von TatzeMoonyKrone
Das neue Jahr begann ruhig. Als die Schule wieder anfing und sich alle wieder in der großen Halle einfanden, verkündete Dumbledore zu allererst, dass es am nächsten Tag eine besondere Veranstaltung für alle Schüler und Schülerinnen gab, bei der alle anweseheitspflicht hatten. Wenn Marlene es genau verstanden hatte, ging es um den Ball. Achja, der Ball. Sie hatte ihn schon fast verdrängt. Zwar tanzte Marlene für ihr Leben gern, aber mit wem sollte sie da schon hingehen? Eines war ganz sicher; Sie würde nicht den Black-Idioten fragen, unter gar keinen Umständen!
Das Festessen war wie immer köstlich, obwohl es zu Hause bei ihren Eltern immernoch am schönsten war. Sie starrte für einen Moment zum Slytherin Tisch. Alle starrten arrogant und argwöhnisch in die Runde. Severus bemerkte ihren Blick und lächelte kurz. Marlene erwiderte das Lächeln bevor sie ihren Blick weiter schweifen ließ und bei Regulus Black zum stehen kam. Wieso war er plötzlich nett zu ihr? Auf dem Weg zur großen Halle hatte sie ihren Schal fallen lassen und anstatt draufzutreten, war Regulus so freundlich ihn ihr wieder zu reichen.
"Ich mein' das ist doch echt unerhört oder?", fragte Katy entrüstet. Verwirrt schaute Marlene ihre Freundin an.
"Ähm .. schon, ja, ich meine..", stammelte sie verwirrt.
"Du hast mir wiedermal nicht zugehört oder? Über was denkst du denn so angestrengt nach?"
"Regulus Black ist plötzlich nett zu mir.."
"Der jüngere Bruder von Sirius?"
"Genau."
"Naja, vielleicht hat er gerade einen Nettigkeitsschub.", versuchte Katy zu beschwichtigen und nahm sich noch mehr Kürbissaft.
"Nein .. der war doch noch nie nett! Außerdem bin ich nach seinen Vorstellungen nicht mal ein Reinblüter, er würde also nicht mal ein Wort mit mir reden! Und jetzt...", antwortete Marlene verwirrt.
"Das war sicher nur Zufall."
"Bestimmt. Muss so sein.", erwidere Marlene, auch wenn sie selbst nicht überzeugt davon war. Den Blicken von Sirius wich sie wie gewohnt aus.
Am nächsten Tag trommelte Professor McGonagall alle zusammen.
"Ich darf mit Freude verkünden, dass Hogwarts am Ende diesen Jahres einen Ball veranstalten wird. Es ist daher von ausgesprochen großer Wichtigkeit, dass Sie alle gut tanzen werden und sich vor allem benehmen!", mahnte sie streng.
"Glücklicherweise ist es mir bekannt, dass sich eine Schülerin schon geübt ist in der großen Kunst des Tanzen. Miss McKinnon dürfte ich Sie bitten Ihren Mitschülern und Mitschülerinnen zu demonstrieren, worauf es bei diesem Ball ankommen wird?"
Alle starrten zu Marlene. Diese stand verlegen auf.
"Natürlich, Professor. Aber allein, macht das vermutlich wenig Sinn."
Obwohl Sirius noch nicht tanzen konnte, war er kurz davor aufzustehen und sich als Tanzpartner anzubieten. Plötzlich stand jedoch Regulus auf.
"Verzeihen Sie, Professor, aber zufälligerweise, bin ich, wenn ich so sagen darf, ein ausgesprochen guter Tänzer und es wäre mir eine Ehre, Miss McKinnon zur Hand zu gehen.", sagte er vornehm mit einem Lächeln im Gesicht. Alle schienen erstaunt zu sein. Sirius war so wütend, dass er kurz davor war, vor energisch aufzuspringen. James hatte Schwierigkeiten ihn auf seinen Platz zu halten.
Marlene war verwirrt. Schon wieder diese Nettigkeit seitens Regulus. Was war los mit ihm?
"Sehr schön.", antwortete Professor McGonagall, ließ die Musik starten. Unsicher starrte Marlene zu Regulus.
Er ging lächelnd auf sie zu.
"Ich weiß, du bist mit Sicherheit verwirrt, aber .. darf ich bitten?", frate er vornehm. Vorsichtig nahm Marlene seine Hand und begann sich langsam mit ihm zu drehen. Tatsächlich war er ein ausgesprochen guter Tänzer.
"Ich dachte ihr Blacks könnt nicht tanzen. Zumindest scheint es dein Bruder nicht zu können.."
"Mein Bruder ist auch ein schwieriger Fall, wenn du verstehst was ich meine. Er weigerte sich an den Tanzstunden teilzunehmen, sehr zum Misfallen meiner Mutter. Wobei ich betonen muss, dass er sowieso nicht mehr zu uns gehört.. kein großer Verlust.", erwiderte er gleichgültig. Marlene erkannte aus dem Augenwinkel, dass sie alle mit großen Augen ansahen. Anscheinend schien es gut auszusehen.
"Was meinst du?", fragte sie.
"Er hat sich dazu entschieden sich abzuwenden, was auch die beste Entscheidung war."
Plötzlich drehte Regulus Marlene mit seiner Hand. Marlene war überrascht, handelte jedoch intuitiv richtig und drehte sich mit. Als die Musik endete blieb Regulus, nur Zentimeter von Marlene entfernt, stehen.
"Es war mir eine Ehre.", sagte er höflch und küsste ihre Hand, bevor alle anderen in Applaus ausbrachen.
Beide setzten sich wieder. Professor McGonagall war sehr aus dem Häuschen und verlangte von allen sich ein Beispiel an Regulus und Marlene zu nehmen. Alle sollten in Zukunft auch weiterhin trainieren. Damit war das Treffen beendet und die Menge löste sich auf, um in den jeweiligen Unterricht zu flüchten.
"Du warst wahnsinnig gut! Wer hätte gedacht, dass dieser Regulus ein so guter Tänzer ist!?", schwärmte Katy begeistert. Marlene lächelte nur zufrieden. Es war tatsächlich ziemlich gut gewesen ..
"Marlene! Hey! Bitte, bleib stehen!", rief Sirius, der ihr schnellstens nachlief. Widerwillig blieb Marlene stehen.
"Was willst du, Black?", motzte sie.
"Hör zu, lass dich von meinem widerwärtigen Bruder nich' um den Finger wickeln, in Ordnung? Er macht sich nur einen Spaß mit dir!", erwiderte Sirius ernst. Marlene lachte.
"Oh vielen Dank auch, Black! Bin ich etwa so entstellt, dass mich keiner ohne Hintergedanken mögen würde?", entgegnete sie empört.
"Nein! Aber er hat mir selbst gesagt, dass er dich nur benutzen will um mir eins auszuwischen, ok? Sei einfach vorsihtig!"
"Es geht ja auch immer nur um dich. Lass mich einfach in Ruhe, Black.", sagte sie genervt.
"Heißt das, du würdest lieber mit meinem Idiotenbruder zum Ball gehen als mit mir?", rief Sirius nun wütend. Marlenes Wut war ebenso am überlaufen.
"JA! Und weist du was? Auch wenn du der letzte Mensch dieser Welt wärst würde ich nicht mit DIR hingehen! Du bist ein rießiger Idiot! Gaubst du wirklich ich würde dir glauben? Du gönnst es mir nur nicht glücklich zu sein, wenn du kein Teil davon bist! Es reicht, verstanden? Halte dich einfach fern!", schrie Marlene zornig mit hochrotem Kopf. Sirius stand mit offenem Mund da, unfähig auch nur irgendetwas auf diesen Unsinn zu erwidern. Marlene zog währenddessen an Katys Ärmel und ging ohne ein weiteres Wort weiter.
Sirius blieb verzweifelt stehen. Na toll! Jetzt hat er sie noch mehr vergrault, wo er ihr doch nur helfen wollte!
"Verdammt! Verdammt! Verdammt!", fluchte er laut, während er mit dem Fuß gegen die Wand trat. Erschöpft blieb er am Fenster stehen und lehnte sich hinaus.
"Lief wohl nich' so gut, was?", fragte James, der gerade auf seinen Freund zukam.
"Nein, sie denkt ich würde es ihr nicht gönnen.."
"Das wird schon! Wir müssen ihr nur zeigen, was dein Bruder wirklich vorhat."
"Super Plan.", erwiderte Sirius ironisch.
"Nein, im ernst! Ich hab schon eine Idee..", murmelte James grinsend. Sirius sah James unsicher an. James konnte gute Ideen haben, aber manchmal waren diese auch mindestens genauso so bescheuert wie gut. Als er Sirius jedoch seine Idee erklärte, waren beide Feuer und Flammer. Noch hatte Sirius nicht aufgegeben! Er würde Marlene schon noch davon überzeugen, dass er der einzig Richtige für sie war.
In der Verwandlungstunde, konnte sich Marlene überhaupt nicht konzentrieren. Sie war verwirrt. 'Regulus ist plötzlich nett und Sirius rät mir sich von ihm fernzuhalten.. die Frage ist nur, wer hat recht? Ist Sirius nur eifersüchtig und möchte es mir deswegen ausreden oder steckte hinter seiner Sorge tatsächlich was? Andererseits.. wieso sollte er sich so sorgen? Es ging letztendlich doch sowieso nur um ihn..', dachte Marlene wütend.
"Miss McKinnon! Ich sage es nicht noch einmal; Würden Sie bitte den Zauberspruch an Ihrer Eule ausprobieren?", fragte Professor McGonagall gereizt. Marlene wurde leicht rot. Sofort nahm sie ihren Zauberstab und probierte es. Ihrer mangelnden Konzentration wegen, schaffte sie es jedoch nicht. Alle andere lachten, als sich ihre Eule nicht vollständig verwandelte.
"Ich muss schon sagen, Miss McKinnon, dass Sie in letzter Zeit deutlich nachlassen. Wenn ich Sie wäre würde ich mich mehr auf die Schule als auf andere Dinge konzentrieren.", maßregelte Professor McGonagall streng.
"Natürlich, Professor. Verzeihen Sie bitte.", gab Marlene kleinlaut wieder. Professor McGonagall beäugte sie noch einmal streng, bevor sie mit dem Unterricht fortfuhr. Auch den Rest der Stunde konnte sie sich nicht wirklich konzentrieren. Wobei Verwandlung auch wirklich nicht zu ihren besten Fächern zählte.
"Was ist denn nur los mit dir?", flüsterte Katy verwundert und musterte ihre Freundin aufmerksam.
"Ich bin einfach verwirrt.", antwortete Marlene leise.
"Wegen der Sache mit Regulus?"
Marlene nickte stumm.
"Hey, das wird schon.", versuchte Katy sie aufzumuntern.
"Ich weiß nicht, es ist einfach so verwi-"
"Miss McKinnon! Wenn Sie zumindest die Güte hätten mich meinen Unterricht in Ruhe durchführen zu lassen, wenn Sie selbst schon nichts dazu beitragen können!", rief Professor McGonagall wütend und brachte Marlene damit augenblicklich zum schweigen.
"Tut mir leid.", flüsterte Katy hilflos. Es war Marlene auch schon egal. Es lief irgendwie alles schief, ganz egal was sie momentan tat.
Am Ende der Stunde bat Professor McGonagall Marlene, noch einen Moment bei ihr zu bleiben.
"Wir treffen uns beim Mittagessen.", murmelte Katy mitleidig und ging voraus.
"Ich glaube Sie wissen warum ich Sie aufgehalten habe, Miss McKinnon?", fragte Professor McGonagall, wobei es eher eine rhetorische Frage war. Marlene nickte.
"Es tut mir wirklich leid, Professor. Wissen Sie, bei mir war momentan sehr viel los und ich .. ich .. weiß auch nicht.", endete sie schließlich verzweifelt.
"Mir ist durchaus bewusst, dass Sie auch Ihrer Verletzung wegen eine schwere Zeit durchgemacht haben, aber das rechtfertigt in keinem Fall das starke Nachlassen Ihrer Noten und Ihres Benehmens!", erwiderte Professor McGonagall streng. Das hatte gesessen. Marlene schluckte schwer. Sie hatte sich eigentlich immer selbst damit ausgezeichnet so eine hervorragende Schülerin zu sein, nur um jetzt zu sehen wie alles den Bach hinunterging.
"Ich habe aber auch", begann Professor McGonagall mit schon etwas weicherer Miene, "die Hoffnung in Ihre Leistungen und Ihren eigentlich hervorragenden Charakter noch nicht verloren. Ich bin sicher, Sie werden sich nun wieder mehr Mühe geben.", endete sie und starrte Marlene mit einem Hauch von einem Lächeln ins Gesicht.
Marlene lächelte ebenfalls leicht.
"Danke, Professor.", antwortete Marlene und durfte gehen. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Doch ihr eigentliches Problem hatte sie damit nicht gelöst. Wieso beschäftigte sie sich überhaupt so mit diesen Idioten? War sie nicht immer diejenige gewesen, die meinte, sie würde sich nie verlieben und eigenständig bleiben? Toll, was aus ihren Prinzipien geworden ist. Vielleicht war es wirklich an der Zeit sich von diesem Thema zu distanzieren. Sie würde einfach keinen Jungen mehr in ihre Nähe lassen und sich nur noch auf die Schule konzentrieren. Guter Plan. Ob dieser jedoch funktionieren würde, bezweifelte Marlene sehr und wie sich herausstellte, auch zu recht.
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