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Fanfiction

Zwei Welten weiter - "Streit im Land der Harmonie?!"

von KittKatt

Hier kommt erst einmal ein fettes DANKE an Leni-04! Ich freu mich so, dass du hier mitließt, ich höre immer gern von dir und hoffe dir gefällt auch weiterhin!

An alle anderen Reviews sind wie ein Lächeln :)

Beste Grüße,

KittKatt

_______________________________________________________

Tag 8 - "Streit im Land der Harmonie?!"




Tag 8 – James


„Ach komm schon, nur noch dieses eine Mal!“, bettelte Sirius und sah mich mit diesem auffordernden Blick an, der an unsere Freundschaft appellieren sollte. Ich kannte die Köter-Masche und ich hasste sie.

Verdammt, konnte er sich nicht ein anderes Mädchen suchen, dem er hinterher lief? Wieso ausgerechnet Mildrid? Die Einzige, die nichts von ihm wissen wollte. Es nervte. Ich seufzte lautstark um mein Missfallen offen kund zu tun.

Ein wenig enttäuscht verzog Sirius den Mund. „Ok. Lass uns in die dämliche Bibliothek gehen.“ Sein Blick hellte sich auf und er grinste wieder. Mann, ich hoffte wirklich, dass sich der ganze Aufwand für dieses Mädchen lohnte und wir die Sache bis zum Valentinstag erledigt hatten. Erst letztes Jahr hatte er 5 Elfen engagiert um Valentinstags-Songs für sie zu singen, die er natürlich selbst komponiert hatte. Was heißt „er“- wir mussten ihm natürlich beim komponieren helfen, was einer der freundlichen Elfen ihr auch gleich auf einem gefüllten Gang mitteilen musste. Ich wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Aber bitte, immerhin bekommt Sirius Ruf einen größeren Schaden dadurch als meiner. Aber ehrlich, so viel Mühen, nur für ein dummes Mädchen? Wahrscheinlich war sie es nicht einmal wert.

Ja, ich weiß, Mädchen sind klasse, aber warum sich um eine bemühen, die sich nicht die Bertie Botts Bohne für einen interessiert? Hogwarts ist nicht grad ein Ort, dem es an Mädchen mangelt. Im Gegenteil, Hogwarts ist voll von Mädchen und ich bin sicher es gibt eine Hand voll die ihr locker das Wasser reichen konnten.

Sirius Blick bohrte sich auffordernd in meinen. Hatte ich erwähnt, wie sehr ich es hasste?
Zur Bestätigung seines Blicks zuckte ich mit den Schultern und stand auf. Einer musste ja den Anfang machen. „Wer hat die Karte? Lasst uns wenigstens nachgucken, ob sie da ist.“

Es war Peter der panisch in seiner Tasche nach der Karte zu kramen begann. Er war der Kartenträger. So sagten es die Marauder-Regeln in denen jeder seine feste Rolle in unserer kleinen Gemeinschaft bekam. Peter war am besten geeignet die Karte zu tragen. Erstens, weil er verlässlich war und seine Aufgabe ernst nahm und zweitens ständig für ihre Aktualisierung sorgte, was mir persönlich einfach zu anstrengend gewesen wäre.
Dennoch stellte diese Karte als unser Meisterwerk dar. Ohne sie und meinen Tarnumhang würden wir wohl für alle Zeit nachsitzen müssen. Genervt steckte ich die Hände in die Hosentaschen und wartete, dass Peter endlich mal in seiner eigenen Unordnung klar kam. Er wirkte panisch und grinste uns entschuldigend zu.

„Sorry, ich glaub, sie ist noch im Schlafsaal.“, warf er kleinlaut ein- ließ mich laut aufstöhnen und rannte dann los um nach er Karte zu suchen. Ich hasste Verzögerungen- vor allem, wenn es um eine Sache ging auf die ich eh keine Lust hatte. Und Mildrid hinterher-stalken stand ungefähr auf einer Ebene mit- zu diesen dummen Schulsprechersitzungen zu gehen, was nur noch getoppt werden konnte durch „Warten, begleitet von Sirius brechreizerregenden Ausführungen über Mildrids Schönheit“.
Was war nur mit ihm passiert? Noch vor einem Jahr war Sirius völlig normal. Er hatte viele Dates mit vielen verschiedenen Mädchen und war nicht im Geringsten an einer festen Beziehung interessiert. Wozu auch? Er war jung. Wir waren jung. Warum diese einmalige Zeit an etwas Belangloses wie eine Beziehung verschwenden?

Ich verstand ihn einfach nicht mehr. Aber laut Remus Prognose und den neusten Wetteinsätzen gab niemand seiner momentanen Faszination noch mehr als 3 Wochen- welche ich mit Müh und Not noch überstehen konnte. Vielleicht konnten wir auch einfach Mildrid dazu überreden mit ihm auszugehen- ein grauenvolles Date zu haben und die Sache endlich als gegessen abzutun. Eine Möglichkeit die man durchaus in Betracht ziehen sollte und ich mit Remus und Peter besprechen sollte.
Peter räusperte sich und ich sah auf. Er wirkte verstört und meine Miene verfinsterte sich.

„Was?“, fragte Remus ungeduldig- da Peter das Schuldbewusstsein auf der Stirn stand.
„Sie ist weg.“ Eine kurze knappe Antwort die uns alle drei aufspringen und im Akkord „WAS?“ fragen ließ. Naja- eigentlich nur mich und Remus.
„Sirius!“, stellte letzterer auch gleich wütend fest und mein bester Freund erhob abwehrend die Hände. Das konnte doch nicht wahr sein…!
„Ich hab sie mir vorgestern ausgeborgt, es war wichtig, ich wollte-“
„Mildrid.“, ergänzte ich den Satz und schloss das Thema bevor wir seine Ausführungen zu hören bekommen konnten.
„Wo ist die Karte jetzt?“ Es war wohl das erste Mal das Peter aufgebracht erschien. Kein Wunder. Sirius hatte eine Marauder Regel verletzt und Peter seine wichtigste Aufgabe verloren.

„In Filch´s Büro.“, gab er selbstsicher von sich und versuchte das Thema abzutun als wäre es nichts. Nicht einmal Remus fragte, wieso er Peter dann überhaupt nach der Karte hatte suchen lassen. Es nützte doch nichts.
„Toll!“, murrte Peter sarkastisch und ballte seine kleinen klobigen Hände zu Fäusten, „Und hast du auch eine Idee, wie wir sie da wieder rausbekommen?“ Sirius schien im Gegensatz zu Remus und mir unbeeindruckt von Peters Ausbruch.
„Ach, ich hab alles im Griff. Ich wollte sie heut Abend wiederholen. Können wir jetzt gehen?“
Remus schnaubte nur.
„Also?“, klatschte Sirius freudig in die Hände auffordernd zum Gehen.
Doch es war Peter, der das letzte Wort hatte: „Ich hoffe für dich, dass die Karte morgen wieder in meiner Tasche ist und deinen dämlichen Plan kannst du allein durchziehen.“
Und mit diesem Statement schnappte er seine Sachen und nickte uns mit einem knappen „Schönen Tag noch!“ zu und stapfte davon. Welch ein Abgang…

Ehrlich? Ich war beeindruckt. Peter war immer eher der ruhige Typ, aber er nahm sein tun irgendwie ernst. Ganz im Gegensatz zu Sirius. Augenblicklich fühlte ich mich an Evans erinnert. War es nicht das, was sie mir seit Beginn des Schuljahres vorwarf? , dass ich zu sorglos und verantwortungslos war?
Vielleicht war es der Gedankengang der mich dazu verleiten ließ, die Karte auf später zu verschieben und mich Sirius hirnrissigen Ideen hinzugeben.
„Gehen wir es also an!“, freute er sich und schwupp- war ich auf dem besten Weg in mein Verderben.

***

„Mildrids Haar glänzt wie die Sonne.“, war der schwachsinnigste Spruch, der mir je durch den Kopf fegte, als ich da saß und wartet, dass Sirius sich endlich traute zu ihr rüber zu gehen. Sie saß genau an einem der Tische die von der Sonne angestrahlt wurden und Sirius hatte mittlerweile eine Milliarde Mal betont wie „wundervoll“ ihr Haar war. Ich bekam Kopfschmerzen.

Ihre Haare waren blond. Hatten alle Blonden von jetzt an Haar, was wie die Sonne glänzte? Praktisch wärs, wir würden uns die Fackeln in der Nacht sparen und einfach alle hundert Meter einen blonden Menschen auf dem Korridor platzieren… ok, zu abwegig. Aber wieso sie mit der Sonne vergleichen? Das war nicht nur abgedroschen und billig, sondern auch einfach nur peinlich.

Ja, nennen wir das Kind beim Namen. Mein bester Freund war mir neuerdings peinlich. Ihm war nicht mehr zu helfen. Vielleicht war es das, was mich störte? Er fragte nicht mehr nach meinem Rat oder meiner Meinung, wahrscheinlich, weil ich sowieso genug hatte von seinen ewigen Ausführungen über ihre Visage. Lautstark knallte mein Kopf auf die Tischplatte, jetzt hatte ich wirklich Kopfschmerzen und definitiv genug von dem Mist.
„Willst du jetzt endlich zu ihr hingehen oder warten bist du am Stuhl festgewachsen bist?“, fragte ich ihn provokativ. Sirius rollte mit den Augen.

Was? Ich dachte, er ist verknallt in sie. Hieß das automatisch, dass er jetzt bescheuert war? Gelten nun andere Regeln für zwischenmenschliche Beziehungen als vorher?
Bei Merlin, er bewegte sich. Warf mir einen letzten bösen Blick zu- warum wusste, er sicherlich selbst nicht… Wenigstens bewegte er sich schon einmal. War ja Mal ein Anfang.
Meine Aufmerksamkeitsspanne hielt jedoch nicht bis zu seiner Ankunft bei besagtem Mädchen, nein, es war ein roter Haarschopf der mein Interesse weckte.
Evans stand da zwischen den Regalen mit ihrem Angebeteten – Merlin, der Typ war so ein Loser- und schien eine nicht ganz so erfreuliche Konversation mit ihm zu führen. Zeit um wirklich mal was Interessantes herauszufinden. Denn wenn es im Land des Friedens Streit gab, was meist gefolgt von Tornado Evans war, dann wollte ich in der ersten Reihe sitzen und Popcorn in mich hineinstopfen.

Es war nicht schwer unbemerkt an die Beiden heranzutreten- wir sind schließlich in einer Bibliothek! Da rennen alle paar Sekunden Leute durch die Gänge und tatsächlich schien es Streit zu geben im Land der Harmonie.
„Du verstehst mich einfach nicht. Ich weiß nicht was in letzter Zeit los ist, aber wenn du so über mich denkst, dann sollten wir es vielleicht bleiben lassen.“, schloss sie ihre Ausführungen strich eine ihrer Strähnen hinters Ohr und sah zu ihm auf.
Ich hätte von Evans nicht solch drastische Maßnahmen erwartet, aber ich wusste auch nicht was vorgefallen war, vielleicht reagierte sie einfach wie jedes Mädchen in einer Krisensituation- mit Drohungen. Leere Drohungen nur um den Freund auf die Knie fallen zu lassen und ihn sich winden und krauchen zu sehen.

„Wenn du das so siehst, ist das eben so.“, entgegnete Jaden ihr motzig und ließ sie stehen. Offenbar hatte ich gerade die News des Tages mitbekommen und als ich Bertha Jorkins nur zwei Regale von mir entfernt erblickte wusste ich, dass ich mit dieser neuen weltbewegenden Wandlung im Hause Gryffindor heute noch öfter konfrontiert werden würde.

***

Tag 8 – Lily



Camilla Parker. Er hatte vor meinen Augen mit Camilla Parker geflirtet und behauptet es wäre nur ein Spaß gewesen. Er hatte mich in eine Ecke gedrängt gehabt und nur darauf gewartet, dass ich mich ihm entweder unterwerfe oder ausbreche. Und ich- ich bin ausgebrochen.

Wie konnte er nur Camilla Parker eine Haarsträhne hinters Ohr klemmen und ihr über die Wange streicheln und dann behaupten es wäre nur Spaß? Ich sah keinen Spaß darin. Ich konnte nicht drüber lachen und auch jetzt nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn nicht verstand und wir es lieber bleiben lassen sollten, sah ich keinen Spaß darin.
Völlig ausdruckslos ohne einen Funken von Reue hatte er mir geantwortet.
Meine eignen Schluchzer erfüllten mein Zimmer hier in den Schulsprecherräumen in denen ich auf Ruhe hoffte. Vielleicht würde er mir gleich hinter her kommen, vielleicht würde er sich gleich entschuldigen. Ja, warum weinte ich. Er würde es jawohl nicht ernsthaft so meinen. Wir waren 7 Monate zusammen. Sieben Monate ist lang. Das vergisst man doch nicht einfach so und vor allem ignoriert man es nicht einfach so. Da war sie dann auch diese kleine Stimme die mir sagt, dass ich überreagiert hatte. Immerhin hatte er ihr NUR eine Strähne hinters Ohr gestrichen und einmal über die Wange. Was war das schon? Es war kein Kuss, keine Umarmung nur eine flüchtige Berührung. Ich wischte mit dem Handrücken über meine Augen.

Mein Gespräch bei der Beratungshexe würde gleich anfangen und ich hoffte, dass sobald ich fertig war und mich auf den Weg zum Abendessen machen konnte, er schon auf mich warten würde und alles wieder gut werden würde.


Er wartete nicht auf mich und auch am nächsten Tag tat er es nicht.

***

Tag 8 – wieder einmal James



Sie hatte den wohl besten Raum im ganzen Schloss bekommen um ihre Beratungsgespräche durchzuführen und saß nun hinter ihrem Schreibtisch und mit einigen Akten vor sich auf einem Stuhl genau vor dem Fenster. Die Sonne schien hinein und verlieh ihr eine gewisse Würde und Autorität. Ihr Haare hatte Mrs. Fetcher zu einem strengen Knoten gebunden aber dennoch glänzte das helle Blond. Durch die darauf scheinende Sonne sah es aus als würde sie einen Heiligenschein tragen. Wieder kam Sirius dämlicher Spruch über Haare, die glänzen wie die Sonne in den Sinn und wieder würde ich mich am liebsten dafür schlagen. Oder eigentlich wollte ich eher wieder Sirius schlagen. Ich sollte es wirklich langsam mal tun. Es würde mir und meinen unterdrückten Gefühlen sicherlich helfen!

Mit einem Lächeln, das eher unpassend wirkte in ihrem kantigen Gesicht, rückte sie ihre Brille zurecht und wies auf den Stuhl vor sich. Ich ließ mich also auf den harten unbequemen Stuhl fallen und schaute sie mit erhobener Augenbraue an.
Die Nutzlosigkeit dieses Gesprächs war von vorn herein glasklar. Sie war Beratungshexe und half den Schülern des Abschlussjahrganges einen Job zu finden, der zu ihnen passte. All die unentschlossenen Seelen würden dann endlich Ruhe finden und mit einem Ziel vor Augen die Schule hinter sich lassen. Ich hingegen, hatte ein Ziel. Ich wollte Auror werden. Ich wollte immer und werde auch immer wollen. Summa sumarum, ich brauchte sie nicht und ihr tolle Vorschläge interessierten mich nicht im Geringsten.
„Mr. Potter“, begann ihre kratzende Stimme und starrte auf ein Blatt Papier, das ihr offensichtlich Aufschluss darüber gab, wer ich war und was es über mich zu wissen gab.

„Vielleicht haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht, was sie mit ihrem Leben einmal anfangen wollen, nun da ihr letztes Schuljahr sich dem Ende neigt und-“
„Hab ich. Ich werde Auror.“, unterbrach ich sie. Wozu noch anhören, was sie zu sagen hatte? Die Sache konnte man auch kurz und schmerzlos beenden.
„Sie möchten also Auror werden, so so.“ Sie schnalzte mit der Zunge und rückte noch einmal ihre Brille zurecht.
„Um. Nein. Ich WERDE Auror.“, korrigierte ich sie, nickte freundlich und erhob mich zum gehen.

„Dann ist ihnen sicherlich bekannt, dass neuerdings verlangt wird, dass sie ihre UTZ auch in Zaubertränke ablegen, nicht wahr?“
Sie lächelte triumphierend und mein Lächeln blieb mir im Halse stecken. Es schien mir als würde das hier doch mehr Zeit in Anspruch nehmen als erwartet.

+++

Tag 8 – zurück zu Lily :)



Es war die Krönung eines perfekten Tages. Ich musste in Dumbledores Büro und jeder weiß, was das heißt. Er wollte mich sicherlich nicht zum Tee einladen. Nein, vielmehr wollte er sicher wissen, wohin Mrs. Eisenhowers geliebt Mary-Ann verschwunden war und natürlich wusste er, wer das schwächste Glied in der Kette war um heraus zu finden wo sie war. Ich hatte ein derart schlechtes Gewissen, dass ich es eigentlich kaum erwarten konnte bis der Tag gekommen war an dem William die Puppe zurück gab.
„Boah Lily. Nerv nich! Es is ne Puppe. Ein Gegenstand!“, hatte William mir entgegen geplärrt als ich ihn erneut darauf ansprach sie doch bitte wieder zu geben und ich wusste nicht was ich entgegnen sollte. Was konnte ich schon tun?

Trotzdem wollte ich nicht die Verräterin spielen. Ich wollte keine Petze sein. Ich kann Geheimnisse sehr gut für mich behalten- nur lügen, das kann ich gar nicht.
Und als wäre es nicht schon schlimm genug gleich sozialen Selbstmord zu begehen und zu wissen, dass ich ab morgen wahrscheinlich neben Clara meine Mahlzeiten einnehmen durfte, liefen mir immer noch Mrs. Fetchers Worte durch den Kopf wie eine Endlosschleife.

„Ihre Noten deuten zwar darauf hin, dass sie sich sehr gut als Heilerin eignen würden. Aber wie steht es mit ihren sozialen Fähigkeiten?“, hatte sie mich gefragt.
Ich war perplex. Ich war Schulsprecherin, ich hatte Freunde, ich gab Nachhilfe, ich half freiwillig im Kräuterclub , unterstützte ehrenamtlich den Club zur Pflege magischer Geschöpfe, ich machte sogar bei dem dummen Chor mit … Was sollte bitte mit meinen sozialen Fähigkeiten nicht in Ordnung sein?

Genau das sagte ich ihr auch. Sie schnalzte mit der Zunge und verzog das Gesicht zu einer Miene, die mir bedeutete, dass sie dies für sehr fragwürdig hielt. Blöde Kuh!
„Ms. Evans, der Mangel an sozialen Fähigkeiten ist nichts tot bringendes. Viele Menschen sind nicht in der Lage empathische Verknüpfungen zu ziehen und wirken dadurch oftmals etwas- anders.“

Ja, genau das hatte sie gesagt. Das ich „anders“ wirke! Ich verstand die Welt nicht mehr. Und wieder drängte sich die Frage in mir auf, ob sie denn nicht recht hatte. Offensichtlich stimmte irgendetwas mit mir nicht. Vielleicht- ach was solls.

Bevor ich überhaupt an die Tür des Schulleiters klopfen konnte, öffnete sich diese schon vor mir. Nicht nur Dumbledore auch McGonagall waren dort und baten mich herein. Mein Herz war schon längst in die Hose gerutscht. Ich war geliefert. Aber ich durfte auf keinen Fall mein Pokerface verlieren. Offensichtlich hatte es etwas mit dem Verschwinden von Mary-Ann zu tun oder mit Carla. Meist riefen sie mich und baten mich, mich um Carla zu kümmern. Ersteres würde mich in eine äußerst unangenehme Situation versetzen. Obwohl ich den Streich dumm und kindisch fand- war es der Streich des Abschlussjahrganges, wie William mir versicherte- selbst wenn es ein ziemlich langweiliger und ideenloser ist- es ist dem Abschlussjahrgang vorherbestimmt. Es gibt immerhin einige Sachen während der Schulzeit bei denen man sich lieber nicht einmischen sollte, neben dem Abschlussball, den UTZ und die Siegesfeiern nach Quidditch Spielen ist das eine davon, egal wie bescheuert man sie findet.
Ich trat also in Dumbledores Büro. McGonagall sah streng über ihre Brille und bot mir den Stuhl genau vor dem riesigen Schreibtisch an.

„Hören Sie, Professor“, begann ich sofort um es hinter mich zu bringen, „ Wenn es um Mary-Ann geht, dann kann ich Ihnen leider nicht weiter helfen. Ich mein, ich weiß es natürlich. Ich hab es alles gesehen. Aber ich kann Ihnen wirklich nicht sagen wer es war. Aber mir wurde versprochen, dass ihr nichts passieren wird. Das ist alles was ich tun kann. Es tut mir leid…“
Das war der Moment in dem ich in meiner viel zu schnellen Rede bemerkte, dass außer mir noch jemand vor dem Schreibtisch saß. Potter. Mit erhobener Augenbraue sah er mich an und musste sich sichtlich das Lachen verkneifen. – Hornochse!

„Keine Sorge, es geht nicht um die Puppe, Ms. Evans. Ich habe Sie beide herbestellt um mit Ihnen die anstehenden Aufgaben zu besprechen. Nicht um Geheimnisse aus Ihnen herauszuquetschen.“, grinste Dumbledore freundlich und beruhigte mich wahrscheinlich mehr als er ahnte.

+++

Tag 8 – James



Ich war aufgeschmissen. Slughorn hatte mich stehen lassen, wie einen kleinen dummen Jungen und McGonagall mir zu verstehen gegeben, dass ich offensichtlich nicht die Reife besaß Konsequenzen für mein Handeln zu übernehmen und ich ihr beweisen soll, dass ich das sehr wohl konnte.

Alles in allem war mit klar, dass Auror-werden plötzlich in unendliche Ferne gerückt war. Ohne Zaubertränke war meine Karriere vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hatte.
„Ich versteh das nicht. Ich bin klug, warum sehen meine Noten so aus als könnte ich nicht mal nem Troll das Keule schwingen beibringen?“
„Willst du ne ehrliche Antwort?“, fragte Remus, während ich versuchte in meinem Kopf die Noten die ich dieses Jahr ablegen musste um noch annähernd eine Chance zu haben, auszurechnen.

Ich rollte mit den Augen um ihm zu zeigen, wie viele weitere ehrliche Antworten ich noch an einem Tag hören wollte. Erst diese Fletcher, dann McGonagall- Remus Sahnehäubchen brauchte da wirklich niemand.

„Man, Alter, es muss ne Lösung geben. Irgendwen muss man doch rumkriegen können.“
Sirius Aufbauversuche waren selten sonderlich hilfreich, vor allem wenn er wie jetzt mehr damit beschäftigt war Unmengen von Pfannkuchen in Marmelade zu ertränken. Peter hielt sich raus aus der ganzen Sache, wahrscheinlich weil er nach der verlorene-Karte-Nummer nicht mal mehr Blicke mit Sirius austauschen wollte, geschweige denn Worte. Jungs waren eben manchmal die besseren Mädchen.
„Ich für meinen Teil glaube, es gibt wirklich jemanden, der dir da raushelfen kann.“, grinste Remus verschwörerisch und deutete mit dem Kopf nach rechts.
Ich folgte seinem Zeichen und sah über die Reihen hinweg doch niemand der dort saß, weckte in mir einen AHA-Effekt, jedenfalls nicht bis ich am Ende des Tisches angekommen war. Ich legte den Kopf schief und sah zurück zu Remus.
„Nicht dein ernst!“

Er hatte auf Lily Evans gedeutet. Evans? Das durfte wirklich nicht der einzige Ausweg sein. Nicht, dass Evans und ich uns nicht verstanden. Versteht mich nicht falsch, wir waren nicht die besten Freunde, aber dennoch in der Lage sachlich und ordentlich mit einander umzugehen. Wir teilten nur selten den selben Standpunkt, was Evans durch die ein oder andere Ohrfeige versuchte deutlich zu machen.

Ich erinnerte mich an ein Mal an dem ich ihr meine Erkenntnisse zum Thema Rothaarige und ihren Hang zur Melodramatik mitteilte, der sehr oft auf ihrer Überempfindlichkeit beruhte und auch dazu führt, dass Rothaarige sich vergleichsweise oft selbst das Leben nahmen. Ihre Begeisterung für meine Ausführungen hielt sich in Grenzen. Auch an Vögeln in ihren Haaren und diversen anderen neckischen Ideen hatte sie keine Freunde, was uns- naja, wie erwähnt nicht immer zu den besten Freunden machte.
Zum anderen war es immer noch Lily Evans. Nicht, dass sie nicht legendär für ihren Hang zur Aufopferung war und ihre Hilfsbereitschaft in meinen Augen schon krankhafte Züge hatte, aber sie war wohl auch der konservativste Mensch den ich kannte.
„Dann hast du sicherlich eine bessere Idee. Aber wer hat mehr Einfluss- vor allem auf die Lehrer hier- als sie.“, schloss Remus mit diesem weisen Ausdruck, wie einer dieser Jedi-Meister und ließ mich resignieren.
„Na schön. Und wie stell ich es an auf ihrer Bedürftigen-Liste nach ganz oben zu kommen?“

Mit einem weiteren nicken, deutete Remus auf das andere Ende des Tisches, von dem Carla sich gerade wieder heulend erhob und es nur noch eine Frage der Zeit war, bis Evans ihr brav nachrennen würde.
Ich stöhnte. „Ich hasse diese Schule.“, grummelte ich vor mich hin und machte mich daran Carla hinterher zu gehen und mich auf Evans Sympathie Liste nach oben zu arbeiten.

Was kann es schöneres geben?

Vieles. Ganz recht.

+++

Tag 8 – Lily


Sie wussten es. Sie wussten es alle. Ich hatte mich kaum an den Tisch der Gryffindors gesetzt, da strichen mir auch schon eine Millionen Menschen aufmunternd über die Schulter.

Ihre mitleidigen Blicke waren eine Folter. Sie sahen mich an und wollten Verständnis ausdrücken. Doch sie verstanden nicht. Keiner von ihnen Verstand. Ich hatte mich nicht von Jaden getrennt. Ich meine, hatte ich doch wirklich nicht? Ich habe mich jedenfalls nicht trennen wollen.
Wieso sahen sie mich dann alle so an? Sahen sie mich so an und dachten: armes kleines dummes Mädchen? Oder war es eher ein: die Arme wird hoffentlich bald wen anderes finden? Nein. Es war ein:
„Merlin, sei dank, ist das nicht mir passiert.“
Es interessierte sie nicht, wie ich mich fühlte. Alles was sie wollten war ein Statement. Ich sollte vor ihnen in Tränen ausbrechen. Ihnen zeigen, wie verletzt ich war.
Was sie wollten war eine Show und bevor sie auch nur den Hauch einer Chance hatten mich brechen zu sehen, stand ich auf und ging.
Carla lief an mir vorbei, in Richtung Mädchenklo und sie schien meine Rettung zu sein. Ich wünschte ich könnte jedes Mal wie sie heulend durch die Gänge laufen, wenn mir danach war.

Ich wünschte… ich wäre manchmal jemand komplett anderes.


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