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Fanfiction

Guter Geist Schlechter Geist - Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen

von Blodwyn Bludd

Wieder da :D Viel Spaß!

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Die nächsten Tage verbrachte ich in trübseliger Taubheit, aber ich machte mich recht gut, schätze ich. Es war zwar Vorsicht geboten, da hinter jeder Ecke vorwurfsvolle und besorgte Gesichter standen und ich mehrmals pro Tag einen riesigen Umweg laufen musste, um ihnen aus dem Weg zu gehen, aber ich fügte mich schnell.
Mit ein wenig Recherche habe ich sogar die Geheimgänge gefunden, von denen die Zwillinge geredet hatten,- ja gut, ich bin ihnen in sicherer Entfernung gefolgt und hab vielleicht ein wenig mit meiner Fähigkeit gespielt, Magiequellen ausfindig zu machen, aber nun konnte mir praktisch keiner mehr folgen, wenn ich es nicht wollte.
Zugegeben, es war erstens albern und zweites gefährlich, meine 'Begabung' für so etwas zu missbrauchen, da ein Fehler sich ziemlich mies auf mich und meine Umgebung auswirken könnte, ich hatte aber nicht gerade viele Optionen zur Hand.
Dank Dumbledores, beziehungsweise Snapes Trank, blieben die Kopfschmerzen auf Abstand, aber ich rechnete täglich damit, dass die Wirkung schwächer werden würde und ich bei meinem Glück gerade an etwas unvorstellbar Wichtigem arbeiten würde, wenn dieser Schutz zusammenbrechen würde. Ich konnte nur darauf hoffen, dass Dumbledore wusste, wie lange das Zeug bei mir wirken würde.
Noch dazu kam, dass ich mich nicht mehr von den praktischen Zaubern drücken konnte und ich mir langsam Mal diesen Raum ansehen musste.
Am Donnerstag nach Kräuterkunde hatte ich eine Freistunde und um nicht in die Bibliothek gehen zu müssen, um meine Hausaufgaben zu erledigen, wo ich mit Sicherheit Lee und Alicia finden würde, redete ich mir ein, dass ich dringend mal den Raum auskundschaften musste und schlich – in letzter Zeit schlich ich immer, darauf gefasst, jemanden schnell aus dem Weg zu gehen – in den sechsten Stock. Kurz bevor ich in den Korridor abbiegen konnte, vernahm ich Stimmen und blieb stehen. Wie konnte man bitteschön soviel Pech haben? Nicht nur, dass ich mit meinen Hausaufgaben echt im Verzug war, jetzt musste ich mir auch noch ein Beziehungsdrama von George und Angelina anhören. Ich war kurz davor, umzudrehen und zu gehen, als Angelina meinen Namen nannte. Ich stopfte mein Gewissen in mein Unterbewusstsein und lauschte.
»...mit Roxane? Seit ihr zusammen verschwunden seit, benehmt ihr euch so seltsam! Läuft zwischen euch etwas? Wie kannst du das Fred nur antun?«. Ich zog die Augenbrauen hoch. Es lag auf der Hand, dass sie sich nicht um Freds Wohl kümmerte, mit wem George zusammen war. Aber George schien das nicht zu begreifen. Abgesehen davon begriff ich nicht, wie jemand auf die Idee kommen würde, dass zwischen mir und George etwas 'läuft'. Ich schrieb dem Spruch 'Liebe macht blind' immer mehr Bedeutung zu.
»Angelina! Ich weiß nicht, was mit Roxane los ist. Aber zwischen uns läuft nichts!« Georges halbherzige Antwort machte mich stutzig und beeindruckte mich kurz danach. Wenn die anderen glauben würden, dass zwischen uns etwas gelaufen wäre, würde Angelina mich nicht mal mehr mit dem Hintern ansehen, weil ich mit ihrem Schwarm was angefangen hab, Fred durfte laut dem Bruderkodex nicht mit mir reden, bis George sein Einverständnis gab und Lee und Alicia hielten sich eh so weit wie möglich aus der Sache raus. Soweit bin ich mitgekommen. Innerlich applaudierte ich ihm zu, dann registrierte ich, wie Angelinas wütende Schritte auf mich zukamen. Hastig versteckte ich mich hinter einer Säule, gerade noch rechtzeitig. Ich wartete ein paar Sekunden, bevor ich mich aus meinem Versteck hinauswagte und langsam um die Ecke blickte. George war Haare-raufend an der Wand heruntergerutscht und versperrte mir den Weg zu meinem Ziel. Genau neben ihn war die Tür, hinter der mein Raum lag.
Missmutig stapfte ich mit dem Fuß auf und trat dann in den Korridor.
»Weißt du, es wäre einfacher, wenn du jedem erzählen würdest, ich wäre ein Massenmörder.«, sagte ich trocken und meine Stimme hallte durch den Korridor. George sah auf und knirschte mit den Zähnen. »Und das, was du mit deinen Zähnen machst, kann nicht gesund sein.«, fügte ich zu und deutete schwach auf seinen Kiefer. »Was willst du?«, fragte er kühl und kreuzte die Arme vor sich. Es war fast, als wollte er sich vor mir mental verteidigen. Als würde ich ihm jetzt Vorwürfe machen wollen.
»Ich hab nicht vor, dir zu erzählen, dass diese Idee dämlich ist und mir geht’s dabei echt nicht besser als dir, das kannst du mir glauben. Und falls dir irgendein anderer Plan einfällt, ich bin offen für so ziemlich alles.« Ich ignorierte seine Frage und ließ mich neben ihn an der Wand hinunter. Er ließ den Kopf auf seine Arme fallen. »Ich hab keine Ahnung. Es ist schwer, dass richtige zu tun.«, murmelte er in seinen Umhang und ich nickte, wohl wissend, dass er das nicht sah. Außerdem hätte ich beleidigt sein sollen, dass er die Sache mit dem 'Komm wir vergraulen Roxane' für das richtige hielt, aber ich stimmte ihn in der Sache tatsächlich zu. Es war wirklich hart, für so etwas einzustehen.
»Ich bin hier, weil neben dir mein Übungsraum liegt.«, sagte ich bezüglich seiner Frage schließlich. »Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber ich bin leicht wahnsinnig und gefährlich, wenn es um meine mentalen und magischen Fähigkeiten geht. Das ist sozusagen meine eigene Weichzelle, nur ohne Zwangsjacke und Schaumstoff.« Ich grinste schief und er lachte trocken auf. »Ich vergesse immer, dass er dir wohl noch furchtbarer gehen muss als mir.«, gab er entschuldigend zu, doch ich zuckte mit den Schultern. »Ich denke, das hängt alles vom Betrachter ab. Außerdem glaube ich, sind wir im Moment beide ziemlich arm dran.« Er nickte bei meiner Vermutung. Wir dachten wohl beide das gleiche; wäre ich nie zum Grimmauldplatz gekommen, würden wir beide nicht in diesem Schlamassel stecken.
»Weißt du, daran ist nur Dumbledore Schuld.«, schlussfolgerte ich und wieder lachten wir beide auf. Es war eine seltsame Vorstellung, das der weißbärtige Schulleiter sich dieses Ergebnis ausgemalt hatte, als er mich nach Hogwarts schickte, doch bevor ich noch mehr sagen konnte, lief mir ein kalter Schauer am Rücken herunter. Ich hatte in den letzten beiden Tagen praktisch immer diese magische Überwachung in mir dauer-angeschaltet und mich auf ein paar Personen fokussiert, damit ich nicht aus Versehen in sie hineinlief. Bei Fred war dieser Fokus ein wenig stärker, da er immer am schlimmsten aussah, wenn ich in seiner Nähe war. Und dieses Alarmsystem klingelte gerade ziemlich laut.
George, der meine Anspannung gemerkt hatte, sah mich misstrauisch an. »Ist alles in Ordnung?«, doch ich antwortete nicht und sprang in Windeseile auf. »Fred kommt.«, zischte ich nur und verschwand in der Tür. Erst als ich sie magisch mehrmals versiegelt hatte, beruhigte ich mich wieder und schüttelte den Kopf. Jetzt steckte George ziemlich in der Klemme, aber das war ja seine Entscheidung gewesen. Schulterzuckend versuchte ich mich auf den Raum zu konzentrieren, um die wütenden Stimmen von außen zu ignorieren.

Als Roxane verstummte, verschwand auch die Gelassenheit in Georges Körper wieder, er befürchtete, dass sie einen Anfall bekam oder so. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er und bewegte seine Hand in Richtung Zauberstab, doch dann sprang sie so schnell auf und verschwand, dass er das leise »Fred kommt.« beinahe nicht mitbekommen hätte. Dann war Roxane weg und George saß da, wie belämmert. Woher wollte sie denn bitteschön wissen, ob Fred in der Nähe war? Wahrscheinlich hatte sie schon Wahnvorstellungen, weil sie in letzter Zeit das aus-dem-Weg-Gehen echt perfektioniert hatte. Er vermutete, dass sie sogar die Geheimgänge entdeckt hatte. Aber der Gedanke an eine Roxane, die nun auch unter Paranoia litt, gab ihn ein schlechtes Gefühl. Deswegen bekam er auch fast einen Herzinfarkt, als er plötzlich Freds Stimme von rechts hören konnte.
»Mit wem hast du gelacht?«, fragte er argwöhnisch und ballte seine Hände zu Fäusten. George versuchte sich in einem unschuldigem Grinsen, welches er in den letzten Jahren mit Fred zusammen gemeistert hatte, doch genau da lag wohl das Problem. Fred kannte dieses Grinsen, so wie er auch jede andere Geste und Bewegung kannte, die George kannte. Deswegen wusste George, dass er sich ein »Mit niemanden hab ich geredet, dass musst du dir eingebildet haben.« sparen konnte. Aber sein Schweigen schien die Sache nur noch schlimmer zu machen, denn Freds Blick verfinsterte sich und er blickte George so strafend und verletzt an, dass es ihm in seinem Herzen wehtat. Er hatte sich niemals ausmalen wollen, wie Verrat sich anfühlen würde und nun tat er es seinem eigenen Bruder an. Aber er konnte es ihm nicht erklären. Würde er seine Lüge nur ein wenig abschwächen, würde er nur ein wenig nachgeben, würde Fred geradewegs zu Roxane rennen. Und die hatte selber zugegeben, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Er verzog gequält das Gesicht. Fred war stolz. Genauso wie George, aber Fred war nicht in Georges Lage und andersherum. Er würde nicht nachgeben, selbst wenn er die Wahrheit wissen würde. Und genauso wie George hatte Fred die bemerkenswerte Fähigkeit, sich immer in die Scheiße zu reiten, vor allem was Mädchen anging.
»Hör zu..«, fing er an, überlegte es sich aber anders. »Roxane.. Ich würde dir gerne die Wahrheit sagen, aber–« , weiter kam er nicht, denn Fred stürmte auf ihn zu. Kurz vor ihm machte er halt und kniff die Augen zusammen. »Ich hoffe, ihr seit glücklich. Vielleicht sollte ich Angelina mal nach einem Date fragen.«, zischte er wütend und klopfte ihm in brüderlicher Manier auf die Schulter, jedoch ein wenig fester. Dieser Seitenhieb überraschte George, doch plötzlich aufkeimende Wut holte ihn aus der Starre und er holte aus.
»Du bist ein Idiot, weißt du Fred?«, rief er aus und sah, wie sein Bruder zurücktaumelte und sich die Nase hielt. Mit kalter Stimme fügte George noch genüsslich hinzu: »Angelina will außerdem nichts von dir, sie kommen immer alle zu mir.« Er hatte nicht vorgehabt, seinem Bruder die Sache mit Angelina unter die Nase zu reiben, als sie in der Fünften kurz auf Fred stand, doch sich dann plötzlich abgewandt hatte, bevor Fred irgendeine Entscheidung treffen konnte. Und jetzt kam das mit Roxane noch dazu, auch wenn er die tatsächliche Wahrheit kannte. Er sah, wie Fred die Augen aufriss und wusste, dass er eine Grenze überschritten hatte. Anstatt sich aber auf George zu stürzen, wurde sein Gesicht ausdruckslos und er wandte sich ab. Die Sekunden, die er brauchte, den Korridor zu verlassen, kamen George wie Stunden vor. Es kam nicht oft vor, dass sie sich stritten und als das letzte Mal so ein Blick ausgetauscht wurde, folgten mehrere Wochen Sendepause zwischen beiden. Damals ging es zwar nur um einen Spielzeugbesen und mehr als sich zu weigern, im selben Zimmer zu schlafen und Kleinkindkrieg war nicht passiert, aber es war eine der schlimmsten Zeiten in Georges Leben gewesen. Und er hatte das ungute Gefühl, dass es dieses Mal nicht so harmlos ablaufen würde. Roxanes Worte schlichen sich gehässig in seine Gedanken. Jeder hatte mit seinen eigenen Probleme zu kämpfen und auch wenn Roxanes Probleme größer schienen, fühlte sich George, als hätte ihm jemand soeben die Last der Welt auf die Schultern gelegt. Als Fred verschwunden war, übermannte George eine dermaßen starke Taubheit, sodass er sich an die Wand stützen musste, um nicht umzukippen. Kurz hoffte er darauf, dass Roxane wie gerade eben mit Angelina kommen würde, und ihn wieder aufheiterte, doch dann schallt er sich für diesen Gedanken. Genau deswegen war er doch in dieser Lage. Aber er konnte ihr auch nicht sauer sein, immerhin hatte sie nie gewollt, dass so etwas passieren würde, da war er sich sicher. Sie war gefährlich und unberechenbar, wenn es um ihre Kräfte ging, aber er wusste, dass es kaum Menschen gab, die ehrlicher waren, als Roxane. Er musste lächeln, bei dem Gedanken, dass sie sich erst seit wenigen Wochen kannten und schon in so einer Situation steckten. Dann verschwand das Lächeln wieder, was sollte er jetzt tun? Er würde garantiert nicht seine Mutter um Rat fragen, die würde sich nur verrückt machen. Seinen Vater, Bill und Charlie waren zu sehr mit Ordensangelegenheiten beschäftigt, Percy war ein Arsch von Welt und Ron würde er nicht einmal fragen, wenn sie die beiden letzten Menschen auf der Erde sein würden. Harry war nett, aber der Junge hatte auch so schon genug Probleme und außerdem, ohne gemein zu sein, war Familie nicht gerade sein Spezialgebiet. Er würde einen Teufel tun und Angelina, Alicia oder Lee in die Sache miteinzubeziehen, das wäre nicht fair ihnen gegenüber. Er würde sie auch nicht bitten, zwischen Fred und sich selber zu wählen. Da blieb wohl nur noch eine Chance und ihm war klar, dass Fred genau zu dem gleichen Schluss kommen würde.

Ginny war sich eins bewusst. Wahrsagen war bisher die schlimmste ihrer Entscheidungen gewesen. Laut Trelawney besaß sie ein drittes Auge oder so in etwa, aber nun konnte sie Hermines Abneigung verstehen. Wahrsagen war einfach nur überdramatisiertes Theater von einer eingebildeten Verrückten, die glaubte, ihr wäre ein Geschenk von Welt gemacht worden. Unglücklicherweise ließ sich das Fach nicht mehr abwählen, wie Professor McGonagall ihr bedauernd mitgeteilt hatte. Ginny war der Gedanke gekommen, dass die Hauslehrerin von Gryffindor die Kompetenz ihrer Kollegin ebenso anzweifelte, wie Ginny es tat. Immerhin ging es den anderen in Ginnys Wahrsagekurs genauso und sie schlugen die Zeit tot, indem sie Professor Trelawney hinter ihrem Rücken nachahmten, oder sie mit einem gespielten Anflug von seherischer Gabe beeindruckten und irgendwelche aberwitzige Dinge voraussahen, die die Frau mal mehr, mal weniger ernst nahm, aber vorher trotzdem immer erst komplett ausflippte, bevor sie wieder in ihre geheimnisvolle Figur zurück schlüpfte.
Trotz ihres dritten Auges hätte sie nicht mit dem Schaubild gerechnet, dass sich in ihrem Schlafsaal abspielte, als sie ihre Bücher wegbringen wollte. Offenbar schien etwas ihren Bruder, Fred, George, wer auch immer, zu belasten, den er verhielt sich so gar nicht, wie sie es von ihnen gewöhnt war. Erst da fiel ihr auf, dass er nur alleine war und außerdem ein blaues Auge hatte.
»Hallo..?«, warf sie vorsichtig in den Raum, als er sie bemerkte und den Kopf aus ihrem Kissen hob. Es kam nicht oft vor, dass ihr Brüder sie um Rat fragten und wie um Himmels Willen er in den Mädchenschlafsaal gekommen war, wollte sie gar nicht erst wissen, noch weniger das warum er es wusste, aber sie hatte es schlicht und weg einfach nicht erwartet.
»Hallo Schwesterchen.«, meinte dieser mit unbekümmerten Ton und spielte an dem Bettvorhang herum. »Also eure Schlafsäle sind so viel gemütlicher als unsere, ich glaube ich muss mich mal bei McGonagall beschweren, wegen ungerechter Geschlechterbehandlung. Ich dachte immer, wir leben in einem aufgeklärtem Zeitalter. Aber da hab ich mich wohl getäuscht.« Er schüttelte betrübt den Kopf, doch von seinem gewöhnlichem Witz war keine Spur zu finden. Ginny seufzte, ihr blieb ja immerhin eine fifty-fifty Chance. »George, was ist los?« Bei dem Namen zuckte der Zwilling kurz zusammen. »Fred.«, meinte er leise und noch einmal seufzte Ginny, die das ganze sofort überblickte. »Seit wann bin ich die Ansprechpartnerin, wenn ihr beide Streit habt? Damals mit dem Spielzeugbesen habt ihr mich auch ignoriert.« Bei dem Beispiel blickte Fred sie zweifelnd an. »Damals konntest du kaum sagen, dass du auf die Toilette musstest, aber es tut mir leid, dass ich deinen ultra-wichtigen Rat, der nur 'armer, armer Brudi, Schorsch kann dich trösten' beinhaltete, ignoriert hatte.« Ginny presste den Mund zu einem Strich zusammen und stemmte die Fäuste in die Hüfte. »Jetzt hör mal zu, Fred Weasley! Du bist zu mir gekommen. Ich lass mir jetzt bestimmt nichts von dir vorwerfen, diese Ehre obliegt im Moment nur mir, also sag mir gefälligst, was zwischen dir und Georg vorgefallen ist oder verschwinde wieder.«
Freds Kopf sank wieder ins Kissen und Ginny ließ ihm seine Zeit. Als einziges Mädchen in einer von Jungs dominierten Familie kannte sie sich bestens mit dem anderen Geschlecht aus, zu mindestens was den Stolz anging. Fred musste ganz schön verzweifelt sein und die Lage daraus schließend ziemlich ernst. Und wenn ihre Lieblings-Chaos-Zwillinge ernst waren, brannte es gewaltig. Ginny gab sich einen Ruck und setzte sich zu ihrem Bruder ans Bett und patschte ihm unbeholfen (schließlich war das ihr erstes Mal) auf dem Bein herum, unschlüssig, ob sie mit Reden anfangen sollte oder er. Aber Fred nahm ihr die Entscheidung ab, in dem er tief und wehleidig seufzte. »Wir haben uns gestritten.«, erklärte er unnötigerweise den Sachverhalt und Ginny rollte mit den Augen. Sie verkniff sich das sarkastische »Was du nicht sagst« und schwieg, bis er weiter redete. Er schien offensichtlich mit den Worten zu kämpfen, doch Ginny hatte eine leise Ahnung, worum es ging. Ihre Brüder waren stolz und da Ginny sie für zu erwachsen hielt, um sich wegen eines Gegenstandes zu streiten, fielen ihr nicht viel mehr Lösungen ein. »Geht es um ein Mädchen?«, fragte sie, ganz in väterlicher Manier und schloss aus Freds Mimik, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Schlagartig wurde der Tag doch interessant, befand sie ohne jegliche Gewissensbisse und verkniff sich ein gespanntes Lächeln. Andernfalls würde sie wohl kaum an die Informationen kommen. In das Liebesleben ihrer Brüder einzutauchen, dass passierte selten.
»Ich glaube George und sie haben was miteinander laufen. Dabei weiß er doch, dass ich.. mphf«. Er ließ den Satz in der Luft hängen, aber Ginny hatte genug gehört. »Du glaubst?«, sie verdrehte die Augen, als er nicht hinsah. »Du weißt also nicht, dass es so ist?« Fred raufte sich die Haare und setzte sich auf. »Ich weiß wonach das sich anhört,«, meinte er zerrissen und kniff die Augen zusammen, als er Ginnys vorwurfsvollen Blick sah, »er hat es angedeutet und auch nie was Gegenteiliges behauptet. Außerdem habe ich sie zusammen erwischt, als sie gelacht haben.« Ginny kratzte sich an der Nase und hoffte, dass ihre Hand das Grinsen vor Fred verbarg. »Also versteh mich jetzt nicht falsch, aber Lachen ist ja schon echt übel. Das ist natürlich ein Grund, um einen Streit vom Zaun zu brechen.« Ein Teil von ihr wollte dem Mädchen gratulieren, dass sie ihren Bruder so sehr um den Finger gewickelt hatte, aber auch damit hielt sie sich erst einmal zurück. Fred knurrte was. Ginny ging in die Offensive. »Hast du ihn überhaupt mal direkt danach gefragt?« Wieder blieb es eine Zeitlang ruhig, bevor sie ein leises »Das ist im Moment etwas kompliziert.« vernahm. Mit einem tiefen Atemzug unterdrückte sie ihre unangebrachte Belustigung und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Wie wäre es, wenn du mir alles von Anfang an erzählst, es würde mir dann sicherlich leichter fallen, es zu verstehen. Am besten fängst du mit dem Namen des Mädchens an.«
Und so erzählte Fred, erst widerwillig, dann wurde es flüssiger und Ginny kam nicht darum herum zu denken, dass die ganze Geschichte hervorragender Erzählstoff war.
»..und jetzt bin ich hier. Weil mir im Moment die Zwillingsbrüder ausgegangen sind und alle anderen bis auf meine kleine, bezaubernde Schwester beschäftigt sind.«, endete er und legte sich einen Arm über die Augen.
»Mhm.«, machte Ginny und verzog beeindruckt das Gesicht. »Das muss man erst einmal sacken lassen.«, meinte sie und Fred nickte. »Was Mad-Eye mit euch beiden wohl machen wird, wenn er erfährt, dass ihr um seine Tochter buhlt? Ist er ein gelassener Vater oder eher der Typ der euch den Cruciatus auf den Hals hetzt? Man hört ja viel über diese drastisch handelnden Väter und einer, der auf dem Gebiet der schwarzen Magie so bewandert ist, wie Mad-Eye? Viel Glück kann ich da nur sagen.« Fred lachte trocken auf, soweit hatte er wohl noch nicht gedacht. Aber dann verstummte er wieder. »Du bist ein Idiot Fred.«, sagte Ginny ihm und wiederholte unbeabsichtigt Georges Worte. »Aber in der ganzen Geschichte hat George kein einziges Mal gesagt, dass zwischen ihm und Roxane was läuft und du hast sie kein einziges Mal dabei erwischt, wie sie Dinge tun, die darauf hindeuten würden. Klar, ich stimme zu, dass beide sich seltsam verhalten und wahrscheinlich was verbergen, aber selbst ein Hirnamputierter merkt, dass dein Bruder bis über beide Ohren in Angelina verschossen ist.« Fred seufzte wieder, dieses mal aber mehr über seine eigene Dummheit.
»Vielleicht hast du Recht. Ich hab wohl etwas überreagiert.«, gab er zu und Ginny nickte hektisch. »Etwas.«, wiederholte sie, dann stand sie auf und scheuchte ihren Bruder aus dem Bett. »Genug jetzt mit Trübsal blasen. Du hast hier eh nichts zu suchen!«
Zusammen gingen sie hinunter. Im Gemeinschaftsraum wurden sie von einer wütenden Roxane erwartet. Mit erhobenem Zauberstab ging sie auf Fred los und fuchtelte mit ihm vor seinem Gesicht herum.
»Fred Weasley! Wie konntest du nur George so etwas antun, er hat nichts mit der Sache zu tun! Ich brauchte nur seinen Rat, wie ich seinen Bruder am besten loswerden kann.« Sie rümpfte angeekelt die Nase und sah ihn von unten nach oben abschätzend an, als würde sie etwas Übel erregendes betrachten. »Natürlich ist dein Bruder genauso dämlich loyal, wie du es bist und verbot es mir in eure Nähe zu kommen. Das war eigentlich alles was ich wollte, aber offenbar bist du zu unterbelichtet, um solche eindeutige Zeichen zu verstehen. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass du oder irgendein anderer deine Familie oder Freunde mit mir in Kontakt tritt, dafür bin ich viel zu gut. Als würde ich mich mit Blutsverrätern abgeben.« Der letzte Satz traf Fred so extrem, dass er zurücktaumelte. Roxanes Zauberstab hatte ihm ein Loch in den Umhang gebrannt. Sie schenkte ihm noch einen letzten, streitlustigen Blick, dann machte sie kehr und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum, ein dröhnendes Schweigen hinter sich lassend. Eine Hand legte sich auf Freds Schulter und als er sich umblickte, sah Ginny ihn mitleidig an. »Da hast du dein Geheimnis.«, flüsterte sie.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Uund? Fred ist schon irgendwie ein PingPongBall, der zwischen den Lügen hin und her geschlagen wird und sich hilflos um sich selbst dreht. Whoa, bin ich gerade philosophisch. Da ich keine Reviews bekommen hab, schließe ich hoffnungsselig, dass das letzte Kap gut war. Zur Erinnerung, ich kann nichts verbessern, wenn mir keiner den Text rot anstreicht :p
In der Hoffnung, dass ihr hier unten angekommen seit,
Blodwyn Bludd o_O


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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