von TatzeMoonyKrone
Wie sich Marlene vorgenommen hatte, ging sie seit neuersten jedem Jungen aus dem Weg. Regulus Black schien das jedoch nicht zu interessieren, denn er hörte nicht auf ihr ständig hinterherzulaufen, um mit ihr zu reden. Marlene musste allerdings zugeben, dass sie es trotzdem genoss mit ihm Gespräche zu führen. Er war anders. Intelligenter, als die meisten Jungen die sie kannte. Und so waren letztlich auch die Gespräche.
Während Marlene das Gefühl hatte, alles wieder einigermaßen im Griff zu haben, sah das bei Sirius ganz anders aus. Er beschäftigte sich viel zu sehr damit, sich einen Plan auszudenken, um Marlene von der Wahrheit zu überzeugen, als um die Schule. Gut, ihn störte das nicht besonders. Aber diese permanenten Gewissensreden von Remus gingen ihm gewaltig auf die Nerven.
"Sirius, ich meine es ernst! Du schaffst das Jahr nicht, wenn du so weiter machst! Ich weiß doch, dass dir Marlene wichtig ist, aber deswegen darfst du deine Noten nicht völlig vergessen!", mahnte Remus mit einer tiefen Falte zwischen den Augen.
"Moony bitte! Ich kann das langsam nicht mehr hören! Es ist echt nett dass du dir so viele Gedanken meinetwegen machst, aber ich setze meine Prioritäten selbst, ja?", erwiderte Sirius genervt.
Remus seufzte enttäuscht. James lachte. Er lag auf dem Sofa des Gemeinschaftsraumes und las zum gefühlten vierhundertsten Mal 'Quidditch im Wandel Zeit'. Peter sah hingegen so aus als würde er angestrengt versuchen zu lernen.
"Du könntest dich ruhig ein wenig mehr an meiner Gewissensrede beteiligen, James.", murmelte Remus verzweifelt. Erschrocken drehte sich James zu seinen Freunden.
"Was?", fragte er verwirrt. Remus schüttelte den Kopf und setzte sich. Sirius lachte.
"Gar nichts. Du hast nur Moonys Standpauke verpasst.", scherzte er grinsend.
"Das ist aber auch nichts neues. Dann habe ich wenigstens nichts verpasst.", erwiderte James lachend.
"Ich versuche nur zu helfen.", entgenete Remus leise.
"Hey, Mann! Das wissen wir und wir sind dir sehr dankbar dafür, ehrlich! Aber Tatze ist einfach nicht dafür geschaffen sich ins Gewissen reden zu lassen. Du verschwendest hier wirklich nur Zeit und Luft.", meinte James aufmunternd.
"Hast du denn schon einen Plan, Tatze?", fragte Peter plötzlich und gesellte sich zu seinen Freunden.
"Nein! Das ist es ja! Ich weiß nicht, ob dein Plan wirklich funktioniert, Krone.", antwortete Sirius verzweifelt.
"Aber klar! Wenn wir deiner kleinen McKinnon beweisen wollen, dass dein Bruder nur ein Spielchen mit ihr spielt, dann wird das schon! Du bist doch quasi der Einzige, der ihn so provozieren kann, sodass er es einfach frei heraus sagt. Ich nehme meinen Umhang mit, McKinnon sieht und hört es und du stehst ihr anschließend bei. Ganz ehrlich, einen besseren Plan gibt es kaum!", erklärte James mit einem zufriedenen Lächeln.
"Naja es ist zumindest den Versuch wert.", murmelte Sirius immernoch unschlüssig darüber, ob dieser Plan wirklich aufgehen könne.
"Mit wem gehst du eigentlich zum Ball?", fragte Remus plötzlich und sah James an. Dieser grinste noch mehr als zuvor.
"Na mit wem wohl?", erwiderte er sarkastisch.
"Is' nich' war! Mit Evans?", fragte Sirius ungläubig. James nickte.
"Wie hast du das auf einmal geschafft?"
"Ich habe einfach nur meinen Charme spielen lassen."
"Ja klar! Und jetzt die wahre Geschichte bitte.", sagte Remus mit einem Hauch Ironie.
"Nein, so war's! Jetzt müssen wir uns quasi nur noch um euch beide kümmern.", meinte James und sah Remus und Peter tief in die Augen.
"Nein, ich werde nicht hingehen.", erwiderte Remus leise.
"Was? Kommt gar nicht in Frage, hörst du!? Du bist ein klasse Kerl, darauf stehen die Mädchen!", rief Sirius empört.
"Ihr wisst was ich bin .. wer würde schon mit mir hingehen wollen?"
"Ja, wir wissen es, aber sonst niemand und selbst wenn, würden die Mädchen schlange stehen um jemanden so vernünftigen, intelligenten und gutaussehenden wie du es bist, zu bekommen!", sagte James und klopfte seinem Freund auf die Schulter.
"Hör auf dich lustig zu machen.", meinte Remus niedergeschlagen.
"Hey, ich meinte das ernst! Komm schon, Moony! Du und Peter findet auf jeden Fall jemanden und wir helfen euch im Notfall dabei, verstanden?"
"Ich kann sowas nicht.. ihr wisst, wie nervös ich bin.", murmelte Remus unbehaglich.
"Ja, vielleicht sollten wir es einfach lassen..", stimmte Peter zu.
"Ok, Leute. Jetzt hört ihr mal alle zu; wir gehen das Ganze nach der Reihe an. Wir kümmern uns erst um Sirius Problem mit Marlene und danach um euch beide, klar? Keine Widerrede!", sagte James forsch und sah wie alle widerwillig (abgesehen natürlich von Sirius, der begeistert war) nickten.
James war zufrieden. Teil A des großen Verkupplungsplan würde beginnen.
Am nächsten Morgen versuchte Sirius verzweifelt an Marlene heranzukommen. Er hatte die Aufgabe ihr klarzumachen, sie müsse heute Nacht zusammen mit James mitkommen, um zu hören was Regulus wirklich von ihr hielt. Dieses falsche Geturtel ging nun schon viel zu lange. Er hatte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde. Jedesmal wenn er in ihre Nähe kam, war sein widerwärtiger Bruder oder sonst irgendjemand bei ihr und selbst wenn er versuchte mit ihr zu reden und ihren Namen rief, ignorierte sie ihn völlig.
Den ganze Tag über lief er ihr nach. Ohne Erfolg. Doch schließlich, als er schon fast dabei war es aufzugeben, traf er sie allein an. Sofort ging er energisch auf sie zu.
"Marlene! Jetzt hör mir bitte nur eine Sekunde lang zu, ja?", forderte er und hielt sie an den Schultern fest. Marlene starrte ihn wütend an und versuchte sich aus dem Griff zu winden.
"Lass mich sofort los, Black!", fauchte sie zornig.
"Nur wenn du nicht sofort wieder wegrennst.", erwiderte Sirius grinsend.
"Was willst du?", fragte sie genervt.
"Wie ich sehe bist du immernoch mit meinem Bruder zugange."
"Oh bitte, bist du wirklich so pubertär? Das ist mir wirklich zu blöd.", antwortete sie und wollte gehen, doch Sirius hielt sie wieder fest.
"Willst du jetzt wissen, was er wirklich von dir denkt und warum er dir gegenüber plötzlich so freundlich ist?"
"Weist du was, Black? Ich habe ihm bereits zugesagt. Ich gehe mit ihm zum Ball, ok? Spar dir deine müden Versuche mich mit ihm auseinanderzubringen."
Sirius war für einen Moment komplett von der Rolle. Sie hatte ihm schon zugesagt!? Es war schlimmer als er dachte... Trotzdme riss er sich zusammen, atmete tief ein und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
"Das ist mir egal, ok? Ich bitte dich nur um eine Sache; Komm heute um Mitternacht in den Gemeinschaftsraum, in Ordnung? Ich möchte nur, dass du dir das ansiehst. Wenn du es gesehen hast, kannst du tun und lassen was du willst und ich gehe dir nie wieder auf die Nerven.", erklärte Sirius ruhig, obwohl es schwer für ihn war bei diesen Worten ruhig zu bleiben, denn sie stimmten nicht. Es war ihm nicht egal und er könnte sich nie wieder von ihr fernhalten.
Marlene seufzte, dachte einen Moment nach und willigte schließlich ein.
"Na schön. Aber danach lässt du mich in Ruhe!?", meinte sie widerwillig.
"Ganz genau."
"Gut.", ergänzte sie und zog von dannen. Marlene wusste nicht genau was sie davon halten sollte. Wer von den beiden trieb nun ein Spiel mit ihr? Hoffentlich war es nicht Regulus... Dann hätte Sirius die ganze Zeit über recht gehabt! Etwas schlimmeres gab es kaum.
Sirius hingegen freute sich, dass er es endlich geschafft hatte. Tatsächlich war er ihr den ganzen Tag lang nachgelaufen, denn es würde gleich Abendessen geben. Jetzt galt es nur noch seinen Bruder davon zu überzeugen, er solle um Mitternacht in den Raum der Wünsche kommen. Er würde ihn einfach herausfordern. Regulus konnte einer Chance seinen Bruder zu demütigen nicht widerstehen. So war es für Sirius ein Leichtes ihn in die Falle zu locken.
"Welch' Überraschung, Bruderherz. Möchtest du wirklich schon wieder versagen? Deine Kleine ist bei mir in den besten Händen.", sagte regulus süffisant und lächelte überlegen. Sirius Wut stieg sofort wieder an, doch er versuchte sich in Zaum zu halten.
"Komm einfach heute in den Raum der Wünsche. Mitternacht. Ich werde dir schon noch zeigen, wer hier der Verlierer sein wird."
"Oho, da könnte man fast Angst bekommen. Aber gern. Es ist mir eine Freude, dir eine Abreibung verpassen zu können.", antwortete er immernoch grinsend.
"Pass lieber auf. Ich bin kurz davor dein dreckiges Halbblut zu küssen und dann werden wir es immer und immer wieder tun, mit dir als Zuschauer.", erwiderte er siegessicher. Dann ging er an seinem Bruder vorbei und ließ ihn stehen. Sirius raste vor Wut. Und stapfte wütend in die große Halle. Als er sich zu seinen Freunden setzte, wurde er von Fragen nur so durchlöchert.
"Also haben beide zugestimmt?", fragte Remus schließlich. Sirius nickte.
"Es war ein harter Kampf, das könnt ihr mir glauben."
"Super! Tatze, ich wusste doch, auf dich ist verlass.", rief James freudig und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Viel konnte Sirius der Wut und Aufregung wegen nicht essen. Er betete, dass diese Plan wirklich aufgehen würde.
Wenn er Erfolg hatte, würde er Marlene endlich für sich gewinnen, wenn nicht, verlor er sie für immer.
Also, überhaupt kein Druck, oder?
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