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Fanfiction

Tonight - Pläne

von Rise

Pläne

Die Sonne schien warm auf die Terrasse von Malfoy Manor, auf der Narcissa und Anora an einem großen Tisch Platz genommen hatten, um weitere Vorbereitungen für die Hochzeit zu treffen. Narcissa hatte Lucius tatsächlich erzählt, dass Anora sich zurückgezogen hatte, anstatt sie bei der Planung zu unterstützen. Ein paar Tage Stubenarrest und einem lauten Machtwort später saß Anora vor ein paar Pergamenten und Bildern, während sie versuchte gute Miene zu bösem zu Spiel machen. Während Anora die Platzkarten schrieb, wanderten ihre Gedanken immer wieder zu Sirius‘ Brief. Er wollte einen Weg finden sie zu holen. Sie „aus den Schlingen der Verantwortung“ befreien, doch Anora wusste nicht, wie er das anstellen wollte. Wenn sie nicht mit Lucius, Narcissa oder Rabastan unterwegs war, war sie allein in ihrem verschlossenen Zimmer.

Sie hörte Narcissas Stimme, doch sie verstand nicht, was sie sagte. Langsam nickte sie, während sie fein säuberlich die Namen der ihr unbekannten Gäste auf blass grüne Kärtchen schrieb. Nicht zum ersten Mal erwischte sie sich bei der Vorstellung, wortlos aufzustehen und einfach zu gehen. Narcissa lachte leise und erzählte wieder etwas, was Anora mit einem leisen Lächeln erneut ab nickte. Lautlos seufzend betrachtete sie die Gästeliste und nahm ein neues Kärtchen von einem kleinen Stapel, der neben ihr lag. „Oh, Rabastan“, Narcissa schaute überrascht von ihrem Buch auf und sogar Anora reagierte, als sie den Namen hörte. Sie drehte sich in ihrem Stuhl um und schaute zu dem Todesser, der, wie immer ganz in schwarz gekleidet, in der Terrassentür stand. „Darf ich meine Verlobte entführen, oder brauchst du sie noch, Narcissa?“, fragte Rabastan und schlenderte auf die beiden Frauen zu. Zögernd drehte Anora sich wieder zu den Kärtchen um.

Ihr Blick wanderte zu der Gästeliste. Wenn sie sich zwischen dem und Rabastan entscheiden müsste… „Eigentlich muss Anora noch die Platzkarten schreiben und das Menu muss auch noch niedergeschrieben werden“, um die viele Arbeit zu verdeutlichen, hob Narcissa einen Stapel größerer Karten, in derselben Farbe, auf den Tisch. „Ist es dringend?“, fragte Anora unschuldig und schaute zu Rabastan auf. Sein rechter Mundwinkel zuckte, indes er eine Hand auf die Tischplatte legte und die andere auf Anoras Stuhllehne. „Wie wichtig ist dir Fiona?“, stellte er die Gegenfrage und hob abwartend eine Augenbraue. Überrascht öffnete Anora den Mund, doch sie sagte nichts. Sie schaute zu den Karten, dann zu Narcissa, um dann wieder zu Rabastan zu sehen. „Mein Bruder wird es nicht gut heißen, wenn ich Narcissa wieder mit der Arbeit alleine lasse“, erwiderte sie und senkte ihren Blick.

Rabastan richtete sich wieder auf und zuckte mit den Schultern. „Deine Entscheidung“, sagte er gelassen und verschränkte die Arme vor der Brust. Zögernd schaute Anora zu der Feder, die sie auf die Tischplatte gelegt hatte. „Was soll‘s“, murmelte sie und erhob sich. Ehe Narcissa protestieren konnte, zückte Anora ihren Zauberstab und tippte die Feder kurz an. Augenblicklich erwachte sie zum Leben und begann zügig, aber ordentlich, die restlichen Namen der Gäste auf die Karten zu schreiben. Mit einer anderen Feder tat Anora dasselbe, damit diese die Karten für das Menu schreiben konnte. „Anora! Du kannst jetzt nicht gehen“, empörte Narcissa sich und stand ebenfalls auf. Automatisch legte sie eine Hand auf ihren kleinen, runden Bauch. Schweigend betrachtete Anora sie, bevor sie zu Rabastan schaute und kaum merklich nickte. Zufrieden legte Rabastan einen Arm um sie und apparierte im nächsten Augenblick.

Anora und Rabastan tauchten vor einem kleinen Haus auf, das Anora schnell als Fionas Elternhaus wieder erkannte. Gemeinsam mit Rabastan ging sie durch den gepflegten Vorgarten und sie ließ ihren Blick über die blühenden Blumen und ordentlich gefegten Weg wandern. An der Tür blieben sie stehen, doch bevor Anora an die Tür klopfte, drehte sie sich zu Rabastan um. „Wirst du die ganze Zeit dabei sein?“, fragte sie und war erleichtert, als Rabastan verneinend den Kopf schüttelte. Er räusperte sich und klopfte an die rot gestrichene Tür. „Ich will nur sichergehen“, sagte er leise und setzte ein höfliches Lächeln auf, als die Tür geöffnet wurde. Fiona stand in der Tür und es dauerte nicht lange, da lagen sich die beiden Freundinnen in den Armen. Das freundliche Lächeln war aus Rabastans Gesicht verschwunden. „Ich bin so froh, dass du die Zeit gefunden hast!“ freute Fiona sich und ließ ihren Blick über Anoras Gesicht wandern. Sie erkannte die unterdrückte Trauer sofort, sprach sie jedoch nicht an.

„Ich hole dich in drei Stunden wieder ab“, sagte Rabastan, nachdem er sich wieder geräuspert hatte und bedachte Fiona mit einem misstrauischen Blick, bevor er sich zum Gehen wandte. „Er hat dich nicht gezwungen ihn zu küssen“, stellte Fiona leise fest, ohne ihre Lippen beim Sprechen zu bewegen. „Er hat dich nicht gegrüßt“, kommentierte Anora trocken und schob sich an ihr vorbei, in das Haus. Sie war froh, mal etwas anderes außer Malfoy Manor zu sehen. „Wo sind deine Eltern?“, fragte Anora, während sie ihren Blick über eine leere Garderobe wandern ließ, indes sie in das Wohnzimmer ging. „Bei meinen Großeltern in Irland. Sie kommen erst nächste Woche wieder… zur Hochzeit“, die beiden letzten Worte waren nur ein Flüstern, die Anora ignorierte.

Leise seufzend ließ Anora sich auf das gemütliche, dunkelgrüne Sofa fallen und lehnte sich zurück. „Es ist so ermüdend!“, sagte sie und schüttelte bei der Erinnerung an die letzten Tage und Wochen den Kopf. Das Haus von Fionas Eltern war geschmackvoll und rustikal eingerichtet. Gemütliche, dunkle Farben zogen sich von Raum zu Raum und trotz der dunklen Möbel und den dunklen Teppichen, wirkte das Wohnzimmer keinesfalls düster. Fiona stellte zwei Gläser und eine Wasserflasche auf den kleinen Wohnzimmertisch, den ihr Vater selber, aus dunklem Holz gebaut hatte, und ließ sich neben ihre Freundin fallen. „Wie geht es dir?“, fragte sie lächelnd und musterte sie prüfend. Anora zuckte mit den Schultern. „Schlecht? Miserabel?“, seufzend setzte Anora sich auf. „Ich weiß es nicht“ gab sie dann zu und verschränkte ihre Finger ineinander. „Du fehlst mir. Sirius fehlt mir. Ich habe von Severus kein Lebenszeichen mehr erhalten, seit ich…“, Anora ließ den Satz unbeendet und fuhr sich stattdessen durch die Haare. „Severus spielt jetzt mit den Anderen“, erklärte Fiona und sie konnte die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht verbergen.

„Wie geht es dir denn?“, fragte Anora. Sie wollte nicht über Todesser und Lord Voldemort reden. Noch nicht. Fiona lächelte und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Eigentlich ganz gut. Es ist komisch nicht mehr in Hogwarts zu sein. An das Gefühl muss ich mich erst noch gewöhnen“, sie lachte leise und Anora nickte zustimmend. „Ich wäre gerne wieder dort“, gab sie leise zu und schaute Fiona dabei zu, wie sie die Wasserflasche aufdrehte und die Gläser füllte. „Man war so lange da und doch hat man irgendwie das Gefühl, nichts von dem Schloss gesehen zu haben“, überlegte Fiona, während sie Anora das Wasserglas reichte. „Hast du schon einmal von einem großen Spiegel gehört, der irgendwo in Hogwarts steht?“, fragte Anora neugierig, trank einen Schluck und schaute dann aufmerksam zu ihrer Freundin. Nachdenklich zuckte Fiona mit den Schultern, zog ihre Beine auf das Sofa und stutzte dann. „Ich glaube, ich habe in der zweiten oder dritten Klasse mal welche bei einem Quidditchspiel darüber sprechen hören. So ein Spiegel… Negabbet? Nein, so hieß er nicht…“

„Nerhegeb?“ fragte Anora und lächelte, als Fiona kräftig nickte und ihr Glas wieder auf dem Tisch abstellte. Fionas Blick wurde Fragend. „Warum fragst du?“, hakte sie nach und hob beide Augenbrauen. „Vielleicht habe ich ihn gefunden“, sagte Anora und ließ wieder ihren Blick durch das Wohnzimmer schweifen. „Du hast was?“, überrascht rückte Fiona näher zu Anora und umfasste ihr Handgelenk. „Du hast den Spiegel Nerhegeb gefunden und mir nichts erzählt?“, Fionas Stimme klang vorwurfsvoll, doch wirklich sauer oder gar enttäuscht war sie nicht. „Was hast du gesehen? Als du hineingeschaut hast?“, fragte sie schnell weiter und suchte Anoras Blick. Auch wenn man in der Zaubererwelt an Magie und Wunder gewöhnt war, gab es immer noch besondere Dinge, bei denen selbst erfahrene Hexen und Zauberer zweimal hinsehen mussten.

„Ich habe mich gesehen“, begann Anora zögernd, während sie unbewusst das Medaillon ihrer Mutter, das sie um den Hals trug, umfasste. Verwundert runzelte Fiona die Stirn. „Sicher, dass es dann der Spiegel Nerhegeb war?“, fragte sie und überlegte kurz, als Anora mit den Schultern zuckte. Um Zeit zu schinden, trank Anora noch einen Schluck Wasser. „Was sieht man denn, wenn man hineinschaut? Die Vergangenheit?“, fragte sie Fiona und war überrascht, als ihre Freundin den Kopf schüttelte. „Nein. Nerhegeb ist das Wort Begehren… nur halt rückwärts geschrieben“, Fiona fuchtelte mit ihren Händen in der Luft und überlegte, wie sie es erklären sollte. Sie war sich selber nicht sicher, ob es stimmte. „Er soll demjenigen, der in den Spiegel schaut angeblich das zeigen, was er sich sehnlichst wünscht oder so ähnlich“, erklärte sie ein wenig holprig und lächelte schief.

Nachdenklich senkte Anora ihren Blick und zog die Augenbrauen zusammen. „Ich habe meine Mutter gesehen“, begann sie dann leise zu erzählen und atmete zitternd ein. „Sie hat mir zugelächelt und ihre Hand auf meine Schulter gelegt. Sie stand hinter mir und… und ich hatte das Gefühl, dass sie mich versteht“, erzählte Anora mit leiser Stimme. „Das ist süß“, bemerkte Fiona leise und lächelte Anora zu. Diese drehte das Medaillon in ihrer Hand und nickte langsam. „Ich habe sie bisher nur auf Fotos gesehen. Es wirkte so echt. Am liebsten würde ich noch einmal einen Blick in den Spiegel werfen“, die ehemalige Slytherin lächelte abwesend. „Vielleicht wirst du das auch“, sagte Fiona aufmunternd.

Die beiden Freundinnen saßen eine Weile schweigend nebeneinander, bis der Kamin zu Fionas rechter Seite grün aufloderte und eine verrußte Person ausspuckte. „Euer Flohnetzwerk wird anscheinend nicht oft genutzt“, meckerte Sirius und klopfte sich die Asche von seinem grauen Shirt. Anora hatte nicht gemerkt, wie sie von dem Sofa aufgestanden war. Wie ein ängstliches Reh im Licht der Scheinwerfer stand sie bewegungsunfähig vor dem Sofa und starrte Sirius an, der ihr ein lässiges Grinsen schenkte. „Hallo Schönheit“, grüßte er sie. „Hast du mich vermisst?“
Anoras Herz schlug höher, und als sie ihre Beine wieder spürte, umrundete sie den Wohnzimmertisch und lief auf ihn zu. „Merlin“, wisperte sie, als sie ihre Arme um seinen Oberkörper schlang und sich an ihn drückte. „Du kannst mich Sirius nennen“, leise lachend erwiderte Sirius die Umarmung und schloss einen Moment die Augen.

Anora hob ihren Blick, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn. Sirius kam ihr entgegen, erwiderte den Kuss, während er eine Hand auf ihren unteren Rücken legte und sie näher an sich drückte. Sie schmeckte die Zigaretten, die er geraucht hatte, auf seiner Zunge, doch das störte sie nicht. Anora hatte nicht gemerkt, wie sehr sie Sirius wirklich vermisst hatte. Schüchtern lächelte sie zu ihm auf und schmiegte sich dann wieder an ihn. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du her kommst“, sagte sie leise und schloss die Augen, als Sirius‘ Lachen sanft in seiner Brust vibrierte. „Als Fiona deinen Brief bekommen hat, hat sie mir sofort Bescheid gegeben“, erzählte er und fuhr mit seinen Fingern durch ihre Haare. „Ich hätte gerne die Tür geöffnet, aber Fiona hat mich nicht gelassen“, Sirius‘ Lippen verzogen sich zu einem frechen Grinsen. „Aber ich hätte gerne Rabastans Gesicht gesehen“

Verwundert zog Anora ihre Augenbrauen zusammen. „Woher wusstest du, dass Rabastan mich bringt?“, fragte sie und drehte sich zu Fiona, die zurück in das Wohnzimmer kam. Keiner der beiden hatte gemerkt, dass sie kurz weg war. Sie verdrehte die Augen und verschränkte die Arme. „Er hat auf meinen Brief geantwortet und mir geschrieben, dass er dich bringen wird“, erklärte sie und schaute sie entschuldigend an. Anora seufzte und nahm Sirius‘ Hand in ihre. „Anscheinend reicht es ihm nicht meine Briefe nur zu lesen“, flüsterte sie und verzweifelte Wut trieb ihr die Tränen in die Augen.

Beruhigend hob Sirius seine Hand und wischte ihr sanft ein wenig Asche von der Wange. „Du brauchst nicht mehr zu ihm zurück“, sagte er leise und suchte ihren Blick. „Nur ein Wort und ich nehme dich mit“, fügte er genauso leise hinzu und lächelte leicht. Aus Sirius‘ Mund hörte es sich so einfach an. Einfach etwas sagen. Einfach gehen. Einfach ihrem alten Leben den Rücken kehren. Anoras Herz zog sich schmerzhaft zusammen und als sie ihren Kopf zu Fiona drehte, blinzelte sie ihre Tränen weg. „Lässt du uns kurz allein, bitte?“, fragte sie und merkte, wie ihre Stimme zitterte. Nachdem Fiona kaum merklich genickt und das Wohnzimmer verlassen hatte, drehte Anora sich wieder zu Sirius um. Sie umschloss nun auch seine andere Hand und schaute in seine grauen Augen.

„Wenn ich mit dir gehe, werden wir nur auf der Flucht sein“, begann sie leise. „Wir werden von Stadt zu Stadt ziehen müssen. Wir werden niemandem mehr vertrauen können“, Anora leckte sich über die Lippen und schaute über Sirius‘ Schulter hinweg auf ein Bücherregal. „Solange mein Bruder und Rabastan leben, werden wir nie sicher sein“, fügte sie hinzu und senkte ihren Blick auf ihre Hände. Da Sirius nichts sagte, redete Anora nach einer kurzen Pause weiter.
„Rabastan wird mich zu einem Todesser Treffen mitnehmen“, sie merkte, wie Sirius‘ Körperhaltung abwehrender wurde, weshalb sie seine Hände noch fester hielt, damit er sich ihr nicht entziehen konnte. „Der dunkle Lord hat am Neujahrs Ball bereits mit mir persönlich gesprochen. Er wollte, dass Rabastan mich zu einem Treffen mitnimmt-“

„Worauf willst du hinaus, Anora?“, unterbrach Sirius sie mit zusammengebissenen Zähnen. Todesser, der Dunkle Lord, Rabastan… das alles stand für eine Welt, die Sirius verabscheute und mit Menschen, die in dieser Welt lebten, wollte der Gryffindor nichts zu tun haben. „Ich werde bei dem Treffen versuchen an nützliche Informationen zu kommen. Vielleicht schaffe ich es das Vertrauen des Lords-“, „Nein!“, unterbrach Sirius sie mit lauter Stimme und ließ ihre Hände ruckartig los. Er hob seinen Finger und ernst schaute er auf Anora herab, die ihren Kopf zur Seite drehte. „Nein! Ich verbiete es dir“, zischte er. „Schlimm genug, dass du die Verlobte eines Todessers bist. Ich werde nicht auch noch zulassen, dass du eine von ihnen wirst“

Kopfschüttelnd verdrehte Anora die Augen. „Es ist die einzige Möglichkeit“, sagte sie lauter und schaute wieder zu Sirius hoch, als der verächtlich lachte. „Es gibt noch andere Möglichkeiten!“, erwiderte er und breitete die Arme aus. „Lauf weg. Mit mir zusammen. Mach einen einfachen Schnitt und geh. Sag deinem Bruder, dass du Rabastan nicht heiraten wirst und-“
„Glaubst du, das habe ich nicht schon längst getan?!“, brach es plötzlich aus Anora heraus und sie sah, wie Sirius überrascht die Augenbrauen hob. „Glaubst du wirklich, dass ich nicht versucht habe es zu beenden?“, Anora hob nun ihrerseits ihren Finger und legte ihn auf Sirius‘ Brust. „Ich habe Lucius gesagt, dass ich Rabastan nicht heiraten werde. Ich habe ihn darum gebeten- ich habe ihn angefleht die Hochzeit abzusagen, weil Rabastan unberechenbar und gewalttätig ist“, bei der Erinnerung schluckte Anora kurz und wich vor Sirius‘ Hand, die ihren Arm berühren wollte, zurück.

„Vielleicht musst du einfach deutlicher werden“, versuchte Sirius es noch einmal und verdrehte nun seinerseits die Augen, als Anora auflachte. „Du verstehst es einfach nicht“, kopfschüttelnd fuhr Anora sich durch ihre Haare. „Du bist damals einfach durch die Haustür spaziert und damit war die Sache für dich erledigt. Aber bei mir ist das nicht so einfach!“, Tränen der Wurt sammelten sich wieder in ihren Augen, die sie versuchte zu unterdrücken. „Lucius wird nichts von seinem Plan abbringen. Wenn er könnte, würde er mich mit dem Imperio zwingen Ja zu sagen“, Anoras Atmung beschleunigte sich und eine Träne rann ihr über die Wange. „Es wird erst vorbei sein, wenn ich Anora Lestrange bin. Vorher wird mich niemand in Ruhe mein Leben leben lassen“

Anora ließ zu, dass Sirius sie wieder in seine Arme zog und als sie ihre Stirn an seine Brust legte, hielt sie ihre Tränen nicht länger auf. Sirius‘ Hand legte sich an ihren Hinterkopf während die andere sich um ihren schmalen Körper schlang. „Beim ersten Mal, als ich Lucius gesagt habe, dass ich Rabastan nicht heiraten möchte, hat Lucius mich mit dem Cruciatus gefoltert. Jetzt hat er mich in meinem Zimmer eingesperrt und von der Außenwelt isoliert“, flüsterte sie leise, während ihre Unterlippe leicht zitterte. „Ich habe meine Tasche gepackt und versucht- ich habe wirklich versucht weg zu laufen, Sirius“, fügte sie leise hinzu und schloss ihre Augen. „Es ist riskant. Das weiß ich, aber…“ Anora ließ ihren Satz unbeendet und schaute zu Sirius auf, während sie ihre Hände auf seine Oberarme legte. „Ich will nicht, dass dir etwas passiert“, flüsterte sie und versuchte zu lächeln, doch sie schaffte es nicht.

Schweigen betrachtete Sirius sie eine Weile und nickte kaum merklich. Er wollte etwas sagen, doch ein leises Räuspern ertönte hinter ihnen an der Tür. Fiona lächelte den beiden vorsichtig zu und deutete dann auf das Sofa. „Vielleicht sollten wir darüber reden, wie Anora an die Informationen kommen soll, die wir brauchen“, sagte sie vorsichtig und machte einen Schritt auf die beiden zu.
Schweigend ging Sirius an Anora vorbei und Anora merkte, dass es ihm gar nicht recht war, dass sie zu diesem Treffen gehen wollte. Er hatte denselben Blick aufgesetzt wie Rabastan und wahrscheinlich war es das erste und einzige Mal, dass Sirius Black und Rabastan Lestrange sich bei etwas einig waren.

Anora setzte sich neben Fiona und bemerkte erst jetzt die Mintgrüne Einladungskarte die mit silberner Tinte geschrieben wurde. Sie schaute zu, wie Sirius sie von dem Wohnzimmertisch hob und ihr Magen zog sich zusammen. „Ihr heiratet also am fünfzehnten“, murmelte er leise und klappte die Einladung auf. „Ich habe keine Einladung bekommen“, kommentierte er und sein Blick verdunkelte sich, als er Rabastans ordentliche Unterschrift betrachtete. „Verzeih. Ich konnte es nicht länger aufschieben. Narcissa erwartet ein Kind und das hat Lucius zum Anlass genommen die Hochzeit vorzuziehen“, erklärte Anora leise und schaute zu Fiona, die ihr aufmunternd und verständnisvoll zulächelte. Mit einem verächtlichen Laut, das fast wie ein Knurren klang, warf Sirius die Einladung wieder zurück auf den Wohnzimmertisch.

Abwehrend verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Er beteiligte sich nicht an dem Gespräch zwischen Anora und Fiona. Zwar gab er hier und da Mal einen bissigen Kommentar, doch sehr hilfreich war er nicht. Es dauerte nicht lange, bis Fiona ihren Blick hob und Rabastan entdeckte, wie er sich einen Weg durch den Vorgarten zur Haustür bahnte. „Oh, Mist!“ Hastig ließ Fiona die Pergamente des Ordens verschwinden und eilte auf die Haustür zu, als Rabastan energisch dagegen klopfte. Anora erhob sich ebenfalls vom Sofa und schaute zu Sirius, der mit wütendem Blick und angespannter Körperhaltung zum Flur schaute. „Du musst dich verstecken“, flüsterte sie und berührte, ohne es zu merken, seine Hand. Rabastans Stimme drang durch den kleinen Flur und Anora zuckte, als Sirius sie plötzlich sich umdrehte. „Wir sehen uns bald wieder“, flüsterte er und küsste sie, bevor er sie in Richtung Flur schob. „Rabastan, warte!“, rief Fiona laut und Anora fuhr erschrocken zusammen, als Rabastan plötzlich vor ihr auftauchte und mit verengten Augen, erst auf sie herab und dann über ihren Kopf hinweg schaute.

Mit klopfendem Herz drehte Anora sich um und die Worte der Erklärung blieben ihr im Hals stecken. Verwirrt zog sie ihre Augenbrauen zusammen, als sie nicht Sirius, sondern einen schwarzen, großen Hund sah, der auf dem Teppich, neben dem Wohnzimmertisch lag. Fiona tauchte neben ihnen auf und reckte ihren Hals, um ebenfalls einen Blick zu erhaschen. Sie atmete kurz durch und setzte dann ein fröhliches Lächeln auf. „Das ist Schnuffel“, erklärte sie und hatte Mühe Rabastans argwöhnischem, stechenden Blick standzuhalten. „Sie passt auf ihn auf, weil ihre Eltern in Irland sind. Ihre Großmutter hat Angst vor schwarzen Hunden“, fügte Anora zögernd hinzu und legte ihre Hand auf Rabastans Unterarm. „Warum bist du so früh?“, fragte sie unschuldig weiter, um das Thema zu wechseln. Rabastan wandte seinen Blick von dem Hund ab und musterte Anora prüfend, indes er ihr Kinn leicht anhob. Ein leises Knurren war zu vernehmen und aus den Augenwinkeln sah Anora, wie der Hund sich aufsetzte und kaum merklich die Zähne bleckte.

„Wir waren schneller fertig, als ich dachte“, antwortete Rabastan und lächelte geheimnisvoll. „Je besser die Kooperation, desto schneller ist die Arbeit erledigt“, fügte er hinzu und Anora wollte am liebsten gar nicht wissen, was er wirklich meinte oder wo er war. Mit einem leichten Lächeln nahm sie Rabastans Hand von ihrem Kinn und verschränkte ihre Finger mit seinen. „Ich wollte dich etwas fragen“, begann sie und schaute kurz zu Fiona. „Könntest du vielleicht mit Lucius reden und ihn fragen, ob es in Ordnung wäre, dass Fiona eventuell am Vorabend unserer Hochzeit bei mir übernachtet?“ mit ihren unschuldigen, blauen Augen schaute sie zu ihm auf. „Ich möchte ungern allein sein und die Tradition verbietet es dir mir Gesellschaft zu leisten“, fügte sie leise hinzu und als sie wieder das leise Knurren des Hundes vernahm, reckte sie ihr Kinn höher, um ihr Lächeln aufrecht zu halten.

„Du verabscheust meine Gesellschaft“, sagte Rabastan trocken und hob eine Augenbraue. Anora senkte ihren Blick und suchte hastig nach den richtigen Worten. „Du weißt, wie sie das meint, Rabastan“, sagte Fiona und verdrehte ihre Augen. „Lucius sperrt sie ein und wer kann es ihr verübeln auch mal andere Menschen sehen zu wollen?“, fügte sie patzig hinzu und stemmte herausfordernd ihre Hände in ihre Hüfte, als Rabastan ihr einen wütenden Blick zuwarf. „Was ich meinte-“, begann Anora, doch Rabastan hob seine Hand, damit sie verstummte. „Ich überlege es mir“, sagte er und räusperte sich leicht. „Danke“, sagte Anora leise und schaute lächelnd zu Fiona.
„Ich habe noch nicht ja gesagt“ erwiderte Rabastan ernst und beobachtete misstrauisch, wie Anora auf den Hund zuging. „Du hast aber auch noch nicht nein gesagt“, bemerkte sie lächelnd und streichelte dem Hund über den Kopf.

„Rabastan, hast du mal wieder was von Severus gehört?“, fragte Fiona und Anora nutzte den Moment, in dem Rabastan ihr den Rücken zukehrte. „Wir sehen uns bald wieder“, flüsterte sie leise, küsste ihre Fingerspitzen und berührte die Schnauze des Hundes. Er fiepte leise, als Anora sich wieder erhob und auf Rabastan zuging. „Gehen wir?“


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