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Fanfiction

Challenge: Buecher-Zitate - Zitat-39

von severina

Autor: severina
Beta: Kobold
Altersfreigabe: 12 Jahre
Pairing: keines / Charaktere: Severus Snape, Neville Longbottom, Hermine Granger, Harry Potter, Ron, Fred und George Wealey
Kategorie: Drama
Inhalt: Ein Streich in Harry 3. Schuljahr gerät außer Kontrolle …
Disclaimer: Alle Charaktere und das HP-Universum an sich gehören JK Rowling – aber diese FF gehört mir! Ich verdiene kein Geld mit meinen Geschichten hier.
Warnung: Keine



39. „Es war einfach der Stress, die Angst und viel zu viel Adrenalin. Du weißt genauso gut wie ich, dass so etwas keine gute Mischung ist.“ Wie angelt man sich einen Dämon von Julie Kenner


„Das wird Spitze!“, flüsterte George aufgeregt und legte eine Hand beruhigend auf Nevilles rechte Schulter. Auf der Linken tauchte Freds Hand auf und tätschelte ihn freundschaftlich: „Deine Idee war genial.“ „Also genieß es“, hauchte wieder der andere Zwilling in das Ohr des Jüngeren.

„Was ist denn jetzt los?“, fragte Harry leise und leicht ungeduldig.

„Wie es scheint, will Neville kneifen“, knurrte Ron kaum vernehmlich, aber eindeutig sauer.

„Wieso denn?“, wollte der-Junge-der-lebte wissen, ohne auf seine Lautstärke zu achten.

„Pssst“, riefen die drei Weasleys gleichzeitig und alle schauten leicht ängstlich zur Tür zu ihrer Rechten – hinter der sich Professor Snape in seinem Labor befand. Die Jugendlichen befanden sich zurzeit heimlich im Klassenzimmer für Tränkekunde.

„Weil‘s eine blöde Idee war“, antwortete Hermine mit gedämpfter Stimme – der man ihre Gereiztheit trotzdem klar anhörte – statt dem eher ängstlichen und daher untypischen Gryffindor.

Der Junge mit der Narbe ignorierte seine Freundin gekonnt und fragte – diesmal auf seine Stimmlage achtend: „Du wolltest das doch. Das alles war doch dein Einfall.“

„Ja, das weiß ich doch. Und als mir die Idee kam, dachte ich ja auch, dass es eine gute war, aber irgendwie glaube ich das mittlerweile nicht mehr. Nachdem Snape mich zum tausendsten Mal vor allen runtergemacht hat, wollte ich mich einfach einmal so richtig rächen.“ Der mollige Junge hob kurz entschuldigend die Schultern und ließ sie ermattet wieder sinken, bevor er weitersprach: „Ach Harry, es war einfach der Stress, die Angst und viel zu viel Adrenalin. Du weißt genauso gut wie ich, dass so etwas keine gute Mischung ist. Aber jetzt so, mit etwas Abstand …“ Longbottem zitterte und schielte die ganz Zeit zwischen der Tür, hinter der sich sein Albtraum verbarg und der Truhe, die sie mitgebracht hatten und die mitten im Klassenzimmer stand hin und her. Verzweifelt flehte er, zwar leise aber inständig, ein letztes Mal an alle Freunde gerichtet: „Also sollten wir es vielleicht doch lieber lassen.“

„Jetzt ist es zu spät um den Schwanz einzuziehen“, stellte Harry jedoch unmissverständlich mit gesenkter, aber fester Stimme klar.

„Aber …“, wollte Hermine intervenieren und die Jungs doch noch abhalten – wurde aber sofort von den Rothaarigen unterbrochen.

„Nein, nein, nein, Mienchen, du warst einverstanden, mitzumachen“, flüsterten die Zwillinge gemeinsam, Wort für Wort abwechselnd, während Ron vehement nickte.

„Das stimmt so nicht! Ich habe gesagt, dass ich dabei bin, und zwar nur, um zu verhindern, dass eine größere Katastrophe passiert“, rechtfertigte sich das einzig anwesende Mädchen leise und wild mit ihren Armen gestikulierend, „aber wenn der Verursacher dieser ganzen absurden Angelegenheit jetzt eh einen Rückzieher machen will, ist das doch perfekt.“

Doch leider – bevor sie die restlichen Gryffindors von der Rechtschaffenheit ihrer Gedanken überzeugen konnte – hörten sie ein Geräusch bei der Tür, die den Klassenraum vom Privatlabor trennte. Blitzschnell sorgte einer der Zwillinge mit einem Zauber, dass Harrys am Boden liegender Tarnumhang wie eine Wand zwischen ihnen und dem eintretenden Lehrer hing, sodass er sie nicht sehen konnte und der Andere sprach einen „Muffliato“ über sie, damit er sie auch nicht hören konnte.

Snape kam herein und wedelte einmal kurz mit seinem Zauberstab, sodass sich die Tür zu seinem Labor schloss und verriegelte, damit keiner – außer ihm – hinein konnte. Mit einem müden Blick trat er zu seinem Pult und überlegte, welche der Arbeiten er sich mit in seine Räumlichkeiten zum Korrigieren nehmen sollte. Es türmten sich die Hausarbeiten unterschiedlichster Klassen auf seinem Tisch.

Da sie jetzt nicht mehr flüstern mussten – dank des Zaubers, auf den sie eigentlich auch schon vorher hätten kommen können – forderten die Weasleys, aber auch Harry ihren schüchternen Freund auf, jetzt den Irrwicht freizulassen, der in der Truhe eingesperrt war, während Hermine ihm erklärte, dass er es nicht tun müsste, wenn er es nicht tun wollte.

Nachdem ihr Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Remus Lupin, vor kurzem mit ihnen Irrwichte durchgenommen hatte und es sich schnell rumgesprochen hatte, dass Snape Nevilles Irrwicht war, hatte der Tränkemeister keine Gelegenheit ausgelassen, den Jungen dafür zu demütigen. Aus Rache wollte der ängstliche Schüler es ihm heimzahlen, indem er den Irrwicht in Gegenwart des Lehrers freilassen wollte. Die Zwillinge waren begeistert von der Idee. Sie fanden, es war ein genialer Streich und wollten unbedingt dabei sein. Auch Ron und Harry waren sofort Feuer und Flamme für diesen Scherz und gemeinsam entwendeten sie den Irrwicht aus Lupins Büro, um den Meister der Selbstbeherrschung mit ihm zu konfrontieren. Insgeheim hoffte James‘ Sohn auch, dass das Wissen über Snapes größte Angst eventuell eine wertvolle Waffe in seinen Händen sein könnte.

Momentan kicherten sie alle – außer der Braunhaarigen – in Erwartung dessen, was sie gleich erleben würden, als Neville mit einem Schwung seines Zauberstabes den Irrwicht lautlos aus seiner Truhe befreite – nicht weil er es wirklich wollte, aber er traute sich einfach nicht sich gegen seine Freunde zu stellen … was er demnächst schwer bereuen würde. Alle starten nur auf den Tränkemeister, um nicht versehentlich das Wesen als erstes zu erblicken und ihre eigenen Ängste manifestiert zu sehen.

Severus hatte sich mittlerweile mit einem Schwung Pergamentrollen herumgedreht und wollte Richtung Ausgang gehen, als er wie versteinert stehen blieb. Sein sonst so emotionsloses Gesicht wandelte sich in eins des absoluten Schreckens. Er ließ die Arbeiten seiner Schüler fallen und bewegte sich ganz langsam auf sie zu. Sein Blick war jedoch auf etwas gerichtet, das zwischen ihnen am Boden lag. Es war ein Körper. Eine junge Frau. Eine tote, junge Frau mit langen, roten Haaren.

Die Lippen des Geschockten formten immer wieder ein Wort, aber kein Ton kam von seinen Lippen.

Einzig Harry, der die Tote erkannt hatte, konnte die Lippenbewegung richtig deuten: „Lily.“

Snape wiederholte den Namen der Frau immer und immer wieder, während er Schritt für Schritt auf sie zutrat. Unendliche Traurigkeit strahlte aus seinen schwarzen Augen, indes starrten die grünen Augen der Frau nur noch tot vor sich hin – und klagten ihn an.

Mittlerweile giggelte keiner mehr, denn diese Situation war überhaupt nicht lustig. Der Sinn und Zweck eines Streiches war im Normalfall, dass die Mehrheit etwas zu lachen hatte – aber irgendwie haute das absolut nicht hin. Mit Entsetzen beobachteten sie, wie der leidende Mann vor der Toten auf die Knie fiel, sie in die Arme schloss und sich weinend mit ihr hin und her wiegte. Das alles war so unendlich traurig, dass sie es zutiefst bereuten, was sie hier getan hatten. Wie konnten sie das nur für eine gute Idee halten?

Dem Angstlehrer Nummer eins rannen stumme Tränen der absoluten Verzweiflung über seine Wangen.

Der-Junge-der-lebte kämpfte selbst gegen die salzige Flüssigkeit, beim Anblick seiner toten Mutter in den Armen seines Hasslehrers. Er begriff nicht, was das bedeutete. Warum war sie der Irrwicht des Ober-Slytherin? Obwohl, eigentlich wahrscheinlich nicht sie, sondern ihr Tod es war. Aber wieso war das die größte Angst von Snape?

„Wisst ihr, wer das ist?“, fragte Neville verängstigt, der bis eben irgendwie wie gelähmt war von der schrecklichen Situation.

„Jemand, den er sehr geliebt hat – würde ich sagen“, antwortete Hermine, ohne groß nachzudenken, und ihren Blick am Geschehen festgehaftet.

Jetzt fiel es Potter wie Schuppen von den Augen. Snape liebte Lily, Snape liebte seine Mutter. Das würde auch erklären, warum der Mann ihn so hasste, denn immerhin war es seine Schuld, dass sie tot war. Voldemort hatte seine Mutter nur getötet, weil er eigentlich ihren Sohn töten wollte. Wenn Snape sie geliebt hatte – und so wie es ausschaute, immer noch liebte, obwohl sie schon zwölf Jahre tot war – dann musste er das Kind, das für ihren Tod verantwortlich war, hassen. Diese Erkenntnis traf Harry heftig. Auch erkannte er, dass die größte Angst seiner Nemesis schon Realität geworden war, als seine große Liebe ermordet wurde und das Snape deshalb weder Schmerz noch Tod fürchtet.

„Es tut mir so leid“, krächzte der Erwachsene herzzerreißend.

Plötzlich riss Hermine die Klassenzimmertür hinter ihnen auf und meinte mit einer felsenfesten Stimme: „Wir sollten nicht hier sein. Das alles ist schrecklich genug für ihn, aber wenn er auch noch wüsste, dass wir das hier alles miterleben, wäre es noch um ein Vielfaches schlimmer – also sollten wir jetzt gehen. Auf der Stelle!“

Die drei Rothaarigen, sowie Neville verließen den Raum sofort, um betrübt in ihre Räumlichkeiten zu schleichen. Harry jedoch schaffte es nicht, sich zu lösen.

„Harry, kommst du?“, forderte die weibliche Gryffindor ihren Freund auf, die geöffnete Tür noch in der Hand und ihren fragenden Blick auf ihren einzig noch hier verbleibenden Freund.

Doch der murmelte abwesend: „Geht ruhig, aber ich bleibe, denn er braucht Hilfe, um den Irrwicht los zu werden, da er ja nicht einmal zu erkennen scheint, dass es einer ist. Er ist der Situation vollkommen ausgeliefert. Dummerweise fällt mir auch nichts ein, was diese Sache hier ins Lächerliche umwandeln würde …“

Da Granger das Fotoalbum der Waise kannte, hatte sie auch die Frau identifizieren können und konnte sich gut vorstellen, dass der Sohn beim Anblick der toten Mutter an nichts Lustiges denken konnte. Genauso wenig wie der trauernde Mann vor ihnen. Sie schloss die Tür – von innen, denn sie wollte ihren besten Freund auf keinen Fall in dieser horrenden Situation alleine lassen.

Snape, der mittlerweile die Kiste gesehen hatte, und trotz der schrecklichen Gefühle, die er gerade durchlebte, erkannte, dass dies die Truhe war, in der der Irrwicht für Lupins Unterricht gefangen war, hatte schon die richtige Schlussfolgerung gezogen – aber bis jetzt noch nicht die Kraft gefunden, sich der Lage zu entziehen. Er besann sich an irgendetwas, über das Lily gerne gelacht hatte, und erinnerte sich dunkel an den letzten Sommer, den er gemeinsam mit seiner damals noch besten Freundin geteilt hatte, vor seinem letzten Schuljahr. Damals haben sie ab und zu bei ihr zusammen ferngesehen und sie amüsierte sich jedes Mal köstlich, wenn die Muppet-Show lief und vor allem Miss Piggy hatte es ihr angetan.

Er schaute sie noch ein letztes Mal an und obwohl es ihm einerseits das Herz zerriss sie tot in seinen Armen zu sehen, zauberte es doch auch ein wehmütiges Lächeln auf seine Lippen. „Ich liebe dich“, hauchte er liebevoll und löste eine Hand von der Frau, die er liebte, um seinen Zauberstab zu ziehen.

Hermine und Harry hielten die Luft an vor Aufregung bei diesen Worten.

„Riddikulus“, schluchzte der Tränkemeister und schwenkte seinen Stab präzise. Woraufhin die Leiche in seinem Arm sich in die Schweine-Puppe verwandelte und auf gewohnte Miss Piggy Art begann sich über die Situation aufzuregen und gleichzeitig mit dem Mann in dessen Arm sie lag zu kokettieren. Auch wenn ihm nicht wirklich zum Lachen war, erinnerte er sich daran, wie seine Lily immer über die Muppet-Show lachte und ganz automatisch begann auch er zu lachen. Woraufhin der Irrwicht in viele kleine Rauchwölkchen explodierte und der Ex-Todesser das Wesen mit einem weiteren Schwenk seines Zauberstabes einfing und ihn zielgenau in die Kiste verfrachtete, die sich daraufhin geräuschvoll schloss und mit mehreren Verriegelungen versperrte.

Erleichtert atmete er auf, strich sich mit beiden Händen übers Gesicht und sprang auf. Da er noch immer sehr aufgebracht war, tigerte er in seinem Klassenzimmer auf und ab.

Die beiden Schüler nützten die Gelegenheit und holten sich die Kiste mit einem „Accio“ hinter den Tarnumhang, der immer noch schützend zwischen ihnen und ihrem Lehrer hing. Sie sahen ängstlich zwischen sich und ihm hin und her, aber der Professor war aufgrund der Emotionen so abgelenkt, dass die Jugendlichen tatsächlich unbemerkt verschwinden konnten, mit der Kiste und dem Tarnumhang, während er weiterhin hektisch von einer Seite des Raumes zur Anderen ging. Einerseits marterte ihn immer noch seine schreckliche Erinnerung an den Tod seiner einzigen Liebe und andererseits machte es ihn wahnsinnig, dass irgendwelche Schüler ihm so einen unmenschlichen Streich gespielt hatten – denn er ging nicht davon aus, dass sein Kollege ihm diesen Zwischenfall beschert hatte.

„Potter“, spuckte er regelrecht zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Die Gryffindors hörten das hasserfüllte Wort gerade noch, als sie die Tür geräuschlos hinter sich zu zogen.

„Das ist wieder typisch“, flüsterte Harry ärgerlich, „dass er gleich an mich denkt.“

„Na ja, hast du damit zu tun oder nicht?“, fragte seine Freundin ihn – eher rhetorisch – und stemmte ihre Hände in die Hüfte.

„Aber es war ja wohl nicht meine Idee“, verteidigte sich der Junge, „sondern Nevilles.“

„Ach, was Sie nicht sagen, Potter“, kam es plötzlich von der Tür, die sich, ohne, dass sie es bemerkt hatten, geöffnet hatte. In ihr lehnte der Lehrer mit verschränkten Armen lässig am Rahmen und blickte streng auf sie herab. Wieso waren sie eigentlich hier stehen geblieben, um zu diskutieren, anstatt ihre Füße in die Hände zu nehmen und um ihre Leben zu laufen, froh darüber entwischt zu sein?

„S…s…sir …?“, stotterte das Mädchen atemlos vor Angst.

„Mund halten, Miss Granger“, zischte der Erwachsene, ohne sie anzusehen, da er seine stechenden, schwarzen Augen nicht von dem Sohn seiner großen Liebe abwenden konnte. „Also Longbottem sagten Sie, Potter?“, zog er das Gesagte genüsslich in die Länge.

„Nein“, rief der Auserwählte, „ich war es. Es ist alles meine Schuld!“

„Oh, wie heldenhaft“, höhnte Severus abfällig, „aber das können Sie jetzt vergessen.“

„Sir, bitte, Neville hatte zwar ursprünglich die Idee, aber er wollte es gar nicht durchziehen. Er hat nur darüber fantasiert – und das dürfen Sie ihm, so wie Sie ihn behandeln, nicht übel nehmen – aber ich habe es durchgezogen. Und Hermine ist nur hier, weil sie mich abhalten wollte“, legte Harry ein falsches Geständnis ab.

„Aha, Sie haben also ganz alleine die Kiste mit dem Irrwicht von Professor Lupin gestohlen, Potter, und haben diese dann in meinem Klassenzimmer ausgesetzt, sodass ich ihm begegnen musste. Dann haben Sie davor gewartet, bis ich mit der Situation fertig werde, um den Beweis wieder verschwinden zu lassen. Oder wie war das?“, erkundigte sich der Schwarzgewandete, mit einem mehr als interessierten Gesichtsausdruck, der sich jedoch schnell in einen zornigen verwandelte. „Oder haben Sie sich an dem ganzen Schauspiel gar ergötzt?“ Seine Ader an der rechten Schläfe pulsierte auffallend und auch seine Halsschlagader wuchs gefährlich an, als er Harrys schuldigen Blick sah, der sich verlegen auf den Boden senkte.

„Und … hat es Spaß gemacht mich weinen zu sehen, Potter?“, fauchte er regelrecht, während seine Hände sich zu Fäusten ballten und die Knöchel schnell weiß wurden, da er sie so fest zusammenpresste.

„Nein, Sir, es war überhaupt nicht zum Lachen, meine tote Mutter in ihren Armen zu sehen“, nuschelte der Junge kaum verständlich, da er mit den Tränen kämpfte, als er sich an die verstörenden Bilder erinnerte.

Severus Zorn verrauchte so schnell, wie er gekommen war, als er die tief empfundene Trauer des Sohnes über den Tod seiner Mutter sah. Vollkommen überfordert mit der Situation und vor allem der Fülle an Emotionen, die er die ganze Zeit schon hatte durchmachen müssen, atmete der dunkle Mann tief durch, um sich das ja nicht anmerken zu lassen und sagte einfach: „Bringen Sie die Kreatur zurück und kommen Sie dann wieder her, Potter. Und Sie Miss Granger, verschwinden in Ihren Schlafsaal.“ Nach einer kurzen Pause fügte er noch an: „Und falls Sie sich wundern, weshalb ich Ihnen noch keine Punkte abgezogen habe, Miss Granger, dann, weil ich Ihnen im Grunde genommen welche abziehen müsste für Ihr nächtliches Herumstreifen, Ihnen aber dieselbe Anzahl wieder zusprechen müsste, wegen vernünftigen Handelns, falls Sie Ihren Freund wirklich abhalten wollten – obwohl, da Sie dabei nicht sehr erfolgreich waren, sind 20 Punkte Abzug von Gryffindor denke ich doch gerechtfertigt. Also freuen Sie sich über das milde Urteil und verschwinden in Ihr Bett.“ Dann trat er tatsächlich ganz nah an seine Schülerin heran und knirschte: „Ach ja und sollten Sie jemals mit jemanden über irgendetwas reden, was Sie hier gesehen haben, dann werden Sie keine Punkte verlieren, sondern Ihr Leben. Haben Sie mich verstanden?“ Zu Anfang seiner Ansprache waren seine Worte fast freundlich gesprochen – für seine Verhältnisse – aber gegen Ende waren sie gezischt und Hermine war sich voll und ganz bewusst, dass er die Drohung mehr als ernst meinte.

Trotzdem fragte sie verschüchtert: „Dürfte ich Harry helfen, Sir. Ich würde ihm gerne beistehen.“

„Oh, was sind Gryffindors doch für mutige Wesen“, lachte der Slytherin kurz sarkastisch auf. „Sie gehorchen mir jetzt beide auf der Stelle oder ich vergesse mich!“, presste er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hindurch.

„Ist schon in Ordnung, Hermine. Geh schlafen. Ich kümmere mich um alles und komme dann nach“, beruhigte Harry seine Freundin und levitierte dann mit seinem Zauberstab die Kiste mit dem Irrwicht, um den Befehlen seines Lehrers nachzukommen.

Der Meister der Tränke kehrte einfach in seine Räumlichkeiten zurück, sich absolut sicher, dass die Schüler tun würden, was er ihnen aufgetragen hatte. Er selbst musste sich momentan erst einmal beruhigen und sich anschließend etwas einfallen lassen. Er wusste nämlich absolut nicht, was er dann mit Harry tun sollte. Im ersten Moment, als ihm bewusst wurde, dass James Sohn ihn gesehen hatte, wie er schluchzend zusammengebrochen war, wollte er ihn einfach nur töten. Als er jedoch die tief empfundene Trauer von Lilys Kind erkannte, über ihren Tod, wollte er ihn … ja was? Trösten? Nein! Oder doch? Er war verwirrt. Überaus verwirrt.

„Lily“, hauchte er liebevoll in die Nacht, an einem verzauberten Fenster – das einem das falsche Gefühl vermittelte, in einem der Türme zu sein – stehend und in die Ferne blickend. „Was mache ich bloß mit deinem Kleinen? Der raubt mir echt noch den letzten Nerv! Konntest du nicht dafür sorgen, dass er mehr von dir und weniger von seinem unwürdigen Erzeuger hat?“ Ein trauriges Lächeln schlich sich auf seinen Mund. „Weißt du, der Junge hat genauso viel Unfug, wie sein Vater, im Kopf. Aber er ist voll deines Muts, meine Liebste“, sprach er gegen die Fensterscheibe und sein Atem hinterließ diese leicht beschlagen. Er lehnte seine Stirn gegen das kühle Glas, schloss seine Augen und meinte noch: „Du weißt, meine Liebste, dass ich ihm von Anfang an so gerne anders begegnet wäre, aber Albus meinte, dass es besser für meinen Ruf unter den Todessern wäre, wenn ich dem Auserwählten so negativ wie möglich gegenübertrete, damit, wenn der Lord wieder an die Macht kommt – und das wird er – ihm von mir nur Gutes berichtet wird.“ Nach einem ironisch amüsierten Schnauben, sprach er weiter: „Na ja und sein Aussehen hat mir natürlich geholfen, ihn nicht gerade freundlich zu behandeln. Nur dass deine Augen mich immer wieder so anklagend anschauen, ist etwas gewöhnungsbedürftig.“

Der Lehrer schritt zu seinem Pult, um sich zu setzen, denn er fürchtete, dass sein absoluter Lieblingsschüler demnächst wieder da sein würde und er wusste immer noch nicht, was er mit ihm tun sollte. „Tja, Lily, James wäre heute echt stolz auf ihn gewesen. So eine verblödete Idee, wie jemanden einem Irrwicht auszusetzen, wäre den Rumtreibern würdig gewesen. Das hätte so etwas von ins Auge gehen können.“ Kopfschüttelnd fügte er, hinter seinem Tisch sitzend, an: „Aber Konsequenzen abschätzen, so etwas war ja schon immer unter der Würde eines Potters, nicht wahr?“

Es klopfte an der Tür und Severus beendete sein imaginäres Zwiegespräch mit der großen Liebe seines Lebens. „Herein“, rief er – unfreundlich wie eh und je – und erwartete den Sohn seines Erzfeindes zu Schulzeiten. Eintreten tat jedoch Neville. Der Lehrer ließ sich seine Überraschung nicht anmerken, außer durch das Heben seiner linken Augenbraue. Da der Eintretende die Tür nicht schloss, legte der Erwachsene den Kopf etwas schief, um den Grund sehen zu können und tatsächlich traten noch ein paar Schüler ein. Drei der Weasley-Brüder und das Mädchen, welches er eben erst in ihr Bett geschickt hatte.

Die anderen an dem Streich Beteiligten hatten nämlich im Gemeinschaftsraum auf die zwei Fehlenden gewartet, und als Hermine ihnen berichtete, was passiert war, beschlossen sie alle, sich zu stellen.

Als Ron die Tür schließen wollte, kam Harry gerade an und fragte: „Was macht ihr denn hier?“

„Die blöde Idee, Sir, kam von mir“, hauchte Neville zu dem Meister der Tränke gewandt, aber auf den Boden schauend. Liebend gerne hätte er sein Geständnis mit fester Stimme vorgetragen, aber mehr als ein Flüstern war leider nicht drinnen.

„Und wir alle gemeinsam haben sie ausgeführt“, rief Ron, sichtlich allen Mut zusammennehmend.

„Ach Leute, was soll das denn?“, meinte Harry resigniert.

„Mir scheint, Potter, Sie haben mich angelogen“, grinste der Ex-Todesser maliziös.

„Also … ähm … so würde ich das nicht nennen … ähm … Sir“, stammelte die Braunhaarige und auch die anderen Missetäter schauten sich gegenseitig nervös an.

„Ach nein, Miss Granger, und wie würden Sie es dann nennen?“, tat der Mann interessiert. „Immerhin hat Potter mir gesagt, er hätte dies hier alleine durchgezogen und der Rest der hier Anwesenden behauptet das genaue Gegenteil – also muss eine von beiden Seiten lügen, oder nicht?“

„Er wollte mich schützen, Sir, aber das ist nicht notwendig. Hier bin ich, um für meine Verfehlung einzustehen“, sagte der etwas mollige, ängstliche und dadurch so untypisch wirkende Gryffindor – und sah dabei seiner Nemesis diesmal fest in die Augen. Die schwarzen Augen verbargen gut die Anerkennung, die der Slytherin dem sonst so verschüchterten Schüler für diese Handlung entgegenbrachte, und starrten Neville scheinbar emotionslos an.

„Aber bevor Sie mich bestrafen, Professor Snape, möchte ich noch, dass Sie wissen, dass es mir leidtut“, fügte der Albtraum jedes Tränkemeisters noch an, „und das sage ich jetzt nicht, um Sie zu beschwichtigen, Sir, sondern weil ich es wirklich so meine.“ Er schluckte schwer, bevor er fortfuhr: „Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tun sollte, weil ich mich mehr als nur gedemütigt gefühlt habe – aber das hier war falsch. Und wenn ich es rückgängig machen könnte, dann würde ich das auf der Stelle tun.“

Dumbledores Untergebener kniff die Augen leicht zusammen und blickte dann von einem der Unruhestifter zum Anderen. Die Zwillinge schauten am wenigsten schuldig aus, aber selbst sie waren etwas betrübt. „Verdammt“, dachte der Slytherin, „sie haben es also alle gesehen.“ Diesmal konnte er es nicht verhindern, dass man ihm seinen Schreck ansehen konnte. Er musste schwer schlucken, aufgrund der neuen Erkenntnis.

„Nie wird auch nur ein Wort über unsere Lippen kommen über das, was hier geschehen ist, Sir“, sagte Fred und George ergänzte, „und es tut auch uns aufrichtig leid, Sir.“

Als der Rest der Jugendlichen ansetzen wollte sich zu entschuldigen, unterbrach der Erwachsene sie jedoch, indem er beide Arme ruckartig von sich stieß und abwinkte: „Das reicht!“ Nachdem er tief ein- und ausatmete, leckte er nur mal kurz über seine trockenen Lippen und sagte dann mit einer Stimme, der man den unterdrückten Zorn sehr wohl anhörte: „Sie werden einen kompletten Monat jeden Abend, außer an den Sonntagen, zum Nachsitzen zu mir kommen.“

Bevor er ihnen näher erläutern konnte, was ihnen bevorstand, hörten sie Schritte sich nähern und die Blicke aller richteten sich auf Professor Lupin, der nun das Klassenzimmer betrat. Mit seinem für ihn so markanten, leicht verlegen wirkenden Lächeln meinte dieser nun: „Verzeih Severus, ich weiß, ich sollte mich hier nicht einmischen – und Harry bat mich auch, es nicht zu tun.“ Bei diesen Worten trafen eiskalte, schwarze Augen auf grüne, verängstigt dreinschauende, während braune sich neugierig umschauten und fragten, was all die Schüler hier taten.

„Verdammter Potter hat sich also gleich bei seinem Kuschelwolf ausgeweint“, dachte Snape bei sich.

„Aber“, sprach besagter Werwolf weiter, „ich dachte, es wäre vielleicht doch besser, herzukommen – nachdem ich Harry schon dabei erwischt habe, wie er meinen Irrwicht zurückgebracht hat.“

„Nun es wäre geschickter gewesen, Lupin, wenn Sie schon bemerkt hätten, wie man Ihnen Ihr Spielzeug entwendet hat“, schnarrte Voldemorts Giftmischer und legte seine Fingerkuppen aneinander, um seinen inneren Kampf zu überspielen, bei dem seine Wut über die ganze Situation langsam überhand zu gewinnen drohte.

„Na ja, zum Glück, warst du ja geschickt genug, den Jungen zu erwischen, bevor er dir den dummen Streich spielen konnte“, meinte der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste nur versöhnlich.

Es kostete den schwarzhaarigen Professor diesmal wirklich all seine Selbstbeherrschung, um seine Verblüffung hinter seiner kalten Maske zu verbergen. Harry hatte den Freund seines Vaters angelogen, um ihn – den Erzfeind von James – zu schützen. Mit Mühe und Not unterdrückte er ein schweres Schlucken. Die Stimme des Rumtreibers holte ihn wieder ins Hier und Jetzt.

„Was macht ihr alle eigentlich hier?“ Wandte sich der zuletzt Gekommene fragend an die vielen Schüler. „Du hast mir gar nicht erzählt, dass noch andere in die Geschichte verwickelt waren …“

„Nun, der Junge macht seinem Vater halt in jeder Hinsicht Ehre und genauso wie dein ach so toller Freund hält er es mit der Wahrheit nicht so genau“, fand der Slytherin zu seiner berühmten Gehässigkeit zurück.

Als Harry auf diese Worte seine Nemesis zornig anfunkelte, wunderte er sich, dass dieser ihn keineswegs böse anschaute. Im Gegenteil bekam er ein kaum angedeutetes kurzes Nicken von dem Erwachsenen und interpretierte es als Dank dafür, dass er Remus nicht erzählt hatte, was sich hier zugetragen hatte.

„Zurück zu Ihrer Bestrafung“, setzte der Mann hinter dem Pult erneut an. „Je nach Begabung werden Sie die Arbeitstische und Kessel reinigen“, bei der Aussage bedachte er Neville mit einem kalten Blick. Als er weitersprach, schaute der Tränkemeister auf Ron und Harry: „Zutaten – wie beispielshalber Flubberwürmer – zubereiten, aber auch die Vorratskammer sauber machen, alles sortieren, Altes entsorgen und Neues verstauen.“ Nun wanderten seine Augen über die Zwillinge bis zu Hermine. „Aber auch Tränke für die Krankenstation müssen gebraut werden und Hausaufgaben Jüngerer kontrolliert. Alle von Ihnen werden zusätzlich immer wieder Abhandlungen ausarbeiten über diverse Themen, die ich Ihnen noch nennen werde.“ Müde strich der Professor sich mit beiden Händen über sein Gesicht.

„Wenn du mal Probleme hast, eine Aufgabe für den Einen oder Anderen zu finden, kannst du dich gerne an mich wenden – ich bin mir sicher, dass auch mir was Interessantes einfällt. Denn ich bin ehrlich enttäuscht von euch allen. Das war nicht einfach ein Streich!“, schimpfte der sonst so gutmütige Lykantroph die Schüler seines Hauses ernst. „Das hätte schwerwiegende Konsequenzen haben können! Wenn man sich – ohne es zu wissen – einem Irrwicht gegenübersieht, ist es so gut wie unmöglich, ihn zu bezwingen und es ist schon vorgekommen, dass jemand den Freitod gewählt hat, in solch einer Situation …“

Als die Schüler sich gebeugt von ihrem schlechten Gewissen schon umdrehen wollten, um zu gehen, ergänzte Snape noch: „Natürlich werden meine Kollegen, und auch Ihre, das mitbekommen – daher werde ich Ihrer Hauslehrerin morgen berichten, dass ich Sie alle dabei erwischt habe, wie Sie vorhatten, mir einen üblen Streich zu spielen. Dafür habe ich Ihnen das Nachsitzen aufgebrummt und … hm, sagen wir, 20 Punkte Abzug für Gryffindor.“

„Pro Kopf“, ergänzte der dunkelblonde Lehrer und verließ den Raum mit einem Nicken für seinen Kollegen und die Jugendlichen keines Blickes mehr würdigend.

Mit gesenkten Köpfen trotteten die Kinder aus dem Klassenzimmer und ließen einen in seinen Gedanken versunkenen Tränkemeister zurück.

Sie fürchteten sich ein wenig, wie ihr nächstes Zusammentreffen mit ihm werden würde. Umso verwundeter waren die Schüler, als sich das Verhalten des Erwachsenen ihnen gegenüber nicht veränderte. Im Unterricht triezte er sie genauso wie zuvor – nur während des Nachsitzens behandelte er sie fast so, als hätten sie ein normales Lehrer-Schüler-Verhältnis. Die Gryffindor erkannten, dass ihr Professor tatsächlich eine Rolle spielte – und er spielte sie perfekt. Im entstandenen Chaos – verursacht durch Sirius Black und seine nicht gekannte Rolle in allem – rückte das Geschehene irgendwann in Vergessenheit … und alles nahm seinen Lauf …

FIN


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Emma Watson