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Fanfiction

Tonight - Das Dunkle Mal

von Rise

Das Dunkle Mal

Graue Wolken bedeckten den Himmel und ließen dicke Regentropfen auf die Erde fallen. Sie waren die Nachwehen des Gewitters, welches in der Nacht gewütet hatte. Anora wälzte sich unruhig in ihrem Bett von einer Seite auf die andere, bis sie sich resigniert aufsetzte und ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. Sie hatte eine weitere schlaflose Nacht hinter sich gebracht. Noch immer sah sie Sirius vor sich. Wie er auf der Treppe in der Eingangshalle von Hogwarts stand und auf sie herabschaute. In ihrer Erinnerung hatte er wütend, verletzt und enttäuscht ausgesehen. Anora wurde schlecht und langsam schnürte sich ihre Kehle zu. Seufzend wischte sie sich über die tränennassen Wangen und fuhr sich dann durch die unordentlichen Haarsträhnen. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie geweint hatte. Sie atmete tief durch, legte sich wieder hin und vergrub ihr Gesicht in den Kissen.

Am Abend stand Anora in ihrem Badezimmer vor ihrem Spiegel. Sie musste versuchen vorzeigbar auszusehen und die Spuren, welche die schlaflosen Nächte hinterlassen hatten, zu verstecken. Mit Hilfe eines Haaröls, welches Fiona ihr einmal geschenkt hatte, brachte sie ihre matten, stumpfen Haare wieder zum Glänzen. Ihr blasses Gesicht frischte sie mit einem Schönheits-Zauber auf, den Narcissa ihr beigebracht hatte. Am Ende war ihr die Müdigkeit nicht mehr anzusehen und sie betrachtete ihre fast perfekte, unnahbare Maske, die sie aufgesetzt hatte. Das Lächeln, das sie von klein auf geübt hatte, lag einstudiert auf ihren Lippen, doch egal wieviel Mühe sie sich gab, sie schaffte es nicht, dass es ihre Augen erreichte.

Ihr Herz wurde wieder schwer und hastig wedelte Anora sich mit ihrer Hand Luft zu, um die aufkommenden Tränen daran zu hindern auszubrechen. Seufzend wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und verließ das Badezimmer. Nachdenklich blieb sie bei ihrem Kleiderschrank stehen und ging durch die ordentlich, auf Kleiderbügeln aufgehangenen Kleider. Eigentlich war ihr nicht danach ein Kleid anzuziehen. Am liebsten würde sie sich eine bequeme Hose und ein langes Shirt anziehen, um sich damit wieder im Bett verkriechen zu können. Doch Lucius hatte für heute einen anderen Plan gehabt.

Lucius hatte Rabastan für den heutigen Abend zum Abendessen eingeladen. Er war fast zwei Wochen weg gewesen und niemand hatte es für nötig gehalten ihr den Grund dafür zu nennen. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auch nicht nachgefragt. Sie vermutete, dass es irgendetwas mit dem dunklen Lord zu tun haben musste. Etwas anderes konnte sie sich bei Rabastan einfach nicht vorstellen. Anora blieb nichts anderes übrig, als sich für einen Mann hübsch zu machen, der ihr beim bloßen Gedanken Magenschmerzen bereitete. Doch sie fügte sich. War es doch die einzige Möglichkeit Sirius‘ Leben zu schützen. Anora nahm ein dunkelblaues Kleid mit kurzen Ärmeln von ihrer Kleiderstange. Da Rabastan ihr ebenfalls einmal ein blaues Kleid, in fast derselben Farbe, rausgelegt hatte, ging sie davon aus, dass ihm auch dieses Kleid gefallen würde. Vom schlechten Gewissen geplagt zog sie es an und schloss den Reißverschluss, der an der Seite des Kleides eingenäht worden war.

Während sie mit zittrigen Fingern die Falten des Kleides glatt strich und die kurzen Ärmel richtete, stellte sie überrascht fest, dass ihr das Kleid beinahe zu groß war. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie abgenommen hatte. Doch es war eigentlich auch nicht verwunderlich. Da Lucius kaum mit ihr redete und Narcissa nur noch die bevorstehende Hochzeit im Kopf hatte, hatte Anora sich in der kurzen Zeit, in der sie wieder zu Hause war, bei jeder sich bietenden Situation in ihr Zimmer zurückgezogen. Sie war müde und antriebslos gewesen, hatte viel geschlafen und wenig gegessen.
Anora graute es davor Rabastan heute Abend wieder zu sehen. Bei der Vorstellung, ihn heute zur Begrüßung küssen und seine provokanten Berührungen über sich ergehen lassen zu müssen, wurde ihr übel. Ein Schauer des Eckels lief ihr über den Rücken. Sie presste ihre Lippen aufeinander und versuchte sich von ihren Gefühlen nicht überwältigen zu lassen.

Erhobenen Hauptes schritt Anora durch die Korridore, auf den Weg zum Salon, wo Lucius und Narcissa meistens ihre Gäste begrüßten. Die Hauselfen hatten die schweren Vorhänge zugezogen, um die warmen Sonnenstrahlen auszusperren. Dadurch war es im Manor angenehm kühl. Anora war es beinahe schon zu kalt. Sie atmete tief durch, als sie die die Eingangshalle durchmaß und setzte wieder ihr Lächeln auf, welches sie auf dem Weg fast verloren hatte. Verwundert spähte sie in den leeren Salon und schaute sich dann suchend um. „Miss“ ein Hauself zog an dem Saum ihres knielangen Rocks, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Tipsy soll Miss Malfoy sagen, dass Sie auf die Terrasse kommen sollen. Mr Lestrange ist bereits da. Mistress hat darauf bestanden das Abendessen auf der Terrasse einzunehmen“ erklärte Tipsy mit hoher, krächzender Stimme. Anora nickte kurz und folgte dem Hauself, der ein dreckiges Geschirrtuch seine Kleidung nannte.

Die warme Abendsonne schien auf die großzügige Terrasse des Manors. Ein weißes Segel war über die Terrasse gespannt, sodass die große Tafel, welche drei Hauselfen eifrig deckten, nicht in der prallen Sonne stand. Eine steinerne Treppe führte hinunter, an Blumenbeten vorbei, direkt auf die große Wiese, welche sich bis zu einem kleinen See erstreckte. Narcissa war die erste die Anora an der gläsernen Terrassentür entdeckte. Lächelnd ging sie auf sie zu und schloss sie zur Begrüßung in ihre Arme. Anora mochte den prüfenden Blick nicht mit dem Narcissa sie danach musterte. Doch sie sagte nichts dazu und ließ sich zu ihrem Platz führen. Sie war alles andere als überrascht, dass Rabastan sich neben sie setzte. Anora begrüßte Rabastan kurz, aber höflich und machte keine Anstalten sich ihm lange zuzuwenden. Er ließ sich nicht anmerken, was er von Anoras Verhalten hielt und drehte sich zu Lucius, der zu seiner linken am Kopfende der Tafel Platz genommen hatte.

Das Abendessen, das die Hauselfen brachten, lag Anora schwer im Magen. Sie aß nur kleine bissen und selbst diese musste sie fast herunter würgen. In der Hoffnung sich nicht übergeben zu müssen, spülte sie mit Rotwein nach. Sie wollte ihr Besteck zu Seite legen, als Zeichen, dass sie keinen Hunger mehr hatte, doch kaum hatte sie es aus der Hand gelegt, bedachte Lucius sie mit einem strengen Blick. Als sie dem auffordernden Blick ihres Bruders nicht mehr standhalten konnte, seufzte Anora lautlos und nahm das Besteck wieder auf. Ihre Kehle schnürte sich zu und ihr wurde wieder schlecht, während sie auf ein paar Erbsen kaute.

Anora war erleichtert, als das Essen, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich vorbei war. Sie hatte sich an den Tischgesprächen nicht wirklich beteiligt, was Lucius offensichtlich missfiel. Wenn man ihr eine Frage gestellt hatte, hatte sie zwar höflich geantwortet, doch das war auch schon alles. Tipsy wuselte um den Tisch herum und kam eilig Lucius‘ Anordnung nach die Gläser wieder aufzufüllen. Kaum hatte der Hauself das letzte Glas gefüllt, erhob Lucius sich von seinem Platz. „Narcissa und ich haben etwas zu verkünden“ sagte er mit stolz geschwellter Brust und legte seine Hand auf Narcissas Schulter. Lächelnd legte sie ihre Hand auf seine und schaute zu ihm auf. In diesem Moment wirkten die beiden auf Anora wie ein Pärchen in einem perfekt gemalten Portrait. Man konnte sehen, wie vertraut sie miteinander waren und Anora hatte selten gesehen, dass ihr Bruder jemand anderem ein ehrliches, beinahe schon liebevolles Lächeln schenkte. Es war schon fast surreal Lucius Malfoy so zu sehen.

Unwillkürlich drehte Anora ihren Kopf und betrachtete Rabastan von der Seite. Seine rotbraunen Haare waren etwas länger geworden. Auf seinen Wangen zeichnete sich ein drei Tage Bart ab und sie konnte erkennen, dass auf seinen Lippen ein Lächeln lag, das Interesse und Aufmerksamkeit vermitteln sollte. Ob es einstudiert war oder nicht, konnte Anora nicht deuten. Er saß gerade und etwas nach vorne gebeugt, um Lucius besser zuhören zu können. Seine Hand hatte sich um das Weinglas gelegt, bereit es zu erheben, sollte Lucius einen Toast aussprechen. An seinem Hemdärmel seines linken Unterarms schaute etwas Weißes hervor, was fast so aussah wie ein weißer Verband. Hatte Rabastan sich auf der Mission, von der ihr niemand etwas erzählt hatte, verletzt?

Lucius‘ lautes Räuspern riss Anora aus ihren Gedanken und ertappt schaute sie zu ihrem Bruder hoch. „Verzeih“ flüsterte sie mit leiser Stimme und senkte den Blick, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie Rabastan sie kurz musterte. „Narcissa ist in guter Hoffnung. Sie erwartet ein Kind und wir beide hoffen sehr, dass es dieses Mal klappen wird und wir eine richtige Familie werden.“ Sagte Lucius und schaute zuversichtlich auf Narcissa herab. „Auf deinen Sohn“ sagte Narcissa glücklich und mit leuchtenden Augen erhob sie ihr Wasserglas. Anora freute sich und das erste Mal an diesem Abend war ihr Lächeln nicht gespielt. „Auf euren Sohn und meinen Neffen“ sagte sie lächelnd und hob ihr Glas an die Lippen. „Auf einen starken Erben“ erwiderte Rabastan, legte seinen rechten Arm wie selbstverständlich um Anora, während er sein Weinglas mit seiner freien Hand an seine Lippen hob.

„Wenn es euch beiden recht ist, würden wir den Termin für die Hochzeit gerne vorziehen“ begann Lucius nach einer Weile, setzte sich und hob eine Augenbraue, als Anora sich bei seinen Worten an ihrem Rotwein verschluckte. Er schaute zu, wie sie einen Hustenanfall zu unterdrücken versuchte und verzog seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln, indes Anora sich eine Serviette gegen den Mund presste, um das Husten zu dämpfen. „Entschuldigt“ murmelte sie gepresst und räusperte sich. „Danke“ sagte sie, bedachte Rabastan, der ihr leicht den Rücken getätschelt hatte, mit einem kurzen Blick und legte die Serviette wieder auf die Tischplatte. Rabastan schnaubte, verstand die indirekte Bitte und nahm seine Hand wieder von ihrem Rücken.

„Welcher Termin schwebt dir vor?“ fragte Rabastan geschäftig, als würde es nicht um seine Hochzeit, sondern um ein simples Treffen gehen. Anoras Magen verkrampfte sich und ein weiterer Husten kratzte in ihrem Hals, dem sie mit einem Schluck Wein entgegenwirkte. „So schnell wie möglich. Ich möchte nicht, dass Narcissas Schwangerschaft durch unnötigen Stress gefährdet wird.“ Erklärte Lucius und setzte sich wieder. „Wir dachten an den neunte September. Das ist in circa eineinhalb Monaten. Narcissa sagte zwar, dass es knapp wird, aber sie wird sich Hilfe besorgen“ schloss er und schaute abwartend zu Anora. Genau wie Rabastan, nickte sie zustimmend.

„Noch sind die Einladungen nicht raus. Ihr könnt es euch noch anders überlegen“ fuhr Lucius fort und auf seinen Lippen lag der Anflug eines herausfordernden Grinsens. Er nahm einen Schluck aus seinem Weinglas, dabei ließ er seine kleine Schwester nicht eine Sekunde aus den Augen. Anora leckte sich die Lippen und räusperte kurz. Sie wusste, dass ihr Bruder sie testete. „Der neunte September hört sich gut an“ sagte sie leise und senkte den Blick, da sie Lucius‘ triumphierendes Lächeln nicht ertragen konnte. Er schien zufriedengestellt und beugte sich zu Narcissa vor. Da Anora darauf konzentriert war ihr nicht angerührtes Eis, was als Dessert serviert worden war beim Schmelzen zuzusehen, merkte sie nicht, dass Lucius und Narcissa die Terrasse verlassen hatten. Erst als Rabastan seine Hand hob, um ihre Haare zurück über ihre Schulter zu schieben, schaute sie wieder auf. Seine bernsteinfarbenen Augen betrachteten sie nachdenklich, während sein Arm auf ihrer Stuhllehne liegen blieb.

„Hast du gewusst, dass Narcissa ein Kind erwartet?“ fragte er nach einer Weile und Anora schüttelte zur Antwort den Kopf. „Sie haben es lange versucht. Ich freue mich für sie“ sagte sie zurückhaltend und schaute auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß ineinander gelegt hatte. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den Beiden aus. Irgendwann leerte Rabastan wortlos sein Weinglas in einem Zug und verzog angewidert das Gesicht. Anora hatte ihn dabei beobachtet und hob nun fragend eine Augenbraue. „Ich habe Wein noch nie gerne getrunken“ erklärte Rabastan, indes er sich von seinem Stuhl erhob. Anora tat es ihm gleich und folgte ihm dann zu einer Mauer, die die Terrasse vom Rest des Gartens trennte und von der man herunter auf das Blumenbeet schauen konnte.

„Möchtest du etwas anderes trinken?“ fragte Anora höflich und stellte ihr Weinglas, indem nur noch ein kleiner Schluck drin war, auf der Mauer ab. Rabastan schüttelte den Kopf und hob seine Hand, um ihr wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Du siehst gut aus“ sagte er leise und ließ seinen Blick über das Kleid wandern. „Das Kleid gefällt mir“ fügte er hinzu und ließ seinen Finger über ihren Kiefer, ihren Hals entlang, hinab zu ihrem Dekolleté wandern. Anora schaffte es ihr Lächeln aufrecht zu halten und nahm seine Hand in ihre, in der Hoffnung seine Berührungen so besser kontrollieren zu können. „Danke“ sagte sie leise und ließ ihren Blick über die Terrasse schweifen. Sie ließ seine Hand wieder los, verschränkte ihre Arme und ging einen Schritt zurück, um sich an die Mauer zu lehnen.

Sie versuchte zu ignorieren, dass Rabastan die Augen verdrehte und genervt einatmete. Plötzlich stellte er sich vor sie, umfasste grob ihre Handgelenke und öffnete ihre verschränkten Arme. „Darf ich erfahren, was mit dir los ist?“ fragte er und erschrocken schaute Anora zu ihm hoch. „Du hast kaum etwas gegessen. Ist es Black, der dir auf den Magen schlägt, Liebes? Du bist bemitleidenswert. Vermisst du den Blutsverräter so sehr?“ fragte er und seine Augen blitzten unheilvoll auf. Hastig schüttelte Anora den Kopf und lehnte sich weiter zurück, um einen gewissen Abstand zu wahren. „Warum bist du plötzlich so wütend?“ fragte sie eingeschüchtert und die Situation in der sie sich gerade befand kam ihr vor wie ein Déjà-vu.

„Ich habe ihn auf der Treppe stehen sehen. Dein Blick war eindeutig gewesen“ Rabastan trat einen Schritt auf Anora zu. „Antworte mir! Was ist das zwischen dir und Black, dass du im so hinterher weinst?“ seine Stimme war ein gefährliches Flüstern und er lehnte sich vor. „Du bist verrückt. Was sollte ich-“ versuchte Anora zu sagen, doch sie schnappte erschrocken nach Luft, als Rabastans Hand plötzlich hochschnellte und ihren Kiefer umfasste. „Ist er der Grund dafür, dass Lucius dich in den Winterferien mit dem Cruciatus gefoltert hat?“ fragte er und hob eine Augenbraue. Anora presste ihre Lippen aufeinander und schwieg. „Jetzt wird mir einiges klar“ mit einem undefinierbaren, fast schon unberechenbaren Lächeln ließ Rabastan wieder seinen Blick über Anoras Körper schweifen. „Anscheinend kam mein Antrag ein wenig ungelegen. Ein unpassender Zeitpunkt“ sein lächeln verschwand so schnell wie es gekommen war.
„Ich verstehe deine Wut nicht. Ich weiß nicht, was du gesehen hast. Zwischen mir und Black ist nie etwas gewesen“ sagte Anora kleinlaut und versuchte das Zittern in ihrer Stimme so gut es ihr eben möglich war, zu verbergen. Die Kante der Mauer schob sich schmerzhaft in ihr Steißbein, während sie immer noch versuchte Abstand zu gewinnen.

Sie leckte sich beunruhigt über die Lippen und reckte ihr Kinn höher in die Luft. Dann legte sie ihre Hände auf seine Brust und vergrub ihre Fingernägel in dem Stoff des Hemdes. „Wann hörst du auf in diesem elenden Blutsverräter und mir so etwas wie ein Liebespaar zu sehen?“ fragte sie, doch sie klang nicht so furchtlos, wie sie gerne gewollt hätte. Sie versuchte ihn von sich wegzuschieben, doch plötzlich umfasste er ihre Seite, hob sie, ohne große Anstrengung, auf die Mauer und stellte sich zwischen ihre Beine. Seine Hände umschlossen wieder ihre Handgelenke und schoben sie hinter ihren Rücken. „Wenn ich ihn umgebracht habe“ antwortete er leise, beugte sich vor und küsste sie. Bei seinen Worten lief Anora ein kalter Schauer des Horrors lief über den Rücken und sie versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien. Irgendwie schaffte sie es ihre rechte Hand zu befreien. Sie legte sie auf seinen Unterarm, genau dort, wo er den Verband hatte, übte Druck aus und schob ihn gleichzeitig weg.

„Ah!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht wich Rabastan zurück. Er presste die Lippen aufeinander, atmete tief ein und aus und umklammerte dabei sein Handgelenk. Überrascht und gleichzeitig erschrocken rutschte Anora von der Mauer, wich zurück und beobachtete, wie Rabastan sich nach vorne beugte. „Verzeih, ich- hast du dich verwundet?“ fragte sie und zuckte einen weiteren Schritt zurück, als Rabastan sich abrupt aufrichtete und sie wütend anfunkelte.

„Nein“ antwortete er gereizt und schob den Ärmel seines schwarzen Hemds nach oben. Vorsichtig nahm er den Verband ab und sog zischend die Luft ein. Anora stockte bei dem Anblick der sich ihr bot der Atem. Auf Rabastans linkem Unterarm zeichnete sich das Dunkle Mal schwarz und hässlich von seiner Haut ab. Die feinen schwarzen Linien waren gerötet und geschwollen, als wären sie eingebrannt worden. An manchen Stellen entdeckte Anora sogar verkrustetes Blut. Das Mal schien sie anzugrinsen und gleichzeitig zu verspotten. Wütend ließ Rabastan den Verband auf den Boden fallen und Anora merkte, wie er sich mühe gab sich zusammenzureißen. Heiße Tränen brannten in ihren Augen, doch sie gab sich mühe sie zu unterdrücken. Natürlich hatte sie gewusst, dass Rabastan, genauso wie ihr Bruder, ein Todesser war. Ihr war auch immer bewusst gewesen, dass er für den dunklen Lord arbeitete. Doch das Dunkle Mal überraschte und erschreckte sie gleichermaßen. In ihren Augen war es etwas Endgültiges, als hätte Rabastan seine Seele an den dunklen Lord verkauft. Vielleicht war er deshalb so wütend und angespannt?

Rabastan ging auf sie zu und drängte sie wieder gegen die Mauer. Grinsend beugte er sich vor und stützte sich mit seinen Händen an der Mauer ab, sodass Anora keine Möglichkeit hatte auszubrechen. „Habe ich schon erwähnt, dass es mir gefällt, wenn du Angst vor mir hast“ sagte er leise und leckte sich die Lippen. „Du siehst dann so unschuldig aus und ich mag es, wenn du mich mit deinen großen blauen Augen anflehst“ Er richtete sich wieder auf und fuhr mit einem Finger über ihr Dekolleté. „Mir ist es egal ob du Blacks kleines Betthäschen warst. Du gehörst jetzt mir.“ Er beugte sich vor, sodass er nur wenige Millimeter von ihren Lippen entfernt war. „Ich hasse dich“ wisperte Anora leise und zuckte zusammen, als Rabastan auflachte. Dann wurde er plötzlich wieder ernst und umfasste ihr Kinn mit seiner linken Hand. „Wenn sich dein Verhalten nicht bessert, werde ich dir noch mehr Gründe geben mich zu hassen, Anora“ flüsterte er mit drohendem Unterton und Anora spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr, als er sich vorbeugte. „Das verspreche ich dir.“


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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