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Behind the curtain - Regret

von LilySeverus2

„Komm schon, du kannst es doch besser!“, rief er aus und seine Stimme hallte in dem Gewölberaum wider.
Der zweite Lichtblitz traf ihn direkt auf die Brust.
Das Lachen auf seinem Gesicht war noch nicht ganz verloschen, doch seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
Harry ließ Neville los, ohne es zu bemerken. Erneut sprang er die Stufen hinunter und zog seinen Zauberstab, und auch Dumbledore wandte sich dem Podium zu.
Es schien, als dauerte es eine Ewigkeit, bis Sirius stürzte. Sein Körper Schwang sich in einem anmutigen Bogen und er fiel rücklinks durch den zerschlissenen Schleier, der von dem Steinbogen herabhing.
Harry sah den zugleich angstvollen und überraschten Ausdruck auf dem einst schönen und nun verwüsteten Gesicht seines Paten, als er durch den uralten Bogen fiel und hinter dem Schleier verschwand, der einen Moment lang flatterte wie in einem steifen Luftzug und dann wieder zur Ruhe kam.
Harry hörte Bellatrix Lestranges triumphierenden Schrei, doch er wusste, dass er nichts bedeutete – Sirius war nur gerade durch den Bogen gefallen, er würde jeden Moment wieder auftauchen…
Aber Sirius tauchte nicht wieder auf. (Harry Potter und der Orden des Phönix, Carlsen Verlag, Seite 945)


Und während Harry Noch immer mitten im Kampfgetümmel stand, es einfach nicht glauben konnte und sich den Schmerz von der Seele schrie, war es um Sirius herum still geworden.
Er öffnete seine Augen, die er für eine kurze Zeit geschlossen hatte, und sah Licht. Die Umgebung um ihn herum schien aus Licht und Nebel zu bestehen, obwohl er dennoch auf etwas stand. Also musste da etwas sein. Sein Umhang, der bis gerade eben noch ungewaschen und auch ein wenig zerrissen war, sah aus wie neugekauft. Sirius konnte Schritte hören. Eine noch verschwommene Gestalt kam auf ihn zu. Er kniff die Augen zusammen und endlich war die Gestalt nahe genug an ihn herangetreten, sodass er sie erkannte.
„Prongs.“
Seine Stimme zitterte ein wenig, doch man konnte die unendliche Freude auf seinem Gesicht lesen, ausgelöst, durch diese Möglichkeit endlich seinen besten Freund, seinen Bruder im Geiste, seinen Zwilling wiederzusehen.
„Na, Pad, alter Flohzirkus, genug Unheil angerichtet?“
Das Grinsen auf Sirius‘ Gesicht wurde noch breiter, so breit, wie es all die Jahre nach James Tod nie mehr gewesen war. So unbeschwert, wie es nur James hatte werden lassen können. Erst langsam, dann immer schneller rannten beide aufeinander zu und lagen sich in den Armen. Nach einer Weile konnte man Sirius schluchzen hören.
„Es tut mir so leid. Ich habe versagt. Ich hatte euch versprochen ihn zu beschützen, für ihn da zu ein. Ich habe versagt.“
James Potter runzelte die Stirn.
„Wieso? Hast du Harry nicht zu dir Genommen?“
Die beiden lösten sich aus ihrer Umklammerung. Auf Sirius Gesicht konnte man Tränen glänzen sehen. Ob nun aus Freude oder aus Trauer und Schuld, wusste nicht einmal Sirius selbst. Wahrscheinlich beides.
„Das ist eine lange Geschichte. Könnte Lily auch zuhören? Dann muss ich es nicht immer wieder erzählen. Ich sage mal so viel: Wurmschwanz hat nicht nur euch das Leben genommen.“
Der Name ihres ehemaligen engen Freundes löste viel aus. Auf Sirius Gesicht unglaublich viel Wut und Bitterkeit. In James Miene konnte man vor allem Trauer und Enttäuschung lesen.
Sie gönnten sich einen Moment, in denen jeder seinen eigenen Gedanken nachhing, die sich eigentlich fast sogar aufs Wort glichen, aber das interessierte sie im Moment nicht so sehr, wie als Teenager. Damals hatten sie gerne andere mit dieser Begebenheit genervt. James Stimme war es schließlich, die die Stille brach.
„Wir sollten jetzt wirklich weitergehen. Lily kann es kaum erwarten etwas von Harry zu erfahren. Du solltest uns auch erzählen, warum du so früh schon diesen doch recht außergewöhnlichen Weg zu sterben gewählt hast. Soweit ich weiß, warst du der erste seit ein paar Jahrhunderten, der dieses Bogen-Teil benutzt hat.“
Damit nahm James Sirius am Arm und das Licht leuchtete heller. Beide schlossen die Augen um nicht geblendet zu werden. Als sie die Augen wieder öffneten, konnte Sirius seinen Sinneswahrnehmungen kaum trauen.
„Wir sind in Hogwarts!“
„Ja. Lily und Ich sind auch hier, denn das ist der Ort, den wir am meisten unser Zuhause nennen können. Das Haus meiner Eltern war mir nie ein großes Zuhause, nachdem die beiden gestorben sind. Und Godric‘s Hollow… diese Erinnerung an unseren Tod dort würde uns ewig verfolgen. Wir können uns aber natürlich dorthin begeben, so wie in der Welt der sterblichen… Ich höre mich grade gruselig an. Die Welt der sterblichen!!!!! Dam Dam Dam Dam!!!!! Fürchtet mich!“
Ein leicht heißeres Lachen drang aus Sirius Kehle. Er hatte seinen James wieder. Es war wieder wie früher. Er, Lily und James auf Hogwarts. Perfekt. Aber nachdem er nochmals darüber nachgedacht hatte, schüttelte er innerlich den Kopf.
Nichts war wie früher. Sie waren alle drei Tod, Peter war ein Verräter und Moony musste die Verwandlungen ganz alleine durchstehen. Sirius bekam eine Gänsehaut wenn er daran dachte, wie das für Moony wohl war. So ganz allein. Schnell schob er den Gedanken beiseite und folgte James durch sämtliche Geheimgänge der Schule, von denen er wusste, dass sie zum Gryffindorturm führten. Dort war sogar das Portrait der Fetten Dame aufgehängt. Allerdings schien sie weder James noch Sirius wahrzunehmen. Sie führte gerade ein Gespräch mit der leeren Stelle vor ihr.
„Wir sehen sie, aber sie sieht uns nicht. Sie sieht nur die Leute die noch leben. Wahrscheinlich spricht sie gerade mit einem Schüler oder einer Schülerin. Genauso ist es bei Geistern.“
Fasziniert wendete Sirius seinen Blick von dem Portrait ab, welches die beiden (ihre Lieblingsschüler) nicht sehen konnte. James grinste seinen besten Freund an und ahnte, dass das, was jetzt kommen würde, ganz seinen Vorlieben entsprechen würde. Mit einem großen Schritt, trat er durch das Ungeöffnete Portrait hindurch. Sirius starrte ihm mit offenem Mund nach, bevor er mit anatomisch gesehen unmöglich breitem Grinsen hinter James durch die ‚Wand‘ trat. Dort war – wie eh und je – der Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Lily saß auf dem Sofa vor dem Kamin auf heißen Kohlen. Sie wollte etwas über ihren armen Jungen erfahren. Immerhin hatte er überlebt. Das war – ihrer Meinung nach – allerdings kein Versprechen dafür, dass es ihm auch gut ging.
Sirius sollte sich wirklich beeilen. Sie seufzte und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Wieso hatte sie nur nicht für ich da sein können? Wenigstens hatte Harry mit Sirius einen liebenden Erwachsenen, der ihn einigermaßen gut erziehen würde. Ein weiterer Gedanke drängte sich in ihr Bewusstsein. Hier gab es keine Zeitrechnung. Wie alt Sirius wohl war? Wie alt Harry wohl war? Hatte er Kinder? Eine Frau? War er verheiratet? Sie hoffte, dass Harry nicht noch ein Kind war. Das wäre schrecklich. Eine weiche, warme Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie zuckte zusammen und sah auf. James stand vor ihr und – zu ihrem Entsetzen – ein sehr junger Sirius. Er hatte also kein langes, erfülltes Leben gehabt. Trotzdem strahlte er solch eine Freude aus, dass es sie fast mitriss. Wenn da nicht die erdrückenden Schuldgefühle aus seinen Augen gesprochen hätten. Die beiden Umarmten sich freundschaftlich. Alle drei nahmen sie ihre Stammplätze, wie schon zu Hogwartszeiten ein. Lily und James arm in arm auf dem Sofa und Sirius mit dem Rücken zum Kamin auf dem zerknautschten Sessel. Er atmete tief durch und rief sich alle Erinnerungen mit Harry ins Bewusstsein. Harry. Sein Patenkind. Wie er in seinem Gitterbettchen geschrien hatte, bevor Hagrid ihn mitgenommen hatte. Wie er in seiner Animagusgestalt seinen besten Freund Ron ‚gekidnappt‘ hatte und dabei einen Blick auf Harry erhascht hatte. All diese Bilder wirbelten in seinem Kopf umher, wie ein Hurrikan und der Schmerz, Harry für eine lange Zeit nicht mehr sehen zu können, überwältigte ihn fast. Es war Zeit sich endlich alles von der Seele zu sprechen. Lily und James alles zu beichten, was er falsch gemacht hatte. Alles zu beichten, wofür er sich selbst hasste.
„Zuallererst: Es tut mir Leid. Es tut mir so unendlich leid, dass ich mich nicht um ihn gekümmert habe. Aber ich konnte nicht. Ich bin bald in Godric’s Hollow angekommen. Nachdem Pete nicht zuhause war, hatte ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Als ich dann das gesprengte Dach und… und J… deine Leiche im Erdgeschoss gesehen habe… das war der Moment, in dem mein Leben bergab gegangen ist. Ich war trauriger als man in Worten erklären kann, weil James T - Tod war und so unglaublich wütend auf Peter. Aber ich hatte gehofft. Gehofft, dass du, Lily, oder Harry überlebt habt. Als ich dich dann da liegen sah, halb im Flur, halb im Kinderzimmer, hatte ich alle Hoffnung aufgegeben. Aber dann war da dieses leise Geräusch. Dieses Wimmern. Es klang wie ‚Mummy‘. Ich glaube, so viele Stimmungsschwankungen haben meine Hormone noch nie mitmachen müssen. Ich habe wirklich geheult. Als ich gesehen habe, dass Harry lebt sogar vor Freude. Ich – Ich wollte ihn mit mir nehmen. In mein Haus in Godric’s Hollow. Aber dann war da Hagrid. Hat mich getröstet. Und dann meinte er, er müsse Harry mitnehmen. Ein Befehl von Dumbledore. Ich habe diskutiert, ihn angeschrien und wollte das nicht. Aber ihr kennt ja Hagrid. Er hält Loyal zu Dumbledore, bis in den Tod. Schließlich habe ich es aufgegeben. Ich könnte ja Harry später auch noch zu mir holen, in Hogwarts wäre er ja sicher, wenn ich Peter zur Rede stelle. Ich hab ihm mein Motorrad überlassen.“
James und Lily entfuhr ein erschrockenes Zischen. Sirius hatte noch nie jemandem sein Motorrad gegeben. Er hütete es besser als seinen Augapfel. Nur Harry hatte bei ihm anscheinend höhere Priorität. Lily hatte Tränen in den Augen, als Sirius weitererzählte.
„Ich wollte Peter schnappen. Ihn schnappen und ihn dafür büßen lassen, was er getan hat. Am nächsten Morgen hatte ich ihn. In einer belebten Gasse voller Muggel. Er… Er wehrte sich nicht. Schrie nur: ‚Sirius! Lily und James, wie konntest du nur?‘. Er hat geschrien, wie ich euch an Voldemort verraten hätte. Dann hat er, bevor ich auch nur einen Finger rühren konnte – ich war viel zu perplex ob dieser Unverschämtheit – die Straße in die Luft gesprengt. Zwölf Muggel ließen ihr leben. Pettigrew hat sich den Finger abgehackt und sich verwandelt. Ich… Ich… das war so absurd, ich konnte nichts anderes tun als lachen. Das Ganze war so lächerlich absurd! Ich soll euch verraten haben? Aber ich wusste, dass es nun keine Chance gab. Mit Peter war der einzige Gegenbeweis verschwunden. Ich habe nur lachen können. Selbst als sie mich abgeführt. Ich konnte es einfach nicht fassen. Seit dem Tag kannte mich als den verrückten Massenmörder Sirius Black, so dunkel wie sein Name, letztendlich dem Ideal seiner Familie entsprechend und der, der seinen besten Freund und dessen Frau an Voldemort verraten hat.“
Sirius schluckte hart und versuchte die Tränen zurückzuhalten, die bei der Erinnerung an den Tag in seinem Leben, der alles ruiniert hatte, immer aufkamen.
James hatte auch seine Mühe seinen Tränen nicht freien Lauf zu lassen. Aber in seinen Augen hatte das Lily-trösten absolute Priorität. Dabei konnte er schlecht selbst weinen.
Lilys schultern zuckten unkontrolliert mit jedem Schluchzer. So hatte ihr Gesicht in James' Halsbeuge vergraben und machte sich nicht die Mühe ihre Tränen zu verbergen. Ihre Gedanken drehten sich um Harry und Sirius. Ihr armes Baby. Ihr armes, armes Baby ohne seinen Paten. Ohne seine Eltern. Sie hielt den Atem an. Wo war er dann groß geworden? Sie hoffte so sehr, dass Remus ihn genommen hatte. Dass Dumbledore Remus mit dieser Aufgabe bedacht hatte. Tief in ihrem Herzen wusste sie aber, dass Remus viel zu große Selbstzweifel hegte um auf ein kleines Kind aufzupassen und es quasi zu adoptieren. . Oder in Hogwarts. Wenigstens dort, bei Dumbledore. Er hätte sicherlich eine tolle Kindheit gehabt. Es graute ihr vor der Antwort, wo Harry letztendlich aufgewachsen war.
Keiner der drei sprach. Lily und James warten darauf, dass Sirius weitersprach und Sirius versuchte sich so weit zu beruhigen, dass er weitersprechen konnte. Er atmete tief ein und mit einer melancholischen, leicht zittrigen Stimme, fuhr er mit seiner Lebensgeschichte, mit der Lebensgeschichte seines Patensohns fort.
"Das nächste Mal, dass ich Harry gesehen habe, war in seinem dritten Hogwartsjahr. Pettigrew hat sich bei den Weasleys als Hausratte eingenistet, als Haustier von Harrys bestem Freund Ron - Du weißt schon: rote Haare, sie war schwanger, als sie Hogwarts abgeschlossen hat - Ich war aus Askaban ausgebrochen und habe die Ratte und aus Versehen auch Ron in die heulende Hütte entführt. Harry..."
Sirius musste such unterbrechen um such zu räuspern. Seine Stimme war nah daran zu brechen.
"Harry kam um ihn zu retten, zusammen mit Hermine, auch seine Freundin..."
Er wurde von einer aufgeregten Frage von Lily unterbrochen.
"Du meinst Freundin-Freundin oder ähm... Du weißt schon... Besenschrank-Freundin?"
Sirius lächelte, als er genau die Worte weiter gab, die sein Patensohn zu ihm gesagt hatte, als er dieselbe Frage gestellt hatte.
"Für ihn ist sie die Schwester, die er nie hatte. Ein wenig wie bei uns dreien, findet ihr nicht auch?"
Das brachte Lily dazu, aufzuspringen und ihn in eine Knochenbrechende Umarmung zu ziehen, in die auch James nach ein paar Sekunden miteingeschlossen wurde.
Nach einer Weile lösten sie sich aus der Umklammerung. Sirius schluckte den Kloß, den er im Hals hatte herunter und Lily und James setzen sich aneinander gekuschelt zurück auf das Sofa.
„Nun, weiter geht’s. Ich ähm… muss zugeben, dass ich mich dann etwas kindisch benommen habe, aber hey, ich war zwölf Jahre in Askaban und ich war – bin immer noch – Sirius Black.“
„Oh, Oh, ich ahne Böses…“, murmelte Lily in ihren nicht vorhandenen Bart. Sirius lächelte müde.
„Ich habe vielleicht ein wenig zu melodramatische, eindeutigere Worte gebrauchen sollen. Aber hey – wer hätte gedacht, dass Baby Prongslet so paranoid ist und denkt dass mit ‚heute Nacht wird nur einer sterben‘ er gemeint ist. Ich meine – so pessimistisch muss man doch wirklich nicht sein, stimmt‘s?“
Er sah die beiden erwartungsvoll an. James sah aus, als müsse er sein Lachen zurückhalten, während er immer wieder ein wenig ängstliche Blicke zu Lily warf, deren Blick töten würde, wenn das möglich wäre. Sie tat allerdings nichts erst als beide Männer sie ängstlich ansahen und es nicht wagten sich nur einen Zentimeter zu bewegen.
„Erzähl weiter, Black.“, sagte sie mit tödlich leiser Stimme. Sirius schluckte sichtlich und begann weiterzureden.
„Ähem, Lily, dann kam Remus, er hat auf der Karte – die er eurem Sohn abgenommen hat als er Lehrer war – und hat Harry entwaffnet, als er mich ähm… quasi… zauberstablos zu seinen Füßen kauern hatte. Dann hat Hermine – wirklich schlaues Mädchen, so wie du, Lils – eröffnet, dass Moony ein Werwolf ist und sie sich offenbar in ihm getäuscht hat und er doch böse ist. Dann als wir sie endlich so weit hatten, dass sie uns zuhören, kam Schniefelus, hat uns berdroht und uns eröffnet, dass er mich und Moony den Demetoren zum knutschen ausliefert. Tja, Prongslet hat sich das nicht gefallen lassen und er und Hermine haben gleichzeitig ihren liebsten fetthaarigen Zaubertränke-Professor mit einem Expelliarmus ausgeknockt.“
Lilys hoher schreib unterbrach Sirius.
„Sie haben einen Lehrer angegriffen?!“
„Nope, nur Schniefelus.“
„Du hast gerade gesagt, er ist Zaubertränke-Professor?!“
Sirius und James tauschten einen irritierten Blick aus.
„Aber er ist immer noch Schniefelus. Er verdient keinen Professor-Respekt.“
Von Lily war ein schnauben zu hören.
„Als hättet ihr Respekt vor Professoren.“
„Hey! Minnie und Dumblo haben unseren tiefsten Respekt, okay?“
„Ja, und Sluggy und Zwergi auch!“
Lily sah die beiden mit ungläubigem Gesicht an.
„Minnie? Dumblo? Sluggy? Zwergi?“
McGonagall, Dumbledore, Slughorn und Flitwick.“
„Ich weiß!“
„Wieso fragst du dann?“
„Merlin! Ich hatte ganz vergessen, wie nervig du bist! Erzählt einfach weiter!“
„Pfft. Ich und nervig. Niemal-“
„ERZÄHL ERNDLICH!“
„Jaja. Also. Moony hatte seinen Wolfsbanntrank nicht genommen es war Vollmond, Moony verwandelt sich, Wurmschwanz entkommt im Chaos, alle drei Kiddies unverletzt. Ich bin mit einem zu Tode verurteilten Hippogreif und einem Zeitumkehrer – fragt nicht – entkommen und nach Süden geflohen. Jamaica um genau zu sein, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Jedenfalls hat Harry mir immer wieder geschrieben über – Träume. Okay. Eigentlich nur einmal, aber ihr versteht was ich meine, stimmt‘s? Egal. Er hat… da wo der… der Avada ihn getroffen hat, eine Blitzartige Narbe. Als er von diesem… ‚Traum‘ aufgewacht hat, hat sie furchtbar gebrannt und wehgetan. Der Traum war über Voldemort, wie er ohne richtigen Körper einen Muggel getötet hat. Das einzige Problem war, dass das ganze kein Traum war. Das Ganze ist wirklich passiert.“
Lily schlug sich die Hände vor den Mund. James sah aus, als hätte er überhaupt kein Blut mehr im Kopf.
„Unser Sohn sieht… sieht was dieser… dieses Ding tut?“
„Es tut mir Leid, Prongs.“
„Du kannst nichts dafür, ich beschuldige dich kein Stück dafür.“
Sirius‘ gerade eben noch gesenkter Kopf schoss nach oben. Wut und Trauer deutlich in seinen Augen erkennbar.
„Nicht. Das war noch lange nicht alles. Ich konnte in so wichtigen und schweren Zeiten nicht da sein, du wirst mir nie verzeihen können, was Harry durchstehen musste.“
„Natürlich werde ich dir verzeihen, Pad. Ich meine, Harry ist gerade mal – wie alt?“
„15.“
„15, genau. Was kann ihm da schon schlimmes Passiert sein.“
„Genau, James. Hab keine Angst Sirius, wenn Hagrid ihn genommen hat und unser Baby in Hogwarts aufgewachsen ist, hatte er bestimmt jede Menge Spaß.“
In Sirius Augen konnte man soweit es ging jetzt noch mehr Wut und sogar einen Funken Angst lesen.
„Er ist nicht in Hogwarts aufgewachsen. Er hat sich geweigert mir irgendwas über seine Kindheit zu erzählen. Das einzige, was ich aus ihm herausbekommen habe, war das sein erster Hogwarts-Brief adressiert war an: Little Whinging, Ligusterweg 4, der Schrank unter der Treppe.“
Das brachte Lily’s berüchtigtes Rothaarigen-Temperament zum Explodieren.
„MEINE SCHWESTER HAT IHN AUFGEZOGEN?“
Sie sprang auf, rannte in Richtung Portraitloch, nur um von Sirius und James festgehalten zu werden.
„LASST MICH ZUR HÖLLE LOS! ICH GEHE JETZT, FINDE DUMBLEDORE UND BRINGE IHN VERDAMMT NOCHMAL UM! WIE KANN ER ES WAGEN UNSER BABY ZU DIESER – DIESER BANSHEE ZU SCHICKEN, WENN ER UND VERSPORCHEN HAT, GENAU DAS NICHT ZU TUN???“
Auf einmal herrschte wieder schweigen, als Lily sich selbst unterbrach und anscheinend nachdachte. Dann begann sie wieder zu sprechen. Leise und ihre Stimme triefend mit Gift. Sirius und James rückten beide automatisch einen Schritt zurück – Lily wurde selten so wütend, dass sie sich aufs zischen reduzierte. Sie schrie normalerweise ihre Wut heraus. Wenn sie es unterdrückte, dann sollte man wirklich Angst vor ihr haben.
„Wohin war der Brief adressiert? Der Schrank unter der Treppe? Dumbledore und Petunia, wenn ich euch jemals in die Finger kriege ihr werdet bedauern, dass es nicht nur einer von Voldemort‘s Cruciatusen ist.“
Beide Männer mussten schwer schlucken. Lily konnte wirklich angsteinflößend sein.
„Kann ich weitererzählen?“
„Ja. Sprich. Ich muss mich ablenken.“
„Ährm. Ja, dann im ersten Schuljahr sind er und Rom Weasley im Hogwarts-Express Freunde geworden. Er und Hermine sind Freunde geworden, nachdem Harry und Rom sie im Mädchenklo vor einem Bergtroll gerettet haben, den der derzeitige VgdDK- Lehrer reingelassen hat. Am Ende des Schuljahres hatte mein Patensohn eine Wunderbare Begegnung mit Voldemort, dessen Gesicht offensichtlich aus dem Hinterkopf besagten Lehrers hing. Ja, so hat Harry den Stein der Weisen gerettet.“
„Ich werde später eine genauere Erklärung brauchen. Erzähl weiter!“
„Im zweiten Jahr hat er vor der gesamten schule mit einer Schlange gesprochen und dabei erfahren, dass er eine Parselmund ist. Alle dachten, er sei der Erbe Slytherins, weil ein paar Leute versteinert wurden, und neben Mrs. Norris an der Wand stand, dass die Kammer des Schreckens geöffnet wurde und die Feinde des erben sich in die Hosen machen sollen.“
„Warte, ich dachte die wäre eine legende?“
„Nope. Rons Schwester Ginny – brillantes Mädchen, rote Haare und deinen Sohn recht anziehend findet – wurde da runter gezerrt, von Voldemorts sechzehnjährigen selbst. Er hat sie besessen und lies sie die Schüler angreifen. Harry eilt zur Rettung, besiegt einen Basilisken, überlebt nur, weil Phönixtränen Basiliskengift neutralisieren und tötet oberndrein noch klein Voldemort.“
„Mein Baby hat mit zwölf einen Basilisken getötet?“
„Jup.“
„Das ist –"
„Sowas von cool!“
„James!“
„Uhm, Sorry, Lilyliebling, wird nicht wieder vorkommen… Sirius?“
„In seinem dritten Jahr bin ich ausgebrochen, weil ich Pettigrew auf einem Zeitungsfoto auf der Schulter von Ron gesehen habe. Ich wusste aus dem Artikel, dass beide jungen nach Hogwarts gehen und ich konnte einfach nicht beide unter einem Dach lassen. Moony war in dem Jahr Lehrer und irgendwann habe ich Ron und die Ratte entführt, Harry und Hermine sind nachgefolgt. Ab da kennt ihrs ja.“
„Ja. Erzähl jetzt wies danach weitergeht!“
„In den Sommerferien wird Harry zur Quidditch WM eingeladen, war super, außer dass England schon in der Vorrunde ausgeschieden ist und dass nach dem Spiel die Todesser ein kleines Comeback hatten. Das Dunkle Mal ist wieder gesehen worden. Gut, Harry unverletzt kommt nach Hogwarts, trimagisches Turnier – ihr kennt das, ja? – wird angekündigt. Harry wird als vierter Teilnehmer reingeschmuggelt von einem gevielsafttrankten Lehrer-Todesser. Als er den Pokal berührt, wird er zu Voldemorts Wiedergeburts-Party eingeladen. Er hätte Tod sein müssen, hat aber seine Potter-Gene gezeigt und hat ich irgendwie wieder rausgewunden.“
„Tja, meine Gene sind halt doch zu etwas nütze, Lilyliebling.“
Meinte James sanft, als er ihren Rücken streichelte, während ihr leise Tränen vom Kinn tropfen.. Hin und wieder entkommt ein Schluchzer ihren Lippen.
„Mein armes, Armes Baby, wie mutig er doch ist, Oh Harry!“
„Diese Jahr wurde Harry von den Medien und dem Ministerium diskreditiert, weil er die Wahrheit über Voldemort sagt. Unser verehrter Herr Minister Fudge glaubt nicht, dass Voldemort zurück ist, also darf das niemand glauben. Diese fette Kröte Umbridge aus dem Ministerium ist Dumbledore als VgdDK- Lehrerin vorgesetzt worden und hat in der Schule die Politik des Ministeriums Propagiert. Jeder der dagegen verstoßen hat, wurde betraft. Mit einer Blutfeder! Ich sag‘s euch, wenn ich nicht ein gesuchter Massenmörder wäre und für die neuesten Massenausbrüche aus Askaban verantwortlich gemacht worden wäre, hätte ich gerichtliche Folgen eingeleitet. Dieses Folterinstrument ist nicht mehr erlaubt seit 1945! Harry hat natürlich versucht die Wunden an seiner Hand zu verstecken, aber ich hab sie trotzdem gesehen. Aber, wir können stolz sein, Prongs: Harry hat unter der Nase des Ministeriums eine Illegale Verteidigung gegen die Dunklen Künste Gruppe gegründet unter dem Namen „Dumbledore‘s Armee“, weil das das war, wovor das Ministerium Angst hatte.“
Lily und James starrten Sirius an.
„Das Ministerium hatte Angst, dass Dumblo seine minderjährigen Schüler zu Soldaten ausbildet?“
„Jap.“
„Das ist das lächerlichste, was ich jemals gehört habe, einschließlich allem, was du jemals gesagt hast, als du betrunken warst, Pad.“
„Als ob ich so oft betrunken gewesen wäre…“
„Du warst so oft betrunken. Erinnerst du dich an dein geheimes Feuerwhisky-Versteck, dass du seit unserem fünften Jahr jedes Wochenende besucht hast?“
„Ähm… Kann sein?“
„Jedes Wochenende zu trinken ist viel trinken, Pad.“
„Wirklich? Egal. Wollt ihr Wissen, wie‘s weitergeht?“
„Erzähl, du betrunkener Hund!“
„Also, ich weiß nicht genau, was dann passiert ist. Jedenfalls hat Voldemort ihm irgendeine Vision geschickt, wonach ich gefoltert und gefangen gehalten werde. Harry eilt natürlich zur Rettung und in eine Falle. Sie wollten die Prophezeiung. Deswegen haben sie ihn in die Mysteriums-Abteilung gelockt. Naja, ich bin zu Harrys Rettung mitgekommen – ich bin immerhin ein verdammtes Jahr in diesem Haus festgesessen – und irgendwie hat Bellatrix es geschafft, mich zu mit einem Stupor so zu kriegen, dass ich genau in den Vorhang falle. Das nenne ich mal Unglück.“
Lilys leises Schluchzen war wieder zu hören.
„Unser armes Baby, Jetzt hatte er endlich seinen Paten wieder, jetzt wird er ihm wieder genommen, oh mein armes Baby! Er wird niemals erle-“
Ein lauterer Schluchzer unterbrach Lily. Die beiden Potters sahen auf, nur um zu sehen, wie Sirius in sich zusammensank und das Gesicht in den Händen vergrub.
„Ich bin schuld, denn Ich habe es nicht geschafft Harry zu beschützen, ich bin schuld, denn wegen mir seid ihr gestorben, ich bin schuld, denn wegen mir hat er die erste Umarmung, an die er sich erinnern kann mit elf Jahren erhalten. Ich bin schuld. Es tut mir leid, ich verlange nicht, dass ihr mir verzeiht. Es ist okay, wenn ihr mich verstoßt, ich habe diese Szene zwölf Jahre lang in Askaban jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde durchgespielt. Ein weiteres Mal werde ich es auch noch schaffen.“
Damit sank der gebrochene Mann noch weiter in seinen Sessel hinein, den Kopf unter den Händen vergraben, zu beschämt um aufzusehen. Er zuckte sichtlich zusammen, als ihn plötzlich von beiden Seiten zwei Paar sanfter Arme umarmten. Er schluchzte noch heftiger.
„Shhh, Pad. Niemand beschuldigt dich. Wir sind immer für dich da. Wir würden dich nie für irgendwas beschuldigen, wozu nur eine Reihe unglücklicher Umstände aber die besten Absichten geführt haben. Wir Rumtreiber halten zusammen, schon vergessen? Ich bin mir sicher, dass Harry mit den Weasleys, Hermine, Moony und Dumblo genug Unterstützung hat, um alles zu schaffen, was er schaffen muss. Tu ihm den gefallen und verzweifle nicht. Harry würde das nicht wollen. Sei stark und lass dich nicht von deiner Schuld zerfressen. Irgendwann wird Harry auch kommen, hoffentlich erst in vielen Jahrzehnten und wir können ihm alles sagen, was wir immer wollten. Aber bis dahin, sag mir, was haben wir geschworen?“
Sirius räusperte sich laut und wischte sich die Tränen vom hübschen Gesicht, dass Mädchen früher zum sabbern gebracht hatte.
„Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!“
„Genau. Weißt du eigentlich, dass man hier Leuten Streiche spielen kann? Du hättest Godric’s Gesicht sehen, als ich ihn mit dem einfachen Eimer Wasser über der Tür erwischt hab!“
„Godric? Wie in Godric Gryffindor?“
„Wo glaubst du, halten sich die Seelen der Gründer von Hogwartssonst auf?“
„Oh.“
„Jap.“
„Okay, bevor ich mich hier eingewöhne, habe ich eine Frage: heißt es nicht, dass deine verstorbenen liebsten über dich wachen, wohin auch immer du gehst?“
„Das tun wir auch. Nur eben ist es so, dass unsere Seelen unsere Körper komplett verlassen haben und nicht mehr in der Welt der sterblichen verweilen können. Das, was über dich wacht, ist der Abdruck deiner Seele, den du auf der Welt hinterlassen hast. Ein wenig so, wie die Fußtapfen deines Daseins. Jeder hinterlässt einen solchen Abdruck. Im Spiegel Nerhegeb, wo wir Harry einmal gesehen haben und im Priori Incatatem, wo wir Harry ein zweites Mal gesehen haben, hat er diese Abdrücke gesehen. Die werden nur sehr selten sichtbar. Aber wenn sie es sind, dann können wir sehen, was sie sehen. So, wie Videochat bei den Muggel.“
„Was ist Videochat?“
„Ähm… sowas wie Zweiwegespiegel?“
„Ah.“
„Es besteht also die Möglichkeit, dass wir Harry nochmals sehen, bevor er auch… hierherkommt?“
„Ja. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch, aber das ist durchaus möglich. Ich vertraue allerdings unseren sogenannten Seelenspuren durchaus zu, dass sie über ihn wachen und nach ihren - sehr beschränkten - Möglichkeiten helfen.“
Sirius nickte und drehte seinen Kopf zu James.
„Er sieht dir so ähnlich und er hat dein Talent für Quidditch.“
Dann wandte er sich an Lily.
„Nur die Augen – die Augen und den Großteil seines Charakters hat er von dir.“
Beide Eltern hatten wieder verräterisch feuchte Augenwinkel. Alle drei endeten wieder in einer Gruppenumarmung.
Sirius konnte nicht anders, als zu lächeln. Sie hatten ihm vergeben, ja, ihn nicht mal beschuldigt. Ihm war ein ganzes Gebirge vom Herzen gefallen. Dies würde der erste Tag seit dem 31.10.1981 sein, an dem er keine Schuldgefühle verspürte. Er fühlte sich frei. Und so sollte es auch bleiben. Alles war perfekt – für die drei, an dem weit Entfernten Ort, die nur entfernt durch die Gefühle, die in ihren Seelenspuren herumwirbelten, eine vage Ahnung hatten, wie es Harry gerade ging.
Harry jedoch hatte das entfernte Gefühl, dass sein Paten, wo auch immer er jetzt war, glücklicher sein würde, als er jemals nach jener schicksalshaften Nacht auf der Erde gewesen war. Er nahm sich vor, dass er nicht am Tod seiner verbliebenen Vater-Figur zu verzweifeln, sondern stark zu sein.
Damit dieser Wahnsinn gestoppt werden würde.
Damit es nicht noch mehr Sirius Blacks gab.
Damit keine Peter Pettigrews mehr entkommen würden.
Damit keine Familien mehr auseinander gerissen würden.

Oh, wenn er doch nur wüsste…

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Sooo, wieder mal einen Tag zu spät, aber immerhin ist was da ;) Ich hoff auf das ein oder andere Review, wenn es dir gefällt, oder auch für Kritik :)
Wir sehen uns wieder am Sonntag, den 05.12.2015 zu A Black Love :)
Ganz viele liebe Grüße, LilySeverus2


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