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Come fly with me, loving bat! - Kapitel 25: Die Hilfe eines Freundes

von Dilli

„Veritaserum“, rief ich der Fetten Dame schon von weitem entgegen.
Ich hatte es endlich geschafft, zum Gryffindorturm zu gelangen und war mehr als froh darüber. Hier würde mich Severus nicht mehr belästigen können. Hier hatte ich vor ihm meine Ruhe. Ich hatte es sogar geschafft, meine Tränen zu unterdrücken. Die würde ich erst laufen lassen, wenn ich oben in meinem Bett lag und dann würde mich nichts und niemand davon abhalten können.
Wieso nur hatte Severus das getan? Warum nur musste er mich eine Schlampe nennen, die so eklig war, dass es ihm grauste, mit ihr zu schlafen? Hatte er es deshalb nicht getan? Weil er sich vor mir ekelte? Und was bildete er sich eigentlich ein, mir dann auch noch hinterher zu laufen und die einzige Bedingung abzulehnen, die ich ihm gestellt hatte? Sicher verstand ich, dass Severus unsere Beziehung geheim halten wollte, da Avery und Nott ziemlich schräg drauf waren. Aber musste er denn so etwas Bösartiges sagen? Ob bewusst oder unbewusst hatte er nämlich genau die Worte ausgesprochen, die mich belasteten. Und die hatte ich ihm ja auch noch gesagt. Blöde, bescheuerte Fledermaus. Ich wollte ihn nie wieder sehen und nie wieder mit ihm sprechen. Das war heute definitiv zu viel des Guten gewesen. Irgendwann hatte der Spaß auch mal sein Ende und das konnte ich ihm nicht verzeihen. Vor allem, dass er sich für seine Freunde und gegen mich entschieden hatte. Das tat so weh. Der Schmerz fraß mich beinahe auf! Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mich endlich in mein Bett verziehen und mich so richtig ausheulen zu können, denn das brauchte ich jetzt.
„Wie siehst Du denn aus“, wollte die Fette Dame von mir wissen. „Bist Du irgendwie unter die Räder gekommen?“
Ich hatte jetzt keine Lust, mir irgendwelche Belehrungen oder Beileidsbekundungen von einem Gemälde anzuhören. Ich wollte einfach nur nach oben in mein Schlafzimmer. War das denn zu viel verlangt?
„Veritaserum“, seufzte ich deshalb nochmal.
„Hey, man wird doch wohl mal fragen dürfen. Ich habe es doch nur gut gemeint. Und außerdem blutest Du hier den ganzen Boden voll. Das wird unserem lieben Filchie aber gar nicht gefallen.“
Da platzte mir der Kragen. Heute schien einfach nicht mein Tag zu sein. Ich wollte doch nur einmal nicht die Starke sein und zur Heulboje mutieren. Bitte!!!
„Ich würde hier garantiert nicht alles vollsabbern, wenn Du mich endlich rein lassen würdest“, schrie ich sie deshalb an. „Ist das denn so schwer? Ich sage es jetzt noch ein letztes Mal und wehe ich kann dann nicht rein. VERITASERUM!“
Wer dachte sich eigentlich diese Passwörter aus? Mit dem musste ich dringend mal ein Wörtchen reden. Musste man denn unbedingt ein Passwort nehmen, dass mich so sehr an Severus erinnerte? Ich hörte seine Stimme in meinem Kopf, als wäre es gestern gewesen. „Jetzt sag schon endlich, was mit Dir los ist. Oder ich muss Dich dazu zwingen, etwas von meinem Veritaserum zu trinken? Das ist übrigens einwandfrei, nur damit Du es weißt.“
Die Tränen stiegen mir in die Augen. Scheiße, warum musste mich selbst hier oben etwas an Severus erinnern? Ich hatte geglaubt, hier oben hätte ich meine Ruhe. Komm schon, Mimi, bleib stark! Zumindest noch drei Minuten. Dann bist Du oben und kannst Deinen Tränen freien Lauf lassen. Bis dahin heißt es noch: Kopf hoch, Brust raus! Nur drei Minuten. Das ist doch ein Klacks, wenn man an die Ewigkeit denkt, die vor Dir liegt. Oh Gott! Eine Ewigkeit ohne Severus. Wie sollte ich das nur überleben? Hatte ich vielleicht falsch reagiert? Hätte ich diese Beleidigung vielleicht einfach so hinnehmen wollen? Vielleicht hatte er uns wirklich nur beschützen wollen. Aber wieso hatte er dann so etwas gemeines überhaupt gesagt? Die Antwort war immer die gleiche: Ich weiß es nicht.
„Mann, ist ja gut“, maulte die Fette Dame mich jetzt an. „Komm wieder runter, Mädchen. Du tust ja gerade so, als hätte ich gesagt, dass ich Dich gleich auffresse. (So sah sie ja auch aus!) Also, entspann Dich endlich. Ich mach ja schon auf.“
Wie in Zeitlupe öffnete sie sich. Himmel, Herrgott, ging das denn nicht schneller? Ich hatte schließlich besseres zu tun, als mir hier die Beine in den Bauch zu stehen. Dann war der Weg endlich frei für mich und ich stürmte los – Filou auf den Fersen – und hatte die rettende Treppe bereits ins Auge gefasst.
BAMM. Ich war gegen irgendwas ziemlich hartes gelaufen, taumelte rückwärts und landete volle Kanne auf meinem Hintern. Toll, die einzige Sache, die ich mir heute nicht verletzt hatte, würde jetzt grün und blau werden und das nur wegen meiner eigenen Blödheit. Klasse, Mimi, wirklich toll! Der Kandidat hat 100 Punkte.
„Hey, Mimi, alles in Ordnung mit Dir“, wurde ich gefragt. Ich sah auf und sah Sirius vor mir stehen. „Immer langsam mit den jungen Pferden. Ich weiß ja, dass ich ziemlich heiß bin, aber das ist noch lange kein Grund, gleich so über mich her zu fallen und sich mir dann auch noch zu Füßen zu legen.“
Er streckte die Hand nach mir aus, die ich dankbar ergriff und zog mich nach oben. Da schaute er mich das erste Mal genau an.
„Heilige, Scheiße, Mimi, was ist denn mit Dir passiert“, rief er erschrocken aus.
„N... n... nichts“, schluchzte ich.
Mein glorreicher Sturz auf den Arsch hatte das Fass vollends zum Überlaufen gebracht. Dahin war sie, meine sorgsam aufrecht erhaltene Gefühlsbarriere. Aber jetzt konnte ich sie nicht mehr halten. Die Tränen stiegen mir in die Augen.
„Das sieht mir aber nicht nach nichts aus“, meinte Sirius, nahm mein Gesicht in beide Hände und schaute sich den Schnitt auf der Wange und den über der Augenbraue genauer an. „Das solltest man dringend untersuchen, Mimi. Die sehen tief aus und sie bluten ziemlich heftig. Wie ist das denn passiert?“
„Kann... kann... kann ich Dir... nicht... sagen. Bitte, Sirius, ich... ich... möchte einfach nur... nach oben. Ich gebe ein bisschen Diptam-Essenz drauf... dann... wird... es gleich... wieder besser.“
„Wer hat Dir das angetan? Hat es irgendwas mit Schniefelus zu tun?“
Er sah ziemlich sauer drein. Sirius wusste, dass ich mit Snape zusammen war, halt, gewesen war und ihm hatte das gar nicht gepasst. Trotzdem hatte er das mir gegenüber nie erwähnt. Doch da er jetzt von ihm anfing, da dieser mir so weh getan hatte... Das hielt ich nicht aus.
„Bitte, Sirius... Ich... ich kann nicht! Ich möchte einfach nur meine Ruhe. Bitte!“
Da liefen die Tränen über und ich konnte sie nicht mehr aufhalten. Ich wollte es auch gar nicht mehr. Ich wollte nur noch alleine sein. Ich riss mich von meinem Freund los und stürmte in Richtung Treppe.
„Mimi“, rief er mir hinterher, doch ich ignorierte ihn schlichtweg.


Oben angekommen, schmiss ich mich zuerst auf Bett und heulte wie der Teufel. Ich konnte nur noch an die Worte denken, die Severus gesagt hatte.
„Die Tussi kann man doch nur mit Handschuhen oder einer Kneifzange anfassen. Diese Schlampe ist es doch nicht wert, dass wir uns unsere Hände und vor allem unsere Schwänze an ihr schmutzig machen. Sie ist eine Gryffindor, das sagt doch wohl schon alles!“
Wie konnte er mir nur so etwas antun? Hatte er denn nicht gesehen, dass ich bei Gott schon genug durchgemacht hatte? Ich meine, zuerst musste ich mir von Avery das halbe Gesicht und den halben Oberarm aufschlitzen und mich mit irgendeinem komischen Fluch foltern lassen. Dann kam Nott mit seiner Jungfräulichkeit und wollte mich vergewaltigen. Das war doch schon mehr als genug. Aber nööö, Pustekuchen. Dann musste er auftauchen, Severus Snape, Dreckschwein, Oberarsch und biestige alte Fledermaus und hatte dabei seinen ganz großen Auftritt. Wirklich ganz großes Kino, aber leider war ich irgendwie im falschen Film gelandet. Als mein Prinz mit seinem oder besser gesagt meinem weißen Hund auftauchte, da dachte ich noch, jetzt sei alles gut und ich würde gerettet werden. Aber nein, Mister Snape musste wieder einmal auf den Gefühlen seiner angeblichen Liebe herum trampeln. Gratulation, mein Lieber, das hast Du geschafft. Und er hatte es danach nicht einmal richtig fertig gebracht, um mich zu kämpfen. Sicher hatte er gebettelt, das schon, aber als ich ihm dann meine Bedingung unterbreitet hatte... da hat er den Schwanz eingezogen wie ein feiges Arschloch.
Warum nur? Was hatte ich falsch gemacht? Hatte ich das überhaupt oder lag es vielleicht gar nicht an mir? Ich wusste nicht mehr, wie ich denken oder fühlen sollte. Ich spürte nur noch den Schmerz in meinem Inneren. Nicht einmal das Blut, das mir ins Auge und auf die Lippen lief, interessierte mich großartig. Ich konnte nur noch an Severus denken und an das, was er mir angetan hatte. Ich meine, geht man denn so mit einem Menschen um, den man denn angeblich liebt? Und das hatte Severus ja mehr als einmal zu mir gesagt. Das hatte ich mir auch nicht eingebildet oder so. Taub bin ich immerhin noch nicht. Ich höre sogar die klitzekleinsten Geräusche, wenn ich wollte.
Aber was sollte ich denn jetzt machen? Severus (MIMI!), nein, Snape fehlte mir schon so sehr, dass es weh tat. Und ich spreche von wahren Qualen. Ich wollte immer noch mit ihm zusammen sein, aber das, was er heute getan hatte, ging absolut gar nicht. So etwas sagt man nicht über seine Freundin. Ich ging ja auch nicht zu Sirius, James und Remus und lästerte fröhlich über die Fledermaus ab, obwohl sich mir sehr oft die Gelegenheit dazu geboten hätte. Nein, im Gegenteil. Wenn die anderen anfingen, dann fuhr ich ihnen dermaßen übers Maul, dass ihnen Hören und Sehen verging. Und was machte er, das Riesenrindvieh? Er haute noch fröhlich weiter drauf, damit die blöde Mimi auch ja schön am Boden liegt.
Aber nicht mit mir, das lasse ich mit mir nicht machen. Nein, jetzt war Schluss mit lustig. Der sollte sehen, was er davon hatte. Jetzt ließ ich den französischen Teil in mir raus, nämlich den Dickschädel meines Vaters. Ja, ich gebe hiermit offiziell zu, dass ich den geerbt habe. Verklagt mich ruhig! Ich würde Snape ignorieren bis zum geht nicht mehr. Ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Sollte er doch betteln, flehen und auf Knien vor mir rumrutschen. Es war mir so was von scheißegal. Meinetwegen konnte er sich auch vom Astronomieturm stürzen, es interessierte mich nicht. Niemand und damit meine ich wirklich absolut NIEMANDEN auf dieser verfickten Welt, hatte das Recht, so mit mir, Marie Lucie Duchesse, umzugehen. Das lasse ich mit mir nicht machen. Punkt, Aus, Ende, Schluss, Basta, AMEN!!!
Genau, Mimi, das war doch schon einmal die richtige Einstellung. Wieso Trübsal blasen, wenn es ein ganz anderes Heilmittel dagegen gibt? Und das hieß RACHE! Snape sollte genauso leiden, wie ich es gerade tat. Seine Seele und sein Herz sollten bluten. Und wie ging das am besten? Pure Ignoranz. Ich würde diese blöde Fledermaus einfach nicht beachten. Er würde für mich gar nicht mehr existieren. Ich kannte Severus (MIMI!) einfach zu gut: Er wird nicht locker lassen und wird versuchen, mich zurück zu gewinnen. Ha, das sollte er mal versuchen. Da spielte ich nicht mit! Das hast Du Dir selbst zu zu schreiben, Du blöder Idiot.
Ich setzte mich auf, wischte mir Tränen und Blut aus dem Gesicht. Schluss jetzt mit dieser Heulerei. Es würde mir zwar noch sehr lange weh tun, das wusste ich, aber ich musste zumindest versuchen, stark zu bleiben. So war ich nun einmal. Ich war niemand, der sich so einfach hängen ließ. Ich war einfach eine Kämpfernatur durch und durch.
Ich stand auf und ging zu meinem Schminkspiegel hinüber. Heilige Scheiße, wie sah ich denn aus? In meinem ganzen Gesicht klebte vertrocknetes Blut und neues lief aus den beiden Wunden und meiner Nase. Herrje, Sirius musste ja zu Tode erschrocken sein. Schnell kramte ich das Fläschchen Diptam-Essenz aus meiner Tasche mit den Zauertrankzutaten (Ich brauchte dringend eine neue, die hier erinnerte mich an die Fledermaus) und gab jeweils einen Tropfen auf die Schnitte und in jedes Nasenloch. Sofort hörte die Blutung auf. Na, wenigstens etwas. Ich holte meine Feuchttücher aus der Schublade und wusch mir provisorisch das trockene Blut ab. So, schon besser. Jetzt sah ich auch deutlich das Veilchen, das ich von Notts erstem Schlag hatte. Na toll, wie sah denn das aus? Gott sei Dank hatte ich ein gutes Make-up. Die Nase schien nicht schief zu sein, also war sie nicht gebrochen. Das war doch auch schon mal etwas.
Aber jetzt musste ich dringend aus diesen Klamotten raus. Ich wusste, ich würde sie nie wieder tragen, denn sie würden mich immer an diese Qualen erinnern. Jetzt schaute ich mir den Schnitt am Oberarm an und gab auch darauf etwas Diptam-Essenz. Gut, das sah jetzt nur noch wie der kleine Kratzer einer Katze aus. Der Rest würde schon noch heilen.
Und jetzt ab unter die Dusche mit Dir, Mimi. Den ganzen Schmutz wegspülen. Das würde gut tun! Also schnappte ich mir mein Handtuch und verschwand im angrenzenden Badezimmer.


Ich habe keine Ahnung, wie lange ich duschte, aber sicher eine halbe Stunde oder so. Doch plötzlich riss mich ein wildes Pochen an der Tür aus meinen Gedanken.
„Mimi, geht es Dir gut?“
Das war Lilly, die da vor der Tür stand. Oje, was sollte ich ihr denn sagen? „Hey, Lilly, ich kann Dich jetzt sogar noch besser verstehen, weil es mir nämlich genauso ergangen ist wie Dir vor ein paar Monaten“? Nein, das ging gar nicht. Aber ich wollte sie auch nicht großartig mit meinen Problemen belasten. Aber würde so ein bisschen ausheulen nicht gut tun? Aber was würde mir meine Freundin dann raten?
Wieder klopfte es.
„MIMI???“
„Ich lebe noch“, rief ich in Richtung Tür.
„Kann ich rein kommen?“
„Nein... Ich bin gleich fertig!“
Ich stellte das heiße Wasser aus und trat aus der Duschkabine. Ich schnappte mir mein Handtuch, rubbelte mich trocken und wickelte mich dann darin ein. So trat ich in mein Schlafzimmer.
„Hey, Süße“, meinte Lilly schnell und kam auf mich zu. „Ich habe mir Sorgen um Dich gemacht. Sirius meinte, Du seist blutend wie ein Schwein zurück in den Gryffindorturm gekommen. Was ist passiert?“
Sie nahm mein Gesicht in ihre kühlen Hände und betrachtete die Schnitte.
„Es ist alles in Ordnung, Lilly“, gab ich zurück und wandte mich aus ihrem Griff.
„Du siehst wirklich fertig aus. Was ist los?“
„Ich... ich kann nicht, Lilly, tut mir leid. Ich muss selbst erstmal runter kommen.“
„Hast es etwas mit Severus zu tun?“
AUA. Ich hasste den Klang seines Namens jetzt schon.
„Wie kommst Du darauf“, wollte ich wissen.
„Na ja, das würde erklären, warum er wie ein wild gewordener Hippogreif vor dem Portrait der Fetten Dame auf und ab läuft und mich gerade angefleht hat, Dich nach unten zu schicken, als ich von meinem Spaziergang mit James zurück kam.“
„ER TUT WAS???“
Ich fasste es ja nicht. Er besaß tatsächlich die Frechheit, meine Freundin anzubetteln, mich herunter zu schicken. Im Leben nicht. Darauf konnte er lange warten. Nicht mit mir. Für mich war die Sache gegessen.
„Also habe ich recht“, fragte mich Lilly.
„Nein, nicht ganz. Wir haben uns nicht nur gestritten, sondern ich habe Schluss gemacht!“
„Du hast WAAAAS? Aber WARUM?“
„Das erzähl ich Dir gleich, wenn...“
Doch sie ließ mich nicht ausreden, sondern zog mich in eine stürmische Umarmung.
„Oh, Mimi, das tut mir ja so leid für Dich. Dann gehst Du also jetzt nicht nach unten?“
„Nur über meine Leiche. Soweit kommt's noch!“
„Aber was soll ich denn Severus sagen?“
„Du kannst ihm genau folgendes sagen: Verpiss Dich in Deinen Gemeinschaftsraum oder meinetwegen auch dorthin wo der Pfeffer wächst! Und gib ihm von mir aus auch noch einen kräftigen Arschtritt. Vielleicht schaffst Du es ja ihn damit zum Mond zu befördern. Dann müsste ich ihn wenigstens nicht mehr sehen.“
„Alles klar, das mach ich. Ich bin in fünf Minuten wieder da und dann kannst Du mir alles erzählen, okay?“
„Okay!“
Dann stand meine Freundin auf und verließ das Schlafzimmer. In diesem Moment war ich sehr froh, dass es sie gab.


Aus den fünf Minuten wurde über eine halbe Stunde. Ich zog mir unterdessen eine weite Jogginghose und ein Top an, band meine Haare zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen und kuschelte mich dann mit Filou ins Bett. Ich heulte mich so richtig bei ihm aus, auch wenn er mir natürlich nicht antworten konnte. Schade eigentlich.
Ich fragte mich, wo Lilly nur so lange steckte. So lange konnte es ja wohl kaum dauern, einem blöden Vollidioten wie Snape einen Arschtritt zu verpassen. Oder hatte sie unterwegs vielleicht James getroffen und schob fröhlich irgendwo eine Nummer mit ihm? Wieso waren denn alle Menschen in meiner Umgebung glücklich, ich aber nicht? Das war doch nicht fair. Ich, die immer so lieb und nett war (Meistens jedenfalls), schaffte es nicht, einen lieben und netten Jungen zu finden, der mich liebt.
Da wurde die Tür geöffnet und Lilly trat ein. Sie sah irgendwie ziemlich mitgenommen aus. So traurig irgendwie.
„Wo warst Du denn so lange“, rief ich ihr entgegen. „Hast Du zwischendurch noch mit James eine Nummer geschoben oder wie?“
„Nein, hab ich nicht“, gab sie zurück. „Tut mir leid, Mimi, aber es hat ein klein wenig länger gedauert, Deinen Severus zu beruhigen.“
„Er ist nicht mehr MEIN Severus. Das war einmal. Jetzt ist er für mich nur noch die blöde Fledermaus. Das kannst Du Dir gleich mal merken. Aber was habt ihr denn so lange zu reden gehabt?“
Das interessierte mich wirklich brennend. Was hatte Lilly ihm gesagt und wie hatte er reagiert? Das musste man als Exfreundin schon wissen. Da war man total neugierig auf jede noch so kleine Kleinigkeit.
„Na ja“, druckste meine Freundin herum. „Also ich bin nach unten gegangen und seine erste Frage war: 'Wo ist Mimi?' Daraufhin habe ich gesagt, dass Du nicht kommst. Sev war mehr als nur enttäuscht. Dann habe ich ihm genau das gesagt, was Du gesagt hast und er ist voll ausgerastet. Er meinte, er wolle jetzt sofort nach oben zu Dir und mit Dir sprechen. Die Fette Dame hat sich dann eingemischt und gesagt, dass sie keine Schüler aus anderen Häusern in den Gryffindorturm lässt und dann hat er sich total heftig mit ihr gestritten. Ich habe echt gedacht, dass er sie gleich aufschlitzt oder so. So habe ich ihn wirklich noch nie erlebt. Ich habe dann versucht, ihn runter zu bringen, aber das hat zuerst nicht so funktioniert, wie es sollte. Er war immer noch fuchsteufelswild, aber nach ein paar Minuten hat er es dann aufgegeben und ist total in sich zusammen gebrochen. Ich habe ihr erst einmal trösten müssen, dass er überhaupt einen Ton heraus bekommt. Doch er meinte nur, dass er Dich liebt und um alles in der Welt zurück will. Ich soll Dir übrigens das hier von ihm geben.“
Sie gab mir meinen Zauberstab und eine kleine Rolle Pergament.
„Severus hatte meinen Zauberstab“, wollte ich verwirrt wissen. Den Brief oder was auch immer das war, ignorierte ich komplett und schmiss ihn stattdessen auch meinen Nachttisch. Ihn würde ich VIELLEICHT später lesen. Je nachdem ob ich Lust auf Scheiße hatte oder nicht.
„Anscheinend“, antwortete Lilly. „Hattest Du ihn denn vergessen?“
„Ja, als ich meine Schuhe mit einem Anti-Rutsch-Zauber belegt habe, habe ich ihn auf den Gryffindortisch gelegt und ihn dann vollkommen vergessen. Ich weiß auch nicht warum. So etwas passiert mir sonst nie. Aber komm, jetzt setz Dich mal zu mir, dann erzähle ich Dir alles.“
Lilly kam zu mir aufs Bett und ich erzählte ihr die ganze Geschichte von Anfang an. Nichts ließ ich aus, nicht ein Wort, eine Bewegung, nichts. Ich heulte mich so richtig bei Lilly aus und was soll ich sagen: es tat mega gut. Leider konnte ich nicht verhindern, dass die eine oder andere Träne floss, aber was soll's. Immerhin habe ich mich gerade erst von dem Mann getrennt, den ich liebe, da wird das ja wohl noch erlaubt sein.
„Oh Mimi, das tut mir wirklich leid“, meinte Lilly, als ich geendet hatte. „Das ist wieder mal typisch Severus. Bei mir hat er genau das gleiche abgezogen. Wobei, nicht ganz. Bei mir ist er ja von James und Sirius blamiert worden und war deshalb total angepisst, aber bei Dir ist das ja noch viel schlimmer. Er hat das mit Absicht gesagt. Oh, hätte ich das nur vorhin schon gewusst, dann wäre ich nicht so freundlich zu ihm gewesen. Dem hätte ich ordentlich die Meinung gegeigt oder ihn vielleicht noch verprügelt, denn das hat er eindeutig verdient.“
„Ich habe Dir doch gesagt, Du sollst ihm einen Arschtritt verpassen“, erwiderte ich.
„Ich dachte, Du meinst das nur im übertragenen Sinn.“
„Nein, das war mein voller Ernst!“
Ich mache keine Scherze, wenn es um so etwas geht. So gut sollte mich Lilly in der Zwischenzeit eigentlich kennen.
„Na warte, der kann etwas erleben, wenn er mir das nächste Mal über den Weg läuft. Ich glaube echt, ich spinne. Der Kerl schafft es doch immer wieder so eine Scheiße zu bauen. Kann der sich denn nicht einmal wie ein normaler Kerl aufführen? Er wäre so ein netter Junge, wenn da nicht seine blöden Kumpels wären. Die machen ihm alles kaputt. Checkt er das denn nicht?“
Ich fragte mich, wieso Lilly sich jetzt auf einmal so aufregte. Ich meine, okay, sie war auch einmal mit Severus zusammen gewesen und hatte ihre Probleme mit Avery und Nott gehabt, aber jetzt hatte sich das doch für sie erledigt. Aber vielleicht regte sie sich auch nur für mich auf. Das war schön. Genau aus diesem Grund braucht ein Mädel eine Freundin. Tja, was die Männer können, können wir Frauen schon lange. Zusammenhalten wie ein Dauerklebefluch.
„Also meinst Du nicht, dass ich übertrieben habe, als ich Schuss gemacht habe?“
Das war die Frage, die mich am allermeisten quälte. Hatte ich vielleicht zu vorschnell reagiert? Ich brauchte einfach die Bestätigung meiner Freundin, sonst würde ich für immer und ewig ein schlechtes Gewissen haben.
„Nein, absolut nicht, Mimi“, meinte Lilly resolut. „Du hast genau richtig gehandelt. Ich hätte nichts anderes getan. Ich meine, das was er da zu Dir gesagt hat, das ging gar nicht. Und das wird er von mir auch noch zu hören bekommen. Und dass er dann auch noch zweifelt, ob er seine Kumpels in den Wind schießen soll... Kapiert der denn nicht, was für Arschlöcher das sind? Ich begreife es einfach nicht. Bei uns beiden war das damals nicht anders. Ständig hat er Avery, Nott und Mullciber (Stimmt, den gab es ja auch noch. Der war heute nur nicht dabei gewesen) in den Himmel gehoben. Mich hat das immer so aufgeregt.“
„Wo wir auch schon beim Thema wären. Weißt Du zufällig, was Avery mit diesem komischen Geheimnis gemeint haben könnte?“
Das interessierte mich wirklich brennend. Was verheimlichte Snape vor mir? Wobei es mich ja eigentlich nichts mehr anging.
„Ach, der hat sicher nur von dieser Scheiße geredet, die er, Mulciber und Nott sich in den Kopf gesetzt haben. Severus will das eigentlich gar nicht.“
„Wovon sprichst Du, Lilly? Ich verstehe nur Bahnhof.“
„Okay, hör zu, das muss aber unter uns bleiben. Es darf keiner wissen, dass ich davon gehört habe. Hast Du schon einmal von Du-weißt-schon-wem gehört?“
„Klar!“
Wer hatte das denn nicht? Du-weißt-schon-wer, dessen Namen man nicht auszusprechen durfte, war ein überaus mächtiger Magier, der Angst und Schrecken in der magischen Welt verbreitete. Er hielt die Reinheit des Blutes für überaus wichtig und er quälte auch Muggel und so. Sogar in Frankreich hatte es schon die ein oder anderen ungeklärten Todesfälle gegeben, die ihm zugeschrieben wurden. Aber was hatte der denn jetzt damit zu tun?
„Also, Avery, Nott und Mulciber wollen sich ihm einmal anschließen, wenn sie mit der Schule fertig sind. Die halten IHN für absolut obercool und finden alles richtig, was er macht. Sogar hier in der Schule haben sie schon die ein oder anderen Muggelstämmigen angegriffen. Sie wollen Severus unbedingt davon überzeugen, dass er da mitmacht, aber er weigert sich. Das ist aber ziemlich schwer, wenn man in Slytherin ist, denn da wimmelt es nur so von Leuten, deren Familien mit Du-weißt-schon-wem sympathisieren.“
„Heilige Scheiße, das klingt aber gar nicht gut.“
„Severus will ja gar nicht so wirklich, also mach Dir darüber keine all zu großen Gedanken.“
„Ja, aber... Halt, stop! Das hat mich ja gar nicht mehr zu interessieren, immerhin sind Snape und ich nicht mehr zusammen. Also kann er machen, was er möchte!“
„Apropos. Was gedenkst Du jetzt mit Sev zu machen?“
„Ich werde ihn einfach ignorieren und so tun, als würde es ihn nicht geben. Der kann sich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln... Das juckt mich überhaupt nicht!“
„Das ist genau die richtige Einstellung, Mimi und das beste, was Du tun kannst. Severus Snape ist es nicht wert, dass man sich über ihn aufregt.“
„Das hast Du absolut und vollkommen recht.“
Ich würde das durchziehen, auch wenn es noch so weh tut. Schlimmer als der Schmerz, den ich vorhin gefühlt hatte, konnte es gar nicht mehr werden. Mein Herz war schon gebrochen, also gab es nichts mehr, was ich noch verlieren konnte.
„Kommst Du mit zum Abendessen“, wollte meine Freundin wissen und stand auf.
„Nein, danke, ich habe wirklich keinen Hunger“, antwortete ich ihr. „Allein schon, wenn ich an Essen denke, wird mir schlecht. Außerdem sehe ich sonst vielleicht noch die fiese Fledermaus. Nein danke, ich verzichte. Ich bleibe lieber hier oben und kuschel ein bisschen mit Filou, das wird mir gut tun.“
„Schön, wie Du willst. Aber ich übernehme keine Verantwortung dafür, dass ich Severus nicht doch noch zur Schnecke mache.“
„Erlaubnis erteilt!“
Lilly lächelte mich noch einmal an und verließ dann unser Zimmer. Endlich wieder alleine.


„Mimi“, rief eine mir fremde, dunkle Stimme. „Mimi, kannst Du mich hören?“
Ich setzte mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Im Schlafzimmer war es stockfinster. Kein Wunder, denn mein Wecker zeigte an, dass es drei Uhr morgens war. Trotzdem fühlte ich mich topfit. Aber komisch, wieso war ich denn gerade aufgewacht? Da war eine Stimme gewesen, die meinen Namen gerufen hatte. Sicher hatte ich das geträumt. Hier drinnen konnte mich immerhin keine Männerstimme angesprochen habe, denn die Treppen zu unseren Schlafräumen waren mit einem Anti-Jungen-Zauber geschützt. Das heißt, dass männliche Wesen die Schlafräume der Mädchen nicht betreten konnte, denn andernfalls verwandelten sich die Stufen in eine steile Rutsche. Lilly hatte mir das erzählt.
Ich setzte mich an den Rand meines Bettes und sah auf Snapes Brief, den ich vorhin noch gelesen hatte. Da stand ein Haufen Scheiße drin, ganz wie ich erwartet hatte. Trotzdem hatte ich noch ein paar Tränen vergossen, als ich seine krakelige Schrift gelesen hatte.

Liebe Mimi,

bitte ich muss mit Dir reden. Ich möchte Dir das alles erklären. Bitte gib mir die Chance dazu. Ich will das alles wieder gut machen und möchte Dich nicht verlieren.
Bitte, Mimi, tu uns beiden das nicht an. Ich liebe Dich und das mehr als Du ahnst.

Dein Severus


Sagte ich es nicht? Absolute Oberscheiße! Aber ich hatte schon mit so etwas gerechnet.
„Mimi“, ertönte es da wieder und ich sah mich um.
Was war denn das? Wo kam diese Stimme denn her? Ich war doch wach, also konnte ich das nicht träumen. Oder schlief ich vielleicht doch noch? Moment, ein kurzer Check. Au, mein Arm. Ich hatte hinein gekniffen. Das würde mit Sicherheit einen blauen Fleck geben, aber wenigstens wusste ich jetzt, dass ich nicht schlief. Ich war hellwach.
Ich warf einen Blick auf Lillys Bett, vielleicht hatte sie ja einen Frosch im Hals. Aber meine Freundin schlief tief und fest. Sie schnarchte leise und sabberte. Oh Gott, ich hoffte nur, ich sah nicht so komisch aus, wenn ich im Bett lag.
„Mimi, hier unten bin ich!“
Ich sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, doch da lag nur Filou in meinem Bett. Der konnte es ja wohl kaum sein, auch wenn er mich anschaute und mit dem Schwanz wedelte. Hm, wahrscheinlich hatte ich gerade Wahnvorstellungen oder so. Kann ja schließlich jedem mal passieren. Also zuckte ich mit den Schultern und legte mich wieder hin.
„Hey, nicht wieder pennen“, rief die Stimme nun wieder und Filou erschreckte mich zu Tode, als er auf einmal aufsprang und mir das Gesicht ableckte. „Ich will mit Dir reden.“
Moment mal, die Stimme... Filous Reaktion... das... ich... OH MEIN GOTT!
Ich schreckte auf und setzte mich kerzengerade hin. Das konnte doch nicht wahr sein. Das musste ein Traum sein oder ich drehte wirklich durch. So etwas gibt es doch nicht. Das ist unmöglich.
„F... F... Filou“, fragte ich deshalb verwirrt.
„Hast Du es auch endlich mitbekommen, was“, kam die freche Antwort und mein weißer Schäferhund wedelte fröhlich mit dem Schwanz. „Hat ja lange genug gedauert. Ich schreie Dich schon den ganzen Tag an!“
„Moment mal, ganz langsam“, sagte ich erschrocken. „Du kannst sprechen?“
„Nennen wir es eher in Gedanken mit Dir kommunizieren. Das solltest Du im übrigen auch lieber tun, denn sonst halten Dich vielleicht noch alle verrückt. Wobei, das tun eh schon viele.“
„Aber wie?“
„Du meinst wohl eher wieso. Das kann ich Dir gerne sagen. Weil Du mit diesem Schleimscheißer namens Snape ausgehst.“
„Nein, ich meine, wie Du mit mir sprechen kannst.“
„Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Als Du heute heute so da im Schnee gelegen bist und mich angefleht hast, Hilfe zu holen, da habe ich auf einmal Deine Stimme nicht nur gehört, sondern sie auch gespürt. Ich weiß nicht, wie ich das jetzt beschreiben soll, auf jeden Fall fühlte es sich auf einmal anders an als sonst. Verstehst Du was ich meine?“
„Kein Wort.“
„Na, dann sind wir ja schon zwei. Aber ich habe mir gedacht, ich versuche es einfach mal, ob Du mich nicht auch hörst und wie Du siehst, hat es funktioniert.“
„Verrückt, echt krass!“
„Ich kann mir das nur so erklären, dass das vielleicht irgendetwas mit dem Werwolfangriff zu tun hat. Du musst wissen, dass manchmal ein Mensch, der von einem Werwolf gekratzt, nicht gebissen, wird, gewisse Eigenschaften des Wolfes übernehmen kann. Das habe ich bei Hagrid aufgeschnappt, als er sich mit Professor Dumbledore unterhalten hat.“
„Können denn Werwölfe miteinander reden?“
„Natürlich. Genauso wie Hunde untereinander kommunizieren können. Vielleicht ist also ein Teil dieser Macht auf Dich über gegangen.“
„Das wäre ja echt cool. Ich habe mir schon immer gewünscht, mit Dir reden zu können. Ich habe ja so viele Fragen an Dich. Zum Beispiel...“
„Mimi, mit wem redest Du denn da“, grummelte Lilly von ihrem Bett herüber.
Oh Shit, das hast Du ja ganz toll hingekriegt, Mimi. Weil Du Deine Klappe wieder einmal nicht halten kannst. Irgendwann werden die dich noch in die Klapse einweisen.
„Siehst Du“, fragte Filou neunmalklug. „Ich habe Dir ja gesagt, dass Du die Schnauze halten und in Gedanken mit mir reden sollst. Aber Du willst ja wieder einmal nicht hören. Wie immer eigentlich!“
„Ja, ja“, dachte ich und wendete mich nun an Lilly. „Ich habe nichts gesagt. Schlaf weiter, Lilly.“
Doch zur Antwort bekam ich nur ein lautes Schnarchen. Na, vielen Dank auch für die Aufmerksamkeit.
„Sag mal, Filou, kennst Du eigentlich irgendeinen Raum, in dem wir uns in Ruhe unterhalten können? Nicht, dass mir doch mal wieder das eine oder andere raus rutscht.“
„Na klar, kenn ich was. Ich hatte immerhin genug Zeit, dieses Schloss hier zu erkunden. Im Gegensatz zu Dir. Du kennst Dich am besten in den Kerkern aus.“
„FILOU!“
„Was denn, ist doch wahr. Also, hast Du Lust auf einen kleinen Spaziergang im Mondlicht?“
„Mit jemanden, den ich liebe? Immer doch!“
„Na dann komm mit!“


Ich sprang aus meinem Bett, desillusionierte mich schnell (Diesen Zauber hatte ich mir vor ein paar Wochen beigebracht, nachdem Severus und ich die Nacht im Zaubertrankklassenzimmer verbracht hatten) und machte mich dann mit Filou auf den Weg. Wir blieben hier oben im 7. Stock, gingen aber durch viele Gänge und bogen gefühlte tausend Mal ab. Aber das kannte ich hier ja schon.
Plötzlich hielt Filou genau neben einem gigantischen Wandteppich an, auf dem ein kleiner dürrer Zauberer drei gewaltigen Trollen anscheinend Ballett beibringen wollte. Zumindest trugen die Viecher ein Tutu. In pink, wohlgemerkt. Wirklich sehr sexy. Hmmm, so etwas würde ich Severus auch am liebsten an den Körper kleben und zwar mit einem Dauerklebefluch. Das würde ihm sicher wunderbar stehen und er wäre das Gespött der ganze Schule. Ha ha!
„Was wollen wir denn hier“, fragte ich meinen Hund in Gedanken, denn ich konnte keine Tür oder so sehen.
„Hier gibt es einen versteckten Raum“, erklärte mein Hund. „Ich nenne ihn den Da-und Fort-Raum. Ich war in den letzten Wochen schon ein paar Mal hier. Das erste Mal bin ich eigentlich rein zufällig drauf gestoßen, weil ich einen Mordskohldampf hatte. Da war es ein Raum voller Hundefutter. Und beim zweiten Mal war es wie ein Wald in dem ich mein Geschäft verrichten konnte. Also habe ich ein klein wenig herum probiert und habe heraus gefunden, dass dieser Raum dem Suchenden immer genau das gibt, was er braucht. Aber das beste kommt noch. Dieser Raum ist absolut unaufspürbar, wenn man erst einmal darin ist.“
„Woher weißt Du das alles“, wollte ich wissen. Das war ja der Wahnsinn.
„Das bleibt mein Geheimnis. Nur so viel. Es hat eindeutig seine Vorteile, ein Hund zu sein!“
„Filou, hast Du etwa gehorcht?“
„Ich gehorche immer aufs Wort, das weißt Du doch!“
„Ich meinte eigentlich, ob Du irgendjemanden belauscht hast.“
„Das kann schon sein.“
„Du bist wirklich unmöglich. Also, was muss ich denn jetzt machen, um in diesen tollen Raum zu gelangen?“
„Du musst dreimal den Gang auf und ab gehen und an das denken, was Du wirklich haben möchtest.“
Alles klar, das klang einfach. Das bekomme sogar ich hin. Also ging ich, wie Filou mir gesagt hatte, dreimal den Gang auf und ab und dachte: Ich brauche einen Raum, in dem Filou und ich uns in Ruhe unterhalten können. Als ich nach dem dritten Mal die Augen aufschlug, sah ich an der Wand gegenüber dem Gemälde eine hölzerne Tür. Ich ging darauf zu und öffnete sie.
In dem Raum prasselte ein gemütliches Feuer in einem Kamin und es stand eine bequeme Lederliege sowie ein Hundekorb darin. Hey, das war ja cool. An der linken Wand war ein Bücherregal, in dem Unmengen von Sexbüchern, äh, Liebesschmökern standen. Oi, so deutlich hatte ich es eigentlich nicht ausdrücken wollen. Aber dieses Zimmer war schon der Hammer. Ich schmiss mich auf die Liege und streckte mich gemütlich. Filou nahm in dem Hundekorb Platz.
„Und dieser Raum gibt einem wirklich all das, was man braucht“, wollte ich von meinem Hund wissen.
„Fast“, gab er zurück. „Lebewesen kann man sich nicht herbei wünschen. Das habe ich schon ausprobiert. Weißt Du, ich habe mir mal eine läufige Hündin gewünscht, damit ich...“
„FILOU!“
„Was denn? Du redest mit Lilly doch auch ständig über knutschen, fummeln und vögeln. Wieso darf ich dann nicht davon sprechen.“
„Weil Du ein Hund bist!“
„Und? Glaubst Du etwa, wir haben nicht die gleichen Bedürfnisse?“
„Doch schon, aber... Na ja, ist ja auch egal. Darf ich es denn mal ausprobieren?“
„Klar doch. Tu Dir keinen Zwang an!“
Hmmm, also, was konnte ich denn jetzt dringend brauchen? Ein Schnaps, das wäre doch etwas. Immerhin hatte ich heute, beziehungsweise gestern, genug durchgemacht. Da hatte ich mir das schon verdient. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, erschien neben mir ein kleiner Beistelltisch, auf dem eine Flasche Feuerwhiskey, ein Glas und ein Kühler voll Eis standen. Ha, das war ja gigantisch.
Noch ein Versuch. Ein Bett. Und tadaaaaa. Da war es auch schon. Ein riesiges Himmelbett mit weißen Vorhängen. Das war ja wirklich abgefahren. Der Raum wäre perfekt für mich und...
BUMM. Der Gedanke, an den ich nicht denken durfte, weil er mich so sehr verletzte, hatte sich in meinen Kopf geschlichen. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Und ich hatte mir geschworen, nicht mehr an dieses Arschloch zu denken, dass ich in Gedanken schon Fucking Bat nannte.
„Mimi, denk gar nicht erst daran“, riss mich Filou aus meinen Gedanken und schaute mich aus seinem Korb heraus streng an.
„Was denn“, fragte ich verblüfft, denn ich war mir absolut keiner Schuld bewusst.
„Hör endlich auf an diesen widerlichen Schleimbeutel zu denken. Denk daran, dass ich jeden Deiner Gedanken lesen kann, wenn ich es möchte. Also halte Dich gefälligst ein bisschen zurück. Außerdem kann ich gar nicht verstehen, wie Du überhaupt etwas mit diesem Vollidioten anfangen konntest. Du leidest anscheinend echt unter Geschmacksverirrung.“
„Filou, so ist Se... äh Snape doch gar nicht. Er ist lieb und nett und...“
„Und er hat Dir Dinge an den Kopf gehauen, die absolut gar nicht gehen.“
Da musste ich ihm wohl oder übel recht geben. Grrrr... Das passte mir gar nicht. Kaum konnte ich drei Minuten mit meinem Hund reden – eine Tatsache, die ich mir immer gewünscht hatte – da war er auch schon klüger als ich. Na toll, jetzt sagte mir schon ein Hund, was ich tun sollte und was nicht.
„Eins zu Null für Dich, Filou. Aber Du kennst ihn nicht so, wie ich ihn kenne. Glaub mir, ich habe sehr viel Zeit mit ihm verbracht, in der...“
„... ihr die meiste Zeit gefummelt und geknutscht habt.“
„FILOU!“
„Ja, ja, ist ja schon gut. Ich halte mich aus Deinem Liebesleben raus. Ich habe verstanden. Trotzdem kann ich diesen komischen Kauz nicht sonderlich leiden. Wenn wir spazieren waren, dann hat er nie mit mir gespielt. Er hat sich immer nur um Dich gekümmert. Das hat mir echt nicht gefallen.“
„Na ja, wir wollten ja auch Zeit zu Zweit miteinander verbringen und ich wollte Dich aber auch nicht vernachlässigen.“
„Ist schon okay. Aber ich mag Sirius viel lieber. Der ist witzig und der kann sich auch noch in einen Hund verwandeln. Wir haben immer ziemlich viel Spaß zusammen. Nur schade, dass er kein Weibchen ist.“
„Kannst Du nicht endlich mal mit diesen Rammelsachen aufhören? Das ist ja furchtbar. Ich glaube, es wird wirklich langsam aber sicher Zeit, dass ich Dich kastrieren lasse.“
„Untersteh Dich! Meine Eier behalte ich!“
„Das entscheidest nicht DU!“
„Willst Du mir das denn echt antun? Dann wäre ich ja gar kein Mann mehr.“
„Das bist Du doch so oder so nicht. Du bist ein Hund!“
„Ja, aber ein männlicher. Was würdest Du denn sagen, wenn ich Deinem Auserwählten die Eier abbeißen würde?“
„Also erstens gibt es keinen Auserwählten mehr und zweitens würdest Du das nicht wagen. Einigen wir uns einfach auf folgendes: Ich lasse Dir Deine Eier und Du hältst Dich zurück, was das Thema Sex, oder wie auch immer ihr Hunde das nennt, angeht. Okay?“
„Das nenne ich doch mal einen fairen Deal.“
„Gut, dann sind wir uns ja einig. Und jetzt erzähl mal. Was schnappst Du denn im Schloss so alles auf?“
Und dann begann Filou, mein treuer Weggefährte, zu erzählen.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin