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Fanfiction

If Draco had a Sister... - 2. Kapitel: Die Auswahl und andere Komplikationen

von AshleyBlack

*vorsichtigumdieeckeguck* Tut mir soooooooo leid, dass es so lange gedauert hat. Lest trotzdem weiter!!!! Es wird nicht immer so lange dauern.
Danke, für eure Reviews - die sind immer gerne gesehen. Lob wie auch konstruktive Kritik.

~~~~~~

2.Kapitel: Die Auswahl und andere Komplikationen

Endlich betraten sie die Große Halle. Hier standen fünf lange Tafeln. Vier für Häuser und einer für die Lehrer. Die Decke, die so verzaubert war, dass man den Himmel draußen sehen konnte, zeigte den Vollmond und einige gespenstig wirkende Wolken.

Hunderte kunstvoll gefertigte Kerzen schwebten einige Meter über den Boden und spendeten angenehmes Licht, das durch die flackernden Fackeln an den Wänden bekräftigt wurde. Rundherum hingen die vier Hauswappen und das Wappen von Hogwarts, auf denen sich die vier Tiere bewegten.

Ihre Mitschüler besahen sie neugierig und Camille kam sich plötzlich vor wie im Zoo. Um sich abzulenken, schwenkte sie ihren Blick wieder nach oben zur Decke und beobachtete die Wolken, die langsam vorbeizogen.

„Stellen Sie sich hier in einer Reihe auf.“, sagte die Professorin und die Neulinge folgten dem Befehl. Sie legte einen abgenutzten alten Hut auf den mitgebrachten Hocker und sah ihn erwartungsvoll an. Langsam öffnete der Hut die Krempe und begann zu singen.

Der mutige Gryffindor
landete doch immer ein Tor.
Und die schöne Hufflepuff,
da waren immer alle baff.
Die schlaue Ravenclaw,
da sagte noch jeder ‚oh-ho‘.
Und der listige Slytherin
war stets mittendrin.
Auf die Häuser vier,
verteil\' ich euch jetzt und hier.


Applaus brandete auf. „Ich glaub, der Hut wird langsam altersschwach – die Lieder werden immer kürzer.“, hörte Camille einen Ravenclaw zu seinem Freund flüstern. In der Halle wurde es wieder still und Professor McGonagall zog ein Blatt Pergament hervor und begann, die Namen vorzulesen. „Abraham, Heather!“ Nacheinander gingen die Schüler vor und setzten dann den Hut auf, der ihr Haus verkündete.

„Buston, Theobald!“ Ein braungebrannter Junge mit kurzen schwarzen Haaren stolperte die Stufen zum Hut hinauf. „Der sieht lecker aus.“, wisperte Ava und die beiden Mädchen grinsten. Doch das verflog gleich wieder, als sich der Junge umdrehte. „Wie kann man nur so furchtbar aussehen?“, meinte Ava geschockt und Camille zuckte mit den Schultern.

„Malfoy, Camille!“, rief Professor McGonagall endlich und die Genannte ging nach vorne. Bevor der Hut ihr über die Augen rutschte, sah sie noch Bills entsetztes Gesicht – dann war es um sie herum dunkel. „Ah, eine Malfoy.“, piepste eine Stimme in ihrem Ohr, „Mal sehen. Was haben wir denn da? Eigentlich ein sicherer Slytherin ... aber irgendetwas anderes ist da ... Mut... aber trotzdem eindeutig SLYTHERIN!“, schrie der Hut endlich und Camille ging zu ihrem Tisch, von dem ihr bereits Jubel entgegenkam.

„Niron, Ava!“ Ava saß länger auf dem Hocker als Camille, doch schließlich verkündete der Hut: „SLYTHERIN!“ Camille sah die entsetzten Gesichter von Bill und John und bekam ein schlechtes Gewissen. Vier Leute weiter kam endlich „Paston, John!“ und zum Übel der Mädchen wurde „GRYFFINDOR!“ ausgerufen. Und als Bill zu allem Überfluss auch noch nach „GRYFFINDOR!“ kam, sahen sich die Mädchen unheilsvoll an – das würde Ärger geben.

Nachdem die Hauslehrerin von Gryffindor den Hut weggeräumt und sich gesetzt hatte, erhob sich der Schulleiter. „Willkommen in Hogwarts! Den neuen Schülern – und auch ein paar älteren – will ich sagen, dass der Verbotene Wald nicht betreten werden darf. Ebenfalls empfehle ich, nicht in die Nähe der Peitschenden Weide zu gehen. Aber das soll und jetzt nicht interessieren – Haut rein!“

Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, erschienen auf den Tischen Platten, Schüsseln und Krüge mit allen möglichen Fleisch- und Gemüsegerichten. Dazu jede Menge Beilagen und Kürbissaft. „So lässt sich’s leben.“, grinste Camille und schnappte sich die nächste Fleischplatte.

„Die McGonagall kennt ihr ja schon. Ist ‘ne alte Schreckschraube. Aber eine gute Verwandlerin. Das da ist Sprout – die Hauslehrerin von Hufflepuff und sie unterrichtet Kräuterkunde. Und der Hauslehrer für Ravenclaw ist dieser Winzling da – Flitwick – Zauberkunst. Und Snape ist unserer. Er ist erst seit letztem Schuljahr hier. Ein Zaubertrankmeister.“, erzählte den Mädchen eine Drittklässlerin.

„Er schaut so grimmig.“, bemerkte Camille. Obwohl Snape ein guter Freund ihres Vaters war, hatte sie ihn bisher nur ein einziges Mal gesehen, allerdings hatte sie damals vom ersten Stock ins Erdgeschoss gesehen. „Ja, das ist normal. Aber mach dir keine Sorgen – er bevorzugt uns Slytherins immer und die anderen kriegen immer eins reingewürgt, aber das würden wir nie zugeben.“, zwinkerte das Mädchen.

„Das heißt, es ist wahr? Gryffindor und Slytherin sind bis heute verfeindet?“, bohrte sie weiter nach. „Oh ja! Lass dich nie zusammen mit einem Gryffindor blicken, außer du machst ihn gerade fertig.“, lächelte die Freundin der Drittklässlerin, die die ganze Zeit geredet hatte.

„Hat es wirklich nie eine Freundschaft oder Liebe zwischen zwei Schülern dieser Häuser gegeben?“, fragte Ava, die endlich begriff, weswegen Camille so sehr rumbohrte. „Ein einziges Mal – zumindest laut Gerüchten.“, sagte die Ältere und blickte verschwörerisch.

„Angeblich gab es mal eine Schülerin aus Slytherin und einen Schüler aus Gryffindor, die sich auf der Fahrt nach Hogwarts kennen gelernt hatten. Sie nannte ihren Nachnamen nicht, sonst hätte er sofort gewusst, wer sie wäre. Auf jeden Fall kam bei der Auswahlzeremonie alles raus – natürlich.“, erzählte sie und aß weiter.

„Wie ging’s weiter?“, fragten Camille und Ava synchron. Die Drittklässlerinnen lächelten sich an. „Neugierig, was?“ „Nun ja, entweder hat die Geschichte ein super romantisches Happy End oder einen total traurigen und deprimierenden Schluss.“, erklärte Camille.

„Also, natürlich war er anfangs total sauer auf sie. Aber wer kann schon seinen Gefühlen entkommen? Sie verliebten sich ineinander – ihre Beziehung hielten sie geheim. Von ihren Mitschülern wären sie geächtet worden. Nun ja, beide waren im Quidditchteam ihres Hauses. Das brachte schon mal erste Komplikationen. Und beide waren gut in der Schule – ständig kämpften sie um die Gunst ihrer Lehrer. Und der ständige Stress, den anderen Rivalität vorzuspielen.“, schloss die Erste.

„Sie stritten sich im Laufe der Jahre immer häufiger, über immer unwichtigere Dinge. Irgendwann kam es soweit, dass sie sich gegenseitig der Untreue bezichtigten. In den Weihnachtsferien in ihrer siebten Klasse fuhr sie nach Hause. Dort beichtete sie ihren Eltern alles. Bald darauf fand man eine Leiche – ratet mal, wessen das war.“, fragte die Zweite.

„Die des Gryffindors.“ „Exakt. Der Vater der Slytherin hatte ihn getötet. Sie hatte ihren Eltern nämlich erzählt, dass er sie verführt, zu allem gezwungen und ihr leere Versprechen gemacht hätte. Das Mädchen schwor sich, dass sie oder einer ihrer Verwandten niemals eine Beziehung – von Ehe ganz zu schweigen – mit einem Nicht-Slytherin eingehen würde.“

„Wow.“, sagte Ava. „Wie lang ist das her?“, fragte Camille. „Hm, müssen so 100 bis 150 Jahre her sein.“ „Und wie hießen die beiden?“ „Die Slytherin und der Gryffindor? Er war ein Nichts. Und sie, nun ja, sie war eine deiner Vorfahren – eine Black.“ „Wirklich?“ „Ja.“ „Das hab ich gar nicht gewusst.“ Unwillkürlich sah sie zu Bill am Gryffindortisch hinüber.

~~~

„Erstklässler uns nach!“, riefen die zwei Vertrauensschüler nach dem Essen und gingen voraus aus der Großen Halle hinaus. Sie durchquerten die Eingangshalle und stiegen eine steinerne Treppe hinab. „Merkt euch den Weg! Am Anfang ist es hier sehr verwirrend. Hier entlang.“, sagte einer der Vertrauensschüler fast schon gelangweilt.

„Hier ist der Eingang.“, sagte die andere endlich und blieb vor einer kahlen Steinwand stehen. „Ihr müsst euch das Passwort merken – sonst kommt ihr nicht rein. Dieses Jahr ist es: ‚Affodillwurzel‘.“ Eine in der Wand versteckte Tür glitt auf und die Erstklässler mit ihren Führern traten ein.

Vor ihnen lagen ein paar Stufen, die nach unten führten und die zu einem lang gezogenem Verließ verliefen. Im Gemeinschaftsraum lagen ein paar grüne Teppiche, zu ihrer rechten Seite standen Tische und bequeme Stühle, an denen man seine Hausaufgaben machen konnte. Auf der gegenüberliegenden Wand waren einige kunstvoll verzierte Kamine in den Stein eingelassen und davor befanden sich viele gemütlich wirkende Sessel mit kleinen Tischchen. Von der Decke hingen an Ketten zahlreiche grüne Kugellampen. Camille war die Einrichtung etwas zu grün – es war gewöhnungsbedürftig.

„Folgt mir.“ Sie durchquerten den kompletten Raum und an dessen Ende befanden sich zwei Türen. „Links geht es zu den Jungenschlafsälen, rechts zu den Mädchen. Hinter jeder Tür befinden sich weitere sieben – jede für eine Jahrgangsstufe. Wir haben Zwei- und Dreibettzimmer. Schätzt euch glücklich – alle anderen Häuser haben Zimmer mit vier bis sechs Betten und nun – gute Nacht.“ Die Vertrauensschüler verschwanden durch die Türen.

„Nun ja, dann wollen wir mal unsere Zimmer suchen.“, sagte Camille und ging mit Ava voraus – gefolgt von einigen anderen Mädchen – durch die rechte Tür. Vor ihnen lag ein runder Raum, in dem sich sieben Türen befanden, jede mit einer griechischen Zahl aus Silber. „Hier lang.“, sagte Ava und öffnete die Tür mit der I.

Ein langer Gang lag vor ihnen, auf jeder Seite befanden sich Türen und die Mädchen klapperten sie so lange ab, bis sie ein silbernes Schild fanden, auf dem ihre Namen standen. Camille und Ava hatten ein Zimmer ziemlich in der Mitte des Ganges. „Also, rein in die gute Stube.“, lächelte Camille und trat ein.

Auf jeder Seite der Tür stand jeweils ein großer Schrank, ihnen gegenüber lagen große Himmelbetten, ausgestattet mit einer kleinen Kommode. In der Mitte des Raumes zog sich ein Vorhang, den man nach Belieben auf- und zuziehen konnte, um seine Privatsphäre zu haben. An einem Bettende befand sich eine weitere Tür, die zum Badezimmer führte.

„Welch Luxus.“, grinste Ava. Der kahle Steinboden war von einem großen grünen Teppich verborgen. „Etwas eintönig – alles ist grün.“, bemerkte Camille. „Daran gewöhnt man sich schon.“, sagte die Schwarzhaarige und lugte neugierig ins Badezimmer.

„Irgendein Bett, das du bevorzugst?“ „Kann ich das haben?“, fragte Camille und deutete auf das Bett zu ihrer Linken. „Ich wollte sowieso das andere.“, lachte Ava und ließ sich auf diesem fallen. Camille lächelte und verschwand kurz im Bad. Als sie wieder herauskam, ordnete Ava ihre Klamotten in ihrem Schrank um. „Die haben sie ganz anders reingetan, als ich das brauche.“

„Deine Probleme will ich haben.“, gähnte Camille und sah in ihren Schrank, „Oh je. Na ja, das mach ich dann morgen. Ich geh jetzt ins Bett. Nacht.“ „Jep, ich auch. Nacht.“ Die beiden Mädchen schlüpften unter ihre Bettdecken und löschten das Licht. Einzig das winzige Fenster ganz oben an der Wand warf einen kleinen Schimmer in den Raum.

„Das war vielleicht ein Tag.“, seufzte Ava. „Wir finden zwei Typen, mit denen wir uns gut verstehen und was passiert? Es sind ‚Verräter’, mit denen wir uns nicht abgeben dürfen!“, schimpfte Camille. „Als ob die beiden darauf Wert legen würden.“, erwiderte die Schwarzhaarige. „Denkst du, wir haben noch eine Chance?“ „Ehrlich gesagt: ich bezweifle es.“ „Bravo. Das geht ja gut los.“

Camille schloss ihre Augen. Die Räume hier unten wirkten kühl und unfreundlich – für einen Außenstehenden. Doch sie war in so einer Umgebung aufgewachsen und fühlte sich hier äußerst wohl. Auch wenn die Gefahr, dass Bill und John niemals wieder ein Wort mit ihnen wechseln würde, groß war, würde Camilles Schulzeit großartig werden. Lächelnd drehte sie sich auf die Seite und zwei Sekunden später hatte das Land der Träume sie eingefangen.

~~~

„Ich hab ja so gut geschlafen.“, strahlte Ava am nächsten Morgen beim Frühstück. „Ja, ich auch. Am Anfang wirkte ja alles auf mich total kalt, kahl und trist, aber jetzt ist es einfach wundervoll!“, schwärmte auch Camille. „Hey, Steve, wo ist eigentlich die Eulerei?“, rief Ava quer über den Tisch dem Vertrauensschüler zu, der eine Wegbeschreibung aufzeichnete und ihr zuwarf.

„Hast du eine Eule?“, fragte Camille bevor sie in ihren Toast biss. „Ja, sie ist braun bis dunkelbraun. Sie heißt Mylie. Hattest du nicht auch eine?“ „Ja – ich hab sie Stella getauft.“, erwiderte Camille und nahm ihren Stundenplan entgegen.

„Wir fangen gleich mit Doppelstunde Zaubertränke an.“, sagte Ava. „Und danach – huch!“ Camille musste ihren Satz vorzeitig beenden, da ihre Eule auf ihrer Schulter gelandet war. Auffordernd hielt sie ihr Bein ausgestreckt nach vorne und Camille band den Brief und das kleine Schächtelchen los.

Meine liebe Camille,

wir sind ja so stolz auf dich! Natürlich hatten wir keine Zweifel, dass du nach Slytherin kommst, aber leider gibt es sogar in der besten Familie schwarze Schafe (erinnere dich an deinen verräterischen, nichtsnutzigen Großcousin Sirius, der ja jetzt in Askaban sitzt).
In der kleinen Schachtel ist deine Smaragdkette, die du vermisst hast. Sie lag hinter deinem Bett – wie du die bloß wieder dahin schmeißen konntest!
Dein kleiner Bruder ist heute ja wieder nach Hause gekommen und er merkt deine Abwesenheit. Er vermisst dich schmerzlich. Gestern konnte ich ihn kaum still kriegen. Dein Vater hat sich verdrückt – typisch Mann, sag ich dir.

In Liebe,
Narcissa, Lucius und Draco


Camille lächelte. Draco war zwei Jahre alt und hatte selbst unterschrieben – wahrscheinlich hatte ihre Mutter ihm gesagt, wo er mit der Feder hinzufahren hatte. Er war eine süßer kleiner Wonneproppen. „Von deiner Familie?“, riss Ava sie aus ihren Gedanken. „Ja. Willst du lesen?“, fragte Camille und hielt ihr den Zettel hin, den ihr ihre Freundin sofort aus der Hand riss.

Die Blondine widmete sich nun ihrem Schächtelchen. Sie entfernte die Schnur, die darum gewickelt war und öffnete es. In Watte eingebettet, lag da eine breites silbernes Collier, in dessen Mitte ein großer Smaragd eingelassen war – ein teures Stück. Lächelnd legte sie das edle Schmuckstück an.

„Woh!“, machte Ava, als sie fertig gelesen hatte und ihr den Brief zurückgab. „Starkes Collier.“ „Danke.“ „Die muss ein Vermögen gekostet haben. So, wie ich das sehe, ist das ein reiner Stein. [A/N: Wie sagt man denn da????] Ihr müsst einfach einen Geldscheißer haben.“, grinste die Schwarzhaarige, „Nun ja, wir müssen jetzt in Zaubertränke.“, fügte sie nach einem Blick auf ihre Uhr hinzu.

„Mit wem wir wohl Zaubertränke haben?“, fragte Camille. „Mit den Gryffindors.“, antwortete Ava und wies nach vorne. Als Camille Bill sah, stach das schlechte Gewissen sie im Magen. Snape schloss das Klassenzimmer auf und die beiden nahmen etwa in der Mitte des Raumes Platz. Die Fronten waren klar – auf der linken Seite saßen die Schlangen und auf der rechten die Löwen.

„Ich erwarte nicht von jedem Höchstleistungen in oder Interesse an diesem Fach. Albernes Zauberstabgefuchtel wird es hier nämlich nicht geben. Allerdings fordere ich Aufmerksamkeit und Bemühen. Heute werden Sie in Partnerarbeit einen leichten Trank zur Heilung von Furunkel brauen. Die Anweisungen stehen an der Tafel. Natürlich werde ich Ihnen gerne helfen.“, fügte der Zaubertrankmeister mit einem merkwürdigem Lächeln hinzu, bevor er besagte Anweisungen an der Tafel erscheinen ließ. Und Camille war klar, dass er ihnen auf keinen Fall helfen würde.

„Gut, dann zerkleinerst du die Käfer und ich zermahle die Giftblätter. Mit Kleinvieh will ich nichts zu tun haben.“, sagte Ava und holte ihre Arbeitsmaterialien. Während Camille das Feuer in Gang brachte, warf die Schwarzhaarige einige Blätter in eine Porzellanschale und begann diese mit dem Mörser zu zermahlen.

Die Blondine kramte ein Brett und die Käfer hervor und fing mit ihrer Arbeit an. „So.“, sagte sie, als das Wasser brodelte, „Jetzt kommen die Käfer und die Blätter rein.“ Die Mädchen warfen die Zutaten in den Kessel und rührten dreimal im Uhrzeigersinn um. „Wo sind die Wellhornschnecken?“ „Hier. Ahm – würfeln. Du eine, ich eine.“, antwortete Ava.

„Ja, das sieht sehr gut aus. Ms Niron, achten Sie darauf, dass die Würfel möglichst gleich groß sind. Und Ms Malfoy, passen Sie auf, dass der Kessel nicht zu heiß wird.“, sagte Snape, der plötzlich vor ihrem Tisch stand und sich ihre Arbeit ansah.

„Was soll das sein?“, fragte er zwei Minuten später eine Gryffindor mit blauen und grünen Strähnen in ihren blonden Haaren. Sie schluckte. „Der Trank zur Heilung von Furun...“ „Ich habe Sie nicht gefragt, was das werden soll, sondern was das da ist!“, fuhr Snape sie an und das Mädchen zuckte zusammen.

Verärgert, da sie nicht antwortete und einfach untätig dastand, rauschte der Zaubertränkemeister wütend murmelnd weiter die Tische entlang und fuhr Bill an, dessen Flamme drohte, auszugehen.

Zwei Stunden später ordnete er an, eine Phiole mit ihren Gebräuen abzufüllen und zur Ansicht nach vorne zu bringen. „Lief doch wirklich gut.“, sagte Camille, als sie nach draußen gingen. „Ja, ich bin besser in Zaubertränke als ich dachte.“, erwiderte Ava lächelnd, „Was haben wir denn jetzt?“ „Verwandlung.“

Kaum hatten sie sich eine Viertelstunde später im Verwandlungsraum nieder gelassen, begann Professor McGonagall eine Rede. „Verwandlung ist eine der schwierigsten Zauberkünste, die es gibt und sollte nicht von Unwissenden ausgeführt werden, denn sonst könnte das schlimme Folgen haben. Und ich warne Sie: Wer in meinem Unterricht Unsinn anstellt, wird gehen und nicht wiederkehren.“

Danach beeindruckte sie sie, indem sie ihr Pult in einen Hund und zurück verwandelte. Camille und Ava konnten es nicht erwarten loszulegen, doch schnell erkannten sie, dass sie ewig bräuchten, bis sie Tische in Tiere verwandeln konnten. Die Professorin ließ – genau wie zuvor Snape – einige Zeilen an der Tafel erscheinen, die sie abschreiben mussten, erst dann bekamen sie ein Streichholz, das sie in eine Nadel verwandeln sollten.

Camille stupste ihr Streichholz mit dem Stab an. Es zitterte einen Augenblick und wurde dunkelgrau. „Na ja, wenigstens ein wenig farblich in die Richtung.“, sagte sie und sah zu Ava hinüber, deren Hölzchen pink war. „Wie hast du das denn gemacht?“ Grinsend zuckte die Angesprochene mit den Schultern.

Die Hauslehrerin von Gryffindor kam vorbei, rümpfte die Nase und verwandelte ihr Übungsmaterial in die Ausgangsform zurück. „Versuchen Sie es nochmal.“, ordnete sie an und rauschte weiter. Die Mädchen wiederholten die Formel und konzentrierten sich mehr. Tatsächlich wurde Camilles Hölzchen an der einen Seite sehr spitz und Avas wurde silbrig. „Wird ja langsam.“

Am Ende der Stunde waren sie tatsächlich soweit, dass ihre Verwandlungsobjekte Ähnlichkeiten mit Nadeln hatten. Selbstzufrieden gingen sie zum Mittagessen. „Verwandlung ist schwieriger als Zaubertränke.“, beschwerte sich Ava. „Das sagst du heute. Aber am Ende des Jahres werden wir in beiden Fächern komplexere Sachen machen. Denkst du, Geschichte der Zauberei wird besser?“, fragte Camille mit einem Blick auf den Stundenplan. „Hoffe doch.“

Doch das wurde es nicht. Ihr Lehrer Professor Binns war ein Geist. Die Mädchen hörten später, dass er eines Abends am Kamin eingeschlafen, am nächsten Morgen aufgestanden war und einfach seinen Körper zurückgelassen hatte. Seine Stimme hatte eine unheimlich einschläfernde Wirkung. Er leierte seine Erzählungen über Kriege herunter, als wäre es ein Rezept für einen Kuchen – und das zwei Stunden lang.

„Ich glaub, ich bin eingeschlafen.“, sagte Ava, als sie das Klassenzimmer verließen. Camille nickte. „Ich auch. Erst als ich mit dem Kopf auf den Tisch geknallt bin, bin ich aufgewacht. Wollen wir hoffen, das Verteidigung gegen die dunklen Künste spannender wird.“ „Nicht hoffen – das letzte Mal, als wir das gemacht haben, kam Binns dabei heraus.“

Ihr Lehrer für Verteidigung kam eine Viertelstunde zu spät und die restliche Zeit verbrachten sie damit, darüber zu reden, was sie dieses Jahr durchnehmen würden. Camille und Ava bekamen einen äußerst netten Eindruck von Professor Laivey.

„Für den ersten Tag doch gar nicht mal so übel.“, sagte Camille beim Abendessen. „Ist das ein Scherz? Der Vormittag war ja noch okay. Aber dann – schlafen, schlafen, quatschen.“, erwiderte Ava etwas gereizt, „Und jetzt auch noch Hausaufgaben.“

Etwas missgelaunt besetzten die Mädchen nach dem Essen einen Tisch vor einem Kamin im Gemeinschaftsraum und machten sich an die besagten Hausaufgaben. „Wieso wird es hier drin eigentlich nicht furchtbar heiß mit den vielen Kaminen?“, fragte Ava, als sie fertig waren mit dem Wie-verwandele-ich-ein-Streichholz-in-eine-Nadel-Aufsatz für Professor McGonagall. „Wahrscheinlich ein Zauber.“, antwortete Camille.

„Oh, sieh mal, der Gemeinschaftsraum ist leer.“, sagte die Schwarzhaarige etwas betrunken klingend, „Ich geh ins Bett. Nacht.“ „Nacht. Ich bleib noch etwas hier.“ Camille sah ihr nach, bis sie durch die Türe verschwunden war, dann verließ sie den Gemeinschaftsraum in die andere Richtung.

Die Korridore wurden mit Fackeln beleuchtet und spendeten angenehmes Licht. Den Gemeinschaftsraum von den Gryffindors suchend, wagte sich Camille in den dritten Stock hoch. Unterwegs traf sie auf Mrs Norris und Madam Pince, die sie gerade noch umgehen konnte. Am Ende des Flures entdeckte sie eine Gestalt, die sich bei längerem Betrachten als Bill herausstellte, der von ihr wegging.

Die Blondine huschte in einen Geheimgang hinter einem Wandteppich, von dem ihr eine ältere Schülerin erzählt hatte, und kam einige Meter vor dem Weasley in den Gang zurück. Sie versteckte sich hinter eine Rüstung, bis er an ihr vorbei ging. „So spät noch wach?“, fragte sie und Bill fuhr herum. Als er sie sah, legte sich sofort ein wütender Ausdruck auf sein Gesicht.

„Und? Bist du doch auch.“, antwortete er bissig. „Wieso bist du so sauer auf mich?“ „Wieso ich so sauer auf dich bin? Du hast mir verschwiegen, wer du wirklich bist!“ „Hättest du es gewusst, wärst du sofort auf Abstand gegangen und ich wollte mich nicht von Anfang an unbeliebt machen. Denn du wärst sofort zu anderen hingelaufen und hättest ihnen von mir erzählt.“, verteidigte sich Camille.

„Und das soll jetzt alles entschuldigen?“, fragte Bill kalt. „Warum willst du nicht mit mir befreundet sein?“ „Du bist eine Malfoy und eine Slytherin.“ „Und deswegen sollen wir uns jetzt nicht mehr vertragen? Auf der Zugfahrt haben wir uns doch sehr gut verstanden.“ „Da hatte ich auch dieses Wissen noch nicht.“ „Aber wir haben uns verstanden.“

Bill atmete tief durch. „Wir können einfach nicht befreundet sein. Gryffindors und Slytherins können das einfach nicht. Die Anderen würden uns in der Luft zerfetzen – und ich denke, du verstehst, wenn ich sage, dass ich darauf nicht die geringste Lust hab. Ich gehe jetzt. Nacht und lebe wohl, Camille.“ Er drehte sich um und setzte seinen Weg fort.

„Du willst das alles wegwerfen?! Wenn ich nach Gryffindor, Ravenclaw oder Hufflepuff gekommen wäre, wären wir Freunde geworden, auch wenn ich eine Malfoy bin?!“ Zornig wandte Bill sich um. „Ich denke, deine Fragen lassen sich beide mit ja beantworten.“ Damit ging er. „Bill! Gib mir, gib uns noch eine Chance! Bill!“ Doch er war schon um die Ecke verschwunden.


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