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Fanfiction

Kinder des Zorns - Systemzusammenbruch

von CyberneticNemesis

Lucius Malfoy saß am späten Abend noch in seinem Büro im Ministerium. Wie so oft. Er wollte gerade Feierabend machen als ein unvorstellbarer Schmerz durch seine Glieder fuhr. Insbesondere sein rechter Arm fühlte sich an als würde er bei lebendigem Leib verbrennen. Er schrie auf und stürzte beinah von seinem Stuhl.

Lucius besah seinen Arm. Den Arm mit der Tätowierung. Die vormals pechschwarzen Zeichnungen verblassten und an ihrer Stelle traten weiße, vernarbte Linien hervor. Er brauchte einen Augenblick bis er begriff, was das bedeudete. Der Dunkle Lord war tot. Der Schmerz verwandelte sich nun in blanke Panik. Das konnte nicht sein. Wie war das möglich?

Noch bevor er darüber nachdenken konnte, was soeben geschehen war hörte er Tumult auf den Fluren. Schüsse fielen. Echte Kugeln, hier im Ministerium! Er wusste was das hieß, sie wurden angegriffen - von Außen!

Lucius schnappte sich seinen Zauberstab und ging aus dem Büro. Vorsichtig lugte er in den Flur, wo Sicherheitskräfte mit Flüchen auf schwarz vermummte Männer mit Sturmgewehren schossen. Sharad Akam war gekommen! Sie griffen das Herz des Commonwealths an. Gezielt und rücksichtslos.

Lucius wartete auf einen geeigneten Moment und stürmte dann über den Flur ans andere Ende. Kugeln pfiffen ihm um die Ohren, trafen aber nur die Wände. Ganz von selbst wusste er was zutun war. Er machte sich auf den Weg zu den Archiven des Ministeriums. Es war klar, dass die Daten, die dort gesammelt waren den Angreifern niemals in die Hände fallen durften.

Die Archive waren soetwas wie das Gehirn des Ministeriums. Jede Aktion, jede Truppenbewegung wurde hier verzeichnet. Es war der Ort in dem Befehle verschwanden nachdem sie ausgeführt wurden. Hier konnte man alles nachvollziehen. Alles was sie getan hatten in all den Jahren. Lucius konnte all dieses Wissen nicht verstecken, aber er konnte es vernichten. Das wäre ohnehin besser, denn würde ans Licht kommen, was hier aufgezeichnet war würde man kurzen Prozess mit ihm und allen anderen machen, die das Mal trugen. Er hatte diese Aufgabe nie geliebt. Seine Bürotätigkeit in der Verwaltung. Seine Unterschrift unter Dokumenten, die zum Tod anderer Menschen führten, doch es war notwendig gewesen. Sie waren im Krieg und als ausgleich für sein Ausscheiden aus den kämpfenden Truppen blieb die Rolle des Schreibtischtäters. Nun war es an der Zeit diese Rolle bis zur Vollendung zu bringen.

Die Archive lagen - wie so oft bei solchen Dingen - im Keller. Der Weg dorthin führte ihn weg von den Kämpfen. Die Schüsse und Flüche hallten dennoch auf den Fluren entlang und hämmerten auf sein Gehör ein. Soldaten und Security kamen ihn entgegen, ebenso wie schreiende Zivilisten. Mitarbeiter, die wie er noch Abends in ihren Büros saßen und Überstunden abarbeiteten. Dieser Tag würde für sie alle nicht gut enden.

Die Kelleretagen waren gegliedert in Gerichtssäle, Verhörräume, Einzelzellen, Mysteriumsabteilung. Letztere war eine Art Archiv für magische Gegenstände und Artefakte. Es war nur logisch den Papierkram gleich daneben zu lagern. So wusste man immer, dass alles an seinem Platz war.

Lucius öffnete die Tür zum Archiv . Ein riesiger Raum, bestehend aus mehreren Etagen. Anders als man es erwarten könnte war es hier genauso schmucklos wie in den Archiven der Muggel. Stahlregale, über und über vollgestopft mit Akten. Personalakten, Akten von militärischen Operationen, Gerichtsakten, Gefangenenakten, Hinrichtungsakten, Akten über Anträge von Anträgen von Anträgen auf ein paar Bleistifte. Die Bürokratie des Ministeriums war schier unerschöpflich.

Lucius begab sich in den Mittelpunkt dieses Reiches aus Papier und Tinte.

„Incendio.“

Gewissenhaft legte er in jedem wichtigen Trakt ein Feuer. Als er fertig war begab er sich zum Ausgang und blickte auf die lodernden Papierberge. So gut wie nichts würde übrig bleiben. Wenigstens dafür wäre gesorgt.

Lucius verließ das Archiv und verschloss die Tür magisch. Nicht, dass noch jemand auf die Idee käme vorzeitig zu löschen. Nun war es Zeit zu verschwinden.

Er rannte die Treppen hinauf, die ins Erdgeschoss führten. Als Lucius jedoch die Tür zum Treppenaufgang öffnete blickte er in den Lauf mehrerer Kalaschnikows. Sofort ließ er den Zauberstab fallen und hob die Hände.

„Nicht schießen!“, rief er den schwarz gekleideten Männern zu.

Einer von ihnen packte ihn am Arm und verpasste ihm einen Schlag mit den Kolben seines Gewehres in die Seite. Lucius fiel zu Boden. Seine Ame wurden ihm hinter den Rücken verschränkt und gefesselt. Ohne ein Wort mit ihm zu wechseln zogen sie ihm eine schwarze Kapuze über den Kopf und schleppten ihn fort.

Am Ende konnte Lucius nicht mehr sagen wie viele Flure er entlang und wie viele Treppen hinauf oder hinunter sie ihn schleppten. Dennoch, das war die Standartbehandlung für Kriegsgefangene. Insofern verhielten sich die Akamer wenigstens korrekt. Allerdings würden ihm die Genfer Konventionen auch nicht mehr helfen, wenn sie herausfanden wer er war und was er getan hatte.


-------------------


General Maximus Greed stand am äußeren Verteidigungsring von Hogwarts. Er hatte gerade erfahren, was in London geschehen war. Er konnte nicht glauben, dass der Dunkle Lord tot sein sollte. Unmöglich! Und dann dieser perfekt koordinierte Angriff auf das Ministerium. Das alles stank nach Verrat und Intrigen! Sicher würde es nun nicht mehr lang dauern bis die Heuschrecken versuchten ihn hier anzugreifen. Er versetzte seine Truppen in höchste Alarmbereitschaft, verdoppelte die Soldaten in den Ringen. Diese Feiglinge benutzten Maschinengewehre, um sich mit ihnen nicht in einem magischen Kampf messen zu müssen. Er würde ihnen zeigen, was es bedeudete sich mit den Besten anzulegen.

„General ...“, machte sich ein Offizier in voller Kampfausrüstung neben ihm bemerkbar. „... die Späher berichten von massiven Apparationsbewegungen durch Truppen Sharad Akams. Der Geheimdienst - oder was davon übrig ist - hat erfahren, dass Hogwarts als primäres Ziel eingestuft wurde.“

Maximus antwortete nicht und setzte seinen Helm auf. Seine Rüstung hatte er wie die anderen Männer bereits angelegt. Koboldstahl mit Schutzzaubern aufgeladen schützte zuverlässig vor den schwersten Flüchen. Darunter trug er eine Schusssichere Weste. Seit ihrem verlustreichen Feldzug in Osteuropa war das Pflicht. Sie hatten Akam und die Muggeltechnologie unterschätzt. Auf seinem eigenen Terrain würden sie ihn jedoch nicht so schnell in die Knie zwingen.

Sie warteten. Er lies sich regelmäßig Bericht erstatten. Nichts. Was hatten sie vor? Sicher kein Frontalangriff. Als wahrscheinlichsten Angriffspunkt schätze er den Wald ein. Er lag nah am Schloss und bot gute Deckung für einen Flankenangriff. Maximus konzentrierte sich daher dort auf die Hauptverteidigung. Der See kam kaum infrage, es sei denn sie würden schwimmen.

Sollten sie nur kommen. Sie hatten eine gut verteidigte Ausgangsposition. Hoch gelegen, von ihm weiter verstärkt. Die Gründer wussten damals schon warum sie dieses verdammte Schloss auf einem Berg bauten. Würden sie angegriffen gab es nur zwei Seiten von denen man angreifen könnte. Die enge Brücke aus Richtung Hogsmead wäre Selbstmord, daher blieb einzig der Wald als einzig effektive Angriffsposition. Und von hier aus mussten sie den Berg aufwärts erstürmen, vorbei an drei Reihen Verteidigungswällen, bevor sie überhaupt in die Nähe des Schlosses kamen.

„Sir, die Späher antworten nicht.“, meldete sich sein Offizier.

„Gefechtsbereitschaft herstellen.“, sagte Greed.

„Was soll mit den Schülern geschehen?“

Ah ja, es war ja immer noch eine verdammte Schule!

„Sorgt dafür, dass sie ruhig sind. Ich kann keine verdammten Kinder auf dem Schlachtfeld gebrauchen!“, bellte Greed und machte sich auf den Weg zum Nordwall, der am Wald lag.

Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er die Schule aufgelöst, aber diese dämlichen Traditionalisten im Ministerium laberten ständig etwas von tausendjähriger Geschichte und „wichtigster Institution Großbritanniens“. Bürokraten. Die hatten keine Ahnung vom Krieg.

Maximus Greed kam gerade pünktlich. Er sah schemenhafte Gestalten am Waldrand. Er stellte sich auf den Wall des obersten Ringes und sprach zu seinen Männern unter ihm.

„Feuern nach eigenem Ermessen. Denkt daran, das sind ebenso gut ausgebildete Soldaten wie wir. Zeigt keine Gnade! Sie werden ihren Angriff auf das Ministerium büßen! Für den Dunklen Lord!“

„Für den Dunklen Lord!“, hallte es aus hunderten Kehlen.

„Magie ist Macht!“, rief er ihnen den Kampfspruch der Todesser zu.

„Magie ist Macht! Magie ist Macht! Magie ist Macht!“ Die unter den Rüstungen und Roben versteckten Gesichter riefen die Formel in voller Lautstärke. Er ballte sich zu einem johlenden Kriegsgesang. Kriegseuphorie machte sich in ihnen breit. Auch Greed schoss das Adrenalin ins Blut.

Die Gestalten am Waldrand formierten sich und bewegten sich in gestaffelten Blöcken auf sie zu.

„Gebt ihnen, was ihr habt!“, rief Greed.

Aus hunderten Zauberstäben donnerten grüne und rote Lichtblitze. Die schwarzen Schemen gingen wie auf einem Schießstand zu Boden. Es war das reinste Gemetzel. Aus der Dunkelheit des Waldes kamen jedoch immer mehr. In Wellen stießen sie auf das Feld zwischen Wällen und Wald vor. Die Leichen stapelten sich übereinander. Aus Dutzenden wurden Hunderte, dann Tausende.

Wo nahm Akam nur all diese Männer her? Und warum opferte er sie so sinnlos?

Kaum einer schaffte auch nur in die Nähe des ersten Walls. Seine Männer schossen sie alle nieder. Das ging über eine Stunde so.

Greed konnte nicht glauben, dass das alles war. Sharad Akam war ein nicht zu unterschätzender Gegner.

Der Boden erzitterte und eine Druckwelle riss den Großteil der Soldaten am Wall zu Boden. Maximus fiel von seiner erhöhten Position herunter und konnte sich mit einer gekonnten Rolle abfangen.

Diese Ablenkung reichte damit die ersten schwarz vermummten Männer die erste Linie erreichten. Sie feuerten mit ihren Gewehren auf die Todesser. Die Kugeln durchdrangen problemlos ihre Rüstungen. Es begann eine Rangellei zwischen den Männern. Kugeln gegen Flüche. Im Nahkampf zückten die Akamer machetenähnliche Schwerter und hackten die Soldaten in den ersten Reihen einfach nieder. Die höher gelegenen Positionen schossen in das Kneul, dass sich am Wall gebildet hatte.

„Nicht nachgeben!“, rief Greed.

Irgendwo im Wald musste es höhere Magier geben. Die Erschütterung war magischen Ursprungs gewesen. Ein Ablenkungsmanöver, um Zeit für die Erstürmung zu gewinnen. Sie würden sich nicht zeigen solange das nicht nötig war und die Frontlinie decken.

Was er brauchte, war ein Flankenangriff, um die Armee Akams zu teilen. Er suchte sich ein paar Dutzend Männer zusammen, die die Attacke durchführen sollten. Gute Männer. Sie würden das schaffen.

-----------------

Major Barnes war ein zuverlässiger Krieger. In Russland und Osteuropa erprobt. Er sagte sich, wenn er das überlebt hatte würde er alles schaffen. Die Soldaten, die General Greed ihm zugewiesen hatte waren zuverlässige Jungs. Mit vielen hatte er schon gearbeitet.

Sie legten ihre schweren, magischen Rüstungen ab, um sich im Wald besser bewegen zu können. Einzig die schusssicheren Westen blieben. Ihr Auftrag war einfach; den Angriff spalten und die Unterstützungsmagier töten. Ohne sie hätten die vorrückenden Akamer keine Deckung mehr und müssten sich zurückziehen, wenn sie nicht alle sterben wollten.

Mit etwa 30 Mann war es möglich relativ unbemerkt einen Bogen zu schlagen und von Süden durch den Wald vorzurücken. Der Feindkontakt beschränkte sich auf einzelne Scharmützel mit Spähposten. Sie schalteten sie leise aus dem Hinterhalt aus. So begaben sie sich hinter die direkte Frontlinie.

Die Situation im Wald war unübersichtlich. Mittels magischer Markierungen konnten sie die einzelnen Unterstützer ausmachen. Es waren zur Überraschung des Majors keine Menschen, sondern Zentauren. Mindestens ein Dutzend. Das verkomplizierte es. Zentauren waren äußerst zäh und wirkten eine Art der Magie, die für menschliche Zauberer nicht vorhersehbar war. Daher hatten sie die Schockwelle auch nicht kommen sehen. Ansonsten hätten sie das Ding schon aus der Entfernung blockieren können. Clever, auf Tiermenschen zurückzugreifen.

Das Einzige, was bei einem Zentauren half war ihn aus dem Hinterhalt zu überwältigen. Und wo einer war, da warteten noch mehr.

Barnes teilte die Männer in fünf Gruppen zu je sechs Mann ein. Das hieß jede Gruppe musste drei Zentauren erledigen. Die Aktion würde gleichzeitig stattfinden, um das Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu haben.

Die Gruppen gingen in Position in der Nähe der Zentauren, die verdächtig wenig Bewachung um sich hatten. Keine weiteren Tiermenschen, sondern nur bewaffnete Akamer in ihrer schwarzen Kleidung.

Der Major zählte die Sekunden ab.

„Drei ... zwei ... eins ... Los!“

Aus dem Schutz der Bäume feuerten sie Todesflüche auf den Zentauren ab. Er ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Seine Wachen eröffneten sofort das Feuer. Barnes und seine Männer gingen hinter den Bäumen in Deckung.

Gewehre ratterten. Holz splitterte. Was jetzt entbrannte war ein regelrechter Stellungskrieg. In den Feuerpausen, die die Akmer zum Nachladen brauchten hechteten sie aus ihren Deckungen und gaben Schüsse auf sie ab. Immer wieder bis jeder von ihnen tot zu Boden ging.

Der Tumult hatte weitere Akamer und Zentauren auf den Plan gerufen, die durch das Gestrüpp auf sie zuhechteten . Einer der Tiermenschen war ein gewaltiger, schwarzer Zentaurus mit einer abgenutzten Metallrüstung, die an seine mythologischen Vorfahren im alten Griechenland erinnerte. Speer und Schild hielt er bereit wie einst die Hopliten.

Barnes nahm ihn unter Beschuss, doch der Fluch prallte an seinem Schild ab. Der Riese schleuderte seinen Speer auf ihn und traf ihn in der Schulter. Ihm blieb die Luft weg und er ging blutüberströmt zu Boden. Die anderen Männer gingen leblos neben ihm nieder.

Der Zentauer trabte auf ihn zu und umgriff seinen Sperr. Jede Bewegung der Spitze in seiner Schulter verursachte einen höllischen Schmerz. Er hörte die gesplitterten Knochen in seinem Inneren knirschen.

„Der Schlächter hatte auch schon bessere Tricks auf Lager.“, spie der Tiermensch verächtlich aus. Er bohrte den Speer genüsslich tiefer in Barnes Schulter. Der Major schrie jämmerlich auf.

„Ihr werdet büßen, Mensch, für alles, was ihr im Namen des Einen getan habt. Fürchterlich werdet ihr büßen!“

Mit einem Ruck durchstieß der Speer Barnes Schulter entgültig und trat auf seinem Rücken wieder aus. Er spuckte Blut und rang nach Luft.

„Wie könnt ihr nur glauben, ihr wärt die Einzigen, denen das Töten liegt?“

Der Zentaurus riss den Speer aus Barnes Schulter und setzte ihn an seinem Hals an. Die Augen der Tiermenschen waren voller Hass und Verachtung.

„Bane, nicht!“ Ein weiterer Zentauer in Rüstung war dazu gekommen. „Tu das nicht! Willst du so sein wie sie?“

„Ich bin schon wie sie. Ihr Krieg hat mich dazu gemacht.“, antwortete der Zentauer Bane voller Feindseligkeit und rammte Barnes den Speer durch den Hals. Nur ein Gurgeln zeugte vom Tod des Menschen.

„Wenn es nach mir ginge würde ich sie alle Abschlachten so wie sie es mit uns getan haben. Auge um Auge. Zahn um Zahn. Keine Gefangenen.“

„Daran darfst du nicht einmal denken!“, fuhr ihn der andere Zentauer an.

„Halte mir keine Moralpredigt, Firenze! Du hast nur halb so viel von diesem Krieg gesehen wie ich. Wenn sie könnten würden sie uns alle wie Vieh abstechen. Ohne Gnade. Spar dir deinen Humasnismus für Leute, die ihn verdienen.“

Bane hob die Leiche des Todessers hoch und zog das geschwungene Kurzschwert an seinem Gürtel. Mit einem gezielten Hieb trennte er den Kopf des Menschen ab. Der Leib fiel wie ein nasser Sack nach unten und Blut ergoss sich über den Waldboden.

Firenze verzog angeekelt sein Gesicht.

„Gewohn dich daran. Ich werde ihre Köpfe mit Freude zu einem Turm stapeln, den Voldemort noch aus der Hölle sehen wird.“


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Als Albus Dumbledore in Hogwarts ankam war die Schlacht schon in vollem Gange. Er hatte sich erst noch mit seinem alten Freund Sharad Akam um einige Dinge im Ministerium kümmern müssen. Er wollte so viele Todesser wie möglich lebend haben, auch wenn ihre heftige Gegenwehr das oft verhinderte. Diejenigen, die klug genug waren eine Niederlage zu erkennen würden sich ohnehin bald ergeben.

Von der Anhöhe bei Hogsmead konnte er das Gemetzel gut sehen. Greed ließ deutlich nach. Ihm war offenbar noch nicht aufgefallen, dass die meisten Soldaten, die sie erschossen reine Illussionen waren. Allerdings absolut lebensecht.

„Das wird nicht gut enden.“ Der junge Zentauer Firenze stand neben ihm. Er war der Sohn des Häuptlings Bane. Allerdings war ihr Verhältnis zerrüttet, soweit er wusste.

„Ich glaube, der Blutrausch wird ihn endgültig in den Wahnsinn treiben.“, sagte Firenze.

„Bane ist stark. Er musste immer stark und unnachgiebig sein. Das Massaker an seinem Clan, das hat deinen Vater in den Wahnsinn getrieben. Was sich jetzt entlädt ist nur natürlich.“, antwortete Dumbledore ruhig.

„Was werden wir jetzt tun?“

„Greed gefangen nehmen.“, antwortete Albus. „Seine Männer werden mit dem Angriff beschäftigt sein.“

„Vater will, dass Ihr ihn an ihn übergebt. Das kann ich nicht gutheißen.“

„Er will all den Schmerz zurückzahlen, der ihm angetan wurde. Für Bane mag das Verstümmeln seiner Feinde eine befriedigende Lösung sein ...“

„Und was haltet Ihr für eine befriedigende Lösung?“, fragte Firenze.

„Ihn gefangen nehmen und vor ein Kriegsverbrechertribunal stellen. Das wird er nur kaum zulassen. Vielleicht wäre es aber tatsächlich für alle das Beste ihn zu töten. Aus emotionalen und praktischen Gründen.“

„Nein, sein Tod würde nichts ändern. Meine Mutter wird nicht wieder lebendig von Rache.“

Firenze war ja so gar nicht wie sein Vater. Er kam wohl eher nach seiner Mutter, die von Greeds Männern getötet wurde als er noch ein Fohlen war. Damals, bei der großen Säuberungsaktion. Albus konnte Bane und Firenze und ihren ewigen Zwist miteinander verstehen, aber jetzt war nicht die Zeit ihn auszutragen.

„Ich brauche eine einsatzbereite Truppe am Haupteingang von Hogwarts. Greed vernachlässigt seine Flanke wirklich sträflichst.“

„Bane wird mitkommen wollen.“, sagte Firenze.

„Dann soll er.“, antwortete Albus zur Überraschung des Zentauren. „Er soll dem Mann gegenüberstehen, der seine Frau und viele seiner Verwandten getötet hat und dann muss er selbst entscheiden, was er tut und ob er damit leben kann.“

„Dann unterstütze ich die Männer im Wald. Es tut mir leid, aber ich kann das nicht mit ansehen, Dumbledore.“


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Kaum eine halbe Stunde später versammelten sich ein knappes Dutzend Zentauren, Dumbledore und Bane am kaum bewachten Eingang von Hogwarts. Die Soldaten waren bei ihrem Anblick geflüchtet. Sicher würden sie Alarm schlagen. Das beunruhigte Albus jedoch nicht.

Sie marschierten über die große Brücke zum Eingangsportal. Das große Eichentor war von Innen verriegelt.

„Lasst mich das machen.“, sagte Albus. Das Tor würden sie mit reiner Gewalt nicht öffnen können. Man benötigte den richtigen Zauber, der wie ein magischer Fngerabdruck funktionierte. Man konnte das Schloss jedoch dazu bringen eine falsche Kennung zu akzeptieren. Eine Lücke in der Verteidigung, die Albus als er noch Direktor war stets bemängelt hatte. Jetzt würde sie ihnen zutritt verschaffen.

„Gebt mir Deckung.“

Die Zentauren zückten ihre Bögen und behielten die Zinnen und Fensterbögen im Auge.

Albus zückte seinen Zauberstab und steckte ihn wie einen Schlüssel in das massive Schloss des Portals. Er schickte einen magischen Ruf aus. Albus konnte die verschiedenen Bolzen und Zahnräder spüren, die ihnen den Weg versperrten. Eine Drehung hier, einen Schlossbolzen hier zur Seite drücken. Am Ende war selbst die magische Verriegellung nur ein ganz gewöhnliches Türschloss, dass den richtigen Schlüssel oder Dietrich brauchte, um geknackt zu werden.

Es dauerte einige Augenblicke bis Albus die richtige Kombination fand und die schweren Riegel sich mit einem metallischen Quitschen lösten.

„Willkommen in Hogwarts.“ Albus stieß das große Eichenportal auf.

Dahinter standen einige Dutzend Todesser mit Maximus Greed an der Spitze.

„Was soll das werden, alter Mann?“, fragte Greed. Seine Männer hatten die Zauberstäbe auf sie angelegt und warteten nur auf den Schießbefehl.

„Schön, dass ich Sie nicht erst suchen muss.“

„Noch ein paar letzte Worte, bevor ich meinen Männern befehle Sie hinzurichten?“, antwortete Greed. Sein Blick wanderte von Dumbledore zu den Zentauren.

„Maximus Greed, Sie sind hiermit festgenommen.“

Der General begann aus voller Kehle zu lachen. Auch einige seiner Soldaten lachten.

„Ach wirklich? Du und welche Authorität, ha?“

„Es ist zwecklos. Das Ministerium ist gefallen. Voldemort ist tot. Möchten Sie wirklich so sinnlos sterben?“, antwortete Albus in aller Ruhe. „Und vor allem, möchten Sie ihre Männer zwecklos in den Tod schicken?“

„Ich muss zugeben, ihr habt den Zeitpunkt für euren Putsch gut gewählt. Aber lieber werde ich sterben als zuzulassen, dass solche Missgeburten wie ihr ...“ Greed deudete in Richtung der Zentauren. „... die Zaubererschaften regieren! Was soll das für ein Volk sein, dass mit Mischlingen durchsetzt und geschwächt ist? Fernab jeder Würde, jeden Respekts für sich selbst und ihre Idendität?“

Das reichte. Bane zog blitzartig sein Schwert und schleuderte in Richtung Greed. Es traf den General im Hals. Der plötzliche Hieb wirbelte ihn zu Boden. Schockiert blickten Greeds Männer auf den toten Körper ihres Befehlshabers. Er hatte ihnen befolen nicht zu schießen. Sicherlich bereuten es einige von ihnen gehorscht zu haben.

„Lasst die Waffen fallen oder ich werde jeden von euch weitaus grausamer töten!“ Bane war in voller Fahrt. Er zog seinen Speer und hielt den Schild schützend vor sich. „Ihr seid Tiere und wie Tiere werdet ihr Schlächter sterben.“

„Fallen lassen.“, sagte einer der Todesser an die anderen gewandt.

„Aber Colonel ...!“

„Wollt ihr sterben oder leben? Dieser Krieg ist nicht mehr zu gewinnen.“ Der Todesser nahm seinen Helm ab. Es war ein ergrauter Mann mit vielen Narben im Gesicht. Er hatte den Krieg gesehen, mehr als einmal. „Ich bin Colonel Richard Fury. Ranghöchster Offizier nach dem General. Ich biete Ihnen die sofortige Kapitulation der Streikkräfte des Commonwealths an.“

„Wieso?“, fragte Bane noch immer voller Hass. „Warum kämpft ihr nicht?“

„Ich bin des Krieges müde und diese Jungs sind fast noch Kinder. Sie verstehen nichts vom Krieg. Ich schon. Ich weiß, wann eine Schlacht verloren ist.“ Der Colonel wandte sich um. „Ihr habt gut gekämpft, aber der Krieg ist vorbei. Unser Schicksal liegt jetzt in deren Händen.“

„Die werden uns umbringen!“, rief einer der Soldaten dazwischen. Der Colonel drehte sich um und blickte Albus fragend an.

„Das hättet ihr auch verdient!“, grollte Bane. Dumbledore brachte den zornigen Zentauren mit einer Handbewegung zum Schweigen.

„Die Kapitulation wird angenommen. Ich fordere Sie und ihre Truppen nun auf sich entwaffnen zu lassen. Nach geltendem Kriegsrecht sind Sie nun Gefangene und haben das Recht auf einen Anwalt und eine faire Verhandlung vor der höchsten Kammer des Ministeriums.“ Albus blieb formell. So wie solche Angelegenheiten ablaufen sollten. Auch wenn Bane das nicht gefiel.

„Ich akzeptiere die Bedingungen.“, antwortete der Colonel ebenso formell. „Lass Sie mich die Männer auf dem Hof versammeln, dann ziehen wir gemeinsam ab.“

Albus nickte. Bane kochte vor Wut. Er ging zu Greeds Leiche und zog sein Schwert aus dessen Hals. Ohne auf die anderen zu achten holte er zu einem Hieb aus und schlug dem Toten den Kopf ab. Die Soldaten und der Colonel beobachteten ihn mit versteinerten Mienen. Sie wussten, dass ihnen das selbe Schicksal geblüht hätte.
Bane hob Greeds Kopf am Schopf auf und spieste ihn demonstrativ auf den Speer. Jeder sollte sehen wie es dem Schlächter seines Clans ergangen war.

Der Colonel brachte seine Männer behutsam aus der Halle und versammelte die Reste der Truppe auf dem Hof von Hogwarts, wo sie ihre Zauberstäbe alle auf einen Haufen warfen. Die Akamer übergossen sie schließlich mit Benzin und steckten sie mit einer Fackel in brand.

Für einen Magier gab es nichts schlimmeres als zu sehen wie ihm sein Fokus genommen wurde. Der Zauberstab war für viele wie ein eigenes Körperteil, ein zusätzlicher Arm. Es fühlte sich wie eine Amputation an. Ein Phantomschmerz, der immer wieder kommen würde, selbst wenn sie eines Tages frei sein und einen anderen Zauberstab tragen würden. Es wäre nicht das Selbe.

Die Schlacht hatte die Soldaten auf beiden Seiten zerschunden. Wer nicht gefallen war, den zeichneten blutige Wunden. Die Blicke der Männer waren leer, verzweifelt. Es war eine herbe Niederlage, doch sie waren gute Soldaten. Sie gehorschten dem Ranghöchsten, egal, was sie selbst über die Angelegenheit dachten. Sicher hätten einige von ihnen weitergekämpft. Nun jedoch war ihre Schande auf dem Schlachtfeld komplett.

„Ihr wart tapfer, doch jeder Krieg geht einmal zuende.“ Der Colonel sprach zu seinen Männern und sein Blick schweifte durch die Reihen der Soldaten. „Wir haben gedient so gut wir konnten und das ist es worauf es ankommt. Wir waren hier, weil wir einen Auftrag hatten. Dieser Auftrag jedoch hat uns letztendlich nicht den erhofften Sieg gebracht. Es gehört zum Leben eines Soldaten auch mal zu verlieren. Wir haben heute verloren, doch nicht in Entehrung. Was immer geschehen wird und wie auch immer die Welt uns in Erinnerung behalten wird, denkt daran, dass ihr nicht versagt habt. Die Niederlage des heutigen Tages ist anderen zuzuschreiben.“ Der Colonel salutierte vor der Truppe und sie tat es ihm gehorsam nach. „Wegtreten.“

Die Akamer eskortierten die Soldaten vom Gelände. Ihnen stünde eine lange Zeit in Haft bevor, unabhängig davon, ob sie schlussendlich freigesprochen wurden oder nicht.


--------------------


Severus Snape saß in seiner Wohnung. Der Kater saß neben ihm auf den Sofa, während er ohne Probleme eine ganze Flasche Whiskey leerte. Die Rache, sie fühlte sich nicht gut an. Im Gegenteil. Vielmehr hatte er nun, da es vorbei war, das Gefühl als würde die ganze Welt um ihn herum zusammenbrechen. Der Katze war es egal. Sie wusste nichts von der Politik oder davon, was ihr erstes Herrschen so alles verbrochen hatte. Katzen waren schon komische Tiere. Sie schmarotzen bei den Menschen solange sie ihnen nutzten ohne sich je so unterzuordnen wie es Hunde taten. Und wenn sie ein Besitzer verlies, dann gewöhnten sie sich schnell an den nächsten. Hauptsache es gab Futter und einen guten Platz zum schlafen. Warum konnten die Menschen nicht so genügsam sein? Das hätte ihnen so einiges erspart.

Severus kraulte den Kater hinter den Ohren und dieser schnurrte genüsslich. In dem Jahr, dass er mit Voldemort zugebracht hatte erfuhr er nie den Namen des Tiers. Sie war einfach immer im Büro des Dunklen Lords unauffällig zugegen gewesen. Irgendwie hatte er es nicht übers Herz gebracht sie mit all den anderen in die Luft zu jagen. Von allen Anwesenden war sie wohl diejenige, die sich nichts zu Schulden kommen ließ.

Severus sah auf die Uhr. Er wusste das seine Zeit ablief. Noch hätte er sich absetzen können, aber wohin sollte er schon gehen? Immer auf der Flucht vor sich selbst und seiner Vergangenheit. Nein, er hatte in jener Nacht beschlossen nicht mehr davonzulaufen. Einen Strich unter die Rechnung zu machen. Sicher hätte er immer so weitermachen können. Dem Dunklen Lord hofieren und an all den Verbrechen als Zahnrad mitwirken. Als sie Dumbledore festsetzten hatte etwas in ihm Klick gemacht. Er hatte eine Entscheidung getroffen und nun würde er sie mit all ihren Konsequenzen tragen.

Es hämmerte an die Wohnungstür. Severus wusste, was jetzt kam, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Dumbledore hatte ihm versprochen ihn beim Prozess zu unterstützen. Als Gegenleistung. Er würde sehen, ob der alte Mann sein Versprechen hielt oder ob er in Askaban versauern würde. Dorthin würden sie ihn bringen. Zusammen mit all den anderen, die sie gefangen genommen hatten.

Es hämmerte erneut an die Tür.

„Öffnen Sie die Tür oder wir treten Sie ein!“, rief eine raue Stimme von der anderen Seite.

Voldemort war kaum einen halben Tag fort und schon setzten sich all die Räder in Bewegung. Der Untergrund kam wieder ans Licht. Die Exilanten kehrten aus Übersee heim. Nach 11 Jahren Diktatur würden sie das, was Voldemort übrig gelassen hatte jedoch kaum wiedererkennen. Der Krieg hatte nur zornige, abgestumpfte Kinder zurückgelassen. Die Weltkriege hatten gelehrt, dass in solchen Zeiten kaum Raum blieb die psychische Deformation der Gesellschaft zu lindern. Sie würden alle noch lange ihren eigenen Krieg kämpfen.

Severus erhob sich, nahm den Kater auf seinen Arm. Er linderte die Angst vor dem was jetzt kommen würde. Vorsichtig öffnete er die Tür. Draußen stand ein hühnenhafter Magier in einem zerschlissenen Ledermantel. Furchtbare Narben zeichneten ihn und eine Art magisches Glasauge zierte seine rechte Augenhöhle. Er hatte langes, braunes Haar, dass er zusammengebunden hatte. Hinter ihm standen zwei weitere Magier. Keine Akamer, wie er befürchtet hatte, sondern Europäer.

„Severus Snape.“ Der Magier hatte eine tiefe, donnernde Stimme. „Sie sind verhaftet.“

„Ich werde keinen Widerstand leisten.“, antwortete Severus.

„Da sind Sie schlauer als Sie aussehen.“, grollte der Magier.

Severus reichte einem der anderen den Kater.

„Der Kater gehörte Tom Riddle. Behandeln Sie ihn gut, er hat sich anders als sein Besitzer nichts zu Schulden kommen lassen.“, sagte Severus.

Der vernarbte Magier packte ihm am Arm und führte ihn ab. Der Beginn einer langen Reise.


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