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Come fly with me, loving bat! - Kapitel 35: Fröhliche Weihnachten

von Dilli

Den Heiligabend verbrachte ich zusammen mit meinem Liebsten und Filou. Wir gingen ein wenig draußen spazieren, da heute endlich einmal ein besseres Wetter war wie in den Tagen zuvor. Es war zwar ziemlich kalt, aber immerhin schien die Sonne. Zu meiner großen Freude stellte ich fest, dass Severus und Filou sich jetzt anscheinend wirklich besser verstanden, denn sie tobten wie wild gemeinsam durch den Schnee. Halleluja, kann ich dazu nur sagen. Es war ziemlich lustig und wir hatten jede Menge Spaß. Filou hatte einen riesigen Stock gefunden und rannte mit ihm im Maul immer vorne weg. Severus rannte hinterher und versuchte ihn zu packen.
„Na komm schon, Bat Boy, hol ihn Dir doch“, rief mein Hund immer wieder und klang dabei, als wäre er Sevs Herrchen. „Los, fang mich. Das machst Du fein, mein Lieber, ganz toll. Komm, Sevi, komm! Gutes Menschilein.“
Währenddessen rief mein Liebster immer: „Na komm schon, Filou, mein Großer. Gib mir den Stock. Braver Hund!“
Für mich war das ziemlich witzig, denn ich konnte sie ja beide hören und ich machte mir beinahe in die Hose vor lauter Lachen. Wer dominiert jetzt hier wen, fragte ich mich unwillkürlich.
Nach über zwei Stunden gingen wir zurück ins Schloss, das jetzt total leer war und wie ausgestorben wirkte. Klar, es waren neben mir und Severus vielleicht gerade mal 10 andere Schüler in der Schule. Hinzu kamen Professor Dumbledore, Professor McGonagall, Professor Taylor und Professor Slughorn. Der Rest war ausgeflogen und in den Ferien. In Gryffindor war ich sogar die Einzige, die zurück geblieben war, alle anderen waren bei ihren Familien. Ich hatte mich gar nicht mehr von Lilly verabschieden können, eine Tatsache, die mir sehr weh tat. Nachdem ich gestern auf dem Ball aufgetaucht war, war sie verschwunden und als ich heute Morgen zurück in den Schlafsaal kam, war sie schon weg. Ich fand das wirklich schade, aber ich konnte es nicht ändern. Ich nahm mir vor, ihr einen Brief zu schreiben, wenn ich mal ein paar Minuten Zeit hatte. Außerdem musste ich ihr ja noch mein Weihnachtsgeschenk schicken. Ein T-Shirt, das meine Mum für sie angefertigt hatte. Lilly hatte mich immer für die Klamotten beneidet, die meine Mum machte. Ich weiß, ich war dieses Jahr vielleicht etwas einfallslos, aber seien wir doch einmal ehrlich: Es war schon praktisch, eine Mutter zu haben, die Schneiderin war. So konnte ich mir einen Haufen Kohle sparen, die ich sicher mal für was anderes gebrauchen konnte.
Severus und ich gingen nach dem Spaziergang mit Filou nach oben in den Raum der Wünsche und kuschelten uns auf ein Sofa vor dem Kamin, in dem ein gemütliches Feuer prasselte. Wir tranken eine ganze Kanne Glühwein, die uns zwar ein bisschen betüttelt aber auch herrlich warm machte. Dann schliefen wir eine Runde und wachten erst auf, als es schon bald Zeit war, zum Abendessen zu gehen. Heute gab es für die wenigen Zurückgebliebenen ein kleines Fest. Nichts großartiges, aber doch ein kleines Beisammensein. Heute hatte sogar Filou die Erlaubnis bekommen, mit uns in der Großen Halle zu essen. Normalerweise musste er das oben im Gryffindorturm tun, aber da heute Heiligabend war...
Ich verabschiedete mich schnell von meinem Liebsten um mich in meinem Schlafzimmer umzuziehen. Heute entschied ich mich vor ein rotes Strickkleid, das passte immerhin super zu Weihnachten. Aber ich achtete darauf, dass nichts weißes daran war, sonst hielt man mich am Ende noch für die Frau vom Weihnachtsmann und dem war ja nicht so. Ich war die Freundin einer Fledermaus, das war doch viel cooler. Ich legte meinem Hund ein rotes Halsband um – wobei auch eine rote Nase witzig gewesen wäre, dann hätte er ausgesehen wie Rudolf das Rentier – und machte mich dann mit ihm auf den Weg nach unten.
Severus wartete bereits vor der Tür zur Großen Halle auf uns. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Er strahlte mir entgegen.
„Wie kommt es, dass Du jeden Tag so umwerfend aussiehst“, wollte er wissen und zog mich in eine leidenschaftliche Umarmung.
„Das liegt nur daran, dass ich viel Wert auf mein Äußeres lege“, erwiderte ich und lächelte ihn an. „Aber trotzdem danke für das Kompliment.“
„Das kann nicht nur daran liegen, Mimi. Du bist einfach die schönste Frau auf Gottes Erdboden.“
„Du Schleimer!“
„Nein, ich schleime nicht. Ich sage die Wahrheit.“
„Na, dann warte mal ab, bis Du mich in meinem Freizeitlook siehst. Da denkst Du sicher nicht mehr so von mir.“
„Ich kann es kaum noch erwarten.“
„Hey, ihr zwei Turteltauben“, unterbrach uns Filou. „Könnt ihr nicht endlich mal mit diesem blöden Gebrabbel aufhören? Ich habe einen riesigen Kohldampf!“
„Filou, reiß Dich zusammen“, zischte ich ihn an.
„Was will er denn“, fragte Severus. Klar, er konnte ja nicht hören, was mein Hund zu mir sagte. Oh Mann, irgendwie ging es mir ein bisschen auf die Nerven, ständig den Übersetzer zu spielen.
„Er hat Hunger“, antwortete ich deshalb in der abgeschwächten Form.
„Was auch sonst? Hat Dein Hund eigentlich auch was anderes im Kopf?“
„Allerdings“, fuhr Filou wieder dazwischen. „Diese Hündin gestern, also ich muss schon sagen...“
„FILOU!“ Keine Details über das Sexleben meines Hundes bitte!
„Was denn, ich wollte Dir doch nur erzählen, wie ich...“
Ah! Kopfkino, Kopfkino! Ich will das gar nicht hören. Lalalalalala!
„Mimi, meine Liebe, ist alles in Ordnung“, wollte Severus erschrocken wissen. Klar, ich hatte mir ja auch gegen den Kopf geschlagen um diese blöden Bilder wieder los zu werden.
„Überhaupt nichts ist in Ordnung“, meinte ich deshalb und schaute meinen weißen Schäferhund wütend an. „Filou will mir gerade von seiner neuesten Liebschaft erzählen. Also, Du weißt schon, wie er und diese Hündin.... Bah!“
Es schüttelte mich. Also, nicht dass ihr jetzt meint, ich bin frigide oder so, aber ich wollte nicht wirklich alles wissen, was mein Hund so tat. Nein, danke, ich verzichte.
„Ach, komm schon, Kleines, das ist doch ganz normal“, versuchte Severus mich lächelnd zu beruhigen. „Wir tun es doch auch. Das ist die Natur. Außerdem, wer weiß, ob Filou überhaupt noch hoch kommt, so pummelig wie er in letzter Zeit geworden ist!“
„BITTEEEE“, ertönte da ein Schrei von rechts. „Ich bin überhaupt nicht pummelig und wenn dann nur, weil ER mir ständig was zum Futtern gibt. Aber ich bin definitiv nicht dick. Das sollte er sich mal gleich merken. Wenn mir eine läufige Hündin über den Weg läuft, dann rammle ich sie bis ihr...“
„Schluss jetzt“, rief ich dazwischen. Das wollte ich definitiv nicht hören. „Hört auf, euch gegenseitig zu ärgern, okay? Sonst gehe ich dazwischen und das wollt ihr nicht erleben. Also lasst uns jetzt endlich rein gehen. Nicht dass mein armes Hundi noch vom Fleisch fällt.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging ich den beiden voraus in die Große Halle.


Wir waren insgesamt 16 Leute, die am Tisch saßen, vier Lehrer, 12 Schüler. Dreimal dürft ihr raten, wer noch die Ferien in Hogwarts verbrachte? Richtig, Sevs dumme Arschlochfreunde, Avery, Nott und Mulciber. Na super, ganz toll. Waren die etwa so furchtbar, dass Mummy sie nicht mal an Weihnachten zuhause haben wollte? Verständlich, würde ich sagen, denn mir wäre es auch lieber gewesen, wenn sie nicht hier gewesen wären. Na ja, konnte man wohl nicht ändern. Ich hoffte nur, sie würden mir aus dem Weg gehen.
Heute waren die vier Haustische verschwunden und wir aßen alle gemeinsam an einer riesigen Tafel. Das Essen – Wildschweinbraten mit Kartoffeln – war wirklich allererste Sahne. Und auch der Nachtisch ließ sich sehen. Wenigstens gab es davon reichlich Auswahl. Ich nahm mir von allem etwas und hatte hinterher das Gefühl, beinahe platzen zu müssen. Oje, die Kalorien, die ich mir angefressen hatte, musste ich dringend wieder abtrainieren. Und ich wusste auch schon wie. Hi hi!
Doch bevor ich mit Severus nach oben verschwinden konnte, hatte ich noch etwas zu erledigen. Ich brauchte nämlich dringend eine Beschäftigung für die Ferien und ich wusste auch schon genau, was das sein sollte.
„Entschuldige mich bitte kurz“, meinte ich deshalb zu meinem Liebsten, als das Essen beendet war.
„Was hast Du vor, Mimi“, wollte er wissen und sah mich zweifelnd an.
„Ich muss nur noch kurz mit Professor Slughorn sprechen. Ich habe da eine Frage zu... ähm... dem Aufsatz, den wir für ihn schreiben sollen.“
„Mimi, Du weißt doch, dass Du immer zu mir kommen kannst, wenn Du ein Problem in Zaubertränke hast.“
„Ja, schon aber... ich muss mir nur sicher gehen, ob ich das Thema auch richtig verstanden habe. Ich bin gleich wieder bei Dir.“
Ich hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange und ließ ihn dann einfach stehen. Doch Filou blieb natürlich bei mir. Um nichts in der Welt würde er sich das entgehen lassen. Er war einfach so neugierig wie ich.
Professor Slugorn, der heute einen Albtraum in Pflaumenblau trug, hatte bereits fast die Tür, die in die Kerker führte, erreicht. Wahrscheinlich wollte er noch etwas aus seinem Klassenzimmer holen, denn sein Büro war ja oben.
„Professor Slughorn“, rief ich ihm hinterher. Er drehte sich zu mir um.
„Maire, meine Liebe, wie schön sie zu sehen“, entgegnete er und lächelte mich an. „Aber dass sie über die Ferien hier geblieben sind, das wundert mich schon. Bei der reizenden Mutter, die sie haben.“
Ha, da sieht man es mal wieder, dass er meine Mutter wirklich jahrelang nicht gesehen hatte. Sie war zwar lieb und nett und alles, aber sie konnte es auch faustdick hinter den Ohren haben. Und wenn sie einmal wütend wurde, dann musste man sich definitiv vor ihr in Acht nehmen. Da war es dann aus mit reizend, denn dann erinnerte sie einen eher an einen feuerspeienden Drachen. Aber trotz allem liebte ich sie sehr.
„Tja, wissen Sie, Professor“, gab ich deshalb zurück. „Ich wollte einfach... hmmm... die Ferien dazu nutzen und... meine Zaubertrankkenntnisse weiter auf Vordermann bringen.“
Auf Englisch: hemmungslos mit Severus vögeln, bis wir beide nicht mehr konnten. Und das würde laaaaang dauern, sehr laaaaang.
„Ich verstehe schon, Marie. Sie und Severus scheinen sich sehr gut zu verstehen.“
„Ja, das tun wir in der Tat.“
„Das freut mich für Sie. Ich habe Ihnen ja gleich zu Beginn gesagt, dass er ein sehr guter Kerl ist. Und er hat auch noch was drauf.“
„Ja, allerdings.“
Das durfte Severus aber nie erfahren, dass ich das offiziell zugegeben hatte. Nicht dass er sich daraufhin noch etwas einbildet.
„Was kann ich denn für Sie tun, Marie? Ich gehe davon aus, dass Sie etwas auf dem Herzen haben, wenn Sie mich schon alleine sprechen wollen.“
„Das stimmt, Sir. Professor, erinnern Sie sich noch, worüber wir beide vor ein paar Wochen gesprochen haben? Also... ich meine... über meinen Aufsatz...“
Oje, wie sollte ich ihn das bloß fragen? Vielleicht war das ganze doch keine so gute Idee.
„Natürlich, Marie. Sie wollten einiges über Vampirgift wissen.“
„Ganz genau. Na ja und irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los. Ich habe mir überlegt, dass ich, weil ich doch in den Ferien jede Menge Zeit habe, mich gerne näher damit beschäftigen würde. Ich meine, es ist doch wirklich hochinteressant, dass in den vielen Jahrhunderten, in denen es Vampire gibt, noch niemand heraus gefunden hat, wie sich deren Gift genau zusammen setzt. Wer weiß, vielleicht kann man es ja benutzen um...“
„Seien sie mir nicht böse, Marie, aber ich glaube kaum, dass sie genug Talent besitzen, um die Trennung der Elemente vorzunehmen. Wie ich Ihnen damals schon gesagt habe, ist das ein höchst komplizierter Vorgang, den nur sehr wenige beherrschen. Ich glaube, dass nicht einmal ich das könnte. Ihr Elan in allen Ehren, aber...“
„Professor, bitte, ich möchte ja das ganze auch nicht alleine machen. Ich hatte mir gedacht, dass ich vielleicht Severus, also Mister Snape, frage, ob er mir hilft. Sie sagen doch selbst, dass er der beste Schüler ist, den Sie je unterrichten durften. Es kommt mir nur auf den Versuch an. Wenn es nicht klappt, ist es auch in Ordnung...“
„Also schön, wie genau kann ich Ihnen helfen?“
„Sie haben mir doch von dem Laden erzählt, in dem man Vampirgift kaufen kann, aber nur, wenn man in der Materie beschäftigt ist. Da ich also weder in den Dunklen Künsten noch als Trankmeister angestellt bin, habe ich mir gedacht, dass sie mir vielleicht ein Fläschchen von diesem Gift besorgen könnten. Bitte, Sir, ich brauche nur ein oder zwei kleine Phiolen voll, damit Severus es untersuchen kann.“
Ich hatte meinen Liebsten zwar noch nicht gefragt, aber was soll's. Er wird schon JA sagen. Immerhin machte ihm doch so etwas Spaß oder nicht? Das Herstellen und Experimentieren von Zaubertränken, war seine größte Leidenschaft, neben mir selbstverständlich. Und ich würde ihn schon überzeugen, da war ich mir sicher.
„Gut, Marie, ich werde es versuchen“, meinte Professor Slughorn schließlich nach kurzer Bedenkzeit, „aber ich kann Ihnen nichts versprechen. Vampirgift ist sehr selten, aber das wissen Sie ja selbst. Es kann also sein, dass ich erst einmal nur auf die Warteliste komme. Und sagen Sie zu ja niemandem ein Wort, verstanden? Es ist zwar nicht ausdrücklich verboten, aber trotzdem möchte ich nicht, dass ich jemand etwas davon erfährt, dass ich Ihnen so eine gefährliche Substanz beschafft habe.“
„Natürlich nicht, Sir. Ich werde schweigen wie ein Grab. Außer Severus und Ihnen weiß ohnehin keiner davon.“
Okay, das stimmte nicht ganz. Severus wusste immerhin noch nichts von seinem Glück, dass ich seine Hilfe benötigte und dann gab es da auch noch Sirius. Ihm hatte ich davon erzählt. Und auch Remus und James hatten eine Vermutung, aber sonst niemand. Die würden ja wohl hoffentlich dicht halten. Wenn nicht, dann setzt es einfach Dresche.
„Dann ist es ja gut, Marie“, meinte die Pflaume und schaute dabei ziemlich erleichtert drein. „Ach übrigens: Vampirgift ist ziemlich teuer, das muss ich Ihnen gleich sagen. Sie müssen mindestens mit 30 Galleonen pro Phiole rechnen.“
WAS? 30 Galleonen für gefühlte drei Tropfen? Recht viel mehr passte da nämlich nicht hinein. Aber gut, was sein muss, muss eben sein. Immerhin tue ich das hier ja nicht für mich, sondern für Remus. Ganz so viel hatte ich zwar nicht mit ihm zu tun, aber ich freute mich immer, wenn ich helfen konnte. Tja, so bin ich nun eben, Mimi Duchesse, Retterin der Armen und Verfechterin der Gerechtigkeit. Hm, da konnte ich ja glatt als Robin Hood durchgehen, vorausgesetzt natürlich ich wäre männlich, aber das bin ich ja nachweisbar nicht.
„Das ist in Ordnung, Professor“, gab ich deshalb zurück. „Hauptsache ist, sie bekommen es. Und vielen Dank schon mal!“
„Keine Ursache, Marie!“
„MIMI“, ertönte da ein Ruf hinter mir.
Ich drehte mich um und sah Severus an der Treppe auf mich warten. Oi, was kuckte der denn so sauer drein? Ich hatte doch gar nichts schlimmes gemacht. Gut, ich hätte ihn nicht einfach stehen lassen sollen, aber das war immerhin kein Weltuntergang. Und ein Schwerverbrechen schon gleich dreimal nicht.
„Entschuldigen Sie mich, Professor“, sagte ich schnell zu Slughorn. „Wir sehen uns dann morgen! Gute Nacht, Sir.“
„Gute Nacht, Marie!“
So schnell ich konnte lief ich zu meinem Liebsten.
„Entschuldige, Schatz“, meinte ich und gab ihn einen flüchtigen Kuss. „Es hat ein bisschen länger gedauert.“
„Weißt Du jetzt wenigstens, worum es geht“, wollte er wissen.
„Hä?“
„Na, das Thema für Deinen Aufsatz.“
„Ach so, das Thema, ja. (Puh, beinahe hätte ich das vergessen!) Klar, es war genauso, wie ich es mir gedacht habe.“
„Dann ist es ja gut. Und?“
„Und was?“
„Worum geht es?“
Gaaaah, Alarm, Alarm, spitzfindige Fledermaus auf 12 Uhr. Ich musste mir dringend etwas einfallen lassen, denn ich wollte Severus erst nach Weihnachten erzählen, worum es wirklich ging, denn ansonsten würde ich vielleicht noch die gute Stimmung vermiesen. Nein, nein, das ging gar nicht. Nicht jetzt, wo wir so gut miteinander klar kamen und jede Sekunde genießen konnten.
„Ähm“, stotterte ich.
„Jaah?“
„Körperflüssigkeiten!“
Ablenkung ist die beste Verteidigung. Das zieht bei Dad schon immer, warum also nicht auch bei Severus.
„Was? Bist Du Dir sicher, dass Du da nichts...“
„Oh nein, ich habe nichts falsch verstanden. Komm mit, ich zeig's Dir.“
Dann nahm ich meine verwirrte Fledermaus bei der Hand und zog ihn nach oben in den Da-und-Fort-Raum. Und dort zeigte ich ihm, was genau ich meinte.


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, überkam mich ein freudiger Gedanke: Es ist Weihnachten und Weihachten bedeutet Geschenke. Ich liebe das einfach. Das Knistern des Papiers, das vorsichtige Abtasten und der Versuch, heraus zu finden, was sich in dem Geschenk befindet, das langsame Abziehen der Klebestreifen und dann schließlich das Highlight: das Geschenk an sich.
Ich war ja so gespannt, was Severus mir schenken würde. Würde er das überhaupt? Immerhin hatte er nicht viel Geld. Aber es kam ja gar nicht auf das was an, sondern auf das ob. Was ich damit sagen will, ist, dass ich auch schon froh darüber wäre, wenn er mir eine Kleinigkeit schenken würde, die zeigte, wie aufmerksam er doch war. Also zum Beispiel eine kleine Schachtel meiner Lieblingspralinen oder meinetwegen auch nur wieder einen seiner tollen liebevollen Briefe. Allein das würde mich schon freuen. Na ja, wir würden sehen.
Severus und ich hatten diese Nacht getrennt verbracht, da, laut ihm, heute Nacht Hauselfen die Päckchen ans Bett legen würden. Und wir wussten ja beide nicht, was passieren würde, wenn die bemerkten, dass ich nicht in meinem Bett lag. Mit Sicherheit rannten die zu McGonagall um ihr zu sagen, dass ich entführt worden sei oder so. Nein, das konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen.
Als ich also an diesem herrlichen Tag aufwachte, fand ich am Fußende meines Bettes einen Haufen Geschenke. Jippieh, kann ich da nur sagen. Ich machte mich sofort ans Auspacken und ich muss schon sagen, dass die Ausbeute gar nicht mal so schlecht war: Von meinen Eltern bekam ich nicht nur Geld geschenkt, sondern auch eine Reise für zwei in die Karibik für den Sommer. Das war ja wirklich mal zu geil. Dort hatte ich schon immer einmal hin gewollt und da ich dann endlich 17 und volljährig war, konnte ich mir also auch aussuchen, mit wem ich dorthin fliegen würde. Ich wusste natürlich sofort, mit wem ich dahin reisen würde. Severus hatte England mit Sicherheit noch nie verlassen, also wurde es mal höchste Zeit. Unwillkürlich fragte ich mich, ob mein Vater überhaupt von diesem Geschenk wusste oder ob Mum es einfach gebucht hatte. Und falls er davon wusste: Wie lange hatte Mum in ihn einreden müssen? Egal, alles scheißegal! Ich freute mich auf jeden Fall tierisch.
Als nächstes kam das Geschenk von meiner Tante dran. Es waren drei richtig schöne Liebesschmöker plus ein Buch über die Ausbildung zur Lehrerin. Darüber freute ich mich auch, denn ich las ja für mein Leben gern.
Dann das Geschenk meiner Großeltern väterlicherseits. Die hatte ich ja noch. Auch sie schenktem mir Geld. Das ist immer praktisch, denn so konnte ich mir kaufen, was ich wollte.
Nun gab es nur noch ein Päckchen, das ich zu öffnen hatte. Das musste einfach von Severus sein. Von wem denn sonst? Doch als es schließlich offen war, hatte ich ein kleines Tagebuch auf dem Schoß zusammen mit einer kleinen Karte, auf der Lillys vollkommene Handschrift zu sehen war.

Damit Du Deine Gedanken sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten festhalten kannst. Frohe Weihnachten wünscht Dir Lilly.

Das war ein sehr schönes Geschenk, gar keine Frage und ich freute mich auch darüber. Schließlich ist es nie schlecht, ein Tagebuch zu haben, in dem man sich richtig auskotzen konnte. Aber wo war das Geschenk von Severus? War ich vielleicht blind oder so? Gut, ich hatte ihm seinen Umhang auch noch nicht gegeben, weil ich seine Augen sehen wollte, wenn er ihn auspackte, aber er hatte nichts dergleichen erwähnt, aber ich hatte ihm sein zweites Geschenk schon geschickt. Ein Foto von mir am Strand der Cote d'Azur. Das sollte ihn nicht nur an mich, sondern auch an unser erstes Mal erinnern.
Ich suchte überall: Auf und unter meinem Bett, auf meinem Schreibtisch, sogar bei Lillys Sachen schaute ich nach, aber ich fand nichts. Absolut gar nichts! Na toll, ganz super. Hatte er es vielleicht vergessen? Okay, ich hatte ja nicht viel erwartet, aber GAR NICHTS? Das war schon ein bisschen wenig, oder meint ihr nicht auch?
Sofort traf mich die Enttäuschung wie ein Blitz. Severus, mein FREUND, hatte mir nichts zu Weihnachten geschenkt. Gut, okay, er hatte nicht viel Geld, aber dann hätte er es halt selber gemacht! Das war doch nicht so schwer. Aber gar nichts? Aua, das tat weh! Wenigstens eine Karte oder so hätte er schreiben können. Na warte, Du miese, elende Fledermaus. Du vergisst mich? Schön, das können auch zwei! Wie Du mir, so ich Dir!
„Fröhliche Weihnachten, Mimi“, ertönte da auf einmal ein Ruf neben mir.
Ich schaute auf und sah Filou auf seinem neuen Schlafkissen sitzen.
„Oi, was ist denn mit Dir los“, wollte mein Hund jetzt wissen. „Welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen? Oder sollte ich eher Fledermaus sagen?“
„Ach, halt die Klappe, Filou“, giftete ich ihn an. Ich wusste zwar, dass er nichts dafür konnte, aber ich ließ einfach am Erstbesten meinen Frust raus.
„Oje, diese Weihnachten scheinen nicht gerade fröhlich zu sein.“
„Und wenn schon. Ist doch scheißegal!“
„Komm schon, Mimi, erzähl mir, was los ist. Ich platze vor Neugier. Hat Dir etwa das Geschenk nicht gefallen, was Dir Dein Schnuckiputz geschenkt hat?“
„Da gibt es nichts, was mir nicht gefallen könnte.“
„Hä, wie meinst Du das denn? Irgendwie komme ich da nicht mit.“
„Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Er hat mir nichts geschenkt.“
„Oh.“
„Ja, genau, Du sagst es. OH!“
„Na ja, vielleicht gibt es einen triftigen Grund dafür. Vielleicht ist ihm einfach nichts eingefallen oder...“
„Verteidige Du ihn nicht auch noch, Filou. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“
„Ja, aber...“
„Ich möchte jetzt nichts mehr darüber hören. Severus hat mich vergessen und Schluss. Aber warte ab, bis der mir in die Finger kommt. Aus dem mache ich Hackfleisch.“
Dann sprang ich aus dem Bett und eilte ins Badezimmer um wenigstens fünf Minuten meine Ruhe zu haben.


Doch aus dem Hackfleisch wurde kurzerhand pure Ignoranz. Severus sollte von selbst merken, dass er etwas falsch gemacht hatte und er sollte auch selbst kapieren, war genau das war.
Also entschloss ich mich, das Frühstück ausfallen zu lassen – ja, schreibt es euch in eure Kalender, Mimi verzichtet auf Kaffee – und ging mit meinem Hund eine Runde laufen. Er hatte zwar nicht sonderlich Lust, aber ich zwang ihn einfach dazu, mit dem Argument, dass er sonst noch fetter wurde. Das ließ sich mein Hund natürlich nicht bieten und so waren wir 10 Minuten später draußen an der frischen Luft. Es tat richtig gut, sich auszupowern, so konnte ich meine Wut auf Severus für eine kurze Zeit vergessen.
Doch die flammte sofort wieder auf, als ich zurück zum Schloss kam und Severus bereits am Portal auf mich warten sah. Filou stürmte auf ihn zu, sprang an ihm nach oben und sagte: „Ich würde jetzt nicht gerne in Deiner Haut stecken, Alter. Aber sag schon, hast Du was zum Fressen für mich dabei? Fressi, Fressi, Fressi!“
Doch mein Schatz hatte nur Augen für mich, als ich die Treppe nach oben lief. Doch mich ließ das kalt.
„Wo warst Du“, rief er mir entgegen.
Na, dann mach doch einfach mal Deine Augen auf. Ist ja schließlich nicht schwer zu erkennen, wenn ich hier in meiner Laufkluft ankomme. Oi, Männer und ihr Gehirn, das war wirklich eine Beziehung für sich. Ich ging schnurstracks an ihm vorbei und würdigte ihn keines Blickes. Das war mir einfach zu blöd. Ich lasse mich doch nicht zuerst vergessen um dann einen auf Friede, Freude, Eierkuchen zu machen. Oh nein, das war nicht mein Stil.
Aber wie schon so oft, packte mich Severus und riss mich zu sich herum. Er umfasste mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen.
„Mimi, was ist los“, wollte er wissen. „Was habe ich denn nun schon wieder falsch gemacht?“
Oh, Moment, lass mich mal kurz überlegen. Es ist Weihnachten und Du hast mir nichts, aber auch rein gar nichts, geschenkt. Ich meine, ich war nicht geldgeil oder so, aber zumindest eine kleine Aufmerksamkeit wäre nett gewesen. Auch wenn es sich nur um eine Karte oder so gehandelt hätte. Aber nein, von Mister Fledermaus war ja gar nichts gekommen. Er hatte mich einfach so vergessen!
„Ist es vielleicht, weil Du denkst, dass ich Dir nichts zu Weihnachten geschenkt habe?“
Oi, Blitzmerker, der checkt aber auch alles.
„Mimi, bitte rede doch mit mir“, flehte er mich an.
Ich will aber nicht mit Dir reden. Ich bin sauer auf Dich, kapier das endlich. Wobei sauer traf es nicht richtig. Enttäuscht passte irgendwie besser.
„Glaubst Du denn etwa allen Ernstes, ich könnte Dich vergessen?“
Ruckartig hob ich den Blick. Wie, was, wo, hä? Irgendwie kam ich jetzt nicht mehr mit. Was sollte denn diese Aussage jetzt? Und was hatte sie zu bedeuten?
„W... w... was“, fragte ich daher zögerlich. Na, das nicht mit ihm reden, hatte ich irgendwie immer noch nicht drauf. So ein Mist aber auch.
„Kleines, ich könnte Dich doch nie vergessen“, meinte Severus, lächelte mich an und streichelte mir über die Wange. „Natürlich habe ich ein Geschenk für Dich. Ich wollte es Dir nur persönlich geben, damit ich sehe, ob Du Dich auch darüber freust.“
Mimi, Du Schaf, Du riesen Rindvieh. Du machst hier einen auf Emanze und wirfst Deinem Liebsten vor, dass er Dich vergessen hat und dabei wollte er Dir sein Geschenk selber geben! Daran hättest Du ja wirklich mal vorher denken können, bevor Du Dich nur wieder unnötig aufregst. Du bist ja so bescheuert. Diesen ganzen Ärger hättest Du Dir wirklich sparen können!
„Oh“, war deshalb das einzige, was ich in diesem Moment heraus brachte.
„Du wolltest mir ja heute Morgen nicht zuhören“, war Filous hilfreicher Kommentar. „Tja, da bist Du jetzt selber Schuld, meine Liebe. Da ist wohl eine Entschuldigung fällig.“
Ich wusste, dass er recht hatte und das passte mir gar nicht. Ich liege nun einmal nicht gerne falsch und muss mich dann hinterher entschuldigen. Das ist einfach immer so eine peinliche Situation. Aber gut, das war hier definitiv angebracht. Leider.
„Hör zu, Schatz, es tut mir leid“, meinte ich daher zu Severus und legte ihm meine Arme um den Nacken. „Ich hätte vorher mit Dir reden sollen, bevor ich aufgehe wie ein Hefekloß. Das war nicht richtig von mir, aber ich war einfach so... enttäuscht. Ich habe gedacht...“
Severus legte mir den Finger auf den Mund und brachte mich somit zum Schweigen.
„Ist in Ordnung, Kleines, aber das nächste Mal kommst Du gleich zu mir. Ich bin es langsam leid, Dir ständig hinterher rennen zu müssen, nur weil Du nicht mit mir redest.“
„Tut mir leid.“
Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Das hatte Severus wirklich nicht verdient, denn dieses Mal war ich es gewesen, die im Unrecht war. Das musste ich zugeben.
„Dir sei verziehen“, meinte mein Liebster und hauchte mir ein Küsschen auf den Mund. „Übrigens danke für das Bild.“
„Dann gefällt es Dir also“, wollte ich sicher gehen.
„Natürlich tut es das. Ich liebe es Dich anzuschauen. Und der Ort... Das erinnert mich wirklich sehr an das, was ich jetzt gerne mit Dir tun würde. Aber nicht hier. Komm, lass uns nach oben gehen.“
Er nahm mich bei der Hand und zog mich ins Schloss.


Wir gingen direkt in den Raum der Wünsche. Aber bevor wir ihn betraten, dachte ich noch schnell „Accio Umhang“ und wartete die Minute, die es dauerte, bis das schwarz eingepackte Geschenk zu mir geflogen kam und in meinen Armen lag. Toll, die Bescherung hatte ich mir auch irgendwie anders vorgestellt. In meinem Tagtraum war ich geduscht und hübsch angezogen gewesen. Jetzt war ich verschwitzt, stank vermutlich wie ein Schwein und hatte meine Laufklamotten an. Na super, Mimi, ganz toll. Wenn das nicht mal der Hauptgewinn war, dann wusste ich auch nicht.
Heute war unser Raum ein schönes Wohnzimmer mit goldenen Wänden, roten, kuschligen Möbeln und einem gigantischen Weihnachtsbaum mit roten Kugeln. Wow, also das war schon sehr schön und es erinnerte mich irgendwie an zuhause, wobei unser Christbaum meistens silberne und weiße Kugeln hatte. Aber auch türkisfarbene waren ab und an dabei.
Severus und ich setzten uns vor den Baum und grinsten einander freudig erwartend an. Severus holte ein quadratisches, aber dünnes Päckchen hervor.
„Fröhliche Weihnachten“, sagten wir gleichzeitig und tauschten die Geschenke aus.
Gott, war das schnulzig und kitschig. Wie in einer dieser unzähligen Seifenopern, die immer im Fernsehen liefen. Oja, ich kannte Fernseher sehr gut, auch wenn es eine Muggelerfindung war, aber dies nur so am Rande bemerkt.
„Du zuerst“, meinte Severus und wirkte plötzlich ziemlich nervös.
„Nein, Du“, gab ich zurück.
„Ladies first.“
„Alter vor Schönheit.“
„Touché, Mimi. Also gut, dann mache ich es eben.“
Langsam und andächtig öffnete mein Schatz sein Geschenk. Er zog jeden Klebestreifen einzeln ab. Herrgott nochmal, willst Du mich etwa auf die Folter spannen? Reiß das Ding doch einfach auf. Sonst bist Du doch auch nicht so zögerlich. Hallo, Erde an Fledermaus! Ich sterbe hier gleich.
Dann hatte er es endlich geschafft. Er entfaltete den Umhang und starrte ihn an. Oh Scheiße! Er gefällt ihm nicht! Mist, Mist, mistiger Mist! Und ich hatte gedacht, dass ich damit voll ins Schwarze treffen würde. Aber anscheinend lag ich wieder mal falsch. So eine gewaltige Erzkranatenscheiße aber auch! Das hatte ich ja wieder einmal toll hin gekriegt. Wieder einmal ein Fettnäpfchen und klein Mimi musste natürlich wieder mal volle Kanne Anlauf nehmen und kopfüber hinein springen.
Doch dann breitete sich ein Lächeln auf Severus' Lippen aus.
„Mimi, der ist klasse“, meinte er, stand auf und legte ihn sich um die Schultern.
Und was soll ich sagen? Er sah genau so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Umhang umschmeichelte seine Schultern und verlieh ihm wirklich etwas fledermausartiges. Gigantisch, wirklich und er stand ihm absolut hervorragend.
Ich schloss meine Augen und wünschte mir einen großen Spiegel, damit sich mein Liebster selbst betrachten konnte. Er trat davor und bewunderte gleichzeitig den feinen Stoff.
„Er steht Dir echt gut“, flüsterte ich leise.
„Er gefällt mir auch wirklich sehr“, gab Severus zurück und lächelte mich im Spiegel an.
„Er ist übrigens aus einem besonderen Stoff gemacht. Wenn Du drinnen bist, dann ist er dünn, aber wenn Du damit einmal raus gehen solltest, dann wird er Dich wärmen. Tut mir leid, aber ich wusste nicht, was ich Dir sonst hätte schenken sollen. Mir ist einfach nichts...“
„Er ist perfekt, Kleines. Und das meine ich ganz ehrlich. Das ist das schönste Geschenk, dass ich je bekommen habe.“
„Ehrlich?“
„Ganz ehrlich!“
Dann trat er zu mir, beugte sich hinunter und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, den ich eigentlich gar nicht mehr lösen wollte. Aber da schlich sich auf einmal ein anderer Gedanke in meinen Kopf. Jetzt war ja ich dran. Deshalb löste ich kurzerhand den Kuss und sah Severus tief in die Augen.
„Darf ich“, wollte ich wissen und deutete auf das Päckchen in meinem Schoß.
„Natürlich“, erwiderte mein Schatz. „Es ist immerhin Deins und ich hoffe, dass es Dir genauso gut gefällt wie mir der Umhang.“
Er wirkte relativ nervös, aber ich hatte wieder einmal nur Unsinn im Kopf. Am liebsten hätte ich ja das Papier abgerissen, aber Rache musste nun einmal sein. Severus hatte mich so lange zittern lassen, jetzt war er an der Reihe. Also zog ich nun ganz langsam jeden Klebestreifen ab und genoss dieses Gefühl. Zufrieden sah ich, wie mein Liebster immer ungeduldiger wurde.
„Willst Du mich eigentlich noch länger haben, Kleines“, fragte er ein klein bisschen zickig.
„Natürlich. Wieso?“
„Weil ich gleich vor lauter Aufregung tot umfalle. Kannst Du nicht ein kleines bisschen schneller...“
„Lass mich das doch einfach genießen. Das hast Du schließlich auch gemacht.“
Doch als er mir einen zornigen Blick zuwarf, den ich jetzt einfach mal auf seine Nervosität schob, beeilte ich mich dann doch. Nachdem ich das silberne Geschenkpapier abgewickelt hatte, kam eine kleine blaue Schachtel zum Vorschein. Okay, ganz ruhig bleiben, Mimi. Was immer da drin ist, es wird Dir gefallen. Nur keine Panik.
Ich atmete noch einmal tief durch und hob schließlich den Deckel an.


Es haute mich beinahe um. Das konnte nicht sein. Das... das... das war zu VIEL! Woher hatte Severus nur so viel Geld? Das... ich... ich...
„Ich hoffe, das ist die richtige“, flüsterte Severus.
Ich konnte nur nicken. In der Schachtel lag die Kette, die ich in Hogsmeade gesehen hatte und die ich für mich und Severus hatte kaufen wollen, weil sie mir so sehr gefiel. Doch sie war doch schon verkauft gewesen. Sie war dünn und zierlich und ein Teil des Herzanhängers funkelte mich an. Darauf stand: „Für immer...“ Doch es war auch noch ein Higlight darin. Die Pünktchen des Ü waren zwei kleine rote Steine, Rubine, wie beim Stundenglas von Gryffindor. Doch wo war der andere Teil?
Als hätte er meine Frage gehört, öffnete mein Liebster, meine liebe, liebe Fledermaus, den obersten Knopf seines Hemdes und ich sah, dass er auch eine Kette trug, an der der zweite Teil des Anhängers hing mit „Dein“ darauf. Der I-Punkt war ein grüner Smaragd. Ich war sprachlos.
„Woher... ich meine... wie... ich...“, stotterte ich und brachte keinen vernünftigen Satz zu Stande.
„Ich habe doch gesehen, wie gut sie Dir gefallen haben“, erklärte mir Severus. „Und da habe ich mir gedacht, das wäre doch das perfekte Weihnachtsgeschenk.“
„Sie... sind... wundervoll. Aber woher... ich meine, wie... konntest Du Dir die überhaupt leisten?“
„Das will ich Dir eigentlich eher weniger sagen.“
„Jetzt sag schon!“
„Es wird Dir nicht gefallen...“
„Ist doch egal. Hau raus damit!“
„Ich... Na ja, erinnerst Du Dich daran, dass Avery, Nott und Mulciber gewettet haben, dass... sie Dich... also wer von ihnen... Dich zuerst ins Bett kriegt?“
„Jaah...“ Oh oh, mir schwante schreckliches.
„Na ja, ich habe mit gemacht und habe gewonnen. Aber das war bevor wir beide überhaupt zusammen gekommen sind. Ich habe das Geld gespart und davon die Ketten gekauft. Ich hoffe, Du bist deswegen jetzt nicht sauer.“
„Nein, bin ich nicht. Es ist zwar ein blödes Gefühl, aber es ist okay. Immerhin war das eine sinnvolle Investition, würde ich mal sagen.“
„Absolut. Darf ich Dir die Kette hin machen?“
Ohne meine Antwort abzuwarten, kam mein Schatz zu mir, nahm die Kette aus der Schachtel und legte sie mir vorsichtig um den Hals. Dort würde sie bleiben, denn ich würde sie nie wieder ablegen. Mein ganzes Leben lang nicht.
„Ich liebe Dich, Mimi“, flüsterte mein Schatz und legte seine Lippen an meinen Hals. „Für immer und ewig.“
„Und ich liebe Dich, Severus!“
Ich schloss die Augen, genoss dieses herrliche Gefühl und ließ mich fallen.


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