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Fanfiction

Come fly with me, loving bat! - Kapitel 26: Ein Plan zur Ablenkung

von Dilli

Filou und ich redeten den Rest der Nacht. Er erzählte mir alles, was er in der Schule so aufschnappte und da waren ein paar richtig lustige Sachen dabei. Niemals hätte ich gedacht, dass unser Hausmeister, Argus Filch, heimlich auf Madam Pince, die Bibliothekstante, stand. Oder dass Professor McGonagall in ihrer Freizeit die gleiche Art von Büchern las, die ich mochte. Schöne kitschige Liebesromane, mit der einen oder anderen richtig heißen Sexszene drin. Hmmm, vielleicht sollte ich ihr mal ein paar von meinen leihen.
Um halb 7 jedoch mussten wir zurück, denn ich musste mich ja noch duschen, umziehen, zwanzig Liter Kaffee trinken und dann ab in den Unterricht. Heute standen Zauberkunst, Muggelkunde, Geschichte der Zauberei, Alte Runen, Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Verwandlung auf dem Plan. Wenigstens nicht Zaubertränke, das hätte ich heute definitiv nicht ertragen. Das hätte mich nur zu sehr an Fucking Bat erinnert und darauf konnte ich gut und gerne verzichten. Ich musste mir eh noch eine Möglichkeit einfallen, wie ich ihn vollkommen vergessen würde, aber mir wollte einfach nichts einfallen.
„Vielleicht nicht mehr an diesen Idioten denken“, meinte Filou neunmalklug. „Das wäre doch schon einmal ein Anfang.“
„Du hast gut reden“, gab ich zurück. „Du bist ja auch nicht in meiner Lage.“
„Na, Gott sei Dank. Den Knaben möchte ich nicht einmal in meinen dunkelsten Träumen abschlabbern müssen. Wie hast Du das nur jeden Tag über Dich gebracht? Außerdem bin ich nicht schwul, schon vergessen?“
„Ach ja? Aber Sirius leckst Du doch auch regelmäßig übers Gesicht.“
„Das ist was ganz anderes. Den kann ich ja auch richtig gut leiden.“
So ging das schon die ganze Zeit. Mein Hund schimpfte ständig über meinen Ex und hob Sirius in den Himmel. Er hatte sogar gesagt, dass ich doch mit Sirius ausgehen sollte, aber da hatte ich eiskalt Einspruch erhoben. Ich meine, Sirius war ein netter Kerl und er sah auch gut aus, aber ich hasste einfach seine arrogante Art. Er hielt sich für was besseres und das konnte ich ja so überhaupt nicht gebrauchen. Außerdem war ich immer noch zu verletzt. Nein, für mich war das Thema Männer und all die Vorzüge, die sie mit sich brachten, erst einmal auf Eis gelegt. Ich wollte von ihnen nichts mehr wissen. Die tun einem doch nur weh. Nö, ich bleibe erst einmal Single und konzentriere mich auf die Schule. Das würde meinen Vater ungemein freuen. Und wenn das bedeuten sollte, dass ich eine ewige Jungfrau bleiben sollte, dann war das auch in Ordnung. Ich hatte die Schnauze einfach gestrichen voll.
Doch es nervte mich, dass Filou sich wieder einmal in mein Liebesleben einzumischen versuchte, deswegen erinnerte ich ihn freundlicherweise an seine Eier.
„Die möchtest Du doch gerne behalten, oder?“
Das war vielleicht fies, aber so war ich nun einmal. Ein Fiesling durch und durch, vor allem wenn ich verletzt war. Filou sollte sich also wirklich zurück halten und das tat er dann auch.
Wie schon gesagt, machten wir uns um halb 7 zurück auf den Weg in den Gryffindorturm. Ich hatte mich wieder desillusioniert, denn es war zwar erlaubt, sich ab halb 7 auf den Gängen aufzuhalten, aber ich hatte einfach keine Lust auf irgendwelche Gespräche, falls ich irgendjemandem begegnen sollte. Und tatsächlich trafen Filou und ich auf Professor Taylor, der heute Nacht anscheinend Dienst gehabt hatte. Doch da ich Gott sei Dank unsichtbar war, blieb mir sein Gerede erspart. Aber da fiel mir ein, dass ich ihn wegen der Werwolfsache fragen konnte. Aber das musste wohl oder übel bis nach der heutigen Stunde warten.
Doch trotzdem ging mein Lehrer in die Hocke und streichelte kurz meinen weißen Schäferhund.
„Du bist aber ein Hübscher“, meinte er und kraulte ihn hinter den Ohren. Das mochte Filou, das wusste ich. „Du gehörst Marie, richtig?“
Mein Hund bellte einmal kurz, aber ich hörte deutlich das „Ja“ in meinem Kopf.
„Da hast Du wirklich Glück, mein Lieber“, sagte Taylor. „Sie ist eine ganz liebe. Mit Sicherheit ist sie das beste Frauchen, dass man sich auf der Welt nur wünschen kann.“
Dann stand er auf und ging den Gang entlang davon.
„Der schmiert Dir wirklich ganz schön Honig ums Maul, Mimi“, war Filous Kommentar daraufhin. „Vielleicht steht er ja auf Dich.“
„Hör auf, Filou“, gab ich genervt zurück. „Du übertreibst. Professor Taylor ist ein Lehrer und er will sicher nur freundlich sein.“
„Also, ich mag ihn.“
„Wie schön für Dich! Können wir jetzt endlich weiter? Ich will noch duschen.“
„Mann, mach doch nicht so einen Stress.“
Doch trotzdem ging er schön brav an meiner Seite, als ich weiter in Richtung Gryffindorturm lief.


Beim Frühstück ging es los: Es wurde eine wahre Tortur für mich. Als ich mich an meinen üblichen Platz am Gryffindortisch setzte, musste ich feststellen, dass dort ein kleiner Zettel lag mit einer mir sehr bekannten Krakelschrift drauf. Doch ich ignorierte ihn, stand stattdessen auf und setzte mich fünf Plätze weiter nach links. Doch dort saß ein gewisser Jemand genau in meinem Blickfeld. Heilige Scheiße, musste das denn unbedingt sein? Konnte ich denn nicht einmal in Ruhe meinen Kaffee genießen, ohne dass da eine blöde Fledermaus sitzt, die sich irgendetwas in ihren bescheuerten Schädel gesetzt hatte?
Gott sei Dank kamen in diesem Moment Lilly, James und Sirius und schirmten mich somit von Snapes Blicken ab.
Doch es sollte noch schlimmer kommen, denn als ich die Große Halle verließ und mich auf den Weg ins Klassenzimmer für Zauberkunst machte, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme.
„Mimi!“
Konnte der mich denn nicht einfach in Ruhe lassen? Ich war fertig mit ihm. Merk Dir das endlich, Fucking Bat!
Deswegen ging ich auch einfach weiter, ohne auf ihn zu achten.
„Mimi, bitte warte“, rief Snape und war mit drei schnellen Schritten an meiner Seite und lief neben mir her. „Ich will mit Dir reden.“
Ui, wie schön für Dich. Also schön, noch einmal für die ganz Langsamen unter uns: Ich WILL NICHT mit Dir reden, Du blöder Arsch. Ich bin mit Dir fertig! Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe, damit ich Dich weiterhin ignorieren kann. Denn das fiel mir im Moment etwas schwer. Kein Wunder, wenn die zu meidende Fledermaus neben mir her lief und auf mich einredete.
„Mimi, bitte, bleib stehen. Ich möchte Dir das alles erklären. Ich habe gestern einen riesigen Fehler gemacht, als ich Dich einfach so gehen ließ.“
Ach, hatte er das, ja? Tja, das war sein Problem und nicht meins. Ich hatte mit der Sache abgeschlossen und wollte einfach nur meine Ruhe haben.
Da packte er mich am Ellenbogen und riss mich herum.
„Hör mir endlich zu“, zischte er.
„LASS MICH LOS“, brüllte ich ihn an und versuchte mich wieder einmal los zu reißen. Das wurde langsam aber sicher zur Gewohnheit.
„Nein, Mimi, ich lasse Dich nirgendwo hingehen. Nicht, bevor Du nicht mit mir geredet hast!“
„Ich will aber nicht mit Dir reden! Ich will einfach nur meine Ruhe haben!“
„Mimi, bitte. Ich weiß, dass ich...“
„Gar nichts weißt Du! Du hattest Deine Chance und hast sie nicht genutzt. Dein Pech, Snape! Und jetzt lass mich gefälligst in den Unterricht gehen, sonst brülle ich das ganze Schloss zusammen.“
Noch einmal zog ich, doch die blöde Fledermaus hielt mich so fest, dass ich einfach nicht von ihm los kam. Tja, da half nur noch eins: Rohe Gewalt! Und es war mir so was von scheißegal, ob mich vielleicht ein Lehrer dabei sah und mir Nachsitzen aufbrummte. Sollten sie es doch machen, am besten bis zum Jahresende, dann konnte mich der blöde Idiot, der da vor mir stand, schon in dieser Zeit nicht mehr belästigen.
„Ich liebe Dich, Mimi, ob Du es mir nun glaubst oder nicht, aber...“
„SCHLUSS JETZT!“
Ich hatte es geschrien und verpasste der Fledermaus jetzt endlich das, was er verdiente. Doch da ich seinen Hintern nicht erreichen konnte (Leider, sonst wäre er ins All gerauscht, das verspreche ich euch!), holte ich kurzerhand aus und schlug ihm mit der Faust voll in seine dämliche Fresse. Snape stöhnte auf und fasste sich ins Gesicht. Zufrieden sah ich, dass er blutete. Doch ich hatte noch nicht genug, deswegen stieß ich ihm noch mit der freien flachen Hand gegen den Brustkorb. So war er gezwungen, mich los zu lassen, denn er taumelte rückwärts und landete voll auf dem Allerwertesten. So, wer lag hier jetzt wem zu Füßen?
„Es reicht mir jetzt, Snape“, kreischte ich laut. „Ein für alle Mal. Lass mich gefälligst in Ruhe! Ich will Dich nie wieder sehen! Begreif das endlich! ES IST VORBEI!!!“
Dann wandte ich mich einfach um und ging davon.
„MIMI“, rief er mir hinterher, doch ich überhörte sein Flehen.


Na, das mit dem nicht mehr mit ihm sprechen und dem ihn vollends zu ignorieren, hatte ich ja ganz toll hinbekommen. Schon bei der ersten Begegnung mit Fucking Bat hatte ich ihn angebrüllt und ihm ein paar auf die Fresse gehauen. Na ja, nicht dass er es nicht verdient hatte, aber das war keine sehr gute Quote, das muss ich schon einmal sagen. Aber Snape hatte mich ja provoziert, deswegen ging das hier definitiv auf sein Konto und nicht auf meins. Aber das musste sich jetzt dringend ändern. In Zukunft würde ich ihn einfach übersehen und mich nicht mehr von ihm herausfordern lassen. Damit war jetzt Schluss. Für mich gab es keinen Severus Snape mehr.
Ich überstand den Vormittag irgendwie und setzte mich beim Mittagessen mit dem Rücken zum Slytherintisch um auch ja nicht einen gewissen Jemand sehen zu müssen. Das lief auch soweit ganz gut, also konnte ich mich mit einem recht guten Gefühl auf den Weg zu Alte Runen machen. Dort übersetzten wir heute einen ziemlich alten Text aus der Zeit von Julius Caesar (Ob ihr es glaubt oder nicht, aber er war ein Zauberer) und Co. Die anderen seufzten und stöhnten, doch mir fiel es fast schon zu leicht und es tat gut, sich endlich einmal auf etwas anderes zu konzentrieren und gefordert zu werden.
Danach hatten wir Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Wir hatten mittlerweile die Angriffs- und Schutzzauber hinter uns gelassen und uns den Wesen der Nacht zugewandt. Das letzte Mal war es um Vampire gegangen, heute handelte die Stunde von Werwölfen. Das interessierte mich natürlich brennend, denn ich kannte ja selbst einen und hatte auch schon einen live und in Action gesehen.
„Wer kann mir denn den Unterschied zwischen einem Animagus und einem Werwolf erklären“, wollte Professor Taylor wissen und lehnte sich wieder einmal so sexy gegen sein Pult.
Meine Hand schoss in die Höhe, als einzige, wohlgemerkt.
„Ja, Marie?“
„Ein Animagus verwandelt sich freiwillig in ein beliebiges Tier. Ein Werwolf kann sich das aber nicht aussuchen. Er verwandelt sich in jeder Vollmondnacht, ob er will oder nicht.“
„Sehr gut. Kannst Du mir denn sagen, wie ein Mensch überhaupt zum Werwolf wird?“
„Natürlich. Wenn ein Mensch, egal ob Zauberer oder Muggel, den Biss eines Werwolfes überlebt, dann erkrankt er an der so genannten Lykanthropie. Das heißt, dass das Gift des Wolfes durch seine Adern fließt und er fortan in jeder Vollmondnacht selbst zu einer mordlüsternden Bestie wird, die gewissenlos auf Menschenjagd geht. Das ist ein Trieb, den der Gebissene nicht unterdrücken kann.“
Wenn die anderen mich jetzt für einen Streber halten, dann muss ich ihnen leider eine Absage erteilen, denn ich verrate euch jetzt mein Geheimrezept. Lesen bildet. Nachdem ich heraus gefunden hatte, dass Remus ein Werwolf war, hatte ich mir Unmengen von Büchern aus der Bibliothek geholt und vieles über Werwölfe gelesen. Außerdem war es ein Vorteil, wenn man einen solchen kannte und sich mit ihm darüber unterhalten konnte.
„Wirklich sehr gut, Marie. Nimm zehn verdiente Punkte für Gryffindor. (YES!) Okay, wer kann mir denn sagen, wie sich ein Werwolf von einem normalen Wolf unterscheidet?“
Wieder einmal meldete sich keiner. Herrgott, war das denn so schwer? Man musste doch nur mal einen Blick ins Buch werfen, da stand doch alles drin. Aber wieso sollte man sich auf die nächste Unterrichtsstunde vorbereiten? Das wurde anscheinend vollkommen überbewertet. Also gut, damit sich Professor Taylor da vorne nicht noch den Mund fusselig redet, muss ich halt noch einmal ran. Deswegen meldete ich mich erneut.
„Also schön, Marie“, meinte er und lächelte mich an. „Sag mir, was Du weißt.“
„Erstens: ein Werwolf ist größer als ein normaler Wolf“, antwortete ich. „Seine Schulterhöhe ist mindestens bei 1,50 Meter, während die des normalen Wolfes bei etwa 70 bis 90 Zentimetern liegt. Dann wäre da noch die Behaarung. Das Fell eines Werwolfes nimmt die Haarfarbe des Menschen an, aus dem er sich verwandelt. Und es ist dichter und rauer als bei einem normalen Wolf. Dann die Pfoten. Mal ganz abgesehen von der Größe, hat eine solche Bestie messerscharfe Krallen, mit denen er was weiß ich was anstellen kann. Und dann wären da noch die Augen. So etwas hat man noch nicht gesehen. Die Augen eines Werwolfes schauen so menschlich aus, also nicht so wie die eines Hundes oder eines Wolfes. Das ist so krass, da stellt es einem echt die Haare auf.“
„Noch einmal 10 Punkte für Dich, Marie“, sagte Taylor und lächelte mich an. „Das war wirklich sehr gut. Gut, alle, die die Seite 264 im Buch noch nicht gelesen haben, tun das jetzt bitte. Als Hausaufgabe möchte ich, dass ihr mir einen Aufsatz über die Auswirkungen eines Werwolfbisses schreibt, mit einem besonderen Augenmerk auf die Merkmale. Heute gebe ich euch jedoch noch eine kleine Sonderaufgabe dazu. Ich möchte, dass ihr versucht, euch in die Lage eines Werwolfes zu versetzen und beschreibt, wie er sich fühlen könnte. Das sollte der letzte Absatz eures Aufsatzes sein. Ihr könnt anfangen zu lesen. Marie, da ich davon ausgehe, dass Du die Seite schon gelesen hast, kannst Du schon einmal mit der Aufgabe anfangen.“
Das war ja nichts neues. Das war immer so und so war ich jedes Mal schon fast fertig, wenn es zum Ende der Stunde läutete. Doch heute hatte ich etwas anders vor. Heute wollte ich Professor Taylor fragen, ob es irgendwelche Auswirkungen haben konnte, wenn man von einem verwandelten Werwolf gekratzt wurde. Denn immerhin war es doch nicht normal, dass ich plötzlich mit meinem Hund sprechen konnte. Gut, so genau würde ich das meinem Lehrer nicht sagen. Nicht dass er mich noch für verrückt halten würde. Nein, nein, das Risiko wollte ich gar nicht erst eingehen.
„Professor Taylor, ich hätte da eine Frage“, meinte ich und sah zufrieden, wie er zu mir herüber kam.
Ich spürte deutlich die Giftpfeile, die mir meine Mitschülerinnen mit ihren Blicken in den Rücken schossen. Sie waren eifersüchtig, dass ich mich mit meinem Lehrer so gut verstand und er sie kaum beachtete. Tja, Mädels, lernt einfach und bereitet euch vor, dann habt ihr auch etwas, worüber ihr euch mit ihm unterhalten könnt.
„Was gibt’s denn, Marie“, wollte er wissen und stellte sich direkt vor mich. „Hast Du Probleme mit dem Aufsatz? Ich dachte eigentlich, der wäre für Dich ein Klacks.“
„Ist es auch, aber darum geht es gar nicht. Ich hätte da eine ganz andere Frage zu diesem Thema. Also, wie sie ja wissen, wurde ich letzten Monat von einem Werwolf angegriffen und gekratzt.“
„Ja, das weiß ich, Marie. Hast Du da irgendwelche Sorgen? Schmerzt die Wunde noch?“
„Nein, sie ist verheilt und man sieht nur noch vier ganz kleine dunkle Streifen am Rücken. Aber die werden wahrscheinlich auch bleiben.“
„Was ist es dann?“
„Na ja, also... Hmmm... Ich weiß jetzt auch nicht, wie ich das fragen soll. Aber kann es sein, dass einige Eigenschaften des Wolfes auf mich übergegangen sind? Also nicht, dass das jetzt der Fall ist, aber ich habe einfach Angst, dass es doch noch passieren könnte.“
„Ich habe schon von solchen Fällen gehört. Es gibt Menschen, die dann einfach nur einen Heißhunger auf rohes Fleisch entwickeln oder einen unnatürlich starken Haarwuchs bekommen. Vielen passiert auch gar nichts.“
„Und wann treten da die ersten Symptome auf?“
„Meistens innerhalb des ersten Mondzyklus. Wieso? Hast Du irgendwelche Beobachtungen bei Dir gemacht?“
Ja, hatte ich, aber das konnte ich ihm ja wirklich schlecht sagen. Außerdem war ich mir ja nicht sicher, ob die Tatsache, dass ich mit Filou sprechen konnte, tatsächlich eine Auswirkung des Werwolfgifts war. Aber es klang verdammt danach.
„Nein, habe ich nicht. Es ging mir nur darum, dass ich mich nicht auf einmal in eine haarige Bestie verwandle.“
Cole Taylor brach in schallendes Gelächter aus. Ja, ich weiß, ich bin zum Brüllen komisch. Eine Schießbudenfigur.
„Keine Angst, Marie, das wird schon nicht passieren“, brachte er irgendwann heraus. „Das ist meistens nur bei Männer der Fall wegen dem Testosteron.“
„Und wie lange halten diese Auswirkungen an“, wollte ich noch wissen.
„Das ist ganz unterschiedlich. Bei den meisten ist es dauerhaft, andere wiederum berichten davon, dass diese Phänomene nur in Vollmondnächten auftreten.“
Da klingelte die Schulglocke und beendete das Gespräch. So ein Mist aber auch. Da war wirklich interessant gewesen. Aber jetzt musste ich zu Verwandlung, ob ich wollte oder nicht. Doch danach musste ich dringend noch eine Sache herausfinden. Ich musste einfach wissen, ob ich nur mit Filou sprechen konnte oder auch mit anderen Hunden. Und wie ging das am besten? Genau, ich würde den einzigen Hund fragen, den es sonst noch hier in Hogwarts gab.
„Danke, Professor“, sagte ich noch schnell zu Taylor, packte dann meine Sachen zusammen und ging in Richtung Verwandlungsklassenzimmer.


„Sirius, Gott sei Dank, dass Du da bist“, rief ich, kaum dass ich den Gemeinschaftsraum nach dem Unterricht betreten hatte. Sirius saß an seinem Stammplatz am Kamin und beugte sich über ein Blatt Pergament. Wahrscheinlich machte er Hausaufgaben oder so.
„Mimi, hi. Was gibt's“, wollte er wissen, als er aufsah und mich anlächelte.
„Hast Du kurz ein paar Minuten Zeit für mich“, fragte ich ihn schnell, bevor ich es mir anders überlegte. Eigentlich hatte ich ja keine Lust, aber eine andere Möglichkeit zum Testen fiel mir einfach nicht ein.
„Für Dich hab ich immer Zeit, Mimi. Setz Dich.“
Ich schmiss mich auf den Sessel im gegenüber und holte erst einmal Luft. Ich war den Weg hier rauf gerannt, da ich unbedingt noch vor dem Abendessen mit Sirius sprechen wollte.
„Also, was gibt’s, frenchy girl“, meinte er.
„Sirius, Du weißt, dass ich es hasse, wenn Du mich so nennst.“
„Entschuldige, alte Gewohnheit. Also, was ist Dein Problem? Du rennst immerhin nicht umsonst hierher nur um mit mir zu reden. Also, was ist los?“
„Ich weiß gar nicht, wie ich Dir das so richtig erklären soll, ohne dass Du mich für verrückt hältst.“
„Ich halte Dich doch nicht für verrückt.“
„Warte ab, bis ich Dir erzählt habe, worum es geht. Also, pass auf. Ich habe heraus gefunden, dass der Angriff von Remus letzten Monat seine Spuren an mir hinterlassen hat.“
„Oh Gott, Mimi, das ist ja furchtbar! Was ist es denn? Wächst Dir ein Schwanz oder so?“
„Nein, so schlimm ist es auch wieder nicht. Eigentlich finde ich diese Eigenschaft recht cool und nützlich.“
„Was ist es denn?“
„Ich habe heute Nacht heraus gefunden, dass ich mit Filou sprechen kann.“
„Natürlich kannst Du mit ihm sprechen. Das ist doch ganz normal.“
„Du verstehst nicht, Sirius. Ich kann ihn nicht nur normal loben oder so, sondern ich kann auch in Gedanken mit ihm kommunizieren. Und das Allercoolste ist, dass er sogar antworten kann. Und ich verstehe ihn!“
Sirius setzte sich kerzengerade auf.
„Ist nicht Dein Ernst?“
„Wenn ich es Dir doch sage, Sirius. Darüber mache ich doch keinen Witz. Aber bitte halte mich jetzt nicht für verrückt oder so.“
„Nein, Mimi, keine Angst. Ich finde das abgefahren. Ich habe gar nicht gewusst, dass es so was gibt.“
„Ich auch nicht, aber ich habe Professor Taylor gefragt, ob er schon einmal von solchen Auswirkungen gehört hat und er hat es bestätigt. Und jetzt kommt meine Frage, die ich eigentlich an Dich habe. Hättest Du nach dem Abendessen Zeit und Lust, mit mir nach draußen zu gehen und zu versuchen, ob das bei allen Hunden klappt?“
„Du möchtest, dass ich mich in Tatze verwandle?“
„Jap.“
„Klar, können wir machen. Aber nur, wenn Du mit mir nach unten zum Essen gehst. Und zwar alleine.“
Mit so etwas hatte ich ja gerechnet. Sirius war einfach ein Typ, der gerne Bedingungen stellte. Aber gut, wieso auch nicht? Immerhin verstand ich mich ja mit ihm. Er konnte auch witzig und charmant sein, wenn er wollte. Oh und da fiel mir gerade noch was ganz anderes ein. Fucking Bat würde ausrasten, wenn er mich mit Sirius sehen würde. Hi hi, dazu kann ich nur eins sagen: RACHE! Oh ja, das gefiel mir sogar außerordentlich gut. Das war ganz genau mein Stil. Hatte man ja am Halloweenfest gesehen. Ich hoffte nur, dass es dieses Mal nicht nach hinten losgehen würde. Ach und wenn schon, die Fledermaus durfte machen, was sie wollte.
„Also gut, dann wäre das abgemacht“, erwiderte ich. „Ich gehe nur schnell nach oben und ziehe dieses furchtbare schwarze Ding aus und dann komme ich. Okay?“
„Bis gleich, Mimi. Ich freue mich schon.“
Er schenkte mir ein letztes strahlendes Lächeln. Oje, ich hoffte nur, der fing nicht wieder an, sich irgendwelche Hoffnungen zu machen. Das war ein Essen mit einer Freundin. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Beim Abendessen in der Großen Halle, lief es genau so, wie ich es erwartet und geplant hatte. Mimi, das Biest eben! Ich setzt mich absichtlich so hin, dass ich Fucking Bats Gesicht sehen konnte, während ich mich mit Sirius unterhielt und lachte. Sirius macht wie immer seine Witzchen, also fiel es mir nicht so schwer, meinen Spaß zu haben und laut los zu brüllen vor Lachen.
Ich warf noch einmal einen Blick auf Snape und sah zufrieden, wie er giftig zu uns herüber schaute. Er hatte beide Hände zu Fäusten geballt und wenn er ein Drache gewesen wäre, dann wäre aus seinen Nasenlöchern sicherlich eine Stichflamme geschossen. Aber er war ja kein Drache, sondern nur eine biestige, dumme Fledermaus. Fucking Bat eben. Doch es befriedigte mich zutiefst, ihn so wütend und eifersüchtig zu sehen. Tja, da siehst Du mal, wie sich Herzschmerz anfühlen kann, Du blöder Wichser. Wie Du mir, so ich Dir.
„Wollen wir dann, Mimi“, riss Sirius mich aus meinen Gedanken.
„Ja, klar, auf geht’s“, sagte ich und stand auf.
Zusammen gingen wir aus der Großen Halle. Vor der Tür tat ich noch einmal so, als müsste ich mir meinen Schuh neu binden. So konnte ich einen Blick auf das Riesenrindvieh am Slytherintisch werfen. Gleich würde er explodieren, das sah ich ihm genau an. Er war ganz rot im Gesicht. Ha, Volltreffer, Mimi! Du bist einfach zu gut.
Ich ging zusammen mit meinem Kumpel in die Gärten. Dort hatten wir mit Sicherheit unsere Ruhe. Ich wollte ja nicht, dass jemand anderes mit bekam, was wir hier machten, denn sonst wäre ich schneller in der Geschlossenen Abteilung gewesen, als ich Werwolf sagen konnte.
„Bereit“, wollte Sirius von mir wissen.
„Mehr oder weniger“, gab ich zurück. „Ich bin ja so gespannt, ob es funktioniert.“
„Und ich erst.“
Sirius zog seinen Zauberstab und schwang ihn einmal gekonnt. Dann verblasste er vor meinen Augen und tauchte dann als zotteliger, schwarzer Hund mit Hängeohren wieder vor mir auf. Er war wirklich süß, auch wenn er dringend mal ein Bad und einen Kamm benötigt hätte. Doch dazu hatte ich jetzt keine Zeit. Jetzt musste ich versuchen, ob ich auch wirklich mit Hunden sprechen konnte oder nicht. Ich schloss die Augen und konzentriere mich auf Sirius.
„Und, klappt's“, fragte ich unsicher in Gedanken. „Kannst Du mich hören?“
„Heilige Scheiße, ja. Und Du mich?“
„Klar und deutlich!“
„Das ist ja wohl mal voll krass. Abgefahren!“
Da verwandelte er sich auch schon zurück und stand wieder in seiner menschlichen Gestalt vor mir.
„Mimi, das ist wirklich genial“, rief er laut. „Was Du damit alles anfangen könntest.“
„Na ja, um ehrlich zu sein hätte ich da schon eine Idee.“
Der Gedanke war mir heute Nacht gekommen, als ich mich mit Filou unterhalten hatte. Er hatte mich nämlich ziemlich zur Schnecke gemacht, weil ich so dumm gewesen war und ohne irgendeine Hilfe den Jungs hinterher gegangen war. Was mir da alles hätte passieren können. Aber da das ganze ja Schnee von gestern war, war eine Diskussion eh nutzlos gewesen.
„Das habe ich mir schon gedacht“, holte Sirius mich ins Hier und Jetzt zurück. „Dann hau mal raus damit. Auch wenn ich schon so eine Vermutung habe.“
„Ich möchte gerne versuchen, ob ich nicht mit Remus sprechen kann, wenn er verwandelt ist. Vielleicht könnte ich einmal zu ihm durchdringen.“
„Ich habe es befürchtet. Aber tut mir leid, Mimi, das ist viel zu gefährlich. Wenn Remus Dich wieder angreift...“
„Ach komm schon, Sirius. Was sollte denn schon großartig passieren? Wir sagen den anderen einfach vorher Bescheid, dass ich mitgehe. Und wenn es nicht überraschend ist, dass ich auftauche, dann könnt ihr mich doch viel besser beschützen.“
„Ja, schon, aber... Ich weiß nicht. Was ist, wenn da irgendetwas schief läuft?“
„Dann habe ich immer noch meinen Zauberstab und kann mich verteidigen, schon vergessen?“
„Das haben wir ja schon das letzte Mal gesehen, wie gut das funktioniert hat. Nämlich gar nicht.“
„Ich kann ja auf einen Baum klettern. Da kommt er nicht an mich ran.“
„Hast Du eine Ahnung. Remus kann ziemlich hoch springen.“
„Du bist wirklich ein Sturkopf, Sirius. Wie macht ihr das denn sonst immer? Ich meine, dass er euch nicht angreift.“
„Das ist etwas ganz anderes, Mimi. Wenn wir verwandelt sind, dann riechen wir nicht mehr nach Mensch und da Werwölfe es in der Regel nur auf Menschen abgesehen haben... Verstehst Du, was ich meine? Remus knurrt und schnappt vielleicht mal nach uns, aber er hat keinen Drang, uns in seinesgleichen zu verwandeln. Verstehst Du, was ich Dir sagen will? Er greift uns nicht an, aber bei Dir wird er es tun. Schon wieder!“
„Aber es muss doch irgendeine Möglichkeit geben.“
„Das einzige, was mir einfällt, wäre, ihn in einen gigantischen Käfig zu sperren, aber ich weiß nicht, ob Remus da mitspielen würde.“
„Auf einen Versuch käme es an. Und wer weiß, vielleicht würde er mich ja gar nicht angreifen, wenn er merkt, dass ich mit ihm sprechen kann. Vielleicht könnte ich ihn sogar beruhigen oder zähmen.“
Die Sache gefiel mir. Mimi, die Werwolf-Dompteurin. Gut, es wäre mit Sicherheit gefährlich, aber immerhin war ich ja lebensmüde. Und selbst wenn Remus mich angreifen würde... Ich war felsenfest davon überzeugt, dass Sirius und James es nicht zulassen würden, dass er mich zerfleischt.
„Mimi“, seufzte Sirius. „Du kannst wirklich eine Nervensäge sein. Hat Dir das eigentlich schon einmal jemand gesagt.“
„Des öfteren“, gab ich zurück und grinste ihn an. Ich sah einfach, dass ich diese Diskussion gewonnen hatte.
„Okay, wir machen es so. Wir gehen jetzt nach oben und reden mit Remus und James darüber. Wenn sie nicht wollen, dass Du mitkommst, dann kann ich nichts machen. Und ich hoffe für Dich, dass Du dann nicht auf die bescheuerte Idee kommst, uns wieder heimlich hinterher zu laufen.“
„Auf so eine Idee käme ich ja nie. Oder sagen wir so, nicht noch einmal. Also dann, gehen wir!“
„Wo willst Du denn jetzt hin?“
„Na, zu Remus und James.“
„Schon? Das hat doch noch Zeit. Immerhin müssen wir erst in ungefähr drei Stunden los.“
„Je mehr Zeit ich habe, euch zu überzeugen und so besser ist es.“
„Mimi, Du Sturkopf!“
„Das sagt genau der Richtige!“
Wir sahen uns an und brachen gleichzeitig in Lachen aus. Das tat ja so was von gut. Ich freute mich schon tierisch darauf, die Jungs heute Abend zu begleiten. Das war genau die Ablenkung, die ich brauchte. Ich konnte endlich mal an etwas anderes denken als nur an den einen. Die blöde, elende Fledermaus. Fucking Bat!


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