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Fanfiction

Come fly with me, loving bat! - Kapitel 33: Ich will auch!

von Dilli

Ich kann nicht sagen, wie lange ich so da gelegen hatte. Ich gab mich einfach so meinen Qualen hin, dass mir all das genommen wurde, auf das ich mich so sehr gefreut hatte. Und das nur wegen einer dummen, blöden, egoistischen Kuh! Die wenn ich erwische, dann mache ich sie kalt, das schwöre ich.
Da leckte mir auf einmal etwas nasses über die Hand. Ich erschrak beinahe zu Tode und sprang in eine sitzende Position, aber es war nur Filou, der mich anscheinend abgeschleckt hatte. Schnell wischte ich mir die Tränen von den Wangen, denn er sollte einfach nicht sehen, dass ich noch mehr geweint hatte. Das würde mir vielleicht nur wieder Ärger einbringen und den konnte ich jetzt einfach nicht ertragen.
„Und“, fragte ich schniefend. Ich klang so, als hätte ich eine dicke Erkältung. „War er da?“
„Oh ja, das war er“, gab Filou zurück.
„Wieso, was ist denn passiert?“
„Sei froh, dass Du nicht hingegangen bist, denn kaum hatte ich den Raum betreten, da hat er auch schon angefangen zu toben, obwohl er mich noch gar nicht gesehen hat.
'Sag mal, hast Du denn gar keine Uhr', hat er gebrüllt. 'Ich habe mir tierische Sorgen gemacht. (Das war ja so was von klar gewesen!) Was Dir alles hätte passieren können. (Typisch Severus halt!) Wo, zur Hölle, warst Du, Marie?'
Dann hat er sich umgedreht und ganz schön böse drein geschaut. Da habe sogar ich eine Gänsehaut bekommen und das will schon war heißen. Für das Gesicht, das er dann gemacht hat, als er mich gesehen hat, hätte ich wirklich alles gegeben. So blöd, das kann ich gar nicht beschreiben. So richtig verdattert. Zum Brüllen, wirklich. Aber dann war er wieder ganz schnell oben auf und hat sich vor Sorgen beinahe überschlagen.
'Filou, was ist passiert', wollte er von mir wissen. 'Ist irgendetwas mit Mimi?'
Er hat mir richtig leid getan. Ich bin dann zu ihm hin und er hat mir den Brief abgenommen. Ich habe sogar noch ein Leckerli bekommen. Langsam wird er mir echt sympatisch.“
Das war ja so logisch. Kaum gab man Filou etwas zu Fressen, da fraß er einem auch schon aus der Hand. Wobei es bei Severus doch ziemlich lange gedauert hatte.
„Und dann, Filou“, fragte ich ihn. „Hat er noch irgendetwas gesagt oder hat er Dir vielleicht eine Nachricht mit gegeben?“
„Nein, er hat mich einfach so stehen lassen und ist weg gelaufen, aber ich bin ihm hinterher gerannt. Tja, und hier bin ich.“
„Und was ist mit Severus? Wo ist er hin?“
Ich konnte mir nicht vorstellen, das er das alles einfach so hin nahm. Dazu war ich ihm viel zu wichtig. Glaubte ich zumindest.
„Das musst Du schon selber herausfinden.“
„Was soll denn das jetzt heißen?“
„Ich habe ihm versprochen, nichts zu sagen.“
„Und das machst Du? Ich kann's gar nicht glauben. Seid ihr jetzt neuestens das Dreamteam oder was? Du bist nun schon seit vier Jahren bei mir. Vergiss das nicht!“
„Aber, Mimi, er hat mich doch bestochen! Er hat mir eine ganze Tüte von diesen leckeren Speckstreifen gegeben, die ich so liebe. Wie hätte ich da Nein sagen sollen?“
„Sonst bist Du doch da auch mehr als nur gut drin. Und vergiss nicht, wer Dir ständig Dein Futter gibt!“
„Du meinst Hagrid? Was hat der denn jetzt damit zu tun?“
„Ich meinte mich! Sag mal tust Du nur so blöd oder bist Du es? Und wieso füttert Dich Hagrid? Ich gebe Dir doch in der Früh und am Abend eine riesige Dose und auch noch Trockenfutter.“
„Oh, verdammt, das sollte ich ja eigentlich nicht verraten.“
„Deswegen bist Du auch so fett geworden!“
„Ich bin überhaupt nicht fett!“
„Na, aber Du hast mindestens drei Kilo zugenommen seit wir hier sind. Ist ja auch egal jetzt. Wenn das Argument mit dem Futter eben nicht zieht, dann denk an Deine Eier. Darüber bin ich immer noch die Herrin.“
„Das hättest Du wohl gern.“
„Was eine Kastration angeht bin ich das, ob Du willst oder nicht. Also, wo ist Severus jetzt?“
„Nein, ich sage keinen Ton, sonst gibt er mir nie wieder etwas.“
„Schnipp schnapp, Filou!“
„Also schön, Du hast gewonnen, aber nur dieses eine Mal. Und wehe, Du sagst es ihm, dass Du es von mir hast. Dann kann ich nämlich meine Leckerchen vergessen. Er ist vor dem Gryffindorturm. Oder besser gesagt, er versteckt sich an der Ecke. Er hat mich angefleht, Dich nach unten zu lotsen, indem ich Dir sage, dass ich noch einmal nach draußen musst.“
„Das hätte ich mir ja gleich denken können. Der Kerl gibt wohl nie auf.“
„Er will Dich doch nur trösten, Mimi!“
„Ja, ja, ich weiß. Also gehen wir dann? Ich kann das ohnehin nicht aufschieben, weil Dir Sev mit Sicherheit aufgetragen hat, mich nach unten zu schleifen, wenn ich mich weigere, richtig?“
„Absolut korrekt.“
„Also, kommst Du dann?“
„Bin schon unterwegs. Aber ich sage Dir gleich, dass ich mich verpissen werde, sobald er bei Dir ist.“
„Ist okay. Das ganze geht Dich nämlich überhaupt nichts an.“


Gemeinsam verließen wir das Schlafzimmer, gingen die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter, durchquerten ihn und kletterten schließlich durch das Portraitloch.
Davor blieb ich kurz stehen und schaute mich um. Von Severus war wirklich keine Spur zu sehen. Doch dann hörte ich es. Ein leises Schnaufen und das Bum Bum eines schlagenden Herzens und es kam von links vorne. Tatsächlich schien mein Liebster an der Ecke auf mich zu warten. Ich seufzte. Eigentlich hätte ich einfach nur ein paar Stunden für mich haben wollen, um mich von dem Schock zu erholen, aber ich hatte es ja leider mit Severus und seinem Dickschädel zu tun.
„Du kannst raus kommen, Severus“, rief ich deshalb nach vorne. „Ich weiß, dass Du da bist.“
Keine Reaktion.
„Severus, Du stehst da vorne an der Ecke, also mach nicht einen auf Ich-stell-mich-dumm und Die-kann-mich-ja-gar-nicht-meinen. Komm endlich raus und tu das, wozu Du her gekommen bist oder ich gehe wieder nach oben!“
Da lugte er doch aus seinem Versteck, trat in den Flur und kam langsam auf mich zu.
„Hat Filou, dieser elende Verräter, etwa gepetzt“, wollte er wissen und schaute dabei meinen Hund böse an.
„Ich gebe dem gleich 'Elender Verräter'“, gab Filou zum besten und sträubte leicht das Fell. „Der sollte sich lieber nicht mit mir anlegen.“
Ich überhörte Filous bissige Antwort und riet ihm, sich zu schleichen, was er schließlich auch tat. Dann wandte mich stattdessen meinem Liebsten zu.
„Nein, hat er nicht“, verteidigte ich meinen Hund, obwohl das ja eigentlich nicht der Wahrheit entsprach. Aber scheiß drauf, ab und zu muss man auch mal lügen. „Ich konnte Dich hören. Deinen Atem und Deinen Herzschlag. Den kenne ich in der Zwischenzeit schon ganz gut.“
Das stimmte. In den letzten paar Tagen, die seit dem Hogsmeadeausflug vergangen waren, hatte ich mein neues Gehör gleich mal auf die Probe gestellt und ich musste zugeben, ich hörte wirklich mehr, als vorher. In der Großen Halle konnte ich sogar alles hören, was die Lehrer am Lehrertisch sprachen und ich hörte sogar die leisesten Unterhaltungen. Ich konnte auch anhand des Kratzgeräusches, das eine Feder beim Schreiben verursachte, erkennen, was genau die Person schrieb. Das war wirklich außerordentlich praktisch.
„Also, Severus, was willst Du hier“, fragte ich, weil mein Schatz keinerlei Anstalten machte, irgendetwas zu sagen. Er hatte mich noch nicht einmal in den Arm genommen.
„Ich bin hier, um mit Dir über das hier zu reden“. Er hob meinen Brief in die Höhe. „Mimi, ist das wirklich Dein Ernst, dass Du nicht mit mir auf den Ball gehen willst, weil Du nichts zum Anziehen hast?“
„Von Wollen kann hier gar keine Rede sehen. Im Gegenteil, es wäre mein größter Wunsch, mit Dir dort aufzutauchen. Ganz offiziell als Paar. Aber es geht nicht. McGonagall hat sich dabei ganz klar und deutlich ausgedrückt. Ein bodenlanges Ballkleid ist Pflicht, sonst brauchen wir dort gar nicht aufzutauchen. Das hat wohl irgendetwas mit dem Thema zu tun. Und da ich kein anderes langes Kleid mehr habe, KANN ich gar nicht auf den Ball, weil ich sonst ohnehin gleich wieder raus geschmissen werde. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sauer ich auf denjenigen bin, der mir das angetan habe. Das Kleid hat mir meine Mutter genäht. Wahrscheinlich war sie wochenlang daran gesessen und jetzt ist es zerstört von irgendeiner dummen Kuh, die eifersüchtig darauf war oder was weiß ich.“
Die Tränen stiegen mir in die Augen. Ich wünschte mir wirklich nichts mehr, als mit meinem Schatz auf den Ball zu gehen. Aber es ging nicht. Gleich morgen Früh würde ich zu McGonagall gehen und ihr mein Problem erläutern müssen. Ich wusste jetzt schon wie ihre Antwort ausfiel: „Wenn Sie kein langes Kleid haben, dann können Sie auch nicht auf den Ball gehen, Duchesse. Sie bleiben dann einfach oben in ihrem Gemeinschaftsraum und tun, wozu immer Sie Lust haben!“ Das hatte sie nämlich angedroht.
Da legte Severus seine Hand an meine Wange. Ich legte meinen Kopf schief und schmiegte mich hinein. Diese kleine Berührung tat ja so was von gut. Ich fühlte mich von ihm verstanden.
„Meine arme Kleine“, sagte er leise. „Das tut mir wirklich sehr leid für Dich. Weißt Du was? Wenn Du nicht gehst, dann gehe ich auch nicht. Wir verbringen einfach einen schönen Abend zu Zweit. Was hältst Du davon?“
In diesem Moment liebte ich Severus so sehr, dass ich es gar nicht beschreiben konnte. Er würde für mich auf den Ball verzichten, auf den er sich schon seit Wochen freute, wie ich wusste, und das nur um mir Gesellschaft zu leisten. Wenn das nicht mal ein Liebesbeweis war, dann wusste ich auch nicht. Aber da fiel mir noch etwas anderes ein.
„Das ist wirklich sehr lieb von Dir, mein Schatz und ich weiß das auch sehr zu schätzen“, meinte ich zu ihm, „aber es geht nicht. Der Ball ist für jeden Schüler ab der dritten Klasse Pflicht, es sei denn, es gibt einen triftigen Grund dafür. Ein ruiniertes Kleid zum Beispiel. Aber bei Dir liegt der nicht vor. Also MUSST Du hingehen, ob Du willst oder nicht!“
„Aber ohne Dich will ich nicht gehen!“
„Du kannst ja mit Deiner Cousine gehen wie an Halloween. Ihr werdet sicher viel Spaß gemeinsam haben.“
Noch mehr Tränen stiegen mir in die Augen. Allein der Gedanke daran, dass sich Severus mit einer anderen Frau amüsieren würde, auch wenn er mit ihr verwandt war, tat weh. Gott, am liebsten würde ich mich jetzt in mein Bett legen und heulen, was das Zeug hielt.
„Ich möchte aber nur mit Dir dorthin.“
„Es geht aber nicht, begreif' das endlich!“
„Dann bleibe ich nur für eine Stunde oder so und danach treffen wir uns.“
„Es ist Anwesenheitspflicht bis 10 Uhr, schon vergessen?“
„Verdammter Mist! Und was ist, wenn ich...“
„Es hat keinen Sinn, Severus. Ich möchte nicht, dass Du meinetwegen Ärger bekommst und vielleicht noch von der Schule fliegst. Das wäre noch viel schlimmer, als einen Abend lang auf Dich zu verzichten.“
„Aber ich sehe doch, dass es Dir deswegen total dreckig geht. Meinst Du nicht, dass McGonagall eine Ausnahme machen kann oder so?“
„McGonagall macht keine Ausnahmen, was so etwas angeht. Dass sie mich eine halbe Stunde früher hat gehen lassen, dass war nur, weil es ihr peinlich war, dass Du nackt neben mir gestanden hast.“
„Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, dass Du doch noch auf den Ball gehen kannst. Kannst Du Dir nicht ein Kleid herbei zaubern oder so?“
„Nein, das kann ich nicht. Das ist viel zu kompliziert. Das würde grauenhaft aussehen, glaub mir. In so etwas bin ich einfach nicht gut.“
„Und was ist mit Deiner Mutter? Kann die Dir nicht helfen? Immerhin ist sie Schneiderin.“
„Glaubst Du denn, daran hätte ich noch nicht gedacht? Das Kleid ist ruiniert und lässt sich nicht mehr reparieren und ein neues herzustellen, dauert Wochen. Und selbst eines von der Stange müsste man abändern. Und da ich nicht da bin um es anzuziehen und zu probieren, geht auch das nicht.“
„Ich lasse mir etwas einfallen, Mimi. Versprochen!“
„Das wird auch nicht funktionieren, Severus. Wir müssen da jetzt einfach durch! Aber es ist trotzdem sehr lieb von Dir.“
„Für Dich würde ich einfach alles tun, Mimi!“
„Das weiß ich doch.“
Er zog mich an sich und legte seine Lippen ganz sanft auf meinen Mund. Er drängte mich zu nichts und das war auch gut so. Versteht mich nicht falsch. Ich liebte Severus von ganzem Herzen und es gab nichts besseres für mich, als ihn zu fühlen und zu spüren, aber trotzdem brauchte ich in diesem Moment ein klein wenig Abstand. Ich musste erst einmal wieder zu mir selbst finden und den Schmerz vergessen, den ich in diesem Moment immer noch fühlte. Und Severus' Anblick erinnerte mich einfach so sehr an das, was passiert war.
„Möchtest Du noch mit mir nach oben gehen in den Raum der Wünsche“, fragte mein Schatz und streichelte mir zärtlich über die Wange.
„Es tut mir leid, Severus, aber ich bin einfach nicht in der Stimmung dazu. Ich brauche jetzt ein bisschen Ruhe um über all das hinweg zu kommen. Ich hoffe, Du verstehst das.“
„Natürlich tue ich das, Mimi.“
„Ich danke Dir.“
„Nein, ich danke Dir, dass Du Dich mir anvertraut hast.“
„Das ist doch selbstverständlich. Es sei denn, es geht um Dinge, die Dich nur wieder aufregen. Aber sei mir nicht böse, Schatz, ich möchte jetzt einfach nur nach oben gehen und mich hinlegen.“
„Das verstehe ich, mein Kleines. Ich wünsche Dir eine gute Nacht und ich hoffe, Du träumst von mir.“
„Das tue ich doch immer.“
„Ich liebe Dich!“
„Ich Dich auch.“
Dann gab er mir einen letzten Kuss, strich mit seiner Zunge noch einmal kurz über meine und machte sich dann auf den Weg davon. Mein Blick folgte ihm, bis er um die Ecke verschwunden war, dann drehte ich mich um und ging zurück in mein Zimmer.


Der nächste Tag schien überhaupt nicht vergehen zu wollen. Zuerst stand eine Doppelstunde Verwandlung auf dem Stundenplan. Danach ging ich gleich zu Professor McGonagall, die gleichzeitig meine Hauslehrerin war, und erklärte ihr mein Problem.
„Es tut mir sehr leid für Sie, Miss Duchesse, aber ohne Ballkleid können sie leider nicht auf den Weihnachtsball gehen“, erklärte sie mir das, womit ich schon gerechnet hatte.
„Aber kann man denn nicht einmal eine Ausnahme machen“, wollte ich von ihr wissen. „Ich habe ja Kleider in meinem Schrank, nur eben kein ganz langes. Ich gehe meinetwegen auch in einem Festumhang, aber bitte, Professor, ich...“
„Nein, Miss Duchesse. Ich fühle wirklich mit Ihnen, aber es ist in diesem Jahr nun einmal Vorschrift. So leid es mir auch tut, dass Ihr Kleid zerstört wurde, aber ich kann die Vorgaben des Schulleiters leider nicht ändern. So gerne ich das für Sie auch tun würde, aber es geht einfach nicht.“
„Das war mir schon klar, Professor. Aber auf einen Versuch kam es an.“
„Es tut mir wirklich sehr leid, Miss Duchesse. Nächstes Jahr halt dann. Sie können ja schon einmal mit Ihren Aufsätzen anfangen, dann haben Sie in den Ferien nicht so viel zu tun!“
Ha ha, der Witz war wirklich gut, ich glaube, ich lach mich wirklich gleich tot. Das klang ungefähr so: „Ist doch nicht so schlimm, dass Sie nicht auf den Weihnachtsball, das wohl größte Ereignis des Schuljahres, gehen können, Miss Duchesse. Machen Sie doch stattdessen Hausaufgaben. Dann können Sie sich in den restlichen Ferien langweilen!“
Hatte meine Lehrerin sie eigentlich noch alle oder hatte sie zufällig eine Kicherbohne verschluckt? Mann, hey, mir war nicht nach Lachen zumute.
Doch es brachte nichts, jetzt zu diskutieren.
„Trotzdem danke für Ihre Aufmerksamkeit, Professor!“
„Jederzeit wieder, Miss Duchesse. Und sagen Sie mir doch Bescheid, wenn Sie eine Vermutung haben, wer der Übeltäter ist, ja? So etwas dulde ich nicht in meinem Haus.“
„Mach ich, Professor. Falls wir uns nicht mehr sehen, dann wünsche ich Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.“
„Wir sehen uns schon noch. Ich bin in den Ferien immer in der Schule.“
„Na dann, bis bald.“
„Bis bald, Miss Duchesse. Und Kopf hoch! Sie verpassen schon nichts.“
Tja, das sagte sie, aber ich wusste es besser. Ich würde viele Tänze mit meinem Liebsten verpassen, also wenn das mal nicht furchtbar war, dann wusste ich auch nicht.
Als nächstes hatte ich Muggelkunde und Zauberkunst. Danach folgte ein gemeinsames Mittagessen mit meinem Liebsten. Wir würden uns heute nicht mehr sehen, denn das Abendessen fiel aufgrund des Balls aus. Ich würde aber nicht verhungern müssen, denn mir würde das Abendessen in den Gryffindorturm gebracht werden. Ich hoffe nur, es würde was richtig gutes geben, denn ich fand es schon gemein, dass die anderen ein Bankett bekamen und ich nur einfach irgendetwas. Wenigstens zum Essen hätte sie mich lassen können. Aber nöööö, Pustekuchen. Die blöde, neue Schülerin konnte ja auf die ganzen Leckereien verzichten. Das war definitiv UNFAIR! Das musste jetzt dringend einmal gesagt werden.
Nach der Mittagspause brachte mich Severus noch zu Alte Runen und machte sich dann selbst auf den Weg zu Zauberkunst. Heute konnte ich mich nicht wirklich auf die Ãœbersetzung konzentrieren, die wir anfertigen sollten, aber es war mir egal.
Die zwei Stunden Pflege magischer Geschöpfe und Kräuterkunde bekam ich auch noch irgendwie herum und danach schleppte ich mich nach oben in mein Schlafzimmer. Ich zog mir eine Jogginghose und ein Top an und setzte mich an meinen Schreibtisch um mit meinen Hausaufgaben zu beginnen. Es waren wirklich viele, deswegen würde ich den Abend tatsächlich dazu nutzen, schon ein klein wenig was zu tun. Blöd, ich weiß, denn immerhin hatte ich jetzt Ferien. Aber genau das war auch der Grund. Ich hatte in ihnen nämlich besseres zu tun, als irgendein Zeug über bissige Feen, Wurzelkrätze oder sonst einen Scheiß zu schreiben. Oh nein, diese Ferien würde ich nutzen, um in jedem Raum dieses Schlosses mit meinem Schatz zu vögeln. Und das meinte ich ernst. Ich wollte endlich auch mal woanders mit ihm schlafen als im Raum der Wünsche oder in der Höhle von Hogsmeade. Da musste dringend ein wenig Abwechslung rein und seien wir mal ehrlich: Die Gefahr, beim Sex erwischt zu werden, gab einem doch einen gewissen Kick. Oder etwa nicht? Und wenn ich etwas nicht bin, dann prüde.
Da trat Lilly aus dem Bad, ihr Körper und ihre Haare in ein Handtuch gewickelt.
„Oh, entschuldige, Mimi“, meinte sie und lächelte mich an. „Habe ich Dich irgendwie blockiert oder so?“
„Nein, hast Du nicht“, gab ich zurück.
Ich hatte sie gestern nicht mehr gesehen, da sie noch lange mit James unterwegs gewesen war und die Fetzen meines Kleides hatte ich ja schon entsorgt gehabt. Und heute Morgen hatten wir uns auch nur ganz kurz getroffen. Irgendwie blieb unsere Freundschaft in letzer Zeit ein bisschen auf der Strecke, aber das war, glaube ich, normal, wenn beide Freundinnen in einer festen Beziehung steckten. Also hatte sich keine Gelegenheit ergeben, Lilly von diesem Desaster zu erzählen.
„Hä, wieso denn das“, fragte sie deshalb verblüfft. „In nicht einmal zwei Stunden geht doch der Ball los. Normalerweise bist Du bei so etwas doch schon lange dabei, Dich fertig zu machen.“
„Das weiß ich, Lilly, aber ich muss das heute nicht tun. Ich gehe nämlich nicht auf den Ball.“
„Das musst Du, Mimi. Er ist Pflicht.“
„Ich weiß, aber ich darf gar nicht gehen.“
„Jetzt komme ich nicht mehr mit. Wieso solltest Du denn nicht dürfen?“
„Weil ich kein Kleid habe, deswegen.“
„Aber Deine Mutter hat Dir doch eines geschickt. Wo ist das denn? Oder passt es Dir etwa nicht?“
„Doch, es hätte gesessen wie angegossen, wenn es nicht irgendjemand mutwillig zerstört hätte.“
„Was?“
„Ja, als ich gestern nach dem Abendessen hier rein kam, lag es in Fetzen am Boden. Irgendjemand ist hier herein gekommen und hat es magisch zerschnitten.“
„Aber wer sollte denn so etwas tun?“
„Das wenn ich nur wüsste, aber ich schwöre Dir, dass, wenn ich herausfinde, wer das war, ich denjenigen umbringen werde.“
„Das tut mir wirklich so leid für Dich, Mimi. Der Weihnachtsball ist immer ein Highlight und Du verpasst ihn wegen irgend so einer... dummen Schlampe! Aber gibt es denn nicht eine Möglichkeit, wie Du doch noch hingehen kannst? Vielleicht, wenn Du mit McGonagall redest...“
„Glaub mir, Lilly, das habe ich schon versucht, aber sie konnte einfach nichts machen. Es ist so vorgeschrieben. Tja und deshalb muss ich heute hier sitzen bleiben und mich irgendwie anderweitig beschäftigen, während ihr euch alle prächtig amüsiert.“
„Ich würde Dir ja so gerne helfen, Mimi, aber ich habe leider nur dieses eine Kleid.“
„Das ist schon in Ordnung. Ich schreibe einfach schon mal ein paar Aufsätze, dann habe ich in den Ferien schon nicht so viel zu tun.“
„Mach das, das ist eine gute Idee. Dann kannst Du die Ferien mit... Se... Severus genießen.“
„Genau das hatte ich auch vor.“
Dann wandte sich meine Freundin zu ihrem Kleiderschrank um und zog sich zuerst eine hautfarbene Unterwäsche und dann ein dunkelgrünes Ballkleid an. Es war ziemlich schlicht und ich hätte es für mich nicht ausgewählt. Es war aus Satin und hatte dünne Spaghettiträger. Und irgendwie saß es unvorteilhaft. Ihre Brüste wurden überhaupt nicht hervorgehoben und es saß viel zu locker in der Taille, aber ich hätte in diesem Moment alles dafür gegeben, wenigstens so ein Kleid zu haben als hier bleiben zu müssen.
Ich schaute meiner Freundin dabei zu, wie sie sich die Fingernägel lackierte, sich schminkte und sich dann auch noch die Haare richtete. Sie steckte sie sich zu einem eleganten Chignon-Knoten und steckte sich dann auch noch einen Haarreif aus Perlen ins Haar.
Mir war ganz schlecht, auch wenn ich verzweifelt versuchte, mich auf meinen Zauberkunstaufsatz zu konzentrieren. Wie gerne wäre ich jetzt an Lillys Stelle gewesen und hätte mich für den Ball zurecht gemacht. Aber es ging ja nicht, weil so eine dumme Fotze (Entschuldigung, ich bin einfach so stinkwütend!) mein Kleid zerschnitten hatte. Oh bitte, bitte, bitte, lass mich herausfinden, wer mir das angetan hat, dann kann ich derjenigen so was von in den Hintern treten und ihr den Kopf abreißen. Das wäre doch das richtige Kickboxtraining. Hatte ich eh schon lange nicht mehr gemacht.
„Na, wie sehe ich aus“, wollte Lilly von mir wissen, als sie schließlich fertig war. In einer halben Stunde würde der Ball anfangen und sie würde jetzt sicher nach unten gehen, um sich mit James zu treffen.
„Wirklich ganz super, Lilly“, sagte ich ihr, denn das war genau das, was sie jetzt hören wollte. „Du wirst mit Sicherheit alle Blicke auf Dich ziehen, so toll wie Du ausschaust.“
Ich war ja so was von neidisch. Wie gerne würde ich mir jetzt auch das eine oder andere Kompliment abholen, weil ich in einem atemberaubenden Ballkleid steckte, aber nöööö... Halt, so weit waren wir schon.
„Danke, Mimi. Das ist wirklich lieb von Dir. Und ich kann Dir gar nicht sagen, wie leid mir das ganze mit Deinem Kleid tut. Ich würde jetzt wirklich sehr gerne mit Dir auf den Ball gehen, aber... Na ja, kann man wohl nicht ändern.“
„Nein, kann man nicht. Aber trotzdem danke, Lilly.“
„Kommst Du noch mit nach unten in den Gemeinschaftsraum? Dann kannst Du Dich auch noch von den Jungs verabschieden.“
„Nee, danke, Lilly, lass mal stecken. Es ist so schon schlimm genug für mich. Wenn ich jetzt noch nach unten gehe und alle in ihren tollen Klamotten bewundern muss, dann raste ich nur noch aus und verprügle alle Mädels da unten. Außer Dich natürlich. Aber die richtige wäre mit Sicherheit dabei.“
„Da hast Du wahrscheinlich recht. Also schön, ich muss jetzt los. Ich treffe mich mit James. Wir sehen uns ja dann später noch, oder? Ich werde Dir auch alles haargenau erzählen.“
„Ja, wir sehen uns. Aber die Erzählungen kannst Du Dir sparen. Die will ich gar nicht hören.“
„Okay, dann eben nicht. Bis dann, Mimi!“
„Bis dann!“
Sie ging hinaus und ließ mich alleine im Schlafzimmer zurück.


Ich wartete ab, bis ich mir ganz sicher sein konnte, dass niemand mehr im Gemeinschaftsraum sein konnte. Dann ging ich doch hinunter um eine Kleinigkeit zu essen. Viel würde ich eh nicht hinunter bringen, denn ich war einfach so traurig. Ich will AUUUUUUUUCH auf den Weihnachtsball! Wieso dürfen alle anderen und ich nicht? Und welche dumme Kuh wollte mich davon fern halten? Ich hatte doch keiner von denen etwas getan.
Als ich unten ankam, sah ich bereits das kleine Tablett auf einem der Tische stehen. Darauf standen insgesamt drei Teller, wovon zwei unter Gloschen steckten. Auf dem ersten Teller fand ich eine leckere Kürbiscremesuppe mit Sahnehaube. Dann gab es noch Hirschgulasch mit Serviettenknödel und als Nachtisch eine himmlische Panna Cotta mit Erdbeerspiegel. Na wenigstens etwas richtiges. Es hätte ja auch nur Wasser und Brot sein können, denn ich kam mir vor wie eine Gefangene in Askaban. Ich war die einzige, die noch hier in diesem blöden Turm war. Die Erst- und Zweitklässler waren bereits mit dem Fahrenden Ritter unterwegs nach Hause und alle anderen Schüler waren ausgeflogen, auf diesem vermaledeiten Weihnachtsball.
Ich aß, so viel ich konnte, aber irgendwie schmeckte es mir nicht. Also, das Essen war einwandfrei, aber ich hatte wegen meiner Trauer einfach keinen Hunger. Deswegen ließ ich mehr als die Hälfte zurück gehen, außer das Dessert, das aß ich ratzekahle leer. Na, wenigstens was Süßes hatte ich mir verdient.
Was Severus wohl gerade machte? War er alleine auf den Ball gegangen oder hatte doch seine Cousine gefragt? Oh Gott, er fehlte mir jetzt schon unglaublich und dabei war es erst sieben Stunden her, dass wir uns zuletzt gesehen hatten. Wenn ich nur daran dachte, dass er sich jetzt unten in der Großen Halle gerade köstlich amüsierte und ich mich hier oben zu Tode langweilte... Vielleicht sollte ich mir einfach ein kurzes Kleid anziehen und mich nach unten schleichen. Das würde doch sicher keinem auffallen, oder? Wobei... McGonagall und ihr scharfer Blick... Die sah einfach alles. Herrgott, war das SCHEIßE! Ich kam mir vor wie in Einzelhaft. Ich muss mich dringend ablenken. So konnte es doch nicht weiter gehen.
Also schleppte ich mich wieder nach oben in meinen Schlafsaal und setzte mich zurück an meinen Schreibtisch. Ich zog meine Zauberkunstunterlagen zu mir heran und versuchte mich verzweifelt, auf den Schweigezauber zu konzentrieren, aber es ging einfach nicht so richtig. Ständig schweiften meine Gedanken zu Severus ab. Himmel, Arsch und Zwirn! Reiß Dich jetzt endlich mal zusammen, Mimi. Das ist doch schließlich kein Weltuntergang. Und? Dann amüsieren sich da unten halt alle. Das kannst Du hier oben auch haben.
Wirklich, sehr witzig, Du dumme innere Stimme. Wie sollte ich mich denn hier oben amüsieren? Ich hatte ja nicht einmal Alkohol hier, dass ich mir einen ansaufen könnte, geschweige denn einen lustigen Trinkpartner. Hmmm, vielleicht sollte ich mich nach oben in den Raum der Wünsche verziehen. Da gab es Alkohol in Hülle und Fülle, wenn ich ihn mir nur wünschte. Ich könnte den Strand herauf beschwören und noch ein paar Cocktails dazu. Und vielleicht noch ein gutes Buch...
Aber was ist, wenn vielleicht irgendjemand nach mir sehen kam? Also, wenn jemand herausfinden wollte, ob ich noch lebte oder mir bereits eine Kugel in den Kopf gejagt hätte. Wenn derjenige dann merkte, dass ich weg war... Oha, das würde mordsmäßigen Ärger mit McGonagall geben. Und den wollte ich nicht riskieren. Nicht, dass sie mich in den Ferien noch irgendwo einsperrte oder so.
Ach Mann, gerade hatte ich noch ein Licht am Ende des Tunnels gesehen und jetzt das...
Also schön, dann wenden wir uns halt wieder diesem blöden Aufsatz zu. Hilft ja alles nichts! Ich muss mir hier mindestens noch drei Stunden lang die Zeit um die Ohren schlagen, wenn nicht sogar noch länger, denn ich glaubte kaum, dass Lilly so schnell hier auftauchen würde. Mit Sicherheit ging sie noch mit James spazieren und sie suchten sich irgendwo ein lauschiges Plätzchen, an dem sie es in Ruhe miteinander treiben können. Heul, ich will AUUUUUUUUCH!
Okay, schauen wir doch einmal, was ich bisher so geschrieben habe:

Den Schweigezauber wenden Hexen und Zauberer an, um etwas oder jemanden zum Schweigen zu bringen. Die Zauberformel für diesen Zauber heißt „Silencio“ und...

Und was? Hilft dabei, dem Gegenüber gehörig das Maul zu stopfen? Tja, das ist doch schon einmal etwas. Vielleicht sollte ich den das nächste Mal bei Severus anwenden, wenn er mir gehörig auf den Geist geht, mit seiner ewigen Bevormundung.
Oh Mann, er fehlte mir einfach so. Wie gerne wäre ich jetzt da unten auf diesem verfickten Ball und würde mit ihm tanzen wie auch schon auf dem Halloweenfest.
Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Ich ließ meinen Kopf auf den Schreibtisch sinken und weinte stille Tränen.


Da flog auf einmal die Zimmertür auf.
„Mhm, mhm“, machte es. „Mmmm hmmm mm hm hmhmhm!“
„Filou, was ist denn jetzt schon wieder los“, fragte ich genervt, denn er war der einzige, der jetzt hier herein platzen konnte. Die anderen waren ja alle weg und feierten.
„Hmmm, mmmh hm hmhmmmhhm.“
„Filou, ich verstehe kein einziges Wort. Nimm endlich das Fleisch oder was auch immer aus dem Mund, dann kannst Du auch mit mir sprechen.“
Da hörte ich ein würgendes Geräusch, gefolgt von einem leisen Klong.
„Mimi, schnell, Du hast Post!“
„Von Severus etwa? Danke, ich habe jetzt keine Lust, zu lesen, wie sehr er mich doch auf dem Ball vermisst. Ich verzichte!“
„Nein, Mimi, Du verstehst nicht...“
„Wer sollte mir denn sonst schreiben? Der Weihnachtsmann vielleicht? Das wäre noch ein bisschen früh, meinst Du nicht auch?“
„Mimi, jetzt hör mir doch...“
„Tut mir leid, Filou, aber ich möchte jetzt einfach nur meine Ruhe haben und alleine sein.“
„MARIE LUCIE DUCHESSE, DU WIRST MIR JETZT GEFÄLLIGST ZUHÖREN!!!“
Jetzt reichte es mir aber. Konnte man denn hier nicht einmal ein paar Minuten seine wohlverdiente Ruhe haben und sich ausheulen? Das gibt es doch nicht.
„WAG ES NICHT NOCHMAL, MICH SO ANZUSCHREIEN“, rief ich laut und riss nun endlich den Kopf nach oben um Filou böse anzufunkeln.
Da sah ich Filou neben meinem Bett stehen, zu seinen Füßen ein großes Paket. Was war denn das? Ich hatte doch gar nichts bestellt.
„Habe ich jetzt endlich Deine Aufmerksamkeit,“ fragte er und grinste. Zumindest glaubte ich das.
„Was ist denn das?“
„Ich habe keine Ahnung. Gerade kamen zwei große Uhus in der Eingangshalle an, als ich mit Hagrid zurück kam. Der war auf dem Weg zum Fest. Er hat dann das Paket aufgehoben und hat gemeint, dass es für Dich ist. Ich habe es ihm dann aus der Hand gerissen und bin sofort nach oben gerannt.“
„Von wem ist es denn?“
„Keine Ahnung. Ich kann doch nicht lesen. Das solltest Du eigentlich wissen. Immerhin bin ich Dein Hund. Willst Du es denn nicht endlich aufmachen?“
„Doch, natürlich.“
Ich sprang auf und rannte zu meinem Hund. Ich zog die Schachtel auf meinen Schoss, entfernte rasch den Klebestreifen und hob den Deckel, auf dem „Marie Duchesse“ stand, an. Ich sah ein feines cremefarbenes Seidenpapier. Darauf lag ein kleines Kuvert mit der Schrift meiner Mutter darauf. Was war denn das? Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk, oder was? Ich öffnete den Brief, faltete das Blatt Papier mit zittrigen Fingern auseinander und begann zu lesen:

Liebe Moonpie,

ich war sehr überrascht, als ich gestern Abend einem Brief von Deinem Freund bekam. Er schrieb mir darin, dass das Kleid, das ich Dir für Deinen Ball genäht habe, von einem anderen Mädchen zerstört worden ist und Du deswegen nicht auf das Fest gehen kannst.

Das geht natürlich gar nicht, Mimi. Ich frage mich nur, warum Du Dich nicht selbst an mich gewandt hast. Du weißt doch, dass ich das Unmögliche möglich machen kann.

Ich habe hier eine Kleinigkeit für Dich (An der ich übrigens die ganze Nacht gesessen bin!). Ich hoffe, es gefällt Dir. Das habe ich auf meiner Verlobungsfeier getragen, doch selbstverständlich habe ich es noch ein klein wenig verändert. Ich habe es damals selbst entworfen und ich hoffe, es gefällt Dir genauso sehr wie mir.

Ich hab' Dich lieb,
Deine Mum

Wie, was, wo? Hä??? Ich verstand gar nichts mehr!
„Jetzt mach schon endlich, Mimi“, meinte Filou ganz aufgeregt. „Ich sterbe hier gleich. Schlag endlich das Papier zur Seite!“
Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Meine Finger zitterten so sehr, aber ich schaffte es trotzdem. Zuerst sah ich nur ein wunderschönes eisblau. Ich griff in die Schachtel und hob den feinen Stoff heraus und öffnete es.
Es war das schönste Kleid, das ich je gesehen hatte. Es war, wie schon gesagt, eisblau. Es war schulterfrei, aus Satin und auf der Korsage funkelten Million kleiner Strassteine. Und... es war bodenlang! Es war ein Ballkleid. MEIN Ballkleid. Ich war sprachlos.
„Was ist denn das“, wollte Filou wissen.
„Ein... ein... Kleid“, stotterte ich.
„Von wem ist das denn?“
„Meiner Mum!“
„Und warum stehst Du dann noch so blöd in der Gegend herum?“
Ich verstand nicht.
„Hä?“
„Na, ab unter die Dusche mit Dir, Mimi! Ich glaube nämlich, dass da unten in der Großen Halle ein Date auf Dich wartet.“
Stimmt, da war ja was! Severus!!! Der würde Augen machen, wenn er mich in dem Kleid sehen würde. Aber ich musste dringend noch ein Wörtchen mit ihm reden. Er hatte einfach so meiner Mutter geschrieben, obwohl ich ihm doch gesagt hatte...
Ach komm schon, Mimi, das ist doch scheißegal jetzt. Hopp, hopp. Du hast noch viel zu tun und nur wenig Zeit.
Ich grinste Filou an, stieß einen kleinen Freudenschrei aus und verschwand im Bad!


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