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Fanfiction

Feinde auf Ewig? - Feinde auf Ewig?

von Enacake

Feinde auf ewig?

„Was haben wir denn jetzt als nächstes?“, fragte Ron Weasley, während er sich einen letzten Löffel Pudding in den Mund schob. „Ron! Kannst du nicht einmal, herunterschlucken, bevor du sprichst?“, rief Hermine Granger aufgebracht und schlug den Rothaarigen mit dem Buch, dass sie gerade noch unter dem Arm geklemmt hatte, auf den Kopf. Dieser warf ihr nur einen wütenden Blick zu. Auch Harry Potters Blick verfinsterte sich. Das lag jedoch an der Tatsache, dass ihm wieder einfiel, welches Fach sie nun haben würden- Zaubertränke. Und wenn es nicht schon reichen würde von Snape drangsaliert zu werden, so musste er sich während den schlimmsten zwei Stunden des Tages, auch noch mit den Slytherins herumschlagen! Als Harry in den Kerkern ankam (Ron hatte sich doch noch einen Nachschlag geholt und Hermine war noch schnell in die Bibliothek geeilt), lief der Junge der überlebte natürlich direkt in die Arme seines Erzfeindes- Draco Malfoy. Der Blonde, welcher in letzten Monaten um einige Zentimeter gewachsen war und Harry somit mittlerweile um fast einen ganzen Kopf überragte, blickte von oben herab auf den Dunkelhaarigen. „Was ist Potter? Keine Augen im Kopf?“, schnarrte er ganz Malfoy like und schubste Harry vor die Brust.
„Lass mich in Ruhe, Malfoy!“
„Nana, was sind wir denn heute so unfreundlich?“, Malfoys gehässiger Tonfall war für den Gryffindor kaum zu ertragen. Statt eine Antwort zu geben, schnaubte er abfällig und drehte dem Slytherin den Rücken zu. Dieser zog ihn am Arm zurück.
„Hey! Wir sind noch nicht fertig!“, rief er.
„Was willst du eigentlich von mir?“, schrie Harry nun aufgebracht. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch dieser blonde Schnösel schaffte es immer wieder, ihn mit nur wenigen Worten auf die Palme zu bringen. „Ich will gar nichts von dir! Du bist doch in mich reingerannt! Ich erwarte eine Entschuldigung!“, Malfoy kam Harry nun gefährlich nahe. Der Gryffinor funkelte ihm hasserfüllt entgegen. „Ich soll mich bei dir entschuldigen?! Du hast sie doch nicht mehr alle!“, Harry zeigte Malfoy einen Vogel und wandte ihm ein weiteres Mal den Rücken zu; dies stellte sich als Fehler heraus. Malfoy schien es gar nicht lustig zu finden, dass Harry ihr Gespräch (oder viel mehr ihr Geschreie) einfach so als beendet erklärte. Mit wenigen, aber durchaus bestimmten Schritten hatte er den Goldjungen eingeholt und mit einer schnellen Bewegung am Kragen gepackt. Harry schnürte es für einige Sekunden die Luft ab, was ihn noch rasender machte. Wild mit den Armen um sich schlagend, versuchte er sich aus dem Griff des Anderen zu lösen. Wann bei Merlin war dieser so stark geworden? Malfoy schien es durchaus zu amüsieren, Harry so in seiner Gewalt zu haben. „Tja Potty, blöd wenn man sich nicht einmal aus einem einfach Griff winden kann, hm?“, der Klang von Draco Malfoys Lachen so nah an seinem Ohr, gab Harry den Rest. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, riss er sich endlich los. Ehe sich der blasse Junge versah, hatte Harry ihm seinen Ellenbogen in das erschrockene Gesicht gerammt. Malfoy schrie auf und hielt sich die Nase, aus der das Blut in Strömen floss. Harry tat es nun fast schon leid, dass er dies getan hatte, doch lange plagte ihn nicht das Gefühl der Schuld. Draco Malfoy hatte sich schnell wieder gefangen, wischte sich noch ein letztes Mal mit dem Ärmel über die blutverschmierte Nase und stürzte sich mit einer Art Kampfschrei auf den unwissenden Harry. Mit einem lauten RUMS landeten beide auf dem harten Boden. „Du Arsch!“, schrie Draco wutentbrannt. Schon landete eine geballte Faust auf dem festen Gestein; nur knapp verfehlte sie Harrys Gesicht. „Spinnst du?“, brüllte dieser und warf sich herum, so dass er nun auf dem Slytherin saß. Das wollte dieser sich nicht gefallen lassen. Wild und blind vor reißender Wut, schlug der Malfoy- Erbe um sich, wie Harry es zuvor getan hatte. „Geh von mir runter!“, knurrte er. Harry grinste nur überheblich. „Ach weißt du, eigentlich ist es hier ganz bequem…“, sagte er leicht hin. „Ich sage es dir nicht noch einmal. Geh. Von. Mir. Runter!“, schrie Malfoy aufgebracht und betonte jedes Wort, als würden dem Auserwählten die Worte so erst bewusst. Dieser ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Neckisch fuhr er sich über die Lippen, verzog das Gesicht, um sich schließlich mit dem rechten Zeigefinger an die Unterlippe zu tippen, als müsse er scharf nachdenken. „Weißt du Malfoy… Nö!“, grinste er schließlich. Sein Gefangener wollte ihm gerade antworten, als Harry eine vertraute Stimme an das Ohr drang. Eine Gänsehaut ergriff ihn, die alles andere als angenehm war. Gefolgt von einem kalten Schauer, der ihm direkt über den Rücken lief. „Potter! Stehen Sie sofort auf und gehen Sie in den Klassenraum. 10 Punkte von Gryffindor!“, raunte die leise Stimme Snapes, die an den Wänden widerhallte, wie ein nie endendes Echo. Harry versteifte sich und folgte ohne Nachzudenken, den Anweisungen des Tränkemeisters. Harry wunderte sich noch, dass von Malfoy kein bissiger Kommentar mehr kam, doch eigentlich war es ihm auch egal. Jeder Moment ohne Malfoy, war ein guter! Schnell setzte sich Harry zu Ron und Hermine in die letzte Bank. Hermine warf ihm einen strengen Blick zu, bevor sie auch schon die Hand in die Lüfte erhob, um die erste Frage Snapes zu beantworten, welche der junge Potter nicht einmal gehört hatte. Der Unterricht hatte schon längst begonnen, doch Harry wollte sich einfach nicht beruhigen. Was bildete sich Malfoy eigentlich ein? Harry hatte eindeutig genug, er würde sich das Verhalten des verwöhnten Slytherins nicht mehr gefallen lassen! Merlin, das war doch zum Haare raufen! Er durfte sich nicht immer so aufstacheln lassen, sonst würde ihn der Andere nie in Ruhe lassen. Snape zog Harry nun zum dritten Mal Punkte für seine Unachtsamkeit ab, doch es war ihm egal. Was bedeuteten schon dämliche Hauspunkte? Es gab wahrlich wichtigeres. Zum Beispiel Malfoy eins rein würgen- genau! Endlich ließ der Tränkemeister seinen langweiligen Monolog enden, Harry war sich sicher, dass außer Hermine sowieso niemand zugehört hatte. Ron neben ihm starrte schon die ganze Stunde auf Hermine, die dies entweder nicht bemerkte oder bewusst ignorierte. Harry wusste schon seit geraumer Zeit, dass sein bester Freund ein Auge auf die Brünette geworfen hatte, doch dieser wollte das einfach nicht zugeben. Nun, denn. Wenn dieser nicht wollte, dann hatte er eben Pech gehabt. Harry war sich sicher, dass er zwischen den Beiden vermitteln hätte können, doch wie immer, wurde er nicht gefragt. Wie sollte es auch anders ein? Harry war ohnehin mit anderem beschäftigt. Wieso musste er auch immer mit Malfoy aneinander geraten? Bei Merlins Bart, wie schaffte es dieser verzogene Junge immer wieder, ihn so schnell auf hundertachtzig zu bringen? Ein Wort Malfoys und Harrys geballte Faust wollte unbedingt Bekanntschaft mit dem Kiefer des blonden Slytherins machen. Für wen hielt dieser sich eigentlich? Vermutlich war ihm die Bezeichnung „Eisprinz von Slytherin“ zu Kopfe gestiegen und nun hielt er sich wirklich für die königliche Hoheit von Hogwarts. Die Stunde nahm, nachdem das Hause Gryffindor durch Nevilles Zu- beziehungsweise Harrys Nichtstun weitere 15 Punkte verloren hatte, sein jähes Ende. 40 verlorene Punkte für Gryffindor, das war selbst für Snape rekordverdächtig! Miesgelaunt stapfte Harry, zusammen mit einem noch immer Hermine anstarrenden Ron und eben dieser, die Treppen aus den Kerkern empor. Gerade wollte Harry die Schwelle zum Flur erklimmen, als er plötzlich an seinem Umhang nach hinten gezogen wurde. Verzweifelt versuchte er das Gleichgewicht zu halten, doch es gelang ihm nicht. Seine Schuhsolen konnten sich nicht mehr an dem Steinboden halten und Harry stolperte rückwärts die Treppen in den Kerker hinab. „Aaaaaah!“, schrie der Junge-der-überlebte und hoffte inständig, dass er wieder so viel Glück haben würde, wie vor 15 Jahren. „Harry!“, hörte er während des Falls die geschockten Rufe seiner besten Freunde. Mit einem dumpfen Aufprall landete Harry auf dem harten Steinboden. Augenblicklich wurde ihm schlecht und er schloss die Augen. Ein erschrockenes Keuchen dran an sein Ohr, gefolgt vom mehreren Nennen seines Namens. „Das wollte ich nicht! Potter… Harry, bitte sei dir nichts passiert.“, es war nur ein leises Flüstern, fast nur ein Hauch, doch Harry hörte es. Das konnte nicht sein, diese Stimme, er kannte sie… Verwirrt blinzelnd öffnete Harry die Augen. Vor ihm tanze ein Draco Malfoy mit zwei Köpfen auf und ab. Ein tanzender Draco Malfoy mit zwei Köpfen(bei dem der eine aber so langsam durchscheinender wurde), der sich über ihn beugte. Sich über ihn beugte mit einem… besorgten Blick? Harry blinzelte noch mehr. Malfoys Gesicht wurde scharf und verschwand sogleich aus der Sicht des Auserwählten. „Spinnst du?!“, brüllte eine aufgebrachte Stimme, die Harry ebenso gut kannte. Ein dumpfer Schlag, gefolgt von lautem Stöhnen, verriet ihm, wohin Malfoys Blondschopf verschwunden war. Er wollte sich aufsetzten, doch schon wurde er wieder auf den kalten Untergrund gedrückt. „Bleib bitte liegen, Harry. Geht es dir gut? Ist dir was passiert? Hast du dich verletzt?“, Hermine hatte sich mit bleichem Gesicht und vor Schreck geweiteten Augen über ihn gebeugt. „I-ich weiß nicht.“, stammelte Harry mit trockenem Mund. Er konnte nicht sagen, wie er sich fühlte. Er spürte nur eines und das war dieser Druck in seinem Kopf. Entgegen Hermines Bitte setzte er sich auf; die Hand an seine Schläfe gedrückt. „Tut dir dein Kopf weh? Harry, jetzt sag doch was!“, Hermine begann sofort den Kopf des Jungen nach Verletzungen zu untersuchen. Harrys Hand glitt zu seinem Hinterkopf, wo der Druck am stärksten war und warme Flüssigkeit auf seine Haut traf. Ängstlich betrachtete er das Blut an seiner zitternden Hand. Geschockt sah Hermine auf Harrys Hand. Die schon zuvor dagewesene Übelkeit war zurück. Vom Schwindel begleitet, riss es Harry in die Dunkelheit.

„Harry!“, Hermines erleichterte Miene war das erste, was der Auserwählte sah, als er erwachte. Er wusste weder wo er war, noch wie er an diesen Ort gekommen war. Es dauerte einige Sekunden bis sein Unterbewusstsein ihn mit Erinnerungen der letzten Stunden (er hoffte zumindest, dass es Stunden gewesen waren und nicht etwa Tage) gefüttert hatte und Harry feststellte, dass er sich ihm Krankenflügel befand. Er musste ohnmächtig geworden sein, nachdem er die Treppe hinunter gefallen und sich am Kopf verletzt hatte. „Oh Harry, du warst über 2 Stunden ohnmächtig, nachdem du das Blut an deinem Hinterkopf bemerkt hast.“, Hermine sah noch immer unendlich blass aus. Harry setzte sich, unter Hermines tadelnden Blick, auf und fasste sich an den Kopf. Natürlich war von der Wunde nichts mehr zu spüren. Madame Pomfrey hatte sie in ihrer Funktion als Schulkrankenschwester sicher sofort behandelt und schließlich mit dem Schlenker ihres Zauberstabes verschwinden lassen. „Wie ist das denn überhaupt passiert?“, der Gryffindor konnte sich nur noch an das blasse Gesicht eines gewissen Slytherin erinnern, welcher sich über ihn gebeugt hatte. Die Sorgen, die er auf dem Gesicht des Eisprinzen hatte lesen wollen, hatte er sich sicher nur eingebildet. „Dieser miese Schleimbeutel von Malfoy“, Ron spuckte den Name ihres gemeinsamen Widersachers voller Abscheu aus, „hat dich von hinten angegriffen und die Treppe hinunter geschubst!“ „Ron, sag nichts, was du nicht sicher weißt! Er sah wirklich erschrocken aus. Ich glaube nicht, dass er das mit Absicht getan hat.“, Hermine erntete für ihre Widerworte einen bösen Blick von Ron. „Wie kannst du dieses Frettchen auch noch in Schutz nehmen? Er hat Harry verletzt!“, der rothaarige Teenager ballte seine beiden Hände zu Fäusten. „Dafür habe ich ihm auch kräftig eine reingehauen! Wobei er sich gar nicht dagegen zu wehren versucht hat…“, Ron sah verwirrt zu Hermine, welche nachdenklich aus dem Fenster blickte. „Nachdem du ohnmächtig geworden bist, habe ich nur noch gesehen, wie er weggerannt ist.“ Ron gab ein gekünsteltes Husten von sich, welches sich verdächtig nach dem Wort „Frettchen“ anhörte. Bei Harry konnte man daraufhin den Anflug eines matten Lächelns erkennen.

Schon am nächsten Morgen erlaubte Madame Pomfrey ihm den Krankenflügel wieder zu verlassen und dem Nachmittagsunterricht beizuwohnen. Harry machte eine gute Miene zum bösen Spiel; hatte er doch gehofft zumindest einen Tag dem Unterricht fern bleiben zu können. Harry seufzte, na super, am Nachmittag gab es gleich einmal eine Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe zusammen mit den Slytherins. Und mit den Slytherins hieß: zwei ganze Stunden zusammen mit Draco Malfoy! Er freute sich jetzt schon!

Als Harry, Ron und Hermine bei Hagrid und den anderen Gryffindors ankamen, waren auch die Slytherins schon anwesend. Harrys Blick schweifte durch ihre Reihen und blieb bei ihrem Prinzen hängen. Draco Malfoy sah missmutiger drein denn je, während er mit der Spitze seines Schuhs unschöne Löcher in den Rasen bohrte. Crabbe und Goyle standen etwas abseits von Malfoy. Selbst ihnen schien Malfoys Blick nicht geheuer. Hagrid begann mit dem Unterricht und zeigte ihnen seine neusten Schätze. Abraxaner oder auch Abraxas-Pferde standen auf den Weiden Hogwarts‘. Hagrid durfte sie halten, da sie sich noch im Anfangsstudium ihrer Entwicklung befanden und somit noch für Schüler zugänglich. Diese Wesen waren zwar nicht gefährlich, doch konnten sie in etwa die Größe eines Elefanten erreichen und es sollte schon vorgefallen sein, dass Zauberer von einem ausgewachsenen Abraxaner erdrückt wurden. Harry betrachtete gerade ein etwas abseits stehendes der goldfarbenen, Pegasus ähnlichen Pferde, als Malfoy plötzlich neben ihm auftauchte. „He Potter, mal wieder ohnmächtig geworden? Darin hast du ja mittlerweile Übung!“, zischte er und lachte überlegen. „Ach halt doch einfach mal die Klappe, Malfoy! Du solltest nicht vergessen, wieso ich das Bewusstsein verloren habe! Ich kann noch immer zu Dumbledore gehen!“, Harry spürte wie er wieder sauer wurde. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Erst schubste er ihn die Steintreppe hinunter (verdammt, er hätte sich das Genick brechen und sterben können!) und dann, statt sich zu entschuldigen(was wohl eindeutig angebracht gewesen wäre), machte er sich auch noch über den 16 Jährigen lustig. Es war wirklich nicht zu fassen, wie eingebildet der Malfoy-Erbe doch war. „Uuh jetzt habe ich aber Angst! Was würdest du denn nur ohne deinen ach so tollen Beschützer Dumbledore machen? Weinen? Zu Mami rennen? Ach nein, du hast ja keine Mami mehr! Die hat sich ja lieber zusammen mit deinem Daddy abmurksen lassen!“, Harrys Wut wuchs bei jedem von Malfoys gehässigen Worten bis ins Unermessliche. Fast wie von selbst, ballten sich seine Hände zu so festen Fäusten, dass seine Knöchel weiß hervortraten und seine Fingernägel in das Fleisch seiner Hand schnitten. Unsagbare Wut kochte ihn im hoch und innerhalb weniger Sekunden überrollte ihn eine Welle von tiefster Abscheu und Hass, welche er noch nie zuvor, nein, nicht einmal für die Dursleys oder Voldemort empfunden hatte. „Was ist? Hat es Potty die Sprache verschlagen?“, stichelte Malfoy weiter und trat noch näher an Harry heran. Dieser hob bedrohlich langsam den Kopf. Eher jemand ihn daran hindern konnte, holte er aus und schlug mit voller Wucht in Malfoys erschrockenes Gesicht. Zu Harrys Überraschung gab der sonst so Wehleidige, trotz des harten Schlags, keinen Ton von sich. Er stolperte wortlos einige Schritte zurück; weg von dem pferdeähnlichen Geschöpf. Weiter überraschte es Harry, wie gut es ihm tat, Malfoy einmal richtig eine rein zu hauen. Wie ihm Rausch schlug er auf den Slytherin ein, hörte nicht die Schreie Malfoys, nicht seine eigenen. Er war einfach so unsagbar wütend. Er spürte nicht die Tränen, die in seine Augen traten, während er hemmungslos um sich schlug. Eine Träne nach der anderen lief ihm über die Wange, während er seiner Wut freien Lauf ließ. „Wieso tust du das alles? Warum musst du mich immer klein halten? Mich immer verletzten? Sag mir einfach, wieso macht es dir so viel Spaß mich zu quälen, mich leiden zu sehen?“, schrie Harry verzweifelt. Er sah nicht das Blut, welches an seinen Händen und Draco Malfoys Gesicht klebte. Der Goldjunge wollte es nicht sehen. Kein Mitleid, keine Schuldgefühle sollte ihn an dem hintern, was er sich schon seit dem ersten Tag wünschte zu tun. „ANTWORTE!“, brüllte er den Slytherin unter sich an. Dieser wimmerte. Konnte und wollte nicht antworten. „H…harry…“, krächzte Draco mit zitternder Stimme. „Es t-tut … mir … leid!“, hustete er blutspuckend. „Ich habe dich nicht um eine Entschuldigung gebeten, sondern um Antworten!“, Harry hatte kein Erbarmen. Das verdiente Malfoy nicht, auch wenn er Mitleid und Reue kaum noch schaffte zurückzudrängen. „Harry-“ „Seit wann nennst du mich Harry?“, Argwohn füllte die Stimme des Gryffindors, welcher sich schnell umsah, ob jemand den Disput zwischen Malfoy und ihm verfolgte. Doch es sah nicht so aus, als ob einer der anderen Schüler etwas von ihrem Streit bemerkte. Viel zu beschäftigt waren sie mit den beeindruckenden Geschöpfen vor sich. Diese waren schließlich um einiges interessanter als Malfoy und Potter, die sich angifteten. „Potter“, selbst ihn solch einer verfänglichen Situation schaffte es Malfoy die hellgrauen Augen verächtlich blitzen zu lassen. „Verdammt, bei Merlin! Das ist nicht so einfach!“, Harry sah wie Draco mit sich kämpfte, aber heute hatte er nicht die Geduld zu warten bis der werte Herr eine Entscheidung getroffen hatte. Er wollte einfach Antworten! Antworten darauf, wieso der Slytherin es so sehr auf ihn abgesehen hatte; wieso er ihn so unendlich zu hassen zu schien. „Antworte einfach oder soll ich dich anders zum Reden bringen?“, drohend beugte Harry sich nah zu dem blonden Jungen, welcher zu seinen Füßen lag, hinunter. Dessen hellgraue Augen sahen starr in die Grünen Harrys. Der Gryffindor runzelte die Stirn und wollte gerade zum Sprechen ansetzten, als er weiche Lippen auf seinen spürte. Erschrocken wich er zurück. Hatte Malfoy ihn etwa gerade GEKÜSST? Hecktisch kam er wieder auf die Beine und zielte mit seinem Zauberstab auf Malfoy. Die Tatsache, dass der Zauberstab in seiner Hand zitterte, verwirrte ihn nur noch umso mehr. Es hatte ihm noch nicht etwa gefallen? NEIN, er war auf keinen Fall schwul und besonders nicht für Malfoy! „Was soll der Scheiß?“, fragte er weniger bedrohlich als er es beabsichtigt hatte. Wieso brachte ihn dieser Kuss so sehr aus dem Konzept? Das war doch abartig! Seine und Malfoys Lippen, die sich berührte. Merlin, er hatte DRACO MALFOYS Lippen mit seinen berührt! Das durfte doch nicht wahr sein! Nachdem Malfoy auf die Bedrohung durch Harrys Zauberstab nicht reagierte, schnappte dieser ihn bei Kragen und zog ihn auf die schwachen Beine. „Antworte!“, knurrte Harry. Wieder war sein Gesicht viel zu nah an an dem von Malfoy. Als er merkte, wie nah er den Slytherin an sich gezogen hatte, schubste er ihn umso heftiger von sich. Draco stürzte dabei fast wieder zu Boden. „Verstehst du denn nicht?“, fragte er mit stark zitternder Stimme. „Nein, ich verstehe nicht und jetzt sag mir endlich was du willst, du … du Frettchen!“, für Harrys Geschmack sah Draco nach diesen Worten viel zu verletzt aus. Ron nannte ihn doch ständig so! „Merlin, Harry!“ „ HÖR AUF MICH HARRY ZU NENNEN!“ „Verdammt noch mal Harry,-“ „MALFOY!“ „Potter! Jetzt hör mir doch zu, verflixt noch mal! ICH LIEBE DICH!“

Draco schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ängstlich blickte er zu Harry, welcher nicht weniger geschockt aussah. Hatte Malfoy ihm gerade wahrhaftig gesagt, dass er ihn liebte? Das konnte doch nur ein Scherz sein! Wieso versuchte dieser Idiot immerzu ihn zu verarschen? Als wäre ein einfältiger Slytherin wie er überhaupt zu Gefühlen wie Liebe fähig! Als wüsste er überhaupt, was Liebe bedeutet! Ein gefährliches Knurren drang aus Harrys Mund und ließ den jungen Malfoy verschreckt zusammen zucken. „Wenn ich du wäre, würde ich jetzt ganz schnell verschwinden.“, sagte Harry mit solch einer finsteren Miene, dass man meinen könnte Lord Voldemort höchst persönlich stünde vor ihm, nicht etwa ein Klassenkamerad, der ihm gerade gestanden hatte, dass er romantische Gefühle für ihn hegte. „Aber Harry…“ „Und zwar sofort!“ Harry sah mit Schrecken, wie seinem Gegenüber Tränen in die Augen traten. Meinte er es womöglich ernst mit ihm? Falls nicht, war er ein ziemlich guter Schauspieler. Harry wollte sich schon umdrehen, um Ron und Hermine aufzusuchen, als er plötzlich durch einen schrillen Schrei daran gehindert wurde. Erschrocken drehte er sich um, die vor Schreck geweiteten Augen auf das Geschehen vor ihm gerichtet. Draco musste versucht haben, das Abraxas- Pferd, welches nur einige Meter von Beiden entfernt stand, zu streicheln oder gar zu besteigen! Wie Hippogreife, waren Abraxer- Pferde sehr stolze Geschöpfe, welche man nicht einfach so berühren durfte. Dies hatte ihnen Hagrid genau so zu Beginn der Stunde erklärt. Wie gewöhnlich hatte Malfoy vermutlich nicht zugehört, sondern lieber missmutig auf den Boden gestarrt. ‚Würde dieser Junge es denn nie lernen? Hatte ihm die wirklich unangenehme Sache mit Seidenschnabel im dritten Schuljahr nicht gereicht?‘, dachte Harry verzweifelt. Das goldene Fohlen richtete sich bedrohlich auf die Hinterbeine und schlug mit den Vorderen nach dem am Boden liegenden Syltherin. Bevor Harry wusste, was er tat, sprang er vor das Tier und breitete schützend die Arme in der Luft aus. „Hoooh!“, rief er mit tiefer und laut erhobener Stimme. Tatsächlich, zu Harrys Verwunderung, ließ das Tier sich beruhigen. Es sank langsam auf seine Hufen zurück und senkte langsam den Kopf. Ein letztes leises Wiehern entsprang den Nüstern des stolzen Tieres bis es schließlich völlig verstummte. Harry schlich mit einer abwehrenden Handhaltung an dem Abraxaner vorbei und fiel vor dem am Boden liegenden Jungen auf die Knie. „D-Draco…?“, fragte er unsicher und merkte nicht einmal, dass er den Slytherin beim Vornamen genannt hatte. „Bitte, sagt doch etwas!“, es war kaum mehr als ein Flüstern. Harrys Herz schlug ihm viel zu schnell in der Brust. Wieso hatte er plötzlich so Angst um ihn? Angst ihn zu verlieren? Das durfte doch alles nicht wahr sein… was war hier los? Malfoy sagte ihm, dass er ihn liebte. Er empfand plötzlich tiefe Sorgen für ihn, nachdem er ihn zuvor selbst verletzt hatte. Es hatte ihm nichts ausgemacht, seine Faust in das Gesicht Mafoys zu schlagen, doch nun, da er sich nicht mehr wehrte, sich nicht mehr regte… Da machte es ihm Angst.

„Harry!“, Hermine kam auf Harry zu gerannt. Gefolgt von Ron, welcher es nicht lassen konnte, ihr hinterher zu schmachten. Man hätte beinahe die roten Herzchen fliegen sehen. Ein erschrockenes Keuchen entfloh Hermines Mund, bevor sie die Hand darauf schlug. „Was ist denn mit ihm passiert? Harry, bitte sag, dass du nichts damit zu tun hast!“ Die Hände des Auserwählten begannen zu zittern. „Hermine, i-ich wollte das nicht, i-ich wollte… ich hab…“, er schaffte es einfach nicht aufzuhören zu stottern. Hermines Blick wechselte von erschrocken zu tiefst geschockt. „Harry!“, rief sie. „Wir müssen Hagrid Bescheid sagen. Ron und ich gehen ihn holen. Harry du bleibst hier.“, und schon war sie mit Ron im Schlepptau davon gerannt. Ein überforderter Gryffindor blieb mit dem Verletzten allein zurück.

Hagrid brachte Draco Malfoy sofort in den Krankenflügel, nachdem er schnell die Stunde als beendet erklärte. Sowohl der Wildhüter von Hogwarts als auch die Schulkrankenschwester Madame Pomfrey waren verwundert, als Harry um die Erlaubnis bat, bei dem Slytherin sitzen bleiben zu dürfen, doch keiner verwehrte es ihm.
Hagrid befreite ihm vom ohnehin für vorzeitig beendet erklärten Unterricht und Madame Pomfrey gewährte ihm, sich auf einen der Stühle an der Wand sitzen zu dürfen. Nervös beobachtete Harry, wie die Krankschwester mit ihrem Zauberstab über den bewusstlosen Körper fuhr und diesen schließlich anschließend begutachtete. Es dauerte eine geschlagene halbe Stunde bis sie wieder von Harry Notiz nahm. „Ich werde nicht fragen, wie es dazu kam. Aber ich hoffe, dass es dazu nicht mehr kommen muss. Sie sollten diese Hausstreitigkeiten endlich niederlegen, bevor noch etwas Schlimmeres geschieht. Dieses Mal haben Sie noch einmal Glück gehabt. Die gebrochene Nase konnte ich wieder heilen, ebenso den Rippenbruch und die Prellungen an Ober- und Unterarmen. Bitte, lernen Sie daraus.“, mit diesen Worten verließ Madame Pomfrey den Raum und ließ die beiden Jungen alleine. Unsicher stand Harry auf und setzte sich auf den Rand des Krankenbettes. Er wusste nicht, ob es richtig und im Sinne des Anderen war, dass er hier war. Zwar wusste Harry nicht wieso, doch so langsam hatte er das Gefühl, dass Draco Malfoy es ernst gemeint hatte. Er ließ den Gedanken zu, dass … dass es stimmen könnte, dass Draco sich in ihn verliebt hatte.

Liebte Harry ihn? Nein,… er…er hasst ihn! Das war Draco Malfoy! Natürlich hasse er diese Schlange! … Oder? „Draco, was machst du nur mit mir?“, seufzte Harry. Draco antwortete natürlich nicht; er war noch immer nicht bei Bewusstsein. „I-ich weiß, dass du mich nicht hören kannst, aber… es soll ja angeblich helfen oder so… über seine Gefühle reden und so… Also erst einmal, e-es tut mir leid. Wirklich! I-ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist, dass ich so ausgerastet bin. Das ist mir so noch nie passiert. Merlin, das ist alles so verwirrend. Du beleidigst und terrorisierst mich seit wir uns kennen und das obwohl du im ersten Jahr noch mit mir befreundet sein wolltest! Wobei du das vermutlich nur wolltest, weil ich Harry Potter bin, stimmt‘s? Es konnte ja niemand ahnen, dass mich der Blutstatus der Personen, die mich umgeben nicht interessieren würde, oder? Ach was rede ich da… Ich denke, das tut jetzt nichts zur Sache. Ich weiß immer noch nicht, ob ich dir glauben soll, dass … du mich liebst. Du hast mich einfach völlig überrascht und überrumpelt. Ich meine, wie …wie hattest du geglaubt wie ich reagieren werde? Naja, wahrscheinlich genauso, hm? Schockiert und sauer… Ich habe dich damit ziemlich verletzt, glaube ich und auch das tut mir leid. Aber du musst mich auch verstehen. Da hassen wir uns Jahre lang und dann eröffnest du mir mitten in einem heftigen Streit, dass du mich … liebst? Das klingt alles so absurd.“, Harry lachte kurz auf; doch es war kein freudiges Lachen. Es klang traurig und erschöpft. „Draco, ich kann dir nicht sagen, ob ich dich, also… liebe, was du dich vermutlich fragst. Ich habe mir einfach noch nie Gedanken darüber gemacht, ob ich… homosexuell sein könnte. Ich war noch nie verliebt und bisher hat auch noch nie jemand etwas für mich empfunden, also außer Freundschaft, meine ich natürlich. Aber, wer weiß, wenn wir vielleicht unser Kriegsbeil vergraben würden und versuchen uns besser kenne zu lernen, dann… dann könnten wir ja vielleicht, also ganz vielleicht, unter Umständen, also-“, Harry unterbrach sich selbst. Er kam sich albern vor, wie er da, mit jemandem über seine Gefühle sprach, den er zum einen nicht leiden konnte (was auf Gegenseitigkeit beruhte) und zum anderen auch noch bewusstlos war. Seufzend stand er auf und warf noch einen letzten Blick auf Draco. Plötzlich kam ihm ein Gedanke und er wusste nicht woher er kam, doch plötzlich war er da. Er würde es einfach noch einmal gerne probieren. Gerne wissen, wie es sich anfühlt. Wie es sich anfühlt, die Lippen auf die eines anderen zu legen. Zwar hatte Draco ihn schon geküsst, aber er war viel zu überrascht und geschockt gewesen, um es genießen zu können. Genießen? Merlin, seine Gedanken fuhren Achterbahn; bissen wild um sich und er wurde dem einfach nicht Herr. Seine Neugier siegte und ehe der Auserwählte sich versah, hatte er seine Lippen auf die seines Erzfeindes gelegt. Warm und weich; wie beim erste Mal. Harry löste seine Lippen von Dracos und ging ohne sich noch einmal umzudrehen aus dem Krankenflügel.

Ob Harry wohl auch so ehrlich gewesen wäre, wenn er gewusst hätte, dass Draco gar nicht mehr bewusstlos gewesen war? Ob er wohl am nächsten Tage in den Krankenflügel geschlichen wäre, um sich noch einmal bei Draco zu entschuldigen und einen Waffenstillstand zu vereinbaren? Hätte er ihm beim nächsten Frühstück zugelächelt? Hätte Draco schüchtern und mit leicht geröteten Wangen zurück gelächelt? Hätten sie sich nur wenige Tage später mit einem kurzen „Hallo“ begrüßt? Vermutlich hätte Draco sich nicht getraut, Harry am Valentinstag eine Karte zu schicken, in der nichts weiter stand als: „Für immer“; zusammen mit einer roten Rose, welche auf magische Weise niemals verblühte. Sie hätten sich bestimmt nicht nachts am See getroffen, abgeschottet von den anderen; hätten sich nicht zum dritten ersten Mal geküsst. Sie wären nicht das Zeichen der Revolution geworden, bei der Slytherin und Gryffindor sich nicht mehr bekriegten, sondern Hogwarts endlich zu einer Einheit formten. Wer weiß, doch vielleicht hätten sie es sonst nicht geschafft den Dunklen Lord zu besiegen, wenn nicht auch Draco und Blase Zabini Dumbledores Armee beigetreten wären. Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen. Vielleicht, wenn Harry nicht den Mut gehabt hätte, Draco eine Chance zu geben; wenn Draco Harry nicht seine Gefühle gestanden hätte, wäre alles ganz anders gekommen.


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch