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Fanfiction

Challenge: Buecher-Zitate - Zitat-31

von severina

Autor: severina
Beta: Ellie Thomas
Altersfreigabe: 12 Jahre
Pairing: keines / Charaktere: Severus Snape, Remus Lupin
Kategorie: Drama
Inhalt: Albus trifft eine folgenschwere Entscheidung, um Severus am Leben zu erhalten und Remus hofft auf Severus Hilfe.
Disclaimer: Alle Charaktere und das HP-Universum an sich gehören JK Rowling – aber diese FF gehört mir! Ich verdiene kein Geld mit meinen Geschichten hier.
Warnung: Keine



31. „Ich gebe dir nur die Möglichkeit, das zu tun, wozu du in besonderem Maße befähigt bist.“ Die letzte Zauberin von Mary H. Herbert


„NEEEEEIN!!! Bitte … nicht …. Albus, dass kannst du mir nicht antun … BITTE NICHT!!!“, flehte der am Boden im Sterben liegende Mann.
„Severus … du musst verstehen! Wir haben doch gar keine andere Wahl …“, antwortete der alte Mann traurige, „wir können nicht auf dich und deine Dienste verzichten!“ Während der letzten Worte nickte der Schulleiter Hogwarts einem der um sie herum stehenden Männer zu, der sich sogleich zu ihnen niederkniete.
In einem letzten verzweifelten Versuch, das Unabwendbare zu verhindern, bäumte der dahinsiechende Körper des Tränkemeisters sich auf: „Nein, nein, nein … alles, nur das nicht! Du kannst mich nicht mit meiner Schuld zu einer Existenz in Ewigkeit verdammen … das kannst du nicht machen …“ Krampfhaft versuchte er von dem blassen, dürren Mann, der sich zu ihm beugte zu fliehen, doch seine Kraft reichte nicht mehr, sich zu wehren.
Groß riss Severus Snape seine schwarzen Augen auf. Man konnte das pure Entsetzen in ihnen sehen. Das Ordensmitglied, welches ihm jetzt immer näher kam, öffnete seinen Mund. Entblößte seine scharfen Zähne. Die beiden Eckzähne seines Oberkiefers begannen zu wachsen – immer mehr.
Hätte jemand noch nicht gewusst, was Sanguini war – dann wüsste er spätestens jetzt, dass er ein Vampir war. Ein Vampir, der in wenigen Sekunden sein vor ihm liegendes Opfer gebissen haben wird. Dieser Biss würde den meistgehassten Lehrer der Schule für Hexerei und Zauberei jedoch nicht töten, sondern infizieren. Ihn transformieren in einen „lebenden Toten“, sodass der Ex-Todesser dazu verdammt sein würde, als blutsaugender Toter ewig zu existieren – außer jemand rammte ihm einen Pflock durch sein Herz. Er müsste sein unendliches Dasein fristen, beladen mit all der Schuld, die auf seinen Schultern lastete. Hilfesuchend blickte er sich um, in den Reihen des Ordens des Phönix. Doch er wusste, dass er von niemandem Hilfe erwarten brauchte. Keiner von denen hatte ihm je geholfen. Ganz im Gegenteil. Er sah zwar Entsetzen, Sorge, Schuld und Mitleid in den Augen der Anwesenden, aber keiner krümmte auch nur einen Finger, um ihm dieses schreckliche Schicksal zu ersparen. McGonagall, Black, Tonks, Lupin, Kingsley und das Ehepaar Weasley schauten betroffen auf ihn herab.
Als sein Blick auf Albus traurige Augen trafen, bat er noch einmal stumm: „Tu mir das nicht an!“
Eigentlich hatte der Spion schon vor Jahren aufgegeben, um etwas zu bitten, denn es wurde ihm selten bis nie etwas gewährt – also wozu? Hatte er als Kind mal um etwas gebeten, bekam er von seinem Vater Prügel und seine Mutter vertröstete ihn immer nur. Und später wurde es nicht besser, sodass er es verlernt hatte, um etwas zu bitten – nicht einmal mehr um Entschuldigung, selbst wenn es notwendig gewesen wäre. Aber hier flehte er nun, weil er einfach keinen Ausweg mehr wusste.
Regelrecht gebrochen wirkte der sonst so fröhliche, starke und autoritätseinflößende Dumbledore, als er sagte: „Severus, du weißt, dass nur du uns die Informationen liefern kannst, die wir brauchen, um Voldemort zu vernichten.“ Der Weißhaarige war viel zu ausgelaugt von der schlimmen Situation, als dass er auf das Zusammenzucken seiner Mitstreiter beim Namen des Unnennbaren mit seiner üblichen Rede über die Wichtigkeit, Dinge beim Namen zu nennen und keine Angst vor einem Namen zu haben, verzichtete. „Du würdest deinen Verletzungen erliegen, wenn wir jetzt nicht handeln. Es gibt absolut nichts, was wir tun können, um dein Leben zu retten – außer dich in einen Vampir zu verwandeln. Dadurch kannst du deine Rolle weiterspielen und wir können diesen Kampf gewinnen. Ohne dich, haben wir jetzt schon verloren! Du musst am Leben bleiben – oder wenigstens weiter existieren. Du bist der Einzige, der uns retten kann. Ich gebe dir nur die Möglichkeit, das zu tun, wozu du in besonderem Maße befähigt bist.“
Ein weiteres Mal nickte der Schulleiter dem Blutsauger traurig zu und der Biss, ohne noch eine Sekunde zu zögern, zu. Der Versuch des Lehrers, noch einmal zu protestieren, wurde zu einem gequälten Röcheln, als Sanguini seine Fangzähne in die Halsschlagader des Sterbenden schlug. Severus Verzweiflungsschrei ging über in ein Gurgeln. Schmatzende Geräusche waren zu hören, wie der Blutsauger, das rote Lebenselixier des Sterbenden trank. Ob das Opfer stirbt oder sich infiziert hängt vom Willen des Täters ab. Wenn der ihn zu einem der Seinen machen will, dann kann er willentlich mit seinem Speichel etwas in den Körper des Gebissenen pumpen, was diesen in einen Vampir transformiert. Und genau das tat Sanguini gerade.
Zerbrochen aufgrund des Schmerzes, den er seinem Schützling aufhalste mit dieser Tat, schloss der Weißbärtige beschämt seine sonst so strahlend blauen Augen. Auch die anderen Mitglieder des Ordens wandten ihre Blicke ab. Doch auch wenn sie nicht hinsahen, hörten sie die ekelhafte Geräuschkulisse, die das Saugen des Vampires verursachte und das erstickte Keuchen seines Opfers. Und vor ihren inneren Augen sahen sie das Entsetzen und die Verzweiflung in den schwarzen Iriden des Tränkemeisters. Nie mehr würden sie diesen Anblick vergessen. Aber sie verstanden ihn auch, denn immerhin hatte er in seiner Jugend einen Fehler begangen, für den er jetzt schon eine kleine Ewigkeit büßte, und allein der Gedanke ab nun wirklich ein unendliches Dasein mit allem was er in seiner kurzen Zeit als wahrer Todesser, aber auch in seiner langen Phase als Spion auf sich geladen hat, existieren zu müssen …
„Aaaahhh …“, seufzte Draculas Nachfahre und murmelte zufrieden, „einfach köstlich.“ Als der Vampir fertig war und sich zurücklehnte, tropfte das Blut ihres Mitstreiters noch von seinen Zähnen und Lippen. Genüsslich leckte er sich diese. Voll Abscheu wendete sich Molly ab und Arthur nahm sie in den Arm, um sich gegenseitig Kraft zu spenden, nach dieser kräftezehrenden Situation. Severus Flehen war ihnen allen sehr nahe gegangen und sie konnten ihn und sein Verlangen, einfach in Ruhe sterben zu dürfen, verstehen – aber sie brauchten ihn. Nur er war in der Lage, den-dessen-Namen-man-nicht-gesagt-werden-darf auszuspionieren und ohne die Informationen, die er ihnen brachte, wären sie vollkommen aufgeschmissen.
Der Tränkemeister röchelte und verkrampfte sich.
Albus versuchte den sich windenden und krampfenden Snape in den Arm zu nehmen – aber es war unmöglich. Trotzdem redete er beschwichtigend auf den Mann, denn er liebte, wie einen Sohn und denn er dennoch geopfert hatte, für das Wohl der Mehrheit, ein. War es das wert? Es war müßig, sich das jetzt zu fragen, wo er es schon getan hatte. Das hätte er sich vorher überlegen müssen. Jetzt war es zu spät.
„Keine Sorge, in ein paar Stunden ist alles vorbei“, erwähnte der Blutsauger wie nebenbei, während er seinen Mund mit einem Stofftaschentuch abtupfte. „Sobald sein Körper die Transformation in einen von uns ganz vollzogen hat, wird er sich nicht mal mehr daran erinnern, was Schmerzen sind“, klärte sie der Vampir sachlich auf, während er sich geschmeidig erhob und rundum zufrieden mit sich und der Welt ein wenig zurückzog.
Mit seinem Zauberstab beförderte Remus seinen ehemaligen Schulfeind Nummer eins in das Bett – aus dem dieser zuvor geflohen war, als ihm klar wurde, was der Orden plante. Dumbledore deckte seinen Schützling liebevoll zu, zauberte sich einen Stuhl herbei und setzte sich zu seinem leidenden Freund. Die anderen verließen diskret den Raum, jeder irgendwie mit seinen eigenen Dämonen kämpfend.
„Wie konnte es bloß soweit kommen?“, fragte sich der Anführer, innerlich vollkommen am Boden zerstört. Er wusste, wie Schlimm dieses Schicksal für seinen Schützling war – und daher versprach er sich, falls er diesen Wahnsinn überleben würde, dann würde er ihn befreien. Auch wenn allein der Gedanke ihn selbst umbrachte, aber wenn Severus es wünscht, dann würde er ihn, wenn dieser Krieg vorbei war, einen hölzernen Pfahl durchs Herz schlagen, um ihn zu erlösen.
Eine Weile später, der große Krieg war geschlagen – jedoch das Ende war nicht so wie gehofft. Das Licht hatte die finale Schlacht zwar letztendlich gewonnen und die noch lebenden Todesser größtenteils auch gefangen genommen – aber Voldemort, war noch immer nicht richtig Tod! Sie hatten noch nicht alle Horkruxe gefunden gehabt und daher hatten sie zwar wieder seinem Körper vernichtet, aber seine Seele konnte immer noch nicht sterben, also gab es ihn noch – irgendwo, geschwächt, aber existent.
Man durchforstete die Wälder von Albanien, wo er sich einst versteckt hielt – aber leider ohne Erfolg. Der gesamt Orden war auf der Suche nach den Seelenbehältnissen und sobald die zerstört waren, würde auch der klägliche Rest von ihm, der irgendwo versteckt vor sich hin vegetierte, sich einfach auflösen. Das Ministerium war damit beschäftigt, die, ohne ihren Meister, kopflosen Todesser zu fangen und nach Askaban zu bringen.
Da der Irrsinn immer noch nicht wirklich vorbei war, hatte Albus sein Versprechen auch noch nicht eingelöst – denn noch brauchten sie Snape, der als Spion nicht aufgeflogen war. Der Meister der Tränke, arbeitete weiter als Lehrer, auch wenn er sich schwer tat, in der die Nähe so vieler Menschen – da der Geruch nach frischem Blut, welches er selbst durch ihre Haut riechen konnte, ihm schier den Verstand raubte.
Nie hatte jemand erfahren, dass er nun ein Wesen der Dunkelheit war. Er verlieĂź das Schloss nicht, solange die Sonne noch drauĂźen war. Seine Todessertreffen, vor Voldemorts Vernichtung, hatten ja nur nachts stattgefunden und auch danach machte er alle seine Erledigungen, wenn er welche hatte, erst nach Sonnenuntergang. Es funktionierte.
Er trank das Blut von Tieren. Er verachtete sich dafür, aber es musste sein. Wirklich gefährlich war es immer nur, wenn sich einer dieser Tölpel, die sich Schüler schimpften, beim Zubereiten der Zutaten schnitten und er frisches Menschenblut roch. Es kostete ihn unmenschliche Kraft sich zu überwinden nicht sofort über dieses Kind und alle anderen Anwesenden herzufallen und sie bis auf den letzten Tropfen auszusaugen. Aber er war schon immer ein Meister der Selbstbeherrschung und so schaffte er auch das.
Eines Tages zu Beginn der Sommerferien, klopfte es an seiner Tür. Severus wunderte sich sehr, denn er war alleine im Schloss, da alle sonst in ihren wohlverdienten Urlaub gefahren waren. Das war für ihn seine liebste Zeit, wenn er alleine und verlassen hier seine Existenz genießen durfte und – seit der dunkle Lord geschlagen war – von keinem gestört wurde. Außer von dem Idioten, der gerade schon wieder gegen seine Tür hämmerte.
Es musste jemand sein, der problemlos das Eingangstor passieren konnte – aber er war sich sicher, dass keiner seiner Kollegen, die doch alle gestern abgereist waren, heute schon wieder hier sein würde … Und ein Schüler schon erst recht nicht! Es würde ihm nichts anders übrig bleiben, als die Tür zu öffnen, um zu erfahren, wer ihn störte. Mit einem Schwenk seines Zauberstabs tat er dies. Das Quietschen, welches sie bei der Bewegung verursachte, hätte einem Horrorfilm alle Ehre machen können.
„Severus“, rief ein aufgewühlter Remus Lupin, „darf ich rein kommen?“
„Nein, ich habe meine Tür geöffnet, um mich dabei Schlappzulachen, wie Sie ausschauen, wenn Sie davor stehen“, meinte der Angesprochene gelangweilt und verdrehte genervt seine Augen. Woraufhin der Werwolf eintrat und den Eingang wieder hinter sich verschloss. „Der letzte Vollmond war erst vor ein paar Tagen und Sie bekommen Ihren Trank doch sowieso monatlich zugestellt, also was wollen Sie hier?“
„Ich brauche deine Hilfe, Severus“, flüsterte der Gast verlegen auf den Boden schauend. Er stand vor dem Bewohner der Kerker, der gemütlich auf seinem Sofa saß und ihn einfach anstarrte, ohne auch nur den Versuch zu machen, das ungute Gefühl, das der eben Eingetretene empfand, zu verringern. Die einzige Reaktion des Sitzenden auf die Worte war das Hochziehen einer Augenbraue. Deshalb sprach Remus nach einer Weile weiter: „Aber keine Angst, ich verlange nichts, was du nicht gerne tun würdest … denke ich.“
„Ach, denken Sie“, grinste Snape und führte seine beiden Hände zueinander, die Finger aneinanderlegend, „weil ich Ihnen ja so gerne Helfe. Vor allem als Dank für die großzügige Hilfe, die sie mir immer zukommen haben lassen, nicht wahr. Das meinten Sie doch, oder?“
Der Gryffindor schluckte hart und stammelte: „Ich weiß, dass ich dir nie ein Freund war. Weder zur Schulzeit noch danach, aber genau deshalb, denke ich, dass dir meine Bitte gefallen wird.“
„Wenn Sie Hilfe brauchen, dann gibt es doch zu Hauf Leute, die alles tun würden wollen, um Sie glücklich zu machen … also warum kommen Sie zu mir? Ausgerechnet zu mir“, fragte der Vampir. „Was ist mit dem Köter? Der würde ihnen doch schwanzwedelnd jeden Wunsch von den Lippen ablesen! Also, was wollen Sie von mir?“
„Ich will, dass du mich tötest“, forderte der Braunhaarige gerade heraus und blickte seinem Gegenüber dabei direkt in die schwarzen Augen. Welche sich für einen Moment weiteten, aber sofort saß seine komplett emotionslose Maske wieder. Fragend erhob sich eine Augenbraue im Gesicht des Slytherins.
Der Werwolf zitterte leicht und trat von einem Bein auf das Andere, während er schwitzend und stockend gestand: „Beim letzten Vollmond habe ich einen Menschen getötet.“
Der Schwarzhaarige sprang auf bei dieser Behauptung und rief erbost – und unbedacht auf das vertraute Du wechselnd: „Das ist unmöglich! Ich schicke dir, auf Albus Geheiß, jeden Monat den Wolfsbanntrank, das heißt du bist bei vollem Bewusstsein.“
Remus wich dem stechenden Blick aus, als er ihm erklärte: „Ja, aber ich habe diesen beim letzten Mal nicht selbst genommen, sondern ihn Bill gegeben.“
Aufgebracht begann der ehemalige langjährige Lehrer auf und ab zu laufen und tief durchzuatmen, um sich wieder besser in den Griff zu bekommen. „Und können Sie mir auch erklären, warum, verdammt noch mal?“, wollte er dann wissen, als er schon wieder etwas mehr Kontrolle über sich hatte, weshalb er gleich wieder auf das distanzierte Sie zurückgriff.
„Weil die Infektion unerwarteterweise bei dem Jungen vor einigen Monaten doch noch ausgebrochen ist, nachdem er damals von Greyback verletzt wurde. Als registrierter Werwolf hat er natürlich auch sofort seinen Job verloren und seine Frau ist schwanger. Er kann sich den Trank nicht leisten und ist zu stolz, um Hilfe zu bitten. Ich hatte mit Albus geredet und er wollte dir den Auftrag geben, aber du weißt ja, er ist immer so im Stress und scheinbar hat er es vergessen oder keine Ahnung. Auf jeden Fall hatte ich Bill schon gesagt, dass er den Trank bekommen wird und als es nicht geschah – was ich sofort gemerkt habe, denn ich war bei ihnen zu Besuch, weil ich ihm beistehen wollte – gab ich ihm meinen. Ich dachte, ich bekomme das schon hin und bin in den Forest of Dean appariert, in eine Gegend, wo sonst nie jemand ist, aber ein Mann, der aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, hatte sich aus demselben Grund dort in der Gegend versteckt und ich habe ihn zerfleischt“, berichtete Lupin stockend und fiel auf seine Knie. „Ich verdiene den Tod. Aber ich bin zu feige, mich selbst zu töten und meine Freunde wollen mir eher helfen mit der Schuld zu leben, die ja in ihren Augen nur halb so schlimm ist, da es sich um einen Schwerverbrecher handelte – aber keiner von ihnen würde mein Leben beenden. Du hingegen könntest dir einen Kindheitstraum erfüllen und gleichzeitig der Menschheit einen Dienst tun.“ Am Ende seiner Rede blickte er auf, um flehentlich in die schwarzen Seen des Mannes, den er soeben mit seinem Mord beauftragt hatte, zu schauen.
Angesprochener, der stehen geblieben war und herablassend auf den Knienden schaute, verzog seinen Mund zu einem kurzen, schrägen und sarkastischem Lächeln: „Natürlich, wen sonst sollte man aufsuchen, wenn man einen Mord will, als den kaltblütigen – wobei ja, in Wirklichkeit gar kein Blut mehr durch meine Adern fließt – Slytherin. Wir sind ja schon von Geburt an mordlustig, nicht wahr? Wobei ich, zu Ihrer Info, noch nie jemanden ermordet habe.“
„So meinte ich das doch nicht“, unterbrach ihn der Werwolf aufgeregt. Nach einer Weile meinte er jedoch leicht durcheinander: „Du bist ein Vampir! Du musst doch Blut trinken zum Überleben, also heißt das doch du musst Menschen töten, um zu Überleben.“
Snape ließ sich wieder in sein Sofa fallen und machte es sich bequem, bevor er sagte: „Richtig, ich bin ein Vampir. Falsch, ich muss kein Blut trinken zum Überleben – denn ich lebe nicht mehr. Und nochmal falsch, ich muss keine Menschen töten, um zu existieren. Auch Tierblut verlängert mein Dasein.“
„Verstehe“, murmelte der Gryffindor, während er sich langsam vom Boden erhob. „Ich wollte dich nicht beleidigen oder dir etwas unterstellen.“
„Doch, Lupin, Sie haben mir unterstellt, dass ich ein Mörder bin und Sie haben mir des Weiteren unterstellt, dass ich ES gerne tun würde und ES mir gefallen würde“, stellte der Slytherin fest und verzog seinen rechten Mundwinkel schräg nach oben.
„So habe ich das aber nicht gemeint“, echauffierte sich der ehemalige Rumtreiber und tigerte aufgeregt auf und ab. „Du verdrehst mir die Worte im Mund, verdammt noch mal.“ Erschöpft ließ er sich auch auf das Sofa fallen und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. „Ich kann nicht mehr und ich brauche dich!“ Dann schluckte er erst mal trocken, bevor er meinte: „Und wenn es dir hilft, weil du gutes Blut bekommst ist doch nichts Schlechtes dabei. Oder?“
„Nein“, lachte der Schwarzhaarige geheuchelt, „natürlich nicht! Was ist denn Schlechtes daran, jemanden zu töten? Aber wahrscheinlich ist es nur schlecht, wenn es wer Gutes tut, aber wenn so jemand wie ich es tut, dann ist das normal, weil was sollte so jemand wie ich sonst tun?“
„Aaaaahhhh…“, schrie der Braunhaarige. „Hör endlich auf damit! Das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint!“ Nachdem er mehrmals tief durchgeatmet hatte, zuerst schnell und heftig, aber mit der Zeit ruhiger, sprach er weiter: „Ich bin ein Mörder. Ein Monster und ich habe es nicht mehr verdient zu leben, also bitte hilf mir!“
Snape schaute ihm fest in seine honigbraunen Augen und antwortete: „Aber ich bin weder ein Mörder noch ein Monster. Na ja, außer wenn man Vampire generell als Monster definiert – dann bin ich technisch gesprochen eines.“
„Und was heißt das jetzt für mich?“, schrie Lupin ihn verzweifelt an.
„Dass Sie lernen müssen, damit zu leben, würde ich sagen.“
„Das kann ich nicht“, hauchte der Werwolf tonlos, als er sich erhob, um das Refugium des Ex-Todessers zu verlassen.
Doch er wurde vom Tränkemeister mit den Worten, „setzen Sie sich wieder“, aufgehalten
„Nein, nein, ich will dir keine Umstände mehr machen“, wollte der Gryffindor kraftlos abwiegeln, wurde aber von einem resoluten, „setzen Sie sich gefälligst wieder hin!“ unterbrochen. Machtlos sich zu wehren, gehorchte er einfach. Severus winkte sich mit seinem Zauberstab einen teuren Whiskey herbei und ein Glas, welches er füllte und seinem Gast hinstellte.
„Und du selbst willst keinen?“
„Nein“, kam es melancholisch vom Gastgeber, „leider vertrage ich keine herkömmliche Nahrung mehr. Egal ob fest oder flüssig. Was gerade bei so einem edlen Tropfen wirklich schmerzhaft ist, aber nun mal nicht zu ändern. Deshalb sollten Sie es genießen, solange Sie noch können.“
Nachdem das Glas auf Ex von ihm geleert wurde, wollte er wissen: „Heißt das jetzt, dass du meiner Bitte doch nach kommst?“
„Nicht so wie Sie sich das vorstellen.“ Nach einer kurzen nachdenklichen Pause. „Mir kam nur ein eigentlich absurder Gedanke, aber na ja, wer weiß, vielleicht gefällt Ihnen ja die Idee. Und im Grunde genommen ist es ja Ihre Idee. Als Sie kamen her, um mich zu bitten, Sie zu beißen – und, wenn Sie das wirklich wollen, dann würde ich das vielleicht sogar tun. Aber nicht um Sie zu töten, sondern nur, um Sie zu infizieren“, klärte der Meister der Tränke seinen Besucher auf.
Ein freudloses Lachen war die erste Reaktion und dann meinte Remus: „Willst du dich auf diese Weise an mir rächen? Ich habe dir nicht geholfen, als du mich angefleht hast, dir zu helfen, nicht ewig mit deiner Schuld existieren zu wollen und jetzt willst du, dass ich das selbe Schicksal erleide? Ich soll ewig mit der Last existieren einmal im Monat ein Monster zu sein?“
„Tja, was ja dann nicht mehr so wäre.“
„Was meinst du???“, stotterte Remus verwirrt.
„Nun, wenn ich Sie infiziere, dann stirbt Ihr Körper ja im Grunde genommen und mit ihm der Wolf. Sie würden sich nie wieder verwandeln. Sie wären nicht mehr von einem Trank abhängig, um die Kontrolle über das Monster in sich zu behalten, da dieses nicht mehr existieren würde. Aber natürlich würden Sie einen Fluch gegen einen anderen tauschen, denn der Blutdurst eines Vampirs ist unendlich stark und es kostet einen wahrhaft viel Überwindung, sich dem nicht hinzugeben. Aber im Vergleich zum Werwolf, ist es möglich die Kontrolle zu behalten, wenn man es wirklich will. Was bedeutet, dass Sie nie wieder gezwungen sein werden, dem Biest die Macht über Ihr handeln zu geben und somit nie wieder die Gefahr besteht, dass Sie wen zerfleischen.“ Snape hob die Hand, als sein Gegenüber etwas sagen wollte und meinte: „Nein, antworten Sie nicht jetzt, sondern überlegen Sie es sich. Wägen Sie die Für und Wider ab. Und sollten Sie sich dafür entscheiden, dann genießen Sie die letzten guten Drinks und Mahlzeiten und … ähm … na Sie wissen schon, was noch und kommen Sie vor dem nächsten Vollmond wieder. Dann beiße ich Sie und Sie besiegen den Wolf, indem Sie zum Blutsauger werden. Wenn Sie das wollen!“
Der ehemalige Vertrauensschüler schenkte sich ungefragt nach und schüttete den teuren Alkohol erneut einfach hinter die Binde. „Ähm, dass ich – wenn ich mich darauf einlasse – das Essen und Trinken jetzt noch genießen soll, verstehe ich, aber Sex? Wieso? Ich denke Vampire sind für ihre Verführungskünste bekannt. Frauen verfallen ihnen doch reihenweise. Oder stimmt das nicht?“
Severus verdrehte lachend die Augen.
Remus hingegen weiteten sich erschrocken: „Oder gehöre ich dir dann irgendwie? Ich meine sexuell. Bist du schwul? Das wusste ich gar nicht. Ich meine, nicht dass ich was dagegen hätte, wenn du es wärst – aber es ist mir nie wirklich aufgefallen. Ich habe dich nie mit 'nem Typen gesehen. Obwohl auch nie mit 'ner Frau …“
Mittlerweile schüttelte sein Zuhörer nur mehr schnaubend seinen Kopf: „Ich bitte Sie, Lupin, reden Sie doch nicht so viel Unsinn. Die betörende Wirkung, die wir Vampire – besonders auf junge Frauen, mit dem köstlichsten Blut – haben, dient nicht dazu diese in unsere Betten zu bekommen, sondern sie kampflos dazu zu bringen, uns ihre Hälse darzubieten, in der Hoffnung dort von uns Liebkost zu werden, wodurch sie im Normalfall dann ihr Leben verlieren. Und nein, ich bin nicht an Ihnen interessiert. In erster Linie nicht, weil ich nicht auf Männer stehe, sondern auf Frauen – also ich stand auf sie, denn mittlerweile … nun, wie soll ich das am besten erklären … ähm … ich bin tot, also es fließt kein Blut mehr durch meinen Körper, das sich irgendwo sammeln könnte … reicht diese Erklärung?“
Zuerst reagierte der Gryffindor mit einem überraschten „Oh“, gefolgt von einem ernüchterten „Oh“ und dann einem eher verlegenen Räuspern.
„Nun, es ist nicht so, dass ich es groß vermisse, da mein Körper ja nicht reagiert …“, hob der Slytherin kurz seine Schultern, „das ist bei einem guten Whiskey anders, der geht mir wirklich ab. Da ich ihn sehr wohl riechen kann und mich noch sehr gut besinne, wie sehr er mir geschmeckt hat.“ Gegen Ende war sein Blick genießerisch geworden.
„Tja, wenn du willst, lass ich mich volllaufen bevor ich komme, damit du mich beißt“, scherzte der ehemalige Rumtreiber.
„Lass es dir durch den Kopf gehen – also nicht den Alkohol, sondern die Möglichkeit und dann sehen wir weiter“, meinte der Meister der Kontrolle leicht amüsiert.
„War es sehr schwer, es zu lernen? Ich meine, dem nicht nachgeben von dem Blutdurst“, wollte der Werwolf, wieder ernst werdend, wissen.
„Leicht war es nicht, aber möglich!“, meinte Severus leicht lächelnd.

FIN


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung