von Spulenwurzel
Es war der 10. Juli, ein Samstagmorgen, als Ellen, Anouk und Viola, Tim und Kevin mit Ellens Omi und Opi, Walli und Willi, am Küchentisch sassen und aufgeregt über den bevorstehenden Abend sprachen. Die noch sehr vitalen, lebensfreudigen und mit organisatorischem Talent versehenen Leute pflegten um diese Jahreszeit nämlich immer einen Maskenball zu geben im grossen Saal ihrer gewaltigen schlossartigen Villa. Dazu luden sie nicht nur gute, alte Freunde ein, sondern auch junge Leute aus der ganzen Welt, mit denen sie durch ihre zahlreichen Organisationen in Kontakt standen. Um die zweihundert Gäste waren geladen. Da sowohl Muggel als auch Zauberer kommen würden, war der ganze Ball nach Muggelart aufgegleist.
Als sich die Runde auflöste und sich im ganzen Haus verteilte, rief Walli ihre Enkelin nochmals zurück. „Ellen, Schatz! Ich möchte dir gerne etwas schenken. Es soll ein Geschenklein zu deinem Abschluss sein. Komm mit.“. Überrascht folgte Ellen ihrer Omi durch einen hohen Gang mit vielen wertvollen Kunstwerken bestückt, – die sich bewegenden Porträts waren am Tag zuvor bereits abgehängt und durch Muggelwerke ersetzt worden – durch das Musikzimmer mit dem Flügel, bis sie schliesslich in einem begehbaren Kleiderschrank ankamen. Walli steuerte auf ein Gestell mit vielen Schachteln und Kisten zu, und nahm eine weisse, noble Kiste von einem Regal. Mit strahlender Miene überreichte sie Ellen das Geschenk. „Dies ist die Maske, die mir dein Opi an unserer Verlobung geschenkt hat. Eine hervorragende Schneiderin hatte sie entworfen und genäht. Natürlich hätte sie ohne Zauberhand nicht so schön werden können. Du wirst sie heute aber Bedenkenlos tragen können, die Muggel werden die Schönheit der Maske auf deine Ausstrahlung zurückführen. Ich stelle mir vor, dass sie dir die Maske ganz vorzüglich passen wird.“ Gerührt über dieses wertvolle Geschenk, hob Ellen vorsichtig den Deckel. Ein wunderschön gearbeiteter Einhornkopf schaute sie so rührselig an, dass Ellen ihre Tränen nur mühsam zurückhalten konnte. Schnell schloss sie ihre Omi in eine enge Umarmung. Walli tätschelte ihr sanft auf den Rücken und lächelte sie an – sie schien sich sehr zu freuen, dass ihr Geschenk die erhoffte Wirkung erbrachte.
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