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Fanfiction

Close to crazy - Prolog

von Marilynhati

Seitdem ich denken kann beschwert meine Mutter sich darüber, was es ihr für Sorgen bereitet gleich vier Töchter und keinen einzigen Sohn zu haben. Sie spricht es nie wirklich aus, doch an ihrer Haltung und ihren tödlichen Blicken, an ihren stichelnden Bemerkungen würde es selbst ein Blinder bemerken.
Druella Black ist eine verbitterte Frau, die nie das bekommen hat, was sie wollte. Jetzt versucht sie mit gleichgültigem Gemüt ihre Töchter als perfekte Ehefrauen zu verkaufen, damit sie sie letztendlich los ist und sich zur Ruhe setzen kann.
Eine dieser Töchter bin ich. Thaian Arya Black. Ich unterscheide mich in vielerlei Hinsicht von meinen drei Schwestern und trotzdem sind wir alle irgendwie gleich. Die üblichen, immer wiederkehrenden Charaktereigenschaften der black'schen Familie sind vor allem ein hitziges Temperament, Impulsivität und eine scharfe Zunge, die es selten zu hüten gilt. Bei manchen sind diese Eigenschaften deutlich hervorstechender, ein Paradebeispiel wären meine älteste Schwester Bella und ich selbst, und bei manchen sind die Eigenschaften weniger vertreten, beispielsweise bei meiner jüngeren Schwester Narzissa, die die Dinge stets vorsichtig und mit Bedacht angeht. Ich glaube meine Mutter hat sie von uns vieren am liebsten.
Während meine ein Jahr ältere Schwester, Andromeda, mit einem Muggelsympathisanten durchgebrannt ist und Bella gegen ihren Willen erfolgreich mit Rodolphus Lestrange verheiratet wurde, habe ich das ungute Gefühl, dass ich als nächste auf Mutter's Abschussliste stehe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die jetzige Vorweihnachtsfeier zur Bekanntgebung unserer Vermählung gedacht ist. Ein Grund, weshalb ich immernoch in meinem dunkelgrünen Kleid in meinen Gemächern sitze. Wie ein Tier, das auf seine unausweichliche Hinrichtung wartet. Ich weiß, dass es keinen Zweck hat, sich zu wehren. Bella, eine der stärksten und mutigsten Frauen, die ich kenne, wurde ebenfalls verheiratet. Bellatrix Black wurde zu einer Hochzeit gezwungen! Kaum zu glauben. Meine Eltern haben noch kein Wort darüber verloren, welcher junge Mann ihnen im Sinn schwebt. Die Auswahl ist im Moment doch recht beschränkt. Mir würden nur Sliver Yaxley, Holden Rockwood und Walden Macnair einfallen, die als potentielle Ehemänner gelten. Und natürlich Rabastan Lestrange, der jüngerer Bruder meines Schwagers. Doch soweit ich weiß ist er schon zwanzig und wehrt sich seit drei Jahren vehement gegen jegliche Vermählungsversuche. Er soll ein Unhold sein, ein Trinker und Jemand, der Frauen bloß zu seinem eigenen Vergnügen benutzt. Ihm eilt kein allzu guter Ruf vorraus.

Ein leises, zaghaftes Klopfen reißt mich aus meinen verwobenen Gedankengängen. Die Tür öffnet sich und Zissy steckt den Kopf durch die Tür.
"Mutter sagt, du sollst endlich runterkommen. Eine Reihe von Gästen hat sich schon nach deinem Wohlbefinden erkundigt, weil du nicht aus deinem Zimmer kommst." Meine liebe, kleine, unschuldige Zissy. Ich vermag mir nicht mal vorzustellen, wie sie zu einer Hochzeit gezwungen werden würde. Ein grausiger Gedanke.
Ich erhebe mich von dem unbequemen Holzstuhl und streiche mir eine lange, dunkelbraune Locke hinter mein Ohr "Ich komme, Zissy. Gib mir noch einen Augenblick."
Zissy nickt leicht und schließt die Tür dann wieder mit einem leisen Klack. Mit schweren Lidern betrachte ich den Schatten meiner Selbst im Spiegel. Blassgrüne Augen schauen mir zwischen dichten, stark getuschten Wimpern hervor. Meine sonst so zarten und rosanen Lippen wurden mir dunkelrot gemalt und mit etwas Puder hat man mir die Nötige Frische auf die Wangen gezaubert. Ich sehe aus wie eine Puppe, die man nach Belieben verkleiden kann. Ich hasste Puppen schon immer. Nie habe ich mir den zarten Figuren aus Porzellan auch nur ansatzweise gespielt.
Müde raffe ich mich auf und greife nach meinem halbleeren Glas Wein. Kurz starre ich mit ausdruckslosem Gesicht auf die blutrote Flüssigkeit hinab und schütte es dann mit einer schnellen Handbewegung meine Kehle runter. Das werde ich noch bereuen, ich weiß es jetzt schon, doch für die nächsten Minuten wird mir das betörende Getränk ein wenig Gelassenheit und vielleicht etwas Charme zukommen lassen.
Entschlossen straffe ich meine Schultern und erhebe mich. Ich bin eine Black, Thaian Black. Mit so etwas wie einer Zwangsheirat bricht man mich nicht...


Ein etwas kürzerer Prolog. Die nächsten Kapitel werden aus jeden Fall länger. Ich hoffe es hat euch bis hier her gefallen.
LG Marilyn


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