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Fanfiction

Das nächste große Abenteuer - Lange Nächte und beschwerliche Tage

von philippii.

Nichts ist von Anfang an böse. Selbst Sauron war es nicht.
Elrond an den Rat am 25. Oktober 3018 des DZ.
(Ausschnitt aus dem Herr der Ringe, Zweites Buch; deutsche Sonderausgabe 2008, S. 303)

Fünftes Kapitel
Lange Nächte und beschwerliche Tage


`Alohomora'

`Alohomora'

`Alo-homora'

Harry versuchte verzweifelt mit seinem kaputten Zauberstab das Schloss zu seiner Zellentür zu knacken. Es war die Nacht zwischen dem 25. und 26. Mai 1998 auf der Erde, jene des 2. Nórui 3018 in den Mittellanden. Nur schwaches Mondlicht erhellte den Raum.

`Alohomora'. Wieder nichts. In den letzten Wochen war viel geschehen. Nachdem er in eine andere Welt katapultiert, ein paar Tage umhergeirrt und schließlich von Estel gefangen genommen worden war, wurde schlussendlich entschieden, dass sie ihn in das Dorfleben einbringen würden. Harry durfte Tagsüber aus seiner Zelle, musste im Dorf mithelfen, und bekam im Gegenzug zu Essen und Sprachunterricht, bevor er des Nachts wieder eingesperrt wurde.

Das Leben hier war hart, aber idyllisch und in keiner Weise mit seinem bisherigen zu vergleichen. Der Jugendliche hatte sich in den letzten Tagen oft gefragt, warum ihm die Leute hier so einfach vertrauten. Wäre es nicht viel einfacher ihn zu töten? Den Waffen nach zu urteilen, war er in einer mittelalterlichen Welt. Wurden zu dieser Zeit Fremde, die eine Gefahr darstellten, nicht ohne Fragen zu stellen umgebracht und alle Harmlosen einfach ignoriert, oder hinausgeschmissen? Wozu dieses Vertrauen? Es konnte ihnen doch nur schaden oder? Auch wenn er selbst nicht so handeln würde, (was wohl auf seinen Menschenrettungstick zurückzuführen war), die meisten in seiner Welt schauten kein zweites Mal auf einen Obdachlosen, rümpften vielleicht noch die Nase, um ihrer Abneigung Ausdruck zu verleihen. Er konnte die Logik hinter dem Verhalten der Dorfleute einfach nicht sehen.

Natürlich war er froh darüber, aber es ließ ihn auch unvorsichtig werden. Und gerade eben war er dabei etwas zu tun, was ihm Hermine ausdrücklich verboten hatte. Auf Kosten seines Lebens versuchen mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Er lebte und wusste, dass er mit diesem Privileg behutsam verfahren und es nicht aufs Spiel setzen sollte, doch er wollte mehr. Er wollte den Spiegel. Denn ohne ihn und seine Welt schien sein Leben nicht mehr lebenswert.

`Alohomora!' Endlich hatte es Klick gemacht und Harry schob die Tür einen kleinen Spalt weit auf. Er zuckte zusammen, als sie zu knarren begann, lauschte kurz und schlich als sich nichts rührte, von seinem Tarnumhang verhüllt, hinaus in die Nacht.

Er hatte Angst. Mehr Angst als je zuvor in seinem Leben. Denn obwohl er schon oft dem Tod in seine finsteren Augen gesehen hatte, so war es nun das erste Mal, dass es eigennützig war. Normalerweise war es immer etwas gewesen, das getan werden musste, meist um jemanden zu retten. Diesmal aber, war es sein eigenes Verlangen nach etwas und das ließ den Drang umzukehren viel stärker hervorkommen.

Es war ruhig im Dorf. Die kühle Nachtluft umhüllte ihn und die zahlreichen Sterne und der Mond am wolkenlosen Himmel, leuchteten ihm den Weg durch die nun schon vertrauten Gassen. Es dauerte nicht lange, bis er Estels Haus erreicht hatte. Mit nur leisem Scharren und einem dumpfen Geräusch, das dem Aufkommen seiner Füße am Boden folgte, kletterte er durch eines der Fenster und begann seine Suche.

`Accio Zwei-Weg-Spiegel', flüsterte er immer wieder, in der Hoffnung, dass ein leichter Hauch von Magie ihn in die richtige Richtung führen würde. Er ging die Wände entlang, um näher an dem möglichen Versteck zu sein, den Zauber alle paar Fuß weitere zehn Male wiederholend. Der Aufschließzauber hatte auch nicht beim ersten Mal funktioniert. Und Accio, der eigentlich ZAG-Level war, würde er nie gut genug mit kaputtem Zauberstab wirken können, als dass der Spiegel seinem Ruf tatsächlich Folge leisten würde. Doch ihn ganz ohne Magie zu suchen, wäre sinnlos. Es würde zu viel Zeit beanspruchen und zu viel Lärm verursachen.

Doch sein Vorhaben blieb erfolglos. Irgendwann, es fühlte sich an, als wäre er schon Stunden dabei, beschloss Harry es für diese Nacht aufzugeben. Er wusste, dass seine Technik funktionieren sollte, denn er hatte es mehrmals mit Stroh, Steinen und ähnlichen Naturmaterialien versucht, doch jedes Mal musste er in nächster Nähe sein, um auch nur das kleinste Ziehen an seiner Magie zu spüren. Er würde viel Geduld, und viele Nächte benötigen, um sein Ziel zu erreichen. In dieser Nacht brauchte er nur noch seine Zellentür zu verriegeln.

O

Ein Schrei, der mehr aus Ãœberraschung als aus Schmerz entstand, entfuhr ihm, als er in die Himbeerranken stürzte, von denen er gerade eine Frucht gepflückt hatte. Wie sehr er ihn doch hasste. Nur weil er eine einzige Himbeere gegessen hatte, brauchte ihn Crabanthaur nicht gleich zu schubsen. Eine einzige Himbeere, die sogar erst halb reif war! Und jetzt hatte ihn der Junge, der, trotz dem er älter und größer war als Harry, wie fünfzehn aussah, auch noch am Kragen gepackt und schrie ihm ins Gesicht, sodass ihm der Geifer nur so aus seinem Mund spritzte. Harry konnte doch sowieso nichts verstehen, vor allem, wenn so undeutlich und schnell gesprochen wurde und seine Trommelfelle so stark vibrierten, dass er glaubte, sie jeden Moment platzen zu spüren.

Er öffnete gerade seinen Mund um sich zu verteidigen, als er abermals in die Pflanzen geschubst wurde. Diesmal mit dem Rücken voran. Und jetzt hatte sich das grobe Wollhemd auch noch in den Stacheln verfangen. `Arschloch!' Nicht einmal Malfoy hatte er von Anfang an so sehr gehasst. Okay. Schon bei ihrem ersten zusammentreffen hatte er ihn nicht leiden können. Aber absolute Abscheu?

Der junge Zauberer befreite sich aus den Stauden und machte sich ohne weiteren Kommentar oder auch nur einen Blick zurück auf seinen Angreifer wieder an das Sammeln verschiedenster Kräuter.

Denn in solchen Fällen ließ sich am besten jene Taktik anwenden, die er schon in frühester Kindheit gelernt hatte. Schweigen und die Sache auf sich beruhen lassen, vielleicht dem Gegenüber äußerlich sogar Recht geben und Reue zeigen. Sähe er auch nur den kleinsten Gewinn darin sich zu wehren, würde er die Chance wahrnehmen und sich nicht einfach zusammenstauchen lassen, wie einen Busch im Garten. Aber außer weitere Wunden würde er nichts bekommen. Auch wenn diese Einstellung gegen seine Kämpfernatur sprach. Sollte er aber jemals wieder einen Zauberstab in der Hand haben, dann war er dran!

„Othgaron!“, sagte Crabanthaur noch, ein Wort, das er die letzten Tage oft verwendet hatte, bevor auch er erneut den Erdboden abzusuchen begann.

Der restliche Vormittag verlief zum Glück ohne weitere Probleme, vom vereinzeltem Gebrüll seines Aufpasser, das er über sich ergehen lassen musste, abgesehen. Er war wirklich ein ungeeigneter Aufpasser. Harry vermutete, dass es als Strafe für Crabanthaur gedacht war, wegen irgendetwas, das er angestellt hatte, doch auch für ihn war es eine echte Qual. Wieso konnten sie nicht jemanden zu seiner Bewachung verdonnern, der weniger jähzornig und auch gewillt war ihm etwas beizubringen?

Erleichterung machte sich in Harry breit, als sie wieder ins Dorf zurückkehrten. Eine halbe Stunde Fußmarsch später luden sie ihre Ausbeute vor einem der vielen Hütten ab und ihre Wege trennten sich, jedoch nicht ohne einen weiteren Stoß Schulter gegen Schulter. `Arschloch'.

Ein karges Mittagessen bekam er bei einer der örtlichen Familien. Und dann ging es wieder in die nahe liegenden Wälder zum Holz sammeln und hacken, wobei Harry eher für den Transport zuständig war. Diesmal war er umgeben von Erwachsenen. Die Jugendlichen und Kinder hatten Kampftraining und `Schule'. Hier gab es wenigstens niemanden, der den Drang hatte seine Überlegenheit unter Beweis zu stellen.

Alles in allem war das Leben in dieser Welt erträglich .

So ging es einige Weile weiter. Am Tag wurden die verschiedensten Tätigkeiten verrichtet und in der Nacht suchte er nach dem Spiegel. Bis es schließlich so weit war. Er schlich gerade im Schlafgemach Estels und zwei weiterer Männer umher, mit rasendem Herzen, das ihm in die Hose zu rutschen drohte, als er ein klitzekleines ziehen spürte. Kaum wahrnehmbar und doch vorhanden. Zwei aufeinander folgende Tage, hatte er nicht gewagt diese Kammer zu betreten und genau hier lag nun sein Ziel in einem Wandschrank mit knarzender Türe, die er langsam aufschwingen ließ. In einer mit wenigen Schnitzereien verzierten Schatulle… Verschlossen. Er brauchte lange um sie zu öffnen, denn seine Finger, und auch seine flüsternde Stimme, zitterten vor Aufregung.

Und als das Schloss schließlich aufsprang, und er den Deckel aufklappte, fand er darin verschiedensten Kleinkram vor. Nichts schien von besonders großem Wert zu sein, doch Harry achtete gar nicht auf den Rest. Seine Augen hatten ihren Blick schon auf das ersehnte Bruchstück geworfen und wollten es nicht mehr loslassen. Rasch und ohne Vorsicht packte er es. Leises Klirren hallte durch den Raum, welches Harry in der Stille wie der Lärm von Kirchenglocken vorkam. Er erstarrte für mehrere Sekunden, in die Nacht hineinhörend. Doch kein weiteres Geräusch erreichte seine Ohren. Nur sein eigenes Herz paukte weiterhin auf seinem Brustbein umher.

Nun wieder mit höchster Achtsamkeit verließ er den Raum, schloss die Tür, tapste die Treppe hinunter und setzte sich in eine leere Ecke auf den hölzernen Boden.

„Ginny?“, flüsterte er. „Ron? Hermine? Ist jemand da?“ er brauchte nicht lange zu warten, bis ihm eine verschlafene Stimme antwortete.

„Harry? Merlin sei dank! Wir haben schon das schlimmste befürchtet!“ Es war wieder Ginny. Eine ziemlich erleichterte Ginny. „Was ist jetzt wirklich passiert? Du bist gefangen genommen worden, aber danach? Haben sie dich jetzt wieder freigelassen, oder… Warte kurz, ich wecke schnell die Anderen.“ Ein weiterer kurzer Aufschub. Er hatte sich nicht wirklich überlegt, was er ihnen sagen sollte. Nun, die Wahrheit wäre vielleicht ein guter Anfang.

„Bist du vollkommen wahnsinnig?“ zischte plötzlich Hermine durch den Spiegel. „Habe ich dir nicht ausdrücklich gesagt du sollst dein Leben nicht riskieren? Du legst den Spiegel jetzt sofort wieder zurück und gehst wieder schlafen, bevor dich noch jemand erwischt!“

„Beruhig dich Hermine“, sagte Ginny. „Sie werden ihm den Spiegel…“

„Und warum sollte er dann mitten in der Nacht anrufen?“, fuhr Hermine dazwischen, bevor sie den Satz beenden konnte. „Nein, dieser Schwachkopf schaufelt sich gerade sein eigenes Grab.“ Sie brüllte nicht. Zum Glück. Sie sprach sogar ziemlich leise, doch ihre Stimme war deswegen nicht weniger schneidend.

Kurz herrschte Stille am anderen Ende. Sie zog sich in die Länge, und gerade als Harry etwas zu seiner Verteidigung sagen wollte, fragte ihn Ginny: „Ist das wahr?“

„Ich…“ Wie es schien genügte ihr dieses eine zögerlich gesprochene Wort, um Hermines Vermutung zu bestätigen.

„Geh wieder ins Bett“, meinte sie. „Hermine hat recht. Riskier nicht dein Leben, nur um mit uns in Kontakt zu bleiben.“

„Wartet!“, flüsterte Harry energisch, als nur noch die sich bewegende Zimmerdecke zu sehen war. Sie konnten doch nicht einfach so das Gespräch beenden!

„Ich… Ich kann nicht einfach den Kontakt zu euch verlieren. Es ist das Einzige, was mir hier noch bleibt.“ Er schloss die Augen und Griff sich auf die Stirn, nach Worten suchend, die sie überzeugen könnten. „Und ihr könnt mir nicht sagen, dass euch das ganze nicht auch wahnsinnig macht. Nicht zu wissen, was passiert. Nicht zu…“

„Besser als dass dich das ganze umbringt“, zischte Hermine zurück.

„So wisst ihr wenigstens, ob sie mich umbringen. Anders könntet ihr niemals wissen, ob ich noch am Leben bin, und ihr würdet euch jeden Tag fragen, was mit mir passiert ist!“, die Worte waren ihm über die Lippen gerollt, bevor er genau realisierte, was er eigentlich gesagt hatte. Nämlich das Falsche. So war es oft. Wenn es einmal in Panik aus ihm heraussprudelte, überdachte er nicht mehr das, was er sagte, und wie er es formulierte.

„Du bist so ein arrogantes… Argh! Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, die werden dich nicht umbringen, solange sie keinen Grund dafür haben. Sonst hätten sie es schon längst gemacht!“

„Bitte redet nicht so, als könnte jeder Moment sein letzter sein“, flehte Ginny.

„Es ist aber die absolute Wahrheit, jedenfalls wenn er sich weiterhin so unbedarft anstellt. Ich dachte nicht dass ich ihn auch noch mit siebzehn Babysitten muss“, erwiderte Hermine erbarmungslos. „Du solltest schon langsam daran gewöhnt sein Ginny.“

„Hey“, verteidigte sich Harry. „Tu nicht so, als ob ich nichts überdenke. Ich…“

„Ach ja? Hm… Dann lass uns mal überlegen. Wann hast du das letzte Mal überstürzt gehandelt. Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr genau Erinnern.“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. „Aber war da nicht etwas mit dem… Schwert von Gryffindor? Und das, das… das Namenstabu von Voldemort? Nein, das kann nicht sein.“ Dann fauchte sie mit unverstellter Stimmlage weiter: „So dumm könnte doch niemand sein, dass er den Namen ausspricht, obwohl er weiß, dass man dadurch gefunden werden wird. Beides hätte uns das Leben kosten können Harry, was den gesamten Krieg so gut wie beendet hätte!“

„Aber es hat nicht unser Leben gekostet!“ Er wurde langsam wütend. „Und hätte ich eines davon nicht gemacht, HÄTTEN wir den Krieg verloren. Wir wären nie auf die Idee gekommen, dass in Bellatrix Verließ ein Horkrux sein könnte!“

„Falls du es schon vergessen hast: Ich wurde dort fast von einem Thronleuchter erschlagen!“

„Ich…“ Harry stockte kurz. „Dobby hätte das nie zugelassen!“, rechtfertigte er sich, von der Wahrheit in ihrer Aussage getroffen.

„Ich wurde dort gefoltert!“, spie Hermine aus. „Die haben mir das Wort Schlammblut ins Fleisch geschnitten!“

Nun flammte die Wut, die sich durch ihre vorherige Aussage etwas verflüchtigt hatte, wieder in ihm auf. Sie tat doch gerade so, als ob sie die Einzige war, die in diesem Krieg Tribut gezahlt hatte.

„Ja und? Glaubst du ich wurde nie gefoltert? Schau dir einmal an, was für einen Preis ich zahlen musste!“ Es herrschte Stille. Hah. Endlich war sie zum Einsehen gekommen. Von ihrer Sprachlosigkeit motiviert, preschte er noch ein weiteres Mal vor: „Wie oft habe ICH mein Leben für andere Riskiert! Wie oft wurde ICH gefoltert! Ich hätte doch genauso aus Großbritannien fliehen können, nachdem ich von der Prophezeiung erfuhr oder als Voldemort das Ministerium übernahm. Ich bin geblieben. Schau, was es mir gebracht hat. Glaubst du mir gefällt es hier? Dann tu nicht so, als wärst DU die Arme!“

„Ich musste meinen Eltern das Gedächtnis verändern, um sie in Sicherheit zu bringen“, zischte Hermine zurück. „Danke auch, für deine Einfühlsamkeit. Arschloch.“

Mit einem Schlag war Harry wieder zurück in der Realität. Aus seinem Gesicht war jegliche Farbe entwichen, und Ãœbelkeit, die durch seine eigenen Worte entstand, stieg in ihm auf. Wie hatte er nur… „Her-Hermine, es tut mir Leid“, stammelte er. „Ich weiß nicht was… Ich… Es tut mir Leid, ich war nicht ganz bei mir, ich…“ Er bekam keine Antwort. Nein. Er hatte nicht vergessen, was sie alles durchgemacht hatte. Der Obliviate war schließlich kein Zauber, den man mit einem einfachen Finite Rückgängig machen konnte. Ihre Eltern würden nie wieder genau so sein, wie sie früher gewesen waren. Wie konnte er nur… „Hermine, ich…“, versuchte er es noch einmal, doch seine Stimme brach.

„Das hast du ja ganz schön vermasselt“, sagte Ginny leise.

„Ich…“

„Ich glaube, es wäre besser, wenn wir jetzt alle wieder schlafen gehen.“

Harry nickte nur leicht und begann schon, als es in seinen Geist durchdrang, dass sie seine Kopfbewegung vermutlich nicht wahrgenommen hatte, ihr zu antworten. Statt seine Zustimmung Auszudrücken, verneinte er jedoch spontan.

„Ich… ich muss euch über das ganze Bescheid geben, es…“

„Harry…“, seufzte seine Freundin.

„Bitte.“

„Gut. Ich hole die anderen“, meinte sie nach einem langen, schweren Atemzug.

„Und Ginny“, sagte er plötzlich noch, als sie den Spiegel schon weggelegt hatte. „Ich glaube nicht dass Mrs. Weasley… ah… konstruktiv wäre.“

„Ist schon klar“, entgegnete sie ihm. Eine leichte Spitze von Humor in ihrer müden Stimme mitschwingend.

Keine zwei Minuten später, welche Harry dazu genutzt hatte, zu versuchen wieder in Hermines Gunst zurückzukehren, wurde er von drei weiteren Stimmen gegrüßt. Ron, George und Mr. Weasley.

„Also, was ist jetzt wirklich passiert?“, fragte ihn Ginny das, was sie schon zu Beginn des Gesprächs gefragt hatte. Harry seufzte und machte kurz die Augen zu um sich zu sammeln. Dann begann er seine Erlebnisse zu schildern.

„…und er begleitete mich in eine Zelle. Sie ließen mich mehrere Tage lange eingesperrt. Außer zweimal am Tag etwas zu essen, bekam ich absolut nichts. Niemand mit dem ich mich unterhalten konnte. Und vor allem das Klo, ein einfacher Holzkübel, war gewöhnungsbedürftig. Irgendwann dann brachten sie mich wieder zum Barthan um zu entscheiden was mit mir geschehen sollte. Und dort waren diese Veeli und…“

„Diese was?“, unterbrach ihn Ron.

„Ich meine männliche Veela sie selbst nennen sich Ädiel, glaube ich.“

„Es gibt keine männlichen Veela“, klärte ihn Mr. Weasley auf. Harry stutzte kurz. Er hatte zwar noch nie einen gesehen, aber…

„Aber es gibt doch Halbveela. Was doch so viel bedeuten sollte, wie: ein Elternteil ist nicht Veela. Und damit müssten doch auch…“

„Nein. Das hättet ihr letztes Jahr gelernt, also im Siebten, meine ich. Veela werden nicht geboren“, meinte er weiter in seiner leicht begeisterten Art. „Sie entstehen. Es sind Hexen, die vor ihrer Hochzeit gestorben sind und keine Ruhe gefunden haben. Meist, jedoch nicht immer, wurden sie von ihrem Bräutigam, oder im Auftrag ihres Bräutigams getötet.“

„Oh.“ Das erklärte einiges.

Lautes Murmeln hörte Harry durch den Spiegel, doch verstehen konnte er nichts.

„Hermine“, wies Mr. Weasley die Hexe streng zurecht. Einen kurzen Moment herrschte Stille, bis die Angesprochene schließlich verärgert schnaubte und meinte:

„Nein, ich werde mich ganz bestimmt nicht bei ihm entschuldigen!“

„Hermine, ich…“ Harry brach ab, schlussendlich einsehend, dass es keinen Sinn hatte. Und er wusste, wären ihre Rollen vertauscht, würde er sie auch einige Weile ignorieren.

Er erzählte weiter, sprach von Estel und den anderen Dorfleuten, von seinem Hass auf Crabanthaur und dem nur spärlich gewürztem Essen. Von der Kultur dieser Welt und den vielen verschiedenen Tätigkeiten, die er bisher ausüben musste. Er wurde immer wieder mit einer Frage unterbrochen, doch kein weiteres Wort hörte er von seiner besten Freundin. Ihr Schweigen zerrte an ihm und verstärkte nur die Selbstvorwürfe, die ihn noch die nächsten Tage verfolgen sollten. Nie hätte er es so weit kommen lassen dürfen.

Irgendwann, als Harry schon fast die Augen zufielen beendeten sie das Gespräch, er legte den Spiegel zurück und schlich sich übermüdet und deprimiert zu Bett.

‹ô›

AN:

`Othgaron'……………………………………..Nichtsnutz (wörtl. Der der etwas schlecht/falsch macht).

`Barthan'………………………………………großes steinernes Haus

`Ädiel (eig. Edhil)……………………………..Elben

Veela (eig. Víla) kommen aus der slawischen Mythologie. Meine Entstehungserklärung ist eine Mischung aus den Informationen von etwaigen Webseiten die sich mit diesen mythologischen Gestalten beschäftigen.

Danke an meine Betas Laleliilolu und MagusFeles für ihre großartige Hilfe!

Entfernter Absatz:
Aber sollte er je wieder einen Zauberstab besitzen, wäre Crabanthaur dran. `Rache ist süß', hatte Luna einmal gesagt und jeder hatte das friedliche Mädchen dabei komisch angesehen, bis sie mit den Worten `zu sÃ¼ß für meinen Geschmack. Ich stehe eher auf saure und warme Speisen' ihren Satz zu Ende gebracht hatte. Und sie hatte recht. Rache war zu süß, ähnlich wie alkoholfreies Butterbier. Und genau wie jenes machte sie auch süchtig. Vielleicht war das der Grund, warum Voldem-… Diese Welt trieb ihn in den Wahnsinn. So viele sinnlose Gedanken, die der Autor schlussendlich doch wieder herausstreichen würde! Und woher kam das nun schon wieder? Autor? Er wurde wirklich langsam verrückt.


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
David Barron, ausführender Produzent