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Fanfiction

Challenge: Buecher-Zitate - Zitat-12

von severina

Autor: severina
Beta: Kobold
Altersfreigabe: 14 Jahre
Pairing: Hermine Granger / Severus Snape
Kategorie: Romanze
Inhalt: Sirius findet es unheimlich lustig Severus in eine für diesen prekäre Situation zu bringen, die diesen erstmal zur Verzweiflung treibt … aber am Ende vielleicht das Glück finden lässt. (Dieser OS ist absolut nicht Canon und im letzten Schuljahr des Goldenen Trios situiert, aber sie sind alle noch normal in der Schule und Sirius sowie Albus leben noch …)
Disclaimer: Alle Charaktere und das HP-Universum an sich gehören JK Rowling - aber diese FF gehört mir! Ich verdiene kein Geld mit meinen Geschichten hier.
Warnung: Keine


12. „Es war ein unglaublich schöner Abend für mich.“ Wie ein einziger Tag von Nicholas Sparks


„Also wirklich, Sirius, glaubst du tatsächlich, dass das hier so eine gute Idee ist?“, fragte Remus - absolut nicht überzeugt.

„Aber natürlich, Kumpel, das ist für beide im Moment das Beste! Glaub mir“, versuchte Black ihn jedoch zu beschwichtigen. Wobei er den ernsthaften Tonfall nur vorgaukelte, denn in seinem Inneren lachte er sich halb tot bei dem Gedanken an das Gesicht seines Lieblingsopfers zu Schulzeiten, welches dieser machen würde, sobald er wieder bei Bewusstsein war. So glaubhaft wie möglich erklärte der Animagus seine Meinung, die auch einen Funken Wahrheit in sich barg: „Er hat Schüttelfrost und sie hohes Fieber. Da kann es doch für beide nur mehr als hilfreich sein, sie zusammen unter eine Decke zu packen. Das musst du doch zugeben!“

„Schon, aber ich glaube kaum, dass Minchen sehr froh sein wird über diese Situation“, murmelte nun auch Harry unbehaglich.

„Ach Quatsch, mein Junge, sie wird sich doch gar nicht daran erinnern“, wiegelte sein Pate den Einwand ab, „und wenn ihr Fieber vorbei ist und sie dann aufwacht, wird es nicht mehr in seinen Armen sein, also gibt es doch überhaupt kein Problem, Leute.“

Die Drei saßen auf einer Seite eines Lagerfeuers in einer immens großen Höhle und auf der anderen Seite lagen Severus und Hermine unter mehreren Decken zusammengekuschelt. Auf dem Boden verteilt lag die nasse Kleidung des Mädchens, aber auch die Trockene des Mannes. Die drei Gesunde, hatten die zwei Kranken entkleidet - denn damit die beiden sich in ihrem Zustand gegenseitig helfen konnten, war es wichtig, dass sie Körper an Körper beieinanderlagen, um die Körperwärme zu teilen. Das hatte Sirius ganz fachmännisch erklärt, was Harry und Remus ihm natürlich glaubten, da es logisch klang.

Sie befanden sich auf einer geheimen Expedition in Australien. Auf der Suche nach Schuppen eines Antipodischen Opalauges - da sie sie als wichtige Zutat für einen Trank brauchten, mit dem sie hofften, Voldemort endlich endgültig zu vernichten. Die Gruppe war auf Befehl von Albus hier. Da es verboten war sich den Drachen - die hier unter Naturschutz standen - zu nähern, oder irgendetwas von ihnen zu entwenden, durften die Magier keinen Zauber verwenden, denn diese hätte man sofort registriert und sie wären aufgeflogen. Deshalb konnten sie auch keine Magie auf die beiden Kranken anwenden, um sie zu heilen.

Dass, der Slytherin in diesem Zustand war, war eigentlich Harrys Schuld, denn dieser hatte sich nicht an die Anweisungen des Lehrers gehalten - weshalb der Junge sich jetzt an jeden Strohhalm klammerte, der versprach, dass es seinem Professor bald besser ging, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Snape hatte dem Sohn, seiner großen Liebe erneut das Leben gerettet, als dieser - überzeugt von sich selbst - versuchte sich ans Nest des Drachens zu schleichen, während der Abwesenheit des Ungetüms, um an die dort rumliegenden Schuppen zu kommen.

Der Tränkemeister hatte die Expeditionsmitglieder im Vorfeld davor gewarnt auf eigene Faust zu handeln, denn die Tiere waren unheimlich intelligent, schnell, wendig und „gluckenhaft“. Da ein Ei im Nest lag, war die Wahrscheinlichkeit, dass die fliegende Bestie dieses mit ihrem Leben beschützen würde, eine Tatsache - und daher sollten sie einen Plan erarbeiten, um an ihr Ziel zu gelangen. Als der Junge jedoch sah, dass das Fabelwesen von dannen flog, dachte er in seinem jugendlichen Übermut, er würde sicher flink genug sein, um sich eine Schuppe zu schnappen und so könnten sie endlich wieder zurück nach Hogwarts. Sie hatten so lange nach dem Antipodischen Opalauge gesucht, dass es mittlerweile einfach schon absolut unerträglich, für die doch sehr unterschiedlichen Expeditionsmitglieder war, zusammen zu sein. Sein Pate und sein Hasslehrer waren einfach eine zu leicht entzündliche Kombination und der Rest war mittlerweile auch schon zu gereizt, um noch als Puffer zwischen ihnen zu dienen. Was der Direktor sich dabei gedacht hatte gerade diese Konstellation gemeinsam auf Mission zu schicken, konnte keiner nachvollziehen.

Die Überschätzung seiner Fähigkeiten hätte dem Schwarzhaarigen mit der blitzartigen Narbe fast das Leben gekostet - denn der Drache schien ein Radar in sich eingebaut zu haben, welches ihn warnte, wenn sich jemand seinem Ei näherte. Jedenfalls hatte sein Professor für Tränkekunde ihm das so ähnlich erklärt. Auf jeden Fall war das enorme Untier binnen Sekunden wieder da und wollte Harry bei lebendigem Leibe grillen, aber Severus rettete ihn - nur verletzte sich dieser dabei. Eigentlich schien die Verletzung nicht so schwerwiegend, aber da sie keinen Heilzauber drüber sprechen konnten, entzündete sie sich und er fiel in einen komaähnlichen Schlaf mit Schüttelfrost.

Da sie ihre Mission noch nicht erfüllt hatten, blieben sie trotzdem - denn sie waren sich sicher, dass sobald das Fieber den Körper von allem Schädlichen gereinigt hatte, würde es dem Giftmischer wieder besser gehen. Hermine kannte sich mit Heilkräutern gut genug aus, dass sie welche suchen wollte, die dem Kranken helfen sollten, damit er sich besser gegen die Entzündung wehren konnte. Sie kam dabei jedoch in einen Platzregen und wurde pitschnass. Woraufhin sie auch Fieber bekam - ohne Schüttelfrost. Und Sirius bekam den genialen Einfall, die beiden nackt zusammen unter eine Decke zu packen, damit sie sich gegenseitig halfen, wieder gesund zu werden. Nur weil, sowohl Remus als auch Harry selbst, schon mal so etwas gelesen hatten, dass das tatsächlich helfen könnte, willigten sie schließlich ein. Noch etwas widerwillig zogen sie die beiden bis auf ihre Unterwäsche aus und legten sie zusammen unter ihre beiden Decken, damit sie das Fieber ausschwitzen konnten. Wobei sein Körper durch den Schüttelfrost trotz hoher Temperatur eiskalt war, während ihre Haut zu glühen schien. Daher kuschelten sie sich unwillkürlich unbewusst aneinander.

Sirius verwickelte seine Freunde in ein interessantes Gespräch, damit diese aufhörten zu den Kranken zu starren - denn wenn sie gesehen hätten, dass die beiden mittlerweile scheinbar tatsächlich miteinander zu kuscheln schienen, wie es ein Liebespaar tat, dann hätten sie sicher eingegriffen. Der ehemalige Askabanhäftling hatte ganz kurz ein schlechtes Gewissen wegen des Mädchens, aber die Freude seinem Erzfeind eins reinzuwürgen, war so groß, dass er es einfach verdrängte. Abgesehen davon war er überzeugt, dass die beste Freundin seines Patenkindes es eh nicht wirklich mitbekommen würde und später einmal sicher auch darüber lachen würde können - wenn sie erfuhr, wie lächerlich sich Schniefelus wahrscheinlich machen würde.

In ihrem Fieberwahn bemerkten Hermine und Severus nicht, was sie taten. Zuerst lagen sie nebeneinander, dann kuschelten sie sich aneinander. Nach einer Weile umarmten sie sich und versuchten jeden Millimeter Haut des anderen zu berühren. Sie, um sich abzukühlen, er um sich aufzuwärmen. Die Berührungen lösten eine Sehnsucht aus, die sie umgehend stillten, indem sie sich aneinander zu reiben begannen. Gefangen in erotischen Träumen küssten sie sich danach stürmisch - ohne zu realisieren, was sie da taten.

Erst als Harry ein eindeutiges Stöhnen vernahm, wandte er sich wieder den Kranken zu - nur um schockiert aufzuschreien: „Hey! Verdammt Snape, was machen Sie da?“

Erschrocken riss der Angeschriene seine Augen auf - um in ebenso entsetzt aufgerissene braune Augen zu starren, die nur wenige Millimeter von seinen entfernt waren. „Wieso? Und was fühlte sich da so weich auf meinen Lippen an?“, fragte sich der Tränkemeister innerlich. Vollkommen verwirrt beugte er seinen Kopf etwas zurück, sodass er einen Blick auf die rotgeschwollenen Lippen seiner Schülerin - die er so fest umklammerte, wie sie ihn - werfen konnte. „So schauen wild geküsste Lippen aus“, dachte er noch, als ihm langsam bewusst wurde in was für einer Lage er hier mit seiner Schülerin lag. Vollkommen fassungslos und verwirrt sprang er regelrecht auf - sodass die Decken von ihnen fielen und nun eindeutig sichtbar wurde, dass sie so gut wie nackt waren.

Hermine schrie schockiert auf und bedeckte hastig mit ihren Armen ihre entblößten Brüste. In ihrem Fieberwahn, indem sie gerade übereinander hergefallen waren, hatte ihr Professor ihr sogar schon den Büstenhalter ausgezogen, der nur mehr lasch an einem Arm herunterhing. Der Slytherin starrte auf ihren nackten Körper, bis er sich dessen bewusst wurde - was nur wenige Millisekunden dauerte - und er eine der Decken, in die er sich automatisch gekrallt hatte und die er schützend vor seinen Körper gehalten hatte, zu der Gryffindor warf. Sofort bedeckte sie sich bis zum Hals. Und starrte nun ihrerseits auf seinen entblößten Körper. Seine Unterhose war etwas runtergezogen - man konnte seine Männlichkeit zwar nicht richtig sehen, aber es war deutlich sichtbar, dass er mehr als erregt war.

Beschämt senkte der Meister der Tränke seinen Blick, zog sich seine Unterhose zurecht und bückte sich eilig nach der zweiten Decke, die unschuldig auf dem Boden lag. Als er sie rot vor Verlegenheit um sich band, konnte Sirius nicht mehr an sich halten und lachte schallend los. Bestürzt blickten Schülerin und Lehrer in die Richtung des Gelächters und sahen die betroffenen Harry und Remus und den sich zerkugelnden Black.

In Severus Augen fand man sofort Hass, in Hermines Fassungslosigkeit und Harry schimpfte seinen Paten, wegen dessen Verhalten. Der konnte immer noch nicht an sich halten. Das war alles noch viel besser gelaufen, als er gehofft hatte - und er war sicher, dass seine Freunde auch bald darüber lachen konnten. Es war doch letztendlich nur ein Scherz und sobald ihnen das klar war, wird schon wieder alles in Ordnung kommen. Als ihm die Vorwürfe der Anderen dann doch auf die Nerven gingen, rief der Animagus: „Was habt`s denn? Es hat doch funktioniert! Die beiden sind gesund!!!“

Während der heißen Diskussion zwischen den vier Gryffindors hatte sich der Slytherin unbemerkt angezogen und war einfach gegangen. Irgendwann war es Hermine aufgefallen und sie rief laut: „Professor Snape?“ Als er sich nicht meldete und sie schnell feststellten, dass er verschwunden war, hagelte es erneut Anklagen gegen den ehemaligen Askabaninsassen - bis Remus meinte: „Severus braucht wahrscheinlich nur ein bisschen Zeit für sich. Aber er kommt sicher wieder.“

„Wieso bist du dir da so sicher?“, erkundigte sich das Mädchen tonlos, da sie innerlich wahnsinnig verzweifelt über diese ganze Situation war.

„Weil ich seinen Zauberstab habe“, schmunzelte der einstige Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und klopfte mit seiner flachen Hand leicht auf seinen Rucksack. Sie alle hatten ihm ihre Stäbe gegeben, damit sie nicht in Versuchung geraten konnten, sie zu benutzen. „Wir kennen ihn doch alle. Er braucht jetzt sicher etwas Zeit für sich. Die sollten wir ihm lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er erst morgen wieder auftaucht - aber ich denke, diese Nacht für sich alleine wird ihm helfen und deshalb mache ich mir keine Sorgen. Morgen, wenn er da ist, schauen wir, dass wir endlich die Schuppen bekommen und dann geht es heimwärts.“

„Zu allererst, wenn er wieder da ist, wirst du dich bei ihm entschuldigen!“, sagte Harry ernst an seinen Paten gewandt. „Ich werde, wie ich schon sagte, dasselbe tun - denn seine Verletzung war eindeutig meine Schuld und ich hoffe, er nimmt unsere Entschuldigungen an.“ Als Sirius tatsächlich schon wieder protestieren wollte, hob der Junge jedoch entschlossen die Hand und meinte fest: „Und ich möchte jetzt keine weitere Diskussion darüber führen. Wir sollten jetzt schlafen gehen, um morgen gut ausgeruht zu sein.“

Der Junge nahm seine beste Freundin, die immer noch ganz durch den Wind war, wegen der dummen Aktion, fest in seine Arme, um ihr etwas Trost zu spenden, bevor sie sich hinlegten. Sie fühlte sich so gedemütigt und hatte jeden Versuch von dem Animagus ihr zu erklären, dass es doch nur ein kleiner, dummer Scherz war, abgewürgt, indem sie ihm - ganz gegen ihre eigentliche Art - regelrecht angebrüllt hatte. Sie verstand absolut nicht, wie ein erwachsener Mann so erbärmlich sein konnte zwei Menschen in so eine abscheuliche Situation zu bringen, nur um etwas zu lachen zu haben. Oft hatte sie versucht das kindische Verhalten des Ausbrechers damit zu rechtfertigen, dass er so viele Jahre in Gefangenschaft verbracht hatte und deshalb nie richtig reifen konnte - aber diesmal war sie selbst zu tief betroffen von seiner Dummheit, als dass sie es ihm so ohne weiteres verzeihen konnte. Den Vorwurf, den sie anfangs auch Harry und Remus machen wollte, dass sie da mitgemacht hatten, konnte sie schnell vergeben, als diese ihr erklärten, dass sie ihnen doch nur helfen wollten, schnell wieder gesund zu werden - aber alle hatten mittlerweile verstanden, dass es wie so oft Sirius Hauptmotiv war, Severus zu blamieren, ohne Rücksicht auf Verluste, wie Hermine traurig am eigenen Körper empfand.

Die Gryffindors erwachten, als der Slytherin seinen Zauberstab aus dem Rucksack von Remus nahm. Sofort sprangen alle auf, nicht genau wissend was jetzt los war. Die kalte Stimme des Tränkemeister erklärte die Situation: „Wir können nach Hogwarts zurückkehren. Wir haben was wir brauchen.“ Er sagte dies absolut emotionslos, während er die alte Bürste, die ihnen als Portschlüssel dienen sollte, aus dem Rucksack kramte.

Hermine packte sofort geistesgegenwärtig ihre Sachen. Remus blickte sich etwas verschlafen um und auch Sirius gähnte erst einmal ordentlich. Harry versuchte stammelnd eine Entschuldigung vorzubringen, als Snape ihn jedoch unterbrach: „Es interessiert mich nicht! Ich werde den Schlüssel jetzt aktivieren - wer mit möchte, sollte ihn angreifen, der Rest kann ja mit Muggel-Verkehrsmittel zurückreisen.“ Gleich nach seinen Worten begann er seinen Zauberstab zu bewegen, um den Portschlüssel zu aktivieren. Leicht kopflos schnappten alle einfach unüberlegt, was um sie herumlag und sprangen zu der Bürste, um sie zu berühren und so landeten sie im Büro des Schulleiters.

Dort angekommen sagte Severus zu dem verblüfft aufblickenden Albus: „Ich habe die Schuppen und werde sofort mit dem Trank beginnen, der ja leider eine dreimonatige Brauphase hat.“ Nach einem kurzen Nicken verschwand er mit wehendem Umhang, ohne noch jemanden eines Blickes zu würdigen. Der Rest der Truppe berichtete in groben Zügen von ihrer Mission. Anfangs ohne auf die Ereignisse um die Krankheiten herum einzugehen - aber letztendlich konnten sie den eindringlichen, blauen Augen des weisen Mannes kein Geheimnis verwehren. Traurig blickte der Alte aus dem Fenster, nachdem seine Gäste gegangen waren, denn er kannte seinen Angestellten gut genug, um sich vorzustellen wie aufgewühlt er von diesem dummen Scherz sein musste - aber genauso wusste er, dass Severus sich nicht würde helfen lassen, selbst wenn er es versuchte und daher beschloss er zu warten bis sein Junge von sich aus zu ihm kam … und er hoffte von Herzen, dass er es auch tat.

Es vergingen Wochen, in denen der Meister der Tränke noch zurückgezogener als sonst lebte und sich abgesehen vom Unterricht vollkommen von seiner Umwelt abschottete. Hermine litt sehr unter der Lage, denn sie fürchtete, dass das Geschehene zwischen ihnen der Grund dafür war. Schlimmer wurde es für sie, als Dumbledore sie einige Tage nach ihrer Expedition bat ihrem Professor beim Brauen des schwierigen Trankes zu helfen. Snape war absolut nicht begeistert, konnte aber nichts gegen den Willen des Direktors machen und musste damit klar kommen, dass seine Schülerin jeden Abend für ein, bis mehrere Stunden mit ihm in seinem Labor arbeitete. Sie sprachen nur das absolut notwendigste miteinander und nie auch nur ein einziges Wort, das nicht mit diesem Trank zu tun hatte. Der Schwarzhaarige schaute die Braunhaarige auch nie an. Nicht ein einziges Mal.

Es traf sie hart, denn sie schwärmte seit längerem, für ihren düsteren Lehrer. Sein ablehnendes Verhalten ihr gegenüber zeigte ihr jedoch unmissverständlich, wie wenig er sie mochte, denn scheinbar ekelte es ihn ja schon alleine, dass sie zusammen in einem Raum waren. Sie hatte sich ja eingestehen müssen, dass das Erlebnis im Grunde genommen für sie, nicht nur, nicht so schlimm war, sondern eigentlich wunderschön war. Sie spürte noch seine Lippen auf ihren und sehnte sich nach ihm. Er jedoch, wollte nichts von ihr wissen - was sie todunglücklich machte.

Als es an der Tür des Schulleiterbüros klopfte, hob Dumbledore verwundert den Kopf, denn er erwartete niemanden und noch mehr wunderte es ihn, als dann sein Sorgenkind eintrat, welches sich in letzter Zeit so rar gemacht hatte. „Severus, wie schön dich zu sehen. Was kann ich für dich tun?“

Der Mann in Schwarz trat an den Schreibtisch und legte ein beschriebenes Pergament auf ihn. Danach verschränkte er seine Hände und sagte fest: „Das ist meine Kündigung und ich bitte Sie diese anzunehmen. Ich bin gewiss, dass ihr alter Freund Slughorn bereit sein wird den Unterricht bis zum Schuljahresende zu übernehmen. Den Trank werde ich bei mir zu Hause fertigbrauen. Er ist zwar sehr heikel, aber ich denke, wenn eine der Hauselfen Hogwarts mit dem Trank direkt von dem Labor hier in mein Labor in Spinners End appariert, dann sollte es funktionieren. Und wenn nicht, dann beginn ich ihn von neuem. Ich habe ja mehrere Schuppen mitgebracht. Auf die paar Wochen kommt es nach all den Jahren jetzt auch nicht mehr an.“ Sprach`s und wollte gehen.

„Warte! Was soll denn der Schwachsinn?“, hielt ihn der Weißhaarige jedoch aufgebracht zurück. „Setzt dich und erkläre dich, aber auf der Stelle.“

„Ich stehe lieber“, meinte der Lehrer verschlossen.

„Setzen!“, kam es daraufhin mehr als erbost vom Vorgesetzten.

Widerwillig gehorchte der Angesprochene dem Befehl und blickte vollkommen emotionslos in die ungläubig aufgerissenen, blauen Augen seines Mentors, ohne irgendwelche Anstalten zu machen sich zu erklären.

Albus atmete tief ein und aus, stellte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte seine Fingerkuppen aneinander. Lange schauten sie sich nur an. Der Ältere versuchte irgendetwas aus dem Gesicht des Anderen zu lesen - aber der Meister der Selbstbeherrschung war nicht umsonst schon jahrelang ein Spion.

„Was ist passiert?“, fragte der alte Mann milde. Bekam als Antwort jedoch weiterhin nur eisiges Schweigen. Nach einer Weile, die er zum Nachdenken genützt hatte, erkundigte er sich weiter: „Hat es was mit der Mission in Australien zu tun?“

Ohne mit der Wimper zu zucken, meinte Snape tonlos: „Ich bin nicht dazu verpflichtet, eine Begründung für mein Weggehen abzugeben.“

„Severus, ich bitte dich. Warum lässt du mich nicht helfen?“, fragte der Schulleiter mit einem traurigen Lächeln. „Aber ich muss wissen, was passiert ist, um helfen zu können.“

„Es gibt nichts, wobei du helfen könntest“, kam es gepresst von den Lippen des Schwarzhaarigen. Innerlich freute sich der Ältere, da der Jüngere - bewusst oder unbewusst - auf das zwischen ihnen mittlerweile übliche „Du“ zurückgegriffen hatte, das er seit Längerem verweigerte.

Dumbledore faltete seine Hände und wartete. Er wusste, er konnte es nicht erzwingen, aber er hoffte, dass wenn er seinem Schützling etwas Zeit gab, sich dieser doch noch öffnete. Aber es war wieder er, der nach einer Weile die Stille durchbrach: „Hat es was mit Sirius dummen Streich zu tun?“ Der Hass, der in diesem Moment, in den schwarzen Augen aufflackerte erschreckte den Bärtigen.

„Ha!“, lachte der Slytherin sarkastisch auf. „Einen Streich nennst du das?“

„Nun nein, verzeih, meine Wortwahl war unglücklich gewählt.“ Blickte der Gryffindor, um Entschuldigung heischend über die halbmondförmigen Gläser seiner Brille. „Aber im Grunde war es doch eine gute Idee. Muggel empfehlen so etwas in so einer Situation sogar und es hat euch - gesundheitlich gesprochen - auch geholfen.“ Versuchte der Alte den Jüngeren zu beschwichtigen und meinte weiter: „Du weißt doch was für ein Kindskopf Sirius ist! Er hätte natürlich nicht versuchen sollen eine solch prekäre Situation zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin zu provozieren und sich vor allem auch nicht so darüber amüsieren dürfen - aber falls es dich freut, Remus und Harry haben ihm wirklich gewaltig den Kopf gewaschen. Und auch Hermine hat es ihm echt nicht leicht gemacht, als er sich wiederholt bei ihr entschuldigt hat.“

Aber es besänftigte den Gedemütigten nicht. „Seit Black an die Schule gekommen ist, werden seine Handlungen immer damit entschuldigt, dass er - wie sagtest du es gerade so liebevoll - ein Kindskopf ist.“ Troff seine Stimme vor Sarkasmus. „Und auch damals, als er mich fast umgebracht hat, hast du MIR den ausdrücklichen Befehl gegeben über den misslungenen Streich meines Klassenkameraden hinwegzusehen und mit Strafe gedroht, falls ich es nicht tue. ER hat damals nicht einmal eine Strafarbeit bekommen, weil du nicht wusstest, wie du das vor den anderen rechtfertigen solltest, ohne ihnen die Wahrheit zu erzählen. Ich bin es so etwas von Leid, immer von euch gesagt zu bekommen, dass ich Verständnis für ihn und was weiß ich wen haben soll - ihr habt für mich und meines gleichen doch auch nie welches …“

„Nun ich gebe zu, dass du in Bezug auf Sirius bis zu einem gewissen Grad Recht hast. Er hatte schon immer so was Lausbubenhaftes an sich, sodass wir ihm immer schnell alles verziehen. Aber mit dem Rest hast du nicht Recht“, verteidigte sich der Weißbärtige. „Du bist derjenige, der immer einen eindeutigen Unterschied macht zwischen deinem Haus und dem der Anderen. Du bist derjenige, der allen anderen ungerechtfertigt Punkte abzieht. Die anderen Lehrer versuchen im Gegensatz zu dir fairer zu sein.“

„Ja natürlich“, lachte Snape zynisch auf. „Du würdest nie einem Haus beispielshalber, dass sich über das Jahr hinweg angestrengt hat, um Hauspunkte zu sammeln und schon offiziell zum Sieger erklärt wurde, sogar die Halle schon mit ihren Farben dekoriert wurde, plötzlich seine Freude zerstören, indem du einem anderen Haus exakt so viele Punkte vergibst, damit es haarscharf gewinnt - nein, du mit deinem Gerechtigkeitssinn würdest so etwas Schülern nicht antun. Denn diese wären von so einer gemeinen Aktion ja maßlos enttäuscht und das würde ja nur unnötigerweise den Zorn und Hass auf alle anderen Häuser schüren, wenn man sich mal in die Lage des einen Hauses versuchen würde reinzuversetzen. Was aber im Normalfall nie jemand tut. Aber du bist ja so wieso viel zu gerecht, um so etwas Ungerechtes zu tun, nicht wahr?“

Er ließ den sich mittlerweile etwas verlegen dreinschauenden alten Mann jedoch gar nicht zu Wort kommen, um sich zu rechtfertigen. „Ich hatte eure Ungerechtigkeiten meinem Haus gegenüber ja schon als Schüler immer erfahren dürfen, wenn ich für Sachen bestraft wurde, die die Rumtreiber angestellt hatten, ohne dass sich auch nur einer von den Lehrer gefragt hatte, ob ich alleine schuldig sein könnte - denn bei vielen Aktionen, hätte mit ein wenig Nachdenken, klar sein müssen, dass mehrere daran beteiligt gewesen sein müssen und ich, als allseits bekannter Einzelgänger es daher nicht gewesen sein konnte, sondern dass es mir in die Schuhe geschoben wurde. Das komplette Lehrerkollegium hatte für sich selbst dann immer die Ausrede, dass Slytherin ja von Grund auf Böse sind und ihr alle seid euch bis heute nicht zu blöd, um an diesem Vorurteil festzuhalten. Dass ihr selbst so viele von meinen Schülern mit eurem Verhalten direkt in die Arme des Lords treibt, das wollt ihr nicht wahrhaben. Und ja, ich gebe zu, dass ich mein Haus bevorzuge! Ich tue es öffentlich und nicht verschleiert, wie ihr. Aber ich bin ehrlich und bekenne mich dazu, dass ich so handle. Ich werfe euch euer verwerfliches Verhalten normalerweise nicht einmal vor, so wie ihr mir ständig meines - denn wozu auch, ihr seht es sowieso nicht ein und fühlt euch nur noch erhabener, denn letztendlich seid ihr dann auch noch überzeugt, dass ich es falsch sehe und ihr alles richtig macht.“

Albus hätte so gerne etwas gesagt, dass dem widerspricht, doch trotz intensivem Nachdenken fiel ihm einfach nichts Konkretes ein, denn wenn er sich alles durch den Kopf gehen ließ, konnte er nicht anders, als dem einen oder anderen zuzustimmen - was ihn ungemein traurig machte, denn es war ihm wirklich nicht aufgefallen.

„Und ich möchte gar nicht wissen, was es für einen Aufstand gegeben hätte, wenn ein Slytherin, gegen das Verbot verstoßen hätte im ersten Schuljahr einen eigenen Besen zu besitzen. Wenn ich es mir auch noch erlaubt hätte ihm diesen Besen zu schenken. Ihr alle hättet dafür gesorgt, dass dieses Kind, wenn schon nicht von der Schule fliegt, dann wahrscheinlich ewiges Quidditchverbot bekommen hätte. Aber weißt du, es ist egal. Wenn du in dem Glauben weiterleben möchtest, dass ich parteiisch und ungerecht bin, ganz im Gegenzug zu euch allen, dann werde glücklich damit - es ist vollkommen egal. Ich kann nicht länger bleiben. Weil der, wie nanntest du es doch gleich noch mal, dummen Streich, der mir gespielt wurde, Konsequenzen nach sich zieht und ich kann damit einfach nicht mehr länger umgehen. Ich muss gehen - versteh das doch bitte einfach.“

„Dann erkläre es mir, um es zu verstehen!“, flehte der Schulleiter schon direkt. „Von was für Konsequenzen redest du denn?“

„Ich ertrage die Nähe zu Miss Granger nicht mehr“, kam es mehr als gepresst und nur sehr schwer verständlich durch die zusammengebissenen Zähne des Tränkemeisters.

„Verzeih, mein Junge, aber was genau meinst du denn damit? Ich verstehe dich nicht …“

„Aaaahhh!“ Trotz zusammengepresster Lippen entkam dem Lehrer ein Schrei der Verzweiflung. Er sprang aus seiner aufgezwungenen Sitzposition auf und begann auf und ab zu tigern. „Verdammt noch einmal, wenn du es unbedingt hören willst: Ich kann nicht mehr länger an dieser Schule bleiben, weil ich eine Schülerin begehre!“

Albus schaute seinem hin und herwandernden Angestellten nach, während seine Augenbrauen in die Luft wanderten, als er langsam zu verstehen begann.

„Seit ich von der verbotenen Frucht genascht habe, bin ich absolut süchtig nach ihr. Ich kann mittlerweile nicht mehr im selben Raum sein, ohne hochgradig erregt zu sein. Ach was sage ich da, ich muss nur an sie denken, und komme fast augenblicklich. Sobald ich die Augen schließe - aber im Grunde auch mit offenen - sehe ich ihren wundervollen, fast nackten Körper, wie er sich an mich schmiegt. Ich fühle ihre wundervolle Haut auf meiner. Ich verbrenne regelrecht bei dem Gedanken. Ich verzehre mich nach ihr“, gestand der Schwarzhaarige. Schwungvoll blieb er vor dem Schreibtisch seines Arbeitgebers stehen, stützte sich mit beiden Händen darauf und beugte sich zu ihm: „Du musst meine Kündigung annehmen, denn ich bin eine Gefahr für die Schüler!“

„Nun, jetzt übertreibst du aber maßlos, mein Junge“, antwortete jedoch - völlig unerwarteterweise - sein Gegenüber absolut ruhig. „Wenn, bist du höchstens eine Gefahr für unsere Schülerinnen und auch das stimmt nicht wirklich, da es sich ja nur um eine Schülerin handelt - die übrigens schon volljährig ist und in ein paar Wochen gar keine Schülerin mehr ist. Und auch in diesem Fall würde ich jetzt nicht von einer wahren Gefahr sprechen, denn du bist selbstbeherrscht genug, um nicht einfach über sie herzufallen.“

Vollkommen verblüfft von dem Gehörten fiel Severus auf den Stuhl hinter sich, stammelte dann jedoch: „Natürlich bin ich eine Gefahr für alle Schüler, denn ich bin unkonzentriert und in meinem Fach kann das lebensgefährlich sein.“

„Nun, da hast du natürlich recht. Also ist es wichtig, dass du deine Konzentration wiederfindest. Am besten du redest mit Hermine über das Problem …“

„Bist du vollkommen wahnsinnig???“, unterbrach der Jüngere den Älteren sogleich.

Albus, der jedoch wusste, dass das Mädchen ihn Severus verliebt war, fand seine Idee hervorragend, denn vielleicht sollte es seinem Sorgenkind doch noch einmal gestattet sein glücklich zu werden. „Nein, mein Junge, glaube mir, dass ist das Beste. Ihr beide redet miteinander und versucht einen guten Weg zu finden miteinander die kurze Zeit auszukommen, die es hier auf Hogwarts noch funktionieren muss und danach sehen wir weiter. Und die Kündigung vergessen wir am besten einfach.“

„Du nimmst sie also nicht an?“, wollte Snape noch einmal sicherheitshalber wissen, denn er verstand gerade gar nicht, was hier eigentlich geschah.

„Nein, Severus“, gab Dumbledore glücklich von sich.

Erbost - weil unverstanden - verließ der Tränkemeister seinen Vorgesetzten und lief in seinem Labor auch gleich seinem Sargnagel in die Arme. Und zwar wortwörtlich, da sie gerade die Tür öffnen wollte und ihre Hand an der Klinke hatte, um zu gehen und er im gleichen Moment von außen die Türe öffnete und einfach eintrat, knallten sie regelrecht zusammen und hielten sich automatisch aneinander fest. Beide mussten schwer schlucken, als ihnen die Situation bewusst wurde. Wie elektrisiert sprang er aus der Umarmung heraus einen weiten Satz nach hinten und fauchte sie an: „Was soll das werden, verdammt noch einmal?“

„Entschuldigung, Sir, ich wollte nur gehen“, flüsterte sie verlegen und starrte mit roten Wangen auf den Boden.

Sie sah so begehrenswert aus in seinen Augen, dass es ihn Mühe und Not kostete, sie nicht wieder in seine Arme zu reißen und besinnungslos zu küssen. Was sollte er tun? Albus hatte recht, er musste mit ihr reden, um die Kontrolle über sich wieder zu gewinnen! Und wahrscheinlich half ein Gespräch ihm letztendlich auch am ehesten, denn sobald sie erfuhr, dass er sie begehrte, würden sie mit größter Sicherheit keine 100 Thestrale mehr in seine Nähe bringen und damit wäre sein Problem gelöst. Er war abstoßend und sie würde sich von ihm abwenden - und auch wenn ihm der Gedanke momentan wehtat, war es doch das Beste.

„Miss Granger, bleiben Sie bitte noch einen Augenblick, wir müssen kurz etwas bereden. Ich gebe Ihnen auch eine schriftliche Betätigung mit, falls Sie später jemandem über den Weg laufen, dass sie meine Erlaubnis haben nach der Sperrstunde erst in den Gemeinschaftsraum zu kommen, da ich Sie länger gebraucht habe“, forderte Snape sie auf noch zu bleiben.

Etwas durcheinander trat sie wieder an den Kessel, da sie dachte, dass sie noch was arbeiten sollte. Während er sich als erstes ein Pergament und Feder nahm und den Zettel schrieb, von dem er gerade gesprochen hatte, wurde ihr jedoch bewusst, dass er nicht sagte, sie müssten noch etwas tun, sondern sie müssten über etwas reden … über was wohl? Sie begann nervös zu werden. Ob er wohl gemerkt hatte, dass sie für ihn schwärmte? Vielleicht wollte er sie jetzt runter machen und sich über ihre Gefühle lächerlich machen? Oh nein, das würde sie nicht überstehen! Was sollte sie tun? Doch bevor sie sich noch länger verrückt machen konnte, streckte er ihr das Pergament entgegen und meinte: „Damit sollten Sie keine Probleme bekommen.“

Dann ging er zu dem Regal an der hinteren Wand und besah sich einige seiner Zutaten. Mit dem Rücken zu ihr begann er, etwas unbeholfen, zu sprechen: „Miss Granger, es fällt mir nicht leicht dieses Gespräch zu führen, aber es ist notwendig, denn so kann es nicht weiter gehen.“

„Oh, nein, oh, nein, oh, nein“, dachte Hermine verzweifelt, „es ist ihm wirklich aufgefallen und jetzt will er mich natürlich los werden.“

„Wie Sie zweifelsfrei bemerkt haben ist die Situation zwischen uns, aufgrund dessen was in Australien passiert ist, mehr als nur angespannt.“ Er fasste all seinen Mut zusammen und drehte sich um, denn die nächsten Worte, wollte er, dass sie ihm auf jeden Fall glaubte und daher blickte er mit seinen schwarzen Augen direkt in ihre braunen. „Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich Ihnen zu Nahe getreten bin.“

„Mir nicht“, kam es unüberlegt aus dem Mund der Gryffindor und sie schlug sich erschrocken mit beiden Händen auf ihren Mund. „Verdammt noch einmal, was habe ich da gerade von mir gegeben?“, fragte sie sich selbst innerlich. „Aber wer kann bei diesen traumhaft schönen Augen noch einen klaren Gedanken fassen?“, verteidigte sie sich in ihrem Inneren vor sich selber. Nun gut, jetzt war sie schon ungewollt den ersten Schritt gegangen, also konnte sie auch weiter gehen …

Verlegen murmelte Hermine daher: „Also, wenn man mal davon absieht, dass wir beide todkrank und im Delirium an besagtem Abend waren und auch die Peinlichkeit vergisst, dass wir nackt im Fieberwahn mehr oder weniger über einander hergefallen sind und dabei von Freunden beobachtet wurden. Also, wenn man das alles beiseitelässt, kann ich für meine Person nur sagen: Es war ein unglaublich schöner Abend für mich - denn ob Sie es glauben oder nicht, Sir, für mich hat sich ein Traum erfüllt!“

Während er noch krampfhaft überlegte, was für ein Traum für sie wohl in Erfüllung gegangen war - denn das es etwas mit ihm und mit der Tatsache, dass sie sich geküsst hatten, zusammenhing, das kam ihm überhaupt nicht in den Sinn - trat sie mutig einen Schritt auf ihn zu und stand plötzlich und vollkommen unvermittelt direkt vor ihm. Ihre strahlenden Augen schienen aus flüssigem Honig zu bestehen und er versank in ihnen. Ihre sinnlichen Lippen näherten sich seinen und bevor er sich in seinem durch ihre simple Nähe benebelten Hirn fragen konnte, was sie jetzt wohl vorhatte, küsste diese unglaublich wundervolle Frau ihn einfach. Es war ein vorsichtiger, scheuer Kuss, der nur wenige Sekunden andauerte - aber in beiden ein Feuer entfachte. Sie trennten sich wieder voneinander und schauten sich gegenseitig in die Augen - die nun auf beiden Seiten vor Emotionen nur so sprühten. Sie erkannte in den sonst so kalten Obsidianen eine Fülle an Gefühlen und verstand, dass diese ihr galten - was ihr im Moment regelrecht den Verstand raubte.

Er schluckte wieder schwer und stotterte: „Ich … verstehe … nicht …?!“

Sie konnte nicht anders und lachte - glücklich. Er erkannte, dass sie ihn nicht auslachte und genoss ihre Freude, mehr als er es sich erklären konnte. Sie war so wundervoll. Er wollte sie - und zwar nicht nur körperlich, wie er sich die letzten Wochen eingeredet hatte, sondern ganz und gar. Aber sie war immer noch seine Schülerin …

Zärtlich strich er ihr eine widerspenstige Locke hinters Ohr und meinte: „Wir sollten nichts überstürzen. Du bist meine Schutzbefohlene und …“ Mit seinem Zeigefinger auf ihren Mund unterband er ihren Versuch ihn zu unterbrechen und fuhr fort: „Was ja nicht mehr lange der Fall ist, aber bis dahin möchte ich nicht, das wir eine körperliche Beziehung haben.“

Ihre Enttäuschung war grenzenlos im ersten Augenblick, dann jedoch strahlten ihre Augen wieder und sie sagte: „Das heißt aber, du bist nicht grundsätzlich dagegen und sobald ich in ein paar Wochen meinen Schulabschluss habe, steht uns nichts mehr im Weg?“ Es war seltsam ihn zu duzen - aber sie tat es ganz unbewusst und jetzt wo sie sich gewahr wurde, was sie da eben getan hatte, fand sie es einfach nur wunderschön …

Sie war so unglaublich schön in ihrer Emotionalität, fand er. „Nun, das ist zwar etwas zu positiv und auch naiv - zu sagen nichts würde uns im Weg stehen, dann da ist der Lord und der Krieg, aber auch der große Altersunterschied und all deine Freunde und Familie, die dich für verrückt erklären und sich möglicherweise von dir abwenden werden und noch so einiges, was es uns schwer machen wird - aber im Grunde genommen, kann man es so sagen.“

Die Braunhaarige fiel ihm um den Hals und drückte ihn so fest, dass ihm das Atmen schwer fiel - aber er beschwerte sich nicht, denn es war die Erfüllung eines Traumes, denn er nie hatte … Mit Lilys Tod war er überzeugt gewesen nie erleben zu werden, was es heißt zu lieben und das diese Liebe erwidert wird. Er wusste auch noch nicht, was das hier wirklich werden würde - aber er war bereit es herauszufinden!

„Ich liebe dich“, hauchte sie ihm - überwältigt von ihren Emotionen - ins Ohr. Sobald die Worte ihre Lippen verließen, fürchtete sie schon seine Reaktion - aber er drückte sie einfach noch fester an sich und sie war überglücklich. Dass er ihr das gleiche sagte, hatte sie gar nicht erwartet und wenn sie darüber nachdachte, dann hätte sie es gar nicht gewollt - denn er hätte es nur getan, weil sie es ihm gesagt hatte, ohne dass er wirklich schon davon überzeugt war. Sie wusste schon seit langem, was sie für ihn empfand, denn sie setzte sich schon ewig mit ihren Gefühlen auseinander, aber sie wusste, dass das alles für ihn jetzt absolutes Neuland war und sie wollte ihm Zeit geben, alle Zeit der Welt - denn sie war vollkommen überzeugt, dass sie beide für einander bestimmt waren und ihre Liebe zueinander diese ganze schreckliche Lage, in der sie sich befanden, überleben würde und dass sie zusammen glücklich werden würden. Denn auch, wenn sie das Fach von Professor Trelawney abgewählt hatte, schien sie in ihrem Inneren doch eine Neigung zum Wahrsagen zu haben.

Als sie sich wieder voneinander lösten, konnte sie Freude, Verwirrung, Zuneigung und ein wenig Furcht in seinen Augen erkennen und diese Tatsache alleine, dass er dies nicht mehr vor ihr verbarg wie sonst, bewies ihr am meisten, wie gerne er sie hatte.

„Es wird nicht leicht werden“, meinte er mit einem sehnsüchtigen Blick auf ihre roten Lippen, „also mir wird es nicht leicht fallen, dir zu widerstehen, aber das Wissen, dass wir bald herausfinden werden, ob da wirklich was ist, wird mir die Kraft geben, zu warten.“

Ihre Augen schauten jedoch genauso verlangend auf seinen Mund. „Nun auch für mich wird es nicht leicht werden, aber ich denke, die Prüfungen werden mich schon genug ablenken“, meinte sie und grinste etwas missglückt.

„Du wirst sicher hervorragend abschließen!“, lobte er sie.

„Na ja, ich weiß nicht“, nuschelte sie teils verlegen wegen seiner Lorbeeren und teils in Sorge wegen ihrer Leistungen. „Aber egal jetzt. Darf ich weiterhin zu dir kommen.“

„Nun ja, wegen des Trankes musst du es ja“, antwortete er leicht schmunzelnd.

„Oh mein Gott, wie wunderschön er aussieht, wenn er lächelt!!!“, schwärmte sie gedanklich. Laut sagte sie: „Denkst du, wir könnten die Zeit auch nützen uns besser kennen zu lernen?“ Als sie seine Augenbraue in die Höhe wandern sah, fügte sie noch an: „Jetzt nicht körperlich - das haben wir ja auf später verschoben, aber ich meinte, allgemein. Ich weiß so wenig von dir und du letztendlich auch von mir. Ich fände es schön, wenn wir nachdem wir uns um den Trank gekümmert haben vielleicht immer ein wenig zusammen setzten könnten und plaudern. Was meinst du?“

„Nun, ich denke, das wäre machbar“, meinte er nach kurzem Grübeln. Schweren Herzens und sich zwingend sie nicht zum Abschied zu küssen, sagte er seidig: „Du solltest jetzt ins Bett gehen. Und ich werde es mir vorstellen - wie du das tust … Träum von mir … Bis morgen.“ Mit diesen Worten schob er sie grinsend aus seinen Räumlichkeiten und schloss die Tür - eine verdatterte, in erotischen Gedanken verstrickte Hermine davor stehen lassend.

FIN


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