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Fanfiction

Challenge: Buecher-Zitate - Zitat-3

von severina

Autor: severina
Beta: Nairalin
Altersfreigabe: Keine Beschränkung
Pairing: Keines / Charaktere: Albus x Severus, Albus, Severus
Kategorie: Freundschaft
Inhalt: (Next-Generation) Ein Gespräch zwischen Albus Severus Potter und dem gemalten Albus Dumbledore über Severus Snape.
Disclaimer: Alle Charaktere und das HP-Universum an sich gehören JK Rowling – aber diese ff gehört mir! Ich verdiene kein Geld mit meinen Geschichten hier.
Warnung: Keine

3. Zitat: „Große Helden brauchen großes Leid und große Lasten, andernfalls bleibt die Hälfte ihrer Größe unbemerkt.“ Das letzte Einhorn von Peter S. Beagle

„Was ist denn Al? Was hast du?“, erkundigte sich ein sichtlich besorgter Albus Dumbledore bei seinem Namensvetter. Der Zweitgeborene des berühmten Harry Potter war aber nicht gewillt über sein Gefühlschaos mit dem Portrait des alten Mannes zu reden, dem er seinen Rufnamen verdankte.
Seit der Junge in der Schule war, erlebte er eine Achterbahn der Emotionen. Von seinem beliebten Bruder James hielt er sich lieber fern, denn er wollte kein Anhängsel sein. Abgesehen davon, dass der Ältere scheinbar gar nicht wahrnahm, dass ein Verwandter jetzt auch im selben Internat lebte wie er – denn er war viel zu beschäftigt damit sich in der allgemeinen Anerkennung zu suhlen, die ihm entgegengebracht wurde. Aber Al war ihm jetzt nicht wirklich böse oder so, denn er war sowieso so ganz anders als sein großer Bruder, das Sport-Ass, der ständig einen witzigen Spruch auf den Lippen hatte. Es interessierte den jüngsten, männlichen Potter auch so gar nicht wer oder was beim Quidditch los war und welche ach so lustigen Scherze von der Clique der umschwärmten Schüler der Tollste war. Auch wenn er anfangs etwas Angst hatte, dass seine Familie enttäuscht sein würde, dass er nach Ravenclaw sortiert wurde, fühlte er sich mit seinem Wissensdurst sehr wohl in diesem Haus. Er liebte es, im Gemeinschaftsraum den Älteren beim Diskutieren über diverse Hausaufgaben zu zuhören und zu lernen. Er konnte Stunden damit verbringen. Seine Intelligenz war gefordert, aber nicht überfordert, sondern es regte ihn an und in jeder freien Minute recherchierte er dann in der Bibliothek, über all das, was er nicht verstanden hatte.
Er war nicht derjenige, der sich prügelte, wie James, der nach allem was er so gehört hatte, in seiner ganzen Art ein Abziehbild seines Namensgebers, ihrem Großvater, war, den sie zwar nie kennen gelernt haben, da er schon gestorben war, als ihr Vater noch ein Kleinkind war, aber von dem sie immer wieder Geschichten gehört hatten.
Und doch lag er, Albus Severus, hier in der Krankenstation, weil er in eine Schlägerei verwickelt war.
Der schmächtige Bub wurde mal wieder von ein paar Gryffindors verspottet, die neidisch auf seinen älteren Bruder waren oder einfach nur Spaß dran hatten auf Kleineren rumzuhacken. Mittlerweile hörte er schon gar nicht hin, wenn sie ihn überzeugen wollten, dass sein Vater ihn verleugnen würde, weil er eben nicht so ein Star war wie der Erstgeborene und wie wahrscheinlich sonst jeder Potter, einfach aus genetischen Gründen sein musste – vielleicht wurde er im St. Mungos bei der Geburt vertauscht, hänselten sie ihn gern. Aber er ignorierte es gekonnt und wollte der Situation einfach aus dem Weg gehen – bis John, ein arroganter, blonder Drittklässler, meinte: „Das ist ja so typisch, dass du weglaufen willst … du bist halt einfach ein geborener Feigling! Dein Vater hat das schon als Baby erkannt, dass so was aus dir wird, sonst hätte er dir wohl nie den Namen eines solchen Feiglings wie Severus Snape gegeben.“ Hämisch lachten der Junge und seine Freunde auf, als sie deutlich im Gesicht des Beschimpften erkennen konnten, wie sehr er über diese Vorwürfe erschüttert war.
Es war Potters größte Angst gewesen, wegen seinem zweiten Namensgebers verspottet zu werden – denn auch wenn Viele Gutes über den tragischen Helden des Krieges sagten, gab es leider immer noch Einige, die schlecht bis miserabel über diesen redeten. Bis jetzt hatten ihn die Anderen aber noch nie auf Snape angesprochen, da sie genug andere Gründe besaßen auf ihn rumzuhacken, aber da er in letzter Zeit nicht mehr darauf reagierte, hatten sie was Neues gesucht – und waren eindeutig fündig geworden. Bis zu den Weihnachtsferien hatte man ihn mehr oder weniger gar nicht wahrgenommen. Doch dann begann James mit Miranda, einem hübschen Mädel aus seinem Haus und Jahrgang, Händchen haltend durch die Gänge Hogwarts zu laufen und ein paar Jungs die scheinbar selbst Hoffnungen gehabt hatten die Gunst der Holden zu erlangen, fingen an Albus zu mobben – denn an James trauten sie sich nicht ran. Zu Beginn verhielt sich der Junge automatisch, wie von ihm erwartet und diente somit zur Belustigung derer, die ihn als Opfer auserkoren hatten. Leider war James viel zu beschäftigt mit seiner Freundin – denn hätte er das mitbekommen, dann hätte er seinen kleinen Bruder sicher heldenhaft gerettet – aber das wollte Albus auf keinen Fall und mit der Zeit lernte er die Kommentare der Anderen nicht mehr persönlich zu nehmen, sondern sie als das zu sehen was sie waren, Versuche ihm weh zu tun.
Oh ja, er war wirklich ein sehr reifes Kind, denn nicht mal viele Erwachsene konnten so weise auf so ein Verhalten reagieren, aber Ginnys Zweitgeborener war eben was ganz Besonderes.
Es traf ihn nicht, wie sie dachten, dass sie ihn selbst einen Feigling nannten, denn er hatte sich noch nie in irgendeiner Situation befunden, wo wahrer Mut erforderlich war und daher konnte er selbst noch nicht sagen, ob die Definition möglicherweise zutraf oder nicht. Von daher fühlte er sich auch nicht beleidigt, denn es musste sich ja erst erweisen. Er war sehr pragmatisch und es war nicht leicht ihn aus der Bahn zu werfen. Aber das sie den Mann einen Feigling nannten, der nach allem was ihm in den letzten Weihnachtsferien seine Eltern und auch seine Patentante Hermine – über den Mut dieses ehrenvollen Mannes, trotz allem was er erlebt hatte – erzählt hatten, das machte ihn mehr als fertig. Diese blöden Neandertaler wussten doch gar nicht, wovon sie redeten! So einen Mann einen Feigling zu nennen, der einfach alles gegeben hatte, ständig in Lebensgefahr schwebte und sich nicht zu gut war, immer alles zu riskieren, nur um seinen Vater zu beschützen und Voldemort zu stürzen – auch wenn er selbst in seiner Jugend den Fehler gemacht hatte, den Lügen des Schwarzmagiers zu glauben. Andererseits gab es auch sehr viele Stimmen die Behaupteten, dass nach dessen Sturz, die Geschichten über den Doppelspion vollkommen verklärt und weit weg der Realität waren, und dass der schleimige Bastard in Wirklichkeit ein rückratloses Fähnchen im Wind war, welches sich immer nur die Seite ausgesucht hatte, die am erfolgversprechendsten war und sein angebliches Heldentum nur dazu diente dem noblen, bescheidenen und selbstlosen Harry Potter die Presse etwas vom Hals zu halten. Natürlich glaubte Al seiner Familie mehr, als all diesen Stimmen und doch – hatte er sie gehört und sie hatten ihn verunsichert … aber diese Vollidioten hier an der Schule, jetzt irgendeinen Schwachsinn reden zu hören, das machte ihn einfach nur wütend!
Möglicherweise brodelte schon seit Langem – ohne dass es ihm bewusst war – eine Wut in ihm, wegen der unfairen Behandlung, die er erdulden musste und wahrscheinlich war er doch mehr Potter als er selbst es wusste, aber als diese Hirnlosen, weiter über den ehemaligen Tränkeprofessor spotteten, tickte der Junge einfach aus. Ohne groß nachzudenken … ohne erst mal mit Worten zu kämpfen … oder ohne überhaupt seinen Verstand zu verwenden … schlug er zu …
Er war vollkommen außer Rand und Band, und da die Anderen so überrascht waren, wehrten sie sich anfangs nicht, sondern wurden von der Wut des Buben komplett überrollt – obwohl sie größer, älter, stärker und in der Mehrzahl waren. Blaue Augen und Flecken, ja sogar eine gebrochene Nase gab es, bis sie anfingen zurückzuschlagen. Doch Albus fühlte den Schmerz nicht, denn sie ihm zufügten, denn er war in einem regelrechten Rausch.
Als sein Verstand wieder zu arbeiten begann, lag er auf der Krankenstation – er war nicht der Einzige der sich, unter einem weißen Lacken gedeckt, in einem der Krankenbetten befand. Auch die anderen Schläger waren verarztet worden und schliefen jetzt den Schlaf der Gerechten.
Er jedoch verstand die Welt nicht mehr – wie konnte es nur so weit kommen???
„Was hat dich so in Wut versetzt, mein Junge?“, erkundigte sich das gemalte Konterfei des ehemaligen Schulleiters. Als erste Reaktion verspürte der Schüler den Wunsch, sich umzudrehen und schlafend zu stellen, aber dann erkannte er, dass er hier ja direkt an der Quelle saß – wer, wenn nicht der Mentor seines Namenspatrons konnte ihm die Wahrheit über diesen mysteriösen Mann sagen. Ohne groß nachzudenken – was war bloß los mit ihm? – sprudelten die Worte aus ihm raus: „War Professor Snape ein Feigling? Hat er je nachdem, wer gerade siegreich war, zu dem gehalten, um seine Haut zu retten? Ist das wirklich wahr?“
„NEIN!“, empörte sich der Weißhaarige: „Das sind infame Lügen! Wer so etwas behauptet hat keine Ahnung!“ Wütend stampfte der Alte in seinem Bild auf und ab: „Severus ist … äh … war die integerste Person, die ich kannte. Ja, er hat in seiner Jugend einen Fehler gemacht – aber er hat ein Leben lang alles getan, um das wieder gut zu machen. Und feig war er nie! Im Nachhinein betrachtet waren viele feig, als er hier an der Schule war, allen voran ich selbst, weil ich lieber weggeschaut habe, als mich damit auseinander zu setzten, dass beliebte Schüler ihn gemobbt haben und besagte Schüler traten immer zu mehreren gegen ihn alleine an, was alles andere als mutig war. Und der Rest der Schule hat sich entweder daran ergötzt, dass ein Einzelner von einer Gruppe gedemütigt wurde, oder hat nichts mitbekommen, um nichts tun zu müssen … sehr mutig, nicht wahr? Severus Snape hatte es nie leicht! Er wurde zuhause von einem gewalttätigen Muggel geschlagen und musste auch die Misshandlung seiner Mutter durch dieses Monster tagtäglich mit ansehen, die wiederum keine Kraft hatte, ihn vor seinem brutalen Vater zu beschützen. Soviel ich weiß, begann das sich über ihn lustig machen schon im Hogwartsexpress, als er zu seinem ersten Schuljahr fuhr und so erstarb seine Hoffnung, dass ab dem Moment alles besser werden würde, leider sehr bald. Er kam aus ärmlichen Verhältnissen und trug nur gebrauchte und alte Kleidung und er hatte nie Freunde, wusste also auch nicht, wie er sich anderen gegenüber verhalten sollte, um ihre Gunst zu gewinnen.“
Erschöpft und traurig über seine Erinnerungen, setzte der alte Mann sich auf den gemalten Sessel in seinem Bild. Der Junge hing an seinen Lippen, wie ein ertrinkender und saugt jedes Wort auf, wie ein Schwamm. Albus Sr. meinte weiter: „Auf Grund seiner harten Kindheit war er ein misstrauischer Junge – was aber mehr als verständlich ist, wenn man es genau betrachtet. Die Tatsache, dass seine einzige Freundin – deine Großmutter Lily – in ein anderes Haus gewählt wurde, war schon schlimm genug, aber dass es auch noch das Haus sein musste, mit dem er am schlimmsten verfeindet war und wohin auch noch die Gruppe von Jungs kamen, die ihm am meisten das Leben zur Hölle machten, setzte dem allen die Krone auf. Und die Tatsache, dass wir Erwachsenen, aber auch alle anderen Schüler es einfach ignorierten, was man ihm antat, trieb den jungen Mann doch regelrecht mit der Zeit in die Arme von Tom Riddle. Tom war ein sehr charismatischer Mann damals und er erkannte das Potenzial, das in Severus steckte – denn der war ein echtes Genie, nicht nur in Zaubertränke. Tom war auch nicht auf den Kopf gefallen und wollte diesen jungen Mann in seinen Reihen, um ihn zu seiner Marionette umzuformen und wir alle haben ihm in die Hände gespielt.“ Enttäuscht von seinem eigenen Verhalten und von Trauer, über das erbärmliche Schicksal des damals so vernachlässigten Jungen den Kopf schüttelnd, erklärte er seinem Namensvetter weiter: „Tom versprach einem von allen verspotten und misshandelten, fast schon gebrochenen, jungen Mann Geborgenheit und Rache. Natürlich fiel alles, was er sagte, auf fruchtbaren Boden, den wir mit unserem Verhalten auch noch reichlich düngten.“
Wütend auf sich selbst und alle Beteiligten schlug das Gemälde mit der Faust auf die Sessellehne und schloss resigniert die Augen. Der Patient zuckte leicht zusammen, hing aber immer noch gebannt an den Lippen des ehemaligen Direktors. „Sein Alkoholiker-Vater war noch dazu der beste Grund um Muggel zu hassen, sodass auch die sonstigen Propagandareden von Voldemort ihn schnell einlullten. Aber trotz alledem erkannte er verdammt schnell, was für einen Fehler er begangen hatte und versuchte diesen auch so bald wie möglich zu korrigieren. Aber leider war es für vieles zu spät“, öffnete der im Moment gebrochen wirkende Alte im Bild traurig seine Augen, um seinen Gesprächspartner direkt anzusehen und gab zu, „so schätzte ich beispielshalber die offensichtliche Gefahr für deinen Vater und dessen Eltern nicht richtig ein und daher, müsste man mir mehr Vorhaltungen machen als Severus, dass deine Großeltern starben. Er hat mich rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und mich angefleht mehr für ihre Sicherheit zu tun, aber ich war so von mir überzeugt, dass ich sicher war, das Beste schon getan zu haben. Nachdem ich ihn so enttäuscht habe, in dem ich das Leben der Frau, die er so liebte, nicht habe retten können, war er trotzdem bereit, alles zu geben und für uns zu kämpfen! Er hat alles geopfert, um den Sohn seiner großen Liebe, der gleichzeitig auch der Nachkomme seines größten Feindes war, zu beschützen. Er hätte aufgeben können, er hätte alles hinschmeißen können, er hätte feig weglaufen können – aber nein, das hat er nicht getan! Er hat sich dem Allen gestellt! Er hat Schlimmes auf sich genommen, um für uns als Spion zu arbeiten! Er ist vieles – aber ganz sicher kein Feigling!“
Langes Schweigen folgte diesem emotionalen Monolog des Portraits, bis Albus Severus, der seine in sich gefalteten Hände interessiert beobachtete, mehr zu sich selbst sprechend, meinte: „Warum nur musste das Leben so grausam zu diesem Mann sein?“ Der Weißhaarige sinnierte eine Weile und zitierte dann: „Große Helden brauchen großes Leid und große Lasten, andernfalls bleibt die Hälfte ihrer Größe unbemerkt.“
„Das klingt fast so, als ob Professor Snape oder auch mein Vater es sich ausgesucht hätten. Oder es gewollt hätten, um bewundert zu werden?“, runzelte der Jüngere die Stirn. „Oh nein! Ganz sicher wollte ich das nicht damit aussagen“, versicherte das Gemälde, „es ist ein Satz den ich mal in einem Buch gelesen habe und unweigerlich musste ich bei dem Inhalt an Severus denken, damals – deshalb kam er mir im Moment in den Sinn. Sei dir versichert, mein Junge, dass du den Namen eines wahren Helden trägst! Und ich meine ganz sicher nicht deinen Rufnamen, denn mein Verhalten war oft alles andere als ruhmreich, auch wenn das, was die Leute über mich reden, fast immer das Gegenteil behaupten.“
„Oh Albus, hör doch bitte endlich auf so pathetisch zu sein“, grummelte eine dunkle Gestalt, die aus dem Schatten des Bildes trat, „da protestiert ja sogar mein gemalter Magen“. Selbst wenn der im Bett liegende Junge, nicht sicher gewesen wäre, wer das war, war die am Ende seiner Worte hochgezogene Augenbraue des düsteren Mannes ein eindeutiger Beweis. „Professor Snape?“, hauchte er tonlos. Darauf erntete er nur einen Blick aus schwarzen, kalten Augen und auch die zweite Augenbraue wanderte in schwindelerregende Höhe.
Albus war sehr bemüht seine Freude nicht zu sehr zum Ausdruck zu bringen, aber er strahlte trotzdem über das ganze Gesicht, den sein Freund, Schützling und Nachfolger, von dem natürlich auch ein Portrait existierte, da er ja ein Jahr lang Direktor von Hogwarts war, existierte normalerweise nur in den Schatten der Bilder und ließ sich von niemanden sehen und auch er selbst traf ihn nur selten zum Plaudern. Aber er war gleichzeitig froh, dass sein Junge, erst bei seinen letzten Sätzen aufgetaucht war, denn hätte er seinen flammenden Monolog davor gehört, hätte er diesen verhindert, da Severus so etwas partout nicht mochte.
„Sir, es ist mir ein wahre Ehre Sie kennen zu lernen!“ Diese Worte des Jungen holten den Alten wieder in die Gegenwart. Severus reagierte, indem er die Augen verdrehte: „Ich bin tot, also können Sie mich nicht mehr kennen lernen, Mister Potter“. „Sei nicht so kleinkariert, mein Lieber. Es ist schön, dich endlich mal wieder zu sehen? Wo treibst du dich nur immer herum? Wie schaffst du es nur so unterzutauchen, dass keiner weiß, wo man dich finden kann?“ Ein spöttisches Lächeln von dem Schwarzgekleideten, der sich gerade lässig an das gemalte Bücherregal im Bild anlehnte, war die einzige Antwort, die der Weißbärtige bekam. „Lassen Sie ihn doch, Sir! Jahrelang musste er die Gesellschaft von Todesser auf der einen Seite erdulden und auf der anderen Seite musste er ständig quengelnde Kinder und hormongesteuerte Teenies ertragen – da wird es ihm doch wohl jetzt im Tod wenigstens erlaubt sein, dass er sich zurückzieht?!“, verteidigte sein kleiner Namensvetter gerade sein unsoziales Verhalten. Der tragische Held der Geschichte war beeindruckt von der Aussage des Jungen, jedoch bevor er ihm hätte danken können – falls er das tatsächlich vor hatte, verschmolz er still und heimlich wieder mit dem Schatten des Bildes, denn er hatte etwas gehört.
In dem Moment steckte Poppy ihren Kopf ins Krankenzimmer: „Sie sollten schlafen, Mister Potter und du Albus, solltest den armen Jungen seine Ruhe gönnen – wie soll er denn sonst gesund werden?“ Sie kam rein und sprach einen Diagnosespruch über den Patienten. „Dank deiner großartigen Fähigkeiten wird unser junger Held hier ganz schnell gesund werden“, schmeichelte der gemalte, ehemalige Schulleiter. „Schmier´ jemand anderem Honig um den Mund, mein Lieber, und zieh dich jetzt zurück, damit er sich etwas erholen kann“, ermahnte sie ihren einstigen Vorgesetzten mit leicht roten Wangen, aufgrund des Lobs. Der Grund ihres Gespräches war mittlerweile vor Erschöpfung eingeschlafen – weshalb sie sich dann doch noch mit einer Frage an das Bild wandte: „Hast du herausgefunden, was passiert ist?“
„Die anderen Jungs haben Severus einen Feigling genannt“, antwortete Dumbledore mit einem melancholischen Ausdruck. „Wie können diese Dummköpfe so etwas Absurdes sagen?!“, empörte sich die Krankenschwester, „nach allem, was Severus für alle geopfert hat, wagt es immer noch jemand so etwas zu behaupten?“ „Verzeihen Sie“, hauchte ein eingeschüchterter John. Der Drittklässler hatte sich, ohne dass die anderen es bemerkt hätten, auf seinem Krankenbett aufgesetzt. Er war gleich am Anfang von Dumbledores Rede aufgewacht und hatte alles mit angehört. Traurig blickte er auf den Boden und meinte weiter: „Ich habe nicht nachgedacht. Ich wollte Al nur wehtun …“ „Wieso?“, erkundigte sich Albus neugierig. Beschämt über die Antwort, die er geben müsste, wenn er bei der Wahrheit bleiben wollte, hob er nur vage seine Schultern. „Hmpf“, grummelte Madam Pomfrey, „selber so feig sein in Begleitung einem einzelnen, jüngeren Mitschüler zu beleidigen und über einen wahrhaft integren Mann infame Lügen zu verbreiten und dann nicht mal den Mut haben, sich zu erklären – das ist echt erbärmlich!“
„James hat mir meine Freundin ausgespannt!“, fuhr der, sich zu Unrecht bedrängt fühlende, Junge sie an. „Ja und?“, wollte sie verständnislos wissen, „was hat das mit dessen Bruder zu tun?“ „Finden Sie es mutig oder fair sich bei einem Problem mit einem Gleichaltrigen, sich nicht an den, sondern an seinen zwei Jahre jüngeren Bruder zu wenden, noch dazu, wenn man selbst in der Mehrzahl ist und der Andere ganz allein?“, fragt jetzt auch das Portrait.
„Nein! Natürlich nicht!“, schrie der Gryffindor, sich in die Enge gedrängt gefühlt, und sich erst durch die Anklage seiner Handlungen wirklich bewusst werdend. Nachdem er ein paar Mal tief eingeatmet hatte, versuchte er sich noch zu rechtfertigen: „Ich habe doch schon gesagt, dass ich einfach nicht nachgedacht habe und ich habe mich doch auch entschuldigt.“ „Und Sie glauben, dass damit wirklich einfach alles wieder gut ist?“, erkundigte sich die einzige Frau im Zimmer. Als Antwort bekam sie wieder nur ein Schulterzucken – worauf sie sagte: „Also erstens hat der junge Mister Potter ihre aufrichtige Entschuldigung verschlafen, weshalb Sie sie morgen wiederholen werden! Zweitens könnten Sie sich ruhig ein bisschen mehr anstrengen, dabei die richtigen Worte zu finden. Und letztendlich haben Sie einen großen Mann zusätzlich beleidigt, und auch wenn er schon tot ist, finde ich, dass auch er eine Entschädigung dafür verdient.“
„Oh ja, das ist eine wundervolle Idee“, klatschte der einstige Direktor in seine Hände, „Sie und Ihre Freunde werden ein Referat über Severus Snape halten. Und zwar in allen Jahrgängen! Zuerst werden Sie alles über ihn recherchieren und dann werden Sie den Schülern über sein Leben berichten und ihn für seine Taten würdigen.“ Der Gryffindor schluckte, dachte aber über die Strafe nach und fand sie gerechtfertigt. „Gut, Sir! Wenn Sie nichts dagegen haben, gehe ich jetzt wieder schlafen“, erwiderte er, bevor er sich wieder hinlegte, umdrehte und über alles Geschehene nachdenkend in Morpheus Arme hinüberdriftete.
„Scheint fast so, als könnte diese unangenehme Geschichte doch noch was Gutes haben“, zwinkerte der alte Mann, bevor er aus seinem Bild verschwand.
Al, der aufgewacht war, als sein Gegner sich etwas lauter zu verteidigen versucht hatte – aber so getan hatte, als schliefe er noch, hatte von seiner Position die ganze Zeit den sich hinterm Rahmen versteckten Tränkemeister perfekt im Blick gehabt – und er konnte deutlich erkennen, dass sein zweiter Namensgeber nicht wusste, was er von der ganzen Sache halten sollte. Er selbst aber freute sich darüber, denn es würde hoffentlich viele Missverständnisse aufklären. „Gute Nacht, Professor“, flüsterte er, bevor er sich jetzt endlich wirklich dem Schlaf hingab.

Fin


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