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Fanfiction

Thousand Tears - Pure Madness & Askaban

von Valkyr

Kälte. Etwas anderes schien an diesem Ort nicht zu existieren. So wahnsinnig kalt... Und ein Gefühl, als würde jegliches Glück aus einem heraus gesaugt werden.
Die steinernen Wände waren mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, die an manchen Stellen Risse aufwies.

Selbst der Boden unter ihren Füßen schien aus Eis zu bestehen. Glänzend spiegelte die Umgebung das schwache Feuer der Fackeln wieder. Um ihre Zehen noch spüren zu können, schabte Hermine mit diesen an den Innensohlen ihrer Schuhe, was zudem eine beruhigende Wirkung auf ihr Gemüt hatte.

Das war also Askaban. Sie sah zu Harry, welcher ihren Blick kreuzte und ihr zunickte. Zögernd ließ sie seinen Arm los, dann wandte der Auror sich ab und ging den Korridor entlang. Für einen kurzen Moment fühlte Hermine sich etwas verloren. Sie wusste nicht, in welche Richtung sie gehen sollte, geschweige denn, wo genau sie sich überhaupt befand. Einen Suchzauber anzuwenden wäre wohl auch zu riskant. Also blieb ihr nichts andere übrig, als Bellatrix zu suchen.

Zunächst presste sie sich an die Wand und ging an dieser entlang, da es ihr doch etwas schwer fiel, sich bei dem wenigen Licht und der ständigen Reflexion durch das Eis zu orientieren. Es erinnerte sie ein wenig an diese Spiegellabyrinthe auf Jahrmärkten, nur dass das hier eher weniger Vergnügen mit sich brachte.

Sie bog rechts ab und schlich weiter am kalten Gemäuer entlang. Ihre Fingerspitzen fühlten sich bereits taub an und sie zitterte am ganzen Leib. Diese düstere Atmosphäre bereitete ihr Unbehagen und für einen Moment wünschte sie sich, dass sie diesen Ort nie aufgesucht hätte. Denn selbst, wenn sie das Thema Bellatrix und die damalige Folter vielleicht vergessen oder zumindest verarbeiten könnte, so hätte sie nun sicherlich Albträume von Askaban.

„Schaust du in H13 vorbei?“, hörte sie auf einmal Stimmen ganz in der Nähe, weswegen sie sich mit dem Rücken so eng an die Wand drückte, wie nur möglich. Sofort streckte der Frost seine Finger nach ihr aus und zog sie in einen Schleier aus Atemlosigkeit und schwindelerregnder Kälte. Doch musste sie sich zusammen reißen.

„Was, bei der Lestrange? Da gehe ich nicht hin!“ Nun wurde die Hexe aufmerksamer und trat seitwärts, wie ein Krebs, etwas näher, sodass sie um die nächste Ecke lugen konnte, wo sich zwei Auroren befanden. „Einer muss es erledigen. Du weißt ja, dass sie momentan besonders unter Beobachtung steht.“ Der andere Wärter nickte, wenn auch mit missmutigem Gesichtsausdruck. „Meinetwegen. Dafür siehst du aber in B14 vorbei!“

Somit trennten sich die Wege der beiden und kaum, dass der eine verschwunden war, schlich Hermine dem Auror nach, der sich scheinbar auf den Weg zu Bellatrix machte. Immer wieder war sie bedacht darauf, keine lauten Schritte zu tun oder gar geräuschvoll zu atmen.
H9, H10, H11...

Stetig flackerten Hermines Augen zu den schimmernden Schildchen, die den Gefängnisblock angaben. Zu ihrem Glück dauerte es nicht lange, bis sie H13 erreichten. Im Nachhinein würde sie es jedoch nicht mehr als Glück bezeichnen: Die niedrigen Temperaturen waren hier erst recht unerträglich und es fiel ihr schwer, überhaupt noch zu Atem zu kommen. Dann, als der Wärter stehen blieb, begann ihr Herz zu rasen. Hatte er sie gehört?

Am liebsten hätte sie erleichtert aufgeatmet, als sie erkannte, dass sie bloß die Zelle erreicht hatten. In die matte Stahltür waren zwei Runen und die Zahl 93 eingeritzt. Hermine erinnerte sich dunkel daran, diese Zeichen auf dem damaligen Steckbrief der Todesserin erblickt zu haben.

Nun warf sich ihr die Frage auf, was sie tun sollte. Einfach da stehen bleiben und abwarten? War sie dafür wirklich hergekommen und hatte diese furchtbare Kälte ertragen? Vielleicht lag es bloß daran, dass eben diese ihr den Verstand raubte, oder aber es herrschten ungeahnte Kräfte in ihr, denn zog sie vorsichtig ihren Zauberstab aus der Innentasche ihres Mantels und umklammerte ihn so fest, als ob ihr Leben nur noch von ihm abhinge. Das Rascheln von Schlüsseln war zu hören. Dann, wie ein Schloss knackte. Jetzt oder nie!

Hermine machte einen großen Schritt vor, tippte mit dem Stab auf den Hinterkopf des Wärters und plötzlich fiel dieser ohnmächtig zu Boden. Endlich konnte die Hexe einen tiefen Luftzug nehmen, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass sich bereits Raureif um ihre Lungenbläschen gebildet hätte. Angestrengt versuchte sie das Stechen in ihren Rippen zu ignorieren, stieg über den bewusstlosen Auror hinweg und schob langsam die Zellentür auf.

Beißender Wind blies ihr ins Gesicht und ein Schauer lief ihr über den Rücken, woraufhin sie von einer unangenehmen Gänsehaut übermannt wurde. Die Augen musste sie zu Schlitzen verengen, da die Böen so arg um sie herum peitschten, dass es schmerzte. So war nicht nur ihr Sehvermögen beeinträchtigt, sondern ebenso ihre Wachsamkeit. Und trotzdem versuchte sie etwas zu erkennen.

Soweit sie es ausmachen konnte, war nirgendwo ein Dementor in der Nähe. Kurz überlegte sie. Dann schwenkte sie ihren Zauberstab und ließ den reglosen Körper des Wärters hinein schweben. Der Schlüssel zog sich aus dem Schloss und fiel klimpernd in ihre Tasche, woraufhin sie das Gesicht verzog. Hoffentlich hatte sie nicht auf sich aufmerksam gemacht.

Eine weitere Handbewegung und die Tür fiel zurück. Hermine musste sich eingestehen, dass sie selten eine so dämliche Idee gehabt hatte. Wozu machte sie das hier überhaupt? Aus den Augenwinkeln heraus konnte sie einen Schatten vorbei huschen sehen. Langsam drehte sie den Kopf, um vielleicht jemanden zu erspähen. Möglicherweise war es ja Bellatrix. Geirrt hatte sie sich jedenfalls nicht:

Vor Schreck stolperte sie nach hinten und direkt gegen die Stahltür, als sie sah, wie Bellatrix wie ein wild gewordenes Tier neben dem Wärter hockte und ihn ansah. Ein Kichern entwich ihrer Kehle. „Ich habe doch gerade Schlüssel klimpern hören... aber du schläfst ja. Wie kann das sein?“, gackerte sie und setzte sich nun im Schneidersitz auf den Boden.

„Ich nähre den Wahnsinn, der Wahnsinn nährt sich von mir...“, begann sie leise zu singen. Hermine klappte vor Entsetzen der Mund auf. War die Todesserin wirklich so verrückt geworden? Verdenken konnte sie es ihr nicht im Anbetracht dessen, wo sie sich befanden. Nicht nur, dass sie tatsächlich jegliches Bisschen Verstand verloren zu haben schien;

Sie sah zudem sehr mager aus. Kränklich und ungesund blass. Die Augen waren blutunterlaufen und dunkel umrahmt, als hätte sie seit Monaten nicht mehr geschlafen. Ebenso wirkte sie nun viel älter, denn hatte sie mehrere graue Strähnen in den Haaren und eingefallene Wangen. Ihre langen, dünnen, fast knochigen Finger strichen über die Brust des Aurors.

„Träumst du auch so schöne Sachen, wie ich?“, fragte sie leise. Ihr Atem wirbelte als weißer Nebel vor ihrem Gesicht auf und verhüllte es für den Bruchteil von Sekunden. Dieser Anblick... Hermine war schockiert. Waren die Zauberer denn wirklich so unmenschlich, dass sie Gleichgesinnte, ganz gleich ob Straftäter oder nicht, dermaßen unsittlich behandelten? Das war doch barbarisch! Und auf einmal verspürte die Hexe keinen Hass mehr.

Nicht einmal mehr Angst. Sie glaubte verstehen zu können, warum diese Frau noch immer darum kämpfte, wieder frei sein zu können. Langsam sank sie auf die Knie. Wie könnte sie denn Furcht empfinden, wenn ihre Märtyrerin gepeinigter war, als sie? Wenn diese Frau so gebrochen und seelenlos war? Wie sollte sie sie noch länger für ihre Taten verabscheuen, wenn ihr wohl Schlimmeres widerfahren war, als das, was sie anderen zugefügt hatte?

Wobei das wohl im Auge des Betrachters lag. „.. nähre den Wahnsinn...“, konnte sie die Frau immer noch leise singen hören, wobei ihre Stimme allmählich zu versagen schien. Hermine empfand so etwas wie Mitleid für Bellatrix. Zu sehen, wie tief sie gesunken war, zerfressen von ihrer Arroganz und Selbstsicherheit, gebrochen durch den Verlust von Familie, vielleicht auch Freunden und allem voran ihres Meisters.

Irgendwie kam es ihr auf einmal noch viel kälter vor... Hermine weitete die Augen und sah zur Seite. Wie sie befürchtet hatte, näherte sich ein Dementor. Nur wusste sie nicht, was sie in diesem Moment furchterregender finden sollte: Diese grauenvolle, groteske Gestalt, oder aber, dass Bellatrix aufsprang und zu lachen anfing. „Komm und hol mich!“, rief sie in schriller, fast schon erfreuter Stimme.

„Was willst du haben? Vielleicht meine Einschulung? Meine Zwangsheirat? Oder hast du heute Hunger darauf, wie ich hier her gebracht wurde? Welch glückseliger Augenblick! Komm und hol ihn dir, du Mistvieh!“ In diesem flüchtigen Nu schien die Todesserin doch noch etwas Verstand zu besitzen. Sollte man ihr das wirklich auch noch rauben? Das letzte, was von ihrer Menschenwürde wohl noch übrig war?

Der Dementor kam noch näher, schwebte nur knapp über dem Boden. Bedrohlich, wie der Tod persönlich. „Küss mich, küss mich, lalalalalala“, trällerte Bellatrix und begann einen ziemlich merkwürdig aussehenden Tanz aufzuführen. Das konnte doch nicht wahr sein! Hermine dachte nicht mehr nach, richtete ihren Stab auf den Dementor und rief: „Expecto Patronum!“

Ein blau-Silber schimmernder Blitz schoss aus der Spitze ihres Zauberstabs, formte sich zu einem Otter und stürmte auf den Dementor zu, wie ein wildgewordener Stier auf einen Torero. Der Patronus traf ihn so hart, dass er meterweit zurück geschleudert wurde. Es war absolut verständlich, dass Bellatrix verwirrt herum wirbelte. „W-wer ist da?“, flüsterte sie mit gewisser Angst in der Stimme.

Nicht mehr lange und noch mehr Dementoren würden auftauchen. Demnach handelte Hermine instinktiv: Sie lief auf Bellatrix zu, packte sie an der Hand und stürzte sich mit ihr auf den Wärter. Dann disapparierten sie.


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