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Fanfiction

Nichts zu Verlieren - Schreckliche Gewissheit

von Annemaus

Als Rose am Abend die Große Halle betrat, stockte ihr der Atem. Mit ihren Eltern war sie schon ein paar Mal in Hogwarts gewesen, wenn ihr Vater an Konferenzen in Großbritannien teilgenommen hatte oder für einen Freundschaftsbesuch bei Dumbledore, aber das diese Besuche meistens in die Ferienzeit stattgefunden hatten, war Hogwarts zu diesen Zeiten meist ziemlich verwaist gewesen. Schon damals hatte Rose die Große Halle beeindruckend gefunden, aber nichts hatte sie auf den Anblick der vollständig beleuchteten und festlich geschmückten Halle vorbereiten können.
Die ersten Schüler trafen ein und setzten sich auf ihre Plätze.
"Beeindruckend, nicht?", sagte Slughorn, als Rose sich neben ihn an den Lehrertisch setzte.
"Ja, ziemlich. Am meisten freue ich mich auf den Sprechenden Hut", antwortete Rose, "In meiner Schule gab es natürlich auch verschiedene Klassen für einen Jahrgang, aber da wurden wir einfach nach Nachnamen verteilt und deshalb hatte es nicht diese Bedeutung wie hier, wo die Häuser für bestimmte Eigenschaften stehen."
"Ich war früher Hauslehrer für Slytherin, Sie müssen mir also nichts darüber erzählen", sagte Slughorn, "Übrigens, wo ist eigentlich Severus, Albus?"
"Er muss noch jemanden vom Tor abholen und kommt etwas später dazu", antwortete Dumbledore geistesabwesend und rieb sich seine verletzte Hand.
In seinen eisblauen Augen lag ein unendlich trauriger Ausdruck.
Unter dem Tisch scharrte Rose mit den Füßen und rang mit ihrem Gewissen. Sie hatte sich geschworen, ihre Gabe nie gegen einen Freund einzusetzen, aber sie spürte auch, dass Dumbledore ihr etwas äußerst Wichtiges verschwieg.
Sie schloss die Augen, atmete tief durch und konzentrierte sich auf Dumbledore zwei Plätze neben ihr. Nachdem sie kurz das Gefühl gehabt hatte, gegen eine Wand zu starren, kam sie endlich durch und sah die ganze Wahrheit, der ganze Plan, den er mit Snape aufgetüftelt hatte und auch die Wahrheit über Dumbledores Hand.
Nach etwa einer Minute tauchte sie auf und schnappte erschrocken nach Luft.
"Alles in Ordnung?", fragte Slughorn.
"Wie - ja, ja. Ich habe nur etwas Kopfschmerzen. Wahrscheinlich der Jetlag", murmelte Rose.
Sie massierte sich die Schläfen und wischte sich zeitgleich die Tränen aus den Augenwinkeln.


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