von Lula555
Ich sitze gelangweilt im Hogwartsexpress und starre aus dem Fenster. Die Landschaft fliegt nur so vorbei, während ich an James letzte Worte denke. Er meinte, dass ich auf jeden Fall zu ihm nach Gryffendor kommen muss. Oder vielleicht auch noch Ravenclaw oder Hufflepuff. Nur nicht nach Slytherin. Aber er weiß es wahrscheinlich schon besser, sonst würde er wohl bei mir sitzen. Aber er weiß es, genauso wie ich.Ich werde keine Gryffindor, Ravenclaw oder Hufflepuff. Es passt einfach nicht zu mir. Ich bin eher auf meinen eigenen Vorteil bedacht, kann auch mit List und Tücke umgehen. In mir kann man sogar eine wahre Freundin finden, man muss ‘nur‘ mein Vertrauen gewinnen. Aber sobald man mich hintergeht, sollte man das Weite suchen, denn dann garantiere ich für nichts mehr. Meinen Eltern ist, solange es mir gut geht und ich glücklich bin, egal in welches Haus ich komme.
Während der Fahrt bemerke ich, dass mehrere Leute kurz davor sind zu klopfen, sobald sie aber mein Gesicht sehen, so schnell wie möglich das Weite suchen. Als es Draußen dunkel wird und ich in der Ferne die Lichter von Hogwarts sehe, ziehe ich mir meinen neuen Umhang an und wuchte meinen Koffer auf den Boden. Wieso muss der Koffer auch so schwer sein?
Am Bahnsteig ruft ein Halbriese die Erstklässler zu sich. Nachdem alle da sind, folgen wir ihm zu einem großen See, an dessen Ufer Boote stehen. Immer zu viert sollen wir in eins gehen. Ich achte nicht darauf zu wem ich mich setze und schweige. Als Hogwarts in Sicht kommt ertönen “Ahs“ und “Ohs“. Ich finde den Anblick wirklich schön, beschließe aber mir tagsüber nochmal ein Bild vom Schloss zu machen.
In der Eingangshalle erwartet uns bereits eine streng wirkende Frau, die sich als Professor McGonnagal vorstellt. Sie bringt uns in einen kleinen Raum und sagt, sie würde in der großen Halle schauen, ob alle bereit für uns sind. Nach ein paar Minuten ist sie zurück und führt uns in die Halle. Sie sieht wirklich atemberaubend aus. Wir haben einen Blick auf die vier langen Haustischen, hinter denen auf einer Erhöhung der Lehrertisch steht. Am beeindruckensten ist aber die Decke, die aussieht wie der Himmel draußen. Das Starren der älteren Schülern macht mir nichts aus.
Vor dem Lehrertisch stellen sich alle Erstklässler in einer Reihe vor einem dreibeinigen Stul auf, auf dem ein alter Hut liegt. Nachdem der Hut ein Lied über die vier Häuser gesungen hat, werden wir alphabetisch aufgerufen. Nach einer gefühlten Ewigkeit dann endlch: “Potter, Julia!“. Ich gehe nach vorne und der Hut wird mir aufgesetzt. Eine helle, klare Stimme sagt zu mir: “Du bist nicht so mutig, wie dein Bruder. Du bist auch eher faul und etwas vergesslich. Außerdem bist du nur zu deinen Freunden nett. Ich glaube, du passt perfekt nach... SLYTHERIN!“ Das letzte Wort schreit er laut in die Halle. Auf dem Weg zu meinem neuen Haustisch sehe ich noch den geschockten Blick von James. Anscheinend war ihm doch nicht klar, in welches Haus ich kommen würde.
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