mir, nachdem du sein Geschäft letzten August verlassen hattest. Ich war verblüfft und, wie ich zugeben muss, etwas beunruhigt. Ich wollte den Charakter dieses Jungen, der von diesem Zauberstab ausgewählt worden war, kennen lernen. Wie Mr. Ollivander Ihnen ohne Zweifel erzählt hat, gab der Phönix, der seine Schwanzfeder Lord Voldemorts Zauberstab gegeben hatte, auch eine Feder für einen anderen Zauberstab, deinen."

Daraufhin erklang ein sanftes Trillern in einer Ecke des Raumes. Es war ein Geräusch, wie Harry zuvor noch keines gehört hatte. Es war wie ein warmer Tropfen heißer Schokolade an einem kalten Tag. Es war, wie er sich die Umarmung einer Mutter vorstellte. Als er in die Ecke sah, bemerkte Harry zum ersten Mal einen wunderschönen Vogel, der leicht von einem Bücherschrank versteckt wurde.

Dumbledore wies zum Vogel. „Ah, Fawkes möchte seine Lorbeeren ernten. Ja, die Phönixfedern kamen von diesem Phönix hier. Fawkes."

Auf Harry verblüfften Blick hin gluckste Dumbledore. „Ich bin mir sicher, Mr. Twist, dass Sie Ihren Zauberstab für edle Zwecke benutzen werden. Ich danke Ihnen erneut, dass Sie zu mir gekommen sind, um mir von Hagrid zu erzählen. Ich werde mich um dieses Problem kümmern."

Harry verstand, dass er entlassen worden war, stand auf und verließ auf wackligen Beinen das Büro. Erst Stunden später, nachdem er seinen Raum erreicht und das Gespräch zum unzähligsten Mal in seinem Kopf wieder gespielt hatte, merkte er, dass er so überwältigt gewesen war, dass er dem Direktor nicht einmal auf Wiedersehen gesagt hatte.

Der Direktor hatte sein Wort gehalten und ein neues Zuhause für Norbert arrangiert. Harry war erleichtert, dass der Drachen weggebracht worden war, ohne, wie es schien, dass irgendjemand etwas davon mitbekommen hatte. Hagrid war allerdings nur schwer zu trösten. An dem Tag, an dem Norbert ging, betrank er sich, und schluchzte in sein Ale.

Harry, der Hagrid zum Tee besuchte, versuchte ohne Erfolg, ihn aufzumuntern. Versuchsweise schlug Harry vor, dass Norbert eventuell besser in seinem neuen Zuhause gedeihen würde.

„Wenn ich 'n dreiköpfigen Hund großziehen kann, kann ich sicherlich auch 'n Drachen großziehen", murmelte Hagrid.

Harry war beeindruckt. „Wirklich, Hagrid. Du hattest einen dreiköpfigen Hund? Wie cool ist das!"
Hagrid war von Harrys Bewunderung geschmeichelt. „Er war einfach zu erziehen, wenn du 'n Trick kanntest. Musstest einfach nur Musik spielen un' er schlief gleich ein."

„Wo ist er jetzt? Ich würde gerne mal einen dreiköpfigen Hund sehen."

„Fluffy is' inner Schule. Vielleicht bring ich dich mal hin."

„In der Schule? Wie kommt es, dass ich ihn nie gesehen hab?"

Aber bei der Frage schien Hagrid etwas nüchterner zu werden und nicht glücklich zu sein, dass er Fluffy überhaupt erwähnt hatte. Harry ließ das Thema nur ungern fallen; ein dreiköpfiger Hund wäre sicherlich eine Sehenswürdigkeit!

Die Wochen, die folgten, waren ereignislos. Eines Tages, gegen Ende des Schuljahres, fand Harry sich unerwarteter Weise ein weiteres Mal Lord Voldemort gegenüber.


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