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Fanfiction

Love is blind - Liebe macht blind

von Rumtreibergrinsen

James Potter verlor seine Brille nie. Er hatte das Talent dazu, andere Dinge zu verlieren, zum Beispiel seine Hausaufgaben, Federn oder sogar seine Vernunft. Aber seiner Meinung nach war seine Brille zu verlieren etwas, das nie passieren würde. Jede Nacht, bevor er schlafen ging, legte er seine Brille auf seinen Nachttisch, um ganz sicher zu sein, dass sie, wenn er am nächsten Morgen aufwachte, noch da war. Und er hatte immer Recht.
Bis er eines Tages nicht mehr Recht hatte.

Aus tiefstem Herzen fluchend setzte er sich im Bett auf und tastete auf seinem Nachttisch herum. Sie musste dort sein …
Krachen und Scheppern war zu hören. Murrend stellte James fest, dass das seine Habseligkeiten sein mussten, die er gerade auf den Boden warf. Letztes Jahr hätte er in so einer Situation einen der anderen Marauder auf höchst zivilisierte und zuvorkommende Art und Weise um Hilfe gebeten ("Gibt mir einer von euch Idioten meine Brille?").
Natürlich ging das jetzt nicht, denn er war ein Siebtklässler und Schulsprecher und schlief somit in seinem eigenen Zimmer im Schulsprecherturm. Obwohl er normalerweise fand, dass ein eigenes Zimmer das Nonplusultra war (was er immer wieder gerne betonte, auch wenn es gerade nicht zum Gesprächsthema passte), wünschte er sich gerade, dass er mit den restlichen Maraudern im Schlafsaal wäre, sich über den ständigen Modergeruch und das Schnarchen beschweren und vor allem einen seiner Freunde nach seiner Brille fragen könnte.

James saß in seinem Bett und zerzauste sein Haar, ratlos, was er als nächstes tun sollte. Er war fast blind.
Na ja, nicht blind an sich. Er konnte immer noch Farben und ein paar Objekte unterscheiden. James war sich ziemlich sicher, dass das gräuliche Gebilde dort drüben eine Wand war ...
Oder war es eine Lampe?
Wenn er es sich genau überlegte, war er überhaupt in seinem Bett?
James stöhnte innerlich. Offensichtlich hatte er, als er seine Brille verlor, auch seinen Verstand verloren. Da hatte er einen Geistesblitz: sein Zauberstab. Wenn er seinen Zauberstab fand, würde ein einfacher Beschwörungszauber seine treue Brille zu ihm bringen ... wenn er seinen Zauberstab finden könnte. James musste ein Ding finden, um ein anderes Ding zu finden. Und er dachte, dass das irgendwie in einem Kreislauf der Verwirrung enden könnte.
James tastete wieder seinen Nachttisch ab, er erinnerte sich daran, den Zauberstab letzte Nacht darauf abgelegt zu haben. Nun war er aber leer, wahrscheinlich weil er vorher seine ganzen Sachen auf den Boden geworfen hatte. Vielleicht war der Zauberstab auch auf dem Boden? Er schwang seine Beine über die Bettkante und beugte sich hinunter, sein Gesicht eine Reihe von verschiedenen Grimassen, als er weiche Dinge, scharfe Dinge und nasse Dinge, die er weit von sich weg warf, spürte.
Es nützte nichts, er brauchte seine verdammte Brille.
Sein Zauberstab war in der Regel in der Gesäßtasche seiner Hose und reflexartig griff er dort hin. Er schlug sich die Hand vor den Kopf, als er sich erinnerte, dass er zum schlafen nur Boxershorts trug und seinen Zauberstab so während der Nacht nicht in seiner Tasche hatte.
Er brauchte einen neuen Plan.

Merklich unstabil, weil seine Sicht verschwommen war, stand er auf und durchquerte den Raum in der verzweifelten Hoffnung, er würde in Richtung Tür gehen. Das bräunliche unscharfe Ding vor ihm sah vage wie eine Art Tür aus ...
Nein, es war eine Wand.
"Scheiße, scheiße.", murmelte James, als er sich die Wand entlang tastete. "Scheiße, scheiße - Au!" Seine Hand kollidierte mit etwas, von dem er glaubte, dass es ein Bücherregal sein könnte. "Scheiße, Scheiße." Sein Fuß verfing sich in einem schmutzigen Pullover auf dem Boden und er stieß ihn weg.
Gerade als er begann die Hoffnung zu verlieren und sich mit dem Gedanken abfand, auf dem Boden zu sitzen und zu schluchzten, bis ihm jemand zur Hilfe kam, fühlte er eine glatte Oberfläche und scheinbar eine Türklinke. Er ließ einen erleichterten Seufzer los, drehte den Drehknopf und öffnete die Tür. Seine Augen passten sich an die nun anders farbige Verschwommenheit an, als er in den Flur trat.

Seinen Erinnerungen nach war das Zimmer von Lily Evans, der bedauernswerten Schulsprecherin, direkt gegenüber von seinem. Er würde sie um Hilfe bitten müssen. Ein Mädchen. Das er liebte. Das seine Liebe nicht zu erwidern schien. Nur minimal bekleidet.
Vielleicht sollte er sich zuerst etwas überziehen?
Nein, es würde mindestens drei Stunden dauern, eine Hose zu finden. Also nur in Boxershorts.
Die Arme wie ein flatternder Vogel ausgestreckt, überquerte er stolpernd den Flur zu Lilys Tür. Als er wieder ein glatte Oberfläche fühlte, suchte er nach der Türklinke und stieß ohne zu zögern die Tür auf.
Sofort trat er ein und wurde mit einem verwirrten "Was in Merlins Namen?" begrüßt, das schnell zu einem hohen, schrillen und ohrenbetäubend lautem "Aaaaaaaah!" wurde.
James blieb verwirrt stehen und hielt sich die Ohren zu. Er machte einen Fleck vertrauter roter Haare aus, von dem das Schreien kam.
"Raus, raus, raus!", hörte er Lily schreien.
"Nein, warte, Lily! Ich brauche deine Hilfe!"
"Ich trage nicht einmal einen BH, du garstiger kleiner Perverser!"
Lily drehte sich um. Mit dem Rücken zu James suchte sie nach einem Shirt, das den größten Teil ihrer entblößten Haut bedecken würde, während sie immer noch "Raus!" schrie.
"Nein, warte, Lily! Hör zu, ich habe keine Brille auf!" James hob abwehrend die Hände und schaute weg von dem roten Fleck, der Lily war, damit sie wusste, dass er nicht spannte - was er, zu seiner Enttäuschung, sowieso nicht konnte. Lilys Brüste gesehen zu haben wäre etwas neues, womit er angeben könnte. Sogar noch besser als sein Einzelzimmer.
"Raus!" Lily hatte nun endlich ein Hemd gefunden und schlüpfte so schnell wie möglich hinein. Sie funkelte ihn an, als sie entdeckte, dass er immer noch in ihrem Zimmer war und seltsam in die komplett entgegengesetzte Richtung zu ihr glotzte. "Was machst du denn noch hier? Und warum hast du fast nichts an?"
"Ich würde jetzt gerne vor deinem Zorn fliehen, aber ich bin vorübergehend blind und habe keine Ahnung, wo der Ausgang ist."

"Vorübergehend blind?"
"Ich habe meine Brille verloren." James zeigte auf seinen nackten Nasenrücken.
"Nun, das ist schön, James. Pass auf, du wirst gleich gegen die Wand laufen!", warnte Lily ihn tonlos und zu spät. James fluchte, als er sich seinen Kopf anstieß, und rieb sich die Stirn. "Dreh dich neunzig Grad im Uhrzeigersinn.", wies Lily ihn an und er folgte ihrer Anweisung. "Und noch einmal. Nun, wenn du jetzt sechs Schritte nach links gehst, bist du bei der Tür. Bitte mach sie auf deinem Weg nach draußen zu, damit ich dieses Shirt aus und einen BH anziehen kann, so dass meine Brustwarzen weniger sichtbar sind."
"Du weißt, dass ich auch wenn ich meine Brille jetzt auf hätte, nicht auf deine sichtbaren Brustwarzen schauen würde, nicht wahr?", sagte James zur Lampe.
"James, ich stehe auf der rechten Seite und du sagst wirklich die falschen Dinge zu uns Frauen."
"Darf ich Brustwarzen nicht sagen?" James war verwirrt, als er spürte, wie etwas seine Schulter berührte und ihn versuchte zu lenken. "Was zum-"
"Keine Panik, das ist meine Hand. Ich führe dich zur Tür, damit du einen noch armseligeren Abgang hinlegen kannst."
"Warte, Lily!" James streckte die Hand aus, in der Hoffnung, ihren Arm zu erwischen und vermutete, es müsste entweder die linke oder rechte Hand sein.
"Das ist meine Brust, James."
Er wich zurück ... nach einer Weile.

"Entschuldigung." Er zuckte zurück.
"Ich werde dich nicht ermorden, weil du das Vorübergehend-blind-sein als triftigen Grund hast. Aber vielleicht muss ich trotzdem deine Hand abhacken."
"Wenn es ein Trost ist: egal, ob es die linke oder rechte Brust war, sie fühlte sich fest und recht schön an."
Lily ballte die Fäuste. "Ich denke, ich werde dich vom Astronomieturm herunterführen.", zischte sie.
"Das sollte eigentlich nicht so rüberkommen!" James schirmte sein Gesicht ab und erwartete eine Ohrfeige. "Ich vorübergehend blind! Bitte tu mir nicht weh!"
Lily wurde weich, als sie sah, wie jämmerlich er aussah und hatte schließlich Verständnis für seine Lage. "Weißt du, wo du deine Brille verloren hast?"
"Nein, natürlich nicht, daher das Wort 'verloren'." James spürte einen Schlag aus dem Nichts und rieb sich die Stirn. "Es tut mir leid wegen der Bemerkung. Ich habe nicht nachgedacht!"
"Hast du nicht.", stimmte Lily zu.
James spürte, wie ihn jemand weiter vorwärts zur Tür schob und runzelte die Stirn. "Du wirst mir nicht helfen?", fragte er traurig.
"Glaub mir, dir zu helfen ist das letzte, das ich gerade tun will. Ich tendiere gerade eher dazu, dich aus Rache an einen Stuhl zu fesseln und dich nackt in der Großen Halle auszusetzen. James Augen weiteten sich vor Angst. "Aber als Schulsprecherin bin ich ein guter Mensch, also werde ich dir helfen. Warte draußen, während ich mir einen BH anziehe, denn es ist furchtbar kalt und meine Brustwarzen werden gerade … frech ."
"Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mir wünsche, ich hätte jetzt meine Brille auf."
"Glaub mir, das tue ich. Du solltest augenblicklich eine Hose anziehen."
James schlug die Beine übereinander und Lily schlug die Tür zu.

Zwei Minuten später sprang ein pfeifender James vor Schreck in die Luft, als er wie aus dem Nichts eine Hand auf seiner Schulter spürte.
"Das ist wieder meine Hand, James." Lily verdrehte die Augen, voll bekleidet, was James nicht war.
Er sah verlegen über seine Nervosität aus, die eigentlich verständlich war, wenn man praktisch nichts sehen konnte. "Deine Nägel sind schrecklich lang. Ich dachte, sie wären Klauen des Teufels."
Lily verdrehte schon wieder die Augen. "Du sagst wirklich die falschen Dinge zu uns Frauen.", wisperte sie leise. "Weißt du, wie du zu deinem Zimmer kommst?", fragte sie James.
"Ja!", antwortete er selbstbewusst und lief gegen die nächste Wand. "Verdammte Hölle ..."
"Ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt selbst vorschlagen werde!", murmelte Lily und atmete tief durch. "James? Schnapp dir meine Schultern und ich werde dich führen, in Ordnung?"
"In Ordnung." Er streckte seine Hand aus und versuchte zu erraten, wo ihre Schulter war.
"Das ist schon wieder meine Brust, James."

Er zuckte zusammen und zog seine Hand zurück. "Gott, es tut mir leid."
"Ehrlich, meine Schulter ist nicht über meiner Brust, du dummer, ignoranter, kleiner …" Sie hielt inne, bevor sie wieder einen ihrer Wutanfälle bekam, die James sehr vertraut waren. Sie griff nach seiner Hand, sehr zu seiner Freude, und legte sie auf ihre Schulter. "Da! Du bewegst dich, wenn ich mich bewege."
"Liebend gerne! Ich meine ... ja."
Lily sah ihn misstrauisch an, als sie in James Zimmer ging. "Ich schwöre, wenn du deine Brille absichtlich verloren hast, um meine Brüste an zu grabschen, dann werde ich dich verstümmeln."
"Glaub mir, wenn ich deine Brüste anfasse, möchte ich schon gerne meine Brille haben."
Ein weiterer Schlag auf die Stirn.
"Was habe ich dich gewarnt, James?"
"Keine Klugscheißer-Bemerkungen."
Lily durchsuchte jeden Winkel, aber sie fand die Brille nicht. "Verdammt noch mal, ich kann sie nicht finden." Sie hob ein paar Kleidungsstücke auf, in der Hoffnung, sie wäre darunter.
"Bist du sicher?"
"Natürlich bin ich mir scheiß-sicher!", antwortete Lily temperamentvoll. Das Temperament war zurückgekommen, als James Hände auf ihren Schultern ein schmetterlingartiges Gefühl in ihrem Bauch ausgelöst und ihr eine angenehme Gänsehaut beschert hatten.
"Kannst du wenigstens meinen Zauberstab sehen?"
Lily suchten den Boden ab und schob einige Dinge mit ihrem Fuß beiseite. "Auch kein Zauberstab." Sie holte ihren eigenen Zaubertab heraus und schwang ihn. "Accio James Potters Zauberstab."

Nichts passierte.
"James, deine Brille ist nicht hier!"
"Ich hatte befürchtet, dass du das sagst.", stöhnte James und verwuschelte sein Haar. "Ich wette, es war der Brillendieb."
"Die Brillen-was?"
"Das ist eine Geschichte, die mir meine Mum erzählt hat, um mich zu erschrecken, als ich klein war."
"Dass, wenn du nicht gut auf deine Brille aufpasst, ein Monster mit Tentakeln sie stielt?"
"Wer hat gesagt, dass das Monster Tentakeln hatte?"
"Ich habe angst vor Kraken."
"Erinnere mich daran, nie mit dir in ein Fischrestaurant zu gehen."
"Das setzt aber voraus, dass ich mit dir Abendessen gehen will."
"Vielleicht bin ich mir sicher."
"Vielleicht solltest du das nicht sein."
Lily starrte James an und James starrte seinen Schrank an.
"Ich schaue nicht in die richtige Richtung, oder?", vermutete er und wurde rot.
"Der Kleiderschrank schmilzt förmlich unter deinem Blick.", brummte Lily . "Nun, da das jetzt geklärt ist, werde ich zu Verwandlung gehen. Wir haben schon das Frühstück verpasst." James stolperte vorwärts, da er den Halt an Lilys Schulter verlor, als sie einen Schritt machte. "Tschüss!"
"Warte! Du kannst mich nicht verlassen!", sagte James jammernd zum Bettpfosten. "Kannst du, äh ..." Er wippte von einem Fuß auf den anderen, plötzlich sehr schüchtern. "Kannst du mir vielleicht etwas anziehen? Bitte?"
Lilys Mund stand offen. "Ich soll dich anziehen? Ich bin nicht deine Mutter!"
"Manchmal ziehen sich Partner gegenseitig an."
Er erhielt keine Antwort.
"Oder war es einander auszuziehen ..."
Er erhielt immer noch keine Antwort.
James wurde besorgt.
"Lily? Lily, bist du noch da? Lily? Oh mein Gott, sie ist weg. LILY? LILY! LILY, LASS MICH NICHT HIER! Ich bin VORÃœBERGEHEND BLIND, Lily!"

»Mein Gott, James, keine Panik! Ich bin hier!"
Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. "Puh. Sorry, es ist nur schwierig, wenn ich bin vorübergehend blind bin."
"Ich habe nur kurz nachgedacht, du dummer Arsch!" Lily massiert sich den Nasenrücken und fasste einen Entschluss. "In Ordnung, James. Ich werde dir Kleidung in die Hand geben, und du wirst sie dir selbst anziehen"
"OK!", stimmte er zu und spürte, wie ihm etwas in die Hand gedrückt wurde. "Also ... das ist eine Hose, oder?" Er fing an, die Kleidung über seine Beine zu ziehen.
"Nein, das ist ein Hemd." Sie beobachtete, wie sich das Hemd mit seinen Füßen verhedderte. "Oh um Himmels willen, ich werde es machen!", gab sie auf. "Arme!", befahl sie.
Hilfsbereit streckte er seine Arme aus und Lily schob sie durch die Ärmel. Sie versuchte verzweifelt, nicht auf seine Brust zu starren, die schlank und muskulös von Quidditch war. Sie schluckte und fing an, die Knöpfe zu schließen, während sie jedes Mal rot wurde, wenn ihre Finger seine glatte Haut streiften. Als sie den letzten Knopf geschlossen hatte, klappte sie seinen Kragen um und konnte nicht widerstehen, imaginären Staub von seinen Schultern zu wischen. Sie versprach sich, dass das warme Gefühl in ihr wirklich das Gefühl einer Mutter war, die ihren Sohn für seinen ersten Tag in der Schule zurecht machte.
"Wie sehe ich aus? Vögelbar?"
Nur dass Söhne nicht diese Fragen stellten.
Und Mütter nicht mit einem verträumten 'Ja … ' antworten wollten.
"Halt die Klappe, Casanova!", erwiderte Lily auf der Suche nach James Hose.
»Cassie wer?"
"Muggel-Witz."
"Versteh ich nicht."
"Egal."



Lily führte James zu Verwandlung und sah seltsam wie ein Blindenhund aus, da James sich an ihren Schultern festhielt und ihr hinterher lief. Natürlich haben Blindenhunde nicht leuchtend rote Haare und niedliche kleine Sommersprossen. Und James wünschte sich wirklich seine Brille herbei, um eine perfekte Sicht auf den wunderschönen Hintern seines Blindenhundes zu haben.
"Ich kann hören, dass Leute lachen, Lily."
Diese Aussage war richtig, denn Lily sah, wie vereinzelt Leute auf sie zeigten und das Lachen langsam anschwoll.
Lily antwortete auf die aufrichtigste und ehrlichste Weise. "Das ist alles nur in deinem Kopf*, Kumpel."
"James!" rief eine Stimme von vorne.
"Oh Merlin sei Dank!", frohlockte Lily, als der Rest der Rumtreiber ihnen vom Verwandlungsklassenzimmer her entgegen kam. Sie konnte Potter bei seinen drei Handlangern abladen.
"Warum tut ihr das immer?", fragte Lily die Jungen, als sie sie schließlich erreicht hatten.
"Was tun wir?", fragte Peter.
"Ihr geht immer in einer Reihe!"
"Wir sind DIE Rumtreiber!", lächelte Sirius sein Fotolächeln.
"Ihr erinnert mich an Stripper!", kommentierte Lily. "Mach es nicht mehr oder ich ziehe euch Hauspunkte ab. Und jetzt … " Sie zerrte James Hand von ihrer Schulter und schob ihn in Richtung Remus "… passt auf euer Findelkind auf. Der Pavian hat seine Brille verloren."
Sirius brauchte einen Moment, um James zu mustern. Etwas an ihm sah komisch aus. "Ich will nicht unhöflich klingen oder so, Krone, aber ... äh ... Warum trägst du eine Latzhose?"

James blinzelte. "Ich trage was?"
"Latzhose.", sagte Peter.
"Das ist unmöglich!" James lachte. "Lily hat mich heute Morgen angezogen und-", er unterbrach sich. Seine Kleidung, die er trug, fühlte sich nicht an, wie seine üblichen Schulroben. "Lily!", explodierte er. Er versuchte, mit dem Finger auf sie zu zeigen, aber das war schwierig, wenn alles verschwommen war. "Lily? Verdammt noch mal, wo bist du?"
Sie versteckte sich hinter seinem Rücken und schüttelte den Kopf wütend, als Remus sie anschaute.
"Sorry, James. Sie ist gerade gegangen.", schwindelte der Werwolf und versuchte sein Lachen zu verstecken.
James drehte sich um und Lily versuchte verzweifelt sich wieder zu verstecken. "Hey! Ich habe rote Haare gesehen!" Er tastete die Luft ab. "Lily! Lily, bist du das?"
"Das war Wurmschwanz.", sprang Sirius ein.
"Ja, ich habe kürzlich meine Haare gefärbt.", witzelte Peter.
"Pass auf, Pete!", warnte Sirius, während er Lily beobachtete, die in das Verwandlungsklassenzimmer kroch, um sich zu verstecken. "Er hat eine Schwäche für Rothaarige. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass er dich ohne Brille abknutscht."
James verzog das Gesicht. "Ha ha, mobbt die teilweise binde Person, warum auch nicht! Nervige Idioten ... aber im Ernst, trage ich wirklich eine Latzhose?"
"Du siehst aus als ob du eine Latzhose für schwangere Frauen trägst.", sagte Sirius und schlug auf James Rücken. "Du siehst fast aus, wie eine stolze Mutter."
"Beis Merlin, findet eine Hose für mich oder ich fühle mich gezwungen zu strippen!", warnte James seine Freunde.
Sofort stürzten die drei Jungs los, um Hosen zu holen. Denn niemand (oder waren es alle?) wollten gerne einen halbnackten Prongs durchs schloss laufen sehen.


Lily half James heimlich den ganzen Tag. Schlau wie ein Fuchs, hatte James sie mal beschrieben, aber das war vor allem wegen ihrer roten Haare und endete damit, dass er sie 'Foxy Lady Lily' nannte, womit sie auf jeden Fall nicht einverstanden war. **
Obwohl Lily Sirius, Remus und Peter gesagt hatte, sie sollten auf den vorübergehend blinden Marauder in jeder Stunde, die sie hatten aufpassen, taten sie das nicht. Ob es ihnen einfach gleichgültig war oder sie zu faul waren, wusste sie nicht. Also half Lily James, wenn er Hilfe brauchte, heimlich natürlich.
Als die Klasse aufgefordert wurde, auf die Seite 564 zu blättern und James mindestens fünf Minuten lang ungeschickt hin und her blätterte, schwang Lily ihren Zauberstab und die richtige Seite wurde aufgeschlagen. Als James seine Feder auf den Boden fallen lies, sprang sie plötzlich, von einer unsichtbaren Kraft namens Lily Evans gelenkt, wieder auf den Tisch. Als James fast seinen Trank zerstört hätte, weil er eine völlig falsche Zutat hineinwerfen wollte, tauschte Lily sie durch die richtige aus.
Natürlich war sie wütend - und verwirrt von ihrem Wunsch, ihm zu helfen. Sie war noch mehr verärgert, als sie sah, dass James Freunde nicht einmal Anstalten machten, ihm zu helfen. Es war fast so, als ob sie ihn bewusst nicht unterstützen, so dass Lily ihm helfen musste.

Lily sah James auf dem Boden des Korridors herumkrabbeln, darum bemüht, seine Schulbücher einzusammeln, die nach einem beeindruckend unbeholfen Sturz über den Boden verteilt waren. Er hatte eine ganze Menge von Zuschauern, die es kichernd und lachend ausnutzten, den Schulsprecher in einer so peinlichen und unwürdigen Situation zu sehen.
"Bücher!", murmelte James und tastete den Boden nach seinen Sachen ab. "Kommt zu Prongs ..."
In gewisser Weise fühlte es sich für Lily wie leichte Folter an, James dabei zu beobachten, wie er sich noch mehr zum Narren machte, als sonst. Sie schob sich vorbei an der Menge und schoss zornige Blicke zu Sirius, Remus und Peter, die neben James standen und seinen Fortschritt auf der Suche nach seinen Büchern mit leeren Blicken verfolgten.
"Warum helft ihr ihm nicht?", verlangte Lily nach einer Antwort und schaute die Jungs mit verengten Augen an. Remus trat vor, um James zu helfen, aber Sirius hielt ihn auf, schüttelte den Kopf und warf ihm einen Blick zu. Lily starrte sie an. "Ihr seid solche Idioten!"
Sie ging in die Knie und legte ihre Hand auf James Schulter, der überrascht zusammenschreckte.
"Ich bin es nur!", sagte Lily sanft, währemd sie seine Bücher einsammelte.
"Oh Gott sei Dank!", seuftzte James erleichtert. "Ich dachte schon, ich wäre wieder jemandem gegen den Schritt gelaufen."
"Wieder?"
"Ich möchte dir die Geschichte lieber nicht erzählen."
Lily reichte ihm seine Bücher. "Hier."

"Wow, ein Schlammblut hilft einem Reinblut!", sagte eine Stimme aus der Menge. "Ich hätte nie gedacht, das noch zu erleben."
James explodierte bei diesem Kommentar. "Wer zum Teufel hat das gerade gesagt?" Er schob die Ärmel seiner Robe nach oben und starrte drohend an die Wand, von der er dachte, dass sie gesprochen hatte. "Warst du das, Snape? Du schleimiger kleiner Idiot! Nenn Lily nie wieder so! Ich werde dir in den arsch treten!" Er griff die Wand an, seine Fäuste flogen.
"James! James, lass es!" Lily zog an seinem Arm und versuchte ihn zurückzuhalten. "James, du greifst eine Wand an!"
Er hörte endlich auf, als seine Hand ein Porträt traf. Er befühlte seine Finger und murmelte ein schmerzvolles "Au ...".
"Komm, lass uns von hier verschwinden.", murmelte Lily, sich dessen schrecklich bewusst, dass sie in der Öffentlichkeit waren. Sie zog ihn an der Hand durch den überfüllten Flur.
"Wo ist Snape?", fragte James, der noch nicht gehen wollte, sich aber von Lily mitziehen ließ. "Ich muss ihn mit einem Kissen ersticken!", erklärte er mit einem wahnsinnigen Blick in seinen Augen.
"Er ist weg, James."
"Vom Antlitz der Erde? Denn das würde mir eine Menge Ärger in Azkaban sparen."
Die restlichen Rumtreiber sahen zu, wie Lily und James den Gang hinunter verschwanden.
"Wann willst du James sagen, dass du seine Brille hast, Tatze?"
Grinsend nahm Sirius James Brille aus seiner Hosentasche und setzte sie sich auf. "Sobald er Evans Gesicht abgeknutscht hat, Moony."


"Ich weiß, wo wir sind."
Lily starrte verwirrt zu James. Sie hatte ihn aus dem Schloss und auf das Gelände gezogen, weg von den neugierigen Zuschauern, aber sie hatte ihm nicht gesagt, wohin sie ihn führte.
"Du kannst nicht wissen, wo wir sind.", widersprach sie.
James grinste und atmete die frische luft ein. "Wenn meine Berechnungen richtig sind, kann ich die Wellen des Wassers hören, was heißt, das wir am See sind. Ein paar Vögel zwitschern leise zu unserer Rechten. Und da wir im Schatten sind, vermute ich, dass wir unter der Buche stehen."
Er hatte absolut recht.
"Ich wusste nicht, dass du so gut hören kannst." Lily lächelte, setzte sich in das Gras und brachte James dazu, es ihr gleich zu tun, indem sie ihn - liebevoll, kein Zweifel - auf die Knie schubste.
"Kann ich nicht.", gab er zu. "Es ist nur ... wenn man nichts sieht, muss man sich auf seine anderen Sinne verlassen und darum habe ich heute viel gehört. Dinge, die ich normalerweise nicht bemerken würde."
"Was denn?", fragte Lily neugierig.
"Du tippst mit deinem Fuß auf den Boden, wenn di im Unterricht nervös oder gelangweilt bist." James strahlte sie an und sie hörte augenblicklich auf, mit dem Fuß aufzutippen, denn ja, sie war nervös. Er machte sie nervös. "Du hast auch das hinreizendste Niesen und Husten."
Lily errötete und umarmte ihre Knie, die sie an ihre Brust gezogen hatte.
"Danke für die Hilfe heute, Lily.", meinte er dankbar. "Remus hat mir gesagt, dass du mir den ganzen Tag geholfen hast. Einfach nur danke."
"Nicht der Rede wert.", antwortete Lily und versuchte ihr Bestes, nicht rot zu werden. "Mochtest du die Latzhose?", fragte sie auf einmal, um ihre Fassung wiederzugewinnen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

"Leider meinte Dumbledore, dass das nicht ganz der Schuluniform entsprechen würde."
"Schande.", gab Lily zurück. "Weißt du ... Irgendwie wünschte ich, du würdest deine Brille jeden Tag verlieren."
"Das ist gemein!", sagte James, aber lachte trotzdem. "Warum?"
"Weil ich dich ohne sie sehr toll finde."
James versuchte, nicht laut zu jubeln. "Ich muss diese Brille zerstören!", knurrte er und grinste.
Lily lachte und schaute ihn schüchtern an. "Aber wie würdest du es überleben, nicht-vorübergehend blind zu sein?"
"Ich würde es überleben. Du könntest mich anziehen, vorzugsweise nicht mit Latzhosen."
"Aber sie sehen so gut an dir aus!" Lily stieß ihn spielerisch mit dem Ellbogen.
"Du würdest gut an mir ausschauen."
Lily runzelte die Stirn. "Wie bitte?"
"Oh Merlin, nicht so! Nicht wie Sex! Ich meine, du würdest gut an meinem … Arm aussehen. Weißt du? Du weißt, was ich meine, oder?" Er versuchte es noch einmal: "Wir sehen gut zusammen aus! Das ist es, was ich meine. Ich möchte, dass wir zusammen sind. Oh Scheisse! Nichts davon hat sich in meinem Kopf gut angehört und ich vermute, laut ausgesprochen ist es auch nichtbesser! Scheße. Scheiße. Scheiße. Schei- "
Lily beruhigte ihn und legte einen Finger auf seine Lippen. James redete weiter, während sie ihren Finger immer noch auf seinen Mund drückte.
"Ich mag dich, wenn dir nicht schon aufgefallen ist, und ich hoffe wirklich, dass ich dich nicht verschreckt habe." Er erhielt keine Antwort. "Lily? Lily, bist du noch da?" Er geriet in Panik, als er ihren Finger nicht mehr auf dem Mund spürte. "Oh Gott, nein! Sie hat mich verlassen! Wie werde ich zurück zum Schloss finden? Ich werde in den See fallen! Ich werde fallen und ertrinken und die Meermenschen werden mich essen ! LILY, komm zurück! Lily, du kannst das nicht machen! Ich bin VORRÜBERGEHEND BLIND, LI-mmmmm. Mmmmm. "

Er hielt sofort den Mund, als sich ein Paar Lippen gegen seine presste. Er mochte seine Lieblingsbrille verloren haben, aber alles, was zählte, war, dass Lily Evans ihn küsste. Zumindest hoffte er, dass es Lily war. Er hoffte inständig, dass nicht einer der Meermenschen versuchte, seine Lippen abzusaugen. Zum einen, weil es ein Meermensch wäre, und zum anderen, weil es sich so, so gut anfühlte.
James holte tief Luft. "Nur um das zu klären. Es ist Lily, die mich da küsst, oder?"
Sie verdrehte die Augen. "Ja, James."
Grinsend griff er nach Lilys Hand.
"Das ist schon wieder meine Brust, James."
"Merlin, deine Brüste sind wie Handmagneten. Nur aus Neugier, da wir uns geküsst haben und so … darf ich meine Hand dort lassen?"
"Nein!"




* Im Original nicht beabsichtigt, aber übersetzt ergibt sich ein Liedtitel.


** Eine tolle Wortspielerei, die aber im Deutschen leider nicht funktioniert:

"Lily, on the sly, had been helping James … Sly like a fox, James had described her ... and progressed to the term of 'Foxy lady Lily' … "

on the sly = heimlich, Bezug auf sly = schlau (wie ein Fuchs)
foxy = sexy, aber auch Bezug auf fox = Fuchs -> schlau, rote Haare


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