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Fanfiction

Come fly with me, loving bat! - Kapitel 43: Der Geburtstag meiner großen Liebe

von Dilli

Severus brachte mich nach dem wirklich absolut fantastischen Sex im Whirlpool zurück in den Gryffindorturm. Es war schon ziemlich spät und wir hätten eigentlich schon lange im Bett sein müssen, aber wenn Severus und ich miteinander schliefen, vergaßen wir einfach die Zeit um uns herum.
Wir verabschiedeten uns mit einem leidenschaftlichen Kuss, dann ließ mich mein Schatz alleine. Mir ging es mittlerweile wieder besser. Merke: Sex ist das perfekte Heilmittel gegen einen Rausch.
Ich weckte die fette Dame in ihrem Portrait, indem ich ihr fünfmal das Passwort (Alraunenwurzel) entgegen brüllte, dann schwang sie endlich zur Seit und ließ mich ein. Der Gemeinschaftsraum war Gott sei Dank leer, was schon einmal bedeutete, dass ich Sirius jetzt nicht gegenüber treten musste. Das hätte ich definitiv nicht ertragen, weil er mir sicherlich wieder irgendwelche Vorhalte wegen Severus gemacht hätte. Nein, vielen Dank, die brauchte ich jetzt mit absoluter Sicherheit nicht, denn ich wollte nur noch in mein Bett. Wie lange hatte ich nicht mehr darin geschlafen? Seit dem 24. Dezember. Danach hatte ich jede Nacht mit Severus verbracht, wenn wir die eine Nacht, an die ich nicht denken wollte, ausließen.
Ich schlich leise nach oben in meinen Schlafraum um auch ja niemanden der anderen Schüler zu wecken. Gott, daran musste ich mich erst einmal wieder gewöhnen. Die Ruhe war so herrlich gewesen, aber irgendwann war auch die schönste Zeit zu Ende. Doch eigentlich hätte ich gar keine Rücksicht nehmen müssen, denn kaum hatte ich die Tür geöffnet, ertönte ein lauter Schrei, den man sicher im ganzen Haus Gryffindor hörte.
„MIMI!!!“
Aaaah, wieso gebe ich mir eigentlich so eine Mühe, leise die Treppe nach oben zu schleichen und unbemerkt in mein Schlafzimmer zu kommen, wenn dann meine Freundin losbrüllt, als müsste man sie noch in Timbuktu hören? Die ganze Ruhe für den Arsch.
Lilly sprang von ihrem Bett auf und kam zu mir gerannt. Stürmisch fiel sie mir um den Hals, so als hätte sie mich schon seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen. So viel also dazu, dass sie vielleicht sauer auf mich sein könnte. Das sah ganz und gar nicht danach aus. Gott sei Dank, dann hatte ich ja schon mal ein Problem weniger.
„Ich bin ja so froh, dass Du noch kommst“, sagte sie und zog mich auf mein Bett. Meine Hand ließ sie dabei aber nicht los. „Ich dachte schon, Du verbringst die Nacht vielleicht mit Severus.“
„So ein Quatsch, morgen ist doch wieder Unterricht, Lilly“, gab ich zurück und lächelte sie an. „Da gehe ich lieber nicht das Risiko ein, erwischt zu werden. Nicht jetzt, wo ich die letzten beiden Wochen so gut überstanden habe. Wenn kein Mensch im Schloss ist, dann passen die Lehrer weniger auf. Die Erfahrung habe ich eindeutig gemacht. Aber jetzt erzähl schon, wie waren Deine Ferien?“
„Ach, meine Ferien sind doch nicht weiter wichtig. Ich war nur zu Hause bei meinen Eltern und wir haben recht viele Verwandtenbesuche gemacht. Meine Schwester ist übrigens zuhause ausgezogen. Sie wohnt jetzt irgendwo in Surrey mit ihrem ach so tollen Macker Vernon zusammen. Was sie an ihm findet, weiß ich allerdings nicht. Ich habe ihn einmal kennen gelernt und das reicht mir auch schon. So ein Chauvi, kann ich Dir sagen. Und schleimerisch ist der, echt krass. Der muss wirklich aufpassen, dass er nicht auf seiner Schleimspur ausrutscht und sich den Hals bricht. Die beiden haben es aber nicht mal für nötig gehalten, an Weihnachten vorbei zu kommen. Kannst Du Dir das vorstellen? Weihnachten ist doch eigentlich das Fest der Liebe und der Familie. Und sie kommen einfach nicht. Die sind ja so was von bescheuert. Mir brauchen die nicht mehr kommen, das sage ich Dir. Für mich ist meine Schwester jetzt auch unwiderruflich gestorben. Du hättest mal Mums Gesicht den ganzen Tag sehen sollen. Sie war ja so traurig.“
Doch obwohl meine Freundin so schimpfte und beharrlich wirkte, sah ich ganz eindeutig ihren Schmerz. Es tat ihr weh, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihrer einzigen Schwester Petunia hatte, denn sie hatte sie ja immer noch geliebt, auch wenn der Umgang zwischen den beiden doch sehr eisig gewesen war, wie ich im Sommer selbst mitbekommen hatte. Doch jetzt, mit dem Auszug ihrer Schwester, würde es gar keinen Kontakt mehr zwischen den beiden geben und das wusste Lilly nur zu gut. Und es tat ihr weh, richtig weh, das sah ich ihr einfach an. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie an meine Brust.
„Das tut mir ja so leid, meine Süße“, sagte ich und streichelte ihr über den Kopf. „Möchtest Du darüber reden?“
„Nein, danke, es geht schon“, gab sie zurück. „Es tut nur weh. Und das alles nur, weil ich eine Hexe bin und sie eben nicht. Dabei kann ich doch gar nichts dafür.“
„Ich verstehe schon, aber Petunia eben nicht. Sie ist eifersüchtig und neidisch und das sind zwei Gefühle, die sehr viel kaputt machen können. Ich habe das schon oft gesehen, vor allem, wenn jemand so stur ist, wie Deine Schwester.“
„Ja, da hast Du wahrscheinlich recht.“
„Na ja, vielleicht wird es ja wieder.“
„Das glaube ich nicht. Aber könnten wir bitte über was anderes sprechen? Ich habe in den Ferien schon genug geheult deswegen. Was ich jetzt brauche, ist Aufheiterung und zwar dringend.“
„Okay, wenn Du möchtest. Was hast Du von James zu Weihnachten bekommen?“
Das war das erstbeste, was mir einfiel. Bot sich ja auch irgendwie an. Weihnachten bedeutete immerhin Geschenke und das war doch etwas schönes. Oder etwa nicht?
„Das hier“, meinte Lilly und hob lächelnd ihren rechten Arm.
Daran schimmerte ein zierliches silbernes Armkettchen. Eines musste man James echt lassen: Geschmack hatte er und es passte perfekt zu Lilly.
„Wow, das ist aber schön“, rief ich aus und begutachtete es ein wenig näher.
„Nicht wahr“, meinte Lilly und strich fast zärtlich darüber. „Mir gefällt es auch sehr. Und was hast Du von Severus bekommen? Er hat Dir doch was geschenkt, oder?“
„Natürlich, auch wenn ich zuerst gedacht habe, er hätte mich vergessen. Er hat mir diese Kette hier geschenkt.“
Ich griff in meinen Pullover und zog die Kette mit dem Herzanhänger heraus. Die Worte „Für immer“ sprangen mir ins Auge, doch eines war seltsam. Als Severus mir die Kette geschenkt hatte, waren die Steine darauf rot gewesen und ich hatte sie für Rubine gehalten, doch nun funkelten sie in einem herrlichen Königsblau. Was sollte denn das sein?
„Wow, die ist ja der Wahnsinn“, sagte Lilly erstaunt. „Die muss ziemlich teuer gewesen sein.“
„Das weiß ich nicht, aber er hat auch eine. Auf seinem Anhänger steht allerdings 'Dein' und hat einen grünen Stein. Wobei das gerade etwas komisch ist. Meine Steine waren eigentlich rot und jetzt sind sie blau. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat.“
„Das sind mit Sicherheit magische Farbwechselsteine. Sie zeigen an, wie Du Dich im Moment fühlst. Die sind ziemlich selten, wenn ich das mal so sagen darf. Rot steht für Liebe, aber auch für Wut und Zorn. Blau für Sehnsucht, Gelb für Eifersucht, Schwarz für Trauer oder sogar den Tod.“
„Ich habe gar nicht gewusst, dass es so etwas auch in der magischen Welt gibt. Ich habe so etwas mal in einem Muggel-Geschäft gesehen, aber ich dachte, dass sei nur irgendein Schnickschnack.“
„Ist es auch. Bei den Muggeln zumindest. Da reagieren die Steine nur auf die Temperatur des Körpers, aber diese magischen Steine sind viel genauer. Sie zeigen Deine wirkliche Stimmung an.“
„Wow, das ist cool.“
„Seh ich auch so. Severus muss Dich wirklich lieben, wenn er Dir so etwas schenkt. Ich habe nie so etwas schönes von ihm bekommen. Immer nur Kleinigkeiten, aber er konnte sich ja auch nie viel leisten.“
„Na ja, das hier konnte er sich auch nur leisten, weil er mit seinen bescheuerten Freunden gewettet und dabei gewonnen hat.“
„Um was hat er denn gewettet?“
„Kannst Du Dir das nicht denken?“
„Um Dich?“
„Ja, genauer gesagt, mit wem ich zuerst ins Bett steige.“
„IIIH, das ist ja widerlich. Bist Du nicht sauer deswegen?“
„War ich, ja, aber Severus hat mir die Sache erklärt. Er hat nur dabei mit gemacht, um seine Freunde von mir fern zu halten. Und wenigstens hat er den Gewinn für etwas sinnvolles ausgegeben.“
„Sehe ich auch so. Aber jetzt erzähl schon, wie waren Deine Ferien mit Severus?“
Ich seufzte. Ich hatte damit gerechnet, dass sie mich löchern würde, aber ich hatte gehofft, dass es noch nicht so schnell passieren würde. Aber da musste ich jetzt durch. Außerdem hatte ich mich ja auf ein Frauengespräch gefreut und da musste eben auch dieses Thema genauestens erläutert werden.
„Was genau willst Du denn wissen?“
Lilly grinste schelmisch.
„Alles!“
Ich lächelte sie an und begann zu erzählen.


Lilly und ich redeten die halbe Nacht. Sie wollte einfach so vieles wissen und jedes noch so kleine Detail musste erörtert werden. Deswegen war es auch kein Wunder, dass ich am nächsten Morgen nur sehr schwer aus dem Bett kam. Ich hatte, wenn es hoch kommt, nur drei Stunden lang geschlafen, denn mich hatten zusätzlich noch gruselige Träume verfolgt. Es war einfach die erste Nacht, die ich seit langem ohne meinen Liebsten verbrachte und die Gedanken an Avery, Nott und Mulciber in diesem Kerker ließen mich einfach nicht los. Gott sei Dank war Filou bei mir und so konnte ich mich an ihn kuscheln. Seine Wärme tat gut und ich fand noch ein klein wenig Ruhe.
So war es auch kein Wunder, dass für mich der erste Schultag zu einer wahren Tortur wurde. Ich musste wirklich darum kämpfen, dass meine Augen offen blieben, eine Sache, die mir mehr als nur schwer fiel. Doch irgendwann hatte auch das ein Ende, weil der Unterricht zu Ende war. Ich brachte meine Schulsachen nach oben, zog meinen blöden Sack von Schulumhang aus und ging hinunter in die Große Halle. Severus war noch nicht da – eigentlich hatte ich mit ihm zu Abend essen wollen – also setzte ich mich zu Remus an den Tisch. Dazu konnte meine liebe Fledermaus ja wohl wirklich nichts sagen.
„Hey, Mimi“, begrüßte mich Remus freundlich. „Wie geht’s Dir? Hast Du den ersten Schultag mehr oder weniger gut überstanden?“
„Ja, mehr oder weniger“, antwortete ich ihm und rieb mir die Schläfen. Ich bekam Kopfschmerzen. „Ich habe die halbe Nacht mit Lilly geredet, deswegen bin ich total müde und wäre im Unterricht beinahe eingepennt. Verwandlung ging ja noch, aber Pflege magischer Geschöpfe und Kräuterkunde am Nachmittag war echt ein Graus. Die sollten hier mal Kaffee in den Unterrichtsräumen bereit stellen, damit sich die Schüler davon nehmen können und nicht einschlafen.“
„Wird das denn in Beauxbatons gemacht?“
„Ja.“
Das war wirklich eine der guten Seiten an meiner alten Schule gewesen. Kaffee hatte es in Hülle und Füller gegeben. So war ich auch zum absoluten Junkie geworden.
„Ich werde es mal in einer Sitzung vorschlagen, falls ich nächstes Jahr zum Schulsprecher ernannt werden sollte.“
„Ich bitte darum.“
„Sag mal, Mimi, gibt es eigentlich irgendwas neues?“
„Was meinst Du, Remus?“
Ich nahm mir eine Scheibe Rinderbraten von der Platte und legte sie mir auf meinen Teller.
„Na ja, Du weißt schon. Heilmittel gegen diesen blöden Fluch und so...“
„Ach so, das meinst Du. Na ja, gegen Lykantrophie gibt es kein Heilmittel, das weißt Du genauso gut wie ich, aber ich habe es geschafft, heraus zu finden, was den Wolf in Dir vielleicht unterdrücken kann.“
„Und bist Du schon ein wenig weiter?“
„Ja, ziemlich viel weiter sogar. Severus und ich haben es geschafft, Vampirgift – das ist das Mittel, das ich meinte – in seine Einzelteile zu zerlegen. Jetzt müssen wir sie nur noch alle analysieren und dann können wir es vielleicht auch künstlich herstellen.“
„Vampirgift? Aber wie bist Du denn da ran gekommen?“
„Das bleibt mein Geheimnis.“
Ich hatte nicht vergessen, dass ich Professor Slughorn versprochen hatte, ihn aus der ganzen Sache raus zu halten und ich wollte ja auch keinen Ärger mit ihm.
„Und Snape hilft Dir dabei“, fragte Remus erstaunt.
„Klar“, erwiderte ich. „Alleine würde ich das mit Sicherheit nicht schaffen. Du weißt doch, dass ich eine Niete in Zaubertränke bin, wobei ich schon besser geworden bin. Aber das hier übersteigt meine Fähigkeiten bei Weitem. Aber Severus ist einfach ein Genie auf diesem Gebiet. Er hat sich zwar zuerst ein wenig gesträubt, mir dabei zu helfen, aber irgendwann hat er dann doch nach gegeben. Und jetzt ist er mit Feuereifer dabei. Wobei mir gerade was einfällt: Remus, kann ich eventuell ein bisschen Blut von Dir haben?“
Das mag jetzt komisch klingen, aber ich hatte in letzter Zeit des öfteren über diese mysteriöse rote Flüssigkeit nachgedacht. Ich war mir sicher, dass es Blut war, aber ich glaubte auch, dass es kein normales menschliches Blut war. Deswegen hatte ich mir überlegt, ob es nicht Werwolfsblut sein könnte. Das wusste man ja nie so genau. Auf einen Versuch kam es immerhin an.
„Du willst mein Blut“, fragte Remus erschrocken und wurde leicht blass. „Aber wieso denn das?“
„Na ja“, meinte ich und schaute verlegen zu ihm hoch. „Ein Bestandteil macht uns ein wenig Sorgen. Severus und ich sind uns sicher, dass es Blut ist, aber wir wissen nicht genau, welches. Wir müssen da einige Tests durchführen. Menschliches Blut haben wir ja in Hülle und Fülle, aber ich bin der Meinung, es könnte auch was mit Werwölfen zu tun haben. Ich weiß nicht genau, warum, aber ich möchte einfach nur...“
Ich wusste einfach nicht, wie ich das genau erklären sollte.
„Gut, wenn es denn sein muss“, seufzte Remus. „Ich gebe es Dir später. Reichen ein paar Tropfen?“
„Vollkommen. Danke, Remus!“
Ich sah auf und sah, dass Severus die Große Halle betrat. Er schaute kurz zu mir und Lupin und kam dann auf uns zu. Gegen ihn hatte er ja nichts, zumindest nicht so viel wie gegen James und Sirius. Trotzdem funkelte er leicht wütend.
„N' Abend, Lupin“, brummte er, als er uns beide erreichte.
„Guten Abend, Snape!“
Puh, das klang aber doch ziemlich frostig. Da bekam ich ja gleich eine Gänsehaut.
„Kommst Du, Mimi“, wollte Severus wissen und hielt mir die Hand hin. Wir wollten noch ein paar Stunden im Raum der Wünsche verbringen, bevor wir die Nacht wieder getrennt verbrachten.
„Ist das okay für Dich, Remus“, fragte ich meinen Freund, der dann ganz alleine hier am Tisch sitzen würde.
„Na klar, geh ruhig, Mimi“, gab er zurück. „James und Sirius kommen auch gleich. Die mussten nur noch ihre Quidditchsachen packen. Sie haben später Training. Aber bevor ihr geht. Ich möchte Dir noch etwas sagen, Snape!“
Severus sah erschrocken drein. Er war es nicht gewöhnt, von einem der Rumtreiber mehr oder weniger freundlich angesprochen zu werden.
„Danke“, meinte Remus leise.
„Für was denn“, wollte Sev verwirrt wissen. Gott, Schatzi, streng doch mal ein bisschen Dein Gehirn an. So schwer ist das auch wieder nicht.
„Dafür, dass Du Mimi bei Du-weißt-schon-was hilfst.“
Damit hatte mein Liebster nicht gerechnet, das sah ich ganz deutlich. Er sah mehr als nur erstaunt drein. Kein Wunder, das wahren wahrscheinlich auch die ersten netten Worte, die er je von Remus gehört hatte.
„Kein Thema“, gab Severus zurück und zuckte mit den Schultern. „Macht ja auch irgendwie Spaß.“
„Trotzdem...“, meinte Remus, doch Severus unterbrach ihn. Typisch.
„Hey, ich tue das ja nicht nur für Dich. (Severus wie er leibt und lebt. Er kann seine Wut einfach nicht abstellen.) Und jetzt möchte ich gerne noch ein paar Stunden mit meiner Freundin verbringen, wenn es Dir nichts ausmacht.“
„Nein, macht es nicht. Schönen Abend, ihr zwei!“
„Ciao, Lupin!“
„Bis dann, Remus“, sagte ich noch schnell und ließ mich von Severus aus der Halle ziehen.


Dann war es endlich so weit: Severus' Geburtstag war gekommen. Ich war schon ganz aufgeregt, was wir heute machen würden und was er zu meinem Geschenk sagen würde. Vor allem, ob er wirklich mit mir in die Karibik fliegen würde. Ui, darauf freute ich mich ja jetzt schon tierisch.
Gestern Abend hatten wir besprochen, dass wir den Abend auf jeden Fall im Raum der Wünsche verbringen wollten und hatten uns für acht Uhr verabredet. Es sollte ein ganz romantischer, kuscheliger Abend werden. Das war nämlich auch etwas, was sich mein Liebster wünschte, denn er liebte es, meine Nähe zu genießen. Zumindest hatte er das gesagt.
Doch zuerst musste ich noch einen Schultag hinter mich bringen. Heute stand Zaubertränke, Geschichte der Zauberei, Astronomie, Kräuterkunde, Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Zauberkunst auf dem Programm und die Zeit konnte gar nicht schnell genug vergehen. Aber wie immer, wenn man auf etwas wartete, dann krochen die Sekunden nur so dahin. Eine Sekunde wurde zu einer Minute, eine Minute zu einer Stunde und eine Stunde zu einem Jahr. So ungefähr jedenfalls.
Ich schloss die Augen und dachte noch einmal daran, wie ich Severus heute Morgen zum Geburtstag gratuliert hatte. Ich war extra früh aufgestanden, hatte mich in Windeseile fertig gemacht und war dann nach unten in die Kerker gerannt um dort auf Severus zu warten. Hier unten gab es jede Menge Nischen, in denen man in Ruhe knutschen oder, wie ich es in meinem Falle ausdrücken würde, jemandem gebührend zum Geburtstag gratulieren konnte. In einer solchen hatte ich mich versteckt und gewartet, bis mein Schatz des Weges kam. Gott sei Dank war er alleine, so konnte ich ihn am Ellenbogen packen und zu mir in den kleinen Alkoven ziehen. Severus war beinahe zu Tode erschrocken und hatte sogar einen kleinen spitzen Schrei ausgestoßen. Doch ich hatte seine Lippen sofort mit meinen verschlossen und hatte meine Zunge sanft über seine gleiten lassen.
„Pscht, mein Schatz, ich bin es doch nur“, hatte ich geflüstert und meinen Körper eng an seinen gepresst. „Ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag.“
„Mimi, Du hast mich ganz schön erschreckt“, hatte er zurück gegeben und die Nase tief in meinem Haar vergraben um so meinen Duft tief einzusaugen. „Mit Dir habe ich nicht gerechnet.“
„Das ist auch gut so. Ich wollte Dich nämlich überraschen.“
„Das ist Dir gelungen.“
Dann hatten wir noch eine Weile geknutscht und waren dann gemeinsam zum Frühstück gegangen. Doch danach musste ich leider in den Unterricht, denn ich hatte ja nie Freistunden im Gegensatz zu meinem Liebsten. Ich konnte es kaum erwarten, in die sechste Klasse zu kommen und dann auch einmal frei zu haben. Ich hoffte nur, dass Severus und ich auch einmal gemeinsam eine Freistunde hatten. Diese Zeit konnten wir wirklich nutzen. Wofür? Hmmm, lasst mich überlegen... Biologie, hihi.
„Hey, Marie, alles in Ordnung mit Ihnen“, riss mich die Stimme von Professor Taylor aus meinen Gedanken.
Oh Mist, ich hatte nicht aufgepasst. Heute nahmen wir Patroni durch, über die ich eh schon jede Menge wusste und es auch schon schaffte, einen gestaltlichen Patronus herauf zu beschwören, deswegen hatte ich mich auch kurzerhand ausgeklingt.
„Ähm, ja, Professor“, sagte ich deshalb schnell. „Tut mir leid, ich bin heute nicht ganz bei der Sache. Ich habe schlecht geschlafen.“
Das stimmte sogar. Ich schlief einfach schlecht, wenn Severus nicht bei mir war. Ich dachte ständig an das, was Avery, Nott und Mulciber mir hatten antun wollen und ich konnte das einfach nicht ausblenden.
„Das habe ich mir fast schon gedacht“, meinte mein Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, den ich immer noch für sehr gut aussehend hielt, aber ich bekam immerhin keine Schnappatmung wie viele meiner Mitschülerinnen. „Sie sehen heute ziemlich müde aus. Gibt es denn einen Grund dafür, dass Sie schlecht schlafen, meine Liebe?“
Er zog einen Stuhl an meinen Tisch heran und setzte sich, während meine Klassenkameraden sich abmühten, einen Patronus herauf zu beschwören.
„Ich... nein... ja... keine Ahnung“, stotterte ich.
Ich konnte meinem Lehrer doch wohl schlecht sagen, dass ich beinahe von drei hirnverbrannten Vollidioten vergewaltigt worden wäre. Das war mir einfach zu peinlich, auch wenn er sich vielleicht einiges zusammen reimen konnte, nachdem Filou ihn zum Ort des Geschehens geführt hatte. Aber trotzdem...
„Sie können es mir ruhig erzählen, meine Liebe“, sagte Taylor und lächelte mich an. Hmmm, er war schon süß, aber definitiv nichts für mich. „Ich habe immer ein offenes Ohr für Sie. Nur, damit Sie das wissen.“
„Vielen Dank, Professor, aber es... ähm... ist nichts.“
„Hat es denn vielleicht etwas mit den drei jungen Herren zu tun, die ich vor ein paar Tagen im Kerker aufgelesen habe?“
Gaaah, ich hatte ja gedacht, dass Professor Taylor sich seine Gedanken machen würde, aber dass er mir so schnell auf die Schliche kommen würde... damit hatte ich um ehrlich zu sein nicht gerechnet. Verdammt, was mache ich denn jetzt bloß? Ich will ihm das nicht auf die Nase binden.
Doch mein Lehrer war zuvorkommend wie eh und je, denn er nahm mir sogleich meine Angst. Er legte seine Hand auf meine und lächelte mich gutmütig an.
„Sie brauchen es mir nicht zu sagen, Marie, wenn es Ihnen unangenehm ist“, sagte er leise. „Ich kann mir meinen Teil auch denken. Lassen Sie mich nur eines sagen: Dafür werden die drei Herren noch ihre gerechte Strafe bekommen. Und wenn es das letzte ist, was ich tue.“
Hey, was kuckte der denn jetzt so böse drein? Wenn Blicke hätten töten können... Hatte ich etwa etwas getan oder richtete sich sein Zorn einfach nur auf Avery und Co?
„Ist... schon okay, Professor“, gab ich zurück und senkte den Blick. Mir war das wirklich peinlich. „Es ist ja... es kam gerade noch rechtzeitig Hilfe. Aber woher wissen Sie...?“
Ich konnte den Satz nicht beenden.
„Ich kann eins und eins zusammen zählen, Marie. Nachdem es Ihr Hund war, der zu mir gekommen war und ich dann die abgebissenen Eicheln sah... Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr es mir widerstrebt hat, den Dreien überhaupt zu helfen. Aber als Lehrer ist das nun einmal leider meine Pflicht. Doch ich werde sie mir noch vorknüpfen, das verspreche ich Ihnen, Marie. Aber Ihnen geht es soweit gut?“
Seine Reaktion verwirrte mich etwas. Das war zu viel für einen Lehrer. Sicher konnten die manchmal ausrasten, aber gleich Rachegedanken?
„Mehr oder weniger, Professor“, erwiderte ich wahrheitsgemäß. „In der Nacht ist es am schlimmsten, aber unter Tags bin ich eigentlich recht gut abgelenkt.“
„Wenn irgendetwas ist, Marie... Sie können jederzeit zu mir kommen. Ich bin für Sie da. Auch wenn Sie einfach nur jemanden zum Reden brauchen.“
„Danke, Sir, das weiß ich zu schätzen.“
Doch trotzdem schoss mir nur ein Gedanke in den Kopf: Nie im Leben! Ich konnte mich doch nicht bei einem Lehrer ausheulen. Das ging gar nicht. Wozu hatte ich denn schließlich Freunde?
Die Schulglocke riss uns aus dem Gespräch heraus. Ich stopfte meine Schulsachen hektisch in meine Tasche, verabschiedete mich von Cole Taylor und rannte hinaus in Richtung Zauberkunstklassenzimmer. Ich konnte nur an eines denken: Was zur Hölle war denn das?


Ich rannte nach oben in den Gryffindorturm um mich der Sachen zu entledigen, die ich heute definitiv nicht mehr brauchen würde, das heißt meine Schultasche und meinen Schulumhang. Duschen, neu schminken und umziehen würde ich mich nach dem Abendessen, denn ich hatte ja noch jede Menge Zeit. Severus und ich wollten uns erst um acht Uhr treffen und jetzt war es halb 6. Also, keep cool, Mimi. Du hast alles im Griff.
Ich wandte mich der Tür zu und wollte sie gerade öffnen, als mich ein Scharren am Fenster zurück hielt. Was war das? Rein zum Selbstschutz zückte ich meinen Zauberstab und drehte mich um. Doch da saß nur eine kleine Schleiereule am Fenster. Was war denn das? Mimi, Du blöde Kuh, die hat sicher einen Brief für Dich. Immerhin war das eine der Schuleulen.
Ich öffnete das Fenster und nahm dem Vogel die kleine Pergamentrolle ab, die er im Schnabel trug. Die Eule erhob sich und flog davon. Ich setzte mich unterdessen aufs Bett und rollte den Brief auseinander. Sofort erkannte ich Severus' Gekrakel, wobei er dieses mal noch unordentlicher geschrieben hatte, wenn das überhaupt möglich war. Der Kerl sollte wirklich dringend einen Schönschreibkurs belegen. Ich hätte ihm das vielleicht doch schenken sollen, anstatt der magischen Spiegel, die er später von mir bekommen würde.
Ich seufzte und versuchte, die Sauklaue zu entziffern.

Hallo Mimi,

sag mal, könntest Du vielleicht schon eine Stunde früher in unseren Raum kommen. Habe da eine kleine Überraschung für uns beide geplant.
Ich freue mich schon auf Dich und Deine nackte Pracht.

In Liebe,
Dein Severus


Na toll. Was sollte denn das jetzt? Wir hatten doch acht Uhr abgemacht, damit ich mich eben NICHT anhetzen musste. Und jetzt das. Das darf doch wohl echt nicht wahr sein. Typisch Männer. Wenn sie mit dem Finger schnippen, dann müssen wir Frauen springen, oder wie? Ich war wirklich versucht, meinen Schatz einfach warten zu lassen, überlegte es mir dann aber doch anders. Immerhin bedeutete das, dass wir eine Stunde länger füreinander hatten, in der wir Knutschen, Fummeln und andere schöne Dinge miteinander machen konnten. Also gut, seien wir mal nicht so und schlucken die Wut einfach hinunter. Immerhin war heute Severus' Geburtstag und wenn er mich sehen wollte, dann würde er mich eben früher zu sehen bekommen. Aber morgen durfte er sich so etwas nicht mehr erlauben.
Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war mittlerweile viertel vor sechs. Verdammt, das wurde knapp, denn essen musste ich auf jeden Fall etwas. Ich hatte nämlich einen riesigen Kohldampf.
Okay, dann schmeißen wir den ganzen Plan halt wieder einmal um. Ich hasste so etwas. Aber was blieb mir denn schon anderes übrig?
Ich sprang vom Bett auf und riss mir die Klamotten vom Körper. Ich rannte ins Bad und sprang schnell unter die Dusche. Rasend schnell glitt mein Einwegrasierer über die gewissen Stellen, doch heute war ich so unachtsam, dass ich mich sogar ein paar Mal schnitt. Machte nichts, die Wunden konnte ich später gleich mit ein wenig Diptam-Essenz heilen.
Ich wusch mir die Haare und seifte mich mit meinem Lieblingsduschbad ein. Dann noch schnell abspülen und raus aus der Dusche. Ich trocknete mich ab und lief zurück ins Schlafzimmer um mich anzuziehen und zu schminken. Gott sei Dank hatte ich mir meine Klamotten heute Morgen schon zurecht gelegt, meinen schwarzen Faltenrock, den Severus so sehr an mir liebte und eine lindgrüne Bluse, die super zu meinen Augen passte. Dazu meine schwarzen Highheels, doch wenn ich später rennen musste, würde ich sie definitiv ausziehen. Denn Mimis Tollpatschigkeit und hohe Schuhe passen wirklich nicht zusammen. Und einen gebrochenen Fuß konnte ich jetzt absolut nicht gebrauchen.
Ich legte mir ein dezentes Make-up in Grüntönen auf – was zur Zeit der letzte Schrei war – und steckte mir dann noch die Haare zu einem eleganten Knoten im Nacken zusammen. Fehlte nur noch der Schmuck. Eine Kette trug ich ja schon, denn ich würde dieses schöne Geschenk von Severus nie mehr abnehmen, komme, was da wolle. Ich steckte mir noch meine großen silbernen Kreolen in die Ohrlöcher und legte ein dünnes Armkettchen an. Fertig!
Das ging ja schneller als gedacht, denn es war erst viertel nach 6. Also hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit, um nach unten in die Große Halle zu rennen und mir etwas zum Essen hinein zu schaufeln, denn ich brauchte circa eine Viertelstunde um in den Da-und-Fort-Raum zu kommen. Das musste reichen. Gott sei Dank war ich gut in Form, sonst hätte ich das alles nicht geschafft, weil eine Frau nun einmal ihre Zeit braucht, um sich fertig zu machen.
Ich riss die Tür auf und lief in den Flur hinaus. Ich hatte schon die ersten zehn Stufen genommen, als mir siedend heiß etwas einfiel: Severus' Geschenk!
Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Wo war ich nur mit meinen Gedanken? Also rannte ich noch einmal zurück und nahm das Päckchen und den Umschlag mit dem Flugticket an mich, die ich schon auf meinem Schreibtisch bereit gelegt hatte. Das Kuvert stopfte ich mir kurzerhand in den Bund meines Rocks, denn ich wollte ja noch nicht gleich mit der kompletten Tür ins Haus fallen. Erst einmal wollte ich sehen, wie Severus die Spiegel gefielen.
So, jetzt aber genug getrödelt, Mimi. Auf zum Essen und danach zu deinem Liebsten.
Ich machte kehrt, lief aus dem Zimmer und die Stufen hinunter.


Ohne größere Unfälle kam ich in der Großen Halle an. Ich war ein paar Mal gestolpert, aber das war bei mir kein Wunder. Das schaffte ich auch mit meinen Sneakers. Außerdem kann es wahnsinnig schwierig sein, diese ausgetretenen Stufen mit Highhels hinunter zu laufen.
Am Gryffindortisch saßen Sirius, Remus, Peter und James zusammen. Von Lilly war keine Spur zu sehen. Na ja, vielleicht war sie in der Bibliothek oder so. Das machte sie öfter in letzter Zeit (also vor den Ferien meine ich damit), denn sie hatte ein paar Probleme in McGonagalls UTZ-Kurs. Verwandlung konnte auch ziemlich schwierig sein, wenn man nicht wusste, worauf man achten musste. Man musste eben voll auf die Sache, die man verwandeln wollte, konzentriert sein. Mir fiel das nicht schwer, aber es gab nun einmal Leute, denen das nicht so leicht fiel. Man durfte sich nicht ablenken lassen und das konnte schon mal passieren, wenn man verliebt war. Da war man zwangsläufig mit den Gedanken woanders.
„Hey Jungs“, sagte ich zu den Vieren und zog die Auflaufform mit Steak- und Nierenpastete zu mir herüber. „Wie geht’s?“
„Alles klar soweit, Mimi“, meinte Sirius grinsend. „Und Dir? Du wirkst ein wenig gestresst.“
„Ach wirklich? Tja, kann sein. Ich muss um sieben Uhr bei meinem Treffpunkt mit Severus sein. Er hat heute Geburtstag.“
„So, so, Schniefelus wird also volljährig?“
„Hör auf, ihn so zu nennen, Sirius!“
„Das habe ich ihm auch schon gesagt“, sprang Remus mir zur Seite. „Aber er will einfach nicht hören.“
„Tja, er hat nun einmal seinen eigenen Kopf, der ziemlich dick ist.“
Ich grinste Remus an und lud mir dann meinen Teller voll. Fast augenblicklich schaufelte ich das Zeug in mich hinein und verbrannte mir natürlich die Zunge. Typisch! Ich und meine vorschnelle Art. Von Blasen hielt ich einfach nicht viel, zumindest wenn Essen dabei eine Rolle spielt.
„O isch eienlisch Uiui“, mampfte ich mit vollem Mund. Nur kurz zur Übersetzung: Das sollte „Wo ist eigentlich Lilly“ heißen.
„Keine Ahnung“, gab James nun zurück. „Eigentlich dachte ich, sie kommt mit Dir nach unten. Ist sie denn nicht oben im Gryffindorturm?“
„Nein, ist sie nicht“, gab ich zurück und runzelte die Stirn. Komisch. „Zumindest habe ich sie nicht gesehen. Ist sie denn nicht in der Bibliothek?“
„Nein“, erwiderte nun Remus. „Da war ich bis vor ein paar Minuten und ich habe sie nicht gesehen.“
„Na ja, vielleicht ist sie ein bisschen spazieren gegangen oder so“, wandte Sirius ein. „Nach eurem Streit vorhin, James, würde mich das nicht wundern.“
„Ihr habt euch gestritten“, fragte ich nun. „Worüber denn?“
„Das war kein Streit“, entgegnete Potter seufzend. „Sondern eher eine kleine Meinungsverschiedenheit. Ich habe ihr doch nur gesagt, dass sie mich im Unterricht nicht befummeln soll. Ich kann mich dann einfach nicht konzentrieren und ich habe schon genug Ärger mit McGonagall, weil ich nicht aufpasse. Irgendwann brummt sie mir noch Nachsitzen auf. Darauf habe ich wirklich keine Lust.“
„Aber sie hat sich angegriffen gefühlt“, meinte Sirius.
„Ach, das ist doch Bullshit! Oder was meinst Du, Mimi? Würdest Du das denn nicht verstehen, wenn Schnief... äh, ich meine Snape, Dir sagen würde, dass Du ihn im Unterricht nicht betatschen sollst?“
Es wunderte mich, dass er meine Meinung wissen wollte, denn normalerweise diskutierte James so etwas mit Sirius aus, der ja sein bester Freund war. Aber dieses Mal schienen die beiden nicht einer Meinung zu sein.
„Nun ja, das gestaltet sich als schwierig, weil Severus und ich nicht in der gleichen Klasse sind“, sagte ich nachdenklich, „aber im großen und ganzen kann ich Dich natürlich schon verstehen, James.“
„Siehst Du“, rief er aus und grinste Sirius triumphierend an.
„Wart's ab, James“, meinte der daraufhin. „Ich kenne Mimi gut genug um zu wissen, dass sie noch nicht fertig ist. Stimmt's, Mimi?“
„Ja, da hast Du recht“, erwiderte ich und warf einen Blick auf meine Uhr. In fünf Minuten musste ich definitiv los. „Also James, ich verstehe Dich, aber es kommt natürlich darauf an, was genau Du zu Lilly gesagt hast. Der Ton macht bekanntlich die Musik.“
„Ich habe nur zu ihr gesagt, dass sie damit aufhören soll“, entgegnete er.
„Das stimmt nicht ganz“, mischte sich Sirius nun wieder ein. „Du hast gesagt: 'Nimm endlich Deine Griffel von mir, Lilly!'“
„Das hast Du nicht gesagt“, rief ich erschrocken aus. Oha, kein Wunder, dass meine Freundin wütend war.
„Kann schon sein, dass ich das so gesagt habe“, meinte Potter. „Aber wir haben schon so oft darüber geredet.“
„Also mich wundert da überhaupt nichts mehr“, war meine Meinung. „Wenn Du das wirklich genau so zu Lilly gesagt hast, ist ganz klar, dass sie sauer ist. Wäre ich auch an ihrer Stelle. Du hast sie beleidigt.“
„Siehst Du“, lachte Sirius nun.
„Ich habe sie doch nicht beleidigt“, entrüstete sich James. „Ich habe lediglich...“
„So kommt das aber rüber, James. Griffel ist wirklich kein schönes Wort“, sagte ich entrüstet.
„Ich war einfach genervt. Ständig greift sie mir in den Schritt. Ich habe auch noch andere Körperteile. Ich meine, ich fic... äh, schlafe ja auch gerne mit ihr und bin ständig heiß auf sie, aber irgendwo gibt es auch Grenzen.“
„Ich verstehe Dich ja, aber Du hättest das wirklich anders rüber bringen können.“
„Ach ja? Und wie denn bitteschön? Ich habe doch schon so oft...“
„Vielleicht hat sie es einfach vergessen oder hatte Lust auf Dich. Ich gebe Dir jetzt einen Tipp. Wenn sie das das nächste Mal macht, dann nimm einfach ihre Hand in Deine und sag ihr: 'Jetzt bitte nicht, Liebes!' Oder irgendwie so ähnlich. Du musst das ruhig sagen und die richtigen Worte wählen, sonst wird sie immer wieder ausrasten. Griffel, also wirklich! Wie bist Du denn auf die Idee gekommen?“
„Keine Ahnung, Mimi!“
„Siehst Du, James, ich habe Dir ja gleich gesagt, dass Mimi hinter Lilly stehen wird“, warf Sirius ein und grinste.
„Ganz so würde ich das nicht sagen“, meinte ich. „Ich kann James schon auch verstehen. Aber pass auf, ich biege das für Dich gerade. Ich werde mit ihr reden, sobald ich sie sehe.“
„Danke, Mimi“, sagte James, seufzte und wendete sich wieder seinem Essen zu.
„So, Jungs, jetzt muss ich aber wirklich los. In einer Viertelstunde treffe ich mich mit Severus und ich hab noch ein Stückchen zu laufen. Macht's gut. Wir sehen uns vielleicht später noch.“
„Ciao, Mimi“, riefen sie mir hinterher, als ich Severus' Geschenk an meine Brust drückte und aus der Halle lief.


Ich rannte nach oben in den siebten Stock und die Gänge entlang zum Raum der Wünsche. Schon von Weiten sah ich die hölzerne Tür, die auf mich wartete. Ich war ja so aufgeregt. Was hatte sich Severus bloß ausgedacht? Immerhin hatte er doch Geburtstag und nicht ich. Wieso also wollte er mich überraschen? Na ja, wahrscheinlich wollte er einfach nur einen romantischen Abend mit mir erleben.
Schlitternd kam ich vor dem Raum zum Stehen und legte die Hand auf die Türklinke. Mein Herz schlug wie verrückt vor Vorfreude. Ich war ja so gespannt und konnte mir ein strahlendes Lächeln nicht verkneifen. Ich freute mich so sehr auf meinen Schatz. Seit heute Mittag habe ich ihn nicht mehr gesehen. Das waren zwar nur sechs Stunden, für mich aber trotzdem viel zu lange. Ich liebte ihn einfach so sehr und er fehlte mir, wenn er nur eine Sekunde lang nicht bei mir sein. Schon komisch, wie sich so starke Gefühle innerhalb weniger Wochen aufbauen können. Das hätte ich niemals für möglich gehalten.
Jetzt steh nicht ewig lange hier herum, Mimi, sondern mach endlich die verdammte Tür auf. Deinen Gedanken kannst Du später nachhängen, wenn Du wieder alleine in Deinem Bett liegst und nicht schlafen kannst. Aber jede Sekunde, die Du jetzt vertrödelst, geht von Deiner kostbaren Zeit mit Deinem Liebsten ab.
Ich wusste, dass meine innere Stimme diesmal vollkommen Recht hatte, doch trotzdem zögerte ich noch. Ich wollte diese Vorfreude einfach noch genießen, bevor sie in dem Highlight enden würde. Ich war wirklich neugierig, was Severus sich dieses Mal ausgedacht hatte. Er konnte ja so was von romantisch sein, obwohl man ihm das wirklich nicht ansah. MIMI, JETZT MACH SCHON ENDLICH!
Okay, okay, ich mach ja. Gott, immer diese Ungeduld. Nur keinen Stress. Auf die paar Sekunden kam es jetzt schließlich auch nicht an. Doch ich konnte es nicht ewig aufschieben, deswegen atmete ich noch ein letztes Mal tief durch und öffnete die Tür.
Ich stand in einem wunderschönen Salon mit holzgetäfelten Wänden, einem Kamin, in dem ein herrliches Feuer prasselte und einem gigantischem Himmelbett mit schweren roten Samtvorhängen.
Doch irgendetwas stimmte hier nicht, ganz und gar nicht. Die Vorhänge waren zu gezogen und auf dem Boden lagen überall Klamotten verstreut. Ich erkannte Severus' schwarze Stoffhose und sein dunkelrotes Hemd. Was sollte das? Wieso hatte er sich ausgezogen? Uh, erwartete er mich etwa in seiner nackten Pracht auf dem Bett? Das wäre wirklich mal was.
Doch was war das für ein seltsames Atmen und Stöhnen? Hey, holte sich mein Schatz etwa gerade einen runter? Halt, stop, nicht, das ist mein Part. Ich will mit machen!
Ich ging leise auf das Bett zu um meinen Schatz zu überraschen. Doch als ich es erreichte viel mein Blick auf den Boden. Da waren noch mehr Kleidungsstücke, unter anderem ein weißes T-Shirt mit feinen Spitzenärmeln, das ich nur zu gut kannte. Ich erinnerte mich, dass ich es vor etwas mehr als zwei Wochen in silbernes Geschenkpapier eingewickelt und dann nach oben in die Eulerei getragen hatte. Es war mein Weihnachtsgeschenk an Lilly, meine liebe Freundin, gewesen.
Was zum Teufel ging hier vor? Mir wurde schlecht und die Welt um mich herum schien in Dunkelheit zu versinken. Was machte Lillys Shirt hier neben Severus'... Boxershort?! Die würden doch nicht... Die taten doch nicht... das was ich dachte, was sie vielleicht tun könnten? Oder doch? Das Stöhnen wurde lauter und die Federn des Bettes begannen in einem gleichmäßigen Rhythmus zu quietschen. NEIN! Bitte nicht!
Ich musste es wissen. Das konnte nicht sein, das DURFTE nicht sein. Langsam hob ich meine linke Hand, die wie verrückt zitterte, mit der rechten Hand hatte ich Severus' Geschenk an meine Brust gepresst. Ich schluckte heftig um den Kloß los zu werden, der sich in meiner Kehle gebildet hatte. Doch ich konnte es nicht länger hinaus zögern. Ich brauchte Klarheit, brauchte die Gewissheit, dass ich mich täuschte. Bitte mach, dass das, was ich denke, nicht wahr ist.
Mit einem Ruck riss ich den Vorhang beiseite und sah Severus und Lilly... die sich die Seele aus dem Leib vögelten.


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