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Kinder des Zorns - Heimkehrer

von CyberneticNemesis

Ein halbes Jahr Askaban hatte gereicht, um für Severus die Freiheit als bedrückende Ungewissheit erscheinen zu lassen. Er verließ das Ministerium nur mit den Kleidern an seinem Leib, seinem Zauberstab und der vagen Idee, was er jetzt tun könnte. Den Kopf unten halten, wie es Dumbledore gesagt hatte. Aus der Gesellschaft der Magier zu verschwinden war nicht das Problem. Er hatte das schon einmal getan als er völlig am Ende war und nicht wusste, wie es mit ihm weitergehen würde. Damals hatte er eine Reihe von Entscheidungen gefällt, die sich im Nachhinein als absolute Katastrophen herausstellten. Dieses Mal sollte es anders laufen.

Severus beschloss zunächst nach seiner londoner Wohnung zu sehen. Vielleicht hatte er ja Glück und er hatte noch Zutritt, was er nach 6 Monaten der kompletten Abwesendheit jedoch kaum glaubte.

Die Wohnung war, wie er vermutet hatte, mittlerweile weitervermietet worden. Allerdings hatte der Vermieter die wenigen Sachen, die er besaß in einem Karton im Keller verwahrt. Severus zahlte ihm zwanzig Pfund aus Dank dafür.

In dem Karton befanden sich eine Reihe von Büchern, Anziehsachen und natürlich seine alte Armeejacke und die Stiefel. Er stopfte alles in seinen Rucksack. Die Jacke zog er über. Sie hatte wenigstens etwas Vertrautes.

Der nächste Schritt wurde schwieriger. Was tun? Wo untertauchen? Es schien für ihn am Besten von Magiern besuchten Orten den Rücken zu kehren. Anders als für viele andere Zauberer hatte er kein Problem damit als Muggel zu leben. Viele Dinge waren für ihn natürlich. Er gebrauchte seinen Zauberstab nur, wenn es nicht anders ging. Außerdem vermied er es so nachverfolgbare Spuren zu hinterlassen.

Aus irgendeinem Grund drängte es ihn zurück zu dem Ort, wo alles begonnen hatte. Zurück nach Hause, nach Bristol. Vielleicht wollte er auch einfach nur sehen, was sich in den Jahren, die er fort war verändert hatte. So setzte sich Severus in den nächsten Zug nach Südengland. Bristol war eine kleine Küstenstadt wie es so viele in Britannien gab. Hier war er aufgewachsen. Zwischen dem Geruch von Fisch und ölverschmierter Industrie.

Es kostete ihn all seine Überwindung zu dem Haus seines Vaters zurückzukehren. Nachdem er aus dem Bus in seiner Straße ausgestiegen war tiegerte er noch mindestens eine Stunde an der Haltestelle hin und her bevor er den Mut aufbringen konnte zu seinem alten Zuhause zu gehen. Es weckte so viele Erinnerungen; Gute wie Schlechte. Er hatte es im Streit verlassen und nun wusste er nicht, was er tun würde, wenn er seinem Vater wieder gegenüberstand. Damals, vor vier Jahren, war er wütend auf so ziemlich alles und jeden gewesen. Mittlerweile war er gereifter. Er hatte den Krieg gesehen, das Leid und den Schmerz von Tod und Verlust erlebt. Damals war er ein wütender, verstörter Teenager gewesen, der nach dem Tod seiner Mutter mit fast niemanden mehr klar kam. Heute war er ein gebrochener, junger Mann, der nicht wusste, was die Zukunft noch bringen würde.

Sein früheres Zuhause war ein klassisches Mehrfamilienhaus mit kleinem Garten im schlichten, englischen Stil. Er hatte hier viel Zeit verbracht. Severus betrat das Grundstück und sah sich um. Es hatte sich kaum etwas verändert. Er stand einen Augenblick vor dem Haus. Die Furcht packte ihn, doch er überwand sich und ging zur Tür. Das Haus hatte nur noch eine Familie, die hier wohnte. Seine alte Nachbarin, die immer so viele Katzen hatte, gab es nicht mehr. Vielleicht war sie mittlerweile gestorben oder im Altersheim?

T. & S. Smith

Severus konnte sich vage erinnern, dass sein Vater noch einmal geheiratet hatte. Es war gut möglich, dass er seinen Nachnamen abgelegt hatte, um so seine Erinnerungen loszuwerden. Severus war nicht allein gewesen mit seinem Schmerz, doch er wollte es damals nicht sehen.

Er klingelte. Einmal. Zweimal. Es dauerte bis sich im oberen Stockwerk ein Fenster öffnete. Eine Frau lehnte sich heraus. Sie hatte rotes Haar, dass sie sich zu einem Zopf zusammengebunden hatte.

„Suchen Sie jemanden?“, fragte sie.

„Es tut mir leid, ich war lange nicht mehr hier. Ich weiß nicht, ob ich mich in der Hausnummer irre, aber wohnte hier mal ein Tobias Snape?“

„Warten Sie einen Augenblick, ich komme nach unten.“, sagte die Frau und verschwand aus dem Fenster.

Eine Minute später öffnete sie die Haustür. Die Frau war in den mittleren Jahren, trug ein ausgewaschenes T-Shirt und Jeans.

„Warum wollen Sie etwas über Tobias wissen?“, fragte sie ohne Umschweife.

„Wohnt er noch hier?“, fragte Severus, um etwas Zeit zu schinden. Er fühlte sich plötzlich ganz unwohl in seiner Haut.

„Wer sind Sie?“

„Ich ...“ Severus rang mit sich. „Ich bin sein Sohn.“

Die Augen der Frau weiteten sich erstaunt.

„Oh mein Gott!“ Sie schlug die Hände vor ihren Mund. „Ja, jetzt sehe ich es. Er hat mir Bilder gezeigt.“

„Darf ich reinkommen?“, fragte Severus.

„Natürlich. Tobias ist oben.“

Severus nickte und ging an ihr vorbei ins obere Stockwerk. Er kannte sich hier immer noch aus, schließlich hatte er siebzehn Jahre hier gelebt.

„Ich hoffe das wird kein Schock für ihn.“, sagte Severus mehr zu sich selbst als zur Frau seines Vaters.

„Er hat oft von dir gesprochen.“, antwortete sie.

„Das glaube ich, schließlich war ich eine riesige Nervensäge.“

Severus ließ ihr den Vortritt. Tobias sollte schließlich nicht gleich einen Herzinfarkt bekommen.

„Susan, wer war denn das?“

Ein Mann in den mittleren Jahren kam um die Ecke in den Flur. Er war groß und hatte die Statur eines Holzfällers mit einem breiten Kreuz und muskulösen Armen. Sein Gesicht war nach wie vor groß und kantig und die grauen Strähnen in seinem Haar waren mehr geworden. Wie früher trug er Jeans und T-Shirt, ohne viel Raffinesse. Dennoch sah man ihm an, dass er älter geworden war, sogar rapide. Offenbar hatte ihm das alles mehr zugesetzt als es Severus für möglich gehalten hatte.

Sein Vater, Tobias Snape, (oder Smith, wie er jetzt hieß) blieb aprupt vor ihnen stehen. Er starrte seinen Sohn an als sei er einem Geist begegnet.

„Hallo, Dad.“, unterbrach Severus die quälende Stille.

Tobias brachte nach wie vor kein Wort heraus. Er blickte seine Frau an, die jedoch nur hilflos zurücksah.

„Wie?“, kam es schließlich über Tobias Lippen.

„Der Krieg ist vorbei.“ Etwas besseres fiel Severus leider nicht ein.

Die Augen seines Vaters wurden glasig als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Ohne jede Vorwarnung stürzte er sich auf Severus und umarmte ihn so fest wie es nur Eltern tun konnten.

„Ich dachte, ich hätte dich verloren.“, schluchze Tobias.

Severus fiel es schwer auf diesen emotionalen Ausbruch zu reagieren. Er wusste nicht, was er erwartet hatte. Vielleicht, dass er ihn anbrüllte und fortschickte? Nein, das war nicht seine Art gewesen. Tobias hatte nie viel gebrüllt, selbst damals nicht als Severus sich wirklich unmöglich benahm.

Sein Vater ließ von ihm ab und wischte sich die Augen.

„Warum nach all der Zeit?“, fragte Tobias mit schwacher Stimme.

„Ich wollte dich noch einmal sehen.“ Severus steckte die Hände in die Jackentasche und sah zu Boden. „Hast du noch Kontakt zu ... den anderen?“

„Du kannst es vor ihr sagen. Sie weiß bescheid.“, sagte Tobias. „Wenig, Severus. Ich wollte das alles vergessen.“

„Ich habe schlimme Sachen gemacht.“, gab Severus zu, blickte seinen Vater aber nicht an. Er wagte es nicht. „Vielleicht hast du in der Zeitung davon gelesen.“

Tobias ging auf seinen Sohn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Was hast du angestellt?“

Severus hob langsam den Blick und sah in das furchtsame Gesicht seines Vaters. Nach alldem wollte er mit jemanden darüber reden, aber er hatte entsetzliche Angst davor. Dann, ohne Vorwarnung brach es aus ihm heraus.

„Ich habe Menschen umgebracht. So viele ... ich sehe sie nachts in meinen Träumen.“

Er raufte sich das Haar, schlug die Hände vors Gesicht und begann zu weinen wie selten zuvor. In den letzten Jahren hatte er alles in sich hineingefressen. Nie durfte er Schwäche zeigen. Immer mit einer Maske auf dem Gesicht, zu jeder Zeit. Jetzt war der Augenblick in dem er sie sinken ließ und alles, was er dahinter verborgen hatte auf ihn einströmte.

Tobias nahm ihn in den Arm und strich ihm über den Kopf.

„Alles wird gut.“

„Nein! Nie mehr!“, schluchze Severus, das Gesicht in der Schulter seines Vaters vergraben.

„Was immer du getan hast, es wird seinen Grund gehabt haben.“

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Es dauerte mindestens eine Stunde ehe sich Severus langsam wieder beruhigte. Er saß in der Küche und starrte in die Tasse mit Schwarzen Tee, die Tobias ihm gemacht hatte. Sie schwiegen sich an. Severus liefen stille Tränen das Gesicht hinunter, die er jedoch kaum bemerkte. Seine Gedanken waren völlig wild durcheinander, verknotet in seinem Gehirm. Ein einziges Wirrwarr aus Emotionen, Angst, Schuld und Hoffnungslosigkeit.

„Weißt du, was dein Großvater zu mir gesagt hat als ich ihn als Junge fragte wie es in Deutschland war?“, durchbrach Tobias ihr schweigen. Er saß ihm gegenüber. Ebenfalls mit einer Tasse Tee.

Severus blickte auf und schüttelte den Kopf.

„Es war die Hölle. Die Nazis hatten ihn angeschossen und seine Kameraden hielten ihn für tot. Sie hatten ihn bereits in das Massengrab gelegt als er aufwachte und sich durch die Leichen nach oben arbeitete.“ Tobias lehnte sich nach vorn. „Ich weiß nicht, was du getan hast, Severus, und ich will es auch nicht wissen. Du brauchst Zeit. Vielleicht den Rest deines Lebens. Aber ich werde dich nicht verurteilen. Es war Krieg. Das wissen wir beide. Wegen dieses Krieges habe ich Eileen verloren und deshalb bist du gegangen.“

Severus wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Ich wünschte, ich wäre tot.“

„Daran darfst du nicht einmal denken!“, sagte Tobias scharf.

Severus zuckte nur mit den Schultern und stützte sich mit der Stirn auf die Hände.

„Hast du einen Ort zum Übernachten?“, wollte sein Vater wissen.

Severus schüttelte den Kopf.

„Dein Zimmer ist noch so wie du es verlassen hast. Ich habe es in den Jahren nicht über mich gebracht es auszuräumen.“

„Ich werde nicht bleiben.“, antwortete Severus.

„Wo willst du dann hin?“, fragte Tobias, der offenbar gehofft hatte, sein Sohn würde wenigstens für eine Weile wieder einziehen.

„Ich weiß noch nicht, mir wird schon etwas einfallen.“

Tobias griff nach Severus’ Hand.

„Mach bitte nichts unüberlegtes!“

Dafür konnte Severus wirklich nicht garantieren.


-----------------


Severus hielt es nicht aus bei seinem Vater. All das Mitleid, was er ihm zuteil werden ließ machte es für ihn nur noch Schlimmer.

Severus wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte keine Bleibe und keine Ahnung wohin er gehen sollte. Sich bedeckt halten, hatte Dumbledore gesagt. Tz, der hatte gut Reden.

Severus saß im Pub die Straße runter und versuchte seinen Kummer in allerhand Spirituosen zu ertränken. Er hatte einfach alles verloren, was ihm je etwas bedeutet hatte und er war Schuld daran. Am Liebsten hätte er den Wirt nach einem Küchenmesser gefragt und sich damit die Pulsadern aufgeschnitten, doch er widerstand der Todessehnsucht für den Moment. Betrunken wäre das ohnehin keine gute Idee.

Stattdessen wank er den Wirt heran.

„Nog einäm.“

„Du kriegst nix mehr, Junge.“, sagte der Wirt.

„Isch hab dog gaum wos gedrungän.“

„Nix da. Du kannst doch kaum noch sitzen.“

„Stimbd jar nüsch!“, sagte Severus und rutschte von seinem Stuhl. Er schwankte durch den Raum zur Tür.

„He, du schuldest mir noch Zeche!“, rief ihm der Wirt hinterher. Severus winkte ab und stampfte mit wackligen Beinen im Zick-Zack durch die Tür.

Es war ihm gleich, ob er ihm was schuldete. Er würde diesen Ort hinter sich lassen. Bristol rief zu viele Erinnerungen in ihm hervor. Severus machte sich auf dem Weg zum Bus, doch er kam nicht weit. Nach einigen Metern sank er auf die Knie und übergab sich.

Vielleicht hatte der Wirt ihm gerade im richtigen Augenblick aus dem Pub gescheucht?

Severus wischte sich den säuerlichen Schleim vom Mund und versuchte aufzustehen. Mit wackligen Schritten quälte er sich vorwärts.

Ein helles Licht von der anderen Straßenseite blendete ihn. Er kniff die Augen zusammen, stolperte vorwärts. Zu spät erkannte er, dass er das wohl besser nicht getan hätte. Das quitschen von Reifen, danach ein Aufprall auf Metall. Severus schleuderte es nach hinten und schlug mit dem hinterkopf auf den Asphalt. Ab diesem Augenblick erinnerte er sich an nichts mehr.


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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