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Fanfiction

Tonight - Von Gewinnern und Verlierern

von Rise

Von Gewinnern und Verlierern

Es waren noch drei Nächte, die Anora von dem fünfzehnten September trennten. Drei Nächte in denen sie noch sich selbst gehörte.
Jetzt stand Anora schon seit mehreren Minuten schweigend neben Rabastan und beobachtete die umstehenden Todesser mit ausdrucksloser Miene. Sie kannte die meisten von ihnen. Bellatrix, Rodolphus, der zwar größer und breiter als sein Bruder war, ihm dennoch ziemlich ähnlich sah, Severus, der ihren Blick mied und Greyback. Die vier anderen Todesser hatte sie noch nie gesehen. Allesamt trugen sie schwarze Roben, die sie noch düsterer und bedrohlicher wirken ließen. Rabastans Hand hielt, seit er mit ihr appariert war, noch immer ihren Oberarm fest so, als würde er nicht wollen, dass sie sich allzu weit von ihm entfernte. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet, während er wartete. Er hatte sie am späten Abend aus dem Manor abgeholt und sie hierher gebracht. Dabei hatte er ihr die Frage, wo sie genau hingingen, nicht beantwortet. Sie glaubte schon einmal in diesem Dorf gewesen zu sein, da sie sich an den Turm der Kirche, bei der sie standen, dunkel erinnerte. Es war eine Kirche, die die Muggel, vor vielen Jahren, errichtet hatten. Man konnte sie sogar hübsch finden, wenn auf dem Marktplatz auf der die Kirche stand, nicht damals regelmäßig Hexen verbrannt worden waren.

Nach einer Weile schaute Anora vorsichtig zu Rabastan auf und betrachtete seine starre Miene, doch sie schaute schnell wieder weg, als er seinen Kopf zu ihr drehte. Plötzlich ging ein Raunen durch die Gruppe und während alle Todesser ehrfürchtig den Kopf senkten, schritt der dunkle Lord, in dunkel grünen Roben gekleidet und erhobenen Hauptes, an ihnen vorbei. Mit zusammengepressten Lippen senkte auch Anora ihren Blick. Sie merkte, wie der dunkle Lord an ihr vorbei ging und Rabastans Haltung noch eine Spur angespannter wurde, während er seinen Kopf tiefer beugte. Anora glaubte sogar, dass er vor lauter Anspannung die Luft anhielt, doch das hätte sie sich auch nur einbilden können.

Die Todesser folgten ihrem Herrn und Rabastan verstärkte seinen Griff an ihrem Oberarm, damit sie nicht trödelte. Vor einem Haus, nicht unweit von der Kirche, an der sie sich getroffen hatten, blieb Lord Voldemort stehen. Mit einem Lächeln, das mehr einer Grimasse ähnelte, betrachtete er die Gruppe, die sich um ihn gebildet hatte. „Ah, wir haben einen Gast unter uns. Willkommen, Anora Malfoy“, grüßte der dunkle Lord sie mit leiser, rauer Stimme. „Du hast dir wirklich Zeit gelassen sie mitzubringen, Rabastan. Die Schule hat bereits wieder angefangen“, bemerkte er und es sah so aus, als würde er eine Augenbraue heben. Anora merkte, wie Rabastans Finger sich in ihren Oberarm bohrten, bevor er sie los ließ. Den Spott hatte er nicht überhört. „Mein Herr, die Hochzeitsvorbereitungen haben viel Zeit in Anspruch genommen“, erklärte er sich, ohne sich seine Lüge anmerken zu lassen. Anora senkte ihren Blick und biss sich auf die Unterlippe. Anscheinend hielt Rabastan doch nicht so viel von der Wahrheit, wie er immer vorgab.

„Besser spät als nie. Besser spät als nie“, murmelte Voldemort und lachte leise. „Greyback. Erzähl, wie geht es mit deinem Rudel voran?“, fragte Voldemort, als hätte er nie mit Rabastan ein Wort gewechselt. Anora schaute zu dem Werwolf, der fies grinste und dabei seine gelben Zähne zeigte. Seine schwarzen Haare waren strähnig und fettig. Anora fragte sich, ob alle Werwölfe auf dieser Erde so verlumpt und dreckig aussahen… und ob alle so fies waren. „Schleppend, mein Herr“, begann Greyback knurrend und straffte seine Schultern. „Es dauert, bis man Welpen richtig erzogen hat“, sein Blick huschte zu Anora, die hastig seinem Blick auswich. Voldemort nickte langsam, während er auf einen kleineren Mann, der neben Severus stand, zuging. „Barty?“, fragte er und schaute aufmerksam zu dem jungen Mann, der demütig den Kopf beugte.

„Ich bin fast so weit, Herr“, begann er, leckte sich hastig über die Lippen und atmete tief durch. „Die Liste ist fast fertig“, fügte er dann noch selbstbewusster hinzu. Wieder nickte Voldemort nur und während die Luft drückender wurde, ging er auf seinen nächsten Todesser zu. „Yaxley?“ fragte er und Anora fragte sich, ob sie die einzige war, die merkte, wie seine Stimme bedrohlicher wurde. „Wir haben noch nichts gefunden, Herr“ antwortete der Mann mit gesenktem Blick. Seine dunkelblonden Haare bedeckten sein Gesicht, sodass Anora sein Gesicht nicht sehen konnte. Plötzlich zog Voldemort seinen Zauberstab und der Cruciatus Fluch traf einen jungen Todesser, der nervös neben Barty gestanden hatte. „Hat hier irgendjemand von euch nichtsnutzigen Kakerlaken irgendetwas Brauchbares für mich?!“, seine laute Stimme donnerte durch das kleine Dorf und übertönte so die Schmerzensschreie des Todessers.

„Wir!“ rief Bellatrix mit schriller Stimme aus und trat einen großen Schritt vor. Der Ärger verflog aus Voldemorts Gesicht und machte einem leisen Lächeln Platz, das in seinem Gesicht fast schon falsch aussah. Er ließ von dem Todesser ab, der mit einem stöhnen in sich zusammensackte und von Severus an den Armen weggezerrt werden musste. Anora beobachtete, wie Bellatrix taumelnd ihre Hand, die sie erhoben hatte, langsam sinken ließ und sich über die schmalen Lippen leckte. Ihre ehemals glänzenden, weichen Locken waren jetzt matt und zerzaust. Ihr Blick hatte etwas Wahnsinniges an sich und ihre Haut war unnatürlich blass geworden. Sie hatte ihre Schönheit verloren, wie eine Blume, die kein Sonnenlicht mehr gesehen hatte. Bellatrix‘ Blick huschte zu Rabastan. „Sag es ihm“, zischte sie. „Na los!“

Rabastan räusperte sich und machte zwei Schritte auf den dunklen Lord zu. „Mein Herr, Bellatrix, mein Bruder und ich haben herausgefunden, dass ein Sympathisant der Schlammblüter vor hat, im Ministerium ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das diese abnormale Brut schützen soll“, berichtete Rabastan ruhig. Anora fragte sich, wie lange er gebraucht hatte, um sich diese Worte zurechtzulegen. „Humphrey ist dabei noch weitere Informationen zu beschaffen“, fügte er hinzu und schaute zu Rodolphus, der sich nun neben ihn stellte. „Sie verspotten und beleidigen die reinblütige Gesellschaft“, fügte der ältere Lestrange hitzig hinzu und Bellatrix nickte bekräftigend.

Nachdenklich ließ Voldemort seinen Blick über seine treuen Todesser schweifen, bis er bei Anora hängen blieb, die dem plötzlichen Drang widerstand sich zu ducken. „Anora, was meinst du? Wie können wir das verhindern?“, fragte er ruhig, ging an den drei Todessern vorbei und blieb vor ihr stehen. Über seine Schulter hinweg konnte Anora sehen, wie sich Rabastan zu ihr herumdrehte und sich sein Blick verdunkelte. Zögernd holte Anora Luft und verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken. „Humphrey scheint schon eine gute Arbeit gemacht zu haben“, begann sie und versuchte sich von dem bohrenden Blick des Lords nicht ablenken zu lassen. „Aber das letzte Wort hat der Zaubereiminister. Viele schließen sich seiner Meinung an. Daher sollte man versuchen ihn zu beeinflussen“, ihr Blick huschte von dem komisch verzerrtem Gesicht des Lords zu Rabastans. „Ich habe es schon immer gesagt: der Minister ist unser verderben!“ rief Rodolphus aus und spuckte auf den Boden, wodurch er die Aufmerksamkeit des Lords auf sich zog.

Voldemort ging auf Rodolphus zu, legte seine Hand auf seine Schulter und wandte sich dann Bellatrix zu. Anora konnte nicht verstehen, was er zu ihr sagte. Er hatte seine Stimme so weit gesenkt, dass selbst Rabastan sich leicht nach vorne beugen musste, um ihn besser zu verstehen. Weder Voldemort, noch die drei Todesser ließen sich etwas anmerken, als sie wortlos wieder auseinander traten. Rabastan ging geradewegs auf Anora zu und kaum hatte er seine Hand auf ihre Schulter gelegt, ertönte ein lauter Knall hinter ihnen. Binnen weniger Sekunden zog Rabastan sie hinter sich und zückte seinen Zauberstab.

Fünf Zauberer und zwei Hexen waren wie aus dem nichts auf dem Marktplatz aufgetaucht. Mit erhobenem Zauberstab standen sie den Todessern gegenüber. „Mitglieder des Ordens“, murmelte Bellatrix abwertend und spuckte auf den Boden. „Keine Überlebenden“, hörte Anora Voldemort zu Yaxley sagen, bevor er disapparierte. Anora versuchte über Rabastans Schulter zu spähen, um etwas zu erkennen, doch da sie fast einen Kopf kleiner als er war, schien es ihr unmöglich zu sein. Plötzlich feuerte Bellatrix den ersten Fluch auf die Gruppe und Rabastan nutzte den Moment, um sich zu Anora umzudrehen. Bunte Blitze flogen an ihnen vorbei, doch die Todesser hielten ihnen den Rücken frei. Zielstrebig brachte Rabastan sie in eine Gasse, schob sie dann gegen eine Hauswand, umfasste ihr Kinn und hob ihren Blick. „Du wirst hier, im Hintergrund bleiben. Du wirst dich nicht einmischen und du wirst dich nicht in Gefahr bringen“, sagte er ernst und Anora fühlte sich wie ein kleines Kind, das belehrt werden musste. Sie nickte knapp, ein Zeichen für Rabastan sich ohne zu zögern abzuwenden, um seine Freunde beim Kampf zu unterstützen.

Anora schaute ihm hinterher und umklammerte ihren Zauberstab. Sie wusste nicht, ob sie ihn gezogen hatte, als die Gruppe fremder Zauberer aufgetaucht war oder als Rabastan sich urplötzlich zu ihr herumgedreht hatte. Langsam trat Anora aus der Gasse heraus und ging seitlich an einer Hauswand entlang, während sie den Kampf beobachtete. Natürlich hatte Rabastan gesagt, dass sie sich im dort im Hintergrund halten sollte, aber sie wollte lieber etwas mehr Abstand gewinnen. Ein roter Lichtstrahl sauste plötzlich auf sie zu und Anora konnte sich noch rechtzeitig wegdrehen, damit der Stupor sie verfehlte und stattdessen in die Hauswand krachte. Mit einem erstickten Schrei auf den Lippen, sprang Anora zur Seite und schaute sich um. Ein weiterer Lichtstrahl kam direkt auf sie zu, doch da sie jetzt vorbereitet war, hob sie ihren Zauberstab und blockte ihn mit Hilfe eines Schutzschilds ab. Es war ein schwacher Zauber gewesen. Mit aufmerksamem Blick und gestrafften Schultern machte Anora einen seitlichen Schritt nach dem anderen. Sie sah, wie Rabastan einen Mann mit dem Cruciatus Fluch folterte, wie Bellatrix‘ Todesfluch eine junge Frau direkt in die Brust traf und wie Greyback mit seinen Fäusten den Leib eines Zauberers bearbeitete, während die anderen Todesser die restlichen Mitglieder auf Abstand hielten.

Als sie hinter sich schaute, merkte sie, dass sie die Hauswand nicht mehr im Rücken hatte. Sie wollte schnell zum nächsten Haus laufen, doch aus der Dunkelheit der Gasse, die hinter ihr lag, schoss eine Hand hervor und legte sich auf ihre Lippen, um einen lauten Schrei ihrerseits zu ersticken. Panisch versuchte Anora sich aus dem festen Griff zu befreien und versuchte in die Hand, die es ihr unmöglich machte sich bemerkbar zu machen, zu beißen, als sie zurück in die Schatten der Gasse gezogen wurde. Ein tiefes, fast knurrendes Lachen strich über ihr rechtes Ohr und Anora merkte, wie ihr Herz höher Schlug. „Heute Nacht werde ich dich mitnehmen, Anora Malfoy“, wisperte Sirius und ließ langsam seine Hand sinken. Kaum hatte sich sein Griff gelockert, fuhr Anora zu ihm herum. Mit großen Augen schaute sie überrascht und gleichzeitig erschrocken zu ihm auf. Träumte sie?
„Du wirst mich nicht von meinem Plan abbringen“, fügte er ernst hinzu, umschloss ihren Oberarm und wollte die Gasse verlassen.

„Sirius, warte“, stieß sie hervor. Anora legte ihre Hand auf Sirius‘ Brust, um ihn zwei Schritte wieder zurück zu schieben und stellte sich vor ihn. „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“, fragte sie und lächelte, als Sirius seine Hand an ihre Wange legte. „Er wollte dich zu einem Treffen mitnehmen, hast du gesagt. Ich musste nur herausfinden zu welchem“, antwortete er und küsste sie, bevor er sich an ihr vorbei schob. Er zog Anora hinter sich her und schaute zu dem Kampf zu seiner linken, bevor er sich nach rechts wandte. „Heute Nacht bleiben wir noch bei James. Wir können ihm vertrauen“, begann Sirius und legte einen Arm um Anora, damit sie nicht zu weiter hinter ihm gehen musste. „Seine Eltern haben ein Ferienhaus an der Küste. Die Schutzzauber sind weitestgehend-“ ein grüner Lichtstrahl donnerte in einen schmalen Baum an der Straße und spaltete ihn wie ein Zahnstocher.

Sirius fluchte leise, schob Anora schützend hinter sich und drehte sich zu dem Angreifer um. Ein spöttisches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, als er Rabastan erkannte. „Lestrange! Ich habe mich gefragt, wann wir uns wiedersehen“, rief Sirius laut und lachte bellend auf. „Es tut mir Leid, aber ich muss Anora jetzt mitnehmen. Wenn sie in Sicherheit ist, können wir gerne quatschen“, er wollte sich wegdrehen, doch ein Bombarda, der knapp vor seinen Füßen in den Boden einschlug, ließ ihn inne halten. „Fass‘ sie an und du bist ein toter Mann, Black!“, drohte Rabastan und hob seinen Zauberstab höher. „Das dachte ich mir“, sagte Sirius und breitete seine Arme aus. „Ich werde sie aber nicht kampflos aufgeben“
Wie erstarrt huschte Anoras Blick zwischen den beiden Männern hin und her. Ein falscher Schritt, ein falsches Wort und sie und Sirius waren erledigt.

Auf dem Marktplatz war es unnatürlich ruhig geworden. Die Kämpfe hatten aufgehört und die Todesser hatten einen Kreis um sie gebildet, ohne dass Rabastan, Sirius oder Anora es gemerkt hatten. Ein großes, flammendes Schutzschild, das von einem Todesser aufrechterhalten wurde, hielt die Mitglieder des Ordens davon ab ihnen zu nahe zu kommen. Die Flammen gingen über auf die umstehenden Häuser und setzten sie in Brand. Durch das Flammenschild konnte man sehen, wie einige Mitglieder disapparierten oder versuchten die Flammen zu löschen. Keiner schien sich große Mühe zu geben, um das Schutzschild zu durchbrechen und Sirius zu helfen. Mit klopfendem Herzen wandte Anora ihren Blick von den Flammen ab, doch ehe sie etwas sagen konnte, wurde sie wortlos von Sirius zurückgeschoben. Rodolphus trat vor und zog Anora näher an sich heran, als die beiden Zauberer sich mit erhobenen Zauberstäben gegenüberstellten.

Rabastan und Sirius schleuderten sich plötzlich und ohne Vorwarnung verschiedenste Flüche entgegen. Mochten sie schwach, stark oder sogar unverzeihlich sein. Niemand, weder der ehemalige Slytherin, noch der ehemalige Gryffindor, beachtete die Regeln eines fairen Duells. Sirius war geschult darin nicht lange zu überlegen. Er schleuderte seine gelernten Flüche auf Rabastan und versuchte sich dabei an die Tipps, die man ihm beim Training gegeben hatte, zu erinnern. Rabastan wehrte jeden Angriff von Sirius mit Leichtigkeit ab, feuerte gezielt zurück und ließ Sirius nicht die Zeit, um sich zu orientieren. Er drängte den jüngeren weiter zurück. In seiner Rage feuerte Rabastan so schnell, dass Sirius Mühe hatte die vielen Flüche zu blocken oder ihnen auszuweichen. Keiner der beiden nahm seine Umgebung noch wahr. Keiner wusste wie lange sie sich schon duellierten, doch als Rabastans Cruciatus-Fluch Sirius direkt in den Magen traf, sackte der ehemalige Gryffindor mit schmerzverzerrtem Gesicht, krampfend in sich zusammen. Er war gestolpert und hatte nicht mehr schnell genug reagieren können. Sein Zauberstab fiel klappernd auf den Asphalt der Straße und rollte auf Anoras Füße zu. Während Sirius sich fühlte, als würde sein Körper in Flammen stehen, trat Rabastan näher auf ihn zu.

Anora merkte nicht, wie sie Rodolphus‘ Hand wegschob und einen Fuß vor den anderen setzte. Erst als sie nur noch wenige Schritte von Rabastan entfernt war, schärften sich ihre Sinne wieder. „Hör auf!“, schrie sie und schlug seinen Arm weg, wodurch der Fluch unterbrochen wurde. Augenblicklich verpasste Rabastan ihr eine Ohrfeige, die sie zur Seite stolpern ließ. „Ich habe gesagt, dass du dich nicht einmischen sollst“, zischte er wütend.
„Lass ihn in Ruhe“, versuchte Anora es noch einmal und stellte sich schützend vor Sirius, ihre brennende Wange ignorierend. „Bitte“, fügte sie mit Nachdruck hinzu und schaute in Rabastans bernsteinfarbene Augen, in denen die Wut überkochte. Hinter ihr richtete sich Sirius langsam und stöhnend auf. „Du wirst sie nicht länger von mir fernhalten, Lestrange“, sagte er und spuckte Blut auf den Boden.

Rabastans Blick verdunkelte sich, als Sirius sich mit der Handfläche über den Mund wischte und leise auflachte. Es war ein schwaches Lachen und doch schaffte Sirius es den gesamten Spott damit auszudrücken. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Kampf und der Folterfluch hatten ihn geschwächt. „Sie wird nie dir gehören, Lestrange“, sagte er schwer atmend, woraufhin Rabastan seinen Zauberstab sinken ließ. „Ich bin es der in ihrem Kopf ist. Ich bin es, an den sie denkt, wenn sie dich küsst“, redete Sirius weiter und schaute herausfordernd zu dem Todesser. Dass er von mehreren Todessern umringt war, schien er geflissentlich zu ignorieren. „Bringen wir es zu Ende. Hier und jetzt. Heute Nacht“, sagte der ehemalige Gryffindor und hob seinen Zauberstab, bereit erneut gegen Rabastan zu kämpfen. Rabastans Hand ballte sich um seinen Zauberstab, sodass seine Knöchel weiß hervortraten und sein Blick verdunkelte sich.

„Severus!“ rief der Todesser plötzlich und drehte sich zu dem ehemaligen Slytherin um. Unheilvoll schaute Anora zu, wie Severus zögernd hinter Yaxley hervortrat, während Sirius fragend seine Stirn runzelte. „Du hast mir doch von dem neuen Zauber erzählt, den du… kreiert hast“ begann er und ein unberechenbares, fast wahnsinniges Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Er legte einen schweren Arm um Severus‘ Schultern und zog ihn dichter an sich heran. „Bist du nicht neugierig was er alles kann?“, fragte er leise und schaute aufmerksam auf Severus herab. Plötzlich streckte Rabastan seinen Arm aus, sodass sein Zauberstab direkt auf Sirius zeigte. „In Ordnung, Black!“ rief er und stieß Severus von sich weg. „Ich hoffe du hast Feder und Pergament dabei, um alles zu dokumentieren…“ murmelte er gleichzeitig und ging wieder auf Sirius zu. „Sectumsempra!“, rief Rabastan, ohne dass Sirius reagieren konnte. Durch die Wucht des Fluchs wurde Sirius, der sich gerade aufstellen und sortieren wollte, zurückgeworfen.
Sirius prallte hart mit dem Rücken auf der Straße auf, wodurch die gesamte Luft auf einmal aus seinen Lungen gedrückt wurde. Dann plötzlich, verfärbte sich seine Kleidung blutrot. Sein Gesicht wurde blass und blasser, während das Blut aus großen Schnittwunden floss, die sich von alleine und unaufhaltsam auf seinem Körper ausbreiteten. Seine Augen waren weit aufgerissen, indes er versuchte panisch nach Luft zu schnappen.

„Sirius!“ stieß Anora erschrocken aus und eilte auf ihn zu. Sie nahm die vielen, tiefen Schnittwunden wahr, die auf seinem Körper erschienen und drückte ihre Hände auf eine große Wunde, nahe an seinem Hals. „Sirius“, wisperte sie flehend, ohne es zu merken. Sie hob ihren Zauberstab, den sie noch immer in ihrer Hand hielt und versuchte die Wunden mit einem einfachen Zauber zu heilen, den sie sich selber beigebracht hatte, doch sie konnte die Blutungen nicht stoppen und die Schnitte nicht schließen. Die klaffenden Wunden, die der schwarz-magische Fluch Sirius zugefügt hatte, war gegen einfache Heilzauber immun. „Bleib bei mir“, wisperte sie, ließ ihren Zauberstab fallen und umschloss Sirius‘ blasses Gesicht mit ihren blutverschmierten Händen. Sie sah, wie Sirius versuchte seine Hand zu heben und umschloss sie mit ihren beiden. „Bleib stark, Sirius“, flüsterte sie.

Zwei Hände schlossen sich um ihre Oberarme und zogen sie unsanft auf die Beine. Bewegungsunfähig schaute Anora zu Rabastan auf und sie merkte, wie Tränen unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. „Bitte hilf ihm“, wisperte sie und holte tief Luft, um das Zittern in ihrer Stimme zu überspielen. „Lass ihn am Leben“, flehte sie und trat näher an ihn heran. „Ich mache alles was du willst. Ich werde deine Frau, ohne zu protestieren oder mich weiter zu wehren“, sagte sie und schloss einen Moment die Augen, als sie Sirius‘ schmerzhaftes Stöhnen vernahm, was schwach wie ein ‚Nein‘ klang. „Keine leeren Versprechen mehr…“, Rabastan hob ihr Kinn an und schaute mit eiskaltem Blick auf sie herab. „Warum sollte ich ihn nicht auf der Stelle töten? Er wollte es heute Nacht zu Ende bringen. Warum soll ich seinem Wunsch nicht nachkommen?“ fragte er und seine Augen bohrten sich unbarmherzig in ihre. Anora wusste, dass sie nicht an Rabastans Gewissen appellieren konnte. Dafür hatte Rabastan bereits zu viele Menschen gequält, gefoltert und getötet. Sie wusste auch, dass er nicht der Todesser geworden wäre, der er jetzt war, wenn er auf das Bitten, Flehen und Wimmern jener Menschen gehört hätte. Außerdem hatte er ihr schon einmal gesagt, dass er Sirius umbringen würde. Jetzt hatte er die Chance und den Grund dazu, seine Drohung wahr zu machen. „Er ist keine Konkurrenz für dich“, antwortete Anora kaum hörbar. „Lass ihn Leben“, fügte sie leise hinzu und schaute auf Sirius herab, dessen Atmen schwächer wurde und um den sich eine Blutlache gebildet hatte. „Für mich“

Rabastan betrachtete Anora einen kurzen Moment. Dann räusperte er sich und trat einen Schritt zurück. „Yaxley, bring Anora nach Hause“, wies Rabastan den Todesser an, ohne den Blick von Anora abzuwenden. „Was?“, panisch schaute Anora wieder zu Rabastan auf, doch sein ausdrucksloser, kalter Blick verriet ihr nichts. Im Hintergrund konnte Anora hören, wie Bellatrix anfing zu lachen. „Warte!“, stieß sie aus, als Yaxley ihr Handgelenk packte und sie von Rabastan weg zog. „Rabastan! Versprich es mir!“, rief sie, während sie hinter sich schaute. „Lass ihn am Leben!“ flehte sie laut, doch Rodolphus versperrte ihre Sicht, indem er sich neben seinen Bruder stellte. Anora kreuzte noch kurz den entschuldigenden Blick von Severus, bevor Yaxley mit ihr nach Malfoy Manor apparierte.


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
Alfonso Cuarón über den dritten Harry-Potter-Film