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Fanfiction

The Hidden Hero - Winkelgasse

von Thorrus

2. Kapitel – Diagon Alley

Immer, wenn Harry an die erste Woche, nachdem er das Haus seiner Tante verlassen hatte, zurückdachte, erinnerte er sich and das Gefühl des puren Schreckens der sich mit berauschender Freiheit mischte. Als hoch aufgeschossener Teenager war er in der Lage, sich eine Arbeit als Tellerwäscher und Kellner für ein Restaurant in der Stadt, in die er aparriert war, zu sichern. Diese Stadt war der erste Ort, an den er am Morgen, an dem er die Dursleys verlies, denken konnte. Obwohl er niemals zuvor dort gewesen war, hatte er gehört, wie sie davon sprachen, weil es die Großstadt war, die Little Whinging am nächsten war. Harry hatte vorgehabt, sich in den Menschenmengen zu verstecken, in denen ein junger Erwachsener weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde als in der kleinen Stadt, in der er den größte Teil seines Lebens verbracht hatte.

Harry behielt Recht. Niemand würdigte ihn eines zweiten Blickes. Sogar auf seiner Arbeit bemerkten die Leute kaum, dass er da war, geschweige denn dass sie daran dachten, ihn Persönliches über sein Leben zu fragen. Kellner kamen und gingen regelmäßig, und der Restaurantbesitzer achtete nur darauf, ob Harry rechtzeitig kam oder nicht.

Zum ersten Mal in seinem Leben konnte Harry jedoch genug essen, um das beständige Hungergefühl im Bauch zu verlieren. Während er kein Essen mitnehmen durfte, war ein Vorteil seiner Arbeit, dass er so viel wie er wollte im Restaurant essen konnte. Am Anfang aß Harry versuchsweise nur kleine Portionen, aber als er merkte, dass keiner darauf achtete, wie viel er aß, begann er bald drei feste Mahlzeiten am Tag zu genießen.

Harry teilte einen kleinen Raum in einem Apartment mit einigen anderen jungen Leuten, hauptsächlich Einwanderer. Der Chef des Restaurants hatte Harry den Namen der Frau, die einen Teil ihres Hauses an Tagesarbeiter vermietete, gegeben. Es gab einen wechselnden Plan der Leute, die das kleine Apartment teilten. Es gab drei Schichten der Leute, die die Betten benutzten, abgestimmt auf ihre Arbeitszeit. Harrys Schicht, in der er das Bett benutzen durfte, war in den Stunden von Mitternacht bis sechs Uhr am Morgen.
Eine von Harry größten Veränderungen war, dass er auf einen neuen Namen antwortete. Er hatte ein paar Stunden damit verbracht, Spaß beim Aussuchen seines Namens zu haben. Letztendlich hatte er sich für „Mark Twist" entschieden. „Mark", weil er wortwörtlich von der Narbe unter seinem Zauber „markiert" (1) war, und „Twist" als Tribut an einem berühmten literarischen Waisen, Oliver Twist. Harry war fest überzeugt, dass es niemanden gab, der ihn liebte – er war ein Waise und konnte sich nur auf sich selbst verlassen. Und falls es eine kleine Hoffnung gab, dass er wie Oliver Twist eine neue Familie, die sich um ihn sorgte, finden würde, weigerte er sich, sie anzuerkennen.

Und so formten sich die Tage und Monate nach einem Muster. Harry verbrachte seine Zeit damit, Geschirr zu waschen oder Tische abzuräumen. In seiner Freizeit versuchte Harry, so viel wie möglich zu lesen. Er war sich bewusst, dass er seine Ausbildung verpasste und hoffte, so zumindest ein bisschen alleine zu lernen. Harry merkte, dass ihm das Lernen Spaß machte, wenn er nicht ständig befürchten musste, seine Tante und seinen Onkel zu verstimmen, und war bald ein unersättlicher Leser. Leider konnte er nichts über die Zaubererwelt in der öffentlichen Bibliothek herausfinden.

Harry war unglaublich einsam. Er hatte überhaupt keine Freunde. Auf der Arbeit waren Gespräche nicht erwünscht, da de Chef der Meinung war, dass sie die Arbeiter von ihren Pflichten abhielten. Im Apartment, das er mit so vielen teilte, gab es auch wenige Gelegenheiten, sich näher kennen zu lernen. Viele der Mieter sprachen kein Englisch und es gab immer einen, der in den Betten schlief. Die Besitzerin zog es vor, wenn ihre Gäste nur dann kamen, wenn sie schlafen und duschen wollten. Ansonsten wurden sie angewiesen, woanders ihre Zeit zu verbringen.

Harrys elfter Geburtstag kam und ging ohne irgendwelches Aufsehen zu erregen. Er bemerkte ihn kaum selber.

Ein paar Wochen, nachdem er elf wurde, passierte etwas, dass einen Wendepunkt in Harry Leben markierte. Es war ein Sonntag, und er hatte einen seltenen freien Tag, weil das Restaurant für ein paar einfache Renovierungen geschlossen hatte. Harry ging durch einen Park, als er ein gerade laufendes Rugbyspiel bemerkte. Die Spieler sahen ungefähr zehn oder elf Jahre alt aus. Harry beobachtete sie sehnsuchtsvoll. Er würde so gerne mitspielen.
Fast ohne es zu begreifen, fühlte Harry, wie er schrumpfte und eine jüngere Version con Mark Twist wurde. Er sah sich verstohlen um und sah erleichtert, dass keiner im näheren Umfeld war – keiner hatte seiner Umwandlung gesehen. Harry warnte sich selbst, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Wenn er sich verwandelte, sollte er zuerst einen einsamen dafür Ort finden!

Auf jeden Fall näherte sich Harry den anderen Kindern langsam als elfjähriger. Sobald sie ihn bemerkten, waren sie sofort bereit, ihn mitspielen zu lassen, um ihre Spielerzahl zu erhöhen. Er hatte einen der besten Tage seines Lebens. Er verwandelte sich mit mehr als nur ein bisschen Widerstreben in eine ältere Version von Mark Twist, um in das Miethaus zurückzukehren.

Als er dort ankam, gab seine Vermieterin ihm einen seltsam aussehenden Brief. „Das kam, als du weg warst", sagte sie. „Ich weiß nicht, von wem, weil es Sonntag ist. Es lag beim Briefschlitz."

Harry begutachtete es überrascht und nahm den Brief langsam entgegen, während er ihr abwesend dankte. Wer könnte ihm schreiben? Selbst wenn seine Tante und sein Onkel ihn erreichen wollten, der Brief war an „Mark Twist" addressiert, und sie wussten nicht, dass er diesen Namen angenommen hatte.

Er suchte sich eine zurückgezogene Ecke, um seinen Brief zu lesen. Er fuhr verwundert mit dem Finger über das erhöhte Siegel: „Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei". Sein Herz schlug schneller. War das die Schule, die seine Mutter besucht hatte?

Harry öffnete den Brief vorsichtig.

HOGWARTS-SCHULE FÃœR HEXEREI UND ZAUBEREI
Schulleiter: Albus Dumbledore
(Orden des Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst.
Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. d. Zauberer)

Sehr geehrter Mr. Twist,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können dass sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.

Das Schuljahr beginnt am 1. September. Ein Vertreter von Hogwarts wird morgen um 10 Uhr erscheinen, um alles Weitere zu erklären und Sie zur Winkelgasse zu bringen und Ihnen beim Kauf ihrer Schulsachen zu helfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Minerva McGonnagall
Stellvertretende Schulleiterin

PS: Wir entschuldigen uns für die Verzögerung beim Erhalt dieses Briefes, der normalerweise am elften Geburtstag der Schüler verschickt wird. Aus irgendeinem Grund erschien Ihr Name bis heute Morgen nicht auf unsere Liste der erwarteten Schüler.


Harry las den Brief mehrmals, um es wirken zu lassen. Das war die Welt vor der seine Tante Angst hatte. Magie! Das bloße Wort rollte von Harrys Zunge und versprach Wunder. Wenn das die Welt war, in die er gehörte, wie seine Tante sagte, dann würde er hier die Familie und Freunde finden, nach denen er sich sehnte. Aber, warnte er sich selbst, es war auch die Welt des verrückten dunklen Zauberers, der seine Eltern getötet hatte und jetzt hinter ihm her war. Er durfte das nie vergessen und musste sich weiterhin verstecken.

Als er das Postskriptum las, erkannte Harry, dass das Hogwarts Register ihn nicht als Schüler gelistet hätte, wenn er sich nicht an dem Nachmittag in einen jüngeren Mark Twist verwandelt hätte. Scheinbar war die Magie, die er benutzt hatte, um sich in Mark Twist zu verwandeln, sehr stark und bezog sich auf alle Aspekte seines Seins als Mark Twist – egal, ob in seiner jüngeren oder älteren Form herumlief. Als älterer Mark Twist hätte er die Gelegenheit, Hogwarts zu besuchen, verpasst. Als er ein elfjähriger war, hatte das Schulregister wahrscheinlich ein magisches Kind wahrgenommen und seinen Namen zu der Liste der Kinder, die zur Schule gehen würden, hinzugefügt.

Morgen würde er einen Vertreter der Schule treffen. Einen anderen Zauberer! Harry konnte es kaum abwarten. Er würde draußen warten und versuchen müssen, diese Person abzufangen, bevor er oder sie an der Tür klopfte. Hier gab keinen elfjährigen Mark Twist. Was würde er tun, wenn diese Person mit seinen Eltern sprechen wollte? Harry betrachtete verschiedene Ideen in seinem Kopf und entschloss sich letztendlich, einfach abzuwarten, was passieren würde und auf seinen Bauch zu hören.

Am nächsten Tag saß ein Junge (2) auf der Treppe vor dem Apartment, in dem sich ein paar Mieter einen Raum teilten. Er wartete offensichtlich auf jemanden, da seinen Augen die ganze Zeit die Straße absuchten. Jeder, der ihn beobachtet hätte, hätte gemerkt, dass er etwas gefunden hatte, so, wie er erschreckt die Augen aufriss und sein ganzer Körper sich versteifte. Er schluckte schwer und stand langsam auf.

Ein gewaltiger Mann ging auf den Jungen zu. Er überragte einen großen Mann mit Leichtigkeit, sein Gesicht war von Haar bedeckt; er sah aus, wie ein Mensch gewordener Berg. Seine Furcht einflößende Erscheinung wurde von dem Lächeln, dass sein Gesicht erhellte, abgeschwächt. Harry nahm all seinen Mut zusammen und ging die Stufen, auf denen er gesessen hatte, herunter und auf den Mann zu.

„Du bis' Mark Twist, nich'?", polterte der Mann.

Harry schluckte und nickte, und streckte seine Hand aus. Sie wurde von einer mülleimergroßen Hand umfasst. „Hallo, Sir."

„Erfreut, dich zu treffen! Erfreut, dich zu treffen!", rief der Mann aus und schüttelte Harrys Hand kräftig. „Mein Name is' Hagrid. Rubeus Hagrid. Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts." Auf Harrys ausdruckslosen Blick hin fuhr er fort. „Der Wildhüter da." Harry nickte.
„Nu, Mark, ich wette es war 'n ganz schöner Schock, als du 'rausgefunden hast, dass du 'n Zauberer bis'. Du warst auch 'n ganz schöner Schock für die Schule! Das is' noch nie passiert, dass 'n Schüler erst 'n paar Wochen vor Schulstart auf der Liste erschien. Normalerweise werden sogar Muggelgeborene – dass sind Hexen und Zauberer mit nich'magischen Eltern – ein paar Jahre, bevor sie nach Hogwarts sollen, angezeigt. Magie zeigt sich in der Regel mit sechs oder sieben."

Hagrid machte eine Pause und Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er eine Geschichte erfinden, dass gestern irgendwas passiert ist, um seine Magie hervorzubringen? „Äh…", begann er. Aber Hagrid hatte schon das Thema gewechselt.

„Ich bin hier, um deinen Eltern 'n paar Dinge zu erklären un' dich in die Winkelgasse zu bringen, um deine Schulsachen zu kaufen. Sin' deine Eltern drinnen?" Hagrid deutete auf das Gebäude hinter Harry, wo er auf Hagrid gewartet hatte.

Harry hatte die Frage schon erwartet und seine Antwort parat. Er konnte nur hoffen, dass sie Hagrid zufrieden stellen würde. „Also, eigentlich mussten meine Eltern heute wegen einem Familiennotfall weg. Die Schwester meines Vaters, Marge", das war in Wirklichkeit der Name von Onkel Vernons Schwester – Harry dachte, es wäre am besten, wenn er so nah an der Wahrheit bliebe, wie möglich, sodass er seine Geschichte nicht vergessen würde, „ist krank und sie mussten nach ihr sehen. Sie haben mich auch beinahe mitgenommen, aber ich hab ihnen erzählt, dass ich mich alleine mit Ihnen treffe und ihnen dann hinterher sage, was sie wissen müssen."
Hagrid sah etwas vor den Kopf gestoßen aus, dass er Mark Twists Eltern nicht treffen würde, aber er akzeptierte Harrys Geschichte ohne Fragen. „Sie haben kein Problem damit, dass du 'n Zauberer bis', oder nich'?
„Harry nickte heftig. „Oh, ja! Sie sind begeistert!"

Hagrid lächelte zufrieden. „Das is' großartig. 'N paar Muggelgeborene haben zuerst 'n paar Probleme mit ihren Eltern, einfach weil 's so neu is', weißte? Jedenfalls können wir uns jetzt auf den Weg zur Winkelgasse machen. Das is' gut, weil wir noch zu Gringotts müssen, dass ist die Zaubererbank, un' das könnte was dauern, wenn wir anstehen müssen."

Als Hagrid die Bank erwähnte, erinnerte sich Harry an eine seiner Hauptsorgen. Da er sich nicht sicher war, wie er das ansprechen sollte, sagte er zögerlich: „Sir… kostet es sehr viel, nach Hogwarts zu gehen? Und sind die Schulsachen teuer? Meine Eltern verdienen nicht so viel Geld…"

„Kein Problem, kein Problem", lächelte der Riese. „Es gibt 'n Stipendium für Muggelgeborene. Es is' normal, dass Muggel 's nich' so gern ham, ihre Kinder zu 'ner Schule zu schicken un' obendrauf noch Geld bezahlen zu müssen! Nu, vor 'n paar hundert Jahren wurde 'n Stipendium festgelegt, so dass alle Muggelgeborene nach Hogwarts gehen können, wenn ihre Eltern wegen den Kosten zögern. Ich hab dieses Stipendium auch 'n paar Jahre genutzt, um Hogwarts zu besuchen!"

Auf Harrys fragenden Blick hin murmelte Hagrid: „Ich hab nich' wirklich die Abschlussprüfung gemacht. Das is' 'ne andere Geschichte. Lass uns losgehen!"

Harry nickte gehorsam und lief neben Hagrid, als der Hüter der Schlüssel losging. Tausend Fragen schwirrten in Harrys Kopf, aber er verkniff sie sich. Er wollte diesen gewaltigen Mann, der sehr freundlich zu ihm war, nicht verärgern. Er wusste, dass Erwachsene of genervt waren, wenn Kinder zu viele Fragen stellten.

Harry war überrascht, dass sie öffentliche Verkehrsmittel benutzten. Hagrid zog aufgrund seiner Größe und seiner Unerfahrenheit mit der U-Bahn eine Menge Aufmerksamkeit auf sich, aber er fand irgendwie heraus, wie man bezahlte, ohne groß etwas anzustellen. Er genoss die neue Erfahrung, wunderte sich jedoch, wie das sie zur Winkelgasse bringen würde. Die U-Bahn würde doch bestimmt nicht dort halten?

Die zwei stiegen an einer überfüllten Station aus und Hagrid führte Harry nach draußen, wo sie eine Weile gingen, bis sie zu einer scheinbar gewöhnlichen belebten Straße kamen. Hagrid zeigte zu einem Gebäude auf der anderen Straßenseite und sagte: „Da is' der Tropfende Kessel. Wir können dadurch in die Winkelgasse."

Harrys Augen fielen ihm fast aus dem Kopf. Bis Hagrid den Tropfenden Kessel erwähnt hatte, hatte er überhaupt nicht bemerkt, dass er da war. Es war, als ob ein Gebäude gerade erst aus dem Nichts entstanden war. Als er sich umsah, begriff Harry, dass die Muggel (was für ein interessantes Wort!) nicht merkten, dass es da war. Ihres Augen schienen von dem Gebäude links direkt zum Gebäude rechts schweifen, ohne das dazwischen wahrzunehmen.

Hagrid, der Harry Blick bemerkte, gluckste. „Nur Hexen und Zauberer könn' dieses Gebäude sehen, Mark. Muggel könn' den Tropfenden Kessel nich' sehen, außer se sin' in Begleitung von 'ner Hexe oder 'nem Zauberer."

„Wow!", sagte Harry undeutlich. Er hatte die Zaubererwelt noch nicht einmal betreten und es war schon unglaublich!
Sie betraten den Tropfenden Kessel und Harry sah, dass es ein Pub war. Einige Leute saßen an Tischen oder der Theke, aßen und tranken, und ein leises Summen der Gespräche füllte den Raum. Ein buckliger Wirt spülte Gläser und lächelte Hagrid zahnlos an, als er die Kneipe betrat. „Hagrid! Das Übliche?"

„Heut nich', Tom. Ich hab hier'n neuen Schüler, den ich auf Hogwarts vorbereiten muss."

Tom sah zu Mark hinüber und senkte das Glas, dass er gerade polierte. „Nicht… nicht Harry Potter?" flüsterte er heiser, seine Stimme hoffnungsvoll.

Die Geräusche in der Kneipe stellten sich auf der Stelle ein und Harry fühlte die Augen aller auf sich ruhen. Er erstarrte vor Schreck. Aber Hagrid schüttelte schon seinen gewaltigen, haarigen Kopf. „Nee, Tom. Nee. Du weißt, dass er immer noch vermisst gemeldet is'." Hagrids Stimme war von Traurigkeit durchtränkt. „Das hier is' Mark Twist." Hagrid tätschelte Harrys Rücken und er wurde von der Kraft des freundlichen Stoßes ein paar Schritte nach vorne geworfen.

Ein Anstieg des Geplappers füllte das Loch, das von Toms Vermutung verursacht wurde. Leute schüttelten ihren Kopf und guckten unglücklich, sie murmelten für sich alleine oder mit anderen und Harry hörte aus allen Ecken „Harry Potter".

Es gab ein leichtes Rascheln an der Bar und ein kleiner Mann stand von seinem Stuhl auf. „Oh, Professor Quirell", begrüßte Hagrid ihn. „Ich hab dich gar nich' gesehen. Mark, Professor Quirell wird dein Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts sein."

Harry lächelte höflich und streckte seine Hand aus. „Freut mich, sie kennen zu lernen, sir."

„E..e..benfalls," stotterte der Professor. „Sch..sch..tellen sie sicher, dass sie das erste Kapitel des Lehrbuches vor der ersten Stunde lesen!" Aber er lächelte freundlich, als er das sagte.

Harry nickte gehorsam und sagte: „Ich freue mich darauf, Sir."

Sie verabschiedeten sich und Harry folgte Hagrid in die Gasse hinter dem Tropfenden Kessel. Sobald keine anderen Leute mehr in der Nähe waren, atmete Harry tief durch und fragte wagemutig: „Hagrid, wer ist Harry Potter? Warum waren diese ganzen Leute so sehr an ihm interessiert?"

Hagrid sah so traurig aus, dass Harry fast erwartete, dass er in Tränen ausbrechen würde. „Harry Potter is' 'n Junge in deinem Alter, der Hogwarts dieses Jahr hätte besuchen sollen. Er is' nich' bei seiner Tante un' seinem Onkel, wo er zurückgelassen wurde. Jeder sucht nach ihm, aber er wurde noch nicht gefunden. Wir sin' alle sehr besorgt." Bevor Hagrid noch mehr sagen konnte, hatten sie eine Steinmauer erreicht. Hagrid schniefte laut und, nachdem er seine Tränen herunter geschluckt hatte, wendete seine Aufmerksamkeit der Mauer zu.

Hagrid tippte mit einem kaputten, pinken Regenschirm, den er unter seinem Mantel hatte, gegen ein paar Steine. Harrys Mund fiel auf, als die Steinmauer sich öffnete und eine magische Welt dahinter offenbarte – die Winkelgasse. Sofort wichen alle Fragen über Harry Potter aus seinem Kopf. Alles, woran er denken konnte war dieser magische Ort. Tausend Fragen flogen ihm durch den Kopf, aber er hatte keine Zeit, auch nur eine davon zu stellen, da seine Augen von einem Gebäude zum nächsten schossen, von einer Person zur nächsten, und den Anblick gierig in sich aufnahmen.

Harry bekam es kaum mit, dass Hagrid ihn sanft am Arm zog. Wie betäubt lief der Junge ihm gehorsam hinterher. „Wir müssen erst zu Gringotts, um dir was Geld zu besorgen", sagte Hagrid. Bei diesen Worten folgte Harrys Blick Hagrids Geste und er sah ein wunderschönes, schneeweißes Gebäude am Ende der Straße. Es stach in der Umgebung hervor.

Als sie die Treppenstufen zur Bank hochstiegen, las Harry die Inschrift über dem Eingang laut vor.

„Fremder, komm du nur herein,
Hab Acht jedoch und bläu's dir ein,
Wer der Sünde Gier will dienen,
Und will nehmen, nicht verdienen,
Der wird voller Pein verlieren.
Wenn du suchst in diesen Hallen
Einen Schatz, dem du verfallen,
Dieb, sei gewarnt und sage dir,
Mehr als Gold harrt deiner hier."


„Du müsstest verrückt sein, um Gringotts ausrauben zu wollen", murmelte Hagrid.

Drinnen versuchte Harry nicht unhöflich zu sein, indem er an die ungewohnten Kreaturen starrte, die in der Bank arbeiteten. Hagrid brummelte im Flüsterton: „Das sin' Goblins, Mark. Se sin' gerissene un' gefährliche Kreaturen. Verärger niemals 'n Goblin; die zahlen dir das auf jeden Fall zurück."

Hagrid trat an einen Tisch und wartete darauf, dass der Goblin ihm seine Aufmerksamkeit zuwandte. „Morgen. Wir sin' hier, um Geld aus Verlies 123 zu entnehmen. Un' ich hab hier auch 'n Brief von Professor Dumbledore. Es geht um du-weißt-schon-was in Verlies 713."

Harry fragte sich untätig, ob seine Familie auch ein Verlies in dieser Bank hatten. Nach allem, was er wusste, könnten seine Eltern ihm Geld hinterlassen haben. Aber er konnte natürlich nicht nachfragen. Eines Tages, wenn es sicher war, musste er daran denken, nachzugucken, nahm er sich vor.

Der Goblin las den Brief, nickte Hagrid zu und rief einen anderen Goblin herüber. „Griphook! Bring Mr. Hagrid bitte zu den Verliesen 123 und 713."

Der Goblin, Hagrid und Harry kletterten in den kleinen Wagen dass einer Lore glich. Bald war Harry auf einer Schwindel erregenden Fahrt durch das Innere Gringotts. So stellte sich Harry eine Achterbahnfahrt vor. Einmal bemerkte Harry etwas unter ihnen, dass wie eine Flamme aussah.

„Hagrid, was war das?"

„Vielleicht 'n Drachen", erwiderte Hagrid. „Frag nich'. Es is' besser, wenn ich meinen Mund geschlossen lasse."
Da begriff Harry, dass Hagrid langsam grün wurde. Er genoss diese Achterbahnfahrt zu den Verliesen offensichtlich nicht.

Zuerst kamen sie zu Verlies Nummer 123 und Harry kletterte mühsam aus dem Wagen, während Hagrid sich langsam von seinem Sitz stemmte. Griphook öffnete das Tür und Harry konnte viele kleine Münzhaufen im inneren des Verlieses erkennen, gleichmäßig im Raum verteilt. Hagrid wies mit einer großen Hand herum und erklärte: „Jeder Haufen is' für ein' Schüler mit Stipendium. Deiner is' der am nächsten zur Tür. Der nächste, der 'n Stipendium braucht, kriegt den nächsten, un' so weiter. Es gibt sieben Schuljahre. Der Haufen muss für deine ganze Schulzeit reichen, also sei lieber vorsichtig, wofür du's ausgibst!"

Harry nickte sein Verständnis. Er maß sorgfältig ein siebtel des Haufens ab und ließ die Münzen in seine Tasche gleiten. Er würde sich dieses Geld auf ein ganzes Jahr verteilen. Es war eine entmutigende Vorstellung. Aber er hatte auch noch ein paar Ersparnisse von seinem Job im Restaurant. Er müsste Fragen, wie Muggelgeld in Zauberergeld gewechselt wurde, so dass er das Stipendium mit seinem eigenen Verdienst ergänzen konnte.

Harry hörte aufmerksam zu, als Hagrid den Unterschied zwischen Knuts, Sickeln und Galleonen erklärte. Es schien kompliziert, aber Hagrid versicherte ihm, dass er es sehr schnell verstehen würde.

Sie stiegen zurück in den Wagen, um ihre Fahrt zu Verlies 713 fortzusetzen. Harry bildete sich ein, dass Hagrid nur sehr widerwillig wieder einstieg. Sie kamen schnell zum nächsten Verlies und Hagrid folgte Griphook hinein, wo er ein kleines Päckchen, dass in braunes Papier eingewickelt war, nahm und in seinen Mantel steckte. Harry war verwundert, dass der Rest des Verlieses leer zu sein schien, außer diesem kleinen Päckchen. Er spürte jedoch, dass Fragen nicht willkommen waren und hielt den Mund.
Nachdem sie Gringotts verlassen hatten, holte Hagrid tief Luft. „Mark, hättest du was dagegen, wenn ich dich was alleine lassen würd' un' mir im Tropfenden Kessel was zu Trinken hole? Diese Gringottswagen machen mir 'n bisschen zu schaffen, nich' dass du das falsch verstehst. Ich bring dich zu Ollivanders un' komme dich bald abholen, okay?"

„Sicher, Hagrid", stimmte Harry zu, obwohl er etwas nervös war, in dieser seltsamen Welt auf sich selbst gestellt zu sein.

Nachdem Hagrid ihn auf der Türstufe zu Ollivanders Zauberstabladen abgestellt hatte, beobachtete Harry den Riesen auf seinem Weg zum Tropfenden Kessel die Straße hinunter trotten. Danach, nicht bevor er tief Luft geholt hatte, öffnete Harry die Tür und trat alleine ein. Zuerst schien es, als ob er alleine im Geschäft war. Aber dann merkte er, dass ein alter Mann mit blassen, hervortretenden Augen ihn aus der Ecke anstarrte.

Harry zuckte, sagte dann jedoch höflich: „Hallo, Sir. Ich bin hier, um einen Zauberstab zu kaufen."

Der ältliche Mann sah ihn durchdringend an und sagte langsam: „Ich erkenne sie nicht wieder, Sir. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie ein Muggelgeborener sind?"

„Harry nickte langsam. „Ja, Sir. Ich bin Mark Twist."

Der Mann fuhr fort:" Ich bin Ollivander, Besitzer dieses Geschäfts. Ich werde Ihnen helfen, den richtigen Zauberstab zu finden, aber bedenken Sie, dass der Zauberstab sich den Zauberer aussucht. Obwohl Sie jeden Zauberstab benutzen können, um Magie anzuwenden, wird kein Zauberstab so gut für Sie arbeiten, wie der, der Sie auserwählt. Nun, welcher ist Ihr Zauberarm?"

„Äh… Ich bin Rechtshänder, falls Sie das meinen?"

Sofort flog ein Maßband durch die Luft und fing an, Harrys Arm und auch anderes abzumessen. Ollivander ignorierte das Band und fing an, Boxen aus den unzähligen Reihen zu ziehen, die an den Wänden aufgestellt waren. Er legte die Boxen auf die Theke und, nachdem er ihn herüber gerufen hatte, bat Harry eine zu öffnen und die Zauberstäbe auszuprobieren, die Ollivander ausgewählt hatte. Harry öffnete einen Karton nach dem anderen und hielt Zauberstäbe aus den verschiedensten Holzsorten, mit Drachenherzsehnen, Einhornhaar und Phoenixfedern als Kern. Zauberstab nach Zauberstab fühlte sich nicht anders an und Harry fing an, den Mut zu verlieren.

Was, wenn er nicht nach Hogwarts durfte, falls ihn kein Zauberstab aussuchte?

Aber Ollivander schien das andauernde Versagen, einen passenden Zauberstab zu finden, als persönliche Herausforderung zu sehen. Er wurde immer aufgeregter je länger es dauerte.

Schließlich wandte er sich Harry zu und sah ihn abschätzend an. „Mr. Twist. Lassen Sie uns doch einmal probieren, ob wir das nicht anders tun können. Könnten Sie Ihre Augen schließen und sich selbst vorstellen, wie Sie einen Zauberstab halten? Denken Sie an nichts anderes. Lassen Sie dieses Bild Ihren ganzen Geist füllen. Rufen Sie diesen Zauberstab, dass er in Ihre Hand kommen soll. Stellen Sie es sich mit jedem Fünkchen Ihrer Vorstellungskraft vor."

Harry schloss seine Augen. Er schloss seine Hand um einen eingebildeten Zauberstand und sah einen dünnen Holzstab vor seinem geistigen Auge, glatt und kühl, wenn er ihn berührte. Er stellte sich selbst vor, wie er ihn durch die Luft schwang und hob tatsächlich seinen Arm, der den eingebildeten Zauberstand hielt. Wie sehr er diesen Zauberstab wollte! Mit jeder Faser seines Seins wünschte er es sich. Für jeden Geburtstag, der ohne jegliche Geschenke verflog. Für jedes Weihnachten, an dem es einen Haufen von Geschenken für Dudley und keins für ihn gab. Er wünschte es sich so sehr, dass er wirklich einen Holzstab seine Hand berühren fühlte.

„Aahhh", machte Ollivander.

Daraufhin öffnete Harry seine Augen und sah, dass er es sich in der Tat nicht eingebildet hatte. Ein Zauberstab war aus seinem Karton geflogen und stieß an seine Hand, und forderte, gehalten zu werden. Harry schloss dankbar seine Hand um den Zauberstab und fühlte augenblicklich einen elektrischen Schauer in seinem Körper. Funken sprühten vom Ende des Zauberstabs und er glühte warm in seiner Hand. Harry lächelte das größte Lächeln seines Lebens und hob seinen Blick, um diesen aufregenden Moment mit Ollivander zu teilen. Der abschätzende Blick, mit dem Ollivander ihn bedachte, ließ sein Lächeln jedoch verschwinden.

„Was ist los?" verlangte Harry zu wissen.

„Es ist nur seltsam", murmelte Ollivander langsam.
„Was ist seltsam?" fragte Harry. Die Art, wie Ollivander ihn ansah war erschreckend.

„Der Phoenix, der seine Feder für diesen Zauberstab gab, gab nur noch eine andere Feder. Es ist seltsam, dass Sie für diesen Zauberstab vorbestimmt sind, wenn sein Bruder zu einem anderen unbekannten Muggelgeborenen ging, der ein bemerkenswerter Anführer wurde. Ich denke, wir können Großes von Ihnen erwarten, Mr. Twist. Schließlich hat auch der Zauberer, der den Zwillingszauberstab erhielt, große Dinge getan.
Schreckliche Dinge, aber große."

Harry wusste instinktiv, dass Ollivander sich auf den dunklen Zauberer bezog, der seine Eltern getötet hatte. „Wie hieß dieser Zauberer?" fragte er.

„Oh, wir sagen seinen Namen nicht", warnte ihn Ollivander. Der ältliche Mann kam jedwegen Fragen zuvor, indem er sich von Harry abwandte und zu seiner Kasse ging. Er nannte den Preis und Harry war bald um sieben Galleonen erleichtert.

Kaum hatte Harry seinen Zauberstab gekauft, als Hagrid auch schon vom Tropfenden Kessel zurückkam. Harry nahm Notiz davon, dass seine Wangen etwas roter waren und er ein bisschen heiterer als zuvor waren.

„Fertig hier, Mark? Gut. Lass uns dann einfach weitermachen, okay? Wir ham noch viel zu erledigen."

Harry war erleichtert, dass Ollivander nicht erwähnte, dass der Zauberstab einen Kern mit dem dieses namenlosen dunklen Zauberers teilte. Er sagte schnell tschüss und folgte Hagrid aus dem Geschäft.

Harry beunruhigt gewesen, hätte er gewusst, dass Ollivander Albus Dumbledore, dem Direktor von Hogwarts, ein Nachricht schickte, in der er ihn warnte, dass ein junger Muggelgeborener, Mark Twist, diesen bestimmten Zauberstab gekauft hatte, sobald er draußen war. Stunden später würde Dumbledore durch sein Arbeitszimmer schreiten und sich fragen, ob dies die Geburt eines neuen dunklen Zauberers kennzeichnete. Dies war nun das zweite Mal in genau so vielen Tagen, dass ihm der Name Mark Twist begegnete. Zuerst war Mr. Twists Name unerklärlicherweise auf dem Schulregister erschienen. Dann, genau am nächsten Tag, kaufte derselbe Mr. Twist einen Zauberstab, der der Zwilling von Lord Voldemorts war. Was konnte das bedeuten? Dumbledore schwor, Mark Twist sehr genau im Auge zu behalten.

Harry folgte Hagrid zum nächsten Stopp, Flourish & Blotts. Hier fragte Harry seine Bücherliste um Rat und erkannte, dass er zu viel seines Stipendiums ausgeben würde, wenn er nicht sorgfällig plante. Deshalb bat er, zu den gebrauchten Büchern geführt zu werden, und fand sich vor einem kleinen Kasten im hinteren Teil des Ladens wieder. Als er sich gerade aufmerksam durch den Kasten wühlte, trat ein anderer Junge an ihn heran.
Dieser Junge war ungefähr in Harrys Alter, aber viel größer. Er hatte rote Haare und Sommersprossen. „Hi", sagte der Junge schüchtern. „Fängst du auch in Hogwarts an?"

Harry nickte. „Und du?"

„Ja. Ich bin Ron Weasley." Harry schüttelte die angebotene Hand.

„Ich bin Mark Twist." Harry rückte zur Seite, um dem Jungen die Möglichkeiten zu geben, auch den Kasten zu durchwühlen. „Kaufst du deine Bücher auch hier?"
Die Wangen des Jungen wurden etwas rot, als ob er sich schämte, gebrauchte Bücher zu kaufen, aber er nickte und fing an, den Inhalt des Kasten zu überprüfen. Es war ein paar Minuten lang still, während die beiden suchten. Harry wollte unbedingt etwas sagen, aber er hatte keine Ahnung, wie er ein Gespräch beginnen sollte. Er war es nicht gewohnt, Kontakt mit Kindern in seinem Alter zu haben. Alle Kinder in seiner Schule vermieden ihn wie die Pest, damit sie Dudley nicht negativ auffielen. Harry war äußerst erleichtert, als Ron ein Gespräch einleitete.

„Ich hab mich schon ewig darauf gefreut, in Hogwarts anzufangen. Ich hab fünf ältere Brüder, die schon dort waren. Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt endlich dran bin."

Harry begriff, dass er jetzt an der Reihe war, etwas zu sagen und überlegte fieberhaft, was er sagen könnte. „Ich habe keine Brüder oder Schwestern. Ich wusste nichts über Hogwarts, bis ich den Brief bekam. Es war eine große Überraschung."

Ron sah Harry interessiert an. „Oh, du bist also muggelgeboren?"

Harry nickte. „Ich wette, jeder weißt mehr als ich", gab Harry seine geheime Angst zu.

„Mach dir darüber keine Sorgen. Es gibt viele Muggelgeborene in Hogwarts und sie kriegen das gut hin. Es gibt so viel zu lernen, sogar Reinblüter – Kinder, die in einer Familie von Hexen und Zauberern geboren wurden", erklärte Ron freundlicherweise, „haben keinen großen Vorteil."

Harry war erleichtert. Plötzlich schien das Geschäft voll von Rotschöpfen zu sein, als Ron von seiner Familie umringt wurde. „Ron, bist du schon fertig?" wollte seine Mutter wissen. Ein älterer Junge mit Brille, Zwillinge, und ein jüngeres Mädchen warteten alle ungeduldig, dass Ron sich zu ihnen gesellte, wenn sie weiter einkaufen gingen.
Ron nahm sich das letzte Buch auf seiner Liste aus dem Kasten und meinte:" Alles fertig, Mum. Wir sehen uns dann später?" fragte er Harry.

Harry nickte schnell. „Sicher. Bis dann."

Aber bevor Ron mit seiner Familie gehen konnte, meldete sich einer der Zwillinge zu Wort: „Wer ist dein Freund, Ronald?"

Ron wurde rot, weil er vor seinem neuen Freund Ronald genannt wurde. „Das ist Mark Twist. Er ist ein Erstklässler, wie ich." Rons Vater kam dazu und, da er von dessen Interesse für alles, das etwas mit Muggeln zu tun hatte wusste, fügte er hinzu: „Er ist muggelgeboren."

Mr. Weasley lächelte Harry breit an und schüttelte seine Hand. „Hallo, Mark. Sind deine Eltern hier?"

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, Sir. Hagrid führt mich heute durch die Winkelgasse."

„Cool", sagte einer der Zwillinge. Auch er schüttelte Harrys Hand und stellte sich als George vor.
Der andere Zwilling trat sofort vor und meinte: „Hör nicht auf ihn, Mark. Ich bin George, er ist Fred." Dann warf er einen dunklen Blick auf seinen Zwilling und sagte: „Gönn ihm ne Pause, Fred. Er ist neu in unserer Welt und wir müssen ihm Zeit geben, sich einzugewöhnen." Harry wäre beruhigt gewesen, hätte er George nicht murmeln gehört: „Und außerdem werden wir in der Schule noch genug Zeit haben, ihn zu quälen!"

Der älteste Junge schüttelte Harrys Hand und stellte sich wichtigtuerisch vor: „Percy Weasley, einer der Vertrauensschüler in Hogwarts. Solltest du jemals Hilfe brauchen, zögere nicht, mich zu fragen, Mark. Es ist die Aufgabe eines jeden Vertrauensschülers, ein leitendes Licht und eine Quelle des Trosts für alle Schüler zu sein."
Harry dankte ihm ernst, musste sich aber zurückhalten, nicht laut zu lachen, als er sah, wie die Zwillinge die Augen rollten und hinter Percys Rücken Grimassen schnitten.

Mrs. Weasley lächelte Harry freundlich an und sagte: „Ich bin mir sicher, dass du ein gutes Jahr in Hogwarts haben wirst, Mark. Es ist ein wundervoller Ort. Ginny hier", sie wies zu dem jungen Mädchen an ihrer Seite, „würde auch gerne schon gehen. Nur noch ein Jahr, bis sie sich euch anschließt!"

Das Mädchen errötete und versteckte ihr Gesicht. Harry wusste nicht ganz, was er sagen sollte, und begnügte sich mit einem: „Danke, Ma'am."

Nachdem die Vorstellungen beendet waren, sagte die Weasleyfamilie Harry auf Wiedersehen und gingen weiter ihres Weges. Harry war traurig, Ron gehen zu sehen. Er hoffte, ihn bald wieder zu sehen, weil er sehr nett zu sein schien. Als ihm bewusst wurde, dass Hagrid ungeduldig werden würde, fischte er seine restlichen Bücher und andere Artikel (so zum Beispiel seine Zaubertrankzutaten und den Kessel) heraus und teilte Hagrid mit, dass er bereit war, seine anderen Schulsachen einkaufen zu gehen.

In Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten suchte er sich ein paar gebrauchte Umhänge aus und Madam Malkin schneiderte sie zurecht, damit sie ihm passten. Harry war es gewohnt, Dudleys abgelegte Klamotten zu tragen, deshalb machte es ihm nichts aus, dass er keine neuen Umhänge kaufen konnte. Während Madam Malkin seine Maße nahm, war Hagrid verschwunden. Harry nahm an, dass er es satt hatte, ihn herum zu begleiten, und machte sich Sorgen, dass Hagrid sich entschließen würde, ihre Shoppingtour für beendet zu erklären, bevor er alle Artikel kaufen konnte. Mit dem Gedanken im Kopf, stimmte Harry schnell allen von Madam Malkins Vorschlägen zu und stand sehr still, als seine Umhänge mit Nadeln festgesteckt wurden. Er wollte sie so schnell wie möglich kaufen, so dass er das nächste auf der Liste kaufen konnte, bevor Hagrid die Geduld verlor.

„So, alles fertig", sagte Madam Malkin und tätschelte Harrys Schulter. „Ich muss sagen, du bist wahrscheinlich der Junge, der sich in meinem Geschäft jemals am besten benommen hat! Ich wünschte, sie würden alle so geduldig wie du still stehen. Ich erzähle ihnen immer, dass es so viel schneller ginge, wenn sie nur still stehen würden, aber keiner von ihnen hört auf mich."

Harry lächelte und dankte Madam Malkin für ihre Hilfe. Als er sich umdrehte um raus zu gehen, bemerkte er Hagrid durch das Fenster. Er war dankbar, dass er fertig war und Hagrid nicht auf ihn warten musste. Harry fragte sich verwirrt, warum der Riese zu einem Vogelkäfig in seiner Hand deutete. Eine wunderschöne, schneeweiße Eule war darin.

Harry trat vor den Klamottenladen und Hagrid begrüßte ihn mit einem: „Hey, Mark. Das ging ja schnell. Während du da drin warst, hab ich dir Hedwig hier besorgt. Es is' 'n Geschenk von mir, für dich, um dich in der Zaubererwelt willkommen zu heißen."

Harry fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er starrte Hagrid ungläubig an. Er konnte nicht glauben, dass Hagrid ihm ein Geschenk gekauft hatte. Niemals zuvor hatte er in seinem Leben ein Geschenk bekommen. „Ich… Ich…" stotterte er. Hagrid schien zu verstehen, was Harry nicht ausdrücken konnte.

„Erwähn's nich' weiter", sagte er freundlich. „Wie ich dir schon gesagt hab, ich war selber mal 'n Schüler mit Stipendium. Ich dachte nich', dass du dir selber 'ne Eule leisten könntest, un' die sin' super nützlich, bringen deine Post un' alles."

„Danke!" hauchte Harry, als er Hedwigs Käfig ehrfurchtsvoll entgegennahm. „Ich werde gut für sie sorgen, Hagrid, das schwöre ich!"

Der stechende Blick, den er von Marks dunklen Augen erhielt, brachte Hagrid ganz aus der Fassung. Er war zufrieden, als er sah, wie vorsichtig der Junge den Käfig hielt. Es war selten, jemanden zu finden, der genauso vorsichtig mit Tieren umging, wie Hagrid selber. Aber da war etwas Seltsames an der Art, wie höflich und ernst der Junge war.

Da sie mit ihren Einkäufen fertig waren, nahmen Hagrid und Harry die U-Bahn zurück zu Harrys Apartment. Vor dem Haus dankte Harry dem Riesen höflich, dass er ihn zur Winkelgasse gebracht hatte.

„Das war doch nichts", winkte Hagrid ab. „Ich hab dich gern rumgeführt. Du wirst'n tolles Jahr in Hogwarts haben, mach dir da keinen Kopf!"

Harry fragte versuchsweise: „Wäre es okay, wenn ich ab und zu mal vorbeikommen würde? Es wäre schön, in Hogwarts jemanden zu kennen."

Hagrid strahlte. „Klar, Mark. Du bist immer willkommen. Meine Hütte is' genau auf den Anlagen, die kannste gar nich' verfehlen. Ich erwarte dich dann zum Tee, wenn du dich eingewöhnt hast, okay?"

Harry lächelte. „Danke, Hagrid. Ich freu mich drauf."
Als Hagrid sich umdrehte, um zu gehen, rief Harry ihm nach: „Hagrid, könnte ich dich um einen gefallen bitten?" Sobald er sich umgedreht hatte, hielt Harry den Arm, der Hedwigs Käfig hielt, hoch. „Es wird etwas – schwer – für meine Eltern, sich an eine Eule zu gewöhnen, glaube ich. Meine Mom… sie hat ein bisschen Angst vor Vögeln", log er. „Wäre es ein Problem… könntest du… Meinst du, du könntest Hedwig mit dir zurück nach Hogwarts nehmen? Ich werde ja in bloß ein paar Wochen da sein und kann mich dann um sie kümmern."

Hagrid nickte sofort. „Natürlich, Mark. Kein Problem. Es gibt 'ne Eulerei in Hogwarts." Auf Harrys seltsamen Blick hin erklärte er: „Das ist das Gebäude, in dem die Eulen nachts schlafen. Hedwig wird's da gut gehen."

Hagrid nahm ihm den Käfig ab und verabschiedete sich wieder, und Harry sah dem großen Mann zu, wie er die Straße hinunterging, wobei der Vogelkäfig an seiner Seite hin und her schwang. Der Junge schaffte mit großen Schwierigkeiten seinen Koffer, jetzt voll gestopft mit Büchern, Umhängen, Zaubertrankzutaten und seinem Kessel, in den Raum, den er mit so vielen anderen teilte. Er stopfte ihn in den Schrank und hoffte, dass keiner seiner Zimmergenossen zu verärgert sein würde, dass der große Koffer so viel Platz einnahm. Wenigstens war er abgeschlossen, so dass keine Gefahr bestand, dass irgendjemand hinein gucken würde.

Dann fasste Harry sich, um mit so viel Geduld wie möglich darauf zu warten, dass die nächsten zwei Wochen vorüber gehen würden. Hogwarts! Es rief nach ihm, mit dem Versprechen eines Zuhauses, dass er niemals gekannt hatte.


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
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