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Fanfiction

Tonight - Das Cottage

von Rise

Das Cottage

Nach einem langen Bad stand Anora, in einem dicken Handtuch gewickelt, vor dem Badezimmerspiegel und wischte mit ihrer Handfläche über die beschlagene, glatte Oberfläche. Ihre blauen Augen waren noch ein wenig gerötet und sie musste ihren Blick senken, als ihre Gedanken zum Vortag wanderten. Die Bilder der Beerdigung verfolgten sie und der Gedanke, dass sie es war, die Fiona vorgeschlagen hatte zu flüchten, hatte sie nicht schlafen lassen. Ehe sie erneut die Fassung verlor drehte Anora den Wasserhahn am Waschbecken auf und wusch ihr erhitztes Gesicht mit kaltem Wasser ab. Sie zwang sich dazu an etwas anderes, schönes zu denken und sich irgendwie abzulenken. Doch es fiel ihr schwer. Mit Hilfe des Zauberstabs in ihrer Hand trocknete Anora ihre Haare, bevor sie sie zu einem Zopf zusammenband und sich auf den Rand der Badewanne setzte. Seufzend ließ Anora den Blick durch das schmale Bad wandern, dem man ansehen konnte, dass es lange nicht mehr genutzt worden war. Anora konnte sich vorstellen, dass Tinky sich abgemüht hatte die Steinfliesen abzuschrubben und das Waschbecken, die Toilette und die Badewanne wieder weiß zu kriegen. Die freistehende Badewanne stand unter einem Fenster, welches Anora geöffnet hatte und sie spürte wie die Luft mit kalten Fingern über ihre warme Haut streichelte. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und ein kurzer Schauer lief ihr über den Rücken. Mit einem weiteren, lautlosen Seufzer auf den Lippen erhob Anora sich wieder und trat zurück vor den Spiegel.

Anora versteckte die gerötete und leicht irritierte Haut unter getönten Cremes und Rouge, damit sie gesünder aussah. Die trockenen Lippen verschwanden unter einer Schicht Lippenstift und nachdem sie die langen Wimpern schwarz getuscht hatte, konnte man kaum noch erkennen, dass sie sich in den letzten Nächten in den Schlaf geweint hatte. Sie übte ihr Lächeln und als es halbwegs echt aussah wandte Anora sich ab und trat auf den abgedunkelten Flur.
Der Flur war klein und die dunklen Dielen knarzten leise unter ihren nackten Füßen. Während sie zurück zum Schlafzimmer ging, schaute Anora erst zu der Treppe die nach unten führte, bevor sie die kleinen gemalten Bilder an der dunklen Wand betrachtete. Später würde sie erfahren, dass Rabastans Großmutter einige davon selber gemalt hatte.

Nachdem Anora sich umgezogen hatte, stieg sie die Treppenstufen herunter und lief durch ein gemütliches Wohnzimmer, wo in einem Kamin ein warmes Feuer brannte. Durch eine Tür gelangte sie in eine hübsche alte Küche in der Rabastan bereits an einem gedeckten Tisch mit vier Stühlen saß. Anora richtete den schwarzen Pullover den sie angezogen hatte und setzte sich dann gegenüber von Rabastan an den Frühstückstisch, woraufhin der Todesser den Tagespropheten sinken ließ. „Verzeih, dass ich dich habe warten lassen“, entschuldigte sie sich höflich. Rabastan nickte knapp, faltete den Tagespropheten zusammen und hob dann die Teetasse an seine Lippen. „Ist das mein Pullover?“, fragte Rabastan, musterte die hochgekrempelten, viel zu großen Ärmel mit gehobener Augenbraue und ließ die Tasse wieder sinken. „Ja“, antwortete Anora und räusperte sich leise. „Ich wollte das Kleid nicht noch einmal anziehen. Ich werde Tinky auftragen mir ein paar Kleider zu bringen“, fügte sie hinzu, während sie gleichzeitig einen Löffel Zucker in ihre Teetasse rührte. Anora betrachtete die weiße Landhausküche und zog fragend die Augenbrauen zusammen. „Du hast mir noch nicht gesagt wo wir sind“, bemerkte sie und drehte ihren Kopf zurück zu Rabastan, der im selben Moment sein Frühstücksei köpfte. „Du hast auch noch nicht gefragt“, erwiderte er und Anora widerstand dem Drang die Augen zu verdrehen.
„Also schön: Wo sind wir?“, fragte Anora angesäuert, als Rabastan keine Anstalten machte weiter zu reden und beobachtete ihn, wie er angewidert den Mund verzog, als er feststellte, dass das Ei weichgekocht war. „Wir sind an der Westküste, kurz vor der Grenze zu Schottland. Das hier war damals das Haus meiner Mutter. Mein Vater hat ihr das Cottage damals zur Geburt von Rodolphus geschenkt“, antwortete Rabastan ohne sie anzusehen und schob das Ei genervt von sich weg. „Dieses Cottage gehörte deiner Mutter?“, überrascht hob Anora ihre Augenbrauen und ließ dann ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen, als würde sie es jetzt mit anderen Augen sehen. „Wie lange bleiben wir?“, fragte sie weiter und ihr Blick blieb wieder bei Rabastan hängen, der eine Scheibe Brot auf seinen Teller legte. Sie nahm den Eierbecher, welcher neben ihrem Teller stand und stellte ihn neben Rabastans Teller. Vielleicht erfüllte dieses Ei ja seine Ansprüche. „Danke“, murmelte er. „So lange wie du willst. Es gehört jetzt dir“, beantwortete er dann ihre Frage, ohne dabei irgendwelche Emotionen preiszugeben. Da Rabastan wieder nicht den Eindruck machte, als würde er die Unterhaltung weiter führen wollen und Anora ihm die Worte auch nicht aus der Nase ziehen wollte, entschied sie sich dazu seinem schweigenden Beispiel zu folgen.

Der erste Tag verging, ohne dass Rabastan und Anora noch viele Worte miteinander wechselten.
Auch am zweiten Tag blieb es bei höflichen und kurzen Sätzen. Während Rabastan angefangen hatte seine Nase in irgendwelchen Büchern zu vergraben, die in den verstaubten Regalen standen, wanderte Anora durch die Zimmer, um sich ein besseres Bild vom Haus zu machen. In einem Zimmer im oberen Stockwerk hatte sie in einem Schrank ein paar schlichte Sommerkleider und einfachen Schmuck gefunden. In einer Kommode direkt daneben hatte sie Hüte gefunden die zu den Kleidern passten, weshalb Anora davon ausging, dass Rabastans Mutter sich hier vielleicht öfters im Sommer aufgehalten haben musste.
Anora verstand noch nicht ganz warum Rufus ihr das Cottage einfach so geschenkt hatte. Die Lestranges verschenkten nicht einfach ihr Eigentum. Zumindest nicht ohne einen eigenen Nutzen daraus zu ziehen.

Eigentlich hatte Anora vorgehabt Rabastan weiter aus dem Weg zu gehen und nur das Nötigste mit ihm zu besprechen, doch am dritten Tag stieg sie abends langsam die Treppe herunter und blieb auf der untersten Stufe stehen. Es war eine Sache sich anzuschweigen, wenn der andere fast dreiviertel des Tages nicht Anwesend war, aber eine ganz andere, wenn man vierundzwanzig Stunden, rund um die Uhr, unter einem Dach lebte. Denn seit Rabastan sie hierher gebracht hatte, hatte er das Haus nicht für eine Sekunde verlassen.
Rabastan saß vor dem Kamin auf dem Boden und hatte den Rücken an ein Sofa gelehnt. Sein Blick war auf die Seiten eines Buchs gesenkt und erst als Anora sich leise räusperte, hob er langsam seinen Kopf. Mit gehobener Augenbraue musterte er sie kurz, bevor er weiter las. „Was ist?“, fragte er abwesend und blätterte im Buch eine Seite weiter.
„Ich wollte mich entschuldigen“, begann Anora zögernd und presste ihre Lippen aufeinander, während Rabastan sie erneut betrachtete. Seine Augen wanderten über die schwarze, dicke Strumpfhose und dem grauen Strickkleid, welches sie trug. „Wofür?“, fragte er, klappte das Buch zu und erhob sich. Er warf das Buch achtlos auf die Sitzfläche des Sofas, schob seine Hände in seine Hosentaschen und ging langsam auf Anora zu. Indes er das tat, suchte sie nach den richtigen Worten. Plötzlich bereute sie es, es angesprochen zu haben. „Ich habe auf dem Friedhof ein wenig die Fassung verloren. Das war unschicklich und ich hätte mich besser im Griff haben sollen“, erklärte sie und war jetzt, weil sie noch immer auf der Treppenstufe stand, mit Rabastan auf Augenhöhe. „Niemand hat deinen Zusammenbruch bemerkt“, erwiderte Rabastan und suchte ihren Blick. „Du hast ihn bemerkt“, erinnerte Anora ihn und schaffte es nur kurz seinen Blick zu erwidern, bevor sie wieder an ihm vorbei schaute. „Hast du Lucius oder deinem Vater davon erzählt? Oder wirst du es noch machen?“, fragte Anora und verschränkte ihre Finger ineinander und machte Anstalten an ihm vorbeizugehen. „Nein“, antwortete Rabastan und legte seine Hände links und rechts auf das Treppengeländer, um sie daran zu hindern. „Ich müsste dann erklären warum ich dir erlaubt habe auf die Beerdigung von Blutsverrätern zu gehen und auf diese Diskussion kann ich sehr gut verzichten“, fügte er erklärend hinzu und Anora nickte kurz. Sie hatte geahnt, dass Rabastan niemandem erzählt hatte, dass er sie zu Fionas Beerdigung gebracht hatte. „Okay“, sagte sie leise und für sie war die Sache damit erledigt. Rabastan beugte sich vor und drückte einen kurzen Kuss auf ihre Wange. „Aber, wenn wir gerade dabei sind über die Beerdigung zu reden, kannst du mir erklären, was deine Worte zu bedeuten hatten“, flüsterte er in ihr Ohr und Anora lief ein kalter Schauer unheilvoll über den Rücken. Anscheinend war Rabastan anderer Meinung.
„Du hast etwas von einer Strafe gesagt. Du hast dich unzählige Male bei Fiona entschuldigt und ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir nicht ganz die Wahrheit erzählt hast“, fügte Rabastan hinzu und als Anora ihre Hände auf seine Schultern legte, um ihn leicht wegzudrücken, spielte sich ein amüsiertes Lächeln auf seine Lippen. Sprachlos schaute Anora in Rabastans bernsteinfarbene Augen und in ihrem Kopf versuchte sie eine gute Lüge zu konstruieren, doch ihr Verstand ließ sie im Stich. Ihre Mauer begann zu bröckeln und kalte Panik breitete sich in ihr aus. Anora öffnete und schloss den Mund ein paar Mal, wie ein Fisch der auf dem Trockenen lag und erst als Rabastan sie spöttisch nach ahmte, presste sie ihre Lippen fest aufeinander und senkte den Blick. Rabastan umfasste ihr Kinn und hob es wieder an. „Ich frage dich noch einmal: Wusstest du, dass Fiona flüchten wollte? Dass sie nicht vor hatte ihr Versprechen zu halten und Antonin zu heiraten?“, fragte er ernst und sein Griff verstärkte sich, als Anora mit einer Antwort auf sich warten ließ. „Zwinge mich nicht Legilimentik anzuwenden“, drohte Rabastan und Anora wusste, dass er es ernst meinte. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine, um sie von ihrem Kinn zu schieben und nickte langsam. Besser er würde nur diese Wahrheit kennen, als die Ganze.
„Ja“, antwortete Anora und hielt unwillkürlich den Atem an. „Es war meine Idee gewesen“, gab sie mit leiser, zitternder Stimme zu. „Ich habe ihr den Vorschlag gemacht und ihr gesagt, dass sie mir nichts erzählen soll“, gestand sie und wischte sich hastig eine Träne von der Wange. „Damit-“
„Damit du dir nichts anmerken lassen kannst? Sie nicht ausversehen verraten kannst?“, beendete Rabastan ihren Satz gereizt und Anora nickte langsam. Sie schaffte es nicht ihm eine glaubhafte Lüge zu präsentieren. „Warum?“, fragte Rabastan weiter und stieg eine Treppenstufe hinauf, woraufhin Anora intuitiv ebenfalls eine weitere Stufe rückwärts hochstieg. „Willst du mich jetzt Antonin ausliefern? Willst du ihm sagen, dass es deine eigene Frau war, die seine Verlobte dazu gebracht hat wegzulaufen?“, fragte Anora, während ihr Herz so hart gegen ihre Brust schlug, dass sie glaubte, es würde gleich herausspringen. Rabastans Hände hatten sich wieder auf das Treppengeländer gelegt, sodass Anora nur die Flucht nach oben blieb. „Warum?“, wiederholte Rabastan seine Frage, ohne auf die ihre einzugehen. Seine Knöchel traten bereits weiß hervor, so fest hatte er das Holz umschlossen. „Sie war unglücklich“, antwortete Anora und hielt seinem wütenden Blick stand. Rabastan schnaubte, schaute zur Decke und schüttelte dann mit versteinertem Gesicht den Kopf. „Ich hätte es wissen müssen“, murmelte er. „An dem Abend, als du mir diese… diese unnötigen Fragen gestellt hast…“, er löste eine Hand von dem Treppengeländer und fuhr sich durch die Haare. „Ich hätte dir nicht erlauben sollen zu ihr zu gehen“, sagte er und zog die Augenbrauen zusammen, als er sah, dass Anora zustimmend nickte. „Du hast Recht“, wisperte sie und wischte sich erneut eine Träne von der Wange. Sie seufzte leise auf und verschränkte wieder ihre Finger ineinander. „Wenn ich nicht bei ihr gewesen wäre, hätte ich ihr den Vorschlag nicht machen können. Vielleicht wäre sie dann noch am Leben und das alles wäre nicht passiert“, überlegte sie und zuckte kaum merklich mit den Schultern. Hätte, wäre und wenn… vielleicht hätte sie die Konsequenzen ernster nehmen sollen. „Ich habe sie auf die Idee gebracht England zu verlassen. Ich habe ihr den Vorschlag gemacht, weil ich dachte ich würde ihr helfen. Ich dachte ich könnte sie vor Antonin schützen aber… aber sieh was ich angerichtet habe…“ Anora legte eine Hand auf die Stirn, als würde ihr das ganze Ausmaß erst jetzt bewusst. „Es ist meine Schuld, dass sie Tod ist. Ich wollte ihr helfen, aber stattdessen habe ich sie umgebracht. Ich glaubte ich würde das Kind verlieren... als Strafe für das, was ich getan habe“, fügte sie mit leiser Stimme hinzu und stieg eine weitere Treppenstufe nach oben, doch Rabastan umfasste ihr Handgelenk. Er zog sie sanft zu sich herunter. „Als du zusammengebrochen bist… ich bin froh, dass euch beiden nichts passiert ist“, sagte er leise und die Wut in seinen Augen war auf einmal verschwunden. Er wischte die Tränen von ihren Wangen und legte den Kopf leicht schief.
„Wirst du es Antonin sagen?“, fragte Anora und schaute zu Rabastan auf, dessen bernsteinfarbene Augen ihr Gesicht musterten. Sie verspürte eine kleine Welle der Erleichterung als er den Kopf schüttelte. „Ich kann auch auf diese Diskussion sehr gut verzichten. Außerdem würde ich dich und mein Kind dadurch unnötig in Gefahr bringen“, wie um seine Worte zu unterstreichen senkte Rabastan seinen Blick auf Anoras kleinen Babybauch und berührte ihn vorsichtig mit einer Hand. Eine sanfte Geste die Anora das Gefühl gab, dass er die Wahrheit sagte und dass er alles daran setzte sie zu schützen. So wie er es vor dem Altar versprochen hatte.
„Antonin wollte Fiona an dem Abend besuchen, um ihr ein Geschenk für die Hochzeit zu bringen… eine Kette, ein Erbstück, von dem er gehofft hat sie würde es bei der Hochzeit tragen“, begann Rabastan mit leiser Stimme und Anora hielt inne. „Fiona war nicht da und ihre Eltern wollten Antonin nicht sagen wo sie war. Sie wollten ihm weiß machen, dass Fiona bei einer Freundin ist aber… aber Antonin hat die Lüge sofort durchschaut. Er hat versucht sie zum Reden zu bringen aber sie haben nicht nachgegeben“, Rabastan wandte sich von Anora ab und setzte sich auf das Sofa. „Fionas Vater war schon fast Tod, als Antonin mit ihm ins Quartier apparierte. Bella war da, mein Bruder, Rowle und Greyback. Sie wussten sofort, dass Fiona weggelaufen war und sie haben Antonin geholfen Fionas Vater zum Reden zu bringen, aber ihr Vater wollte einfach nicht sagen wohin sie gehen wollte“, Rabastan hob seinen Zauberstab und kurz darauf schwebte ein gefülltes Whiskeyglas auf ihn zu. „Er war zäh und glaube mir, Antonin war kurz davor gewesen ihn einfach so umzubringen, aber Greyback hat vorgeschlagen Fionas Mutter zu holen. Dann hat er plötzlich ausgepackt“, erzählte Rabastan, nachdem er einen Schluck aus dem Whiskeyglas genommen hatte. „Woher weißt du das alles?“, fragte Anora fast lautlos und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Doch Rabastan überging ihre Frage. „Dieser Narr hätte viel eher reden sollen. Vielleicht hat er gehofft, dass Fiona längst das Land verlassen hat... Greyback und Bella haben sie mit Leichtigkeit aufgespürt und Antonin hat über ihr Schicksal entschieden“, Rabastan schaute zu Anora auf und nahm ihre Hand. „Ihr Vater hat alles mit angesehen. Dafür haben Rodolphus und Rowle gesorgt. Antonin ist für ihren Tod verantwortlich. Nicht du“, schloss Rabastan, setzte das Glas an seine Lippen und trank es in einem Zug leer. Anora schaute an ihm vorbei und das Bild der zwei Särge schob sich vor ihr inneres Auge. Der Artikel im Tagespropheten kam ihr wieder in den Sinn und sie wollte sich nicht vorstellen was für Qualen Fiona und ihr Vater vor ihrem Tod durchlebt haben mussten. Was für eine Angst sie verspürt haben mussten…
Warum konnten Todesser kein ‚Nein‘ akzeptieren? Warum nahmen sie sich alles was sie wollten?
„Wo warst du?“, fragte Anora tonlos und setzte sich neben Rabastan, weil ihr schwindelig wurde. „Ich war mit Nott und ein paar Jünglingen unterwegs. Rodolphus hat es mir erzählt, kurz bevor Bella dir den Artikel unter die Nase gerieben hat“, antwortete Rabastan und ließ eine Flasche Feuerwhiskey herbeischweben.
Schweigend saßen sie nebeneinander auf dem Sofa, während Rabastan in das Feuer im Kamin starrte, den Whiskey trank und Anora auf ihre Hand herabschaute, die noch immer in seiner lag. „Hätte… hätte Antonin Fiona verziehen, wenn sie sich entschuldigt hätte? Wenn sie Reue gezeigt hätte und eingesehen hätte, dass ihr Handeln falsch war?“, fragte sie leise und schaute zu Rabastan auf, der sie ausdruckslos musterte. „Ich weiß es nicht“, sagte er und zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Fiona wollte es nicht herausfinden. Sie hat sich gegen Antonin entschieden und damit ihr Todesurteil unterschrieben“, bei Rabastans Worten lief Anora ein kalter Schauer über den Rücken. „Was passiert mit Fionas Mutter? Lasst ihr sie in Ruhe?“, fragte Anora weiter und schaute zu, wie Rabastan das Whiskeyglas erneut mit Feuerwhiskey füllte. „Das liegt in Antonins Hand. Wenn sie klug ist, hat sie das Land längst verlassen“, antwortete er und setzte die Flasche auf dem Boden ab. „Versprichst du mir, dass ihr sie in Ruhe lasst?“, bat Anora und suchte Rabastans Blick. Sie versuchte den Geruch von Alkohol in seinem Atem zu ignorieren, als er ihrem Gesicht näher kam. „Du meinst, ich soll dir nicht sagen, wenn Antonin sie umgebracht hat?“, fragte er ausdruckslos und hob beide Augenbrauen. „Versprich mir, dass ihr Fionas Mutter in Ruhe lasst“, wiederholte Anora und drehte ihren Kopf weg, als Rabastan sie küssen wollte. „Gibt es noch mehr, was ich dir versprechen soll?“, genervt betrachtete er Anora von der Seite, bevor er ihre Hand los ließ, sie an ihre Wange legte und ihren Kopf wieder zurück drehte.
„Versprich mir, dass wir nicht mehr darüber reden. Nie wieder. Ich habe dir die Wahrheit erzählt und mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen“, erklärte sie und nahm Rabastans Hand von ihrer Wange. Die Nähe zu ihm ekelte sie an. Als er nickte erhob Anora sich von dem Sofa und ging auf die Treppe zu. „Danke“, sagte sie und ohne sich zu ihm umzudrehen, verschwand sie nach oben ins Schlafzimmer.


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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit