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Fanfiction

Challenge: Buecher-Zitate - Zitat-4

von severina

Autor: severina
Beta: Kobold
Altersfreigabe: Keine Altersbeschränkung
Pairing: Keines / Charaktere: Severus Snape, Jacob (OC), Eileen Snape, Lily und Petunia Evans
Kategorie: Drama
Inhalt: Bevor Severus Lily kennenlernte, hatte er einen Freund - nur einen, aber der wurde ihm auf brutale Art entrissen …
Disclaimer: Alle Charaktere und das HP-Universum an sich gehören JK Rowling - aber diese FF gehört mir! Ich verdiene kein Geld mit meinen Geschichten hier.
Warnung: Keine

Inspiriert vom Kurzfilm „Jakob“


4. „Wir erinnern uns an Dinge, die wir in Wirklichkeit gar nicht erlebt haben und würden jeden Eid schwören, dass es genau so war.“ Nemesis von Wolfgang Hohlbein



„Hausaufgabe bis morgen ist eine Geschichte“, sagte Mrs. Iniqus, eine Lehrerin der Muggel-Grundschule in Spinners End, während sie sich zur Tafel drehte und die Angaben für die Kinder auf diese schrieb, „mit dem Titel 'meine beste Freundin, mein bester Freund'“

Ein paar fiese Jungs in der vorletzten Reihe tuschelten kurz und kicherten, während sie sich zu dem alleine sitzenden, schwarzhaarigen Jungen ganz hinten umdrehten und einer hämisch meinte: „Und über wen wirst du schreiben, Severus? Du hast doch gar keine Freunde! Hahaha…“ Alle, die nahe genug saßen, um die Gemeinheit zu hören, fielen in das höhnische Auslachen ein. Die Lehrerin ignorierte es, da ihr dieses seltsame Kind in der letzten Reihe einfach unheimlich war. Sie fand es wichtig, dass der Junge lernte sich anzupassen und in ihren Augen ging das sicher am besten, wenn sie den anderen Schülern freie Hand ließ.

Traurig machte sich der schmächtige Junge in seinen abgetragenen Klamotten auf den Heimweg, dachte bei sich jedoch, dass diese Idioten sich irrten! Er hatte einen Freund! Jacob - das war der beste Freund, den man haben konnte! Sie trafen sich fast täglich nachmittags in der verlassenen Fabrik auf der leerstehenden Mine. Eigentlich war es verboten dort zu spielen oder das Gelände überhaupt zu betreten, aber es war der einzige Ort, wo man ihn in Ruhe ließ, denn die anderen Kinder kamen hier nicht her. Es war ihnen zu heruntergekommen und vergammelt dort. Was ja auch stimmte, aber Severus fühlte sich wohl hier. Anfangs alleine und irgendwann war Jacob aufgetaucht. Seit dem war es noch toller dort, denn Jacob war voll cool! Und er kannte tausend Geschichten über alles Mögliche. Er verbrachte gerne seine Zeit mit ihm. Vor allem musste er dann nicht zuhause sein und lief somit weniger Gefahr seinem betrunkenen Vater in die Quere zu kommen und dafür verprügelt zu werden.

Als Severus seine Hausaufgaben gemacht hatte - einen in seinen Augen perfekten Aufsatz über seinen besten Freund Jacob - wollte er schnell weg, bevor sein betrunkener Vater heimkäme, was bald der Fall sein würde und vor allem, um endlich mit seinem einzigen Freund zu spielen. „Warte Süßer, wo willst du denn schon wieder hin?“, rief ihn seine Mutter jedoch aus der Küche, als er schon rausstürmen wollte.

„Ich treffe mich noch mit Jacob“, meinte er schnell, einen Sprung in die Küche machend in der Hoffnung, sie hielt ihn nicht zu lange auf, „meine Hausaufgaben sind fertig und ich verspreche, ich komme nicht zu spät heim.“

Eileen lächelte müde, sagte aber noch: „Ist in Ordnung, mein Schatz. Aber ich habe noch was für dich. Mr. Snow hat mir heute, als Belohnung für meine gute Arbeit seine Polaroid Kamera geschenkt - da er, jetzt wo er bettlägerig ist, eh keine wirkliche Verwendung mehr dafür hat.“

„Wow“, staunte der Junge jetzt doch.

„Ja, schau“, schmunzelte sie über seine Begeisterung - es war so selten, dass ihr Sohn sich mal über etwas freute. Sie schaltete den Fotoapparat ein, schaute durch die Linse auf ihr erstauntes Kind und knipste ein Bild. Laute Geräusche begleiteten die Erstellung des Abzuges und dann tauchte ein Foto aus dem Schlitz unten bei der klobigen Kamera auf. Noch konnte man nichts darauf erkennen, aber sie nahm den Abzug in die Hand, fächelte ein wenig damit herum und tatsächlich, nach kurzem, war da das Bild eines verblüfften Schwarzhaarigen - der jetzt ganz begeistert darauf schaute. „Wenn du magst, kannst du sie heute mitnehmen und ein paar Fotos schießen. Pass aber gut auf die Kamera auf, denn morgen möchte ich sie verkaufen - dafür bekomm ich sicher gutes Geld“, meinte sie - sich selbst darüber freuend, dass sie ihrem Kleinen mal eine Freude bereiten konnte, denn ihr Leben war mehr als hart.

„Ich passe auf! Ich versprech‘s!“, rief er, als er loslief, nachdem er den Fotoapparat ehrfürchtig entgegengenommen hatte.

~~ssSSss~~

„Hey, Severus, Halli-Hallo“, grüßte ein braunhaariger Junge, der von einer Erhöhung runtersprang genau vor die Füße des traurig, auf dem staubigen Boden der verlassenen Fabrik, sitzenden Schwarzhaarigen, „was hast du Severus?“

„Ach nichts, Jacob“, murmelte Snape niedergeschlagen, „in der Schule waren ein paar Jungs wieder gemein zu mir.“

Sein bester Freund hielt ihm die Hand hin und half ihm freudig auf: „Ach komm, vergiss die!“

Jacob war eine geborene Frohnatur - und das war irgendwie ansteckend. Abgesehen davon erinnerte Snape sich gerade an die Leihgabe seiner Mutter und sagte: „Schau, ich muss dir unbedingt was zeigen.“

Strahlend hielt der Introvertierte dem Extrovertierten den Fotoapparat vor die Nase. „Super! Eine Sofortbildkamera - da können wir ganz tolle Fotos von allem machen, was wir heute erleben“, begeisterte sich der einzige Freund von Severus mit einem riesigen, freudigen Grinsen im Gesicht. Jacob nahm ihm das Gerät aus der Hand und sie spielten alles Mögliche, während der Freund bestimmte Momente immer wieder auf Zelluloid bannte. Kurz bevor die Sonne unterging, meinte der lebensfrohe Junge noch lachend: „Komm, ich will dir noch was zeigen!“

Sie liefen zu dem hohen Schornstein und kletterten etwas mühsam mit Hilfe ein paar herausgefallener Ziegelsteine auf eine Höhe von zirka zwei Meter, dort gab es eine Luke, die man nur aufzustoßen brauchte und sie konnten rein klettern - endlich. Sie hatten schon öfters mal versucht die vorhandene Tür zu öffnen, aber ihnen fehlte die Kraft. Sein bester Freund hatte die Gegend scheinbar ein wenig alleine erkundet und diese Möglichkeit gefunden. Innen, im hohen Turm, gab es eine eisengeschmiedete Leiter. Auch außen befand sich eine, aber der untere Teil war weggebrochen und sie hatten es nie geschafft bis zu den vielleicht vier Metern hinaufzukommen, wo die Sprossen begannen. Aber hier drinnen gab es damit kein Problem. Severus fragte sich zwar, warum man, wenn es außen eine Leiter gab, drinnen noch mal eine brauchte - vor allem, wo das doch ein Schornstein war, also hier im Inneren etwas verbrannt wurde, aber letztendlich war es ihm egal und er folgte Jacob die Stufen hinauf.

Oben angekommen hatten sie einen wundervollen Blick über die ganze Umgebung - und auch wenn es im näheren Umfeld eher trostlos ausschaute, reichte ihr Blickfeld ja sehr weit und so sahen sie auch viel schönere Gegenden, die in dem Augenblick, von der untergehende Sonne noch in ein malerisches rot getaucht wurden. Die Frohnatur umarmte mit der Linken spontan seinen besten Freund und streckte die Rechte mit der umgedrehten Kamera so weit wie möglich von ihm fort, sodass er ein Foto von sich und Severus machen konnte. Severus musste seine beiden Hände auch ausstrecken, um den Auslöser zu betätigen und das Gerät mit zu halten, denn das war viel zu klobig, als dass man es mit einer Hand hätte halten und bedienen können. Gleich nach dem Klick setzte das laute Entwickeln des Fotos ein und nach einer Weile hielten sie den wundervollen Schnappschuss in Händen. Im Vordergrund zwei glückliche Jungen und im Hintergrund Londons Silhouette mit einem traumhaften Sonnenuntergang - der die Wolken in rote bis orangene Töne tünchte.

Am nächsten Tag in der Schule wurde Severus nach vorne gerufen, um seine Hausübung vor zu lesen. Kaum hatte er begonnen zu sagen: „Mein bester Freund heißt Jacob“, als ihn schon die ersten Schüler auslachten. Die Lehrerin - die den Außenseiter in seinem abgenützten Gewand auch nicht besonders mochte - ermahnte die Klasse nur halbherzig. Der verunsicherte Junge hatte seinen zweiten Satz noch nicht fertig, als irgendein Junge genervt, „Lauter!“, rief und die Lehrerin den Leser streng aufforderte doch deutlich zu reden, damit ihn jeder gut hören könne. Sich der Blicke aller nur zu bewusst, bemühte Snape sich der Aufforderung nach zu kommen: „Er ist mein bester Freund.“ Schon wieder wurde er von einem Zwischenruf unterbrochen: „Lügner!“ Das daraufhin ausgebrochene Lachen, wurde nur mühsam mit einem lauten „Ruhe, bitte!“ von der Lehrerin abgewürgt. „Am liebsten spielen wir bei der alten, verlassenen Fabrik“, las der mittlerweile schon vollkommen demotivierte Junge weiter. „Langweilig!“, rief einer seiner größten Widersacher und kassierte erneut Beifall von den anderen Schülern.

Der Verspottete konnte und wollte nicht mehr - schmiss sein Heft auf den Boden und lief weinend davon. Das Laufen half ihn sich zu beruhigen, sodass er zwar ausgepowert, aber nicht mehr schluchzend an seinem Rückzugsort eintraf. Jacob sah ihn und stellte keine Fragen, sondern nahm ihn bei der Hand und führte ihn zum Schornstein. Sie kletterten erneut rauf und blickten um sich.

„Hast du eigentlich noch andere Freunde?“, fragte Severus irgendwann leise, die Stille durchbrechend.

„Na klar“, lachte Jacob fröhlich, „hunderte! Da ist zum Beispiel einer, der lebt auf einem Schiff. Er ist ein Pirat!“

„Wirklich“, verblüfft riss der Schwarzhaarige seine Augen auf.

„Ja! Er bestiehlt aber nur die Reichen und verteilt es dann unter den Armen - so wie Robin Hood. Denn er selbst braucht nicht wirklich was, also, alles was er braucht, das gibt ihm das Meer, sagt er immer. Der hat schon tausende Abenteuer erlebt - mit Haien und Walen und anderen Meeresbewohnern. Er wurde sogar schon mal von einem Wal versehentlich verschluckt und dann wieder über die Fontäne ausgespuckt.“

„Wahnsinn!“, klappte Severus Mund vor Erstaunen auf - und er erinnerte sich, dass er im Religionsunterricht auch schon mal gehört hatte, dass ein Mann namens Jona so etwas erlebt und vor allem überlebt haben soll.

„Ja! Und ein anderer Freund hat mal im Wald einen Schatz gefunden - hat sich aber dann leider von einem Kobold übervorteilen lassen und ihn somit wieder verloren“, berichtete der übersprudelnde Junge weiter.

„Nicht wahr?! Kobolde gibt es doch gar nicht!“, meinte der sonst so leise und zurückgezogene Bub nun ungläubig.

„Aber natürlich gibt es die! Und ich schwöre dir, dass die Geschichte wahr ist!“, beteuerte Jacob. „Dieser Freund würde mich nie anlügen! Das weiß ich genau! Er hat mir so viele Waldbewohner näher gebracht - zum Beispiel auch Waldgeister.“

„Waldgeister?“, verzog der Schwarzhaarige sein Gesicht fragend, „was sind die denn?“

„Na, die beschützen den Wald und die Bäume! Und sind ganz klein.“

„Wie klein?“, kam es fragend von Severus.

„Circa so“, deutete der Strahlemann mit seinem Zeigefinger und Daumen der rechten Hand einen minimalen Abstand an, wo kaum ein Staubkorn Platz gehabt hätte.

„So klein? Die sieht man ja gar nicht“, meinte der sonst so einsame Knabe.

„Nur, weil man sie nicht sieht, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt!“, belehrte der Lebensfrohe ihn.

Eileen Snape wurde von der Lehrerin in die Schule zitiert und ihr wurde erklärt, dass ihr Sohn überall nachgelassen hatte und wenn er so weitermachte, dass Schuljahr wohl kaum bestehen würde. „Sie müssen etwas tun, Mrs. Snape! Sie dürfen den Jungen nicht immer so in Watte packen. Was soll denn werden, wenn er mal eine Lehre macht?“, fragte die blonde Schulangestellte hochnäsig - deutlich machend, dass sie nicht glaubte, dass es auch nur in Frage käme, dass der Junge ein Abitur schaffen könnte. Dann meinte sie auch noch: „Und sie müssen mit ihm über Jacob reden! Es ist nicht gut, dass ein Junge in seinem Alter noch Phantasiefreunde hat. Es wird Zeit, dass er mit beiden Beinen im Leben ankommt!“

Schweren Herzens nahm die geborene Prince sich beim Abendessen vor mit ihrem Kind zu reden. Ihr Mann war beim Wirten, also konnte er sie bei dem wichtigen Gespräch nicht stören. Nachdem sie sich etwas gegenseitig über ihren Tag ausgetauscht hatten und er auch wieder berichtete, dass er seinen Nachmittag mit seinem besten Freund verbracht hatte. Meinte sie: „Severus, es wird Zeit, dass du der Wahrheit ins Auge siehst! Jacob existiert nicht!“

„Was? Wieso sagst du das? Das stimmt nicht! Er ist mein bester Freund! Wir verbringen jeden Tag miteinander und haben eine wunderschöne Zeit!“, schrie der Junge aufgebracht.

„Ach mein Süßer, wir erinnern uns an Dinge, die wir in Wirklichkeit gar nicht erlebt haben und würden jeden Eid schwören, dass es genauso war. Aber die Realität ist anders!“, wollte sie ihn beruhigen, aber ihr Sohn sprang erbost auf und lief wütend in sein Zimmer. Dort holte er sofort seinen kleinen Schuhkarton mit seinen Schätzen unter dem Bett hervor und kramte die Polaroid Fotos raus, die er mit Jacob gemeinsam gemacht hatte. Auf den ersten war er alleine darauf, denn die hatte sein Freund ja von ihm gemacht, während sie alles Mögliche gespielt hatten, wie beispielshalber Ritter die gegen Drachen kämpften - aber auf dem letzten Bild, dem auf dem Schornstein, da waren sie gemeinsam drauf, dass wusste er genau. Am Ende hielt er nur noch dieses in seinen Händen und starrte vollkommen entgeistert darauf.

Das konnte doch nicht wahr sein?!

Auf dem Foto war im Hintergrund ein absolut zauberhafter Sonnenuntergang über London zu sehen und im Vordergrund erkannte man ihn, wie er lachend und glücklich mit beiden Händen die Kamera weit von sich fort hielt, um ein Foto von sich selbst zu machen. Aber neben ihm war niemand! Kein Jacob! Wie konnte das nur sein? Er wusste doch noch ganz genau, was sie an diesem Tag alles zusammen gemacht hatten und auch sonst … Severus verstand die Welt nicht mehr …

Hatten die anderen Recht? Bildete er sich das alles nur ein?

In seiner Trauer und seinem Zorn, gepaart mit Angst brachte er ungewollt das ganze Haus zum Erzittern. Eileen, die in der Küche traurig das Geschirr spülte, spürte die Erschütterung der Magie und seufzte schwer. Bis jetzt hatte sie gehofft, dass er nicht nach ihr kommen würde - denn ihr Mann verachtete alles was mit Zauberei zu tun hatte. Sie trocknete ihre von der harten Arbeit rauen Hände an ihrer Schürze und ging hoch zu ihrem Sohn. Sie musste ihm so schnell wie möglich - bevor Tobias heimkam - alles Wichtige erklären und erzählen und ab jetzt mussten sie beide schauen, wie sie das Geheimnis vor dem Säufer verbergen konnten, damit die Situation des Jungen nicht noch schlimmer wurde.

Sie trat ins Zimmer und setzte sich auf das Bett, des darin liegenden und weinenden Knaben. Zärtlich strich sie über seinen Rücken: „Severus, mein Schatz, ich muss dir jetzt dringend etwas erklären, aber es ist in erster Linie einmal ganz wichtig, dass du begreifen musst, dass alles was du jetzt erfährst ein großes Geheimnis ist und dass du mit niemandem - hörst du mit absolut niemandem darüber reden darfst. Jedenfalls vorläufig. In ein paar Jahren wirst du dann in meine - besser gesagt, unsere Welt kommen und dann wird das alles ganz normal für dich werden, aber hier, in der hiesigen Welt, in der nichtmagischen Welt, darf nicht darüber geredet werden, denn die Muggel dürfen nichts über uns wissen.“

Der zuvor noch auf dem Bauch gelegene Junge drehte sich um und starrte sie vollkommen verständnislos an - sein Gesicht ein einziges Fragezeichen: „Wovon redest du, Mama? Und was sind Muggel?“

Eileen zog ihren Zauberstab - den sie vor diesem Gespräch schnell aus ihrem Versteck in ihrem Schlafzimmer geholt hatte - schwenkte ihn kurz, während sie was Unverständliches murmelte und das Licht schaltete sich ein. „Muggel sind nicht-magische Menschen“, schmunzelte seine Mutter, über das absolut baffe Gesicht ihres Kleinen „im Gegensatz zu uns, die wir Hexen und Zauberer sind. Ich weiß, dass das gerade etwas viel für dich ist. Aber da du gerade deinen ersten Ausbruch von unkontrollierter Magie hattest - also jedenfalls den ersten, den ich mitbekommen habe, ist es absolut klar, dass du mein magisches Erbe hast, was ich bis jetzt nicht wusste. Kannst du dich an die Geschichten erinnern, die ich dir zum Einschlafen erzählte, als du klein warst?“

„Du meinst von Hexen und Zauberern und dieser magischen Schule, wo sie lernen mit ihren Fähigkeiten umzugehen und von den Drachen und Kobolden und Gnomen und Menschen die sich in Tiere verwandeln konnten und dem tollen Sport, den man auf Besen fliegend, verübte?“, erkundigte sich der Knabe interessiert, während er gleichzeitig in Erinnerungen an diese schönen Zeiten schwelgte, wo sie ihm viele solcher Märchen erzählt hatte.

„Ja genau, nun, auch wenn es dir schwerfallen wird, das zu glauben, aber es ist alles wahr!“, bestätigte sie ihm und nahm ihn unwillkürlich fest in den Arm. „Leider mag dein Vater diese magische Welt nicht und will nicht, dass wir etwas damit zu tun haben, deshalb habe ich mich von ihr losgesagt.“ Dunkel erinnerte sich Severus wie sein betrunkener Vater irgendwann - er selbst war vielleicht drei Jahre oder vier - fürchterlich getobt hatte, weil er mitbekam, dass seine Mutter ihm Märchen über diese fantastische Welt erzählte und dann hatte sie damit aufgehört.

Die nächsten Tage kehrte er immer wieder zu der verlassenen Mine und der vergammelten Fabrik darüber zurück, in der Hoffnung Jacob wieder zu finden, aber er sah seinen besten Freund nie wieder. Irgendwann wollte der einsame Junge deshalb nicht mehr zurück an diesen Ort und er rannte und rannte, ohne zu wissen wohin. Die Gegend um ihn herum wurde netter und er kam zu einem Spielplatz, wo einige Kinder waren - auch zwei Mädchen, eines hatte wunderschöne rote Haare und grüne Augen, die andere war braunhaarig. Die Rothaarige faszinierte ihn irgendwie und er beobachtete sie. Das machte er die nächsten Tage immer wieder mal, bis er einmal mitbekam, wie diese der etwas Älteren - die, wie er mittlerweile wusste, Petunia hieß und ihre größere Schwester war - eine aus dem Nichts erschaffene Blüte in ihrer Hand zeigte. Anstatt sich mit Lily - so hieß die junge Hexe - zu freuen, schlug diese ihr das kleine Wunder grob aus der Hand und schimpfte mit ihr, dass das abartig sei und sie damit aufhören sollte.

Severus konnte sich nicht mehr raushalten und trat aus dem Gebüsch in dem er versteckt war heraus und meinte: „Das stimmt nicht! Du bist keine Missgeburt, sondern eine Hexe!“, erklärte er und ergänzte gleich, als er den etwas gekränkten Blick des Mädchens sah, „und das ist kein Schimpfwort. Ich bin wie du. Ich bin ein Zauberer.“

Petunia lief wütend weg. Severus hob ein Blatt vom Boden auf, legte es auf seine Handfläche und blies zart drauf, sodass es sich in die Lüfte erhob und aussah wie ein kleiner flatternder Vogel. Er ließ es zu Lily fliegen. Diese fing es fasziniert auf und strahlte den fremden Jungen warm an. Er fürchtete sich zwar, dass auch dies hier nicht real war, aber er wollte es nicht hinterfragen, denn es war ihm egal, selbst wenn dies nur seiner Phantasie entsprang, dann war es immer noch besser als alleine zu sein …


Fin


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