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Fanfiction

If Draco had a Sister... - 5. Kapitel: Wir sind eine Familie

von AshleyBlack

*seufz* Ja, ich weiß, es hat lang gedauert. Aber ich bin nicht Schuld - sondern mein Beta. Denk jetzt nicht, dass ich ihn jetzt schlecht machen will. Er hat selbst gesagt, dass ich sagen soll, dass er schuld ist.
Auf jeden Fall suche ich jetzt einen neuen Beta. Bis der gefunden ist, macht aber noch Kingsley weiter. Es kann sich auch bei mir gemeldet werden.
Ich hoffe, dass mir nach der langen Zeit doch noch ein/e Leser/in geblieben ist. *umguck* Falls noch wer da ist: Kommentar wäre schön. ;-)
Noch kurz zu dem Kapiteltitel: er gefällt mir nicht besonders. Es fiel mir aber nichts besseres ein. ;-)

~~~~~~

5.Kapitel: Wir sind eine Familie

Am Freitag wurden die beiden Slytherins dann endlich aus dem Krankenflügel entlassen und danach gingen viele Wochen ereignislos ins Land. Doch dann bekamen sie eines Abends Post. „Was’n des?“, fragte Camille und zog mit einem Blick auf den Umschlag eine Augenbraue hoch. „Unsere Strafe – schätze ich.“, antwortete Ava und öffnete widerwillig ihren Brief. „Jetzt erst?“ „Nun ja, wir mussten uns ja erst wieder erholen.“

Samstag Abend, 20:00 Uhr, Pokalzimmer.

„Das ist alles?“ „Lehrer verlieren keine Zeit.“ „Was denkst du, was wir machen müssen?“ „Die Pokale reinigen.“, mutmaßte Ava und tat so, als würde sie sich übergeben. Und wie sich herausstellte, hatte sie Recht. Samstag Abend, pünktlich um 20 Uhr standen vier Jugendliche im Pokalzimmer und warteten ab.

„Und da heißt es immer, die Schüler seien unpünktlich.“, brummte Bill. „Das sagen sie nur, um ihre eigene Unpünktlichkeit unwichtig zu machen.“, gab Camille ihren Senf dazu. Doch kaum hatte zu Ende gesprochen, betrat Professor McGonagall den Raum.

„Verzeihen Sie meine Verspätung. Ich wurde aufgehalten. Sie werden sämtliche Pokale reinigen – ich will mich darin spiegeln können.“ Die Augen der vier Schüler wurden groß, als sie ihre Blicke durch das Zimmer schweifen ließen. „Alle?“, fragte John vorsichtig. „Ja, alle. Das hier können sie verwenden.“ Die strenge Frau schwang ihren Zauberstab, daraufhin erschienen Eimer mit Wasser, Handschuhe, Schwämme und Schrubber. „Auf geht’s.“, sagte sie fröhlich und ließ sich auf einen Stuhl fallen, den sie heraufbeschwor.

Seufzend schoben die Slytherins und Gryffindors ihre Ärmel hoch, zogen Gummihandschuhe über und schnappten sich jeder einen Eimer. Camille wusste irgendwann nicht mehr, wie spät es war. Doch draußen war es bereits stockdunkel, es war schwer, durch die Fenster zu sehen, da sich alles in ihnen spiegelte.

„War’s das?“, fragte Ava nach unbestimmter Zeit und sah sich um. Jeder einzelne Pokal, jede einzelne Medaille blinkte und blitzte – nicht ein einziges Staubkörnchen war noch zu entdecken. „Wunderbar. Sie können dann gehen. Gute Nacht.“, frohlockte die Hauslehrerin von Gryffindor und ließ mit einer Bewegung ihres Stabes alle Utensilien verschwinden. Die vier Erstklässler wünschten ebenfalls eine gute Nacht und schlüpften durch die Tür in den Korridor.

„Wie viel Uhr ist es eigentlich?“, fragte Ava während sie sich den schmerzenden Nacken rieb. „Geht schon auf elf zu. Ich dachte, es wäre bereits später.“, sagte John und gähnte. „Warum ist die Tür da offen?“, fragte Bill und deutete auf die Stelle einige Meter vor ihnen und aus dem Raum ertönte ein klonk.

„Das ist unser Verteidigungsklassenzimmer. Vielleicht ist Laivey drinnen.“, sagte Ava gelangweilt. „Sehen wir nach.“, meinte Camille, deren Neugierde geweckt war und ging voran. An der Tür angekommen, öffnete sie sie vollständig und trat in den Raum.

Auf dem Lehrerpult stand eine einzelne weiße Kerze, die bald ausgewechselt werden musste. „Professor Laivey?“, fragte Camille in den Raum hinein und ging einige Schritte – ihre Freunde gingen direkt hinter ihr. Eine Glaskugel rollte ihr entgegen. Sie war wohl vom Regal gefallen. Plötzlich bemerkte Camille etwas, dass hinter dem Tisch lag. „Was ist das?“, fragte sie und trat näher – ihren Schrei konnte sie nicht unterdrücken.

Ava, Bill und John machten vor Schreck einen kleinen Sprung und liefen zu der Blondine, die wie erstarrt auf etwas blickte, das auf dem Boden lag. „Bei Salazar!“, keuchte Ava und wandte sich ab. „Ich hole Professor McGonagall.“, sagte John und riss sich von dem Anblick los. Es dauerte keine fünf Minuten und er kehrte mit der Professorin im Schlepptau zurück.

„Gehen Sie in ihre Betten. Erzählen Sie niemandem davon. Morgen werden wir alles besprechen. Schweigen Sie bis dahin.“, ordnete die Professorin an und scheuchte ihre Schüler hinaus, nachdem sie einen letzten Blick auf die Leiche von Laivey geworfen hatte.

~~~

Die beiden Slytherins hatten sich umgezogen und saßen in ihren Betten. Die Kerzen auf ihren Nachttischchen brannten langsam herunter – doch schlafen konnte sie nicht.

„Diesen Anblick werde ich meine Lebtage nicht mehr vergessen.“, brachte Ava schließlich heraus. „Es war furchtbar.“, bestätigte Camille und schloss ihre Augen – das schreckliche Bild der Leiche kehrte zurück.

Während das linke Bein gerade ausgestreckt war und hinter dem Schreibtisch hervorgeschaut hatte, war das rechte Bein in einem abnormalen Winkel vom Körper abgestanden. Aus dem Kniebereich war Blut ausgetreten – wahrscheinlich hatte ein Knochen das Fleisch und die Haut durchbohrt.

Das Hemd des Zauberers war offen und blutdurchtränkt gewesen; mindestens 15 von einem Messer verursachte Stiche waren auf Brust und Bauch verteilt gewesen. Ein paar Organe, wie Leber, Niere und Herz lagen herausgerissen neben dem Körper. Ein sauberer Schnitt hatte die Kehle durchtrennt. Die Augen waren weit und entsetzt aufgerissen gewesen.

Camille schlug die Augenlider wieder auf. „Wer ist nur zu so etwas fähig?“ „Ein Monster. Jemand, der keine Skrupel hat. Weißt du, ich bin froh, dass Mittwoch die Weihnachtsferien anfangen. Ich fahr wohl doch nach Hause. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass hier ein Mörder frei herumläuft.“ „Hast Recht. Gleich morgen schreibe ich meinen Eltern.“, pflichtete die Malfoy ihrer Freundin bei.

„Das ist richtig gruselig. Ein Mörder in Hogwarts. Was denkst du, wer es war?“, fragte Ava. Die Blondine zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ein ehemaliger Anhänger des dunklen Lords. Vielleicht wusste Laivey etwas, was auf keinen Fall an die Öffentlichkeit geraten sollte.“

Die Schwarzhaarige starrte eine Weile ihre Zimmergenossin an. „Jetzt machst du mir wirklich Angst.“ „So lange ist der Krieg nicht vorbei.“ „Wir sollten schlafen.“ „Warum willst du nicht darüber reden?“, fragte Camille mit gerunzelter Stirn.

Ava stützte sich seitlich auf einem Arm ab. „Camille, in der Zeit, als du-weißt-schon-wer noch da war, wurde deine Familie je angegriffen?“ „Nein.“ „Meine auch nicht. Letzten Sommer konnte ich eines Nachts nicht einschlafen und hab darüber nachgedacht. Was ist, wenn unsere Eltern Todesser waren und das jetzt vertuscht haben, nur um vom Ministerium verschont zu bleiben?“

Einige Augenblicke verstrichen. Camille wusste keine Antwort. Ihr Vater war in der Zeit vor gut zwei Jahren oft nachts nicht da gewesen. Doch offiziell wusste sie nichts davon und sie fragte auch nicht. „Nacht.“, wurde sie von Ava aus ihren Gedanken gerissen. „Nacht.“, wisperte sie und das Licht der Kerzen erlosch.

~~~

Am Frühstückstisch erhob Dumbledore sich langsam, selbst scheinbar von Trauer und Zorn tief bewegt: „Ich bedaure es, euch eine traurige Nachricht überbringen zu müssen. Innerhalb dieser scheinbar so sicheren Mauern wurde ein furchtbarer Mord begangen. Euer Verteidigungslehrer ist tot.“ Überall in der Halle begann trauriges und geschocktes Gemurmel, einige Schüler konnten die Tränen nicht zurückhalten. Dumbledore lenkte mit schwarzen Funken aus seinem Zauberstab die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich bitte euch um einen Moment der Ruhe, um Shane Dick Laivey zu gedenken.“

Am Vormittag wurden Camille und Ava in das Büro von Dumbledore zitiert. Er selbst, die Professoren McGonagall, Snape, Flitwick und Sprout waren anwesend. Ebenfalls einige Leute vom Zaubereiministerium, die sich nicht vorstellten. Auch Bill und John waren da.

Bis zum Mittagessen wurden die vier Erstklässler darüber ausgequetscht, was sie letzte Nacht gesehen hatten. Eine Theorie nach der anderen wurde von den Fremden aufgestellt und jedes Mal kam die Frage, ob das möglich sei. Einmal wurden sogar die Schüler selbst als Mörder an den Pranger gestellt. Am Ende konnte Camille es kaum erwarten, dass die Weihnachtsferien kamen.

~~~

Mittwoch Nacht saß Camille in einem der gemütlichen Lehnsessel im Wohnzimmer von Malfoy Manor. Vor ihr prasselte ein Feuer im großen Kamin und die Blondine starrte unablässig hinein, als wäre es eine spannende Sendung im Fernseher – obwohl sie keine Ahnung hatte, was das war.

„Du solltest langsam ins Bett gehen.“ Neben ihr war ihr Vater Lucius aufgetaucht. Er kniete auf dem Boden und sah seine Tochter besorgt an. „Hat dich das so mitgenommen?“ Endlich sah Camille zu dem großen blonden Mann.

„Er wurde nahezu geschlachtet. Von innen nach außen gedreht. Fast alle Organe lagen nutzlos neben ihm. Da wollte jemand unter keinen Umständen, dass er überlebt. Das war derart grausam!“, berichtete sie und schüttelte leicht den Kopf. Lucius strich ihr über die haare und gab ihr einen Kuss. „Trotzdem solltest du ins Bett gehen.“, meinte er und verschwand.

Nachdenklich sah das Mädchen ihrem Vater nach. War wirklich wahr, was sie immer geahnt und Ava neulich ausgesprochen hatte: War ihr Vater ein Todesser? Hatte Laivey etwas gewusst, das nie an die Öffentlichkeit dringen durfte? War es vielleicht ihr eigener Vater, der den Lehrer ermordet hatte? Woher sonst kam diese Unbekümmertheit? Es schein ihm völlig egal zu sein, was dort geschehen war.

Camille wartete noch einige Zeit und sah dann auf die Uhr. Viertel vor zwölf. Ihre Mutter lag normalerweise bereits um halb elf im Bett und ihr Vater eine halbe Stunde später – falls sie nicht gerade weg oder eingeladen waren oder ein Fest gaben.

Langsam stand sie auf und trat hinaus in die dunkle Eingangshalle. Mit zügigen Schritten durchquerte sie sie und stieg dann die Treppe hinauf. Im ersten Stockwerk blieb sie vor der letzten Tür im Korridor stehen und lauschte. Im Haus war kein Ton zu hören.

Lautlos drückte Camille die Türklinke hinunter und trat ein. Nachdem sie die Türe wieder geschlossen hatte, entflammte sie eine Kerze. Etwas nervös sah sie sich um. Als sie jünger gewesen war, hatte es ihrem Vater nichts ausgemacht, wenn sie in seinem Büro gespielt hatte.

Doch jetzt war sie alt genug, um in seinen Sachen herumzustöbern und Dinge zu finden, von denen er nicht wollte, dass sie sie entdecke. Er hatte ihr nicht verboten, diesen Raum zu betreten, doch sie wusste sehr wohl, dass er es nicht gern hatte – selbst ihre Mutter kam nicht hier herein.

Die langen schweren schwarzen Vorhänge waren vor die Fenster gezogen. Auf einer Raumseite stand der große Schreibtisch mit Blick ins Zimmer, dahinter befand sich der dunkelgrüne Sessel ihres Vaters – nur er durfte auf ihm sitzen. Auf der anderen Seite standen einige kleine hohe Tische, auf denen seltsame Geräte lagen, wie sie auch in Dumbledores Büro zu finden waren – doch diese hier sahen um einiges bedrohlicher aus.

Dort stand noch ein Schrank, der in diesem Zimmer ziemlich klein wirkte. Sonst waren die Wände von Büchern bedeckt. Camille verstand nicht, warum diese nicht in der Bibliothek im zweiten Stock standen, aber sie fragte nicht danach. Wer wusste, was sie damit auslösen würde?

Sie stellte die Kerze auf der Ablage vor den Büchern ab und untersuchte sie. Von dem Holz ging eine merkwürdige Wärme aus. Irgendeinem Instinkt folgend, kniete sie sich nieder und fuhr mit den Händen die Wand hinab, bis sie auf eine heiße Stelle traf. Sie drückte sanft und ein Stück der Vertäfelung fiel ihr in die Hände.

Bei einer Recherche für ihre Hausaufgaben in Hogwarts, hatte sie in einem Buch einen Zauber gefunden, der ein Versteck schafft, dass nur von Blutsverwandten gefunden werden kann. Durch die Wärme wird es gefunden. Nun begriff Camille, was dieser Satz aussagte.

Vor ihr war ein kleines Versteck, in dem sich ein Koffer befand. Noch einmal lauschte Camille, ob im Haus etwas zu hören war, dann zog sie das schwarze Leder heraus. Sie stellte die Kerze daneben ab und öffnete behutsam den Koffer.

Sie sog scharf die Luft ein, als sie das Innere erfasste. Dort lagen zahlreiche Messer. Mit langen und kurzen Klingen und Griffen. Silbern, gold oder aus Elfenbein – teuer allemal. Entsetzt sprang sie auf und lief zum Schrank, riss ihn auf und entdeckte die allseits bekannten Klamotten der Todesser.

Erschrocken taumelte Camille zurück und zuckte urplötzlich zusammen, als jemand eine Hand auf ihren Mund legte. „Nicht schreien – ich bin es nur.“, flüsterte eine Stimme und sie wurde losgelassen. Die Blondine wirbelte herum und wich einige Schritte zurück. Vor ihr stand Lucius. Sein Gesicht lag im Schatten – seine Züge waren unergründlich.

Er holte die Kerze, die Camille mitgenommen hatte und stellte sie auf dem Schreibtisch ab, dann setzte er sich in seinen Sessel. „Was geht jetzt in deinem Kopf vor?“, fragte der Mann und sah seine Tochter mit emotionslosen Blicken an – ein Blick, den er ihr schon früh beigebracht hatte. Nur langsam ging Camille auf die Stühle vor dem Schreibtisch zu und setzte sich. Doch entspannen konnte sie sich auf ihrem eigentlich gemütlichen Sitzplatz nicht.

Was würde jetzt geschehen? Camille hatte von anderen schwarzmagischen Familien gehört, dass sie ihre Töchter und Söhne mit dem Cruciatus-Fluch erzogen und bestraften. Lucius hatte ihn nie bei ihr angewandt und Draco war noch zu klein. Würde er es jetzt tun – jetzt, nachdem sie diese furchtbare Wahrheit entdeckt hatte?

Er sah sie auffordernd und zugleich fragend an. „Du hast ihn ermordet.“, sagte Camille endlich und bemühte sich darum, dem Blick ihres Vaters standzuhalten. Er warf kurz einen Blick auf den offenem Koffer neben sich auf dem Boden. „Ja, das habe ich.“ Sie hatte von Anfang an nicht erwartet, dass er es abstreiten würde, trotzdem traf sie es wie ein heftiger Schlag vor die Brust, dieses Geständnis von ihrem Vater zu hören. „Du bist ein Todesser.“, fuhr sie fort. „Nein, ich war ein Todesser. Der Lord ist gefallen; es gibt keine Todesser mehr.“

„Warum?“ „Was meinst du?“ „Warum musste Laivey sterben?“ Ihr Vater seufzte und einen kurzen Moment sah man etwas wie Bedauern oder Trauer in seinen Augen; so schnell es gekommen war, war es auch schon weg. „Er wusste zuviel.“ „Was wusste er?“ Lucius lächelte. Es war kein freundliches Lächeln, eher eines, das man einem Kind schenkte, das zuviel fragte.

„Das muss dich nicht kümmern.“ Einige Momente war es komplett still im Raum. „Du wirkst ängstlich.“ Camille sah auf. „Was passiert jetzt?“ „Was meinst du?“ „Du kannst es nicht leiden, wenn ich hier bin und jetzt habe ich sogar herumgeschnüffelt.“ „Und Dinge erfahren, die du irgendwann sowieso erfahren hättest. Du gehst nun zur Schule. Du wirst langsam erwachsen und ich werde dir mehr über meine Geschäfte erzählen. Aber nicht jetzt. Gute Nacht, Camille.“ „Gute Nacht.“

~~~

„Wenn du angezogen bist, sollst du in das Büro deines Vaters kommen.“, sagte Narcissa, als Camille am nächsten Morgen nach dem Frühstück das Esszimmer verließ. Sie warf einen Blick zurück und nickte. Ihr kleiner Bruder Draco lag selig in den Armen seiner Mutter und starrte sie mit riesigen Augen an. Die Blondine lächelte und ging hinaus.

Lange brauchte sie nicht, um sich anzuziehen. Heute entschied sie sich für ein komplett schwarzes Outfit. Schwarze Lederhose, langärmliges Lederoberteil mit engem Kragen und dazu hohe schwarze Stiefel, die unter der Hose verschwanden. Einige Haarsträhnen band sie nach hinten, damit sie ihr nicht ins Gesicht fielen. Sie legte etwas Make-up auf, steckte ihren Zauberstab ein und prüfte sich im Spiegel, bevor sie dem Wunsch ihres Vaters nachkam.

Camille wusste nicht wieso, aber irgendwie war sie etwas nervös, doch sie setzte einen selbstsicheren Blick auf und stieg die Treppe in den ersten Stock hinab. Vor der Bürotür von Lucius hielt sie kurz inne und atmete tief durch. ‚Er ist nur dein Vater – was wird schon passieren?‘, fragte sie sich in Gedanken, um sich zu beruhigen und klopfte an. Als das „Herein!“ erklang drückte sie die Türklinke hinunter und betrat den Raum.

Die schweren Vorhänge waren aufgezogen und ließen ein paar Sonnenstrahlen hinein. Camille ließ ihren Blick schweifen. Der Schrank war geschlossen und das Versteck, das sie vergangene Nacht entdeckt hatte, war wieder verschlossen und mit bloßem Blick nicht zu entdecken. „Du wolltest mich sprechen?“, fragte sie, während sie die Türe schloss.

„Setz dich.“, sagte Lucius und lächelte leicht. „Das hier ist dein Stammbaum.“ Er schwang mit seinem Zauberstab und mitten in der Luft entstand ein riesiges durchschimmerndes Pergament, auf denen viele Namen und Striche zu finden waren.

„Hier bist du.“ Der Mann deutete auf einen Punkt ganz unten. ‚Camille Lucia Bella 1.1.1971 –‘ stand dort. Neben ihr fand sie Draco. „Dein zweiter Name ist nach mir, dein dritter nach deiner Tante. So, dann deine Mutter und ich. Deine zwei Tanten – die Schwestern deiner Mutter. Bellatrix und Andromeda.“ „Warum kenne ich Andromeda nicht?“

„Nun, wie du weißt, ist Bellatrix in Askaban, weil sie eine Todesserin war und Andromeda hat einen Muggel geheiratet – Ted Tonks. Dein Großvater, sein Bruder, dessen Frau und deren zwei Söhne.“ „Sirius und Regulus.“, las Camille ab, „Was ist mit ihnen?“

„Regulus ist einige Wochen vor dem Fall des Lords gestorben und Sirius sitzt als Mörder von 13 Menschen in Askaban. Zwölf Muggel und einen Zauberer. Und dieser Zauberer ist Peter Pettigrew. Ursprünglich mal einer der besten Freunde von Sirius und ein Todesser – ein schlechter. Nun, jetzt ist er tot.“ „Mein Großcousin hat einen seiner besten Freunde umgebracht?“

„Ja, allerdings. Am Tag nach dem Fall des Lords. Sirius war in Gryffindor – eine Schande für die ganze Familie.“ Zornig runzelte er die Stirn. „Er war in Gryffindor.“ „Ja. Eigentlich ein begabter Junge, doch er hat schon seit jeher gegen seine Familie rebelliert. Und hier ist deine Ururgroßmutter. In ihrer Schulzeit hat sie ein Gryffindor verführt.“

Camille horchte auf. „Ah ja?“ „Nun ja, zumindest ist das die Version, die die Öffentlichkeit kennt. In Wahrheit liebten sie sich. Doch es gab – logischerweise – riesige Probleme zwischen ihnen. Sie erzählte ihren Eltern, dass er sie verführt habe. Ihr Vater brachte ihn um und das Ganze wurde unter den Teppich gekehrt.“ „Das heißt, niemand weiß die Wahrheit?“

„Unsere Familie kennt sie und ziemlich viele andere Syltherinfamilien. Aber natürlich spricht niemand darüber.“ Bis zum Mittagessen erzählte Lucius seiner Tochter Geschichten über Familienmitglieder – auch über welche, die schon seit 500 Jahren tot waren. Beim Essen schwirrte es in Camilles Kopf und ihr wurde schwummerig.

„Nachher gehe ich ins Mungo. Draco gefällt mir nicht.“, teilte Narcissa mit und setzte einen besorgten Blick auf. „Kann ich mitkommen?“, fragte Camille sofort. „Dein Vater hat bestimmt noch einiges mit dir vor.“ „Ich war noch nie im Mungo. Es soll faszinierend sein.“, meinte die Erstgeborene voller Elan. Denn sie wusste, wenn sie so begeistert tat – oder es tatsächlich war – dann konnte ihr Vater ihr keinen Wunsch abschlagen.

Dieser lächelte jetzt. „Wenn du gerne hinmöchtest, dann gehe. Wir können unseren Termin ja verschieben. Hast du schon ein Kleid für morgen?“ Beinahe hätte Camille die Augen verdreht. Morgen war Weihnachten. Am Morgen wurden Geschenke verteilt und am Abend gaben ihre Eltern ein Diner.

Viele andere Familien mit ihren Kindern würden kommen und Camille sehnte sich schon jetzt aus dieser Misere heraus. Allerdings, jetzt war sie in Hogwarts – vielleicht durfte sie ja jetzt bei den Erwachsenen essen. Kinder waren ja so nervtötend.

„Nein, ich hatte bis jetzt keine Gelegenheit.“ „Dann siehst du dir das Mungo an und gehst dann einkaufen.“ „Ja, Vater.“, sagte Camille und versuchte einen Ton zu treffen, der nicht genervt klang. Sie schlang die Nachspeise hinunter und machte sich frisch, bevor sie mit ihrer Mutter und Draco vor den riesigen Kamin trat.

Narcissa nahm mit der freien Hand etwas Flohpulver und warf es ins Feuer, das sich augenblicklich grün färbte. „St. Mungo!“, rief sie und trat in die Flammen – weg waren die beiden. Camille tat es ihrer Mutter nach. Sie wirbelte furchtbar schnell um die eigene Achse, dann nahm der Sog ab und sie machte sich zur Landung klar.

Fröhlich sprang sie aus dem weißen Kamin in dem Empfangsraum des St. Mungos. Sehr viele Hexen und Zauberer waren hier und saßen auf unzähligen wackligen Holzstühlen, während Heiler in limonengrünen Umhängen mit Wappen auf denen ein Zauberstab und Knochen gekreuzt waren, auf und ab gingen.

Narcissa ging auf einen Schalter mit der Aufschrift Auskunft zu und unterhielt sich mit der dortigen Hexe, während Camille das Hinweisschild inspizierte, auf dem sämtliche Stockwerke und Abteilungen verzeichnet waren.

UTENSILIEN-UNGLÃœCKE Erdgeschoss
Kesselexplosion, Zauberstab-Fehlzündung,
Besenzusammenstöße usw.


VERLETZUNGEN DURCH
TIERWESEN Erster Stock
Bisse, Stiche, Verbrennungen, eingewachsene
Stachel usw.


MAGISCHE PESTILENZEN Zweiter Stock
Ansteckende Krankheiten, z.B. Drachenpocken,
Verschwinditis, Skrofungulose usw.


VERGIFTUNGEN SURCH ZAUBER-
TRÄNKE UND PFLANZEN Dritter Stock
Ausschläge, Erbrechen, Dauerkichern usw.

FLUCHSCHÄDEN Vierter Stock
Unaufhebbare Flüche, Hexereien, nicht korrekt
Angewandte Zauber usw.


BESUCHER-CAFETERIA/
KRANKENHAUSKIOSK Fünfter Stock

WENN SIE NICHT SICHER SIND, WO SIE HINMÜSSEN, NICHT NORMAL REDEN ODER SICH ERINNERN KÖNNEN, WARUM SIE HIER SIND, HILFT IHNEN UNSERE EMPFANGSHEXE GERNE WEITER.

„Gehen wir.“, sagte Narcissa gerade und ging weiter. „Ich würde mich hier gerne auf eigene Faust umsehen.“, warf Camille schnell ein. Ihre Mutter wandte sich um. „Okay. Um sieben bist du daheim, ja?“ „Natürlich. Bye, Mom. Bye, kleiner Scheißer.“, verabschiedete sie sich und lief davon, ehe sich Narcissa über ‚kleiner Scheißer‘ aufregen konnte.

Camille streifte durch sämtliche Stationen und kaufte sich im Krankenhauskiosk eine Hexenwoche. Dann jedoch kehrte sie zurück in den Empfangsraum und benutzte den Kamin zum Tropfenden Kessel. Schnell hatte sie gemerkt, dass das Mungo nicht so interessant war, wie sie vorgespielt hatte.

Nun sah sie sich also in der Winkelgasse um und überlegte sich hier und dort, ob sie sich nicht etwas kaufen sollte. Doch sie betrat keines der Geschäfte. Vorerst hatte sie nur ein Ziel: Sassy’s. Das Geschäft lag an der Grenze zwischen der Winkelgasse und der Nokturngasse.

Eine kleine Glocke bimmelte, als Camille den Laden betrat. „Hey Sassy!“, rief sie einer schwarzhaarigen, blassen Hexe zu, die die 30 bereits überschritten hatte – es aber nicht zugab. „Hey Camille. Na, was kann ich heute für dich tun?“, fragte sie und trat vor.

„Ich brauch noch ein Kleid für das Weihnachtsdiner morgen Abend. Was könntest du mir vorschlagen?“ Die Schwarzhaarige sah sich kurz überlegend in ihrem Laden um. „Nun, Weihnachten – jeder kennt den Weihnachtsmann. Wie wäre es also mit etwas rotem?“ „Sprich weiter.“ Sassys Gesicht strahlte. Sie liebte es, passende Kleider für ihre Kunden zu suchen – dann war sie in ihrem Element.

Sie lief durch den gesamten Laden und Camille folgte ihr. Die Schwarzhaarige zog einen roten glitzernden Stoff aus einem Regal und einen weinroten durchsichtigen aus einem anderen. „Mit diesem hier machen wir dein Kleid. Oben herum wie Korsage und unten weiter werdend. Hinten eine kleine Schleppe. Und das hier wird umhangartig. Das wirkt verspielt, sexy und anziehend auf zukünftige Bräutigame.“

„Bräutigame?“, lächelte die Blondine, „Ich habe vor, nur einmal zu heiraten.“ „Natürlich. Ich meinte ja auch potenzielle Bräutigame – nichts überstürzen. Also, was hältst du davon?“ „Würde ich mir gerne ansehen.“ „Hier entlang.“

Camille stellte sich auf einen kleinen Hocker vor einem riesigem Spiegel. Sassy schwang ihren Zauberstab und im Spiegel erschien die junge Malfoy mit dem Kleid, dass die Ladenbesitzerin ihr vorgeschlagen hatte. „Das ist toll, Sassy. Schick es mir spätestens morgen früh zu und die Rechnung an meinen Vater. Schuhe?“ „Das Rot vom Umhang. Es wird dir gefallen. Ich schick dir dann alles.“ „Wunderbar. Wiedersehen.“ „Bye.“ Und schon war Camille wieder auf der Straße.

Sie konnte Sassy nicht wirklich leiden – aber ihre Klamotten waren einfach scharf. Und Camille war sich sicher, dass sie der schwarzhaarigen Hexe genauso unsympathisch war. Es gab etwas, das sie bestimmt sympathisch fand – und das war ihre Unmengen von Geld.

Nach einem kleinen Zwischenstop bei Gringotts betrat Camille Flourish & Blotts. Zwei Stunden später verließ sie den Laden wieder mit Werken wie Vampire – gefährlich und anziehend, Werwölfe heulen den Mond an, Tödlich und nützlich – Zaubertränke und Des Lords Herrschaft.

Außerdem hatte sie sich ein paar Romane gekauft. Lucius würde sie als Schund bezeichnen. Die Titel gaben einen genauen Einblick auf den Inhalt der Bücher. Stunden im Bett, Verführ mich und Entfesslung der Gefühle – um nur ein paar zu nennen.

Danach besorgte sie sich noch Federn, füllte ihre Zaubertrankzutaten auf, kaufte einen neuen Schöpflöffel und viele andere Kleinigkeiten, die ihr Vater wieder als pure Geldverschwendung ansehen würde. Das hatte er schon immer getan – doch umgetauscht hatte er noch nie etwas.

„Was ist das?“, fragte Lucius, nachdem Camille heimgekehrt war und ihrem Vater ihre Einkäufe zeigte. „Eine Wunderlampe.“ „Was für ein Ding?“ „Eine Wunderlampe. In ihnen leben kleine Geister und dieser ist wirklich äußerst nett.“ „Und halbnackt.“ „Was?“ „Ich kenne dich, Camille.“ Sie seufzte – wieso wusste er nur so viel über sie.

„Wo werde ich morgen Abend sitzen?“, wechselte sie das Thema und sprach das an, was sie schon seit ihrer Ankunft regeln wollte. „Wie alle Jahre zuvor.“, antwortete der Mann und wand die Lampe in seinen Fingern. Genervt blickte Camille zur Seite und seufzte leise – so, dass es ihr Vater nicht hören konnte.

„Ist was nicht in Ordnung?“, fragte dieser. Wenn Camille etwas nicht passte, dann tat sie das immer. Normale Menschen hätten das nie bemerkt, aber ihr Vater bekam es immer mit – als hätte er ein Gespür dafür. „Ich will nicht bei den Kindern sitzen.“

„Du bist ein Kind.“ „Heute Morgen hast du noch gesagt, dass ich langsam erwachsen werde.“ Endlich sah Lucius zu seiner Tochter auf, die das Gewicht aufs rechte Bein verlagert und die Arme verschränkt hatte – sie hatte einen unzufriedenen Blick aufgesetzt.

„Du willst also bei uns Erwachsenen sitzen?“ „Ja.“ „Wieso?“ Das war ihr Vater – er wollte für alles Gründe und Rechtfertigungen haben. „Letztes Jahr haben sie mein Kleid ruiniert. Es stank so sehr, dass ich es nur verbrannt entsorgen konnte. Das Jahr davor haben sie mir die Haare angesengt. Davor einen Zahn ausgeschlagen. Dann fast meinen Fuß vom Bein getrennt...“

„Vielleicht hast du Recht.“, unterbrach ihr Vater sie, „Deine Freundin Ava kommt auch, nicht? Dann sitzt ihr beide dieses Jahr bei uns Erwachsenen. Ihr müsst euch aber benehmen.“ „Natürlich, Vater.“ Er lächelte und senkte seinen Blick seufzend auf die Einkäufe seiner Tochter. „Da sind sogar ein paar schöne Sachen dabei.“

~~~~~~

Review???? Review!!!! ;-)
Noch was zu dem Schild im Mungo, mit den Stockwerken und so. In Word sah das natürlich besser aus. Wer sich das Original ansehen will: OdP, S.570.


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