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Fanfiction

The Black Dress - The Black Dress

von Rodolphus' Wife

The Black Dress

„Mit deinem Bruder?“
Bellatrix Black sah mit skeptisch hochgezogener Augenbraue zu Rabastan Lestrange herüber, der ihr gegenüber saß.
„Klar, warum nicht? Du findest keinen Besseren. Und na ja, dein Onkel ist zwar ein Sympathisant, mehr aber nicht. Dein Vater ist dagegen, den kannst du auch nicht fragen. Ich würde sagen du kennst zu wenige Todesser, um wählerisch zu sein.“, erwiderte Rabastan. „Abgesehen davon ist Rodolphus gut.“, fügte er schlicht hinzu.
„Ich weiß nicht. Er ist gerade mal seit zwei Jahren dabei, ein erfahrener Duellant ist was anderes.“ Bellatrix schien mit seinem Vorschlag alles andere als zufrieden.
„Er kann besser duellieren als sonst wer, den ich kenne. Rookwood ist seit fünf Jahren dabei und hat keine Chance gegen Rodolphus, ebenso wie Malfoy, der ein Jahr länger ein Anhänger ist. Überhaupt hat er auch schon ziemlich schnell das Mal bekommen, die anderen erst nach Monaten oder sogar Jahren.“ Rabastan zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Aber was versuche ich dich auch zu überzeugen. Es ist deine Entscheidung. Rodolphus würde dir nur einen Gefallen tun.“ Bellatrix schwieg und er sah auf seine Uhr.
„Der Zug hält in wenigen Minuten.“, teilte er ihr mit und begann damit sich zum Aussteigen bereit zu machen, während Bellatrix immer noch in Gedanken versunken war.
„Würde er denn überhaupt mitmachen?“, wollte sie dann wissen.
„Ja, da bin ich mir sicher.“, antwortete Rabastan und in diesem Moment hielt der Zug. „Schreib mir einfach, wenn du es dir überlegt hast.“
Bellatrix nickte und begann damit ihren Umhang anzuziehen.

Bereits zwei Tage später ging sie zusammen mit Rabastan einen dunklen Kerkergang entlang, der an den Wänden von Fackeln beleuchtet wurde. Er führte sie geradewegs in einen großen, hohen Raum. Auch hier erhellten Fackeln die Halle, die eher einem Salon als einer Höhle glich. Allerdings standen keine Möbel rum, sondern es war eine durchgehend freie Fläche, so groß wie das Quidditch-Feld von Hogwarts.
„Du kannst hier auf Rodolphus warten, er sollte in wenigen Minuten da sein. Ich muss schon wieder nach oben, sonst hätte ich zugesehen, aber ich soll meine Mutter in die Winkelgasse begleiten.“
Man konnte Rabastan ansehen wie gerne er dem Wunsch seiner Mutter nachkam. Bellatrix lächelte ihn spöttisch an.
„Dann wünsche ich dir viel Spaß.“
Rabastan bedachte sie mit ebenfalls mit einem Lächeln.
„Nein, dir viel Spaß.“, sagte er und ließ sie auch wieder alleine. Bellatrix lehnte sich mit dem Rücken an eine der Skulpturen aus Stein, die teilweise am Rand aufgestellt waren. Der Raum bestand aus abwechselnd schwarzen sowie weißen Fliesen, genau wie auf einem Schachbrett, und war ideal zum duellieren. In Gedanken versunken sah sie sich weiter um während sie nun gleichzeitig ihre langen schwarzen Haare zu einem hohen Zopf zusammen fasste.
„Bereit, Miss Black?“
Erschrocken zuckte Bellatrix zusammen und drehte sich um. In dem großen, schwarzhaarigen Mann, der sie mit einem leichten, amüsierten Lächeln bedachte, erkannte sie ohne weiteres Rodolphus, Rabastans zwei Jahre älteren Bruder.
Sie ärgerte sich über sich selbst, dass er sich so hatte anschleichen können, aber Bellatrix hatte ihn beim besten Willen nicht gehört.
„Ja.“, antwortete sie ihm und reckte ihr Kinn in die Höhe, da sie in keinster Weise darauf eingehen wollte, dass er sie dran gekriegt hatte.
„Also ich würde vorschlagen, dass ich dir als erstes die Regeln erkläre.“, begann er ohne Umschweife und ließ jeglichen Smalltalk weg. „Natürlich gibt es keine offiziellen Regeln, was das Duellieren angeht, aber wenn man gewisse Aspekte beachtet, ist ein Duell schon gewonnen. Danach sollten wir beziehungsweise du das Gehörte umsetzen, in einem Duell. Wenn du willst kann ich dir hinterher noch ein paar Flüche beibringen.“, bot er an. „Noch Fragen?“
„Lautet Regel Nummer eins, dass du dein Gegenüber zu Tode quatscht?“
Rodolphus wurde weder wütend, noch verärgert, sondern wirkte amüsiert. Er zog so schnell wie sie es noch nie bei jemandem gesehen hatte seinen Zauberstab und rief ihren eigenen mit einem nonverbalen Zauber zu sich. Vollkommen perplex sah Bellatrix zu, wie er ihren Zauberstab lässig aus der Luft griff. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht ihn bereits hervorzuholen.
„Nein.“, antwortete er schließlich auf ihre Frage. „Regel Nummer eins lautet.“, er warf ihr den Zauberstab zu, den sie auffing. „immer bereit sein.“
Rodolphus wirkte nun nicht mehr amüsiert oder belustigt, sondern blickte sie eine Spur ernst an.
„Wenn du offenbar kein Interesse daran hast was zu lernen, dann frage ich mich warum ich eigentlich hier bin.“
„Ich habe nie behauptet, dass ich nichts lernen will. Nur dachte ich nicht, dass das hier in einem Vortrag endet.“, rechtfertigte sich Bellatrix, obwohl sie ganz genau wusste, dass er recht hatte. Er tat ihr einen Gefallen, nicht umgekehrt.
„Wenn du willst, dann können wir das ganze auch Schritt für Schritt durchgehen.“, änderte Rodolphus den Plan. „Regel Nummer zwei.“, fuhr er fort und mit einem leichtern Schwenker seines Zauberstabs ging eine der Skulpturen hinter Bellatrix zu Bruch. Leicht überrascht drehte sie sich reflexartig um, und sah wie sich eine feine Staubwolke bildete. Noch während Bellatrix zu der Skulptur sah, die nur noch aus einem Haufen Steinen bestand, spürte sie einen Schmerz am Oberarm. Verwundert drehte sie sich wieder um und besah sich ihren Arm. Sie trug ein ärmelfreies Kleid und sah somit, dass ihre Haut nicht beschädigt worden war, auch der Schmerz war nicht wirklich stark gewesen. Dass Rodolphus dafür verantwortlich war, war ihr klar und offenbar hatte er keine Absicht gehegt sie zu verletzten. Fragend blickte sie ihn an.
„Niemals ablenken lassen.“, erläuterte er dann die Regel. „Achte permanent auf dich und deinen Gegner, nicht auf andere kämpfende Paare und dich herum. Das hätte ein Auror sein können, der jetzt tot ist, mit dem Ergebnis dass du abgelenkt gewesen wärst und nun ebenfalls tot oder in Askaban.“
Rodolphus' Worte ergaben für Bellatrix deutlich Sinn und sie erwiderte nichts, sondern wartete auf die nächste Regel.
„Wie alt bist du eigentlich? Siebzehn?“, fragte Rodolphus unerwarteter Weise.
„Achtzehn.“, antwortete Bellatrix, die vor knapp einem Monat Geburtstag gehabt hatte. Da Rodolphus wusste, dass sie mit seinem Bruder in einen Jahrgang ging, wusste er ebenfalls in welchem Alter sie ungefähr war. Worauf seine Nachfrage abzielte, konnte Bellatrix sich nicht erklären, aber er schien sich auch nicht weiter dafür zu interessieren. Mit einem weiteren Schlenker seitens Rodolphus' wurde die Skulptur wieder ganz.
„Ich würde sagen, dass wir einfach mit einem Duell beginnen und ich dir währenddessen weitere Regeln erläutere.“
Bellatrix nickte. Die Entwicklung sagte ihr zu, da sie immer schon lieber selber etwas getan hatte, als nur zuzuhören. Sie war definitiv aktiv und nicht passiv veranlagt.
„Das übliche Verbeugen können wir uns schenken, denn das tust du sowieso nicht, wenn du dich richtig duellierst. Höflichkeiten haben bei einem Kampf nichts zu suchen.“
Rodolphus begann damit die Ärmel seines grauen Hemdes bis zum Ellenbogen hochzukrempeln. Bellatrix warf ihm einen wenig interessierten, flüchtigen Blick zu, hielt dann aber inne. Er hatte sich inzwischen seinem linken Arm zugewandt, auf dem sie etwas erkannt hatte.
Vollkommen fasziniert starrte sie auf das Dunkle Mal von Rodolphus, von dem sie bisher nur gehört, jedoch es noch nie gesehen hatte.
„Bereit?“ Rodolphus' tiefe Stimme riss Bellatrix aus den Gedanken. Er hatte sich etwas von ihr entfernt, vermutlich damit sie mehr Platz hatten
„Äh, natürlich.“ Sie konzentrierte sich wieder vollkommen auf die Situation oder versuchte dies zumindest, denn Bellatrix stockte, als ihr etwas in den Sinn gekommen war.
„Du tust mir doch nicht weh, oder?“, fragte sie nach, klang aber nicht ängstlich, sondern wollte das einfach nur geklärt haben. Und im Prinzip war sie sich auch sicher, dass er ihr nie ernsthaft was tun würde. „Ja, ich weiß, bei einem richtigen Kampf würde ein Auror auch keine Rücksicht auf mich nehmen.“, setzte Bellatrix hinzu, bevor er etwas Ähnliches sagen konnte. Überhaupt fand sie ihre eigene Frage im nachhinein etwas dumm.
„Ich hatte nicht vor dich mit einem Unverzeihlichen zu belegen.“ Rodolphus machte sich nicht über sie lustig, lächelte am Ende seines Satzes jedoch leicht.
„Fangen wir an.“, murmelte Bellatrix und fand die Idee mit einem Duell von Sekunde zu Sekunde weniger gut. Zweifelsohne war Rodolphus ihr um Längen überlegen. In der ersten Minute kämpften sie schweigend und er hielt sich definitiv zurück. Rodolphus griff sie an und für Bellatrix blieb nur der passive Teil übrig, der sie nicht wirklich überforderte, da er eher langsam an die Sache ran ging.
„Regel Nummer drei.“, durchbrach er schließlich die Stille, ohne aufzuhören einen Fluch auf sie loszulassen. „Immer mit allem rechnen. Vor allem wenn du dazu gezwungen wirst, wenn du zum Beispiel aufgrund eines Anti-Apparier-Fluchs nicht verschwinden kannst. Du solltest dich immer der Situation anpassen.“
Rodolphus schonte sie immer noch, allerdings konzentrierte sich Bellatrix fast ausschließlich darauf ihn zu blocken und hatte somit Mühe seinen Worten zu folgen. Ihr wurde in diesem Moment so bewusst wie nie zuvor, dass sie in einem richtigen Duell gegen einen guten Auroren ziemlich alt aussehen würde.
„Regel Nummer vier.“ Auf Rodolphus' Satz hin durchbrach er sein Muster. Der nächste schnell kommende Fluch, den sie unmöglich abwehren konnte, traf sie links an der Taille und hinterließ wieder einen leichten Schmerz. Bellatrix sah aber gar nicht erst an sich runter, da sie wusste er würde ihr ohnehin keine wirkliche Verletzung zufügen. Stattdessen schleuderte sie ihm nun einen Fluch entgegen. Natürlich blockte Rodolphus ihn ohne weiteres ab, allerdings hatte Bellatrix immerhin zum ersten Mal selbst einen Angriff gestartet.
„Nicht schlecht, du hast dich davon wenigstens nicht zerstreuen lassen.“, fand er. „Optimal ist es selbstredend seinen Gegner vorher zu kennen und ihn studieren. Zu wissen, was seine Stärken sind und vor allem seine Schwächen. Wenn dir dein Kontrahent unbekannt ist, dann musst du ab dem ersten Moment an anfangen ihn genau zu beobachten. Das habe ich bei dir gemacht. Du bist Rechtshänderin und hast deine linke Körperhälfte ungeschützt gelassen weshalb ich dich erst recht treffen konnte.“, erläuterte Rodolphus diesen Punkt näher, wobei er wieder ohne Unterlass Flüche auf sie los lies- diesmal in kürzeren Abständen. Auch fiel Bellatrix auf, dass auch der Abstand zwischen ihnen kürzer wurde. War er zu Beginn noch gut fünf Meter von ihr entfernt gewesen, waren es nun nur noch höchstens zwei Meter. Ob er dies absichtlich getan hatte, um sie zu verwirren, oder dies unbewusst geschehen war, konnte Bellatrix nicht sagen. Sie zwang sich dazu nicht länger darüber nachzudenken, sondern sich ausschließlich auf den Kampf zu konzentrieren, da dieser immer anspruchsvoller wurde. Er attackierte sie in immer geringeren Abständen, sie hatte alle Mühe ihn abzuwehren.
Plötzlich veränderte sich das Ungleichgewicht ihrer Kräfte noch mehr, denn Rodolphus verkürzte die Zeit zwischen seinen Flüchen auf den Bruchteil von Sekunden, so dass sie nicht den Hauch einer Chance hatte sich zu verteidigen. Ihr Körper wurde zum dritten und vierten Mal getroffen, aber das störte sie nicht weiter.
Als Bellatrix jedoch das Geräusch von Stoff hörte, der aufgerissen wurde, blickte sie an sich runter und ihre Augen weiteten sich. Rodolphus hatte mittels seines Zauberstabs den Ausschnitt ihres Kleides tiefer gemacht.
Vorher konnte man den Ansatz ihrer Oberweite sehen, nun blieb nicht mehr sehr viel seiner Fantasie überlassen. Es war nicht so, dass sie oben ohne vor ihm stand, aber trotzdem sah sie ihn empört an und hielt sich den linken Arm vor ihre Brüste.
In der rechten hielt sie immer noch ihren Zauberstab und schoss nun wütend einen Fluch auf ihn ab, der ihn aber weit verfehlte und stattdessen die Wand hinter ihm traf.
„Besser hättest du die fünfte Regel nicht demonstrieren können.“ Rodolphus grinste sie an, ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Habe immer deine Gefühle unter Kontrolle.“, fuhr er unbeeindruckt fort. „Du warst aufgebracht und warst absolut nicht mehr konzentriert und zielsicher.“
„Ja, danke, das habe ich selbst gemerkt. Du hättest mir die Regel auch einfach sagen können ohne mein Kleid zu ruinieren.“
Ohne etwas zu sagen schwang Rodolphus seinen Zauberstab erneut, um den Riss wieder zu verschließen, nur um sofort darauf den nächsten Fluch auf sie loszulassen.
„Verdammt.“, murmelte Bellatrix genervt von sich selbst, damit hatte sie rechnen müssen.
Anstatt sofort weiter zu machen, hielt Rodolphus plötzlich inne.
„Ich will nicht unhöflich sein, aber ich muss gehen.“
Bellatrix konnte sich keinen Reim auf diesen plötzlichen Stimmungswechsel machen und sah ihn irritiert an.
„Liegt es an mir? Ich weiß, ich bin noch nicht sonderlich-“
„Nein, das ist es nicht.“, unterbrach Rodolphus sie schon bestimmt. „Ich wurde gerufen.“ Zur Verdeutlichung seiner Worte hob er seinen linken Arm. Dort wo das Dunkle Mal eingebrannt war, was Bellatrix mehr wollte als alles andere auf dieser Welt.
„Wenn du möchtest können wir das gerne ein anderes Mal fortsetzen.“, bot Rodolphus an und augenblicklich fühlte Bellatrix eine ungeahnte Enttäuschung.
„Was machst du nach dem Treffen?“, platze es aus ihr heraus bevor sie es verhindern konnte. Er sah sie einigermaßen erstaunt an.
„Nichts, zumindest ist nichts geplant.“
„Können wir nicht später weiter machen?“ Bellatrix biss sich auf die Unterlippe. Sie klang wie ein bettelndes kleines Kind. „Immerhin kann ich heute Nacht bestimmt nicht schlafen, wenn ich nicht weiß, wie die letzten beiden Regeln lauten.“ Sie lächelte ihn leicht amüsiert an, was er erwiderte.
„In Ordnung, allerdings kann ich dir nichts versprechen. Es kann sein, dass es eine Besprechung ist, die nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, es kann jedoch auch sein, dass ich kurzfristig für mehrere Tage weg muss.“ Er gab ihr nicht zu viele Details, aber sie sog jede Information wie einen Schwamm das Wasser auf.
„Sag mir einfach Bescheid.“
Rodolphus nickte auf ihre Worte hin. „Ich sollte langsam los.“
„Viel Spaß.“ Sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen. Er sah sie ein weiteres Mal amüsiert an und verließ dann mit schnellen Schritten den Raum.

Zum zweiten Mal an diesem Tag im Dezember fand sich Bellatrix in dem Kellergewölbe des Lestrange'schen Anwesens ein. Nicht einmal eine Stunde nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, hatte Rodolphus ihr eine Eule geschickt. Sobald sie gelesen hatte, dass sie das Training doch noch fortsetzen würden, hatte Bellatrix gelächelt.
Obwohl sie selbst ein paar Minuten zu früh dran war, war Rodolphus bereits dort. Bellatrix hatte die Tür aufgestoßen und ihn sofort entdeckt. Er stand gegenüber von der Tür, leicht angelehnt an der Wand und hatte die Arme vor dem Oberkörper verschränkt.
„Das hat ja nicht lange gedauert.“, sagte Bellatrix als erste etwas und ging auf ihn zu.
„Ich habe einen Auftrag bekommen. Nicht für heute, sondern für morgen.“, erklärte er, was Bellatrix erstaunte. Er ging wieder nicht sonderlich ins Detail, aber war gesprächiger, als sie erwartet hatte.
„Wieso redest du so..offen?“
„Ich glaube kaum, dass du sofort in die Aurorenzentrale rennst und denen alles berichtest.“ Er klang eine Spur spöttisch. „Ich vertraue dir.“, fügte er dann ernster hinzu und löste sich von der Wand, weshalb er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Bellatrix war gut einen Meter vor ihm stehen geblieben und zum ersten Mal fiel ihr auf wie groß er war. Er musste noch ein paar Zentimeter größer sein als Rabastan, der Bellatrix um mindestens einen Kopf überragte. Auch sah er nicht schlechter aus als sein jüngerer Bruder, im Gegenteil. Während Rabastan so gut wie permanent amüsiert aussah, so war Rodolphus eine ebenso gut aussehende, aber ernstere Version davon. Außerdem fiel ihr in diesem Moment auf, dass sie ihn mochte. Zwar hatte sie nie was gegen ihn gehabt, er war ihr eigentlich komplett egal gewesen, da er in Hogwarts zwei Jahrgänge über ihr war und trotz der guten Freundschaft zu Rabastan hatten sie nie sonderlich fiel miteinander zu tun gehabt.
„Ich würde vorschlagen wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben. Vorher könntest du die Regeln nochmal wiederholen.“, bat er sie schließlich.
„Immer bereit sein, niemals ablenken lassen, immer mit allem rechnen.“, begann Bellatrix mechanisch und etwas gelangweilt runter zu rattern. „Kenne deinen Gegner, hab deine Gefühle unter Kontrolle. Letzteres konntest du anscheinend nur deutlich machen in dem du mir an die Wäsche gegangen bist.“
„Würde ich dir jemals an die Wäsche gehen, dann würde ich dafür meine Hände und nicht meinen Zauberstab benutzen“ Er grinste sie an und Bellatrix sah ihn überrascht an. Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet.
„Das war auf jeden Fall alles soweit richtig.“ Rodolphus klang nicht mehr flirtend, sondern geschäftsmäßig. „Regel Nummer sechs lautet.“, fuhr er fort, sprach aber nicht weiter. Er hatte sie ein weiteres Mal an diesem Tag entwaffnet und Bellatrix stieß unwillkürlich ein Wort aus, was ihn leise lachen ließ. Das war ihr aber egal, denn sie hatte anscheinend immer noch nichts gelernt und war wütend auf sich selbst.
„Angriff ist die beste Verteidigung.“ Rodolphus sprach weiter und warf ihr ihren Zauberstab zu. „Warte nicht ab, was dein Gegner macht. Zöger nicht, sondern greif gleich an, ohne im eine Chance zu lassen sich was zu über-“
Er hatte das Wort noch nicht ganz ausgesprochen, da hatte Bellatrix einen Fluch auf ihn abgefeuert, den Rodolphus aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung und vermutlich auch angeborenen Reflexen mühelos abblockte, aber er sah sie anerkennend an. „Genau so.“
Er feuerte den nächsten Fluch ab, sie parierte. Er wurde immer schneller, aber mittlerweile gelang es auch Bellatrix sich an sein Tempo zu gewöhnen. Zwar hatte sie immer noch die passive Rolle indem sie immer nur blocken konnte, allerdings gelang ihr das immerhin. Ihr fiel erst auf, dass sie bei jedem seiner Angriffe unbewusst einen Schritt nach hinten gegangen war, als sie plötzlich die kühle Steinwand an ihrem Rücken spürte, die durch den Stoff ihres Kleides drang. Zusammen hatten sie den gesamten Saal durchquert. Er blieb keinen halben Meter vor ihr stehen und lächelte sie amüsiert an, ehe er sie problemlos entwaffnete.
„Und nun?“ Rodolphus sah noch ein bisschen amüsierter aus. Ohne groß darüber nachzudenken gab Bellatrix im Bruchteil einer Sekunde ihrem plötzlichen Impuls nach. Sie verkürzte die Distanz zwischen sich und ihm, legte ihre Hände um seinen Nacken und zog ihn zu ihrem Gesicht herunter. Bellatrix begegnete noch seinem überraschten Blick ehe sie mit ihren Lippen seine berührte. Rodolphus brauchte anscheinend nicht lange, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, denn er erwiderte ihren Kuss ohne zu zögern. Es war der intensivste und beste Kuss, den sie jemals bekommen hatte und niemals gedacht hatte solche Gefühle zu verspüren. Ihr Körper fühlte sich an als würde er in Flammen stehen. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann lösten sie sich voneinander. Ihre Gesichter waren jedoch nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Bellatrix wusste nicht, was sie sagen sollte, aber sie hatte damit angefangen und kam sich vor, als müsse sie ihm eine Erklärung schulden. Rodolphus fielen anscheinend auch keine Worte ein, denn er sagte nichts. Nachdenklich sah Bellatrix in Richtung Boden, wobei sie seinen Atem auf ihrer Wange spührte, da sie immer noch dicht beieinander standen. Ihr Blick fiel auf seine rechte Hand in der er seinen Zauberstab hielt und plötzlich kam ihr eine Idee in den Sinn. Ohne Vorwarnung riss sie ihm seinen Zauberstab aus der Hand und ging einen Schritt zurück. Ihr Rücken berührte wieder die Wand und sie lächelte ihn triumphierend an.
„Wie lautete nochmal Regel Nummer zwei? Warum so abgelenkt, Mr. Lestrange? Ich würde sagen, ich habe gewonnen.“
„Ja, das hast du eindeutig.“ Rodolphus lächelte ebenfalls.
„Wie heißt eigentlich die siebte und letzte Regel?“, stellte sie dann eine Frage, die ihr gerade erst eingefallen war. Sein Lächeln wurde eine Spur breiter und er verkürzte wieder den Abstand zwischen ihnen.
„Bringe zu Ende, was du angefangen hast.“, sagte er schließlich und nun lächelte Bellatrix ebenfalls wieder. Sie küssten sich erneut, mit einer ebenso fesselnden Intensität, allerdings löste Rodolphus sich viel zu schnell von ihr. Sie wollte gerade protestieren, als er den Grund für seine Unterbrechung offenbarte. Mit einer Bewegung riss er ihr Kleid dieses Mal tatsächlich mit seinen Händen auf. Bellatrix' Mund verzog sich erneut zu einem Lächeln. Rodolphus hob sie anschließend hoch und drückte sie gegen die Wand, bevor sich ihre Lippen abermals berührten.


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