Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Kinder des Zorns - Dumbledores Ende

von CyberneticNemesis

Severus setzte sich mit dem Geheimdienst in Verbindung. Das Ministerium überwachte das Flohnetzwerk. Man konnte anhand der magischen Signatur einzelne Personen oder ganze Gruppen orten, die sich auf magische Weise bewegten. Tatsächlich wunderte ihn, dass Dumbledore noch nicht geschnappt wurde. Seine Signatur war schließlich auf der Fahndungsliste ganz oben.

Severus stand im Vorraum des Geheimdienstbüros, dass sich ganz lapidar „Abteilung zur magischen Strafverfolgung“ nannte. Ein irritierender Name, denn es ging nicht darum Kriminelle, sondern politische Gegner zu fangen.

„Mr Snape.“, stellte sich ein leicht feminin wirkender Anzugträger vor. Er hatte braunes, akkurat nach hinten gekämmtes Haar und eine Brille. Sicherlich so ein reinblütiger Schnösel wie sie Severus in den letzten Jahren zu hauf kennen gelernt hatte. „Ich bin Mr Cannam, der Assistent von Mr Yaxley.“

„Warum lässt er mich warten? Es geht um eine Sache höchster Dringlichkeit. Angeordnet vom Dunklen Lord persönlich.“ Wenn er nun einmal die Rechte Hand war konnte er diesen Bürokraten wenigstens auch einwenig Feuer unter dem Arsch machen.

Mr Cannam sah sich um.

„Ich bedauere zutiefst, dass ...“

„Sparen Sie sich die Ausflüchte.“, schnitt Severus ihm das Wort ab. „Yaxley soll seinen faulen Arsch hierher bewegen ansonsten kann er dem Dunklen Lord selbst erklären warum seinen Befehlen nicht folge geleistet wird.“

Severus hatte Yaxley einige Male im Anwesen Riddels gesehen. Ein großer, gut gebauter Mann, mit blonden langen Haaren, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren. Mit einer Schwäche für teure Anzüge und junge Frauen abseits seiner Ehegattin. Ein Aristokrat wie er im Buche stand. Ein gewissenloser obendrein.

„Natürlich.“ Der Assistent schrumpfte um mindestens zehn Zentimeter als er die Worte „Dunkler Lord“ und „selbst erklären“ hörte. „Mr Yaxley hat sofort Zeit für Sie.“

Mr Cunnam verschwand im Büro und einen Augenblick später bat er ihn herein. Yaxley saß hinter seinem Schreibtisch und blickte Severus herablassend an. Er ahnte, was ihn nicht passte; dass so ein Jungspund in der Rangordnung über ihm stand.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Yaxley zuckersüß.

„Wir brauchen die Signatur von Albus Dumbledore. Sobald er springt muss ich wissen wann und wohin.“, antwortete Severus.

„So.“, machte Yaxley provokant.

„Eine Order vom Dunklen Lord persönlich. Ich an Ihrer Stelle würde mir gut überlegen, ob ich sie ignoriere.“

„Sie glauben wohl Sie können mich rumkommandieren nur weil er sie zu seinem Vize gemacht hat?“

„Ich glaube es nicht, ich weiß es.“, antwortete Severus scharf.

„Ich sage Ihnen mal was über unseren großen Führer. Er ist so gut wie tot. Die Maschinerie würde ohne Leute wie uns gar nicht laufen. Er ist nur das Maskottchen, um uns in der Welt zu präsentieren. Er ist austauschbar. Bilden Sie sich also nicht zu viel auf seine Nähe ein.“

Severus hob die Augenbraue. Yaxley war ja ganz schön mutig ihm das zu sagen.

„Wollen Sie mir drohen? Ihre kleinen Geheimdienstspielchen interessieren mich nicht und auch nicht, dass Sie sich gern auf seinem Thron sehen würde, aber es gibt einen Job, der erledigt werden muss.“

Yaxley lehnte sich nach hinten und legte ein künstliches Lächeln auf.

„Sie wollen etwas von mir, also will ich auch etwas von Ihnen.“

„Ich lasse mich nicht erpressen.“, sagte Severus.

„Erpressung ist so ein böses Wort, Snape. Nennen wir es einfach gegenseitige Hilfe. Sie wollen, dass ich Dumbledore finde, aber dafür brauche ich auch etwas von Ihnen.“

„Wenn Sie glauben, dass ich mich an ihrem, kleinen Putsch beteilige können Sie das vergessen. Ich bin nicht hier um zu verhandeln.“

„Das ist aber schade.“, schloss Yaxley. Er lächelte immer noch. „Männer wie Sie, Snape, sind eine aussterbende Art. So viel Ehrgeiz, so viel Loyalität. Was hat es uns gebracht?“

„Oh, Sie missverstehen das. Ich habe nicht um diesen Job gebeten, sondern er hat mich ausgesucht, weil ich der Einzige war, der nicht versucht hat seinen Kopf bis in Tom Riddles Darm zu stecken.“

Nun war es vorbei mit dem kühlen Lächeln auf Yaxleys Gesicht, stattdessen wurde er knallrot. Er erhob sich betont langsam von seinem Stuhl und kam auf Severus zu.

„Sie werden noch sehen, was Sie davon haben, Snape.“

„Na, da bin ich ja schon mal gespannt.“, sagte Severus ungerührt. „Befolgen Sie einfach seine Befehle. Das kann ja selbst für jemanden wie Sie nicht so schwer sein.“

Yaxley taxierte ihn mit einem Blick als wolle er ihn am Liebsten töten. Severus ging ohne Abschiedsgruß davon. Bei diesem Hornochsen hätte das ohnehin keinen Sinn gehabt.

Severus schwarnte in Bezug auf Yaxley nichts Gutes. Der Geheimstdienstchef war nicht vertrauenswürdig. Kein Wunder, er war schließlich Geheimdienstler. Da gehörte sich das so. Er durfte sich jedoch nicht einschüchtern lassen. Yaxley und und seine Geier würden sich sonst auf ihn stürtzen und ihn auseinander nehmen.

Severus ließ ihm einen Tag Bedenkzeit. Nicht nur sein Kopf lag auf dem Bock, sondern auch der von Yaxley, wenn er das hier vergeigte. Egal, was Riddle sagte, er würde sie umbringen, wenn sie diese Seherin nicht zu fassen bekamen.

Am nächsten Morgen fing Severus Yaxley und seinen Assistenten vor dem Ministerium ab.

„Was tun Sie hier?“, fragte Yaxley ungehalten.

„Ich sehe nach, ob meine Befehle auch ausgeführt werden.“, antwortete Severus ungerührt.

Yaxley taxierte ihn scharf. Seine Nüstern bewegten sich wie bei einem aufgebrachten Bullen.

„Hören Sie zu, Yaxley, ich bin nicht daran interessiert mich mit Ihnen in irgendeiner Weise zu duellieren, doch sollten Sie mich hintergehen, dann rollt nicht nur mein Kopf. Ich zerre Sie mit aufs Schafott.“

Yaxley schnalzte mit der Zunge und machte ein finsteres Gesicht.

„Wir sind dran.“, antwortete er tonlos. „Aber Dumbledores Kopf gehört mir, Snape. Ich warte einfach schon zu lange auf eine passende Gelegenheit.“

„Schön, behalten Sie ihn. Ich bin nicht an Dumbledore interessiert, sondern an einer Frau, die er bei sich hat. Sie ist für den Dunklen Lord von höchsten Interesse, wenn Sie dabei noch diesen Quälgeist abservieren wird er sich bestimmt erkenntlich zeigen.“

Severus musste Yaxley versöhnlich stimmen und nach dessen Gesichtsausdruck zu urteilen war er tatsächlich bereit dazu.

„Dann ist das unser Deal.“ Yaxley reichte ihm die Hand. Zögernd schlug Severus ein. Ein Handschlag unter Magiern war mehr als eine bloße Geste. Er war verbindlich. „Und jetzt gehen Sie mir aus den Augen.“

Severus nickte höflich, mehr aber auch nicht.


----------------------


Es dauerte eine Woche ehe sich Yaxley bei Severus meldete. Sie hatten Dumbledore und sie Seherin geortet. Geheimdienst- und Militäreinheiten waren bereits auf den Weg das Gelände auf dem sie sich befanden zu umstellen.

Es handelte sich um eine Industriebrache am Rand von London. Yaxleys Männer waren als Polizeieinheiten getarnt. Als Severus dazustieß bereiteten sie sich zum Stürmen vor. Sie legten sich Schussichere Westen und magischen Körperschutz an. Die Gruppenleiter besprachen die Grundrisse des Geländes mit den Squads und warteten auf Yaxleys Befehl.

„Na, sind Sie gekommen, um sich das Feuerwerk anzusehen?“, fragte der Geheimdienstchef.

„Wir brauchen die Frau lebend.“, sagte Severus. Er wiederholte es lieber nochmal.

„Keine Sorge, so wie ich das sehe ist die eh ungefährlich. Da mach ich mir mehr Sorgen um Dumbledore und seine Truppe.“

Yaxley drückte Severus eine Mappe in die Hand. Es waren die Akten von Dumbledore und der Frau. Er überflog die Einträge. Über Sybill Trelawney war wenig bekannt, doch sie galt als schlechte Magierin, hatte nur unterdurchschnittliche Fähigkeiten und kam aus einer Seherfamilie, die aber schon seit einigen Generation nichts derartiges mehr auf die Beine gestellt hatte und einen wohl nicht mal das Wetter vorhersagen konnte. Die Akte von Dumbledore hingegen war zu dick, um sie hier zu lesen. Davon abgesehen wusste Severus wozu der Hexenmeister fähig war. Wenn sie das nicht schnell und präzise durchzogen würde er sie pulverisieren ehe sie auch nur in seine Nähe kamen.

„Gebt ihm eine Rüstung!“, befahl Yaxley und deudete auf Severus.

Einer seiner Männer gab Severus eine kugelsichere Weste und einen magieresistenten Harnisch und Helm. Die Rüstung war erstaunlich leicht. So etwas trugen Eliteeinheiten. Er selbst hatte ja nur in einer Spähereinheit gedient.

„Fertig machen zum Zugriff!“, rief Yaxley. Er selbst trug keinerlei Schutz. Offenbar war er sich seiner Sache sehr sicher.

Die als Polizisten verkleideten Männer stellten sich an den verschiedenen Eingängen des Geländes auf. Der Countdown lief.

„5 ... 4 ... 3 ...“, zählte Yaxley mit Blick auf seine Armbanduhr herunter. „... 2 ... 1 ... stürmen!“

An den verschiedenen Eingängen sprengten die Squads die Türen auf und durchsuchten jeden Winkel. Severus und Yaxley folgten ihnen mit einigen Abstand, schließlich wollten sie nicht selbst in die Schusslinie geraten.

Das Gelände war ein verlassener, schon seit Jahren brach liegender Industriebetrieb, der aus einer zerfallenen Halle mit großen Quaderfenstern bestand. Die Scheiben waren eingeschmissen, die Mauern mit unzähligen Graffitis besprüht, aus dem brüchigen Asphalt schossen Grasbüschel. Sicher, hier würde man jemanden wie Dumbledore nicht erwarten.

Als sie sich der Fabrik nährten wurden sie sofort beschossen. Kugeln und magische Geschosse schlugen neben ihnen ein. Sofort aktivierten sich in Severus die alten Reflexe. Er warf sich auf den Boden und suchte hinter einem Schutthaufen Deckung. Yaxley stand ungerührt mitten im Schussfeld als ginge ihn das alles gar nichts an. Selbst als ihn die Kugeln direkt am Kopf vorbeizichten machte er keine Anstalten in Deckung zu gehen.

Die Einheiten vor ihnen erwiderten das Feuer. Explosive Geschosse trafen die Mauern der Fabrik, rissen Löcher in den Stahlbeton. Severus sah die Schützen auf dem Dach. Schwarz gekleidete Männer, die fast einwenig wie Ninjas wirkten. Pettigrew schien nicht übertrieben zu haben.

Ohne Verluste schafften es die Squads bis zum Eingang. Sie sprengten die Tür auf und drinnen ging die Schießerei weiter. Maschinengewehre ratterten und Flüche flogen durch die Luft. Plötzlich wurde es still. Severus wagte sich aus seiner Deckung. Während er sich mit Yaxley dem Eingang nährte spürte er wie eine Druckwelle ihn nach hinten schob. Männer in magischen Rüstungen flogen durch die Scheiben der Fabrik nach draußen. Sie schlugen hart auf und blieben bewusstlos liegen.

Severus und Yaxley zogen ihre Zauberstäbe und bewegten sich auf das Loch in der Mauer zu, was einmal die Tür gewesen war. Drinnen wütete ein Kampf. Die schwarz maskierten Männer lagen tot oder bewusstlos auf dem Boden, doch zwischen ihnen wirbelte Dumbledore herum wie ein Berserker. Er trug nicht die lange Robe, die Severus aus seiner Schulzeit kannte, sondern die schwarze Kleidung der Assassinen, dennoch waren Bart und Gestik unverkennbar. Yaxleys Männer versuchten ihn mit Flüchen und Nahkampfattacken zu überwältigen, doch der Hexenmeister wisch ihnen agil wie ein Zwanzigjähriger aus. Schließlich warfen sich zwei bulligen Typen von hinten auf ihn. Er versuchte sie abzuwehren, verlor aber nur seinen Zauberstab. Mit aller Kraft rangen sie ihn zu Boden und fesselten seine Arme auf den Rücken.

„Halt still, du Wichser!“, hörte Severus die Männer rufen. Selbst gefesselt und mit zwei Soldaten auf den Rücken kämpfte Dumbledore noch wie ein Löwe.

„Albus Dumbledore ...“, sagte Yaxley mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen und stellte sich vor dem am Boden liegenden Mann. „Sie haben das Recht zu schweigen ...“ Mit voller Wucht trat Yaxley ihm gegen den Kopf. Die Nase des Großmagier knackte laut, Blut spritzte und sein Kopf fiel schlaff zur Seite. „... oder die Aussage zu verweigern.“

„Musste das sein?“, fragte Severus.

„Tz, der redet eh immer zu viel.“, antwortete Yaxley lapidar.

„Wo ist die Frau?“, rief Severus.

„Hier.“, hallte es aus dem hinteren Teil der Halle. Zwei Soldaten zerrten Sybill Trelawney an den Armen ihnen entgegen. Sie sah aus wie in Pettigrews Erinnerung, nur dass ihre Haare völlig zerzaust waren und ihre Brille fehlte. Offenbar hatte sie die bei dem Tumult verloren.

„Lebt Sie?“, fragte Severus sicherheitshalber.

„Ja, Sir. Sie hat sich hinter einer Kiste versteckt, da konnten wir sie überwältigen.“

Severus war das fast etwas zu glatt gelaufen. Er behielt seine Zweifel für sich. Schließlich freute sich Yaxley gerade wie ein Zehnjähriger über seinen Fang. Die Männer brachten Dumbledore und Trelawney nach draußen. Sie wurden gesichert und schwarze Säcke über ihre Köpfe gezogen. Alles streng nach Vorschrift. Sie disapperierten.

Severus tat es ihnen gleich und landete vor dem Anwesen Riddels. Die beiden wurden sofort hierher gebracht. Keine Untersuchungshaft in Askaban. Warum solche Umwege in Kauf nehmen, wenn das Ergebnis ohnehin das Selbe sein würde? Eine Befragung durch den Dunklen Lord.

Ohne Umschweife ging er in den Keller. Vor einer der Zellen standen die Wachen und er hörte das dumpfte Aufprallen von Fäusten auf Fleisch. Severus trat näher heran.

„Sag mir, auf wen sich die Prophezeiung bezieht?“, fragte Tom Riddle.

Er stand da, ohne Robe, mit hochgekrempelten Ärmeln und schlug wie besessen auf den gefesselten Dumbledore ein.

Severus hatte die Gruppe für vielleicht fünfzehn Minuten aus den Augen verloren als sie disapperierten, doch das hatte gereicht um Dumbledore soweit es ging zu demütigen. Haare und Bart hatten sie ihn einfach abrasiert wie einem Gefangenen. Nun sah er nicht mehr aus wie der große Magier als den er ihn in Erinnerung hatte. Er wirkte schmächtig, alt, ausgezehrt. All sein Glanz war verschwunden. Nun war er nur noch ein Gefangener von vielen.

„Sag es mir!“, fragte Riddle erneut.

Dumbledore schwieg eisern, taxierte ihn kühl. Als sein Blick zu Severus wanderte wandte sich Riddle um.

„Severus.“, sagte Riddle. „Wie wäre es, wenn du dich darum kümmerst?“

Riddle spuckte Dumbledore ins Gesicht, doch der zuckte nicht einmal.

„Wollt ihr ihn nicht selbst befragen?“

„Es gibt wahrscheinlich nichts, was wir uns noch sagen könnten, nicht wahr, Albus? All die Worte schon vor Jahrzehnten ausgetauscht.“, sagte Riddle mit einer Gefährlichkeit in der Stimme, die Severus nicht ganz unbekannt war.

„Du hast wie immer nur nicht richtig zugehört, Tom.“, antwortete Dumbledore tonlos.

Riddle gab ihn eine Ohrfeige ohne hinzusehen.

„Lass sich nur nicht von ihm nicht totquatschen, das kann der Narr am Besten. Bring in Erfahrung, was er bereit ist mit oder ohne Folter preiszugeben und dann leg ihn um. Das traurige Ende einer Geschichte von der wir ja schon länger wussten wie sie enden würde, nicht wahr, Albus?“ Riddle sprach ohne ihn anzusehen, dafür fixierte er Severus.

Eine weitere Prüfung. Er sollte seine endgültige Loyalität unter Beweis stellen indem er Dumbledore ausquetschte und tötete. Er, der doch irgendwann, wenn es mit Thomas Riddle zuende ging, die Führung übernehmen sollte.

„Ja, Sir.“, erwiderte Severus und fixierte Dumbledore, um nicht Riddle ansehen zu müssen.

Riddle verließ die Zelle mit seinen Männern und sie schlossen die Tür hinter ihnen. Severus blickte Dumbledore eine ganze Weile schweigend an. Es war ein seltsames Gefühl ihm jetzt so gegenüber zu stehen.

„Nun, Junge, ist es so weit mit dir gekommen?“, fragte Dumbledore in einem völlig unpassenden Plauderton.

„Seien Sie still!“ Severus versuchte ihn so zum Schweigen zu bringen während sein Gehirn ratterte. Er fühlte sich wieder wie ein Teenager. Als sei er noch in Hogwarts und würde dem Direktor widersprechen, wenn er ihn wieder einmal in sein Büro bestellt hatte.

„Willst du mich töten?“, fragte Dumbledore.

„Ich werde Sie töten.“, antwortete Severus. „Zuerst sagen Sie mir aber, was es mit dieser Prophezeiung auf sich hat.“

„Das wollte Tom auch schon wissen.“

„Ich habe Mittel und Wege Sie zum Reden zu bringen.“

„Oh, daran zweifle ich nicht. Sicher hat Tom Sie gut ausgebildet oder ihre Lehrer in der Universität. Ja, Severus, ich habe Sie immer im Auge behalten. Solche Talente wie Sie findet man schließlich selten.“

Severus verpasste dem Alten eine Ohrfeige. Eigentlich wollte er die Faust benutzen, hatte sich aber irgendwie nicht dazu durchringen können.

„Kein Wort mehr!“

„Dann eben nicht.“

„Auf wen bezieht sich diese Prophezeiung? Es kann niemand sein der offiziell registriert ist, oder? Sonst hätten wir ihn schon gefunden.“

„Glauben Sie daran, Severus?“, fragte Dumbledore unvermittelt.

„Es spielt keine Rolle, was ich glaube. Der Dunkle Lord glaubt daran und ich widerspreche ihm nicht.“

„Wahrsagerei ist ja eine eher ungenaue Wissenschaft. Dass Sybill überhaupt dazu in der Lage war ist ja schon seltsam genug. Sie kann einem ja nicht einmal die Lottozahlen vorraus sagen.“ Dumbledore richtete sich auf. Noch immer gefesselt, noch immer kahl geschoren und vom Alter gezeichnet, doch nun sah Severus wieder dieses Funkeln in seinen Augen, dass er noch aus seiner Schulzeit kannte.

„Der Orden ist Geschichte. Sie sind zum Tode verurteilt. Also langweilen Sie mich nicht!“

„Oh, ich finde es wird gerade erst interessant.“, entgegnete Dumbledore.

Severus wusste, dass das eine reine Hinhaltetaktik war. Aber wofür?

„Was erhoffen Sie sich?“, fragte Severus nun ganz offen. „Sie haben sich doch mit Absicht fangen lassen. Der Albus Dumbledore, den ich kannte, hätte sich nicht von ein paar Soldaten überwältigen lassen.“

„Ich sagte doch, es wird erst noch interessant.“ Dumbledore lächelte schief.

„Das ist alles Teil eines Plans, nicht wahr? Was wird geschehen?“

„Sie haben die Prophezeiung gehört, oder? Sie wissen was geschehen wird.“, erwiderte Dumbledore.

„Ach ja, ein Kind, das den Dunklen Lord herausfordert. Bla bla.“ Severus konnte seine Verachtung für dieses Spiel nicht mehr zurückhalten. „Wissen Sie, ich glaube, an Todesflüche und an Gewehrkugeln aus dem Lauf einer Kalaschnikow, daran, dass Sie hier sehr bald sehr tot herumliegen werden und daran, dass mein Meister alles veranlassen wird, dass es so aussieht als habe es sie und ihren Orden niemals gegeben. Das ist Ihre letzte Gelegenheit.“

„Noch immer ein Pragmatiker, was?“ Albus verzog keine Mieme. Viel eher war es eine simple Feststellung.

„So pragmatisch wie man als Todesser nur sein kann.“, entgegenete Severus kühl. „Also sagen Sie mir, was Sie wissen und ich verspreche es wird kurz und schmerzlos.“

„Oh, wie nobel.“ Albus blickte Severus durchdringend an. Er kannte diesen Blick, doch er hatte sich mit den Jahren eine hohe und dicke, mentale Barriere aufgebaut. Und seitdem er Tom Riddle diente hatte sie sich stark verfestigt. Sicher versuchte Dumbledore in seinen Kopf einzudringen, doch er ließ ihn nicht an sich heran. der Hexenmeister spielte das Spiel 150 Jahre länger als er, doch das hieß nicht, dass er ihm deshalb unterlegen war.

Dumbledore seufze.

„Nun, wenn das so ist, dann sagen Sie ihrem Meister folgendes; der Junge, den er sucht wird ihn vernichten und seine Macht zum Einsturtz bringen.“

„Den Teil kenn ich schon, weiter.“, bemerkte Severus.

„Nun, der Rest sollte Ihnen auch bekannt vorkommen. Peter Pettigrew.“

„Wie bitte?“, fragte Severus.

„Sie haben seine Erinnerungen gesehen. Er weiß es und er wird Sie zu dem Kind führen.“

„Etwas weniger kryptisch wäre von Vorteil, aber so wie ich das sehe wird es nicht genauer, oder?“

Schon als Schulleiter liebte Albus Dumbledore die undurchsichtigen Andeutungen, die sich im Endeffekt, jedoch oft als äußerst präzise herausstellten. Bei ihm musste man nur immer jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wenn er sagte Pettigrew wüsste etwas, dann wäre dem wohl auch so. Das musste er jedoch überprüfen, bevor er Dumbledore umbrachte.

Dumbledore lehnte sich zurück und lächelte vor sich hin. Das gefiel Severus gar nicht. Lächeln war bei ihm ein Zeichen von Gefahr.

Severus öffnete die Gefängnistür. Draußen standen noch immer die Wachen.

„Zwei drinnen, zwei draußen. Und haltet den mentalen Schutz hoch.“, sagte er zu ihnen, bevor er die Zelle in Richtung Peter Pettigrew verließ.

Pettigrew saß noch in seiner Zelle wie am Vortag. Als er Severus sah erhob er sich, obwohl er keinen Schritt machen konnte, ohne, dass ihn die Kette behinderte.

„Ihr habt Dumbledore, was willst du denn noch?“, rief er. Ganz offensichtlich ergriff ihn Panik.

„Wer ist der Junge in der Prophezeiung?“, fragte Severus.

„Woher soll ich das wissen?“

„Nun, mir wurde versichert, du wüsstest es.“

Pettigrew begang zu erbleichen und schluckte.

Es gab in deiner Erinnerung noch zwei Personen außer Dumbledore und Trelawney. James Potter und Sirius Black. Ich nehme an einer von euch hat ein Kind auf den sich das alles bezieht. Warum hätten sie sonst anwesend sein sollen?“

„Du elender ...!“ Pettigrew wollte nach Severus schlagen, doch die Kette an seinem Arm war zu kurz.

„Da hab ich wohl ins Schwarze getroffen.“

„Sag mir, wo sie sich verstecken.“

Pettigrew schüttelte energisch den Kopf, brachte aber kein Wort hinaus.

„Dann eben auf die harte Tour.“

Severus holte aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Er hörte wie Pettigrews Nase brach und ein Schwall von Blut aus ihr quoll.

„Arschloch! Schwein!“, brüllte Pettigrew.

„Da hab ich schon schlimmeres gehört.“

„Aus mir kriegst du nichts ...“

Severus packte Pettigrew am Kragen und drückte ihn gegen die kalte Fliesenwand.

„Ich kann es mir auch holen, wie beim letzten Mal oder du verhälst dich kooperativ. Du kommst aus dieser Sache ohnehin nicht mehr raus.“

Severus konnte sehen wie es in Pettigrews Kopf ratterte. Schließlich kniff er die Augen zusammen als wolle er etwas in sich unterdrücken. Einen Schrei oder den Drang in Tränen auszubrechen.

„Godrics Hollow, aber ihr werdet sie nicht finden.“

„Dumbledore hat das Haus über einen Geheimniswahrer versteckt, nehme ich an. Aber ich schätze du wurdest eingeweiht.“

„Ich hoffe, du krepierst dabei, Snape, falls du es wirklich schafft ein Kind umzubringen.“, brach es plötzlich aus Pettigrew heraus. „Soll er doch kommen! Soll dieser Wichser kommen, wir sind vorbereitet und dich nimmt er hoffentlich mit ins Jenseits!“

Severus schwieg und ließ ihn los. Wenn Black oder Potter ein Kind hatten, dann konnte der Junge kaum älter sein als Draco. Ein halbes Jahr, maximal ein Ganzes. An der Front hatte er nie Kinder getötet. Er kannte Leute, die das getan hatten, doch er war Sanitäter. Er sah zu und diese Bilder holten ihn nachts immer wieder ein. Vielleicht wäre es besser gewesen dort zu sterben, doch den Gefallen hatte ihn nicht einmal dieser bekloppte Scharfschütze getan, stattdessen hatte er sein Knie ruiniert.

Severus zog seinen Zauberstab und drückte ihn Pettigrew in die Schlefe. Nicht die feine, englische Art sich seine Informationen zu holen, doch er wollte dieses Gespräch unter keinen Umständen weiter führen. Es war eine Sache jemanden mit Legilimentik zu überfallen, eine andere das Gedächtnis eines Menschen so brutal auf den Kopf zu stellen wie Severus es gerade tat. Er durchforstete sämtliche Sektionen seines Gehirns nach der Information des Aufenthaltortes des Kindes. Pettigrew zuckte und schrie vor Schmerz. Eine derart radikale Methode fühlte sich für das Opfer an als würde jemand mit einem Skalpell in seinem Kopf herumschneiden. Mit etwas Glück wurde er einfach ohnmächtig.

Schließlich fand Severus den Aufenthaltsort des Kindes. Es war James’ Sohn. Für den Bruchteil einer Sekunde ließ er die dazugehörige Erinnerung zu und sah Lily. Er fühlte nichts und riss das Geheimnis so rabiat aus Peters Kopf, dass es war als hätte er es ihm selbst erzählt. Für den Schutzzauber würde es keinen Unterschied machen, ob Peter es ihm sagte oder er es sich holte. Doch das war sicherlich von Dumbledore einkalkuliert worden. Der Alte opferte James und Lily, um Lord Voldemort zu besiegen. Der Plan war nun offensichtlich. Auch Peter opferte er und alle die etwas mit dieser verfluchten Prophezeiung zutun hatten. Er wollte, dass Tom Riddle in dieses Haus ging und versuchte ein Kind und seine Eltern zu töten. Es war eine Falle. Nur wusste Severus nicht wie ein Baby jemanden wie Riddle seiner Macht berauben oder ihn gar vernichten konnte.

Severus ließ Pettigrew gehen. Er sank ohnmächtig zu Boden.

„Es tut mir leid.“, sagte er zum Abschied und verließ den Keller und machte einen Abstecher in sein ehemaliges Labor. Dort suchte er eine grüne Flasche heraus und zog die darin enthaltene, farblose Flüssigkeit in eine Spritze. Das was er tun würde musste er tun. Es gab keine andere Möglichkeit. Und so ging er zurück zu Dumbledore.

Die Wachen waren noch dort wo er sie zurückgelassen hatte. Offenbar stand Dumbledore doch nicht der Sinn nach einem spektakulären Ausbruchsversuch. In der Zelle saß er noch immer auf seinem Stuhl und blickte Severus abwartend an.

„Albus Dumbledore, hiermit vollziehe ich das Urteil des Dunklen Lords. Letzte Worte?“

„Mortuus est vivere.“

Ohne ein weiteres Wort rammte Severus Dumbledore die Spitze in die Halsschlagader und pumpte dem alten Magier das Mittel in den Körper.

Es dauerte keine halbe Minute und er verdrehte die Augen. Sein Körper sackte schlaff in sich zusammen und er hing immer noch gefesselt auf dem Stuhl wie ein nasser Sack. Severus trat an ihn heran und nahm den Puls.

Albus Dumbledore war nun und endgültig tot. Er hatte ihm ja versprochen es würde schnell gehen.

„Ich kümmere mich um die Entsorgung der Leiche. Bringen Sie ihn ins Labor.“, wies Severus die Wachen an. Ohne ein Widerwort gingen sie ans Werk.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz