von xXMoonheartXx
» Narzissa Malfoy | Lachen
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Stumm steht sie da, nicht wissend, ob sie lachen oder weinen soll. Bellatrix ist tot. Sie steht da wie betäubt, gelähmt vor Schmerzen und starrt einfach nur stumm an die weiße Wand.
Bellatrix' Lachen war das einer Kettensäge, hell und schrill - kreischend. Manchmal verfolgt Narzissa ihr Lachen bis in den Schlaf und dort ist niemand, der sie trösten kann. Dort ist nur dieses Lachen, das von den Wänden widerhallt, die sie alleine mit ihr einschließen und sie taub machen.
Früher hat sie sich vor ihrem wahnsinnigen Lachen gefürchtet, mehr noch als vor den schaurigen Gestalten, die nachts umherschlichen und sie in ihrem Träumen heimsuchten. Dieses Lachen hatte sich für immer in ihr Gehirn gebrannt und war unwiderruflich mit Bellatrix verbunden. Es war ein schrecklicher Zeuge eines noch viel schrecklicheren Menschen und es erzählte von Mord an Unschuldigen, an denen sinnlos vergossenes Blut klebte und deren Schreie die Grausamkeit Bellatrix' reflektierten. Es erzählte von einer Schwester, die so nie in Narzissas Erinnerung geblieben war.
Nur das Lachen krallte sich in ihr fest, als wolle Bellatrix, dass sie es nie vergisst.
Lucius legt behutsam eine Hand auf ihre Schulter, aber sie spürt nichts. Nur Schmerz, alles erfüllenden Schmerz. Und Trauer ... Eine einzelne Träne schleicht sich über ihre bleiche Wange. Niemand soll sie sehen. Sie schämt sich dafür, dass sie wegen Bellatrix weint. Traurig ist, weil sie nicht mehr länger bei ihr ist. Dabei sollte sie froh sein, so froh. Froh, dass Bellatrix sie nicht mehr beeinflussen und ihr den Kontakt zu Andromeda ausreden kann, froh, ihre dunklen Fantasien nicht mehr hören zu müssen. Und vor allen Dingen so froh, nicht mehr ständig an all ihre Naivität und Feigheit erinnert zu werden, wenn sie Bellatrix manisches Lachen hört.
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Eines Nachts, in der sie sich wieder in ihrem Bett hin und her wälzt, nasse Tränenspuren auf den Wangen und Erinnerungen mit scharfen Krallen, die sich nach ihr ausstrecken, spürt sie einen jungen, warmen Körper an ihrem. Arme, die sich um sie legen und sie fest an diesen Körper drücken; ihre Finger aus dem Kissen entreißen, in welches sie sich verkrallt hat.
»Es ist alles gut, Mum. Ich bin da«, sagt Draco mit einem undefinierbaren Glanz in den Augen und unendlich viel Fürsorge in der Stimme. Es tut ihm weh, seine Mutter so hilflos zu sehen. Aber sie war schon immer eine zarte Persönlichkeit gewesen, war immer sehr umsichtig mit Draco gewesen, hatte ihn nicht verwöhnt, aber auch nicht vernachlässigt. Und sie hatte Lucius davon abgehalten, Draco mit dem Gehstock zu schlagen.
Sie ist stark, aber doch so leicht zu zerbrechen. Ein falsches Wort und man muss aufpassen, sich vor lauter Scherben nicht zu schneiden.
»Es ist nur ein Traum.« Nur langsam sickern die Worte in Narzissas Unterbewusstsein. Für einen Moment ist es still, kein lachendes Geräusch, das an die Wände klatscht. Nur ein Licht, Hoffnung, so rein und klar, dass sich ihr Körper entkrampft und Draco sein Gesicht in ihren Haaren vergräbt, sich gebraucht fühlt. Und Narzissa spürt, dass sie nicht alleine ist und das Lachen mit jedem Streichen von Dracos Hand leiser wird.
Und vielleicht, nur vielleicht, wird es irgendwann gänzlich verstummen.
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