Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

The Hidden Hero - Der Hogwarts Express

von Thorrus

[style type="bold"]3. Kapitel – Der Hogwarts Express[/style]

Als der Morgen des ersten Septembers gekommen war, zitterte Harry fast vor Aufregung. Er war Stunden früher aufgewacht, als er musste, aber er konnte nicht mehr einschlafen. Er hatte die Zimmerdecke angestarrt, während er dem Schnarchen seiner Mitbewohner zuhörte, und seinen Gedanken freien Lauf gelassen.

Wie würde Hogwarts sein? Er würde durch dieselben Gänge laufen wie zuvor seine Mutter und sein Vater. Das Wissen, dass sie in der Vergangenheit dort gewesen waren, gab Harry das Gefühl, dass ihre Geister ihren Sohn beobachten würden.

Nach den Monaten, in denen er auf sich allein gestellt war, freute sich Harry, endlich wieder ein Kind zu sein. In Hogwarts würde er untergebracht und mit Essen versorgt werden, und Erwachsene würden für seine Sicherheit und die der anderen Schüler verantwortlich sein. Es war seltsam, dachte er, dass er sich immer eine Welt ohne Erwachsene vorgestellt hatte, eine Welt, in der er alles tun konnte, was er wollte. Aber er hatte nicht begriffen, was für ein Stress es war, zu wissen, dass es kein Sicherheitsnetz unter ihm gab – dass er selbst für seine Wohnung, Essen, Klamotten, und alles andere, das für das tägliche Überleben notwendig war, verantwortlich war.

Ja, er war sich gänzlich bewusst, dass die magische Welt die war, in der dieser psychopathische dunkle Lord hinter ihm her war. Aber diese Gefahr schien weit entfernt und eine Besorgnis für eine ferne Zukunft. Hier und jetzt dachte Harry eher daran, wie viel Spaß es machen würde, sich in den nächsten zehn Monaten nur auf sein Studium und darauf, Freunde zu schließen, zu konzentrieren.

Harry versuchte leise zu sein, um nicht seine Zimmerkameraden zu wecken, als er schließlich aus dem Bett stieg, sich anzog und vorsichtig seinen Koffer aus seinem Schrank nahm. Er schliff ihn durch den Raum und die Treppe hinunter. Seine Vermieterin wartete auf ihn, um ihn zu verabschieden und ihm zu sagen, dass sie wie gebeten ein Taxi zum Kings Cross Bahnhof arrangiert hatte.

Der Taxifahrer half Harry, seinen Koffer in das Auto und dann, sobald sie am Bahnhof angekommen waren, auch auf einen Wagen zu hieven. Harry bedankte sich bei dem Mann und gab ihm ein großzügiges Trinkgeld, obwohl er eine aufschießende Angst dabei verspürte, sein begrenztes Kapital auszugeben.

Als er am richtigen Bahnsteig war, konnte er Bahnsteig 93/4, an dem der Hogwarts Express abfahren sollte, nicht finden. Er stand zwischen Bahnsteig 9 und 10 und fragte sich, was er tun sollte. Harry erinnerte sich daran, wie Hagrid die Steinmauer im hinteren Teil des Tropfenden Kessels berührt hatte, um die Winkelgasse zu betreten. Musste man hier etwas Ähnliches tun? Hatte Hagrid vergessen, ihm ein geheimes Zeichen mitzuteilen? Hier gab es jedoch eine Menge Muggel, und er wollte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Harry war kurz davor, seinen Zauberstab herauszunehmen, um mit ihm verstohlen gegen die Wand zwischen den Bahnsteigen zu tippen, als er die Weasleys sah. Er atmete erleichtert auf und eilte zu ihnen hinüber.

„Mark!" begrüßte ihn Ron lächelnd. „Wie geht's?"

Harry lächelte zurück und nickte der gesamten Gruppe grüßend zu. „Hallo. Bin ich froh, euch gefunden zu haben. Ich hab keine Ahnung, wie ich auf Bahnsteig 93/4 kommen soll, Hagrid hat es mir nicht gesagt."
Fred machte sofort den Mund auf. „Du musst nur dreimal auf und ab springen und dabei wie ein Huhn glucken."

Mrs. Weasley schüttelte missbilligend den Kopf. „Ignorier ihn einfach, Mark. Es ist ganz einfach. Percy hier wird als erster gehen und es dir vormachen."

Percy, der aufgrund von Freds Witz finster drein blickte, streckte sofort die Brust raus. „Ja, guck mir einfach zu, Mark. Du wirst sehen, dass du bloß durch die Wand gehen musst, die Bahnsteig 9 und 10 voneinander trennt. Es ist wichtig, genau die richtige Geschwindigkeit einzuhalten. Zu langsam, und dein Gepäckwagen schafft es vielleicht nicht durch. Zu schnell, und du läufst Gefahr, auf der anderen Seite zu stolpern oder nicht rechtzeitig stoppen zu können, bevor du mit jemandem zusammenstößt. Die Geschwindigkeit ist entscheidend…" Er hätte seinen Vortrag weiter ausgeführt, wenn George Percys Wagen nicht zur Wand geschubst hätte. „Hey!" Indem er ihm nachlief, schaffte Percy es grade noch, den Griff zu berühren, bevor er mit der Wand zusammenprallte. Sowohl der Wagen, als auch Percy verschwanden.

Die Zwillinge, Ron und Ginny lachten beim Anblick, wie Percy seinem Wagen hinterherlief. Harry musste selber lächeln, obwohl er erkennen konnte, dass Mrs. Weasley sich über die Zwillinge ärgerte. Sie drehte sich zu ihnen um und hielt ihnen eine Strafpredigt, dieses Jahr ja nicht in Schwierigkeiten zu geraten. „Ich möchte nichts davon hören, dass ihr einen Klo in die Luft gejagt habt, oder irgendwas!"

George grinste schelmisch und meinte: „Das ist eine großartige Idee, Mum!" Ohne weitere Predigten abzuwarten, machten sich er und sein Zwilling auf zur Wand, und wurden auch bald von ihr verschluckt.
„Lass und das auch so machen, Mark", schlug Ron vor. „Lass uns zusammen durch gehen."

Harry nickte dankbar. Er wusste, dass Ron vorher durch die Wand gegangen sein musste, als er seine älteren Brüder vor der Schule verabschiedet hatte. Er begriff, dass Ron das vorgeschlagen hatte, weil er sich denken konnte, wie nervös Mark war. Harry schluckte und holte tief Luft, bevor er den Griff seines Wagens packte und neben Ron durch die Wand lief.

Es war, wie durch einen Vorhang zu laufen. Er erschien fast sofort auf der anderen Seit, so dass Bahnsteig 93/4 direkt vor seiner Nase war. Der schimmernde, rote Hogwarts Express stieß stolz Dampfwolken aus, während er auf den Gleisen wartete. Schüler gingen rein und raus, während sie ihre Koffer in den Zug schafften und dann zurück auf den Bahnsteig sprangen, um sich von ihren Eltern zu verabschieden oder Neuankömmlinge zu begrüßen.

„Cool, oder?" fragte Ron.

Harry nickte energisch. „Ja, es ist toll."

Sie verstauten ihre Koffer im Zug. Die Zwillinge tauchten noch einmal kurz auf, um den Jungs mit ihren schweren Koffern zu helfen, und liefen dann wieder davon, um Freunde zu suchen, die sie über den Sommer nicht sehen konnten. Harry fand, dass Ron unglaublich viel Glück hatte, so eine liebende Familie zu haben. Ron war von seinen Brüdern die Hälfte der Zeit genervt, und erachtete es als selbstverständlich, dass sie da waren, um ihm zu helfen. Aber Harry wusste, dass eine solche beiläufige Gefälligkeit keine Selbstverständlichkeit war. Dudley hätte daneben gestanden und über Harrys Kampf mit dem Koffer gelacht und niemals auch nur daran gedacht, ihm zu helfen.

Die Jungs hüpften zurück auf den Bahnsteig um sich von Mrs. Weasley und Ginny zu verabschieden, bevor der Zug abfuhr. Harry hielt sich schüchtern im Hintergrund, unsicher, was er tun sollte, als er beobachtete, wie Mrs. Weasley Ron umarmte und Rons Nase abwischte, um etwas Schmutz zu entfernen. Harrys Augen trafen Ginnys und sie lächelte ihm zu, wodurch sie leise ihre Belustigung über Rons Kampf mit ihrer Mutter teilte. Er war es nicht gewohnt, dass Leute ihn einfach so anlächelten und wusste nicht sofort, wie er reagieren sollte. Als er endlich realisierte, dass er zurücklächeln sollte, war der Moment vorbei und Ron war den Fängen seiner Mutter entkommen.

Mrs. Weasleys Aufmerksamkeit wurde nun Harry zuteil und er fragte sich erschrocken, ob sie sein Gesicht auch reinigen wollte. Seine Augen waren hinter der Brille aufgerissen, als er ängstlich zusah, wie Mrs. Weasley auf ihn zukam. Aber sie glättete nur seine Haare und lächelte gütig. „Viel Spaß, Mark."
„Danke", flüsterte Harry undeutlich aufgrund des Kloßes in seinem Hals. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass überhaupt jemals irgendjemand sein Haar mit so viel Liebe berührt hatte. Es war unerwartet, als ein plötzliches, scharfes Verlangen nach seiner eigenen Mutter in seinem Herzen stach. Er schluckte schwer, um den Kloß loszuwerden. Er wandte sich ein bisschen blind zum Zug und murmelte ein rasches tschüss über seine Schulter zu Mrs. Weasley und Ginny.

Ron war schon ein paar Schritte vor Harry und kletterte aufgeregt in den Zug zurück. Er lief in das Abteil, die sie als ihre eigene auserkoren hatten und steckte seinen Kopf raus und rief laut auf Wiedersehen zu seiner Familie, nachdem er das Fenster geöffnet hatte. Harry fühlte sich fehl am Platz und begnügte sich darauf, kurz hinter Rons Schulter zu winken.

Der Zug tutete laut und fuhr langsam ab und Harry setzte sich steif auf seinen Platz, seine Hände um den Rand verkrampft. Ron löste sich vom Fenster und schaute Harry an, der mit gradem Rücken, angespanntem Gesicht und langsam weiß werdenden Knöcheln saß. Ron nickte sein stummes Verständnis und sagte nur: „Es wird ein tolles Jahr werden, Mark. Alle lieben Hogwarts."

Harry nickte, sagte aber nichts, und die beiden Jungen saßen in kameradschaftlicher Stille, als der Zug Kings Cross hinter sich ließ. Minuten vergingen so, und dann fing Ron an, über ein paar der wundervollen Dinge zu reden, die er in Hogwarts tun wollte, das wohl bedeutendste darunter Quidditch. Er erklärte die Spielregeln, die Harry sehr verwirrend fand, obwohl Ron ihm versicherte, dass es ein atemberaubendes Spiel war.
Als der Essenswagen vorbeikam, kaufte Harry ein paar Süßigkeiten, die er mit seinem neuen Freund teilen wollte. Er rechtfertigte den Kauf mit dem Gedanken, dass sein Stipendium für Schulsachen war, er aber sein Gehalt von seiner Arbeit im Restaurant für diese kleinen Extras verwendete. Wenn er Eltern gehabt hätte, hätten sie ihm doch sicherlich etwas Taschengeld dafür gegeben? Außerdem musste er sich über die Zaubererwelt informieren, und Bertie Botts Bohnen in allen Geschmackrichtungen und Schokofrösche zu essen, war fast so etwas wie forschen. Zufrieden mit seiner inneren Diskussion genoss Harry sein Essen.
Um jedweden Schuldgefühlen beizukommen, studierte er alle Informationen über die Zauberer auf den Schokofroschkarten, die er ausgepackt hatte, gewissenhaft. Er starrte aufmerksam auf seine erste Karte, in der Dumbledore auf ihn zurückblickte. Das war also der Direktor von Hogwarts. Er würde ihn bald persönlich treffen. Das war der Mann, der ihn zu den Dursleys gegeben hatte. Harry blickte finster auf das Bild hinunter. Aber als Ron ihn fragte, was los sei, log Harry und sagte: „nichts", bevor er wieder dazu überging, ungezwungen mit ihm zu plaudern.

Die Zeit ging schnell rum. Harry genoss jeden Moment, in dem er einfach nur da saß und mit einem Freund redete. Als die Stunden vorüber gingen, bekamen die Jungs ab und zu ein paar Besucher. Fred und George kamen vorbei, um hallo zu sagen und ihren Freund Lee Jordan vorzustellen, der Harry eine Tarantel zeigte. Percy hatte dieselbe Idee gehabt, zu prüfen, wie es seinem Bruder ging, und Lee versteckte den Behälter mit der Spinne hinter seinem Rücken, als er Percy in der Tür zum Abteil sah.

Percy sah argwöhnisch von seinen Zwillingsbrüdern zu Lee, aber sie sahen mit unschuldigen Gesichtern zurück. Er hatte lang genug mit Fred und George zusammengelebt, als dass er darauf rein fallen könnte, aber er konnte nichts Schlimmes entdecken, weshalb er seine Aufmerksam einfach auf seinen jüngsten Bruder richtete. „Hi, Ron." Er nickte Harry höflich zu. „Hi, Mark. Kommt ihr beide zurecht? Keine Probleme?"
Beide Jungs bestätigten, dass alles in Ordnung war. „Ich kontrolliere alle Abteile, um sicher zu stellen, dass die Erstklässler keine Fragen haben. Als Vertrauensschüler bin ich der Meinung, dass diese Aufmerksamkeit die Nerven beruhigt."

Fred schnaubte, als Percy so wichtigtuerisch redete. „Du willst doch nur herausfinden, ob Harry Potter im Zug ist." Harry hatte nicht erwartet, dass sein Name erwähnt werden würde, und schreckte keuchend auf. Glücklicherweise sah gerade niemand zu ihm hin und sein Verhalten blieb während des Gesprächs zwischen den Brüdern unbemerkt.

„Ich weiß nicht, was du meinst", sagte Percy steif.

„Gib's auf, Perce", erwiderte George. „Jeder weiß, dass Harry Potter dieses Jahr nicht nach Hogwarts kommt. Selbst wenn er überlebt hat, nachdem er von seiner Tante und seinem Onkel weggelaufen ist, keiner hat eine Ahnung, wo er ist, und er ist nicht auf der Schülerliste von Hogwarts dieses Jahr."

Die anderen Jungen sahen traurig aus, und eine kurze Stille füllte das Abteil. „Wer ist Harry Potter?" fragte Harry. Er schätzte diese Frage als sicher ein. Würde das nicht jeder Muggelgeborene fragen?

Sofort versuchten alle fünf Jungs, das zu erklären, froh, ein neues Publikum für diese spannende Geschichte zu haben. Ihre miteinander konkurrierenden Stimmen füllten die Luft. Schließlich sagte Percy: „Das reicht! Ich fange an, und ihr könnt die Geschichte zu Ende führen." Als sie widerwillig nickte, find Percy an: „Harry Potter ist ein Junge, der als Baby den größten dunklen Lord, den die Zaubererwelt je erlebt hat, besiegte. Du-weißt-schon-wer tötete seine Eltern und versuchte, auch ihn umzubringen, aber aus einem unbekannten Grund prallte der Fluch von dem Baby ab und tötete stattdessen Du-weißt-schon-wen. Harry war so ein Held, dass es einen Haufen Zauberer gab, die ihn gerne in ihrer Familie großgezogen hätten. Ich weiß, dass unsere Eltern ihn gerne bei sich gehabt hätten! Aber stattdessen wurde Harry zu seiner Tante und seinem Onkel geschickt, die Muggel sind. Viele Leute waren damals verärgert darüber. Stell dir vor, Muggel! Aber Harrys Eltern hatten kein Testament geschrieben, und das Gesetz legt ganz klar fest, dass ein Waise zu seinen nächsten Verwandten muss, wenn die Eltern nichts anderes in ihrem Testament vorgesehen haben."
Fred konnte nicht länger still sein, und fuhr fort. „Dumbledore war derjenige, der Harry zu seinen Verwandten gebracht hat. Diesen Sommer musste Dumbledore dafür, dass er Harry bei ihnen untergebracht hat, sogar eine Untersuchung im Ministerium über sich ergehen lassen, weil es herausgekommen ist, dass sie überhaupt keine nette Familie waren. Die Öffentlichkeit ist wirklich wütend, und das Ministerium will Dumbledore die Schuld geben."

Percy versteifte sich ob dieser Kritik an der Regierung. „Sie haben nur ihre Arbeit getan – versuchen, herauszufinden, warum so ein Fehler gemacht worden ist! Auf jeden Fall musste sogar das Ministerium zugeben, dass Dumbledore nicht wirklich eine Wahl hatte. Gesetz ist Gesetz."

George meldete sich auch zu Wort. „Wenn sie gewusst hätten, dass Harrys Tante und Onkel so schrecklich sind, hätten sie ihn natürlich nicht bei ihnen gelassen. Aber sie wussten es nicht bis zu diesem Sommer, als die Schutzzauber auf dem Haus eines Tages aus irgendeinem Grund fielen."

Auf Harrys verwirrten Gesichtsausdruck hin, erklärte Ron: „Die Schutzzauber wurden auf das Haus, in dem Harry gelebt hat, gesprochen, um ihn vor den Todessern zu beschützen…" Rons Stimme hatte sich gesenkt, als er das Wort ‚Todesser' aussprach, als ob er eine Geistergeschichte erzählen würde. In einem packenden Ton fuhr er fort: „den Anhängern Du-weißt-schon-wems."

Lee, der sich außen vorgelassen vorkam, fügte hinzu: „Alle suchen jetzt nach Harry, aber keiner hat auch nur eine Ahnung, wo er ist. Alle Suchzauber schlagen fehl und keine Eule konnte ihn finden. Manche denken, er wäre tot."

Die Weasleys widersprachen alle, und wieder füllte eine Vielzahl durcheinander redender Stimmen das Abteil. Letzten Endes stellte Percy die Ordnung wieder her und fuhr fort: „Harry hätte dieses Jahr in Hogwarts anfangen sollen. Es gibt immer noch eine Möglichkeit, dass er einen Weg nach Hogwarts gefunden hat und da sein wird." Auf Freds skeptischen Blick hin, sagte Percy abwehrend: „Ich bin nicht der einzige, der so denkt! Das Ministerium schickt einen Abgeordneten zur Einführungszeremonie heut Abend. Er wird alle Schüler beobachten, nur für den Fall, dass Harry Potter irgendwie nach Hogwarts gekommen ist."
Als die anderen Jungen Harry über sein Wissen von dem Ministeriumsbeamten fragten, dachte Harry über diese Information, die er gerade bekommen hatte, nach. Also war jeder bereit, Dumbledore dafür zu vergeben, ihn bei den Dursleys sitzen zu lassen. Sie vergaben schnell, weil sie nicht diejenigen gewesen waren, die gezwungen wurden, mit Tante Petunia und Onkel Vernon zu leben. Dumbledore oder das Ministerium oder wer auch immer Nachforschungen über ihn anstellen sollte. Er war zehn Jahre lang dort! Aber nicht auch nur einmal hatte irgendjemand sich die Mühe gegeben, herauszufinden, ob es ihm gut ging. Die Weasleys und Lee Jordan redeten vielleicht über Harry Potter, als ob er eine Art Held wäre, aber die Zaubererwelt hatte ihm schnell genug den Rücken gekehrt.

Harry war froh, zu wissen, dass ein Ministeriumsbeamter an dem Abend in der Schule sein würde. Er würde vorsichtig sein müssen, nicht zu tun oder zu sagen, dass ihn verraten würde. Aber gut vorbereitet war gut bewaffnet. Er würde jetzt erwarten, dass jemand sein Geheimnis lüften wollte und bereit sein, seine Enthüllung zu vermeiden.

Es war seltsam, von den anderen Jungen etwas über sein Leben zu hören. Obwohl Harry wusste, dass sie Ereignisse aus seinem eigenen Leben aufzählten, schien es wie eine Geschichte über jemand anderen. Harry konnte sich natürlich nicht daran erinnern, den dunklen Lord umgebracht zu haben. Es war ein komisches Gefühl, zu wissen, dass so viele Leute ihn als Held sahen. Er war es gewohnt, dass die Dursleys ihm sagten, er wäre nutzlos.

„[style type="italic"]Wenn"[/style], dachte Harry, [style type="italic"]„ich nur sicherstellen könnte, dass dieser dunkle Lord wirklich tot ist, könnte ich wieder Harry Potter sein, und jeder wird mich lieben."[/style]
Harry Tagtraum, als Held in der Zaubererwelt willkommen geheißen zu werden, füllten seinen Kopf angenehm für die nächste Stunde, oder auch zwei. Er und Ron wurden für den Großteil der Fahrt allein gelassen. Sie sagten kurz hallo zu einem muggelgeborenen Mädchen, Hermine Granger, die vorbeikam, um nach einer Kröte zu suchen, die ein anderer Junge verloren hatte. Ron dachte scheinbar, dass sie etwas zu wichtigtuerisch war und ihn an Percy erinnerte. Aber Harry dachte, sie schien nett.

Hermine war in ihr Abteil geplatzt, ihre buschigen Haare schwingend und voll manischer Energie. Harry, der sich in Gruppen unangenehm fühlte, erkannte Hermines schlechtes Selbstvertrauen schnell. Sie nutzte ihre Jagd nach der Kröte, um ihre fehlenden Freunde zu überdecken, dachte Harry. Er bemerkte, dass sie nicht zusammen mit dem Besitzer der Kröte oder einem anderen Freund nach ‚Trevor' suchte, was das betraf. Sie ging von einem Abteil zum nächsten und gab vor, dass sie eine wichtige Aufgabe zu tun hatte, so dass sie nicht ein einem alleine oder mit anderen Kindern, bei denen sie das Gefühl hatte, dass sie sie nicht leiden konnten, in einem Abteil sitzen musste.

Nachdem beide Jungs verneinten, jeweils eine Kröte gesehen zu haben, gab es eine unangenehme Stille.

„Ich bin Hermine Granger. Und ihr seid?"

Ich bin Ron Weasley", sagte der Junge höflich.

Hermine sah auf seine roten Haare und fragte: „Hast du im Zug irgendwelche Brüder? Ich glaube, ich habe Zwilling und einen Vertrauensschüler gesehen, die mit dir verwandt sein könnten."

Ron gab verdrießlich zu, dass er einer von den vielen Weasleys war, die nach Hogwarts gingen. Hermine erzählte: „Ich bin ein Einzelkind. Ich wusste nicht mal, dass ich eine Hexe war oder es so was wie Hogwarts überhaupt gibt, bevor ich meinen Brief erhielt. Ich hatte keine älteren Brüder oder Schwestern, die schon dahin gegangen sind."

Harry hörte die unterschwellige Nervosität in ihrer Stimme. Er wusste, dass Ron nicht verstehen konnte, wie Angst einflößend es für einen Muggelgeborenen war, nach Hogwarts zu gehen. Aber Harry wusste genau, wie Hermine sich fühle. Deshalb lächelte er freundlich und machte Anstalten, ihre Hand zu schütteln. „Hi. Ich bin Mark Twist. Mach dir keine Sorgen, ich bin auch muggelgeboren. Ich glaube, du wirst merken, dass wir auch nicht die einzigen sind."

Hermine schüttelte seine Hand und lächelte zurück. „Oh, ich mach mir keine Sorgen", behauptete sie, obwohl Harry meinte, einen Anflug von Erleichterung in ihren Augen zu sehen. „Ich hab alle Kursbücher über den Sommer gelesen, und ich glaube, ich kann das ganz gut. Wie auch immer, ich suche wohl besser weiter nach Trevor. Bis später."

Die Jungs verabschiedeten sich gehorsam. Ron war irritiert, dass irgendein Schüler im Sommer lernen würde, und schien aufgrund dieser Tatsache wütend auf Hermine zu sein. Harry verstand jedoch, dass Hermine versuchen musste, ein bisschen Kontrolle über die Situation zu gewinnen. Er hatte jede Absicht, selbst so viel wie möglich zu lernen. Er wollte auch zu den Reinblütern ‚aufholen', die mit dem Wissen, dass er sich jetzt noch erarbeiten musste, aufgewachsen waren und es für selbstverständlich hielten. Außerdem konnte er jeden Vorteil, den er kriegen konnte, brauchen, wenn er sich Sorgen um dunkle Lords und Todesser machen musste.

Es gab eine sehr unangenehme Begegnung im Zug. Ein paar Stunden, bevor sie im Bahnhof in Hogsmeade ankamen, wo sie aussteigen würden, öffnete sich die Tür und ein Junge mit einem spitzen Gesicht und blonden Haaren trat ein, gefolgt von zwei anderen, größeren Jungen. Der Jung sah sich im Abteil um und entschied sofort, dass die zwei darin nicht wichtig waren. „Ich weiß, wer du bist", sagte er gehässig zu Ron. „Du bist ein Weasley!" In einem arroganten Ton fuhr er wichtigtuerisch fort: „Ich bin Draco Malfoy." Ein Moment verging, und dann fügte er hinzu: „Mein Vater ist Lucius Malfoy." Er wartete, als ob er erwartete, dass Ron und Mark äußerst beeindruckt sein würden.

Ron murmelte in seinen (nicht vorhandenen) Bart: „Große Sache." Draco beachtete ihn jedoch nicht und wandte seine Aufmerksamkeit Mark zu. „Wer bist du?" wollte er wissen.

„Ich bin Mark Twist", sagte Harry. Widerwillig streckte er seine Hand aus, um Dracos zu schütteln, aber der ignorierte ihn.

„Wer ist deine Familie?" erkundigte sich Draco. Auf Harrys verwirrten Blick hin erläuterte er: „Sind deine Eltern Zauberer?"

Harry schüttelte seinen Kopf: „Nein, ich bin muggelgeboren", log er.

Dracos Augen wurden schmal und er grinste Harry höhnisch an. „Merlin! Hogwarts geht vor die Hunde! Der halbe Zug scheint mit Schlammblütern voll zu sein! Ich hätte nach Durmstrang gehen sollen, wo sie die richtige Ansichte haben, nur Purblüter zu unterrichten."

Ron war bei dem Wort ‚Schlammblüter' aufgesprungen. Er ballte seine Fäuste wütend und sagte zu Draco: „Hau ab. Ich wünschte auch, dass du nach Durmstrang gegangen wärst! Benutze niemals das Wort ‚Schlammblut' in meiner Nähe!"

Dracos Leibwächter traten drohend einen Schritt vor. Der blonde Junge winkte sie träge zurück. „Es ist okay. Ich gehe. Ich habe kein Interesse daran, [style type="italic"]hier[/style] zu bleiben. Mein Vater sagt, alle in deiner Familie sind Blutsverräter, Weasley, und ich kann sehen, dass es wahr ist. Das Schuljahr hat noch nicht mal angefangen, und du hängst schon mit einem Schlammblut", er sagte das Wort absichtlich, offensichtlich, um Ron zu provozieren, „rum."

Er verließ das Abteil und nahm seine Kumpane mit sich. Rons Gesicht war rot und er hatte ganz klar Schwierigkeiten, sein Temperament zu zügeln. Er wandte sich zu Harry und versicherte: „Ignorier ihn einfach. Zum Glück sind nicht alle Zauberer wie er, aber leider gibt es andere Purblüter wie ihn, die denken, dass sie was Besonderes sind, nur weil ihre Eltern und Großeltern Zauberer waren. Aber Kinder aus Muggelfamilien können genauso magisch sein, wie Kinder von Zauberern."

Harry genoss das Gefühl, von einem Freund verteidigt zu werden. Draco Malfoy erinnerte Harry zu sehr an seinen Cousin Dudley. Aber wenn Dudley ihn schikaniert hatte, war niemand zu seiner Verteidigung gekommen. Er war es gewohnt, verhöhnt und beleidigt zu werden, deshalb kümmerte ihn Draco nicht. Aber er konnte sehen, dass Ron immer noch aufgeregt war. Er versuchte ihn zu beschwichtigen: „Mach dir keine Sorgen. Ich lasse mich nicht von ihm ärgern. Er ist bloß eingebildet. Aber was ist ein Schlammblut?"
Rons Gesicht wurde röter, falls das noch möglich war. „Es ist ein Schimpfwort für Muggelgeborene", erklärte er. „Wenn ein Vertrauensschüler gehört hätte, dass Draco das Wort benutzt hat, hätte er sicher nachsitzen müssen." Ron war eine Minute still; er genoss offensichtlich den Gedanken an Draco beim Nachsitzen.
Endlich zwang er sich, sich zu beruhigen, und nachdem er sich wieder hingesetzt hatte, meinte er: „Wie auch immer, wenn wir Glück haben, müssen wir ihn nicht allzu oft sehen. Ich bin mir sicher, dass er nach Slytherin kommen wird, und ich werde wahrscheinlich nach Gryffindor kommen. Ich hoffe mal, dass du auch in Gryffindor sein wirst."

„Was meinst du?"

„Oh, stimmt ja. Du weißt es nicht. Na ja, alle Schüler werden in vier Gruppen sortiert, die Häuser genannt werden. Das ist die Gruppe, mit der du schläfst, isst, und zum Unterricht gehst. Gryffindor ist für die Mutigen. Meine Eltern und alle meine Brüder waren dort. Ich glaube, wenn ich nicht dahin komme, werde ich enterbt!" Obwohl Ron das sagte, war es für Harry klar, dass er sich nicht wirklich Sorgen machte. Es musste nett sein, war ein flüchtiger Gedanke in seinem Kopf, sich so sicher zu sein, dass seine Familie einen liebt, dass man sich keine Sorgen machte, jemals von ihnen im Stich gelassen zu werden.

Ron fuhr fort: „Ich hoffe wirklich, dass wir beide im selben Haus sein werden. Ravenclaw ist für die Superhirne, Hufflepuff für die treuen und fleißigen und Slytherin ist für die listigen und ehrgeizigen. Fast alle Anhänger von Du-weißt-schon-wem kamen aus Slytherin. Malfoys Vater war auch ein bekannter Verfechter für Du-weißt-schon-wen. Ich wette, Draco kommt nach Slytherin."

Harry erwiderte aufrecht: "Na, ich hoffe auch, dass wir ins selbe Haus kommen. Lass uns beide nach Gryffindor sortiert werden!"

Ron lächelte. „Wir können uns das nicht aussuchen. Es gibt eine Art Test, oder so, der entscheidet, in welches Haus wir platziert werden. Fred und George haben gesagt, wir müssen gegen einen Troll kämpfen, aber ich glaube ihnen nicht." Trotz seinen Worten sah er ein wenig unsicher aus.

Harry hatte nun eine neue Sorge, über die er nachdenken musste. Was für ein Test? Was, wenn er in dasselbe Haus kam, wie dieser schreckliche Draco Malfoy? Hatte er endlich seinen ersten Freund auf der Welt gefunden, nur um jetzt von ihm getrennt zu werden?

Zum Glück konnten die Jungen nicht so viel Zeit damit verbringen, sich Sorgen zu machen, weil der Zug langsamer wurde und sie begriffen, dass sie ihre Schulumhänge anziehen mussten. Die letzten paar Minuten vergingen mit einer Aufregung, als beide Jungs schnell ihre Koffer von der Ablage über den Sitzen runter holten und ihre Umhänge herausholten.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe Angst vor Spinnen. Ich hasse sie. Wie Ron.
Rupert Grint