von Tori19997
Es war Montagmorgen und mit geschlossenen Augen begann ich noch im Halbschlaf meine Umgebung wahrzunehmen. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages schienen freundlich und hell in das kleine Turmzimmer im Schloss von Beauxbatons. Vögel zwitscherten im Rosengarten um das Gelände herum und durch die Wände drangen leise, kichernde Stimmen.
Am liebsten würde ich diesen vorlauten und kindischen Weibern den Hals umdrehen! Ich hätte noch unglaublich viel Zeit mit schlafen verbringen können. Draco würde einen angenehmeren Mitbewohner abgeben. Schließlich stand ich mit einem theatralischen Seufzer auf und ging ins Bad um mich für die Abreise vorzubereiten. Ich schlüpfte in eine schwarze Skinny-Jeans, ein weißes, weites T-Shirt und meine schwarzen Chucks. Um meine Hüften band ich ein grün-blau kariertes Hemd. Ich schminkte mich dezent und beschloss meine Haare verwuschelt und offen zu lassen. Alle sollen sich an die Lestrange erinnern, die ihnen das Leben (so gut es eben ging) zur Hölle gemacht hat. Mit einem selbstzufriedenen grinsen schlenderte ich durch mein Zimmer um mich zu vergewissern, dass ich alles hatte. Um 12 Uhr trat ich auf den Vorhof des Schlosses um meinen Portschlüssel nach England zu nehmen.
Mich erwartete die elend freundliche Vertrauensschülerin. Keine Ahnung wie sie heißt, allerdings gefällt mir, wie sie in meiner Gegenwart leicht nervös wirkte. Der Name Lestrange sorgt halt für Respekt. Mit einem scheuen lächeln, was ich mit einer erhobenen Augenbraue erwiderte, ließ sie mich allein. Ich berührte den alten Kelch, der mich nach Hause bringen sollte und machte mich bereit. Einen Finger and die kühle Oberfläche des Kelches gepresst, die andere Hand um meinen Koffer und Salem gelegt, wurde ich in den Portstrudel gezogen und Augenblicke später stand ich dem beeindruckenden Haus der Malfoys gegenüber. Ich atmete einmal tief durch und ging auf die Haustür zu. „Hey Lici!“. Die Stimme kannte ich nur zu gut, auch wenn sie sich im Laufe der Jahre verändert hat. Strahlend drehte ich mich um und blickte einem ebenfalls strahlenden Draco ins Gesicht. Er kam auf mich zu und umarmte mich. „Na sieh mal einer an wer sich hier mal wieder blicken lässt. Ich dachte schon ich muss den Sommer wieder allein verbringen. Crabbe und Goyle geben keine sehr gesprächigen Freunde ab.“, begrüßte er mich. „Hast du ein Glück die beste Gesellschaft überhaupt zu bekommen – mich. Es ist schön dich wieder zu sehen. Wie ist es dir ohne mich ergangen?“, fragte ich ihn grinsend und während Draco mir tausend Dinge erzählte gingen wir ins Manor.
Draco und ich waren – laut Tante Narcissa- als Kinder die besten Freunde gewesen. Irgendwie glaub ich ihr das auch, denn Draco ist zu einer Art Bruder für mich geworden, als ich meine Familie verlor. Über die vergangenen 4 Jahre standen wir in ständigem Briefkontakt. Auch über die nächsten Sommerwochen hockten wir oft aufeinander, spielten Quidditch (Draco meinte ich stelle mich nicht übel an als Jägerin), gingen an den See baden und übten verschiedenste Zauber. Ich brachte ihm ein paar ausländische Zauber bei und er mir die, die er in Hogwarts gelernt hatte.
Eines Abends machte ich mich zum täglichen Abendessen fertig und ging hinunter in den riesigen Speisesaal, wo mich ein missmutig blickender Lucius empfing. Narcissa setzte sich gerade und Draco würde erst später zu uns stoßen. Als wir alle am Tisch versammelt waren, sprach mich mein Onkel an. „Deine Tante und ich haben uns Gedanken über deine Zukunft gemacht und sind zu- “, aber ich unterbrach ihn. „Ich denke ich weiß schon was ich mache, jetzt wo ich nicht mehr zur Schule muss.“. Ich würde ins Haus meiner Eltern zurückkehren, und versuchen sie aus Askaban zu befreien. Außerdem habe ich beschlossen mich dem Dunklen Lord anzuschließen, aber das muss ja noch keiner erfahren…
„Unterbrich mich nicht so frech!“, Lucius schien verzweifelt, „wir haben beschlossen dich die restlichen 3 Jahre nach Hogwarts gehen zu lassen! Dein Brief mit der Zulassung ist heute gekommen. Am 1.September fahren du und Draco nach Hogwarts.“ Ich wusste nicht was ich darauf anworten sollte. Ob ich heulen oder lachen sollte. Ich entschied mich es nicht zu glauben und riss schon den Mund für einen Widerspruch auf, als mir Narcissa ins Wort fiel bevor ich etwas sagen konnte. „Versuch bloß nicht zu diskutieren, das wird dir nichts bringen. Du fährst, keine widerrede. Morgen gehen wir in die Winkelgasse und holen deine Schulsachen.“ Jetzt war ich stinkwütend. Ich kann es schon so nicht ertragen, wenn mir jemand vorschreibt was ich zu tun hätte. „Ich hab keinen Hunger mehr.“ Mit diesen Worten ließ ich die beiden Erwachsenen am Tisch zurück und knallte bei hinausgehen so richtig schön laut mit der Tür, womit ich einen Hauselfen beinahe zu Tode erschreckte. Egal, was geht mich fremdes Leid an. In meinem Zimmer bekämpfte ich den Drang, etwas gegen die Wand zu hauen. Ich soll also nach Hogwarts – schön. Mal schauen wie lange es meine Mitmenschen dort mit mir aushalten. Wie lange sie brauchen werden bis sie die Nase voll von mir haben. Vielleich bringt das meine Tante zur Vernunft.
Was soll ich bitte da? Ich kann besser mit dem Zauberstab umgehen als die meisten Erwachsenen Zauberer, kann Tränke brauen auf die selbst Slytherin persönlich neidisch gewesen wäre und vor allem habe ich wichtiges zu tun, jetzt, da Voldemort wieder da ist. Potter, Dumbledore und diese ganzen naiven Menschen können mir gestohlen bleiben.
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