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Come fly with me, loving bat! - Kapitel 4: Die Eröffnungsfeier

von Dilli

Die restliche Fahrt verlief eigentlich relativ ereignislos. Warum ich relativ sage? Na ja, wir waren fast in Hogsmeade, dem Ort, in dem sich meine neue Schule befand, angekommen, als sich erneut die Abteiltür öffnete. Und herein kam... Mr Superschnellchecker – Arschloch – Fledermaus höchstpersönlich. Severus Snape, der Junge vom Spielplatz. Er trug bereits seine Schuluniform und das ließ ihn noch mehr wie eine Fledermaus erscheinen wie in seinen normalen Klamotten. Hmm, er sah wirklich gar nicht mal so schlecht aus, das musste ich wirklich zugeben. Er hatte ein hübsches Gesicht, aber seine Haare hätten dringend einmal eine Haarwäsche, eine Kur und etwas Gel vertragen.
„Lilly, kann ich bitte kurz mit Dir sprechen“, meinte er, ohne mich eines Blickes zu würdigen.
Klar, ignoriere mich nur, Du Scheißkerl. Was hatten diese Jungs aus Hogwarts nur? Wirkte ich vielleicht wie ein Geist oder so? Oder war ich einfach nur Luft?
Doch meine Freundin zog einfach nur ein Buch aus ihrem Rucksack und vergrub sich darin. Ich wusste genau, warum sie das machte. Sie mochte diesen Kerl einfach nicht, was ich nur allzu gut verstehen konnte nach allem, was sie mir über ihn erzählt hatte. Anscheinend war dieser Snape ein Freak, der seine eigenen Zaubertränke und Zaubersprüche entwickelte. Das an sich wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn das nicht tiefste schwarze Magie gewesen wäre, mit denen er andere Schüler quälen konnte. Und das schien ihm einen riesigen Spaß zu machen. Auch seine so genannten Freunde standen auf diesen Scheiß. Sie hatten sogar eine Gruppe gebildet, die sich einem sehr gefährlichen Zauberer anschließen wollten, sobald sie mit der Schule fertig waren. Das alles klang für mich gar nicht gut. Ich meine, wer machte denn von Haus aus so einen Scheiß? Nur jemand, der von Natur aus böse war.
„Fünf Minuten, Lilly, bitte“, flehte er erneut. „Mehr verlange ich gar nicht.“
„Sag mal, Mimi“, meinte meine Freundin an mich gewandt und hob seufzend den Blick von ihrem Buch. „Hörst Du irgendetwas? Ich habe da gerade so ein lästiges Geräusch im Ohr und ich kann überhaupt nicht einordnen, woher es kommt.“
Ich grinste sie an. Ich mochte dieses Spielchen. Ich nenne es „Ignoriere die biestige alte Fledermaus“.
„Ja, ich weiß genau, was Du meinst“, gab ich deshalb zurück. „So ein komisches Gebrummel. Aber ich weiß auch nicht, wo es her kommt. Hast Du schon einmal aus dem Fenster geschaut? Vielleicht kommt es ja von draußen.“
„Ja, wahrscheinlich!“
„LILLY“, rief der Arsch jetzt lauter. „Ich bin es, der mit Dir redet. Hör bitte auf, so zu tun, als würde es mit nicht geben. Das ertrage ich nicht. Bitte, komm raus und unterhalte Dich mit mir. Nur fünf beschissene Minuten.“
OI, der Typ schien es wirklich nicht zu kapieren, das Lilly keine Lust hatte, mit ihm zu sprechen. Was auch immer da vorgefallen war. Das war ja zum Haare raufen, wenn man keinen Plan hatte, worum es geht.
„Da war es schon wieder“, seufzte meine Freundin und rieb sich genervt das Ohr. „Dagegen müssen wir dringend etwas unternehmen.“
„LILLY!“
„Bist Du Dir ganz sicher“, wollte ich von ihr wissen. „Ich kann gerne die Störung orten und beseitigen, wenn Du willst.“
„Ich bitte darum, Mimi!“
„LILLY!“
Snape schrie es jetzt. Oje, der schien schon richtig sauer zu sein. Der blähte ja schon die Nüstern, wie ein wild gewordener Hippogreif. Ich seufzte und wandte ihm nun direkt dem Blick zu. Filou auf der Bank neben mir tat das gleiche und war ganz wachsam. Er würde mich auf jeden Fall beschützen, wenn es hart auf hart kommt.
„Hör zu, bist Du so doof oder willst Du es nicht kapieren“, wollte ich von ihm wissen. „Du bist hier unerwünscht!“
„Du hältst die Fresse“, maulte er mich an.
Na, so etwas kannte ich ja bereits von ihm. Konnte der sich nicht einmal eine neue Masche einfallen lassen? Das wurde irgendwann langweilig.
„Also, erstens habe ich keine Fresse“, gab ich deshalb zurück. „Ich habe wenn dann einen Mund. Und den werde ich definitiv nicht halten. Und zweitens: Wenn hier jemand die Klappe halten sollte, dann bist es Du. Checkst Du denn gar nicht, dass Lilly keinen Bedarf hat, mit Dir zu reden?“
„Misch Dich da nicht ein, Du blöde Zicke. Das geht Dich überhaupt nichts an. Das ist eine Sache zwischen Lilly und mir. Also halt Dich da raus, Froschschenkelfresser!“
Moment einmal, MOOOOOMENT! Woher wusste er, dass ich Französin war? Und selbst wenn, was war so schlimm daran, wenn jemand Froschschenkel mochte? Nicht, dass ich das tat, ich hatte noch nie welche probiert, aber dass er das gegen mich einzusetzen versuchte, war unterste Schublade. Der Kerl hatte sie ja wohl nicht mehr alle. Dem hatte man wohl echt ins Gehirn geschissen.
„So, jetzt reicht es aber, Du blöder Arsch. Von so einem wie Dir lasse ich mich doch nicht beleidigen, nur weil ich aus einem anderen Land komme. Schau endlich das Du Land gewinnst, Du Abschaum.“
„Du hast mir gar nichts zu sagen, Du blöde Kuh. Ich möchte mit Lilly reden und nicht mit so einer abgefuckten Ziege wie Dir! Also halt endlich Deine verfickte Fresse!“
„Ich lasse mir doch nicht von einem wie Dir den Mund verbieten. Und ich habe sehr wohl das Recht, Dich hier aus dem Abteil zu schmeißen, da ich genauso keinen Bock auf Dich habe wie Lilly. Also HAU ENDLICH AB!“
„NEIN! Lilly, bitte, ich will doch nur...“
„Geht das denn schon wieder los? Hallo, Erde an Mr Fiesling! Sie will nicht mit Dir reden! Kapiere das endlich. Also lass uns jetzt gefälligst in Ruhe!“
„Halt Dein Maul, Hackfresse! Lilly, bitte...“
„Will das denn nicht in Deinen kleinen Schädel? Du bist hier nicht erwünscht! Verzieh Dich!!!“
„FICK DICH, DU BLÖDE SCHLAMPE!!!“
So, das war's. Jetzt reicht es wirklich endgültig! Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein, mich eine Schlampe zu nennen? Mich, die noch nie einen Mann geküsst, geschweige denn andere Dinge mit ihm gemacht hatte. Dieser Kerl war doch wirklich ein blöder Vollpfosten wie er im Buche steht. Und man musste ihm dringend einmal zeigen, wo es lang ging. Von so einem Arschloch lasse ich mich doch nicht als Schlampe bezeichnen. Also, half nur noch eines: ich musste die Französin in mir raus lassen. Gnade Dir Gott, Du Wichser!
Ich sprang von der Bank auf und riss meinen Zauberstab aus der hinteren Hosentasche, während mein Schäferhund an meine Seite sprang und wild zu knurren anfing. Gut so, Filou. Wir sind ein Team!
„ICH BIN KEINE SCHLAMPE“, schrie ich auf Französisch. „MERK DIR DAS DU BLÖDER VOLLIDIOT!!!“
Ich schwang meinen Zauberstab und hetzte ihm zuerst einen Schweigezauber auf, sodass er sich nicht mehr verteidigen konnte. Ungesagt natürlich. Das hatte ich schon seit der dritten Klasse drauf. Lesen bildet bekannterweise. Dann dachte ich mit aller Macht „Depulso“ und sah zufrieden, wie Snape aus dem Abteil flog und an die gegenüberliegende Wand krachte. Dann schloss ich mit einem Schlenker meines Zauberstabs die Abteiltür und verriegelte sie. Anschließend wandte ich mich meiner Freundin zu.
„So, das wär's“, sagte ich zu ihr und wischte mir demonstrativ die Hände an meiner Hose ab. „Der Müll ist beseitigt!“
Wir sahen uns tief in die Augen und prusteten los. Das hatte ja so war von gut getan. Diesem blöden Arsch hatte ich es mal gezeigt. Der würde es sich in Zukunft zweimal überlegen, ob er sich mit mir anlegen würde oder nicht. Schade eigentlich, dass ich ihm nicht noch den Arsch-Umkehre-Zauber aufgehalst hatte. Dabei wäre sein Hintern dann sein Gesicht gewesen. Hmmm, das musste ich mir für das nächste Mal dringend merken.
„Du warst klasse, Mimi“, brachte Lilly schließlich mühsam hervor. „Ich fass es ja nicht, wie Du ihn fertig gemacht hast. Das war wirklich spitze! Und wie Du abgegangen bist, als er Dich eine Schl... genannt hat... Wirklich ganz großes Kino!“
„Danke für das Kompliment.“
„Das meine ich ernst. Woher hast Du eigentlich so gut zaubern gelernt? Normalerweise dürftest Du noch gar keine ungesagten Zauber können. Das ist UTZ-Niveau.“
„Weißt Du, in Beauxbatons haben wir eine riesige Bibliothek und dürfen auch einige Zauber üben. Gut und aus den einigen sind bei mir einige mehr geworden. Ich hatte viel Zeit und ich lese gerne, also habe ich heimlich trainiert. Für genau solche Fälle. Hat ja auch nicht geschadet, wie man sieht.“
„Ganz und gar nicht. Du warst wirklich gut.“
„Danke. Aber sag mal, bekomme ich jetzt eigentlich Ärger?“
„Nein. Wieso fragst Du?“
„Na, weil ich doch außerhalb der Schule gezaubert habe.“
„Das gilt nur während den Ferien und das Zaubern im Hogwartsexpress wird toleriert, da hier keine Muggel in der Nähe sind.“
„Dann ist es ja gut. Ich hatte schon Angst, dass meine Eltern das vielleicht irgendwie rausfinden würden. Du hast ja meinen Dad kennen gelernt. Mehr brauche ich Dir also nicht zu sagen. Aber sag schon, was läuft da mit Dir und diesem Snape? Warum will er unbedingt mit Dir reden?“
„Ich... Ich erzähle es Dir später, okay?“
„Aber warum denn das?“
„Weil wir gleich da sind und wir uns noch unsere Umhänge anziehen müssen. Versprochen, wir reden später darüber.“


Keine fünf Minuten später fuhren wir in den Bahnhof Hogsmeade ein. Er war recht klein und alt, wirkte aber doch irgendwie romantisch. So ganz wie in alten Muggelfilmen, in denen eine Frau ihren Angebeteten abholte.
Ich stieg hinter meiner Freundin aus, den Koffer in der einen und Filous Leine in der anderen Hand. Gott, ich fühlte mich jetzt schon wie ein Schwerlasttransport, doch ich wagte es nicht, mir meine Last zu erleichtern. Nicht dass das Zaubern doch noch verboten war. Sofort stieg mir ein angenehmer Geruch in die Nase. Es roch nach Bäumen und nach See. Natur pur! Zwar nicht ganz so gut wie der Duft des Meeres, aber dennoch irgendwie vertraut. Ich fühlte mich sofort wohl.
„ERSTKLÄSSLER UND MISS DUTCHAZZ ZU MIR RÜBER“, ertönte da auf einmal ein Ruf über die Menge hinweg. „ERSTKLÄSSLER UND MISS DUTCHAZZ!“
Ich fühlte mich überhaupt nicht angesprochen. Ich war weder eine Erstklässlerin noch irgendeine Miss Dutchazz! Deswegen stapfte ich weiterhin fröhlich hinter Lilly her in Richtung Ausgang.
„MARIE DUTCHAZZ?“
Moment mal... Ich blieb stehen und drehte mich um. Ich konnte eine Horde von Erstklässlern sehen, die sich um eine riesige Gestalt drängten. Himmel, wer war denn das? Ich dachte, Riesen wären ausgestorben?
„Mimi, ich glaube, Hagrid meint Dich“, sagte Lilly zu mir. „Bei ihm hapert es manchmal ein bisschen mit der Aussprache der Namen. Geh einfach mal hin. Gib mir Deinen Koffer, ich nehme in mit ins Schloss. Wir sehen uns dann gleich beim Abendessen.“
„Bis gleich“, gab ich zurück und ging zu der Gruppe, die immer noch auf dem Bahnsteig stand.
Je näher ich kam, umso mehr konnte ich erkennen. Da waren ungefähr dreißig kleine Elfjährige, die mir vielleicht bis zum Bauchnabel reichten. Also so ungefähr. Dabei war ich mit meinen 1,62 Meter wirklich nicht riesig. Bei ihnen stand ein Mann, der mindestens 2,50 Meter groß war, wenn nicht sogar noch größer. Sein Gesicht konnte man nicht wirklich erkennen, denn das einzige, was man sah, waren Haare. Er hatte eine gewaltige Zottelmähne und einen Bart, der genauso aussah. Trotzdem wirkte er freundlich. Seine Augen funkelten und er lächelte leicht.
„Hallo“, meinte ich zu ihm. „Mein Name ist Marie Duchesse. Und das hier ist Filou.“
Nie würde ich auf die Idee kommen, mein Baby zu vergessen.
„Sehr schön“, gab der Riese zurück und reichte mir seine gigantische Pranke. „Mein Name ist Rubeus Hagrid. Ich bin der Hüter der Schlüssel und Länderein von Hogwarts.“
Ach, das war also der Kerl, bei dem Filou seine Zeit verbringen würde, wenn ich im Unterricht war. Ja, das konnte ich mir wirklich vorstellen. Er wirkte nämlich echt sympatisch.
„Gut, dann wären wir jetzt also vollzählig“, rief Hagrid laut und einige der Kleineren zuckten zusammen. „Wenn ihr mir bitte folgen wollt.“
Er wandte sich um und ging einen schmalen rutschigen Pfad entlang. Um mich herum war alles stockdunkel, aber das juckte mich nicht. Wieso sollte ich auch Angst haben? Ich glaubte nicht, dass uns hier irgendetwas passieren würde. Plötzlich war der Weg zu Ende und wir standen am Ufer eines gigantischen Sees. Drüben auf der anderen Seite, auf der Spitze eines hohen Berges, thronte ein gewaltiges Schloss mit vielen Zinnen und Türmen. Die Fenster funkelten wie gold in der rabenschwarzen Nacht. Wow, das war mal eine Ansage. Das hatte mit Sicherheit ein Mann gebaut, denn es war keine normales Schloss sondern ein Statussymbol.
„Nicht mehr als vier in ein Boot“, riss uns Hagrid von dem Anblick los. Er deutete auf ein paar kleine Kähne, die am Ufer dümpelten.
Ich sprang sofort in eines der kleinen Schiffe, natürlich zusammen mit meinem Hund. Hagrid stieg in ein eigenes, denn es wäre sicher gesunken, wenn dort noch jemand mit eingestiegen wäre, denn er wog alleine mit Sicherheit so viel, wie vier von den kleinen Schülern zusammen. Wenn nicht sogar noch mehr. Keiner der Erstklässler wagte es, sich zu mir und Filou zu setzen. Ob sie Angst vor mir oder dem Hund hatten, wusste ich nicht. Na toll und schon wieder einmal war ich eine Außenseiterin. Das ging ja schon mal gut los. Mimi, was redest Du denn da? Du legst doch gar nicht wert darauf, mit Erstklässlern befreundet zu sein. Die sind viel zu jung für Dich.
Wir setzten uns in Bewegung und glitten majestätisch auf das Schloss zu. Ich mochte es, auf dem Wasser zu sein. Um mich herum zischten sich die Knirpse irgendwelche Sachen zu, von denen ich nicht wirklich viele verstand. Ein Junge zum Beispiel flüsterte: „Ich habe gehört, dass hier in diesem See ein Kraken lebt“, während wieder ein anderer schwor, dass gerade etwas unter dem Boot hindurch geschwommen sei. Also, ich mochte Kinder ja sehr gerne, aber manchmal haben sie wirklich eine blühende Fantasie. ZU blühend, für meinen Geschmack. Am Ende wurden wir noch von Trollen in Schönheitspflege unterrichtet. Tsa.
Wir glitten auf die Felsen zu und fuhren durch einen Vorhang aus Efeu in eine kleine Höhle. Filou und ich waren die ersten, die an einem steinernen Steg ankamen und sprangen sofort aus dem kleinen Schiff. Wir warteten, bis auch die anderen angekommen waren und gingen dann hinter Hagrid eine Steintreppe hinauf, an deren Ende ein großes hölzernes Portal auf uns wartete. Hagrid hob die Hand und klopfte dreimal an.
Sofort öffnete sich die Tür und eine Hexe, die ich so auf 40 Jahre schätzte, erschien. Sie hatte schwarze Haare, die sie im Nacken zu einem straffen Knoten gesteckt hatte und trug einen dunkelblauen Umhang. Sie blickte ziemlich streng drein und ihre Lippen waren so dünn, wie ich es noch nie gesehen hatte. Oje, ob mit dieser Frau gut Kirschen essen ist, bezweifle ich. So wie die drein kuckte, war sie ziemlich verbittert. Vielleicht musste sie auch einfach nur einmal wieder richtig durch gevögelt werden. Oh, hatte ich das gerade wirklich gedacht? Schäm Dich, Mimi, also wirklich. Das hier ist immerhin eine Lehrerin.
„Ich bringe Ihnen die Erstklässler und Miss Duchazz (Duchesse, Herrgott nochmal!), Professor McGonagall“, sagte Hagrid zu ihr.
Ach das hier war McGonagall. Die, die diesen Typen im Klo beim Ihr-wisst-schon-was erwischt hatte. Die mit den Karnickeln und dem Puff. Wobei der Spruch ja schon ziemlich geil gewesen war.
„Ich nehme sie Ihnen ab, Hagrid“, gab sie zurück. „Gehen Sie doch schon einmal in die Große Halle. Wir kommen gleich nach. Ach, aber nehmen Sie doch zuvor Miss Duchesse ihren Hund ab und versorgen Sie ihn vorab schon einmal.“
„'Türlich, Professor! Darf ich, Marie?“
„Ja, selbstverständlich“, gab ich zurück und reichte Filous Leine schweren Herzens an Hagrid weiter. Ich wollte mich nicht von meinem Hund trennen, aber ich wusste, dass es so besser war. Widerspruch zwecklos. Ich sah meinem Hund hinterher, der mit Hagrid einen anderen Weg zu gehen schien.
„Wenn sie mir bitte folgen würden“, bellte McGonagall.
Dann drehte sie sich um und wir folgten ihr noch mehr Stufen hinauf. Gott sei Dank war ich gut trainiert, sonst würde ich sicher bald schnaufen wie eine alte Dampflok. Wir kamen in einer gewaltigen Halle an, zu deren rechten eine große Flügeltür war, aus der das Summen von Hunderten Stimmen drang. Der Boden war aus Stein und die Decke schien wahnsinnig weit weg zu sein. Der Wahnsinn, das war wirklich mal ein Statement.
„Willkommen in Hogwarts“, meinte die Hexe und sah uns alle der Reihe nach an. „Mein Name ist Professor McGonagall und ich unterrichte hier die Kunst der Verwandlung. Das Bankett zur Eröffnung des Schuljahres beginnt in Kürze (Gut, weil ich habe eine gewaltigen Kohldampf!). Doch bevor ihr Eure Plätze in der Großen Halle einnehmen könnt, werden wir feststellen, in welche Häuser ihr kommt.“
Wie wollten die das denn machen? Sollten wir uns vielleicht ausziehen und in einem riesigen Becken voller Schlamm mit einem Troll ringen? Oder sollten wir vielleicht irgendwelche Zauber ausführen? Na, das wäre ein Klacks.
„Das ist eine sehr wichtige Zeremonie, denn das Haus ist gleichsam eure Familie in Hogwarts. Ihr habt gemeinsam Unterricht, ihr schlaft im Schlafsaal eures Hauses und verbringt gemeinsam die Zeit im Gemeinschaftsraum.
Die vier Häuser heißen Gryffindor, Huffelpuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat seine eigene, ehrenvolle Geschichte und jedes hat bedeutsame Hexen und Zauberer hervor gebracht. Während eurer Zeit in Hogwarts könnt ihr mit euren Leistungen Punkte für das Haus holen, doch wenn ihr die Regeln verletzt und dadurch euer Haus in Verlegenheit bringt, werden euch Punkte abgezogen. Am Ende des Jahres erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal, was eine große Ehre bedeutet. Ich hoffe, jeder von euch ist ein Gewinn für das Haus, dem er gleich zugeteilt wird.
Gut, dann lassen sie uns jetzt beginnen.“
McGonagall schwang ihren Zauberstab und schon hatte sie einen dreibeinigen Hocker und einen alten Stofffetzen in der Hand. Was sollte denn das sein? Sollten wir uns damit die Augen verbinden und dann eine Runde „Blinde Kuh“ spielen um unsere Intelligenz zu testen? Na prima. Wieso hatte mir Lilly denn nicht erzählt, was auf mich zukommen würde? Alles hatte sie mir verraten, nur das nicht. Ich hasste es, wenn ich nicht wusste, was auf mich zukam.
Die Professorin drehte sich um und schritt auf die Tür zu, die sich wie durch Zauberhand zu öffnen schien. Ich folgte ihr hinein und sah das erste Mal die Große Halle. Auch sie war gewaltig. Die Wände und der Boden waren aus Stein, doch die Decke schien so verzaubert zu sein, dass sie aussah, wie der Himmel draußen. Hunderte, wenn nicht tausende Kerzen schwebten mitten in der Luft und machten somit eine romantische Stimmung. Ich würde mich auf Anhieb wohl fühlen, wenn da nicht die vielen Schüler und Schülerinnen, die an vier langen Tafeln saßen, gewesen wären, die mich neugierig musterten. Klar, sie hatten nur die Erstklässler erwartet und jetzt tauchte hier auf einmal ein 16-jähriges Mädchen auf, das sie noch nie gesehen hatten. Frischfleisch für die Jungs und Konkurrenz für die Mädchen. An dem Tisch, der rechts von mir war sah ich Lilly sitzen, die mir freudig zuwinkte und beide Daumen in die Höhe reckte. Das solllte wohl viel Glück heißen. Na, die hatte Nerven. Sie hätte mich wirklich einmal vorwarnen können.
An der Stirnseite der Halle war noch ein Tisch aufgebaut, an dem zweifellos die Lehrer saßen. Nur ein Stuhl war leer, der rechte neben dem Schulleiter. Das war mit Sicherheit McGonagalls Platz. Sie stellte den Stuhl auf dem Boden ab und drapierte den Fetzen darauf. Jetzt erkannte ich auch, was es war. Es war ein Hut. Wie sollte uns ein Hut dabei helfen, uns den richtigen Häusern zu zuteilen? Ich verstand das nicht wirklich. Doch da erschien auf einmal eine Ritze oberhalb der Krempe und der Hut begann zu singen (Singende Hüte? Sachen gibt’s!)

Ich bin vielleicht ein alter Hut,
mein Aussehen ist auch gar nicht gut.
Zerfetzt, vermottet und zerschlissen,
ich weiß, es ist ziemlich beschissen.
Doch dafür bin ich richtig schlau,
das ist nicht eitel, ich weiß es genau.
Alle Tücher, Hüte, Kappen,
sind gegen mich blöde Jammerlappen.
Ich weiß in Hogwarts am besten Bescheid,
setzt mich auf und macht euch bereit.
Setzt mich auf, habt nur Mut,
ich sag euch, wo ihr hinpasst gut.
In Hogwarts gibt es Häuser vier,
doch das wisst ihr bereits, sonst wärt ihr nicht hier.
Am besten passt nach Gryffindor,
wer Tapferkeit und Mut noch nie verlor.
In Huffelpuff ist man gerecht und treu,
man hilft sich gegenseitig, hat vor Arbeit keine Scheu.
Bist Du klug, vielleicht auch weise,
begleitest Du Ravenclaw auf ihrer Reise.
Mit Slytherin kann man List und Tücke gar verbinden,
doch auch hier kann man gute Freunde finden.
Nun kommt schon, los, zeigt mir euren Mut,
habt Vertrauen zu mir den Sprechenden Hut!

Da brach ein Jubelsturm in der Großen Halle los und auch ich applaudierte mit. Das war schon mal was. Ein Hut, der sprechen konnte. So was fand man in Beauxbatons nicht.
„Wenn ich eure Namen aufrufe, dann tretet ihr nach vorne, setzt euch auf den Stuhl und zieht den Hut auf euren Kopf“, erklärte McGonagall. „Er wird euch sagen, wohin ihr am besten passt.“
Und dann ging es auch schon los. McGonagall rief einen nach dem anderen auf und alle gehorchten aufs Wort, setzten sich hin und zogen den Spitzhut auf ihren Kopf. Ich wartete und wartete, doch irgendwie wollte mich McGonagall mich nicht aufrufen, obwohl die anderen Namen alle in alphabetischer Reihenfolge genannt worden waren. Oh Mann, wieso traf es denn immer mich? Wieso musste ich mir hier die Beine in den Bauch stehen und vor Aufregung beinahe platzen? Die anderen waren viel jünger als ich. Die liefen noch nicht Gefahr, an einem Herzinfarkt zu sterben. Gut, um ehrlich zu sein, ich auch nicht, aber hieß es nicht immer Alter vor...
„Duchesse, Marie Lucie!“
Wie, was, wo, hä? Oh, ich war endlich dran. Als Letzte wohlgemerkt. Typisch echt. Ich hatte das Glück wohl gepachtet.
Mit zittrigen Knien ging ich nach vorne und nahm den Hut in die Hand. Er fühlte sich weich und dennoch leicht rissig an. Er musste wirklich alt sein. Ich drehte mich um und sah nun in die Menge. Alle Schüler schauten mich neugierig an. Ich wusste genau, was in ihren Köpfen vorging. Wo steckt der Sprechende Hut diesen Absonderling hin? Bitte nicht in unser Haus.
Ich setzte mich hin und zog mir den Hut auf den Kopf. Obwohl mein Schädel sicherlich dicker war als die der Erstklässler, rutschte er mir über die Augen und blendete die Masse aus.
„Hallo, Marie“, hörte ich plötzlich eine piepsige Stimme in meinem Ohr. „Ist lange her, dass ich auf so einem großen Kopf gesessen bin. (Bitte?) Also, verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, aber normalerweise setzen mich nur Elfjährige auf. So, aber nun zurück zu Dir. Wo stecke ich Dich denn jetzt hin?“
„Bitte nur nicht zu diesem Arsch von Snape“, dachte ich. „Den kann ich beim besten Willen nicht gebrauchen. Das würde nur Mord und Totschlag geben.“
„Also möchtest Du nicht nach Slytherin, he? Das ist schade. Dort würdest Du sehr gut hinpassen. In Dir steckt der dringende Drang, sich zu beweisen. Du könntest es dort wirklich zu wahrer Größe bringen, da besteht gar kein Zweifel. Du bist ehrgeizig und intelligent. Alles Eigenschaften, die eine Slytherin-Schülerin mit sich bringen muss.“
„Och, weißt Du, ich glaube wirklich nicht, dass ich dort so gut hin passen würde.“
„Meinst Du, ja? Ich sehe da noch andere Eigenschaften in Dir. Du bist mutig und auch draufgängerisch. Und Du weißt auch genau, was Du willst. Also, na schön, da Du nicht nach Slytherin willst, entscheide ich mich für ein anderes Haus, obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass Du dort wirklich besser hinpassen würdest. Aber wenn Du nicht willst, kann ich Dich natürlich nicht dazu zwingen. Dann wird es wohl eher... GRYFFINDOR!!!“
Das hatte er in die Halle heraus geschrien. Der zweite Tisch links von mir fing zu jubeln und zu klatschen an und ich sah Lilly, die aufsprang und mir zu winkte. Das gibt es doch nicht. Man hatte mich tatsächlich in ihr Haus gesteckt. War ich ein Glückspilz. Dieses Mal aber wirklich.
Ich schmiss den Hut zurück auf den Stuhl und rannte zu meiner Freundin. Ich freute mich wirklich darüber, dass ich in meinem neuen Haus schon jemanden kannte. Ich fiel ihr um den Hals und drückte sie fest an mich.
„Ich freu mich ja so“, jubelte sie in mein Ohr. „Du hast gut gewählt.“
„Ich finde es auch klasse“, antwortete ich ihr. „Aber ich habe nicht gewählt. Ich wollte nur nicht in das Haus dieses dämlichen Ekelpakets. Dort wollte er mich nämlich hinschicken.“
„Was? Du Ärmste! Na ja, ist ja Gott sei Dank noch einmal anders gekommen. Und jetzt setze Dich erst einmal, gleich gibt es was zu essen.“
„Halleluja. Ich verhungere gleich.“
Ich setzte mich neben Lilly und war schon viel besser drauf, als noch vor ein paar Minuten. Vielleicht wurde es in dieser Schule ja doch gar nicht mal so übel. Immerhin war das eine verdammt coole Aktion gewesen.
Da erhob sich auch schon der Direktor von seinem Stuhl, der, wie ich wusste, Professor Dumbledore war. Er trug einen prächtigen mitternachtsblauen Umhang, der mit goldenen Sprenkeln verziert war. Dazu trug er einen passenden Hut. Er hatte eine kleine Runde Brille auf seiner Nasenspitze und schaute mit seinen hellblauen Augen freundlich in die Runde.
„Ich möchte euch nur ein paar kurze Worte sagen, bevor ihr euch die Bäuche vollhauen könnt“, sagte er und lächelte dabei leicht. „Die lauten folgendermaßen: Haut endlich rein!“
Okayyy, ja, wieso auch nicht, oder? In der Kürze liegt bekanntlich die Würze. Ich hätte jetzt zwar an etwas wie „Guten Appetit“ oder „Lassen Sie es sich schmecken“ gedacht, aber „Haut endlich rein“ fand ich viel besser. Der Typ schien richtig cool zu sein.
Da füllten sich auch schon die Platten und Schüsseln, die vor uns standen mit lauter herrlichen Sachen. Steaks, Hühnerbeinen, Kroketten, Kartoffelbrei, Reis, Hackbraten, Bohnen im Speckmantel, gefüllte Champignons und und und... Wer sollte denn das alles essen? Da würde sicher eine ganze Menge übrig bleiben.
„Wohl bekomm's“, riefen James Potter und Sirius Black im Chor, die uns nun schräg gegenüber saßen und begannen sofort, alles in ihrer Reichweite in sich hinein zu schaufeln.
Herr im Himmel, ging das nicht auch ein bisschen ordentlicher? Ich meine, ich hatte auch Hunger, aber man musste doch nicht gleich essen wie die Schweine im Schweinestall. Sie kauten sogar mit offenem Mund und riefen wild durcheinander, sodass sie teilweise auch noch spuckten. Das war ja widerlich. Jetzt wusste ich, was Lilly meinte. Das schienen richtige Chauvies zu sein. Sie waren insgesamt zu viert. Da waren James, Sirius, ein kleiner, dicker Junge mit Vorderzähnen, die einem Biber Konkurrenz machen würden und einem hageren Kerl, der ziemlich müde aussah. Hatte er da wirklich schon graue Strähnen in seinem Haar? Das gibt es doch nicht. Der konnte maximal ein Jahr alter sein wie ich. Wobei er noch am ruhigsten und gesitteten zu sein schien.
Die Hauptgänge verschwanden und machte den Nachspeisen Platz, die einem im wahrsten Sinne des Wortes Tränen in die Augen stiegen ließ. Es gab verschiedene Torten, Tiramisú, Mousse au chocolat, Obst und noch vieles mehr. Ich haute rein, so viel ich konnte, aber irgendwann war ich so voll, dass ich einfach nicht mehr essen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass mein Bauch gleich platzen würde.
„Hey, french girl“, kam auf einmal eine Stimme von rechts. „Bist Du froh, im richtigen Haus gelandet zu sein?“
Ich drehte mich zu ihr um und sah, dass es Sirius Black war, der mich angelächelt hatte. Hmmm, er sah wirklich nicht schlecht aus. Nein, Mimi, Du hast es Lilly versprochen, Dich nicht auf so einen Schwachmaten einzulassen. Also lass es lieber gleich. Aber wenn er mich doch so süß anlächelte. Es war wie bei Filou, wenn er mich mit seinen blauen Augen anschaute. Dann ging mir auch immer das Herz auf.
„Ob es das richtige ist, wird sich noch heraus stellen“, sagte ich deshalb. „Aber ich glaube, ich hätte es schlechter treffen können.“
„Allerdings. Stell Dir mal vor, Du wärst nach Slytherin gekommen. Da hättest Du so gar nicht hin gepasst.“
Wenn der wüsste. Der Sprechende Hut war da ganz anderer Meinung gewesen, aber das sagte ich ihm jetzt lieber nicht. Ich war froh, hier zu sein. Ob es gut oder schlecht würde, würden wir ja noch sehen. Unwillkürlich schweifte mein Blick zu dem Tisch herüber, an dem dieser Snape saß. Er amüsierte sich gerade köstlich mit ein paar anderen Jungs über irgendeinen Witz. Na, ich an seiner Stelle hätte nicht so eine dicke Lippe riskiert. Hm, ob seine Kumpels wussten, dass er in unser Abteil gekommen war um Lilly anzubetteln und dass ich ihn dann fertig gemacht hatte? Mit Sicherheit nicht. Oh, das dürfte interessant werden. Mal kucken, ob wir das nicht irgendwie hinbekommen, dass sie es herausfinden. Oh Mimi, Du bist ein kleines Biest. Aber so war ich nun einmal, wenn ich jemanden nicht leiden konnte und dieser Typ war einfach nur so ein Arsch. Wenn Blödheit weh getan hätte, hätte er mit Sicherheit den ganzen Tag nur geschrien.
Doch bevor ich noch etwas antworten konnte, erhob sich Professor Dumbledore am Lehrertisch und sofort kehrte Stille in der Großen Halle ein.
„So, da wir jetzt alle gefüttert und gewässert sind“, begann er seine Rede, „möchte ich noch ein paar kurze Worte an euch richten. Erst einmal möchte ich euch alle Willkommen heißen, das heißt, an unsere neuen Schüler und Schülerinnen ein Willkommen zu eurem ersten Jahr an unserer wundervollen Schule und an unsere altern Hasen ein Willkommen zurück. Ein aufregendes und interessantes Schuljahr steht uns bevor und ich hoffe, dass ihr es alle genießt (Ein paar ironische Lacher ertönten). So und nun die gleiche Prozedur wie in jedem Jahr. Ich möchte euch zuerst mitteilen – und ich weiß, dass die Profis unter euch dies mittlerweile wissen sollten – dass unser Wald für alle Schüler verboten ist. (WAAAS? Was ist denn dann mit Joggen?) In diesem Wald leben dunkle und grauenvolle Geschöpfe, die euch kurzerhand umbringen können. Deswegen beherzt bitte meine Anweisung. Desweiteren möchte ich euch euren neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen. Bitte begrüßt ihn mit einem herzlichen Applaus. Professor Cole Taylor.“
Ein Mann erhob sich am Lehrertisch, winkte lächelnd in die Runde und ich war geflasht. Wow, sah der gut aus. Hier musste irgendwo ein Nest sein. Er war ungefähr 1,90 Meter groß, hatte kurze, dunkelbraune Haare und blaue Augen. Wow, alter Schwede, da lief einem ja das Wasser im Mund zusammen. Und dieses Lächeln erst. MIMI, das ist ein LEHRER! Reiß Dich jetzt gefälligst zusammen. Mann, Du brauchst dringend einen Kerl, altes Mädchen. Du sabberst ja schon. Jetzt wird es wirklich Zeit. Du bist eine tickende Hormonbombe.
„Vielen Dank, Professor Taylor, sie können sich nun wieder setzen“, meinte Professor Dumbledore und fuhr fort. „Gut, nur noch eine kleine Zwischeninfo. Die Quidditchauswahlspiele finden übermorgen, also am Freitag statt. Und jetzt möchte ich euch alle bitten, in eure Gemeinschaftsräume zu gehen, damit ihr morgen auch ja alle fit für den Unterricht seid. Ich wünsche euch eine gute Nacht.“
Oh ja, nach oben ins Bett, herrlich. Jetzt spürte ich erst die Anstrengungen des Tages. Ich war zwar nur den ganzen Tag im Zug gesessen, aber trotzdem. Reisen ist und bleibt anstrengend.
„Miss Duchesse“, ertönte hinter mir ein Ruf.
Was war denn jetzt schon wieder los, verdammte Scheiße? Hatte ich irgendetwas verbrochen? Ich wollte doch nur nach oben in mein Bett und mich vielleicht noch ein bisschen mit Lilly unterhalten. Aber das, was ich am dringendsten brauchte war mein Hund, der sicher schon schon sehnsüchtig auf mich wartete.
Seufzend drehte ich mich um und sah Professor McGonagall auf mich zueilen. Oje, hatte sie etwa heraus gefunden, dass ich im Zug gezaubert hatte und brummte mir jetzt eine saftige Strafe auf? Oh Gott, bitte nicht. Da würde der erste Tag in meiner neuen Schule ja gleich glorreich anfangen. Einen besseren Schulstart gab es wohl kaum.
Lilly blieb neben mir stehen und wartete, bis McGonagall uns erreicht hatte.
„Miss Duchesse, ich wollte sie nur in unserem Haus willkommen heißen“, sagte sie, leicht außer Atem. Klar, sie war schließlich nicht mehr die Jüngste. „Ich bin die Hauslehrerin von Gryffindor, das sollten sie wissen. Und ich hoffe einmal, dass sie mir keinen Ärger machen und sich stattdessen für das Haus engagieren.“
Na, das klang ja super. Sie schien ein riesiges Vertrauen in mich zu haben. Das meine ich natürlich ironisch.
„Ich werde mein bestes geben, Professor“, antwortete ich so höflich wie möglich.
„Das hoffe ich für Sie. Aber ich glaube, wir haben mit Ihnen vielleicht einen Gewinn gemacht. Immerhin gibt es nun endlich ein Mädchen in diesem Jahrgang.“
„Wie meinen Sie das, Professor? Ich verstehe nicht ganz.“
„In Ihrem Schuljahr gibt es nicht ein Mädchen, dass dem Hause Gryffindor zugeteilt wurde. Die hatten alle nicht den richtigen Mumm in den Knochen, wie es aussieht. Aber das scheint sich ja jetzt endlich geändert zu haben.“
„Vielen Dank, Professor.“
Ich wusste nicht wirklich, was sie von mir wollte, deswegen schaute ich fragend zu Lilly, doch sie schien auch keinen blassen Schimmer zu haben.
„Ihnen steht natürlich ein eigener Schlafsaal zu“, fuhr McGonagall fort, „denn die sind in die verschiedenen Jahrgänge unterteilt. Ihr Koffer und Ihr Hund warten bereits oben auf sie.“
„Danke.“
„Ach und bevor ich es vergesse. Ich habe hier noch etwas für Sie.“
McGonagall langte in die Tasche ihres dunkelblauen Umhangs und reichte mir eine silberne Anstecknadel. Es war ein Löwe, auf dem ein großes V prangte. Was sollte denn das sein? Ich verstand nur Bahnhof.
„Ähm, vielen Dank, Professor“, stotterte ich deshalb. „Das ist wirklich sehr hübsch. Hat denn jeder der Schüler so etwas?“
Ich sah zu Lilly herüber, doch sie hatte so etwas nicht. Zumindest trug sie so eine Brosche nicht am Umhang.
„Natürlich nicht, Miss Duchesse. Nur die Vertrauensschüler.“
Moment, ich glaube, ich habe mich soeben verhört. Vertrauensschüler? Das sagte mir sehr wohl etwas, denn das gab es in Beauxbatons auch, aber ich hätte nie eine Chance auf so ein Amt gehabt. Dazu gab es Leute, die viel besser dazu geeignet waren als ich. Keiner, der bei klarem Verstand war, würde MICH zur Vertrauensschülerin machen. Das war echt ein guter Witz. Ich war gerade einmal zwei Minuten hier und dann sollte ich schon so eine Verantwortung übernehmen? Nur über meine Leiche.
„Ab dem 5. Jahrgang gibt es in jedem Haus je ein Mädchen und einen Jungen pro Schuljahr, die dieses Amt innehaben“, erklärte mir McGonagall. „Und da sie das einzige Mädchen in ihrem Jahr sind, bleibt mir gar nichts anderes übrig, als sie zur Vertrauensschülerin zu machen. Aber ich bin mir sicher, sie machen ihre Sache gut.“
Ha, da war ich mir nicht so sicher.
„Und was sind meine Aufgaben, Professor?“
„Ach, sie müssen sich nur um die jüngeren Schüler kümmern, wenn sie irgendwelche Probleme haben. Selbstverständlich müssen sie auch darauf achten, dass die Schulregeln eingehalten werden. Sollte jemand dagegen verstoßen, dürfen sie ihm oder ihr entweder eine Strafarbeit erteilen oder ihn, bei schlimmen Fällen eines Verstoßes, zu einen Lehrer schicken.“
Diese Frau kannte mich wirklich noch nicht. Ich war eher diejenige, die die Regeln brach und nicht diejenige, die darauf achtete, dass sie eingehalten wurden. Im Gegenteil, ich pfiff auf die Regeln. Aber das sagte ich jetzt lieber nicht.
„Ich gebe Ihnen die Regeln morgen in meinem Unterricht, Miss Duchesse“, fügte meine Lehrerin noch hinzu.
„Alles klar, Professor“, gab ich zurück. Was hätte ich denn anderes sagen solle?. Sie machen den größten Fehler ihres Lebens? „Und danke noch einmal.“
Ich nahm ihr die Anstecknadel ab und machte sie mir an meinen Schulumhang.
„Das Passwort für den Gryffindorturm ist übrigens Wingardium Leviosa. Gute Nacht, Miss Duchesse. Miss Evans!“
„Gute Nacht, Professor“, sagten wir im Chor und gingen dann aus der Großen Halle.
„Wow, Vertrauensschülerin“, meinte Lilly, als wir die Marmortreppe bestiegen. „Das ist aber ein ganz schöner Aufstieg, für das, dass Du erst ein paar Stunden lang hier bist.“
„Glaub mir, da bin ich überhaupt nicht scharf darauf.“
„Wieso denn das? Das ist eine enorme Verantwortung und das hilft Dir einmal, wenn Du später einen Beruf ergreifen willst. So etwas macht sich in einem Lebenslauf immer gut.“
„Tja, das vielleicht schon, aber ich bin immer eine gewesen, die GEGEN die Regeln handelt und sich nicht an sie hält.“
„Das dürfte zum Problem werden.“
„Das sehe ich auch so. Außerdem klingt das für mich ziemlich nach einem Fall von DVD!“
„DVD?“
„Depp vom Dienst!“
Wir sahen uns an und fingen gleichzeitig an zu lachen.


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